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<!-- The FreeBSD Documentation Project
     The FreeBSD German Documentation Project

     $FreeBSD$
     $FreeBSDde: de-docproj/articles/new-users/article.sgml,v 1.7 2009/04/14 18:23:35 bcr Exp $
     basiert auf: 1.51
-->

<article lang="de">
  <articleinfo>
    <title>Informationen für &os;- und &unix;-Einsteiger</title>

    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Annelise</firstname>

	<surname>Anderson</surname>

	<affiliation>
	  <address><email>andrsn@andrsn.stanford.edu</email></address>
	</affiliation>
      </author>
    </authorgroup>

    <pubdate>15. August 1997</pubdate>

    <legalnotice id="trademarks" role="trademarks">
      &tm-attrib.freebsd;
      &tm-attrib.ibm;
      &tm-attrib.microsoft;
      &tm-attrib.netscape;
      &tm-attrib.opengroup;
      &tm-attrib.general;
    </legalnotice>

    <releaseinfo>$FreeBSD$</releaseinfo>

    <abstract>
      <para>Wir gratulieren Ihnen zur Installation von &os;!  Diese
	Einführung ist für alle Personen gedacht, die &os;
	und &unix; noch nicht kennen, und enthält daher auch einige
	grundlegende Informationen.  Es wird davon ausgegangen, dass
	Sie FreeBSD&nbsp;2.0.5 oder neuer in der von FreeBSD.org
	veröffentlichten Form installiert haben sowie über
	gute Kenntnisse von DOS/&windows; oder &os2; verfügen.</para>

      <para><emphasis>Übersetzt von Fabio Tosques</emphasis>.</para>
    </abstract>
  </articleinfo>

  <sect1 id="in-and-out">
    <title>An- und Abmelden</title>

    <para>Melden Sie sich (wenn <prompt>login:</prompt> am
      Bildschirm erscheint) als derjenige Benutzer, den Sie
      während der Installation angelegt haben, oder als
      <username>root</username> an.  (Die FreeBSD-Installationsroutine
      legt in jedem Fall einen Benutzer <username>root</username> an;
      dieser darf auf dem System fast alles tun, einschließlich dem
      Löschen von wichtigen Dateien.  Seien Sie also vorsichtig, wenn
      Sie sich als <username>root</username> anmelden.)  Die Zeichen
      &prompt.user; und &prompt.root; stellen im folgenden die
      Eingabeaufforderung dar, wobei &prompt.user; für den
      gewöhnlichen Benutzer und &prompt.root; für den Benutzer
      <username>root</username> steht.</para>

    <para>Um sich abzumelden, geben Sie</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>exit</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>so oft wie nötig ein (und zwar bis wieder
      <prompt>login:</prompt> erscheint).  Drücken Sie nach jedem
      Befehl die <keysym>Enter</keysym>-Taste und beachten Sie, dass
      &unix; zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet &ndash;
      <command>exit</command> und <command>EXIT</command> sind also
      zwei verschiedene Befehle.</para>

    <para>Um den Rechner herunterzufahren, geben Sie</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>/sbin/shutdown -h now</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>ein.</para>

    <para>Um den Rechner neu zu starten, geben Sie</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>/sbin/shutdown -r now</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>ein, oder Sie rufen einfach</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>/sbin/reboot</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>auf.</para>

    <para>Sie können natürlich auch den Rechner mit
      <keycombo><keycap>Strg</keycap><keycap>Alt</keycap><keycap>Entf</keycap></keycombo>
      neu starten.  Warten Sie danach, bis der Neustart erfolgt ist.
      Diese Tastenkombination ist in neueren FreeBSD-Versionen mit
      <command>/sbin/reboot</command> identisch und viel besser als das
      Drücken des Reset-Knopfes.  Sie wollen das System ja sicher
      nicht noch einmal neu installieren, oder?</para>
  </sect1>

  <sect1 id="adding-a-user">
    <title>Einen neuen Benutzer anlegen, der
      <username>root</username>-Rechte erlangen kann</title>

    <para>Falls Sie während der Installation des Systems keine
      Benutzer angelegt haben und noch als <username>root</username>
      angemeldet sind, sollten Sie mit</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>adduser</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>einen neuen Benutzer anlegen.</para>

    <para>Wenn Sie <command>adduser</command> das erste Mal
      ausführen, werden Sie gefragt, ob Sie einige
      Standardeinstellungen abspeichern möchten.  Vielleicht
      möchten Sie &man.csh.1; statt &man.sh.1; als
      Default-Shell auswählen (falls <command>sh</command>
      als Default-Shell angeboten wird).  Diese Standardeinstellungen
      sind in <filename>/etc/adduser.conf</filename> gespeichert und
      können von Ihnen verändert werden.</para>

    <para>Angenommen, Sie möchten den Benutzer
      <username>jack</username> mit dem vollständigen Namen
      <emphasis>Jack Benimble</emphasis> anlegen.  Weisen Sie
      <username>jack</username> auf jeden Fall ein Passwort zu (auch
      Kinder, die auf der Tastatur spielen, können ein Problem
      darstellen).  Wenn Sie gefragt werden, ob
      <username>jack</username> Mitglied in anderen Gruppen sein soll,
      geben Sie <groupname>wheel</groupname> ein.</para>

    <informalexample>
      <screen>Login group is ``jack''. Invite jack into other groups: <userinput>wheel</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>Dadurch können Sie sich als
      <username>jack</username> anmelden, und mit &man.su.1;
      <username>root</username>-Rechte erlangen.  Dann werden Sie nie
      wieder dafür kritisiert werden, dass Sie sich als
      <username>root</username> am System anmelden.</para>

    <para>Das Programm <command>adduser</command> kann jederzeit mit
      <keycombo><keycap>Strg</keycap><keycap>C</keycap></keycombo>
      beendet werden.  Am Schluß haben Sie die Möglichkeit,
      die Einstellungen für den neuen Benutzer nochmals zu
      kontrollieren oder diese mit <keycap>n</keycap> zu verwerfen.
      Sie sollten noch einen zweiten Benutzer anlegen, damit Sie auch
      dann auf Ihr System zugreifen können, wenn Sie die
      Anmeldedaten von <username>jack</username> bearbeitet und dabei
      einen Fehler gemacht haben.</para>

