From e570e7129cb3348495bd03972c00a3b991b50803 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Martin Heinen Date: Tue, 31 Dec 2002 12:58:14 +0000 Subject: [PATCH] MFbed: New translation. --- .../books/handbook/x11/chapter.sgml | 1574 ++++++++++++++++- 1 file changed, 1562 insertions(+), 12 deletions(-) diff --git a/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml b/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml index 2c3398a36e..1101895290 100644 --- a/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml +++ b/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml @@ -1,23 +1,1574 @@ - - Das X Window System (noch nicht übersetzt) - - Dieses Kapitel ist noch nicht übersetzt. - Lesen Sie bitte - das Original in englischer Sprache. + + + + Martin + Heinen + Übersetzt von + + + + + Das X-Window-System + + + Übersicht + + Mit XFree86 steht unter FreeBSD eine + leistungsfähige grafische Benutzeroberfläche zur + Verfügung. XFree86 ist eine + Open-Source Realisierung des X-Window-Systems. Dieses Kapitel + behandelt die Installation und Konfiguration von + XFree86 auf einem FreeBSD-System. Weitere + Informationen über XFree86 und + unterstützte Video-Hardware finden Sie auf der XFree86-Website. + + Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie + + + + die Komponenten des X-Window-Systems und ihr + Zusammenspiel kennen. + + + + Wissen, wie XFree86 installiert + und konfiguriert wird. + + + + Wissen, wie Sie verschiedene Window-Manager installieren und + benutzen. + + + + Wissen, wie TrueType-Schriftarten mit + XFree86 benutzt werden. + + + + Wissen, wie Sie die grafische Anmeldung + (XDM) einrichten. + + + + Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie + + + wissen, wie Sie Software Dritter installieren + (). + + + + + X-Grundlagen + + Anwendern anderer grafischer Benutzeroberflächen, wie + Microsoft Windows oder MacOS, kommt X beim ersten Mal oft + befremdlich vor. + + Man braucht kein weitreichendes Verständnis der + X-Komponenten und Ihres Zusammenspiels, um X anzuwenden. Um die + Stärken von X auszunutzen, sollten Sie allerdings die Grundlagen + verstehen. + + + Warum heißt es X? + + X ist nicht die erste grafische Benutzeroberfläche, die + für &unix; geschrieben wurde. Die Entwickler von X arbeiteten + vorher an einem anderen System, das W (von engl. + window: Fenster) hieß. + X ist schlicht der nächste Buchstabe im Alphabet. + + X wird X, X-Window-System + oder X11 genannt. Sagen Sie bitte nicht + X-Windows: das kommt bei einigen Leuten schlecht an + (die Hilfeseite &man.X.1; führt dies näher aus). + + + + Das Client/Server-Modell von X + + X wurde von Anfang an netzwerktransparent entworfen und + verwendet ein Client-Server-Modell. In diesem Modell läuft + der Server auf dem Rechner, an dem die Tastatur, der Bildschirm + und die Maus angeschlossen ist. Der Server ist für Dinge + wie die Verwaltung des Bildschirms und die Verarbeitung von + Tastatur- und Maus-Eingaben verantwortlich. Jede X-Anwendung, + beispielsweise ein XTerm oder + Netscape ist ein Client. Der Client + sendet dem Server Nachrichten wie Zeichne an diesen + Koordinaten ein Fenster und der Server sendet dem Client + Nachrichten der Art Der Benutzer hat gerade den Ok-Knopf + gedrückt. + + Wenn, wie oft in kleinen Umgebungen, nur ein Rechner zur + Verfügung steht, laufen der X-Server und die X-Clients auf + demselben Rechner. Es ist aber durchaus möglich, den X-Server + auf einem weniger leistungsfähigen Arbeitsplatzrechner laufen + zu lassen und die X-Anwendungen (die Clients) auf dem + leistungsfähigen und teuren Server der Arbeitsgruppe + zu betreiben. In diesem Fall kommunizieren der X-Server und die + X-Clients über das Netz. + + Dieses Modell verwirrt viele Leute, die erwarten, dass der + X-Server der dicke Rechner im Maschinenraum und der X-Client ihr + Arbeitsplatzrechner ist. + + Merken Sie sich einfach, dass der X-Server der Rechner mit dem + Bildschirm und der Maus ist und die X-Clients Programme sind, die + in den Fenstern laufen. + + Das X-Protokoll ist unabhängig vom verwendeten + Betriebssystem und Rechnertyp. Ein X-Server kann durchaus auch + unter Microsoft Windows oder Apples MacOS betrieben werden, + wie viele kostenlose und kommerzielle Anwendungen zeigen. + + Der X-Server von FreeBSD heißt + XFree86 und steht kostenlos unter einer + Lizenz, die ähnlich der FreeBSD-Lizenz ist, zur + Verfügung. Kommerzielle X-Server sind ebenfalls + erhältlich. + + + + Der Window-Manager + + Die X-Philosophie Werkzeuge statt Richtlinien + ist wie die UNIX-Philosophie. Es wird nicht vorgeschrieben, wie + eine Aufgabe zu lösen ist, stattdessen erhält der + Benutzer Werkzeuge, über die er frei verfügen + kann. + + Dies geht so weit, dass X nicht bestimmt, wie Fenster auf dem + Bildschirm auszusehen haben, wie sie mit der Maus zu verschieben + sind, welche Tastenkombination benutzt werden muss, um zwischen + den Fenstern zu wechseln (z.B. + + Alt + Tab + unter Microsoft Windows), oder ob die + Fensterrahmen Schaltflächen zum Schließen haben. + + X gibt die Verantwortung für all diese Sachen an eine + Anwendung ab, die Window-Manager genannt + wird. Unter X gibt es zahlreiche Window-Manager: + AfterStep, + Blackbox, ctwm, + Enlightenment, + fvwm, Sawfish, + twm, + Window Maker um nur einige zu nennen. + Jeder dieser Window-Manager sieht anders aus: manche stellen + virtuelle Bildschirme zur Verfügung, in anderen lassen sich + die Tastenkombinationen zur Verwaltung des Bildschirms anpassen, + einige besitzen eine