<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1" standalone="no"?> <!-- The FreeBSD Documentation Project The FreeBSD German Documentation Project This file is automatically generated. Please do not make commits to this file. Updates should be sent to the author : G. Adam Stanislav (adam@redprince.net) This chapter is an exception to our general rule, and the author retains the copyright. Among other things, this means that this chapter should not be included in any printed version of the Developer's Handbook without Adam's explicit permission. Eventually we will have to replace this chapter or convince the author to assign us the copyright. For now, it is valuable content so it should stay. $FreeBSD$ $FreeBSDde: de-docproj/books/developers-handbook/x86/chapter.sgml,v 1.24 2010/12/15 19:03:52 bcr Exp $ basiert auf: 1.19 --> <chapter id="x86"> <title>x86-Assembler-Programmierung</title> <para><emphasis>Dieses Kapitel wurde geschrieben von &a.stanislav;.</emphasis></para> <sect1 id="x86-intro"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Synopsis</title> <para>Assembler-Programmierung unter &unix; ist h�chst undokumentiert. Es wird allgemein angenommen, dass niemand sie jemals benutzen will, da &unix;-Systeme auf verschiedenen Mikroprozessoren laufen, und man deshalb aus Gr�nden der Portabilit�t alles in C schreiben sollte.</para> <para>In Wirklichkeit ist die Portabilit�t von C gr��tenteils ein Mythos. Auch C-Programme m�ssen angepasst werden, wenn man sie von einem &unix; auf ein anderes portiert, egal auf welchem Prozessor jedes davon l�uft. Typischerweise ist ein solches Programm voller Bedingungen, die unterscheiden f�r welches System es kompiliert wird.</para> <para>Sogar wenn wir glauben, dass jede &unix;-Software in C, oder einer anderen High-Level-Sprache geschrieben werden sollte, brauchen wir dennoch Assembler-Programmierer: Wer sonst sollte den Abschnitt der C-Bibliothek schreiben, die auf den Kernel zugreift?</para> <para>In diesem Kapitel m�chte ich versuchen zu zeigen, wie man Assembler-Sprache verwenden kann, um &unix;-Programme, besonders unter FreeBSD, zu schreiben.</para> <para>Dieses Kapitel erkl�rt nicht die Grundlagen der Assembler-Sprache. Zu diesem Thema gibt es bereits genug Quellen (einen vollst�ndigen Online-Kurs finden Sie in Randall Hydes <ulink url="http://webster.cs.ucr.edu/">Art of Assembly Language</ulink>; oder falls Sie ein gedrucktes Buch bevorzugen, k�nnen Sie einen Blick auf Jeff Duntemanns <ulink url="http://www.int80h.org/cgi-bin/isbn?isbn=0471375233">Assembly Language Step-by-Step</ulink> werfen). Jedenfalls sollte jeder Assembler-Programmierer nach diesem Kapitel schnell und effizient Programme f�r FreeBSD schreiben k�nnen.</para> <para>Copyright © 2000-2001 G. Adam Stanislav. All rights reserved.</para> </sect1> <sect1 id="x86-the-tools"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Die Werkzeuge</title> <sect2 id="x86-the-assembler"> <title>Der Assembler</title> <para>Das wichtigste Werkzeug der Assembler-Programmierung ist der Assembler, diese Software �bersetzt Assembler-Sprache in Maschinencode.</para> <para>F�r FreeBSD stehen zwei verschiedene Assembler zur Verf�gung. Der erste ist <citerefentry><refentrytitle>as</refentrytitle><manvolnum>1</manvolnum></citerefentry>, der die traditionelle &unix;-Assembler-Sprache verwendet. Dieser ist Teil des Systems.</para> <para>Der andere ist <application>/usr/ports/devel/nasm</application>. Dieser benutzt die Intel-Syntax und sein Vorteil ist, dass es Code f� viele Vetriebssysteme �bersetzen kann. Er muss gesondert installiert werden, aber ist v�llig frei.</para> <para>In diesem Kapitel wird die <application>nasm</application>-Syntax verwendet. Einerseits weil es die meisten Assembler-Programmierer, die von anderen Systemen zu FreeBSD kommen, leichter verstehen werden. Und offen gesagt, weil es das ist, was ich gewohnt bin.</para> </sect2> <sect2 id="x86-the-linker"> <title>Der Linker</title> <para>Die Ausgabe des Assemblers muss, genau wie der Code jedes Compilers, gebunden werden, um eine ausf�hrbare Datei zu bilden.</para> <para>Der Linker <citerefentry><refentrytitle>ld</refentrytitle><manvolnum>1</manvolnum></citerefentry> ist der Standard und Teil von FreeBSD. Er funktioniert mit dem Code beider Assembler.</para> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-system-calls"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Systemaufrufe</title> <sect2 id="x86-default-calling-convention"> <title>Standard-Aufrufkonvention</title> <para>Standardm��ig benutzt der FreeBSD-Kernel die C-Aufrufkonvention. Weiterhin wird, obwohl auf den Kernel durch <function role="opcode">int 80h</function> zugegriffen wird, angenommen, dass das Programm eine Funktion aufruft, die <function role="opcode">int 80h</function> verwendet, anstatt <function role="opcode">int 80h</function> direkt aufzurufen.</para> <para>Diese Konvention ist sehr praktisch und der µsoft;-Konvention von <acronym>&ms-dos;</acronym> �berlegen. Warum? Weil es die &unix;-Konvention jedem Programm, egal in welcher Sprache es geschrieben ist, erlaubt auf den Kernel zuzugreifen.</para> <para>Ein Assembler-Programm kann das ebenfalls. Beispielsweise k�nnten wir eine Datei �ffnen:</para> <programlisting>kernel: int 80h ; Call kernel ret open: push dword mode push dword flags push dword path mov eax, 5 call kernel add esp, byte 12 ret</programlisting> <para>Das ist ein sehr sauberer und portabler Programmierstil. Wenn Sie das Programm auf ein anderes &unix; portieren, das einen anderen Interrupt oder eie andere Art der Parameter�bergabe verwendet, m�ssen sie nur die Prozedur kernel �ndern.</para> <para>Aber Assembler-Programmierer lieben es Taktzyklen zu schinden. Das obige Beispiel ben�tigt eine <function role="opcode">call/ret</function>-Kombination. Das k�nnen wir entfernen, indem wir einen weiteren Parameter mit <function role="opcode">push</function> �bergeben:</para> <programlisting>open: push dword mode push dword flags push dword path mov eax, 5 push eax ; Or any other dword int 80h add esp, byte 16</programlisting> <para>Die Konstante <constant>5</constant>, die wir in <varname role="register">EAX</varname> ablegen, identifiziert die Kernel-Funktion, die wir aufrufen. In diesem Fall ist das <function role="syscall">open</function>.</para> </sect2> <sect2 id="x86-alternate-calling-convention"> <title>Alternative Aufruf-Konvention</title> <para>FreeBSD ist ein extrem flexibles System. Es bietet noch andere Wege, um den Kernel aufzurufen. Damit diese funktionieren muss allerdings die Linux-Emulation installiert sein.</para> <para>Linux ist ein &unix;-artiges System. Allerdings verwendet dessen Kernel die gleiche Systemaufruf-Konvention, bei der Parameter in Registern abgelegt werden, wie <acronym>&ms-dos;</acronym>. Genau wie bei der &unix;-Konvention wird die Nummer der Funktion in <varname role="register">EAX</varname> abgelegt. Allerdings werden die Parameter nicht auf den Stack gelegt, sondern in die Register <varname role="register">EBX, ECX, EDX, ESI, EDI, EBP</varname>:</para> <programlisting>open: mov eax, 5 mov ebx, path mov ecx, flags mov edx, mode int 80h</programlisting> <para>Diese Konvention hat einen gro�en Nachteil gegen�ber der von &unix;, was die Assembler-Programmierung angeht: Jedesmal, wenn Sie einen Kernel-Aufruf machen, m�ssen Sie die Register <function role="opcode">push</function>en und sie sp�ter <function role="opcode">pop</function>en. Das macht Ihren Code unf�rmiger und langsamer. Dennoch l�sst FreeBSD ihnen die Wahl.</para> <para>Wenn Sie sich f�r die Linux-Konvention entscheiden, m�ssen Sie es das System wissen lassen. Nachdem ihr Programm �bersetzt und gebunden wurde, m�ssen Sie die ausf�hrbare Datei kennzeichnen:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>brandelf -t Linux <replaceable>filename</replaceable></userinput></screen> </sect2> <sect2 id="x86-use-geneva"> <title>Welche Konvention Sie verwenden sollten</title> <para>Wenn Sie speziell f�r FreeBSD programmieren, sollten Sie die &unix;-Konvention verwenden: Diese ist schneller, Sie k�nnen globale Variablen in Registern ablegen, Sie m�ssen die ausf�hrbare Datei nicht kennzeichnen und Sie erzwingen nicht die Installation der Linux-Emulation auf dem Zielsystem.</para> <para>Wenn Sie portablen Programmcode erzeugen wollen, der auch unter Linux funktioniert, wollen Sie den FreeBSD-Nutzern vielleicht dennoch den effizientesten Programmcode bieten, der m�glich ist. Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie das erreichen k�nnen, nachdem ich die Grundlagen erkl�rt habe.</para> </sect2> <sect2 id="x86-call-numbers"> <title>Aufruf-Nummern</title> <para>Um dem Kernel mitzuteilen welchen Dienst Sie aufrufen, legen Sie dessen Nummer in <varname role="register">EAX</varname> ab. Nat�rlich m�ssen Sie dazu wissen welche Nummer die Richtige ist.</para> <sect3 id="x86-the-syscalls-file"> <title>Die Datei <filename>syscalls</filename></title> <para>Die Nummer der Funktionen sind in der Datei <filename>syscalls</filename> aufgef�hrt. Mittels <command>locate syscalls</command> finden Sie diese in verschiedenen Formaten, die alle auf die gleiche Weise aus <filename>syscalls.master</filename> erzeugt werden.