    <para>Haben Sie alle Benutzer angelegt, geben Sie
      <command>exit</command> ein, damit Sie sich als
      <username>jack</username> anmelden können.  Es ist generell
      sinnvoll, wann immer möglich, als gewöhnlicher Benutzer
      und nicht als der allmächtige Benutzer
      <username>root</username> zu arbeiten.</para>

    <para>Falls Sie schon einen Benutzer angelegt haben und diesem
      die Möglichkeit einräumen wollen, mit
      <command>su</command> <username>root</username>-Rechte zu
      erlangen, können Sie sich als <username>root</username>
      anmelden und die Datei <filename>/etc/group</filename> anpassen.
      Fügen Sie in der ersten Zeile (der Gruppe
      <groupname>wheel</groupname>) den Benutzer
      <username>jack</username> ein.  Sie sollten auch den Umgang
      mit dem Texteditor &man.vi.1; erlernen.  Alternativ können
      Sie auch den einfacher zu bedienenden Texteditor &man.ee.1;
      verwenden, der auf aktuellen FreeBSD-Systemen automatisch
      installiert wird.</para>

    <para>Mit <command>rmuser</command> können Sie einen Benutzer
      löschen.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="looking-around">
    <title>Sich im System umsehen</title>

    <para>Nachdem wir uns als gewöhnlicher Benutzer angemeldet
      haben, sehen wir uns nun im System um und testen einige Befehle,
      die uns den Zugriff auf die Hilfefunktion ermöglichen sowie
      einige Informationen über unser System liefern.</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
        <term><command>id</command></term>

	<listitem>
	  <para>Sagt uns, wer wir sind!</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>pwd</command></term>

	<listitem>
	  <para>Zeigt uns, wo wir uns befinden, gibt also das aktuelle
	    Verzeichnis
	    (<foreignphrase>working directory</foreignphrase>) aus.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>ls</command></term>

	<listitem>
	  <para>Listet die Dateien im aktuellen Verzeichnis
	  auf.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>ls <option>-F</option></command></term>

	<listitem>
	  <para>Listet Dateien im aktuellen Verzeichnis auf und
	    kennzeichnet ausführbare Dateien mit einem
	    <literal>*</literal>, Verzeichnisse mit einem
	    <literal>/</literal>, sowie symbolische Links mit
	    <literal>@</literal>.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>ls <option>-l</option></command></term>

	<listitem>
	  <para>Listet Dateiem im Langformat
	  auf, dabei werden Größe, Datum und Rechte
	  angezeigt.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>ls <option>-a</option></command></term>

	<listitem>
	  <para>Listet auch versteckte Dateien auf (so genannte
	  <quote>dot</quote>-Dateien).  Falls Sie als
	  <username>root</username> angemeldet sind, werden die
	  <quote>dot</quote>-Dateien auch ohne die Option
	  <option>-a</option> angezeigt.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>cd</command></term>

	<listitem>
	  <para>Wechselt das Verzeichnis.  <command>cd
	    <parameter>..</parameter></command> wechselt in der
	    Verzeichnishierarchie eine Stufe nach oben (beachten
	    Sie das Leerzeichen nach <command>cd</command>!).
	    <command>cd <parameter>/usr/local</parameter></command>
	    wechselt dorthin.
	    <command>cd <parameter>~</parameter></command> wechselt
	    wechselt in des Heimatverzeichnis des angemeldeten
	    Benutzers, in unserem Fall nach
	    <filename>/usr/home/jack</filename>.  Geben Sie
	    <command>cd <parameter>/cdrom</parameter></command>,
	    gefolgt von <command>ls</command>, ein, um herauszufinden,
	    ob Ihr CD-ROM-Laufwerk eingebunden ist und
	    funktioniert.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>view
          <replaceable>Dateiname</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Zeigt den Inhalt von
            <replaceable>Dateiname</replaceable> auf dem Bildschirm
            an.  Falls der Inhalt der Datei zu lang ist, und Sie nur
            das Ende sehen, aktivieren Sie die
            <keycap>Rollen</keycap>-Taste und drücken dann
            die <keycap>Bild hoch</keycap>-Taste, um nach oben zu
            scrollen.  Sie können die
            <keycap>Rollen</keycap>-Taste auch bei Manualpages
            verwenden.  Drücken Sie die
            <keycap>Rollen</keycap>-Taste nochmals, um das Scrollen
            zu beenden.  Sie sollten sich auch einige der versteckten
            Dateien in Ihrem Heimatverzeichnis mit
            <command>cat</command> ansehen:  <command>cat
            <parameter>.cshrc</parameter></command>, <command>cat
            <parameter>.login</parameter></command>, <command>cat
            <parameter>.profile</parameter></command>.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>

    <para>In <filename>.cshrc</filename> sind einige nützliche
      Aliase für den Befehl <command>ls</command> definiert.
      Dort können Sie auch zusätzliche Aliase definieren.
      Um diese Aliase allen Benutzern zur Verfügung zu stellen,
      müssen Sie diese in <filename>/etc/csh.cshrc</filename>,
      der systemweiten Konfigurationsdatei von <command>csh</command>,
      eintragen.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="getting-help">
    <title>Hilfe und Informationen erhalten</title>