Startleiste + oder etwas Ähnliches und in manchen läßt sich das + Aussehen und Verhalten über die Anwendung von + Themes beliebig einstellen. Die + eben genannten Window-Manager und viele weitere finden Sie in der + Kategorie x11-wm der Ports-Sammlung. + + Die grafischen Benutzeroberflächen + KDE und + GNOME besitzen eigene Window-Manager, + die in den grafischen Arbeitsplatz integriert sind. + + Die Window-Manager werden unterschiedlich konfiguriert. Einige + erwarten eine manuell erstellte Konfigurationsdatei, andere bieten + grafische Werkzeuge für die meisten Konfigurations-Arbeiten + an. Die Konfigurationsdatei von sawfish + ist sogar in einem Lisp-Dialekt geschrieben. + + + Fokus + + Weiterhin ist der Window-Manager für die Methode, mit + der ein Fenster den Fokus bekommt, verantwortlich. Jedes System, + das Fenster verwendet, muss entscheiden, wie ein Fenster + aktiviert wird, damit es Eingaben empfangen kann. Das aktive + Fenster sollte zudem sichtbar gekennzeichnet werden. + + Eine geläufige Methode, den Fokus zu wechseln, + wird click-to-focus genannt. Die Methode wird + in Microsoft Windows benutzt: Ein Fenster wird aktiv, wenn + es mit der Maus angeklickt wird. + + X legt nicht fest, wie der Fokus einzustellen ist, + stattdessen bestimmt der Window-Manager welches Fenster den Fokus + zu einem gegebenen Zeitpunkt erhält. Alle Window-Manager + stellen die Methode click-to-focus bereit, die + meisten stellen auch noch andere Methoden bereit. + + Verbreitete Methoden, den Fokus einzustellen, sind: + + + + focus-follows-mouse + + + Den Fokus hat das Fenster, unter dem sich der + Mauszeiger befindet. Das muss nicht unbedingt das Fenster, + sein, das sich vorne befindet. Wird der Mauszeiger in ein + anderes Fenster bewegt, so erhält dieses Fenster den + Fokus, ohne das es angeklickt werden muss. + + + + + sloppy-focus + + + Diese Methode erweitert die Methode + focus-follows-mouse. Wenn die Maus mit + focus-follows-mouse aus dem Fenster auf die + Oberfläche bewegt wird, verliert das aktive Fenster + den Fokus. Da dann kein Fenster mehr den Fokus hat, + gehen alle Eingaben verloren. Die Methode + sloppy-focus wechselt + den Fokus nur, wenn sich der Mauszeiger in ein neues + Fenster bewegt und nicht, wenn er das aktive Fenster + verläßt. + + + + + click-to-focus + + + Das aktive Fenster wird durch einen Mausklick + festgelegt (dabei kann das Fenster vor alle anderen + Fenster gesetzt werden). + Alle Eingaben werden dann, unabhängig von der Position + des Mauszeigers, dem aktiven Fenster zugeordnet. + + + + + Viele Window-Manager unterstützen noch andere Methoden, + so wie Abwandlungen der hier vorgestellten Methoden. Schauen Sie + sich dazu bitte die Hilfeseiten Ihres Window-Managers an. + + + + + Widgets + + Die X-Philosophie dehnt sich auch auf die Widgets aus, die von + den Anwendungen benutzt werden. + + Ein Widget bezeichnet Objekte, die + manipuliert werden können, wie + buttons (Schaltflächen), + check buttons (Mehrfachauswahlknopf), + radio buttons (Einfachauswahlknopf), + Icons und Auswahllisten. Unter Microsoft Windows werden Widgets + Controls genannt. + + Microsoft Windows und Apples MacOS geben strenge + Richtlinien für Widgets vor: Von den Entwicklern wird erwartet, + dass Sie Anwendungen mit einheitlichem Aussehen und einheitlicher + Bedienung (look and feel) entwickeln. + X gibt weder einen Stil noch Widgets vor, die benutzt werden + müssen. + + Erwarten Sie daher nicht, dass alle X-Anwendungen gleich + aussehen oder sich gleich bedienen lassen. Es gibt mehrere + verbreitete Widget-Sammlungen, beispielsweise die Athena-Widgets + vom MIT, Motif (abgeschrägte + Ecken und drei Grautöne, danach wurden die Widgets von + Microsoft Windows entworfen) oder + OpenLook. + + Die meisten neuen X-Anwendungen benutzen heute modern + aussehende Widgets, wie Qt, das von KDE + benutzt wird oder GTK, das von + GNOME benutzt wird. Damit wird eine + gewisse Einheitlichkeit in Bedienung und Aussehen erreicht, die + sicher neuen Benutzern die Arbeit erleichtert. + + + + + XFree86 installieren + + Legen Sie zuerst die XFree86-Version + fest, die Sie einsetzen wollen. XFree86 + 3.X ist sehr stabil und unterstützt zahlreiche + Grafikkarten, allerdings wird dieser Entwicklungszweig nicht mehr + weiterentwickelt. XFree86 4.X wurde + komplett neu entworfen und besitzt neue Merkmale wie die verbesserte + Unterstützung von Schriftarten und Anti-aliasing. + Leider mussten dafür auch die Grafiktreiber neu geschrieben + werden und einige der alten Karten, die in 3.X unterstützt + wurden, werden in 4.X noch nicht unterstützt. Da Treiber + für neue Grafikkarten nur noch in XFree86 + 4.X erstellt werden, ist diese Version in FreeBSD + voreingestellt. + + Während Sie FreeBSD einrichten, haben Sie Gelegenheit + XFree86 4.X zu installieren. XFree86 3.X + müssen Sie nach dem Basissystem installieren. Aus der + Ports-Sammlung installieren Sie XFree86 + 3.X wie folgt: + + &prompt.root; cd /usr/ports/x11/XFree86 +&prompt.root; make all install clean + + Beide Versionen von XFree86 + können Sie auch direkt mit den binären Distributionen von + der XFree86 Website + installieren. XFree86 4.X steht ebenfalls + als Paket für &man.pkg.add.1; zur Verfügung. Soll das Paket + auch mit &man.pkg.add.1; heruntergeladen werden, darf die + Versionsnummer auf der Kommandozeile nicht verwendet werden, da + &man.pkg.add.1; automatisch die neuste Version herunterlädt. + Die neuste Version von XFree86 4.X wird + mit dem folgenden Kommando heruntergeladen und