</para> <para>Die Master-Datei f�r die &unix;-Standard-Aufrufkonvention finden sie unter <filename>/usr/src/sys/kern/syscalls.master</filename>. Falls Sie die andere Konvention, die im Linux-Emulations-Modus implementiert ist, verwenden m�chten, lesen Sie bitte <filename>/usr/src/sys/i386/linux/syscalls.master</filename>.</para> <note><para>FreeBSD und Linux unterscheiden sich nicht nur in den Aufrufkonventionen, sie haben teilweise auch verschiedene Nummern f�r die gleiche Funktion.</para></note> <para><filename>syscalls.master</filename> beschreibt, wie der Aufruf gemacht werden muss:</para> <programlisting>0 STD NOHIDE { int nosys(void); } syscall nosys_args int 1 STD NOHIDE { void exit(int rval); } exit rexit_args void 2 STD POSIX { int fork(void); } 3 STD POSIX { ssize_t read(int fd, void *buf, size_t nbyte); } 4 STD POSIX { ssize_t write(int fd, const void *buf, size_t nbyte); } 5 STD POSIX { int open(char *path, int flags, int mode); } 6 STD POSIX { int close(int fd); } etc...</programlisting> <para>In der ersten Spalte steht die Nummer, die in <varname role="register">EAX</varname> abgelegt werden muss.</para> <para>Die Spalte ganz rechts sagt uns welche Parameter wir <function role="opcode">push</function>en m�ssen. Die Reihenfolge ist dabei <emphasis>von rechts nach links</emphasis>.</para> <informalexample><para>Um beispielsweise eine Datei mittels <function>open</function> zu �ffnen, m�ssen wir zuerst den <varname>mode</varname> auf den Stack <function role="opcode">push</function>en, danach die <varname>flags</varname>, dann die Adresse an der der <varname>path</varname> gespeichert ist.</para></informalexample> </sect3> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-return-values"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>R�ckgabewerte</title> <para>Ein Systemaufruf w�re meistens nicht sehr n�tzlich, wenn er nicht irgendeinen Wert zur�ckgibt: Beispielsweise den Dateideskriptor einer ge�ffneten Datei, die Anzahl an Bytes die in einen Puffer gelesen wurde, die Systemzeit, etc.</para> <para>Au�erdem muss Sie das System informieren, falls ein Fehler auftritt: Wenn eine Datei nicht existiert, die Systemressourcen ersch�pft sind, wir ein ung�ltiges Argument �bergeben haben, etc.</para> <sect2 id="x86-man-pages"> <title>Manualpages</title> <para>Der herk�mmliche Ort, um nach Informationen �ber verschiedene Systemaufrufe unter &unix;-Systemen zu suchen, sind die Manualpages. FreeBSD beschreibt seine Systemaufrufe in Abschnitt 2, manchmal auch Abschnitt 3.</para> <para>In <citerefentry><refentrytitle>open</refentrytitle><manvolnum>2</manvolnum></citerefentry> steht beispielsweise:</para> <blockquote><para>Falls erfolgreich, gibt <function>open()</function> einen nicht negativen Integerwert, als Dateideskriptor bezeichnet, zur�ck. Es gibt <varname>-1</varname> im Fehlerfall zur�ck und setzt <varname>errno</varname> um den Fehler anzuzeigen.</para></blockquote> <para>Ein Assembler-Programmierer, der neu bei &unix; und FreeBSD ist, wird sich sofort fragen: Wo finde ich <varname>errno</varname> und wie erreiche ich es?</para> <note><para>Die Information der Manualpage bezieht sich auf C-Programme. Der Assembler-Programmierer ben�tigt zus�tzliche Informationen.</para></note> </sect2> <sect2 id="x86-where-return-values"> <title>Wo sind die R�ckgabewerde?</title> <para>Leider gilt: Es kommt darauf an... F�r die meisten Systemaufrufe liegt er in <varname role="register">EAX</varname>, aber nicht f�r alle. Eine gute Daumenregel, wenn man zum ersten Mal mit einem Systemaufruf arbeitet, ist in <varname role="register">EAX</varname> nach dem R�ckgabewert zu suchen. Wenn er nicht dort ist, sind weitere Untersuchungen n�tig.</para> <note><para>Mir ist ein Systemaufruf bekannt, der den R�ckgabewert in <varname role="register">EDX</varname> ablegt: <function role="syscall">SYS_fork</function> Alle anderen mit denen ich bisher gearbeitet habe verwenden <varname role="register">EAX</varname>. Allerdings habe ich noch nicht mit allen gearbeitet.</para></note> <tip><para>Wenn Sie die Antwort weder hier, noch irgendwo anders finden, studieren Sie den Quelltext von <application>libc</application> und sehen sich an, wie es mit dem Kernel zusammenarbeitet.</para></tip> </sect2> <sect2 id="x86-where-errno"> <title>Wo ist <varname>errno</varname>?</title> <para>Tats�chlich, nirgendwo...</para> <para><varname>errno</varname> ist ein Teil der Sprache C, nicht des &unix;-Kernels. Wenn man direkt auf Kernel-Dienste zugreift, wird der Fehlercode in <varname role="register">EAX</varname> zur�ckgegeben, das selbe Register in dem der R�ckgabewert, bei einem erfolgreichen Aufruf landet.</para> <para>Das macht auch Sinn. Wenn kein Fehler auftritt, gibt es keinen Fehlercode. Wenn ein Fehler auftritt, gibt es keinen R�ckgabewert. Ein einziges Register kann also beides enthalten.</para> </sect2> <sect2 id="x86-how-to-know-error"> <title>Feststellen, dass ein Fehler aufgetreten ist</title> <para>Wenn Sie die Standard FreeBSD-Aufrufkonvention verwenden wird das <varname role="register">carry flag</varname> gel�scht wenn der Aufruf erfolgreich ist und gesetzt wenn ein Fehler auftritt.</para> <para>Wenn Sie den Linux-Emulationsmodus verwenden ist der vorzeichenbehaftete Wert in <varname role="register">EAX</varname> nicht negativ, bei einem erfolgreichen Aufruf. Wenn ein Fehler auftritt ist der Wert negativ, also <varname>-errno</varname>.</para> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-portable-code"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Portablen Code erzeugen</title> <para>Portabilit�t ist im Allgemeinen keine St�rke der Assembler-Programmierung. Dennoch ist es, besonders mit <application>nasm</application>, m�glich Assembler-Programme f�r verschiedene Plattformen zu schreiben. Ich selbst habe bereits Assembler-Bibliotheken geschrieben die auf so unterschiedlichen Systemen wie &windows; und FreeBSD �bersetzt werden k�nnen.</para> <para>Das ist um so besser m�glich, wenn Ihr Code auf zwei Plattformen laufen soll , die, obwohl sie verschieden sind, auf �hnlichen Architekturen basieren.</para> <para>Beispielsweise ist FreeBSD ein &unix;, w�hrend Linux &unix;-artig ist. Ich habe bisher nur drei Unterschiede zwischen beiden (aus Sicht eines Assembler-Programmierers) erw�hnt: Die Aufruf-Konvention, die Funktionsnummern und die Art der �bergabe von R�ckgabewerten.</para> <sect2 id="x86-deal-with-function-numbers"> <title>Mit Funktionsnummern umgehen</title> <para>In vielen F�llen sind die Funktionsnummern die selben. Allerdings kann man auch wenn sie es nicht sind leicht mit diesem Problem umgehen: Anstatt die Nummern in Ihrem Code zu verwenden, benutzen Sie Konstanten, die Sie abh�ngig von der Zielarchitektur unterschiedlich definieren:</para> <programlisting>%ifdef LINUX %define SYS_execve 11 %else %define SYS_execve 59 %endif</programlisting> </sect2> <sect2 id="x86-deal-with-geneva"> <title>Umgang mit Konventionen</title> <para>Sowohl die Aufrufkonvention, als auch die R�ckgabewerte (das <varname>errno</varname> Problem) kann man mit Hilfe von Makros l�sen:</para> <programlisting>%ifdef LINUX %macro system 0 call kernel %endmacro align 4 kernel: push ebx push ecx push edx push esi push edi push ebp mov ebx, [esp+32] mov ecx, [esp+36] mov edx, [esp+40] mov esi, [esp+44] mov ebp, [esp+48] int 80h pop ebp pop edi pop esi pop edx pop ecx pop ebx or eax, eax js .errno clc ret .errno: neg eax stc ret %else %macro system 0 int 80h %endmacro %endif</programlisting> </sect2> <sect2 id="x86-deal-with-other-portability"> <title>Umgang mit anderen Portabilit�tsangelegenheiten</title> <para>Die oben genannte L�sung funktioniert in den meisten F�llen, wenn man Code schreibt, der zwischen FreeBSD und Linux portierbar sein soll. Allerdings sind die Unterschiede bei einigen Kernel-Diensten tiefgreifender.</para> <para>In diesem F�llen m�ssen Sie zwei verschiedene Handler f�r diese Systemaufrufe schreiben und bedingte Assemblierung benutzen, um diese zu �bersetzen. Gl�cklicherweise wird der gr��te Teil Ihres Codes nicht den Kernel aufrufen und Sie werden deshalb nur wenige solcher bedingten Abschnitte ben�tigen.</para> </sect2> <sect2 id="x86-portable-library"> <title>Eine Bibliothek benutzen</title> <para>Sie k�nnen Portabilit�tsprobleme im Hauptteil ihres Codes komplett vermeiden, indem Sie eine Bibliothek f�r Systemaufrufe schreiben. Erstellen Sie eine Bibliothek f�r FreeBSD, eine f�r Linux und weitere f�r andere Betriebssysteme.