    <para>Im folgenden Abschnitt erhalten Sie einige Tipps zur
      Verwendung der Hilfefunktion.  <replaceable>Text</replaceable>
      steht dabei für etwas, das Sie eingeben müssen &mdash;
      meistens einen Befehl oder einen Dateinamen.</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
        <term><command>apropos
            <replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Jeder Eintrag, der die Zeichenkette
	    <replaceable>text</replaceable> in der
	    <database>whatis</database>-Datenbank enthält,
	    wird aufgelistet.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>man
            <replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Die Manualpage von
            <replaceable>text</replaceable>.  Manualpages sind
	    die Hauptinformationsquelle für &unix;-Systeme.
	    <command>man <parameter>ls</parameter></command> zeigt
	    alle Möglichkeiten, wie <command>ls</command>
	    verwendet werden kann.  Drücken Sie
	    <keycap>Enter</keycap> um weiterzublättern,
	    <keycombo><keycap>Strg</keycap><keycap>B</keycap></keycombo>,
	    um eine Seite zurück zu blättern,
	    <keycombo><keycap>Strg</keycap><keycap>F</keycap></keycombo>,
	    um eine Seite vorwärts zu blättern oder
	    <keycombo><keycap>Strg</keycap><keycap>C</keycap></keycombo>
	    zum Beenden.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>which
            <replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Sagt Ihnen, in welchem Verzeichnis der Befehl
	    <replaceable>text</replaceable> im Pfad des Benutzers
	    gefunden wird.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>locate
            <replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Alle Verzeichnisse, welche die Zeichenkette
            <replaceable>text</replaceable> enthalten, werden
	    ausgegeben.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>whatis
            <replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Gibt aus, wofür das Kommando
            <replaceable>text</replaceable> steht und welche
	    Handbuchseite(n) es dafür gibt.
	    <command>whatis *</command> liefert Ihnen Informationen
	    zu allen ausführbaren Dateien des aktuellen
	    Verzeichnisses.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>whereis
            <replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>Gibt den absoluten Pfad der Datei
            <replaceable>text</replaceable> aus.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>

    <para>Rufen Sie nun <command>whatis</command>
      mit einigen nützlichen Befehlen wie
      <command>cat</command>, <command>more</command>,
      <command>grep</command>, <command>mv</command>,
      <command>find</command>, <command>tar</command>,
      <command>chmod</command>, <command>chown</command>,
      <command>date</command>, und <command>script</command>
      auf.  <command>more</command> funktioniert genau so
      wie unter DOS und zeigt den Inhalt der Datei seitenweise an.
      <command>ls -l | more</command> entspricht daher
      <command>more <replaceable>Dateiname</replaceable></command>.
      Das <literal>*</literal>-Zeichen dient als Platzhalter,
      <command>ls w*</command> zeigt daher alle Dateien an, die mit
      <literal>w</literal> beginnen.</para>

    <para>Funktioniert der eine oder andere Aufruf bei Ihnen nicht?
      Sowohl &man.locate.1;, als auch &man.whatis.1; sind von
      einer Datenbank abhängig, die wöchentlich aktualisiert
      wird.  Falls Ihr Rechner nicht ständig läuft, können
      Sie die täglichen, wöchentlichen und monatlichen
      Aktualisierungen auch manuell starten.  Melden Sie sich dazu als
      <username>root</username> an.  Warten Sie jeweils auf das Ende
      eines Befehls, bevor Sie den nächsten Befehl eingeben.</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>periodic daily</userinput>
<lineannotation>output omitted</lineannotation>
&prompt.root; <userinput>periodic weekly</userinput>
<lineannotation>output omitted</lineannotation>
&prompt.root; <userinput>periodic monthly</userinput>
<lineannotation>output omitted</lineannotation></screen>
    </informalexample>

    <para>Diese Befehle sind zwar Teil der Systemverwaltung, als
      alleiniger Benutzer eines &unix;-Systems sind Sie aber auch der
      Administrator des Systems.  Sie müssen sich nur als
      <username>root</username> anmelden, wenn Sie das System
      verwalten möchten.  Eine Information, die leider in
      vielen dicken Büchern über &unix; vergessen wird,
      die sich lieber den Pulldown-Menüs und Window-Managern
      widmen.  Empfehlenswerte Bücher zur
      &unix;-Systemadministration sind das
      <citetitle>UNIX System Administration Handbook</citetitle>
      von Evi Nemeth et.al. (Prentice-Hall, 1995, ISBN 0-13-15051-7,
      die zweite Ausgabe hat ein rotes Cover), oder
      <citetitle>Essential System Administration</citetitle> von
      &AElig;leen Frisch (O'Reilly &amp; Associates, 2002,
      ISBN 0-596-00343-9).</para>
  </sect1>

  <sect1 id="editing-text">
    <title>Textdateien bearbeiten</title>

    <para>Um Ihr System konfigurieren zu können, müssen Sie
      häufig Textdateien bearbeiten.  Die meisten
      Konfigurationsdateien befinden sich im Verzeichnis
      <filename>/etc</filename>.  Um diese editieren zu können,
      müssen Sie mit <command>su</command> zu
      <username>root</username> werden.  Sie können den einfachen
      Editor <command>ee</command> verwenden, auf lange Sicht lohnt es
      sich aber, die Bedienung von <command>vi</command> zu erlernen.
      Falls Sie die Systemquellen installiert haben, befindet sich
      unter <filename>/usr/src/contrib/nvi/docs/tutorial</filename>
      ein ausgezeichnetes Tutorial zu <command>vi</command>.</para>

    <para>Bevor Sie eine Datei bearbeiten, sollten Sie eine
      Sicherheitskopie der Datei anlegen.  Wenn Sie beispielsweise
      <filename>/etc/rc.conf</filename> bearbeiten möchten,
      wechseln Sie mit <command>cd /etc</command> nach
      <filename>/etc</filename> und geben Folgendes ein:</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>cp rc.conf rc.conf.orig</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>Dadurch wird eine Kopie von <filename>rc.conf</filename>
      mit dem Namen <filename>rc.conf.orig</filename> angelegt, mit
      der Sie notfalls das Original wiederherstellen können,
      indem Sie <filename>etc.conf.orig</filename> nach
      <filename>etc.conf</filename> kopieren.  Noch besser ist es,
      die Datei zuerst zu verschieben (umzubenennen) und dann zu
      kopieren:</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>mv rc.conf rc.conf.orig</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp rc.conf.orig rc.conf</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>weil bei der Verwendung von <command>mv</command> das Datum
      und der Besitzer der Datei erhalten bleiben.  Danach können
      Sie die Datei <filename>rc.conf</filename> bearbeiten.
      Möchten Sie die Originaldatei wiederherstellen, geben
      Sie <userinput>mv rc.conf rc.conf.myedit</userinput> (falls
      Sie die bearbeitete Version erhalten möchten), gefolgt
      von:</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>mv rc.conf.orig rc.conf</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>ein, um den Originalzustand wiederherzustellen.</para>