installiert: + + &prompt.root; pkg_add -r XFree86 + + XFree86 4.X lässt sich auch aus + der Ports-Sammlung installieren: + + &prompt.root; cd /usr/ports/x11/XFree86-4 +&prompt.root; make install clean + + Der Rest dieses Kapitels erklärt, wie Sie + XFree86 konfigurieren und sich eine + Arbeitsumgebung einrichten. + + + + + + + + + + Christopher + Shumway + Beigetragen von + + + + + XFree86 konfigurieren + + + XFree86 4.X + XFree86 + + + Vorarbeiten + + Bevor Sie XFree86 4.X konfigurieren, + benötigen Sie folgende Informationen: + + + die Spezifikationen des Monitors + den Chipset des Grafikadapters + die Speichergröße des + Grafikadapters + + + + horizontale Synchronisationsfrequenz + + + vertikale Synchronisationsfrequenz + + + Aus den Spezifikationen des Monitors ermittelt + XFree86 die Auflösung und die + Wiederholrate für den Betrieb des X-Servers. Die + Spezifikationen entnehmen Sie der Dokumentation des Monitors + oder der Webseite des Herstellers. Sie benötigen die + horizontale und die vertikale Synchronisationsfrequenz. + + Der Chipsatz der Grafikkarte bestimmt den Treiber, den + XFree86 verwendet. Die meisten + Chipsätze werden automatisch erkannt, Sie brauchen die + Information jedoch, wenn die Erkennung fehlschlägt. + + Die Speichergröße der Grafikkarte bestimmt die + maximal mögliche Auflösung und Farbtiefe. + + + + XFree86 4.X konfigurieren + + XFree86 4.X wird in mehreren + Schritten konfiguriert. Mit der Option + von XFree86 wird zuerst eine Vorgabe + für die Konfigurationsdatei erstellt. Setzen Sie dazu als + root den folgenden Befehl ab: + + &prompt.root; XFree86 -configure + + Die Vorgabe-Konfiguration wird dann unter dem Namen + XF86Config.new im Verzeichnis + /root abgespeichert (das verwendete + Verzeichnis wird durch die Umgebungsvariable $HOME + bestimmt und hängt davon ab, wie Sie zu + root gewechselt sind). + XFree86 hat in diesem Schritt versucht, + die Grafik-Hardware des Systems zu erkennen und eine + Konfigurationsdatei ausgeschrieben, die die zur Hardware passenden + Treiber lädt. + + Im nächsten Schritt wird geprüft, ob + XFree86 die Grafik-Hardware des Systems + verwenden kann. Setzen Sie dazu den folgenden Befehl ab: + + &prompt.root; XFree86 -xf86config XF86Config.new + + Wenn jetzt ein graues Raster und der X-Mauszeiger erscheinen, + war die Konfiguration erfolgreich. Beenden Sie den Test indem Sie + + Ctrl + Alt + Backspace + drücken. + + + Wenn die Maus nicht funktioniert, überprüfen Sie, + ob die Maus, wie im + + Kapitel Installation von FreeBSD + beschrieben, konfiguriert wurde. + + XFree86 4 anpassen + + Als Nächstes passen Sie + XF86Config.new an. Öffnen Sie die Datei + in einem Editor, wie &man.emacs.1; oder &man.ee.1; und fügen + Sie die Synchronisationsfrequenzen des Monitors ein. Die + Frequenzen werden im Abschnitt "Monitor" + eingetragen: + + Section "Monitor" + Identifier "Monitor0" + VendorName "Monitor Vendor" + ModelName "Monitor Model" + HorizSync 30-107 + VertRefresh 48-120 +EndSection + + Unter Umständen fehlen die Schlüsselwörter + HorizSync und VertRefresh, + die Sie dann nachtragen müssen. Geben Sie, wie im Beispiel + gezeigt, die horizontale Synchronisationsfrequenz hinter + Horizsync und die vertikale + Synchronisationsfrequenz hinter VertRefresh + an. + + X unterstützt die Energiesparfunktionen (DPMS, + Energy Star) Ihres Monitors. Mit &man.xset.1; können Sie + Zeitschranken für die DPMS-Modi standby, + suspend, off vorgeben, oder diese + zwingend aktivieren. Die DPMS-Funktionen können Sie mit der + nachstehenden Zeile im "Monitor"-Abschnitt + aktivieren: + + + Option "DPMS" + + + XF86Config + + + Die gewünschte Auflösung und Farbtiefe stellen Sie im + Abschnitt "Screen" ein: + + Section "Screen" + Identifier "Screen0" + Device "Card0" + Monitor "Monitor0" + DefaultDepth 24 + SubSection "Display" + Depth 24 + Modes "1024x768" + EndSubSection +EndSection + + Mit DefaultDepth wird die Farbtiefe des + X-Servers vorgegeben. Mit der Option -bpp von + &man.XFree86.1; lässt sich die vorgegebene Farbtiefe + überschreiben. Modes gibt die + Auflösung für die angegebene Farbtiefe an. Die Farbtiefe + im Beispiel beträgt 24 Bits pro Pixel, die + zugehörige Auflösung ist 1024x768 Pixel. Beachten Sie, + dass in der Voreinstellung nur Standard-VESA-Modi + der Grafikkarte angegeben werden können. + + Sichern Sie die Konfigurationsdatei und testen Sie sie wie oben + beschrieben. Installieren Sie dann die Datei an einen Ort, an dem + &man.XFree86.1; sie findet (typischerweise + /etc/X11/XF86Config oder + /usr/X11R6/etc/X11/XF86Config): + + &prompt.root; cp XF86Config.new /etc/X11/XF86Config + + Damit ist die Konfiguration beendet. Wenn Sie + XFree86 4.X mit &man.startx.1; starten + wollen, müssen Sie noch den Port x11/wrapper installieren. Sie + können XFree86 4.X aber auch mit + &man.xdm.1; starten. + + + + Spezielle Konfigurationen + + + Konfiguration des Intel i810 Graphics Chipsets + + Intel i810 Chipset + + Der Intel i810 Chipset benötigt den Treiber + agpgart, die AGP-Schnittstelle + von XFree86. Der Treiber + agpgart wird durch das Laden des Moduls + agp.ko mit &man.kldload.8; aktiviert. Das + kann mit dem &man.loader.8; schon zum Zeitpunkt des Systemstarts + erfolgen. Fügen Sie dazu einfach die nachstehende Zeile in + /boot/loader.conf ein: + + agp_load="YES" + + Wenn Sie FreeBSD 4.X oder eine frühere Version + benutzen, müssen Sie noch die Gerätedateien im + Verzeichnis /dev erstellen: + + &prompt.root; cd /dev +&prompt.root; sh MAKEDEV agpgart + + + Wenn Sie FreeBSD 