</para> <para>Schreiben Sie in ihrer Bibliothek eine gesonderte Funktion (oder Prozedur, falls Sie die traditionelle Assembler-Terminologie bevorzugen) f�r jeden Systemaufruf. Verwenden Sie dabei die C-Aufrufkonvention um Parameter zu �bergeben, aber verwenden Sie weiterhin <varname role="register">EAX</varname>, f�r die Aufrufnummer. In diesem Fall kann ihre FreeBSD-Bibliothek sehr einfach sein, da viele scheinbar unterschiedliche Funktionen als Label f�r denselben Code implementiert sein k�nnen:</para> <programlisting>sys.open: sys.close: [etc...] int 80h ret</programlisting> <para>Ihre Linux-Bibliothek wird mehr verschiedene Funktionen ben�tigen, aber auch hier k�nnen Sie Systemaufrufe, welche die Anzahl an Parametern akzeptieren zusammenfassen:</para> <programlisting>sys.exit: sys.close: [etc... one-parameter functions] push ebx mov ebx, [esp+12] int 80h pop ebx jmp sys.return ... sys.return: or eax, eax js sys.err clc ret sys.err: neg eax stc ret</programlisting> <para>Der Bibliotheks-Ansatz mag auf den ersten Blick unbequem aussehen, weil Sie eine weitere Datei erzeugen m�ssen von der Ihr Code abh�ngt. Aber er hat viele Vorteile: Zum einen m�ssen Sie die Bibliothek nur einmal schreiben und k�nnen sie dann in allen Ihren Programmen verwenden. Sie k�nnen sie sogar von anderen Assembler-Programmierern verwenden lassen, oder eine die von jemand anderem geschrieben wurde verwenden. Aber der vielleicht gr��te Vorteil ist, dass Ihr Code sogar von anderen Programmierer auf andere Systeme portiert werden kann, einfach indem man eine neue Bibliothek schreibt, v�llig ohne �nderungen an Ihrem Code.</para> <para>Falls Ihnen der Gedanke eine Bibliothek zu nutzen nicht gef�llt, k�nnen Sie zumindest all ihre Systemaufrufe in einer gesonderten Assembler-Datei ablegen und diese mit Ihrem Hauptprogramm zusammen binden. Auch hier m�ssen alle, die ihr Programm portieren, nur eine neue Objekt-Datei erzeugen und an Ihr Hauptprogramm binden.</para> </sect2> <sect2 id="x86-portable-include"> <title>Eine Include-Datei verwenden</title> <para>Wenn Sie ihre Software als (oder mit dem) Quelltext ausliefern, k�nnen Sie Makros definieren und in einer getrennten Datei ablegen, die Sie ihrem Code beilegen.</para> <para>Porter Ihrer Software schreiben dann einfach eine neue Include-Datei. Es ist keine Bibliothek oder eine externe Objekt-Datei n�tig und Ihr Code ist portabel, ohne dass man ihn editieren muss.</para> <note> <para>Das ist der Ansatz den wir in diesem Kapitel verwenden werden. Wir werden unsere Include-Datei <filename>system.inc</filename> nennen und jedesmal, wenn wir einen neuen Systemaufruf verwenden, den entsprechenden Code dort einf�gen.</para> </note> <para>Wir k�nnen unsere <filename>system.inc</filename> beginnen indem wir die Standard-Dateideskriptoren deklarieren:</para> <programlisting>%define stdin 0 %define stdout 1 %define stderr 2</programlisting> <para>Als N�chstes erzeugen wir einen symbolischen Namen f�r jeden Systemaufruf:</para> <programlisting>%define SYS_nosys 0 %define SYS_exit 1 %define SYS_fork 2 %define SYS_read 3 %define SYS_write 4 ; [etc...]</programlisting> <para>Wir f�gen eine kleine, nicht globale Prozedur mit langem Namen ein, damit wir den Namen nicht aus Versehen in unserem Code wiederverwenden:</para> <programlisting>section .text align 4 access.the.bsd.kernel: int 80h ret</programlisting> <para>Wir erzeugen ein Makro, das ein Argument erwartet, die Systemaufruf-Nummer:</para> <programlisting>%macro system 1 mov eax, %1 call access.the.bsd.kernel %endmacro</programlisting> <para>Letztlich erzeugen wir Makros f�r jeden Systemaufruf. Diese Argumente erwarten keine Argumente.</para> <programlisting>%macro sys.exit 0 system SYS_exit %endmacro %macro sys.fork 0 system SYS_fork %endmacro %macro sys.read 0 system SYS_read %endmacro %macro sys.write 0 system SYS_write %endmacro ; [etc...]</programlisting> <para>Fahren Sie fort, geben das in Ihren Editor ein und speichern es als <filename>system.inc</filename>. Wenn wir Systemaufrufe besprechen, werden wir noch Erg�nzungen in dieser Datei vornehmen.</para> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-first-program"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Unser erstes Programm</title> <para>Jetzt sind wir bereit f�r unser erstes Programm, das �bliche <application>Hello, World!</application></para> <programlisting> 1: %include 'system.inc' 2: 3: section .data 4: hello db 'Hello, World!', 0Ah 5: hbytes equ $-hello 6: 7: section .text 8: global _start 9: _start: 10: push dword hbytes 11: push dword hello 12: push dword stdout 13: sys.write 14: 15: push dword 0 16: sys.exit</programlisting> <para>Hier folgt die Erkl�rung des Programms: Zeile 1 f�gt die Definitionen ein, die Makros und den Code aus <filename>system.inc</filename>.</para> <para>Die Zeilen 3 bis 5 enthalten die Daten: Zeile 3 beginnt den Datenabschnitt/das Datensegment. Zeile 4 enth�lt die Zeichenkette "Hello, World!", gefolgt von einem Zeilenumbruch (<constant>0Ah</constant>). Zeile 5 erstellt eine Konstante, die die L�nge der Zeichenkette aus Zeile 4 in Bytes enth�lt.</para> <para>Die Zeilen 7 bis 16 enthalten den Code. Beachten Sie bitte, dass FreeBSD das Dateiformat <emphasis>elf</emphasis> f�r diese ausf�hrbare Datei verwendet, bei dem jedes Programm mit dem Label <varname>_start</varname> beginnt (oder, um genau zu sein, wird dies vom Linker erwartet). Diese Label muss global sein.</para> <para>Die Zeilen 10 bis 13 weisen das System an <varname>hbytes</varname> Bytes der Zeichenkette <varname>hello</varname> nach <varname>stdout</varname> zu schreiben.</para> <para>Die Zeilen 15 und 16 weisen das System an das Programm mit dem R�ckgabewert <constant>0</constant> zu beenden. Der Systemaufruf <function role="syscall">SYS_exit</function> kehrt niemals zur�ck, somit endet das Programm hier.</para> <note> <para>Wenn Sie von <acronym>&ms-dos;</acronym>-Assembler zu &unix; gekommen sind, sind Sie es vielleicht gewohnt direktauf die Video-Hardware zu schreiben. Unter FreeBSD m�ssen Sie sich darum keine Gedanken machen, ebenso bei jeder anderen Art von &unix;. Soweit es Sie betrifft schreiben Sie in eine Datei namens <filename>stdout</filename>. Das kann der Bildschirm, oder ein <application>telnet</application>-Terminal, eine wirkliche Datei, oder die Eingabe eines anderen Programms sein. Es liegt beim System herauszufinden, welches davon es tats�chlich ist.</para> </note> <sect2 id="x86-assemble-1"> <title>Den Code assemblieren</title> <para>Geben Sie den Code (au�er den Zeilennummern) in einen Editor ein und speichern Sie ihn in einer Datei namens <filename>hello.asm</filename>. Um es zu assemblieren ben�tigen Sie <application>nasm</application>.</para> <sect3 id="x86-get-nasm"> <title><application>nasm</application> installieren</title> <para>Wenn Sie <application>nasm</application> noch nicht installiert haben geben Sie folgendes ein:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>su</userinput> Password:<userinput><replaceable>your root password</replaceable></userinput> &prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/devel/nasm</userinput> &prompt.root; <userinput>make install</userinput> &prompt.root; <userinput>exit</userinput> &prompt.user;</screen> <para>Sie k�nnen auch <userinput>make install clean</userinput> anstatt <userinput>make install</userinput> eingeben, wenn Sie den Quelltext von <application>nasm</application> nicht behalten m�chten.</para> <para>Auf jeden Fall wird FreeBSD <application>nasm</application> automatisch aus dem Internet herunterladen, es kompilieren und auf Ihrem System installieren.</para> <note> <para>Wenn es sich bei Ihrem System nicht um FreeBSD handelt, m�ssen Sie <application>nasm</application> von dessen <ulink url="https://sourceforge.net/projects/nasm">Homepage</ulink> herunterladen. Sie k�nnen es aber dennoch verwenden um FreeBSD code zu assemblieren.</para> </note> <para>Nun k�nnen Sie den Code assemblieren, binden und ausf�hren:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>nasm -f elf hello.asm</userinput> &prompt.user; <userinput>ld -s -o hello hello.o</userinput> &prompt.user; <userinput>./hello</userinput> Hello, World! &prompt.user;</screen> </sect3> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-unix-filters"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>&unix;-Filter schreiben</title> <para>Ein h�ufiger Typ von &unix;-Anwendungen ist ein Filter — ein Programm, das Eingaben von <filename>stdin</filename> liest, sie verarbeitet und das Ergebnis nach <filename>stdout</filename> schreibt.</para> <para>In diesem Kapitel m�chten wir einen einfachen Filter entwickeln und lernen, wie wir von <filename>stdin</filename> lesen und nach <filename>stdout</filename> schreiben. Dieser Filter soll jedes Byte seiner Eingabe in eine hexadezimale Zahl gefolgt von einem Leerzeichen umwandeln.</para> <programlisting>%include 'system.inc' section .data hex db '0123456789ABCDEF' buffer db 0, 0, ' ' section .text global _start _start: ; read a byte from stdin push dword 1 push dword buffer push dword stdin sys.read add esp, byte 12 or eax, eax je .done ; convert it to hex movzx eax, byte [buffer] mov edx, eax shr dl, 4 mov dl, [hex+edx] mov [buffer], dl and al, 0Fh mov al, [hex+eax] mov [buffer+1], al ; print it push dword 3 push dword buffer push dword stdout sys.write add esp, byte 12 jmp short _start .done: push dword 0 sys.exit</programlisting> <para>Im Datenabschnitt erzeugen wir ein Array mit Namen <varname>hex</varname>. Es enth�lt die 16 hexadezimalen Ziffern in aufsteigender Reihenfolge. Diesem Array folgt ein Puffer, den wir sowohl f�r die Ein- als auch f�r die Ausgabe verwenden. Die ersten beiden Bytes dieses Puffers werden am Anfang auf <constant>0</constant> gesetzt. Dorthin schreiben wir die beiden hexadezimalen Ziffern (das erste Byte ist auch die Stelle an die wir die Eingabe lesen). Das dritte Byte ist ein Leerzeichen.