    <para>Um eine Datei zu bearbeiten, geben Sie</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>vi <replaceable>filename</replaceable></userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>ein.</para>

    <para>Innerhalb des Textes können Sie sich mit den
      Pfeiltasten bewegen.  Mit der <keycap>Esc</keycap>-Taste
      wechselt <command>vi</command> in den Kommandomodus.  Einige
      der wichtigsten Kommandos sind:</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
        <term><command>x</command></term>

        <listitem>
          <para>löscht den Buchstaben links vom Cursor</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>dd</command></term>

        <listitem>
          <para>löscht die komplette Zeile, auch wenn diese
            am Bildschirm umgebrochen wird.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>i</command></term>

        <listitem>
          <para>fügt Text an der Cursorposition ein.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>a</command></term>

        <listitem>
          <para>fügt Text rechts vom Cursor ein.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>

    <para>Nachdem Sie <command>i</command> oder
      <command>a</command> eingegeben haben, können Sie also
      die Datei bearbeiten.  Mit <command>Esc</command> kommen Sie
      wieder in den Kommandomodus, wo Sie beispielsweise</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
        <term><command>:w</command></term>

        <listitem>
          <para>eingeben, um Ihre Änderungen zu
          speichern und mit <command>vi</command>
          weiterarbeiten können.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>:wq</command></term>

        <listitem>
          <para>Speichern und Beenden.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>:q!</command></term>

        <listitem>
          <para>Beenden, ohne die Änderungen zu
          speichern.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>/<replaceable>text</replaceable></command></term>

        <listitem>
          <para>bewegt den Cursor an die Stelle des ersten
          Vorkommens von <replaceable>text</replaceable>;
          <command>/<keycap>Enter</keycap></command> (die
          Enter-Taste) findet dann das nächste Vorkommen von
          <replaceable>text</replaceable>.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command>G</command></term>

        <listitem>
          <para>bewegt den Cursor ans Ende der Datei.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><command><replaceable>n</replaceable>G</command></term>

        <listitem>
          <para>bewegt den Cursor in die Zeile
            <replaceable>n</replaceable> der Datei, wobei
            <replaceable>n</replaceable> für eine Zahl
            steht.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><keycombo><keycap>Ctrl</keycap><keycap>L</keycap></keycombo></term>

        <listitem>
          <para>zeichnet den Bildschirm neu.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term><keycombo><keycap>Ctrl</keycap><keycap>b</keycap></keycombo> und
        <keycombo><keycap>Ctrl</keycap><keycap>f</keycap></keycombo></term>

        <listitem>
          <para>eine Bildschirmseite zurück oder vorwärts
          gehen, analog zu <command>more</command> und
          <command>view</command>.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>

    <para>Am besten sammeln Sie praktische Erfahrungen mit
      <command>vi</command> in Ihrem Heimatverzeichnis, indem Sie
      eine Datei anlegen und danach bearbeiten, die Datei
      speichern und wieder aufrufen.  <command>vi</command>
      birgt wirklich einige Überraschungen, da es sich um ein
      komplexes Programm handelt.  Manchmal werden Sie versehentlich
      ein Kommando ausführen, das etwas anderes tut, als Sie
      erwarten.  (<command>vi</command> ist viel leistungsfähiger
      als der DOS-Editor EDIT.  Rufen Sie doch einmal das Kommando
      <command>:r</command> auf.)  Drücken Sie die
      <keycap>Esc</keycap>-Taste ruhig öfter als einmal, um sicher
      zu gehen, dass Sie sich im Kommandomodus befinden und arbeiten Sie
      in diesem Modus weiter, falls Probleme auftreten.  Speichern Sie
      die Datei immer wieder mit <command>:w</command>, und geben Sie
      <command>:q!</command> ein, um von vorne zu beginnen (genauer
      gesagt, vom letzten <command>:w</command>-Kommando), falls dies
      nötig sein sollte.</para>

    <para>Danach können Sie mit <command>cd</command> nach
      <filename>/etc</filename> wechseln, mit <command>su</command>
      zu <username>root</username> werden, und mit
      <command>vi</command> <filename>/etc/group</filename>
      bearbeiten und einen Benutzer zur Gruppe
      <groupname>wheel</groupname> hinzufügen, damit dieser
      mit <command>su</command> <username>root</username>-Rechte
      erlangen kann.  Fügen Sie dafür einfach ein Komma und
      den Login-Namen des Benutzers an das Ende der ersten Zeile an,
      drücken Sie <keycap>Esc</keycap> und <command>:wq</command>
      (um die Datei zu speichern und den <command>vi</command> zu
      verlassen).  Sehr effizient, nicht wahr?  (Sie haben hoffentlich
      kein Leerzeichen nach dem Komma eingefügt?)</para>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-files-from-dos">
    <title>Dateien mit Hilfe von DOS ausdrucken</title>

    <para>Bis zu diesem Zeitpunkt haben Sie wahrscheinlich noch keinen
      Drucker eingerichtet, daher zeigen wir Ihnen, wie man eine Datei
      aus einer Manualpage erzeugt, diese auf eine Diskette kopiert und
      dann unter DOS ausdruckt.  Möchten Sie etwa nachlesen, wie
      Sie Dateirechte verändern können (was sehr wichtig ist),
      rufen Sie mit <command>man chmod</command> die entsprechende
      Manualpage auf.  Der Befehl</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.user; <userinput>man chmod | col -b &gt; chmod.txt</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>entfernt alle Formatierungen und leitet die Ausgabe der
      Manualpage nach <filename>chmod.txt</filename> um, statt
      diese auf dem Bildschirm anzuzeigen.  Legen Sie danach eine
      DOS-formatierte Diskette in Ihr Diskettenlaufwerk
      <devicename>a</devicename> ein und geben Sie
      <command>su</command> ein, um zu <username>root</username>
      zu werden.  Tippen Sie nun</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>/sbin/mount -t msdosfs /dev/fd0 /mnt</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>ein, um das Diskettenlaufwerk unter
      <filename>/mnt</filename> einzuhängen.</para>