5.X oder eine neuere Version verwenden, + werden die Gerätedateien automatisch von &man.devfs.5; + angelegt. Lassen Sie dann diesen Schritt aus. + + + Ab jetzt kann die Hardware wie jede andere Grafikkarte auch + konfiguriert werden. + + Ab XFree86 4.1.0 kann es sein, + dass Sie Meldungen über unresolved + symbols wie fbPictureInit + erhalten. Fügen Sie in diesem Fall die nachstehende Zeile + hinter Driver "i810" in der + XFree86-Konfigurationsdatei + ein: + + Option "NoDDC" + + + + + + + + + Murray + Stokely + Beigetragen von + + + + Schriftarten in XFree86 benutzen + + + Type 1 Schriftarten + + Die Schriftarten, die mit XFree86 + geliefert werden, eignen sich ganz und gar nicht für + Desktop-Publishing-Anwendungen. Große Schriftarten zeigen bei + Präsentationen deutliche Treppenstufen und die kleinen + Schriftarten in Netscape sind fast + unleserlich. Es gibt allerdings mehrere hochwertige + Type 1 Schriftarten (PostScript), die mit + XFree86 (Version 3.X oder 4.X) benutzt + werden können. Beispielsweise enthalten die URW-Schriftarten + (x11-fonts/urwfonts) hochwertige + Versionen gängiger Type 1 Schriftarten (z.B. Times Roman, + Helvetica, Palatino). Die Freefont-Sammlung (x11-fonts/freefont) enthält noch + mehr Schriftarten, doch sind diese für den Einsatz in + Grafik-Programmen wie The Gimp gedacht. + Es fehlen auch einige Schriftarten, so dass sich die Sammlung nicht + für den alltäglichen Gebrauch eignet. Weiterhin kann + XFree86 leicht so konfiguriert werden, + dass es TrueType-Schriftarten verwendet (dies wird später im + Abschnitt TrueType Schriftarten + beschrieben). + + Die Type 1 Schriftarten lassen sich aus der Ports-Sammlung wie + folgt installieren: + + &prompt.root; cd /usr/ports/x11-fonts/urwfonts +&prompt.root; make install clean + + Analog lassen sich Freefont und andere Sammlungen installieren. + Die neuen Schriftarten müssen dem X-Server in der Datei + XF86Config bekannt gegeben werden. + In der Version 3 von XFree86 befindet + diese Datei in /etc, in Version 4 befindet + sich die Datei im Verzeichnis /etc/X11/. + Fügen Sie die folgende Zeile hinzu: + + FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/URW/" + + Sie können aber auch in der X-Sitzung das folgende + Kommando absetzen: + + &prompt.user; xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/URW +&prompt.user; xset fp rehash + + Dann kennt der X-Server die neuen Schriftarten nur bis zum Ende + der Sitzung. Wenn die Änderung dauerhaft sein soll, müssen + Sie die Kommandos in ~/.xinitrc eintragen, + wenn Sie X mit startx starten, oder in + ~/.xsession, wenn Sie + XDM benutzen. Sie können die + Schriftarten auch in die neue Datei XftConfig, + die im Abschnitt Anti-aliasing + beschrieben wird, eintragen. + + + + TrueType-Schriftarten + + XFree86 4.X kann TrueType-Schriftarten + mithilfe von zwei Modulen darstellen. Im folgenden Beispiel wird das + Freetype-Modul benutzt, da es besser mit anderen Werkzeugen, die + TrueType-Schriftarten darstellen, übereinstimmt. Das + Freetype-Modul aktivieren Sie im Abschnitt "Module" + von /etc/X11/XF86Config durch Einfügen der + Zeile: + + Load "freetype" + + XFree86 3.3.X benötigt einen + gesonderten TrueType-Schriftserver. Üblicherweise wird + dafür Xfstt verwendet, den Sie aus + dem Port x11-servers/Xfstt + installieren können. + + Erstellen Sie ein Verzeichnis für die + TrueType-Schriftarten (z.B. + /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType) und kopieren + Sie alle Schriftarten dorthin. Die Schriftarten müssen im + UNIX/DOS/Windows-Format liegen, Schriftarten von einem Macintosh + können Sie nicht direkt übernehmen. Die Schriftarten + müssen noch in der Datei fonts.dir + katalogisiert werden. Den Katalog können Sie mit + ttmkfdir aus dem Port x11-fonts/ttmkfdir erzeugen: + + &prompt.root; cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType +&prompt.root; ttmkfdir > fonts.dir + + Geben Sie dem System das TrueType-Verzeichnis, wie im Abschnitt + Type 1 Schriftarten beschrieben, + bekannt: + + &prompt.user; xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType +&prompt.user; xset fp rehash + + Oder fügen Sie eine -Zeile in + XF86Config hinzu. + + Das war's. Jetzt sollten Netscape, + Gimp, StarOffice + und alle anderen X-Anwendungen die TrueType-Schriftarten benutzen. + Extrem kleine Schriftarten (Webseiten, die mit hoher Auflösung + betrachtet werden) und sehr große Schriftarten (in + StarOffice) sollten jetzt viel besser + aussehen. + + + + Anti-aliasing + + Ab der Version 4.0.2 kann XFree86 + Schriftarten mit dem Anti-aliasing-Verfahren + darstellen. Die meisten Programme benutzen diese neue + Funktion noch nicht, Qt (das KDE-Toolkit) + ist da eine Ausnahme. Wenn Sie XFree86 + 4.0.2 mit Qt 2.3 und + KDE einsetzen, können alle + KDE/Qt-Anwendungen das Anti-aliasing-Verfahren zur Darstellung von + Schriftarten benutzen. + + Um das Anti-aliasing-Verfahren zu benutzen, legen Sie die Datei + /usr/X11R6/lib/X11/XftConfig an oder editieren + Sie die Datei, wenn sie schon existiert. In dieser Datei + können vielfältige Einstellungen vorgenommen werden, + dieser Abschnitt beschreibt nur die einfachsten + Möglichkeiten. + + Legen Sie zuerst fest, welche Schriftarten mit dem + Anti-aliasing-Verfahren dargestellt werden sollen. Für jedes + Schriftarten-Verzeichnis fügen Sie eine Zeile wie die folgende in + die Datei ein: + + dir "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1" + + Verfahren Sie genauso für jedes andere + Schriftarten-Verzeichnis (z.B. URW, TrueType). Das