</para> <para>Der Code-Abschnitt besteht aus vier Teilen: Das Byte lesen, es in eine hexadezimale Zahl umwandeln, das Ergebnis schreiben und letztendlich das Programm verlassen.</para> <para>Um das Byte zu lesen, bitten wir das System ein Byte von <filename>stdin</filename> zu lesen und speichern es im ersten Byte von <varname>buffer</varname>. Das System gibt die Anzahl an Bytes, die gelesen wurden, in <varname role="register">EAX</varname> zur�ck. Diese wird <constant>1</constant> sein, wenn eine Eingabe empfangen wird und <constant>0</constant>, wenn keine Eingabedaten mehr verf�gbar sind. Deshalb �berpr�fen wir den Wert von <varname role="register">EAX</varname>. Wenn dieser <constant>0</constant> ist, springen wir zu <varname>.done</varname>, ansonsten fahren wir fort.</para> <note> <para>Zu Gunsten der Einfachheit ignorieren wir hier die M�glichkeit eines Fehlers.</para> </note> <para>Die Umwandlungsroutine in eine Hexadezimalzahl liest das Byte aus <varname>buffer</varname> in <varname role="register">EAX</varname>, oder genaugenommen nur in <varname role="register">AL</varname>, wobei die �brigen Bits von <varname role="register">EAX</varname> auf null gesetzt werden. Au�erdem kopieren wir das Byte nach <varname role="register">EDX</varname>, da wir die oberen vier Bits (Nibble) getrennt von den unteren vier Bits umwandeln m�ssen. Das Ergebnis speichern wir in den ersten beiden Bytes des Puffers.</para> <para>Als N�chstes bitten wir das System die drei Bytes in den Puffer zu schreiben, also die zwei hexadezimalen Ziffern und das Leerzeichen nach <filename>stdout</filename>. Danach springen wir wieder an den Anfang des Programms und verarbeiten das n�chste Byte.</para> <para>Wenn die gesamte Eingabe verarbeitet ist, bitten wie das System unser Programm zu beenden und null zur�ckzuliefern, welches traditionell die Bedeutung hat, dass unser Programm erfolgreich war.</para> <para>Fahren Sie fort und speichern Sie den Code in eine Datei namens <filename>hex.asm</filename>. Geben Sie danach folgendes ein (<userinput>^D</userinput> bedeutet, dass Sie die Steuerungstaste dr�cken und dann <userinput>D</userinput> eingeben, w�hrend Sie Steuerung gedr�ckt halten):</para> <screen>&prompt.user; <userinput>nasm -f elf hex.asm</userinput> &prompt.user; <userinput>ld -s -o hex hex.o</userinput> &prompt.user; <userinput>./hex</userinput> <userinput>Hello, World!</userinput> 48 65 6C 6C 6F 2C 20 57 6F 72 6C 64 21 0A <userinput>Here I come!</userinput> 48 65 72 65 20 49 20 63 6F 6D 65 21 0A <userinput>^D</userinput> &prompt.user;</screen> <note> <para>Wenn Sie von <acronym>&ms-dos;</acronym> zu &unix; wechseln, wundern Sie sich vielleicht, warum jede Zeile mit <constant>0A</constant> an Stelle von <constant>0D 0A</constant> endet. Das liegt daran, dass &unix; nicht die CR/LF-Konvention, sondern die "new line"-Konvention verwendet, welches hexadezimal als <constant>0A</constant> dargestellt wird.</para> </note> <para>K�nnen wir das Programm verbessern? Nun, einerseits ist es etwas verwirrend, dass die Eingabe, nachdem wir eine Zeile verarbeitet haben, nicht wieder am Anfang der Zeile beginnt. Deshalb k�nnen wir unser Programm anpassen um einen Zeilenumbruch an Stelle eines Leerzeichens nach jedem <constant>0A</constant> auszugeben:</para> <programlisting>%include 'system.inc' section .data hex db '0123456789ABCDEF' buffer db 0, 0, ' ' section .text global _start _start: mov cl, ' ' .loop: ; read a byte from stdin push dword 1 push dword buffer push dword stdin sys.read add esp, byte 12 or eax, eax je .done ; convert it to hex movzx eax, byte [buffer] mov [buffer+2], cl cmp al, 0Ah jne .hex mov [buffer+2], al .hex: mov edx, eax shr dl, 4 mov dl, [hex+edx] mov [buffer], dl and al, 0Fh mov al, [hex+eax] mov [buffer+1], al ; print it push dword 3 push dword buffer push dword stdout sys.write add esp, byte 12 jmp short .loop .done: push dword 0 sys.exit</programlisting> <para>Wir haben das Leerzeichen im Register <varname role="register">CL</varname> abgelegt. Das k�nnen wir bedenkenlos tun, da &unix;-Systemaufrufe im Gegensatz zu denen von µsoft.windows; keine Werte von Registern �ndern in denen sie keine Werte zur�ckliefern.</para> <para>Das bedeutet, dass wir <varname role="register">CL</varname> nur einmal setzen m�ssen. Daf�r haben wir ein neues Label <varname>.loop</varname> eingef�gt, zu dem wir an Stelle von <varname>_start</varname> springen, um das n�chste Byte einzulesen. Au�erdem haben wir das Label <varname>.hex</varname> eingef�gt, somit k�nnen wir wahlweise ein Leerzeichen oder einen Zeilenumbruch im dritten Byte von <varname>buffer</varname> ablegen.</para> <para>Nachdem Sie <filename>hex.asm</filename> entsprechend der Neuerungen ge�ndert haben, geben Sie Folgendes ein:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>nasm -f elf hex.asm</userinput> &prompt.user; <userinput>ld -s -o hex hex.o</userinput> &prompt.user; <userinput>./hex</userinput> <userinput>Hello, World!</userinput> 48 65 6C 6C 6F 2C 20 57 6F 72 6C 64 21 0A <userinput>Here I come!</userinput> 48 65 72 65 20 49 20 63 6F 6D 65 21 0A <userinput>^D</userinput> &prompt.user;</screen> <para>Das sieht doch schon besser aus. Aber der Code ist ziemlich ineffizient! Wir f�hren f�r jeden einzelne Byte zweimal einen Systemaufruf aus (einen zum Lesen und einen um es in die Ausgabe zu schreiben).</para> </sect1> <sect1 id="x86-buffered-io"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Hagen</firstname> <surname>K�hl</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Gepufferte Eingabe und Ausgabe</title> <para>Wir k�nnen die Effizienz unseres Codes erh�hen, indem wir die Ein- und Ausgabe puffern. Wir erzeugen einen Eingabepuffer und lesen dann eine Folge von Bytes auf einmal. Danach holen wir sie Byte f�r Byte aus dem Puffer.</para> <para>Wir erzeugen ebenfalls einen Ausgabepuffer. Darin speichern wir unsere Ausgabe bis er voll ist. Dann bitten wir den Kernel den Inhalt des Puffers nach <filename>stdout</filename> zu schreiben.</para> <para>Diese Programm endet, wenn es keine weitere Eingaben gibt. Aber wir m�ssen den Kernel immernoch bitten den Inhalt des Ausgabepuffers ein letztes Mal nach <filename>stdout</filename> zu schreiben, denn sonst w�rde ein Teil der Ausgabe zwar im Ausgabepuffer landen, aber niemals ausgegeben werden. Bitte vergessen Sie das nicht, sonst fragen Sie sich sp�ter warum ein Teil Ihrer Ausgabe verschwunden ist.</para> <programlisting>%include 'system.inc' %define BUFSIZE 2048 section .data hex db '0123456789ABCDEF' section .bss ibuffer resb BUFSIZE obuffer resb BUFSIZE section .text global _start _start: sub eax, eax sub ebx, ebx sub ecx, ecx mov edi, obuffer .loop: ; read a byte from stdin call getchar ; convert it to hex mov dl, al shr al, 4 mov al, [hex+eax] call putchar mov al, dl and al, 0Fh mov al, [hex+eax] call putchar mov al, ' ' cmp dl, 0Ah jne .put mov al, dl .put: call putchar jmp short .loop align 4 getchar: or ebx, ebx jne .fetch call read .fetch: lodsb dec ebx ret read: push dword BUFSIZE mov esi, ibuffer push esi push dword stdin sys.read add esp, byte 12 mov ebx, eax or eax, eax je .done sub eax, eax ret align 4 .done: call write ; flush output buffer push dword 0 sys.exit align 4 putchar: stosb inc ecx cmp ecx, BUFSIZE je write ret align 4 write: sub edi, ecx ; start of buffer push ecx push edi push dword stdout sys.write add esp, byte 12 sub eax, eax sub ecx, ecx ; buffer is empty now ret</programlisting> <para>Als dritten Abschnitt im Quelltext haben wir <varname>.bss</varname>. Dieser Abschnitt wird nicht in unsere ausf�hrbare Datei eingebunden und kann daher nicht initialisiert werden. Wir verwenden <function role="opcode">resb</function> anstelle von <function role="opcode">db</function>. Dieses reserviert einfach die angeforderte Menge an uninitialisiertem Speicher zu unserer Verwendung.</para> <para>Wir nutzen, die Tatsache, dass das System die Register nicht ver�ndert: Wir benutzen Register, wo wir anderenfalls globale Variablen im Abschnitt <varname>.data</varname> verwenden m�ssten. Das ist auch der Grund, warum die &unix;-Konvention, Parameter auf dem Stack zu �bergeben, der von Microsoft, hierf�r Register zu verwenden, �berlegen ist: Wir k�nnen Register f�r unsere eigenen Zwecke verwenden.</para> <para>Wir verwenden <varname role="register">EDI</varname> und <varname role="register">ESI</varname> als Zeiger auf das n�chste zu lesende oder schreibende Byte. Wir verwenden <varname role="register">EBX</varname> und <varname role="register">ECX</varname>, um die Anzahl der Bytes in den beiden Puffern zu z�hlen, damit wir wissen, wann wir die Ausgabe an das System �bergeben, oder neue Eingabe vom System entgegen nehmen m�ssen.</para> <para>Lassen Sie uns sehen, wie es funktioniert:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>nasm -f elf hex.asm</userinput> &prompt.user; <userinput>ld -s -o hex hex.o</userinput> &prompt.user; <userinput>./hex</userinput> <userinput>Hello, World!</userinput> <userinput>Here I come!