    <para>Da Sie ab nun keine <username>root</username>-Rechte mehr
      benötigen, werden Sie durch die Eingabe von
      <command>exit</command> wieder zu <username>jack</username>
      und wechseln dann in das Verzeichnis, in dem sich
      <filename>chmod.txt</filename> befindet, und kopieren diese Datei
      mit</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.user; <userinput>cp chmod.txt /mnt</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>auf Ihre Diskette.  Zeigen Sie mit
      <command>ls /mnt</command> den Inhalt von
      <filename>/mnt</filename> an.  Als Ergebnis sollten Sie
      <filename>chmod.txt</filename> erhalten.</para>

    <para>Leiten Sie nun die Ausgabe von <command>/sbin/dmesg</command>
      in eine Datei um, indem Sie</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.user; <userinput>/sbin/dmesg &gt; dmesg.txt</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>eingeben und diese Datei ebenfalls auf die Diskette kopieren.
      Mit <command>/sbin/dmesg</command> können Sie alle
      während des Systemstarts angezeigten Meldungen ausgeben.
      Es ist wichtig, dass Sie diese Meldungen verstehen, da hier
      angezeigt wird, welche Hardware von FreeBSD beim Systemstart
      gefunden wurde.  Falls Sie Fragen auf der Mailingliste
      &a.de.questions; oder im USENET stellen (etwa <quote>FreeBSD erkennt
      mein Bandlaufwerk nicht, was soll ich tun?</quote>), wird man Sie
      fragen, was <command>dmesg</command> ausgibt.</para>

    <para>Anschließend können Sie das Diskettenlaufwerk
      wieder aus dem Verzeichnisbaum aushängen (unmounten), um
      die Diskette zu entfernen.  Dies funktioniert natürlich
      nur als <username>root</username>:</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>/sbin/umount /mnt</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>Danach starten Sie DOS (&windows;).  Kopieren Sie die
      Dateien in ein Verzeichnis.  Nun öffnen Sie die Dateien
      mit DOS EDIT, &windows; Notepad, Wordpad oder einem anderen
      Schreibprogramm, speichern die Datei, falls Sie kleinere
      Änderungen vornehmen wollen, und drucken die Datei unter
      DOS oder Windows aus.  Manualpages werden unter DOS am besten
      mit <command>print</command> ausgedruckt.</para>

    <para>Um Ihren Drucker unter FreeBSD einzurichten, muss ein
      entsprechender Eintrag in
      <filename>/etc/printcap</filename> und ein Spool-Verzeichnis
      unter <filename>/var/spool/output</filename> angelegt werden.
      Falls der Drucker an <hardware>lpt0</hardware> (entspricht
      LPT1 unter DOS) angeschlossen ist, müssen Sie
      wahrscheinlich nur nach <filename>/var/spool/output</filename>
      wechseln und (als <username>root</username>) das Verzeichnis
      <filename>lpd</filename> mit <command>mkdir lpd</command>
      anlegen, falls es nicht schon vorhanden ist.  Danach sollte
      sich der Drucker, wenn er eingeschaltet ist, beim Booten melden
      und <command>lp</command> oder <command>lpr</command> sollte
      eine Datei zum Drucker schicken und ausdrucken.  Ob die Datei
      schließlich ausgedruckt wird, hängt von der
      Konfiguration des Druckers ab, die im <ulink
      url="&url.books.handbook;/index.html">FreeBSD Handbuch</ulink>
      ausführlich beschrieben ist.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="other-useful-commands">
    <title>Weitere nützliche Befehle</title>

    <variablelist>
      <varlistentry>
	<term><command>df</command></term>

	<listitem>
	  <para>zeigt den freien Speicherplatz und eingehängte
	    (<foreignphrase>gemountete</foreignphrase>) Partitionen
	    an.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term><command>ps aux</command></term>

	<listitem>
	  <para>zeigt laufende Prozesse an. <command>ps ax</command>
	    schränkt diese Ausgabe etwas ein.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term><command>rm
	  <replaceable>dateiname</replaceable></command></term>

	<listitem>
	  <para>löscht
	    <replaceable>dateiname</replaceable>.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term><command>rm -R
	  <replaceable>dir</replaceable></command></term>

	<listitem>
	  <para>löscht das Verzeichnis
	    <replaceable>dir</replaceable> und alle
	    Unterverzeichnisse &mdash; Vorsicht!</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term><command>ls -R</command></term>

	<listitem>
	  <para>listet Dateien im aktuellen Verzeichnis und allen
	    Unterverzeichnissen auf.  Die Variante
	    <command>ls -AFR &gt; where.txt</command> kann dazu
	    verwendet werden, um eine Liste aller Dateien unter
	    <filename>/</filename> und (separat) unter
	    <filename>/usr</filename> zu erhalten.  Allerdings
	    gibt es bessere Möglichkeiten, bestimmte Dateien
	    zu finden.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term><command>passwd</command></term>

	<listitem>
	  <para>zum Ändern des Passworts eines Benutzers
	    (oder von <username>root</username>).</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term><command>man hier</command></term>

	<listitem>
	  <para>die Manualpage des
	    &unix;-Dateisystems.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>