Verfahren + kann nur mit skalierbaren Schriftarten (im Wesentlichen + Type 1 und TrueType) sinnvoll angewendet werden. + Nehmen Sie also nicht die Bitmap-Zeichensätze in die Datei auf. + Die Verzeichnisse, die in die Datei aufgenommen wurden, können + jetzt in XF86Config auskommentiert + werden. + + Das Anti-aliasing-Verfahren zeichnet Ränder leicht unscharf, + dadurch werden kleine Schriften besser lesbar und der + Treppenstufen-Effekt bei wird großen Schriften vermieden. Auf + normale Schriftgrößen sollte das Verfahren aber nicht + angewendet werden, da dies die Augen zu sehr anstrengt. Um + Schriftgrößen zwischen 9 und 13 Punkt von dem + Verfahren auszunehmen, fügen Sie in + XftConfig die nachstehenden Zeilen ein: + + match + any size > 8 + any size < 14 +edit + antialias = false; + + Das Anit-aliasing-Verfahren kann die Abstände einiger + Fixschriften falsch darstellen, dies fällt besonders unter + KDE auf. Sie können das Problem + umgehen, indem Sie die Abstände dieser Schriften auf den Wert + 100 festsetzen. Fügen Sie die nachstehenden + Zeilen hinzu: + + match any family == "fixed" edit family =+ "mono"; +match any family == "console" edit family =+ "mono"; + + Damit werden die Namen der gebrächlichen Fixschriften auf + "mono" abgebildet. Für diese Schriften + setzen Sie dann den Abstand fest: + + match any family == "mono" edit spacing = 100; + + Wenn Sie jede Fixschrift durch die Schriftart + Lucidux (sie sieht gut aus und das Problem + mit den Abständen gibt es bei dieser Schriftart nicht) + ersetzen wollen, tauschen Sie die letzte Zeile mit den + nachstehenden aus: + + match any family == "mono" edit family += "LuciduxMono"; +match any family == "Lucidux Mono" edit family += "LuciduxMono"; +match any family == "LuciduxMono" edit family =+ "Lucidux Mono"; + + Die letzten Zeilen fassen verschiedene gleichwertige + Schriftfamilien zusammen. + + Schließlich sollten Sie es den Benutzern erlauben, eigene + Einstellungen in .xftconfig vorzunehmen. + Dazu fügen Sie am Ende der Datei die nachstehende Zeile + ein: + + includeif "~/.xftconfig" + + Mit einem LCD können Sie + sub-pixel sampling anstelle von + Anti-aliasing einsetzen. Dieses Verfahren behandelt die horizontal + getrennten Rot-, Grün- und Blau-Komponenten eines Pixels + gesondert und verbessert damit (teilweise sehr wirksam) die + horizontale Auflösung. Die nachstehende Zeile in + XftConfig aktiviert diese Funktion: + + match edit rgba=rgb; + + Abhängig von der Organisation Ihres Bildschirms + müssen Sie , + oder anstelle von + verwenden. Experimentieren Sie und schauen Sie, was besser + aussieht. + + Der nächste Start des X-Servers aktiviert das + Anti-aliasing-Verfahren. Beachten Sie, dass die Anwendungen dieses + Verfahren auch benutzen müssen. Zurzeit wird das Verfahren + von Qt und damit von KDE benutzt + (Details finden Sie in ). + Ein Patch für GTK+ erlaubt es GNOME und Mozilla das + Anti-aliasing-Verfahren zu benutzen. Der Port x11/gdkxft erlaubt sogar das Verfahren + ohne eine neue Übersetzung der Quellen zu benutzen (genaueres + erfahren Sie in ). + + Das Anti-aliasing-Verfahren ist erst neu in FreeBSD und + XFree86 integriert. Mit der Zeit wird + es einfacher zu konfigurieren sein und mehr Anwendungen werden dieses + Verfahren benutzen. + + + + + + + + Seth + Kingsley + Beigetragen von + + + + + Der X-Display-Manager + + Einführung + Der X-Display-Manager + (XDM), eine optionale + Komponente des X-Window-Systems, verwaltet Sitzungen. Er kann mit + vielen Komponenten, wie minimal ausgestatteten X-Terminals, + Arbeitsplatz-Rechnern und leistungsfähigen Netzwerkservern, + nutzbringend eingesetzt werden. Da das X-Window-System + netzwerktransparent ist, gibt es zahlreiche + Möglichkeiten, X-Clients und X-Server auf unterschiedlichen + Rechnern im Netz laufen zu lassen. XDM + stellt eine grafische Anmeldemaske zur Verfügung, in der Sie + den Rechner, auf dem eine Sitzung laufen soll, auswählen + können und in der Sie die nötigen + Autorisierungs-Informationen, wie Benutzername und Passwort, + eingeben können. + + Die Funktion des X-Display-Managers läßt sich mit + der von &man.getty.8; (siehe ) + vergleichen. Er meldet den Benutzer am ausgesuchten System an, + startet ein Programm (meist einen Window-Manager) und + wartet darauf, dass dieses Programm beendet wird, das heißt + der Benutzer die Sitzung beendet hat. Nachdem die Sitzung beendet + ist, zeigt XDM den grafischen + Anmeldebildschirm für den nächsten Benutzer an. + + + + XDM einrichten + + Der XDM-Dæmon befindet sich in + /usr/X11R6/bin/xdm und kann jederzeit von + root gestartet werden. Er verwaltet dann den + X-Bildschirm des lokalen Rechners. XDM + läßt sich bequem mit einem Eintrag in + /etc/ttys (siehe ) + bei jedem Start des Rechners aktivieren. In + /etc/ttys sollte schon der nachstehende + Eintrag vorhanden sein: + + ttyv8 "/usr/X11R6/bin/xdm -nodaemon" xterm off secure + + In der Voreinstellung ist dieser Eintrag nicht aktiv. Um den + Eintrag zu aktivieren, ändern Sie den Wert in Feld 5 von + off zu on und starten Sie + &man.init.8; entsprechend der Anleitung in neu. Das erste Feld gibt den Namen des + Terminals an, auf dem das Programm läuft. Im Beispiel wird + ttyv8 verwendet, das heißt + XDM läuft auf dem neunten + virtuellen Terminal. + + + + XDM konfigurieren + + Das Verhalten und Aussehen von XDM + steuern Sie mit Konfigurationsdateien, die im Verzeichnis + /usr/X11R6/lib/X11/xdm stehen. + Üblicherweise finden Sie dort die folgenden Dateien vor: + + + + + + Datei + Beschreibung + + + + + + Xaccess + Regelsatz, der zur Autorisierung von Clients benutzt + wird. + + + + Xresources + Vorgabewerte für X-Ressourcen. + + + + Xservers + Liste mit lokalen und entfernten Bildschirmen, die + verwaltet werden. + + + + Xsession + Vorgabe für das Startskript der + Sitzung. + + + + Xsetup_* + Skript, das dazu dient, Anwendungen vor der Anmeldung + zu starten. + + + + xdm-config + Konfiguration für alle auf der Maschine + verwalteten Bildschirme. + + + + xdm-errors + Fehlermeldungen des Servers. + + + + xdm-pid + Die Prozess-ID des gerade laufenden + XDM-Prozesses. + + + + + + Im Verzeichnis /usr/X11R6/lib/X11/xdm + befinden sich auch noch Skripten und Programme, die zum Einrichten + der XDM-Oberfläche dienen. Der + Zweck dieser Dateien und der Umgang mit ihnen wird in der + Hilfeseite &man.xdm.1; erklärt. Wir gehen im Folgenden nur + kurz auf ein paar der Dateien ein. + + Die vorgegebene Einstellung zeigt ein rechteckiges + Anmeldefenster, in dem der Rechnername in großer Schrift + steht. Darunter befinden sich die Eingabeaufforderungen + Login: und Password:. + Mit dieser Maske können Sie anfangen, wenn Sie das + Erscheinungsbild von XDM + verändern wollen. + + + Xaccess + + Verbindungen zu XDM werden mit + dem X Display Manager Connection Protocol + (XDMCP) hergestellt. + XDMCP-Verbindungen von entfernten Maschinen + werden über den Regelsatz in Xaccess + kontrolliert. In der Vorgabe sind alle Verbindungen erlaubt, + doch muss auch xdm-config geändert + werden, damit XDM Verbindungen + entfernter Maschinen annimmt. + + + + Xresources + In dieser Datei kann das Erscheinungsbild der + Bildschirmauswahl und der Anmeldemasken festgelegt werden. Das + Format entspricht den Dateien im Verzeichnis + app-defaults, die in der + XFree86-Dokumentation beschrieben + sind. + + + + Xservers + Diese Datei enthält eine Liste entfernter Maschinen, die + in der Bildschirmauswahl angeboten werden. + + + + Xsession + Dieses Skript wird vom XDM + aufgerufen, nachdem sich ein Benutzer erfolgreich angemeldet hat. + Üblicherweise besitzt jeder Benutzer eine angepasste Version + dieses Skripts in ~/.xsession, das dann + anstelle von Xsession ausgeführt + wird. + + + + Xsetup_* + Diese Skripten werden automatisch ausgeführt bevor die + Bildschirmauswahl oder die Anmeldemasken angezeigt werden. + Für jeden lokalen Bildschirm gibt es ein Skript, dessen + Namen aus Xsetup_ gefolgt von der + Bildschirmnummer gebildet wird (zum Beispiel + Xsetup_0). Normalerweise werden damit ein + oder zwei Programme, wie xconsole, im + Hintergrund gestartet. + + + + xdm-config + Diese Datei enthält Einstellungen, die für jeden + verwalteten Bildschirm zutreffen. Das Format entspricht dem der + Dateien aus app-defaults. + + + + xdm-errors + Die Ausgaben jedes X-Servers, den + XDM versucht zu starten, werden in + dieser Datei gesammelt. Wenn ein von + XDM verwalteter Bildschirm aus + unbekannten Gründen hängen bleibt, sollten Sie in + dieser Datei nach Fehlermeldungen suchen. Für jede Sitzung + werden die Meldungen auch in die Datei + ~/.xsession-errors des Benutzers + geschrieben. + + + + + Einrichten eines Bildschirm-Servers auf dem Netzwerk + + Damit sich Clients mit dem Bildschirm-Server verbinden + können, muss der Zugriffsregelsatz editiert werden und der + Listener aktiviert werden. Die Vorgabewerte sind sehr + restriktiv eingestellt. Damit XDM + Verbindungen annimmt, entfernen Sie einen Kommentar in + xdm-config: + + ! SECURITY: do not listen for XDMCP or Chooser requests +! Comment out this line if you want to manage X terminals with xdm +DisplayManager.requestPort: 0 + + Starten Sie danach XDM neu. + Beachten Sie, dass Kommentare in den + Ressourcen-Konfigurationsdateien mit einem ! + anstelle des sonst üblichen Zeichens # + beginnen. Wenn Sie strengere Zugriffskontrollen einrichten wollen, + sehen Sie sich die Beispiele in Xaccess und + die Hilfeseite &man.xdm.1; an. + + + + XDM ersetzen + + Es gibt mehrere Anwendungen, die + XDM ersetzen können, zum Beispiel + KDM, der Teil von + KDE ist und später in diesem + Kapitel besprochen wird. KDM ist + ansprechender gestaltet und bietet neben einigen Schnörkeln + die Möglichkeit, den zu verwendenden Window-Manager bei der + Anmeldung auszuwählen. + + + + + + + + Valentino + Vaschetto + Beigetragen von + + + + + + Grafische Oberflächen + + Dieser Abschnitt beschreibt verschiedene grafische + Oberflächen, die es für X unter FreeBSD gibt. Eine + Oberfläche (desktop environment) + kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin zu kompletten + Anwendungen wie KDE oder + GNOME sein. + + + GNOME + + + Über GNOME + + GNOME ist eine benutzerfreundliche + Oberfläche, mit der Rechner leicht benutzt und konfiguriert + werden können. GNOME besitzt + eine Leiste, mit der Anwendungen gestartet werden und die + Statusinformationen anzeigen kann. Programme und Daten + können auf der Oberfläche abgelegt werden und + Standardwerkzeuge stehen zur Verfügung. Es gibt + Konventionen, die es Anwendungen leicht machen, + zusammenzuarbeiten und ein konsistentes Erscheinungsbild + garantieren. Benutzer anderer Betriebssysteme oder anderer + Arbeitsumgebungen sollten mit der leistungsfähigen + grafischen Oberfläche von GNOME + sehr gut zurechtkommen. + + + + GNOME installieren + + Am einfachsten installieren Sie GNOME + während der Installation des FreeBSD Systems wie in + + beschrieben. Es ist aber ebenfalls leicht möglich, + GNOME als Paket oder über die + Ports-Sammlung zu installieren. + + Wenn Sie das