</userinput> 48 65 6C 6C 6F 2C 20 57 6F 72 6C 64 21 0A 48 65 72 65 20 49 20 63 6F 6D 65 21 0A <userinput>^D</userinput> &prompt.user;</screen> <para>Nicht was Sie erwartet haben? Das Programm hat die Ausgabe nicht auf dem Bildschirm ausgegeben bis sie <userinput>^D</userinput> gedr�ckt haben. Das kann man leicht zu beheben indem man drei Zeilen Code einf�gt, welche die Ausgabe jedesmal schreiben, wenn wir einen Zeilenumbruch in <constant>0A</constant> umgewandelt haben. Ich habe die betreffenden Zeilen mit > markiert (kopieren Sie die > bitte nicht mit in Ihre <filename>hex.asm</filename>).</para> <programlisting>%include 'system.inc' %define BUFSIZE 2048 section .data hex db '0123456789ABCDEF' section .bss ibuffer resb BUFSIZE obuffer resb BUFSIZE section .text global _start _start: sub eax, eax sub ebx, ebx sub ecx, ecx mov edi, obuffer .loop: ; read a byte from stdin call getchar ; convert it to hex mov dl, al shr al, 4 mov al, [hex+eax] call putchar mov al, dl and al, 0Fh mov al, [hex+eax] call putchar mov al, ' ' cmp dl, 0Ah jne .put mov al, dl .put: call putchar > cmp al, 0Ah > jne .loop > call write jmp short .loop align 4 getchar: or ebx, ebx jne .fetch call read .fetch: lodsb dec ebx ret read: push dword BUFSIZE mov esi, ibuffer push esi push dword stdin sys.read add esp, byte 12 mov ebx, eax or eax, eax je .done sub eax, eax ret align 4 .done: call write ; flush output buffer push dword 0 sys.exit align 4 putchar: stosb inc ecx cmp ecx, BUFSIZE je write ret align 4 write: sub edi, ecx ; start of buffer push ecx push edi push dword stdout sys.write add esp, byte 12 sub eax, eax sub ecx, ecx ; buffer is empty now ret</programlisting> <para>Lassen Sie uns jetzt einen Blick darauf werfen, wie es funktioniert.</para> <screen>&prompt.user; <userinput>nasm -f elf hex.asm</userinput> &prompt.user; <userinput>ld -s -o hex hex.o</userinput> &prompt.user; <userinput>./hex</userinput> <userinput>Hello, World!</userinput> 48 65 6C 6C 6F 2C 20 57 6F 72 6C 64 21 0A <userinput>Here I come!</userinput> 48 65 72 65 20 49 20 63 6F 6D 65 21 0A <userinput>^D</userinput> &prompt.user;</screen> <para>Nicht schlecht f�r eine 644 Byte gro�e Bin�rdatei, oder?</para> <note> <para>Dieser Ansatz f�r gepufferte Ein- und Ausgabe enth�lt eine Gefahr, auf die ich im Abschnitt <link linkend="x86-buffered-dark-side">Die dunkle Seite des Buffering</link> eingehen werde.</para> </note> <sect2 id="x86-ungetc"> <title>Ein Zeichen ungelesen machen</title> <warning> <para>Das ist vielleicht ein etwas fortgeschrittenes Thema, das vor allem f�r Programmierer interessant ist, die mit der Theorie von Compilern vertraut sind. Wenn Sie wollen, k�nnen Sie <link linkend="x86-command-line">zum n�chsten Abschnitt springen</link> und das hier vielleicht sp�ter lesen.</para> </warning> <para>Unser Beispielprogramm ben�tigt es zwar nicht, aber etwas anspruchsvollere Filter m�ssen h�ufig vorausschauen. Mit anderen Worten, sie m�ssen wissen was das n�chste Zeichen ist (oder sogar mehrere Zeichen). Wenn das n�chste Zeichen einen bestimmten Wert hat, ist es Teil des aktuellen Tokens, ansonsten nicht.</para> <para>Zum Beispiel k�nnten Sie den Eingabestrom f�r eine Text-Zeichenfolge parsen (z.B. wenn Sie einen Compiler einer Sprache implementieren): Wenn einem Buchstaben ein anderer Buchstabe oder vielleicht eine Ziffer folgt, ist er ein Teil des Tokens, das Sie verarbeiten. Wenn ihm ein Leerzeichen folgt, oder ein anderer Wert, ist er nicht Teil des aktuellen Tokens.</para> <para>Das f�hrt uns zu einem interessanten Problem: Wie kann man ein Zeichen zur�ck in den Eingabestrom geben, damit es sp�ter noch einmal gelesen werden kann?</para> <para>Eine m�gliche L�sung ist, das Zeichen in einer Variable zu speichern und ein Flag zu setzen. Wir k�nnen <function>getchar</function> so anpassen, dass es das Flag �berpr�ft und, wenn es gesetzt ist, das Byte aus der Variable anstatt dem Eingabepuffer liest und das Flag zur�ck setzt. Aber nat�rlich macht uns das langsamer.</para> <para>Die Sprache C hat eine Funktion <function>ungetc()</function> f�r genau diesen Zweck. Gibt es einen schnellen Weg, diese in unserem Code zu implementieren? Ich m�chte Sie bitten nach oben zu scrollen und sich die Prozedur <function>getchar</function> anzusehen und zu versuchen eine sch�ne und schnelle L�sung zu finden, bevor Sie den n�chsten Absatz lesen. Kommen Sie danach hierher zur�ck und schauen sich meine L�sung an.</para> <para>Der Schl�ssel dazu ein Zeichen an den Eingabestrom zur�ckzugeben, liegt darin, wie wir das Zeichen bekommen:</para> <para>Als erstes �berpr�fen wir, ob der Puffer leer ist, indem wir den Wert von <varname role="register">EBX</varname> testen. Wenn er null ist, rufen wir die Prozedur <function>read</function> auf.</para> <para>Wenn ein Zeichen bereit ist verwenden wir <function role="opcode">lodsb</function>, dann verringern wir den Wert von <varname role="register">EBX</varname>. Die Anweisung <function role="opcode">lodsb</function> ist letztendlich identisch mit:</para> <programlisting> mov al, [esi] inc esi</programlisting> <para>Das Byte, welches wir abgerufen haben, verbleibt im Puffer bis <function>read</function> zum n�chsten Mal aufgerufen wird. Wir wissen nicht wann das passiert, aber wir wissen, dass es nicht vor dem n�chsten Aufruf von <function>getchar</function> passiert. Daher ist alles was wir tun m�ssen um das Byte in den Strom "zur�ckzugeben" ist den Wert von <varname role="register">ESI</varname> zu verringern und den von <varname role="register">EBX</varname> zu erh�hen:</para> <programlisting>ungetc: dec esi inc ebx ret</programlisting> <para>Aber seien Sie vorsichtig! Wir sind auf der sicheren Seite, solange wir immer nur ein Zeichen im Voraus lesen. Wenn wir mehrere kommende Zeichen betrachten und <function>ungetc</function> mehrmals hintereinander aufrufen, wird es meistens funktionieren, aber nicht immer (und es wird ein schwieriger Debug). Warum?</para> <para>Solange <function>getchar</function> <function>read</function> nicht aufrufen muss, befinden sich alle im Voraus gelesenen Bytes noch im Puffer und <function>ungetc</function> arbeitet fehlerfrei. Aber sobald <function>getchar</function> <function>read</function> aufruft ver�ndert sich der Inhalt des Puffers.</para> <para>Wir k�nnen uns immer darauf verlassen, dass <function>ungetc</function> auf dem zuletzt mit <function>getchar</function> gelesenen Zeichen korrekt arbeitet, aber nicht auf irgendetwas, das davor gelesen wurde.</para> <para>Wenn Ihr Programm mehr als ein Byte im Voraus lesen soll, haben Sie mindestens zwei M�glichkeiten:</para> <para>Die einfachste L�sung ist, Ihr Programm so zu �ndern, dass es immer nur ein Byte im Voraus liest, wenn das m�glich ist.</para> <para>Wenn Sie diese M�glichkeit nicht haben, bestimmen Sie zuerst die maximale Anzahl an Zeichen, die Ihr Programm auf einmal an den Eingabestrom zur�ckgeben muss. Erh�hen Sie diesen Wert leicht, nur um sicherzugehen, vorzugsweise auf ein Vielfaches von 16—damit er sich sch�n ausrichtet. Dann passen Sie den <varname>.bss</varname> Abschnitt Ihres Codes an und erzeugen einen kleinen Reserver-Puffer, direkt vor ihrem Eingabepuffer, in etwa so:</para> <programlisting>section .bss resb 16 ; or whatever the value you came up with ibuffer resb BUFSIZE obuffer resb BUFSIZE</programlisting> <para>Au�erdem m�ssen Sie <function>ungetc</function> anpassen, sodass es den Wert des Bytes, das zur�ckgegeben werden soll, in <varname role="register">AL</varname> �bergibt:</para> <programlisting>ungetc: dec esi inc ebx mov [esi], al ret</programlisting> <para>Mit dieser �nderung k�nnen Sie sicher <function>ungetc</function> bis zu 17 Mal hintereinander gqapaufrufen (der erste Aufruf erfolgt noch im Puffer, die anderen 16 entweder im Puffer oder in der Reserve).</para> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-command-line"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Fabian</firstname> <surname>Ruch</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Kommandozeilenparameter</title> <para>Unser <application>hex</application>-Programm wird n�tzlicher, wenn es die Dateinamen der Ein- und Ausgabedatei �ber die Kommandozeile einlesen kann, d.h., wenn es Kommandozeilenparameter verarbeiten kann. Aber... Wo sind die?</para> <para>Bevor ein &unix;-System ein Programm ausf�hrt, legt es einige Daten auf dem Stack ab (<function role="opcode">push</function>) und springt dann an das <varname>_start</varname>-Label des Programms. Ja, ich sagte springen, nicht aufrufen. Das bedeutet, dass auf die Daten zugegriffen werden kann, indem <varname>[esp+offset]</varname> ausgelesen wird oder die Daten einfach vom Stack genommen werden (<function role="opcode">pop</function>).</para> <para>Der Wert ganz oben auf dem Stack enth�lt die Zahl der Kommandozeilenparameter. Er wird traditionell <varname>argc</varname> wie "argument count" genannt.</para> <para>Die Kommandozeilenparameter folgen einander, alle <varname>argc</varname>. Von diesen wird �blicherweise als <varname>argv</varname> wie "argument value(s)" gesprochen. So erhalten wir <varname>argv[0]</varname>, <varname>argv[1]</varname>, <varname>...