    <para>Nutzen Sie <command>find</command>, um unter
      <filename>/usr</filename> oder anderen
      Verzeichnissen nach <filename>dateiname</filename> zu
      suchen:</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.user; <userinput>find /usr -name "<replaceable>dateiname></replaceable>"</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>Als Platzhalter können Sie bei
      <parameter>"<replaceable>dateiname</replaceable>"</parameter>
      einen <literal>*</literal> verwenden.
      (<replaceable>dateiname</replaceable> muss dabei in
      Hochkommata stehen.)  Weisen Sie <command>find</command> an,
      in <filename>/</filename> statt in <filename>/usr</filename>
      zu suchen, werden alle eingehängten Dateisysteme
      durchsucht, CD-ROM und DOS-Partitionen
      eingeschlossen.</para>

    <para>Ein ausgezeichnetes Buch, in dem sämtliche
      &unix;-Befehle beschrieben werden, ist
      <citetitle>Unix for the Impatient</citetitle> von
       Abrahams &amp; Larson (2nd ed., Addison-Wesley, 1996).
       Auch im Internet finden Sie viele Informationen zu
       &unix;.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="next-steps">
    <title>Die nächsten Schritte</title>

    <para>Sie sollten nun alle wichtigen Werkzeuge kennen, um sich auf Ihrem
      System zurechtzufinden, Dateien zu editieren und alles am Laufen
      zu halten.  Viele nützliche Informationen finden sich im
      FreeBSD-Handbuch (das vielleicht schon auf Ihrer
      Festplatte ist) und auf der <ulink
      url="http://www.FreeBSD.org/index.html">FreeBSD Webseite</ulink>.
      Viele Softwarepakte und Ports sind sowohl auf der FreeBSD-CD-ROM
      als auch auf der Webseite verfügbar.  Im Handbuch finden Sie
      Hinweise, wie Sie mit diesen arbeiten können.  Pakete
      installieren Sie mit
      <command>pkg_add /cdrom/packages/All/<replaceable>Paketname</replaceable></command>,
      wobei <replaceable>Paketname</replaceable> für den
      Dateinamen des Paketes steht.  Auf der CD-ROM finden Sie auch eine
      Liste der Pakete und Ports inklusive einer kurzen Beschreibung.
      Lesen Sie dazu
      <filename>cdrom/packages/index</filename>,
      <filename>cdrom/packages/index.txt</filename> sowie
      <filename>cdrom/ports/index</filename>.  Eine
      ausführliche Beschreibung den jeweiligen Ports finden Sie
      in <filename>/cdrom/ports/*/*/pkg-descr</filename>, wobei die
      <literal>*</literal>-Zeichen für die Kategorie und das
      Unterverzeichnis des jeweiligen Programms stehen.</para>

    <para>Falls Ihnen die Beschreibung zur Installation von Ports
      von der CD-ROM im Handbuch zu kompliziert erscheint (mit
      Programmen wie <command>lndir</command> und anderen), finden Sie
      hier eine alternative Beschreibung, die in der Regel problemlos
      funktioniert:</para>

    <para>Suchen Sie zuerst den Port, den Sie installieren möchten,
      etwa <command>kermit</command>.  Auf der CD-ROM sollte dafür
      ein entsprechendes Verzeichnis vorhanden sein.  Kopieren Sie
      dieses Unterverzeichnis nach <filename>/usr/local</filename>
      (ein guter Platz für Programme, die hinzugefügt werden
      und allen Benutzern zugänglich sein sollen):</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>cp -R /cdrom/ports/comm/kermit /usr/local</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>Danach wird das Verzeichnis
      <filename>/usr/local/kermit</filename>  angelegt, in dem sich alle
      Dateien des Unterverzeichnisses <filename>kermit</filename> der
      CD-ROM finden.</para>

    <para>Danach legen Sie mit <command>mkdir</command>
      das Verzeichnis <filename>/usr/ports/distfiles</filename> an,
      falls dieses noch nicht existiert.  Suchen Sie dann in
      <filename>/cdrom/ports/distfiles</filename> nach der Datei,
      die dem Namen des Ports gleicht, den Sie installieren
      möchten.  Kopieren Sie diese Datei nach
      <filename>/usr/ports/distfiles</filename>.  Unter neueren
      Versionen können Sie diesen Schritt überspringen, da
      FreeBSD dies automatisch erledigt.</para>

    <para>Wechseln Sie nun mit <command>cd</command> nach
      <filename>/usr/local/kermit</filename>.  In diesem Verzeichnis
      befindet sich bereits ein <filename>Makefile</filename>.  Geben Sie
      hier Folgendes ein:</para>

    <informalexample>
      <screen>&prompt.root; <userinput>make all install</userinput></screen>
    </informalexample>

    <para>Während der Installation wird sich der Port
      alle gepackten Dateien via FTP holen, die zur Installation
      benötigt werden, aber nicht auf der CD-ROM oder unter
      <filename>/usr/ports/distfiles</filename> vorhanden sind.
      Falls Sie noch keine Internetverbindung haben und die
      benötigten Dateien nicht in
      <filename>/cdrom/ports/distfiles</filename> vorhanden sind,
      müssen Sie sich die Dateien über einem anderen Rechner
      besorgen und manuell nach <filename>/usr/ports/distfiles</filename>
      kopieren (entweder über eine Diskette oder durch das
      Einhängen einer DOS-Partition.  Sehen Sie im
      <filename>Makefile</filename> (mit <command>cat</command>,
      <command>more</command> oder <command>view</command>) nach, wo
      die Dateien zu finden sind (meist auf der Hauptseite des Programms)
      und besorgen Sie sich die Datei.  Laden Sie die Datei unter DOS
      herunter, wird der Dateiname möglicherweise gekürzt.  In
      diesem Fall müssen Sie, nachdem die Datei nach
      <filename>/usr/ports/distfiles</filename> kopiert wurde, den
      ursprünglichen Namen mit <command>mv</command>
      wiederherstellen, damit die Datei von der
      Installationsroutine gefunden werden kann.  Laden Sie die Datei
      mit FTP herunter, müssen Sie den Binär-Modus verwenden.
      Nun wechseln Sie zurück nach
      <filename>/usr/local/kermit</filename> (hier befindet sich ja
      das zur Installation nötige <filename>Makefile</filename>)
      und installieren das Programm mit
      <command>make all install</command>.</para>