GNOME-Paket über + das Netz installieren wollen, setzen Sie den nachstehenden Befehl + ab: + + &prompt.root; pkg_add -r gnome + + Wenn Sie den Quellcode von GNOME + übersetzen wollen, benutzen Sie die Ports-Sammlung: + + &prompt.root; cd /usr/ports/x11/gnome +&prompt.root; make install clean + + Nachdem GNOME installiert ist, + muss der X-Server GNOME anstelle eines + Window-Managers starten. Wenn Sie bereits eine angepasste + .xinitrc besitzen, ersetzen Sie dort den + Start des Window-Managers durch + /usr/X11R6/bin/gnome-session. Wenn + .xinitrc nicht gesondert angepasst wurde, + reicht es, den nachstehenden Befehl abzusetzen: + + &prompt.user; echo "/usr/X11R6/bin/gnome-session" > ~/.xinitrc + + Rufen Sie dann startx auf, um die + GNOME Oberfläche zu starten. + + + Wenn Sie einen Display-Manager wie + XDM verwenden, müssen Sie + anders vorgehen. Legen Sie eine ausführbare + .xsession an, die das Kommando + zum Start von GNOME enthält. + Ersetzen Sie dazu den Start des Window-Managers durch + /usr/X11R6/bin/gnome-session: + + &prompt.user; echo "#!/bin/sh" > ~/.xsession +&prompt.user; echo "/usr/X11R6/bin/gnome-session" >> ~/.xsession +&prompt.user; chmod +x ~/.xsession + + + Sie können auch den Display-Manager so konfigurieren, + dass der Window-Manager beim Anmelden ausgesucht werden kann. Im + Abschnitt Details zu KDE + wird das für kdm, den + Display-Manager von KDE + erklärt. + + + + Anti-aliasing-Verfahren mit GNOME + + Mit dem Anti-aliasing-Verfahren behandelte Schriftarten + tauchten unter XFree86 zuerst auf der + KDE-Oberfläche auf und werden + dort in der Standardinstallation bereitgestellt. Es ist + allerdings auch möglich, das Verfahren mit GTK-Anwendungen + wie GNOME zu benutzen. Das geht am + einfachsten, indem Sie die Bibliothek + libgdkxft aus dem Port x11/gdkxft installieren. Lesen Sie + nach der Installation bitte die Datei + /usr/X11R6/share/doc/gdkxft/README. + + GTK-Anwendungen müssen dann zur Darstellung von + Schriften zuerst in libgdkxft.so nachsehen, + bevor sie libgdk.so verwenden. Dies wird + durch eine Umgebungsvariable erreicht, die auf die richtige + Bibliothek zeigt. Wenn Sie eine Bourne-Shell oder eine + ähnliche Shell benutzen, können Sie mit dem + nachstehenden Kommando beispielsweise The + Gimp starten: + + &prompt.user; LD_PRELOAD=/usr/X11R6/lib/libgdkxft.so gimp + + In einer csh oder ähnlichen + Shell benutzen Sie die nachstehenden Kommandos: + + &prompt.user; setenv LD_PRELOAD /usr/X11R6/lib/libgdkxft.so +&prompt.user; gimp + + Sie können die Umgebungsvariable auch beim Start der + Sitzung setzen. Setzen Sie dazu die folgenden Kommandos, + abhängig von der Art und Weise, wie die Sitzung gestartet + wird, in .xinitrc oder + .xsession oder an die passenden Stellen in + /usr/X11R6/lib/X11/xdm/Xsession ein: + + LD_PRELOAD=/usr/X11R6/lib/libgdkxft.so +export LD_PRELOAD + + Diese Vorgehensweise ist zwar einfacher, kann aber bei der + Verwendung von Linux-GTK-Programmen zu Problemen + führen. + + + + + KDE + + + Über KDE + + KDE ist eine moderne, leicht zu + benutzende Oberfläche, die unter anderem Folgendes + bietet: + + + + eine schöne und moderne Oberfläche, + + + + eine Oberfläche, die völlig netzwerktransparent + ist, + + + + ein integriertes Hilfesystem, das bequem und konsistent + Hilfestellungen bezüglich der Bedienung + der KDE-Oberfläche und + ihrer Anwendungen gibt, + + + + ein konstantes Erscheinungsbild (look and + feel) aller + KDE-Anwendungen, + + + + einheitliche Menüs, Werkzeugleisten, + Tastenkombinationen und Farbschemata, + + + + Internationalisierung: KDE + ist in mehr als 40 Sprachen erhältlich, + + + + durch Dialoge gesteuerte zentrale Konfiguration der + Oberfläche, + + + + viele nützliche + KDE-Anwendungen. + + + + In KDE ist ein Office-Paket + integriert, das die KParts-Technik benutzt. Das + Paket enthält neben anderem eine Tabellenkalkulation, ein + Präsentationsprogramm, einen Terminkalender und einen + News-Client. Ein Webbrowser mit Namen + Konqueror, der sich mit anderen + Webbrowsern von &unix; Systemen messen kann, ist ebenfalls + Bestandteil von KDE. Weitere + Informationen über KDE erhalten + Sie auf den KDE-Webseiten. + + + + KDE installieren + + Am einfachsten installieren Sie KDE, + wie jede andere grafische Oberfläche auch, während der + Installation des FreeBSD Systems wie in + + beschrieben. Die Anwendung kann natürlich auch als Paket + oder über die Ports-Sammlung installiert werden. + + Um KDE über das Netz zu + installieren, setzen Sie den nachstehenden Befehl ab: + + &prompt.root; pkg_add -r kde3 + + Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn Sie den Quellcode von + KDE übersetzen wollen: + + &prompt.root; cd /usr/ports/x11/kde3 +&prompt.root; make install clean + + Nachdem KDE installiert ist, muss + der X-Server KDE anstelle eines + Window-Managers starten. Legen Sie dazu die Datei + .xinitrc an: + + &prompt.user; echo "exec startkde" > ~/.xinitrc + + Wenn das X-Window-System danach mit startx + gestartet wird, erscheint die + KDE-Oberfläche. + + Wird ein Display-Manager wie xdm + benutzt, muss .xsession angepasst werden. + Eine Anleitung für kdm folgt + gleich in diesem Kapitel. + + + + + Details zu KDE + + Wenn KDE erst einmal installiert + ist, erschließen sich die meisten Sachen durch das + Hilfesystem oder durch Ausprobieren. Benutzer von Windows oder + MacOS werden sich sehr schnell zurecht finden. + + Die beste Referenz für KDE + ist die Online-Dokumentation. KDE + besitzt einen eigenen Webbrowser, sehr viele nützliche + Anwendungen und ausführliche Dokumentation. Der Rest dieses + Abschnitts beschäftigt sich daher mit Dingen, die schlecht + durch einfaches Ausprobieren erlernbar sind. + + + Der KDE-Display-Manager + + Der Administrator eines Mehrbenutzersystems will den + Benutzern vielleicht eine grafische Anmeldung wie mit + xdm + ermöglichen. KDE besitzt einen + eigenen Display-Manager, der schöner aussieht und auch + über mehr Optionen verfügt. Insbesondere können + sich die Benutzer die Oberfläche für die Sitzung + (beispielsweise KDE oder + GNOME) aussuchen. + + Starten Sie das KDE + Kontrollzentrum, kcontrol, als + root. Lassen Sie bitte nicht die gesamte + X-Umgebung unter root laufen, dies ist sehr + unsicher. Öffnen Sie stattdessen als normaler Benutzer ein + Terminalfenster (zum Beispiel einen xterm + oder die konsole von + KDE) und wechseln Sie darin mit + su zu root (dazu muss der + Benutzer der Gruppe wheel angehören). + Rufen Sie dann kcontrol auf, um das + Kontrollzentrum zu starten. + + Klicken Sie auf das Icon System und + dann auf Login manager. Auf der rechten + Seite befinden sich verschiedene Optionen, die alle + ausführlich im KDE-Handbuch + beschrieben werden. Klicken Sie auf + sessions und dann auf + New type. Jetzt können Sie Namen + für Window-Manager oder grafische Oberflächen eingeben. + Die Namen müssen nicht mit den zu startenden Programmen + übereinstimmen, so dass Sie KDE + anstelle von startkde oder + GNOME anstelle von + gnome-session eingeben + können. Legen Sie bitte auch eine Sitzung mit dem Namen + failsafe an. + + Sehen Sie sich auch die anderen Menüs an. Wenn Sie + fertig sind, klicken Sie Apply und beenden + Sie das Kontrollzentrum. + + Damit kdm mit den vergebenen + Namen (KDE, + GNOME) etwas anfangen kann, editieren + Sie die Dateien, die von xdm benutzt + werden. + + Ab KDE 2.2 benutzt + kdm eigene Konfigurationsdateien. + Schauen Sie die Einzelheiten bitte in der + KDE 2.2-Dokumentation nach. + + Wechseln Sie in einem Terminalfenster zu root + und editieren Sie die Datei + /usr/X11R6/lib/X11/xdm/Xsession. + Ungefähr in der Mitte Datei finden Sie einen Abschnitt wie + den folgenden: + + case $# in +1) + case $1 in + failsafe) + exec xterm -geometry 80x24-0-0 + ;; + esac +esac + + Für die vergebenen Namen müssen nun einige Zeilen + hinzugefügt werden. Wenn Sie KDE und + GNOME verwendet haben, sollte der Abschnitt wie + folgt aussehen: + + case $# in +1) + case $1 in + kde) + exec /usr/local/bin/startkde + ;; + GNOME) + exec /usr/X11R6/bin/gnome-session + ;; + failsafe) + exec xterm -geometry 80x24-0-0 + ;; + esac +esac + + Wenn Sie den KDE-Hintergrund schon + während der Anmeldung benutzen wollen, fügen Sie die + nachstehende Zeile in + /usr/X11R6/lib/X11/xdm/Xsetup_0 ein: + + /usr/local/bin/kdmdesktop + + Damit kdm beim nächsten + Systemstart gestartet wird, muss ein entsprechender Eintrag in + /etc/ttys vorhanden sein. Folgen Sie dazu + den Anweisungen aus dem Anschnitt über + xdm und ersetzen Sie alle Bezüge auf + /usr/X11R6/bin/xdm durch + /usr/local/bin/kdm. + + + + Anti-aliasing-Verfahren mit KDE + + Ab der Version 4.0.2 beherrscht + XFree86 durch die + RENDER-Erweiterung das Anti-aliasing-Verfahren. + Die Erweiterung wird ab der Version 2.3 von Qt, dem + KDE-Toolkit, benutzt. In + wird beschrieben wie das + Anti-aliasing-Verfahren eingerichtet wird. Im KDE-Menü + wählen Sie Preferences -> + Look and Feel -> + Fonts. Klicken Sie dann in das + Kontrollkästchen Use Anti-Aliasing for Fonts and + Icons. Für nicht zu + KDE gehörende Qt-Anwendungen + muss die Umgebungsvariable QT_XFT vor dem Start + der Anwendung auf true gesetzt werden. + + + + + XFce + + Über XFce + + XFce ist eine grafische + Oberfläche, die auf den GTK-Bibliotheken, die auch von + GNOME benutzt werden, beruht. Die + Oberfläche ist allerdings weniger aufwändig und + für diejenigen gedacht, die eine schlichte und effiziente + Oberfläche wollen, die dennoch einfach zu benutzen + und zu konfigurieren ist. Die Oberfläche sieht + ähnlich wie CDE aus, das in + kommerziellen &unix; Systemen verwendet wird. Einige Merkmale + von XFce sind: + + + + eine schlichte einfach zu benutzende + Oberfläche, + + + + vollständig mit Mausoperationen konfigurierbar, + Unterstützung von drag and + drop, + + + + ähnliche Hauptleiste wie + CDE, die Menüs enthält + und über die Anwendungen gestartet werden + können, + + + + integrierter Window-Manager, Datei-Manager und + Sound-Manager, + GNOME-compliance-Modul, + + + + mit Themes anpassbar (da + GTK benutzt wird), + + + + schnell, leicht und effizient: ideal für ältere + oder langsamere Maschinen oder Maschinen mit wenig + Speicher. + + + + Weitere Information über + XFce erhalten Sie auf der + XFce-Webseite. + + + + XFce installieren + + Das XFce-Paket installieren Sie + mit dem nachstehenden Kommando: + + &prompt.root; pkg_add -r xfce + + Mit der Ports-Sammlung können Sie auch den Quellcode + übersetzen: + + &prompt.root; cd /usr/ports/x11-wm/xfce +&prompt.root; make install clean + + Damit beim nächsten Start des X-Servers + XFce benutzt wird, setzen Sie das + folgende Kommando ab: + + &prompt.user; echo "/usr/X11R6/bin/startxfce" > ~/.xinitrc + + Wenn Sie einen Display-Manager benutzen, erstellen Sie die + Datei .xsession, wie im GNOME Abschnitt beschrieben. + Verwenden Sie jetzt allerdings das Kommando + /usr/X11R6/bin/startxfce. Sie können + auch den Display-Manager wie im kdm Abschnitt beschrieben, so + konfigurieren, dass die Oberfläche für die Sitzung + ausgewählt werden kann. + + + - -