</varname> und <varname>argv[argc-1]</varname>. Dies sind nicht die eigentlichen Parameter, sondern Zeiger (Pointer) auf diese, d.h., Speicheradressen der tats�chlichen Parameter. Die Parameter selbst sind durch NULL beendete Zeichenketten.</para> <para>Der <varname>argv</varname>-Liste folgt ein NULL-Zeiger, was einfach eine <constant>0</constant> ist. Es gibt noch mehr, aber dies ist erst einmal genug f�r unsere Zwecke.</para> <note> <para>Falls Sie von der <acronym>&ms-dos;</acronym>-Programmierumgebung kommen, ist der gr��te Unterschied die Tatsache, dass jeder Parameter eine separate Zeichenkette ist. Der zweite Unterschied ist, dass es praktisch keine Grenze gibt, wie viele Parameter vorhanden sein k�nnen.</para> </note> <para>Ausger�stet mit diesen Kenntnissen, sind wir beinahe bereit f�r eine weitere Version von <filename>hex.asm</filename>. Zuerst m�ssen wir jedoch noch ein paar Zeilen zu <filename>system.inc</filename> hinzuf�gen:</para> <para>Erstens ben�tigen wir zwei neue Eintr�ge in unserer Liste mit den Systemaufrufnummern:</para> <programlisting>%define SYS_open 5 %define SYS_close 6</programlisting> <para>Zweitens f�gen wir zwei neue Makros am Ende der Datei ein:</para> <programlisting>%macro sys.open 0 system SYS_open %endmacro %macro sys.close 0 system SYS_close %endmacro</programlisting> <para>Und hier ist schlie�lich unser ver�nderter Quelltext:</para> <programlisting>%include 'system.inc' %define BUFSIZE 2048 section .data fd.in dd stdin fd.out dd stdout hex db '0123456789ABCDEF' section .bss ibuffer resb BUFSIZE obuffer resb BUFSIZE section .text align 4 err: push dword 1 ; return failure sys.exit align 4 global _start _start: add esp, byte 8 ; discard argc and argv[0] pop ecx jecxz .init ; no more arguments ; ECX contains the path to input file push dword 0 ; O_RDONLY push ecx sys.open jc err ; open failed add esp, byte 8 mov [fd.in], eax pop ecx jecxz .init ; no more arguments ; ECX contains the path to output file push dword 420 ; file mode (644 octal) push dword 0200h | 0400h | 01h ; O_CREAT | O_TRUNC | O_WRONLY push ecx sys.open jc err add esp, byte 12 mov [fd.out], eax .init: sub eax, eax sub ebx, ebx sub ecx, ecx mov edi, obuffer .loop: ; read a byte from input file or stdin call getchar ; convert it to hex mov dl, al shr al, 4 mov al, [hex+eax] call putchar mov al, dl and al, 0Fh mov al, [hex+eax] call putchar mov al, ' ' cmp dl, 0Ah jne .put mov al, dl .put: call putchar cmp al, dl jne .loop call write jmp short .loop align 4 getchar: or ebx, ebx jne .fetch call read .fetch: lodsb dec ebx ret read: push dword BUFSIZE mov esi, ibuffer push esi push dword [fd.in] sys.read add esp, byte 12 mov ebx, eax or eax, eax je .done sub eax, eax ret align 4 .done: call write ; flush output buffer ; close files push dword [fd.in] sys.close push dword [fd.out] sys.close ; return success push dword 0 sys.exit align 4 putchar: stosb inc ecx cmp ecx, BUFSIZE je write ret align 4 write: sub edi, ecx ; start of buffer push ecx push edi push dword [fd.out] sys.write add esp, byte 12 sub eax, eax sub ecx, ecx ; buffer is empty now ret</programlisting> <para>In unserem <varname>.data</varname>-Abschnitt befinden sich nun die zwei neuen Variablen <varname>fd.in</varname> und <varname>fd.out</varname>. Hier legen wir die Dateideskriptoren der Ein- und Ausgabedatei ab.</para> <para>Im <varname>.text</varname>-Abschnitt haben wir die Verweise auf <varname>stdin</varname> und <varname>stdout</varname> durch <varname>[fd.in]</varname> und <varname>[fd.out]</varname> ersetzt.</para> <para>Der <varname>.text</varname>-Abschnitt beginnt nun mit einer einfachen Fehlerbehandlung, welche nur das Programm mit einem R�ckgabewert von <constant>1</constant> beendet. Die Fehlerbehandlung befindet sich vor <varname>_start</varname>, sodass wir in geringer Entfernung von der Stelle sind, an der der Fehler auftritt.</para> <para>Selbstverst�ndlich beginnt die Programmausf�hrung immer noch bei <varname>_start</varname>. Zuerst entfernen wir <varname>argc</varname> und <varname>argv[0]</varname> vom Stack: Sie sind f�r uns nicht von Interesse (sprich, in diesem Programm).</para> <para>Wir nehmen <varname>argv[1]</varname> vom Stack und legen es in <varname role="register">ECX</varname> ab. Dieses Register ist besonders f�r Zeiger geeignet, da wir mit <function role="opcode">jecxz</function> NULL-Zeiger verarbeiten k�nnen. Falls <varname>argv[1]</varname> nicht NULL ist, versuchen wir, die Datei zu �ffnen, die der erste Parameter festlegt. Andernfalls fahren wir mit dem Programm fort wie vorher: Lesen von <varname>stdin</varname> und Schreiben nach <varname>stdout</varname>. Falls wir die Eingabedatei nicht �ffnen k�nnen (z.B. sie ist nicht vorhanden), springen wir zur Fehlerbehandlung und beenden das Programm.</para> <para>Falls es keine Probleme gibt, sehen wir nun nach dem zweiten Parameter. Falls er vorhanden ist, �ffnen wir die Ausgabedatei. Andernfalls schreiben wir die Ausgabe nach <varname>stdout</varname>. Falls wir die Ausgabedatei nicht �ffnen k�nnen (z.B. sie ist zwar vorhanden, aber wir haben keine Schreibberechtigung), springen wir auch wieder in die Fehlerbehandlung.</para> <para>Der Rest des Codes ist derselbe wie vorher, au�er dem Schlie�en der Ein- und Ausgabedatei vor dem Verlassen des Programms und, wie bereits erw�hnt, die Benutzung von <varname>[fd.in]</varname> und <varname>[fd.out]</varname>.</para> <para>Unsere Bin�rdatei ist nun kolossale 768 Bytes gro�.</para> <para>K�nnen wir das Programm immer noch verbessern? Nat�rlich! Jedes Programm kann verbessert werden. Hier finden sich einige Ideen, was wir tun k�nnten:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Die Fehlerbehandlung eine Warnung auf <varname>stderr</varname> ausgeben lassen.</para> </listitem> <listitem> <para>Den <function>Lese</function>- und <function>Schreib</function>funkionen eine Fehlerbehandlung hinzuf�gen.</para> </listitem> <listitem> <para>Schlie�en von <varname>stdin</varname>, sobald wir eine Eingabedatei �ffnen, von <varname>stdout</varname>, sobald wir eine Ausgabedatei �ffnen.</para> </listitem> <listitem> <para>Hinzuf�gen von Kommandozeilenschaltern wie zum Beispiel <parameter>-i</parameter> und <parameter>-o</parameter>, sodass wir die Ein- und Ausgabedatei in irgendeiner Reihenfolge angeben oder vielleicht von <varname>stdin</varname> lesen und in eine Datei schreiben k�nnen.</para> </listitem> <listitem> <para>Ausgeben einer Gebrauchsanweisung, falls die Kommandozeilenparameter fehlerhaft sind.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Ich beabsichtige, diese Verbesserungen dem Leser als �bung zu hinterlassen: Sie wissen bereits alles, das Sie wissen m�ssen, um die Verbesserungen durchzuf�hren.</para> </sect1> <sect1 id="x86-environment"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Fabian</firstname> <surname>Ruch</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Die &unix;-Umgebung</title> <para>Ein entscheidendes Konzept hinter &unix; ist die Umgebung, die durch <emphasis>Umgebungsvariablen</emphasis> festgelegt wird. Manche werden vom System gesetzt, andere von Ihnen und wieder andere von der <application>shell</application> oder irgendeinem Programm, das ein anderes l�dt.</para> <sect2 id="x86-find-environment"> <title>Umgebungsvariablen herausfinden</title> <para>Ich sagte vorher, dass wenn ein Programm mit der Ausf�hrung beginnt, der Stack <varname>argc</varname> gefolgt vom durch NULL beendeten <varname>argv</varname>-Array und etwas Anderem enth�lt. Das "etwas Andere" ist die <emphasis>Umgebung</emphasis> oder, um genauer zu sein, ein durch NULL beendetes Array von Zeigern auf <emphasis>Umgebungsvariablen</emphasis>. Davon wird oft als <varname>env</varname> gesprochen.</para> <para>Der Aufbau von <varname>env</varname> entspricht dem von <varname>argv</varname>, eine Liste von Speicheradressen gefolgt von NULL (<constant>0</constant>). In diesem Fall gibt es kein <varname>"envc"</varname>—wir finden das Ende heraus, indem wir nach dem letzten NULL suchen.</para> <para>Die Variablen liegen normalerweise in der Form <varname>name=value</varname> vor, aber manchmal kann der <varname>=value</varname>-Teil fehlen. Wir m�ssen diese M�glichkeit in Betracht ziehen.</para> </sect2> <sect2 id="x86-webvar"> <title>webvars</title> <para>Ich k�nnte Ihnen einfach etwas Code zeigen, der die Umgebung in der Art vom &unix;-Befehl <application>env</application> ausgibt. Aber ich dachte, dass es interessanter sei, ein einfaches CGI-Werkzeug in Assembler zu schreiben.</para> <sect3 id="x86-cgi"> <title>CGI: Ein kurzer �berblick</title> <para>Ich habe eine <ulink url="http://www.whizkidtech.redprince.net/cgi-bin/tutorial">detaillierte <acronym>CGI</acronym>-Anleitung</ulink> auf meiner Webseite, aber hier ist ein sehr kurzer �berblick �ber <acronym>CGI</acronym>:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Der Webserver kommuniziert mit dem <acronym>CGI</acronym>-Programm, indem er <emphasis>Umgebungsvariablen</emphasis> setzt.</para> </listitem> <listitem> <para>Das <acronym>CGI</acronym>-Programm schreibt seine Ausgabe auf <filename>stdout</filename>. Der Webserver liest von da.