    <para>Beim Installieren von Ports oder Paketen kann es auch
      passieren, dass andere Programme benötigt werden.  Falls
      die Installation beispielsweise mit
      <errorname>can't find unzip</errorname> oder einer
      ähnlichen Meldung abbricht, müssen Sie zuerst das
      unzip-Paket oder den entsprechende Port installieren, bevor
      Sie mit der Installation fortfahren können.</para>

    <para>Ist die Installation abgeschlossen, geben Sie
      <command>rehash</command> ein, damit FreeBSD den Pfad neu
      einliest und weiß, wo welche Programme zu finden sind.
      (Falls beim Ausführen von <command>whereis</command> oder
      <command>which</command> viele Fehlermeldungen wie
      <errorname>path not found</errorname> auftreten, müssen
      Sie die Pfad-Anweisungen in Ihrer <filename>.cshrc</filename>
      im Heimatverzeichnis erweitern.  Die Pfad-Anweisung tut unter
      &unix; dasselbe wie unter DOS.  Das aktuelle Verzeichnis
      ist allerdings aus Sicherheitsgründen nicht im
      voreingestellten Ausführungspfad enthalten.  Befindet
      sich die auszuführende Datei im aktuellen Verzeichnis,
      muss <filename>./</filename> vor dem Befehl eingegeben werden,
      (wobei nach dem Slash kein Leerzeichen stehen darf), damit
      die Datei ausgeführt wird.)</para>

    <para>Vielleicht möchten Sie auch die neueste Version
      des &netscape;-Browsers (zu finden auf der
      <ulink url="ftp://ftp.netscape.com/"> FTP-Seite</ulink> von
      &netscape;) installieren, von der es auch eine FreeBSD-Version
      gibt.  Dazu müssen Sie allerdings das X Window-System
      installiert haben.  Nach dem Herunterladen verwenden Sie
      <command>gunzip <replaceable>dateiname</replaceable></command>
      und
      <command>tar xvf <replaceable>dateiname</replaceable></command>,
      um die Datei zu entpacken.  Danach kopieren Sie die
      Binärdatei nach <filename>/usr/local/bin</filename> oder ein
      anderes Verzeichnis Ihres Pfades, und geben abschließend
      <command>rehash</command> ein.  Fügen Sie dann
      in <filename>/etc/csh.cshrc</filename>, der systemweiten
      Konfigurationsdatei von <command>csh</command>, folgende
      Zeilen ein:</para>

    <informalexample>
      <programlisting>setenv XKEYSYMDB /usr/X11R6/lib/X11/XKeysymDB
setenv XNLSPATH /usr/X11R6/lib/X11/nls</programlisting>
    </informalexample>

    <para>Dabei wird davon ausgegangen, dass
      <filename>XKeysymDB</filename> und das Verzeichnis
      <filename>nls</filename> sich unter
      <filename>/usr/X11R6/lib/X11</filename> befinden.  Ist dies
      auf Ihrem System nicht der Fall, müssen Sie diese finden
      und dorthin kopieren.</para>

    <para>Falls Sie &netscape; schon als Port von der CD-ROM oder
      über FTP installiert haben, achten Sie unbedingt
      darauf, nicht versehentlich
      <filename>/usr/local/bin/netscape</filename> durch die neue
      Binärdatei zu ersetzen, da es sich bei dieser Datei nur
      um ein Shell-Skript handelt, das die Umgebungsvariablen für
      Sie setzt.  Nennen Sie die neue Binärdatei stattdessen
      besser <filename>netscape.bin</filename> und ersetzen Sie die
      alte Version
      <filename>/usr/local/netscape/netscape</filename>.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="your-working-environment">
    <title>Die Arbeitsumgebung</title>

    <para>Die Shell ist das wichtigste Programm Ihrer
      Arbeitsumgebung.  Unter DOS heißt die Shell command.com.
      Die Shell interpretiert die Befehle, die Sie auf der
      Kommandozeile eingeben und kommuniziert so mit dem Rest des
      Betriebssystems.  Sie können auch Shellskripte schreiben,
      die den DOS-Batchdateien ähnlich sind.  Es handelt sich
      dabei um eine Folge von Befehlen, die hintereinander
      ausgeführt werden.</para>

    <para>Zwei Shells werden von FreeBSD automatisch installiert:
      <command>csh</command> und <command>sh</command>.
      <command>csh</command> ist für die Arbeit auf der
      Kommandozeile komfortabler, Skripten sollten allerdings für
      <command>sh</command> (oder für
      <command>bash</command>) geschrieben werden.  Mit
      <command>echo $SHELL</command> können Sie herausfinden,
      welche Shell benutzt wird.</para>

    <para>Die <command>csh</command>-Shell ist zwar nicht schlecht,
      aber die <command>tcsh</command>-Shell kann alles, was die
      <command>csh</command> kann und einiges mehr.  Sie erlaubt es
      Ihnen, ausgeführte Befehle mit den Pfeiltasten wieder
      aufzurufen und diese sogar zu verändern.  Dateinamen oder
      Befehle können mit der Tabulator-Taste automatisch
      vervollständigt werden (<command>csh</command> nutzt
      dafür <keycap>ESC</keycap>) und mit
      <command>cd -</command> können Sie schnell in das
      zuletzt verwendete Verzeichnis wechseln.  Auch der Prompt
      lässt sich unter der <command>tcsh</command>-Shell
      wesentlich einfacher anpassen.  All diese Eigenschaften
      erleichtern den Umgang mit dem Betriebssystem.</para>

    <para>Wollen Sie eine neue Shell installieren, gehen Sie wie
      folgt vor:</para>

    <procedure>
      <step>
        <para>Installieren Sie die Shell als Port oder Paket genau
	  so, wie Sie jedes andere Programm als Port oder Paket
	  installieren würden.  Rufen Sie dann
	  <command>rehash</command> sowie
	  <command>which tcsh</command> auf (wir nehmen hier an,
	  dass Sie <command>tcsh</command> installieren wollen),
	  um sicher zu gehen, dass alles korrekt installiert
	  wurde.</para>
      </step>