</para> </listitem> <listitem> <para>Die Ausgabe muss mit einem <acronym>HTTP</acronym>-Kopfteil gefolgt von zwei Leerzeilen beginnen.</para> </listitem> <listitem> <para>Das Programm gibt dann den <acronym>HTML</acronym>-Code oder was f�r einen Datentyp es auch immer verarbeitet aus.</para> </listitem> <listitem> <note> <para>W�hrend bestimmte <emphasis>Umgebungsvariablen</emphasis> Standardnamen benutzen, unterscheiden sich andere, abh�ngig vom Webserver. Dies macht <application>webvars</application> zu einem recht n�tzlichen Werkzeug.</para> </note> </listitem> </itemizedlist> </sect3> <sect3 id="x86-webvars-the-code"> <title>Der Code</title> <para>Unser <application>webvars</application>-Programm muss also den <acronym>HTTP</acronym>-Kopfteil gefolgt von etwas <acronym>HTML</acronym>-Auszeichnung versenden. Dann muss es die <emphasis>Umgebungsvariablen</emphasis> eine nach der anderen auslesen und sie als Teil der <acronym>HTML</acronym>-Seite versenden.</para> <para>Nun der Code. Ich habe Kommentare und Erkl�rungen direkt in den Code eingef�gt:</para> <programlisting> ;;;;;;; webvars.asm ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; ; ; Copyright (c) 2000 G. Adam Stanislav ; All rights reserved. ; ; Redistribution and use in source and binary forms, with or without ; modification, are permitted provided that the following conditions ; are met: ; 1. Redistributions of source code must retain the above copyright ; notice, this list of conditions and the following disclaimer. ; 2. Redistributions in binary form must reproduce the above copyright ; notice, this list of conditions and the following disclaimer in the ; documentation and/or other materials provided with the distribution. ; ; THIS SOFTWARE IS PROVIDED BY THE AUTHOR AND CONTRIBUTORS ``AS IS'' AND ; ANY EXPRESS OR IMPLIED WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE ; IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE ; ARE DISCLAIMED. IN NO EVENT SHALL THE AUTHOR OR CONTRIBUTORS BE LIABLE ; FOR ANY DIRECT, INDIRECT, INCIDENTAL, SPECIAL, EXEMPLARY, OR CONSEQUENTIAL ; DAMAGES (INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, PROCUREMENT OF SUBSTITUTE GOODS ; OR SERVICES; LOSS OF USE, DATA, OR PROFITS; OR BUSINESS INTERRUPTION) ; HOWEVER CAUSED AND ON ANY THEORY OF LIABILITY, WHETHER IN CONTRACT, STRICT ; LIABILITY, OR TORT (INCLUDING NEGLIGENCE OR OTHERWISE) ARISING IN ANY WAY ; OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE, EVEN IF ADVISED OF THE POSSIBILITY OF ; SUCH DAMAGE. ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; ; ; Version 1.0 ; ; Started: 8-Dec-2000 ; Updated: 8-Dec-2000 ; ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; %include 'system.inc' section .data http db 'Content-type: text/html', 0Ah, 0Ah db '<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>', 0Ah db '<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C/DTD XHTML Strict//EN" ' db '"DTD/xhtml1-strict.dtd">', 0Ah db '<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" ' db 'xml.lang="en" lang="en">', 0Ah db '<head>', 0Ah db '<title>Web Environment</title>', 0Ah db '<meta name="author" content="G. Adam Stanislav" />', 0Ah db '</head>', 0Ah, 0Ah db '<body bgcolor="#ffffff" text="#000000" link="#0000ff" ' db 'vlink="#840084" alink="#0000ff">', 0Ah db '<div class="webvars">', 0Ah db '<h1>Web Environment</h1>', 0Ah db '<p>The following <b>environment variables</b> are defined ' db 'on this web server:</p>', 0Ah, 0Ah db '<table align="center" width="80" border="0" cellpadding="10" ' db 'cellspacing="0" class="webvars">', 0Ah httplen equ $-http left db '<tr>', 0Ah db '<td class="name"><tt>' leftlen equ $-left middle db '</tt></td>', 0Ah db '<td class="value"><tt><b>' midlen equ $-middle undef db '<i>(undefined)</i>' undeflen equ $-undef right db '</b></tt></td>', 0Ah db '</tr>', 0Ah rightlen equ $-right wrap db '</table>', 0Ah db '</div>', 0Ah db '</body>', 0Ah db '</html>', 0Ah, 0Ah wraplen equ $-wrap section .text global _start _start: ; First, send out all the http and xhtml stuff that is ; needed before we start showing the environment push dword httplen push dword http push dword stdout sys.write ; Now find how far on the stack the environment pointers ; are. We have 12 bytes we have pushed before "argc" mov eax, [esp+12] ; We need to remove the following from the stack: ; ; The 12 bytes we pushed for sys.write ; The 4 bytes of argc ; The EAX*4 bytes of argv ; The 4 bytes of the NULL after argv ; ; Total: ; 20 + eax * 4 ; ; Because stack grows down, we need to ADD that many bytes ; to ESP. lea esp, [esp+20+eax*4] cld ; This should already be the case, but let's be sure. ; Loop through the environment, printing it out .loop: pop edi or edi, edi ; Done yet? je near .wrap ; Print the left part of HTML push dword leftlen push dword left push dword stdout sys.write ; It may be tempting to search for the '=' in the env string next. ; But it is possible there is no '=', so we search for the ; terminating NUL first. mov esi, edi ; Save start of string sub ecx, ecx not ecx ; ECX = FFFFFFFF sub eax, eax repne scasb not ecx ; ECX = string length + 1 mov ebx, ecx ; Save it in EBX ; Now is the time to find '=' mov edi, esi ; Start of string mov al, '=' repne scasb not ecx add ecx, ebx ; Length of name push ecx push esi push dword stdout sys.write ; Print the middle part of HTML table code push dword midlen push dword middle push dword stdout sys.write ; Find the length of the value not ecx lea ebx, [ebx+ecx-1] ; Print "undefined" if 0 or ebx, ebx jne .value mov ebx, undeflen mov edi, undef .value: push ebx push edi push dword stdout sys.write ; Print the right part of the table row push dword rightlen push dword right push dword stdout sys.write ; Get rid of the 60 bytes we have pushed add esp, byte 60 ; Get the next variable jmp .loop .wrap: ; Print the rest of HTML push dword wraplen push dword wrap push dword stdout sys.write ; Return success push dword 0 sys.exit</programlisting> <para>Dieser Code erzeugt eine 1.396-Byte gro�e Bin�rdatei. Das meiste davon sind Daten, d.h., die <acronym>HTML</acronym>-Auszeichnung, die wir versenden m�ssen.</para> <para>Assemblieren Sie es wie immer:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>nasm -f elf webvars.asm</userinput> &prompt.user; <userinput>ld -s -o webvars webvars.o</userinput></screen> <para>Um es zu benutzen, m�ssen Sie <filename>webvars</filename> auf Ihren Webserver hochladen. Abh�ngig von Ihrer Webserver-Konfiguration, m�ssen Sie es vielleicht in einem speziellen <filename>cgi-bin</filename>-Verzeichnis ablegen oder es mit einer <filename>.cgi</filename>-Dateierweiterung versehen.</para> <para>Schlie�lich ben�tigen Sie Ihren Webbrowser, um sich die Ausgabe anzusehen. Um die Ausgabe auf meinem Webserver zu sehen, gehen Sie bitte auf <ulink url="http://www.int80h.org/webvars/"><filename>http://www.int80h.org/webvars/</filename></ulink>. Falls Sie neugierig sind, welche zus�tzlichen Variablen in einem passwortgesch�tzten Webverzeichnis vorhanden sind, gehen Sie auf <ulink url="http://www.int80h.org/private/"><filename>http://www.int80h.org/private/</filename></ulink> unter Benutzung des Benutzernamens <userinput>asm</userinput> und des Passworts <userinput>programmer</userinput>.</para> </sect3> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-files"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Paul</firstname> <surname>Keller</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> <author> <firstname>Fabian</firstname> <surname>Borschel</surname> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Arbeiten mit Dateien</title> <para>Wir haben bereits einfache Arbeiten mit Dateien gemacht: Wir wissen wie wir sie �ffnen und schliessen, oder wie man sie mit Hilfe von Buffern liest und schreibt. Aber &unix; bietet viel mehr Funktionalit�t wenn es um Dateien geht. Wir werden einige von ihnen in dieser Sektion untersuchen und dann mit einem netten Datei Konvertierungs Werkzeug abschliessen.</para> <para>In der Tat, Lasst uns am Ende beginnen, also mit dem Datei Konvertierungs Werkzeug. Es macht Programmieren immer einfacher, wenn wir bereits am Anfang wissen was das End Produkt bezwecken soll.</para> <para>Eines der ersten Programme die ich f�r &unix; schrieb war <ulink url="ftp://ftp.int80h.org/unix/tuc/"><application> tuc</application></ulink>, ein Text-Zu-&unix; Datei Konvertierer. Es konvertiert eine Text Datei von einem anderen Betriebssystem zu einer &unix; Text Datei. Mit anderen Worten, es �ndert die verschiedenen Arten von Zeilen Begrenzungen zu der Zeilen Begrenzungs Konvention von &unix;. Es speichert die Ausgabe in einer anderen Datei. Optional konvertiert es eine &unix; Text Datei zu einer <acronym>DOS</acronym> Text Datei.