      <step>
        <para>Als <username>root</username> editieren Sie nun
	  <filename>/etc/shells</filename>, und fügen eine
	  Zeile für die neue Shell ein, in unserem Fall also
	  <filename>/usr/local/bin/tcsh</filename>.  Danach speichern
	  Sie die Datei (Einige Ports erledigen diesen Schritt
	  automatisch für Sie.).</para>
      </step>

      <step>
        <para>Nutzen Sie <command>chsh</command>, um
          <command>tcsh</command> dauerhaft als Ihre Shell zu
          definieren.  Alternativ geben Sie einfach
          <command>tcsh</command> ein, ohne sich neu am System
          anzumelden.</para>
      </step>
    </procedure>

    <note>
      <para>Bei früheren Versionen von FreeBSD und einigen
	anderen Versionen von &unix; traten Probleme auf,
	wenn <username>root</username> eine andere Shell
	als <command>sh</command> oder <command>csh</command>
	zugewiesen wurde; sie hatten dann keine funktionierende Shell,
	wenn das System im Single-User-Modus ausgeführt wurde.
	Die Lösung besteht darin, <command>su -m</command>
	einzugeben, um <username>root</username> zu werden, weil
	damit <username>root</username> die <command>tcsh</command>
	zugewiesen wird, da diese Shell Teil der Umgebung ist.  Dies
	kann auch fest als Alias in <filename>.tcshrc</filename>
	eingetragen werden:</para>

      <programlisting>alias su su -m</programlisting>
    </note>

    <para>Wenn <command>tcsh</command> startet, werden
      <filename>/etc/csh.cshrc</filename> und
      <filename>/etc/csh.login</filename> eingelesen (analog zur
      <command>csh</command>).  Ebenfalls eingelesen werden
      <filename>.login</filename> und <filename>.cshrc</filename>
      des Heimatverzeichnisses, falls <filename>.tcshrc</filename>
      nicht gefunden wurde.  Sie können auch
      einfach <filename>.cshrc</filename> nach
      <filename>.tcshrc</filename> kopieren.</para>

    <para>Da <command>tcsh</command> nun installiert ist, kann
      der Prompt angepasst werden.  Details dazu finden Sie in
      &man.tcsh.1;.  Die hier vorgeschlagene Zeile können Sie
      in Ihre <filename>.tcshrc</filename> eintragen.  Dadurch wird
      angezeigt, wie viele Befehle bereits eingegeben wurden.
      Außerdem erhalten Sie die aktuelle Uhrzeit sowie das
      aktuelle Arbeitsverzeichnis.  Für den
      gewöhnlichen Benutzer wird ein <literal>></literal> und
      für <username>root</username> ein <literal>#</literal>
      ausgegeben.  Dabei handelt es sich um die Standardeinstellung
      von <command>tcsh</command>:</para>

    <para>set prompt = "%h %t %~ %# "</para>

    <para>Diese Zeile sollte an derselben Stelle eingefügt
      werden, wie die vorhandene "set prompt" Zeile oder nach
      "if($?prompt) then".  Kommentieren Sie die alte Zeile aus,
      damit diese notfalls wieder benutzt werden kann.
      Vergessen Sie auch auf keinen Fall die Leerzeichen und
      Hochkommata.  <filename>.tcshrc</filename> wird neu
      eingelesen, wenn Sie <command>source .tcshrc</command>
      eingeben.</para>

    <para>Eine Liste aller Umgebungsvariablen erhalten Sie,
      wenn Sie am Prompt <command>env</command> eingeben.  Sie sehen
      dann den Default-Editor, -Pager, -Terminaltyp und viele andere
      Umgebungsvariablen.  Falls Sie sich von einem entfernten Rechner
      anmelden und ein Programm nicht starten können, weil das
      Terminal dazu nicht in der Lage ist, kann die Eingabe von
      <command>setenv TERM vt100</command> sehr hilfreich sein.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="other">
    <title>Einige abschließende Bemerkungen</title>

    <para>Als <username>root</username> können Sie das
      CD-ROM-Laufwerk mit <command>/sbin/umount /cdrom</command>
      abhängen, eine andere CD-ROM einlegen und mit
      <command>/sbin/mount_cd9660 /dev/cd0a /cdrom</command> wieder
      einhängen (falls <hardware>cd0a</hardware> der Devicename
      Ihres CD-ROM-Laufwerkes ist).  Bei neueren FreeBSD-Versionen
      muss dafür nur <command>/sbin/mount /cdrom</command>
      eingegeben werden.</para>

    <para>Das Live-Filesystem (die zweite FreeBSD-CD-ROM) kann hilfreich
      sein, wenn auf Ihrem System nur begrenzt Speicherplatz vorhanden
      ist.  Was genau auf dieser Live-CD enthalten ist, variiert von
      Ausgabe zu Ausgabe.  Vielleicht können verschiedene Spiele
      von CD-ROM gespielt werden.  Dazu muss aber auch
      <command>lndir</command> vorhanden sein, damit diese Programme
      wissen, wo sie die von ihnen benötigten Dateien finden, da
      sich diese unter <filename>/cdrom</filename> und nicht unter
      <filename>/usr</filename> und den entsprechenden
      Unterverzeichnissen befinden, wie es diese Programme erwarten.
      Lesen Sie dazu auch &man.lndir.1;.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="comments-welcome">
    <title>Kommentare</title>

    <para>Falls Sie diese einführende Anleitung benutzen,
      würde es mich interessieren, ob Dinge schlecht erklärt
      sind, was noch ergänzt werden sollte, und ob Ihnen diese
      Einführung geholfen hat.  Ich danke Eugene W. Stark,
      Informatikprofessor am SUNY-Stony Brook, sowie John Fieber
      für ihre hilfreichen Kommentare.</para>

    <para>Annelise Anderson,
      <email>andrsn@andrsn.stanford.edu</email></para>
  </sect1>
</article>