</para> <para>Ich habe <application>tuc</application> sehr oft benutzt, aber nur von irgendeinem anderen <acronym>OS</acronym> nach &unix; zu konvertieren, niemals anders herum. Ich habe mir immer gew�nscht das die Datei einfach �berschrieben wird anstatt das ich die Ausgabe in eine andere Datei senden muss. Meistens, habe ich diesen Befehl verwendet:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>tuc <replaceable>myfile tempfile</replaceable></userinput> &prompt.user; <userinput>mv <replaceable>tempfile myfile</replaceable></userinput></screen> <para>Es w�re sch� ein <application>ftuc</application> zu haben, also, <emphasis>fast tuc</emphasis>, und es so zu benutzen:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>ftuc <replaceable>myfile</replaceable></userinput></screen> <para>In diesem Kapitel werden wir dann, <application>ftuc </application> in Assembler schreiben (das Original <application>tuc</application> ist in C), und verschiedene Datei-Orientierte Kernel Dienste in dem Prozess studieren.</para> <para>Auf erste Sicht, ist so eine Datei Konvertierung sehr simpel: Alles was du zu tun hast, ist die Wagenr�ckl�ufe zu entfernen, richtig?</para> <para>Wenn du mit ja geantwortet hast, denk nochmal dar�ber nach: Dieses Vorgehen wird die meiste Zeit funktionieren (zumindest mit <acronym>MSDOS</acronym> Text Dateien), aber gelegentlich fehlschlagen.</para> <para>Das Problem ist das nicht alle &unix; Text Dateien ihre Zeilen mit einer Wagen R�cklauf / Zeilenvorschub Sequenz beenden. Manche benutzen Wagenr�cklauf ohne Zeilenvorschub. Andere kombinieren mehrere leere Zeilen in einen einzigen Wagenr�cklauf gefolgt von mehreren Zeilenvorsch�ben. Und so weiter.</para> <para>Ein Text Datei Konvertierer muss dann also in der Lage sein mit allen m�glichen Zeilenenden umzugehen:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Wagenr�cklauf / Zeilenvorschub</para> </listitem> <listitem> <para>Wagenr�cklauf</para> </listitem> <listitem> <para>Zeilenvorschub / Wagenr�cklauf</para> </listitem> <listitem> <para>Zeilenvorschub</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Es sollte au�erdem in der Lage sein mit Dateien umzugehen die irgendeine Art von Kombination der oben stehenden M�glichkeiten verwendet. (z.B., Wagenr�cklauf gefolgt von mehreren Zeilenvorsch�ben).</para> <sect2 id="x86-finite-state-machine"> <title>Endlicher Zustandsautomat</title> <para>Das Problem wird einfach gel�st in dem man eine Technik benutzt die sich <emphasis>Endlicher Zustandsautomat</emphasis> nennt, urspr�nglich wurde sie von den Designern digitaler elektronischer Schaltkreise entwickelt. Eine <emphasis>Endlicher Zustandsautomat</emphasis> ist ein digitaler Schaltkreis dessen Ausgabe nicht nur von der Eingabe abh�ngig ist sondern auch von der vorherigen Eingabe, d.h., von seinem Status. Der Mikroprozessor ist ein Beispiel f�r einen <emphasis>Endlichen Zustandsautomaten </emphasis>: Unser Assembler Sprach Code wird zu Maschinensprache �bersetzt in der manche Assembler Sprach Codes ein einzelnes Byte produzieren, w�hrend andere mehrere Bytes produzieren. Da der Microprozessor die Bytes einzeln aus dem Speicher liest, �ndern manche nur seinen Status anstatt eine Ausgabe zu produzieren. Wenn alle Bytes eines OP Codes gelesen wurden, produziert der Mikroprozessor eine Ausgabe, oder �ndert den Wert eines Registers, etc.</para> <para>Aus diesem Grund, ist jede Software eigentlich nur eine Sequenz von Status Anweisungen f�r den Mikroprozessor. Dennoch, ist das Konzept eines <emphasis>Endlichen Zustandsautomaten</emphasis> auch im Software Design sehr hilfreich.</para> <para>Unser Text Datei Konvertierer kann als <emphasis>Endlicher Zustandsautomat</emphasis> mit 3 m�glichen Stati desgined werden. Wir k�nnten diese von 0-2 benennen, aber es wird uns das Leben leichter machen wenn wir ihnen symbolische Namen geben:</para> <itemizedlist> <listitem> <para><symbol>ordinary</symbol></para> </listitem> <listitem> <para><symbol>cr</symbol></para> </listitem> <listitem> <para><symbol>lf</symbol></para> </listitem> </itemizedlist> <para>Unser Programm wird in dem <symbol>ordinary</symbol> Status starten. W�hrend dieses Status, h�ngt die Aktion des Programms von seiner Eingabe wie folgt ab:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Wenn die Eingabe etwas anderes als ein Wagenr�cklauf oder einem Zeilenvorschub ist, wird die Eingabe einfach nur an die Ausgabe geschickt. Der Status bleibt unver�ndert.</para> </listitem> <listitem> <para>Wenn die Eingabe ein Wagenr�cklauf ist, wird der Status auf <symbol>cr</symbol> gesetzt. Die Eingabe wird dann verworfen, d.h., es entsteht keine Ausgabe.</para> </listitem> <listitem> <para>Wenn die Eingabe ein Zeilenvorschub ist, wird der Status auf <symbol>lf</symbol> gesetzt. Die Eingabe wird dann verworfen.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Wann immer wir in dem <symbol>cr</symbol> Status sind, ist das weil die letzte Eingabe ein Wagenr�cklauf war, welcher nicht verarbeitet wurde. Was unsere Software in diesem Status macht h�ngt von der aktuellen Eingabe ab:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Wenn die Eingabe irgendetwas anderes als ein Wagenr�cklauf oder ein Zeilenvorschub ist, dann gib einen Zeilenvorschub aus, dann gib die Eingabe aus und dann �ndere den Status zu <symbol>ordinary</symbol>.</para> </listitem> <listitem> <para>Wenn die Eingabe ein Wagenr�cklauf ist, haben wir zwei (oder mehr) Wagenr�ckl�ufe in einer Reihe. Wir verwerfen die Eingabe, wir geben einen Zeilenvorschub aus und lassen den Status unver�ndert.</para> </listitem> <listitem> <para>Wenn die Eingabe ein Zeilenvorschub ist, geben wir den Zeilenvorschub aus und �ndern den Status zu <symbol>ordinary</symbol>. Achte darauf, dass das nicht das gleiche wie in dem Fall oben dr�ber ist – w�rden wir versuchen beide zu kombinieren, w�rden wir zwei Zeilenvorsch�be anstatt einen ausgeben.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Letztendlich, sind wir in dem <symbol>lf</symbol> Status nachdem wir einen Zeilenvorschub empfangen haben der nicht nach einem Wagenr�cklauf kam. Das wird passieren wenn unsere Datei bereits im &unix; Format ist, oder jedesmal wenn mehrere Zeilen in einer Reihe durch einen einzigen Wagenr�cklauf gefolgt von mehreren Zeilenvorsch�ben ausgedr�ckt wird, oder wenn die Zeile mit einer Zeilenvorschub / Wagenr�cklauf Sequenz endet. Wir sollten mit unserer Eingabe in diesem Status folgenderma�en umgehen:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Wenn die Eingabe irgendetwas anderes als ein Wagenr�cklauf oder ein Zeilenvorschub ist, geben wir einen Zeilenvorschub aus, geben dann die Eingabe aus und �ndern dann den Status zu <symbol>ordinary</symbol>. Das ist exakt die gleiche Aktion wie in dem <symbol>cr</symbol> Status nach dem Empfangen der selben Eingabe.</para> </listitem> <listitem> <para>Wenn die Eingabe ein Wagenr�cklauf ist, verwerfen wir die Eingabe, geben einen Zeilenvorschub aus und �ndern dann den Status zu <symbol>ordinary</symbol>. </para> </listitem> <listitem> <para>Wenn die Eingabe ein Zeilenvorschub ist, geben wir den Zeilenvorschub aus und lassen den Status unver�ndert. </para> </listitem> </itemizedlist> <sect3 id="x86-final-state"> <title>Der Endg�ltige Status</title> <para>Der obige <emphasis>Endliche Zustandsautomat</emphasis> funktioniert f�r die gesamte Datei, aber l�sst die M�glichkeit das die letzte Zeile ignoriert wird. Das wird jedesmal passieren wenn die Datei mit einem einzigen Wagenr�cklauf oder einem einzigen Zeilenvorschub endet. Daran habe ich nicht gedacht als ich <application>tuc</application> schrieb, nur um festzustellen, da� das letzte Zeilenende gelegentlich weggelassen wird.</para> <para>Das Problem wird einfach dadurch gel�st, indem man den Status �berpr�ft nachdem die gesamte Datei verarbeitet wurde. Wenn der Status nicht <symbol>ordinary</symbol> ist, m�ssen wir nur den letzten Zeilenvorschub ausgeben.</para> <note> <para>Nachdem wir unseren Algorithmus nun als einen <emphasis>Endlichen Zustandsautomaten</emphasis> formuliert haben, k�nnten wir einfach einen festgeschalteten digitalen elektronischen Schaltkreis (einen "Chip") designen, der die Umwandlung f�r uns �bernimmt. Nat�rlich w�re das sehr viel teurer, als ein Assembler Programm zu schreiben.</para> </note> </sect3> <sect3 id="x86-tuc-counter"> <title>Der Ausgabe Z�hler</title> <para>Weil unser Datei Konvertierungs Programm m�glicherweise zwei Zeichen zu einem kombiniert, m�ssen wir einen Ausgabe Z�hler verwenden. Wir initialisieren den Z�hler zu <constant>0</constant> und erh�hen ihn jedes mal wenn wir ein Zeichen an die Ausgabe schicken. Am Ende des Programms, wird der Z�hler uns sagen auf welche Gr�sse wir die Datei setzen m�ssen.</para> </sect3> </sect2> <sect2 id="x86-software-fsm"> <title>Implementieren von EZ als Software</title> <para>Der schwerste Teil beim arbeiten mit einer <emphasis>Endlichen Zustandsmaschine</emphasis> ist das analysieren des Problems und dem ausdr�cken als eine <emphasis>Endliche Zustandsmaschine</emphasis>. That geschafft, schreibt sich die Software fast wie von selbst.</para> <para>In eine h�heren Sprache, wie etwa C, gibt es mehrere Hauptans�tze. Einer w�re ein <function role="statement">switch</function> Angabe zu verwenden die ausw�hlt welche Funktion genutzt werden soll. Zum Beispiel,</para> <programlisting> switch (state) { default: case REGULAR: regular(inputchar); break; case CR: cr(inputchar); break; case LF: lf(inputchar); break; } </programlisting> <para>Ein anderer Ansatz ist es ein Array von Funktions Zeigern zu benutzen, etwa wie folgt:</para> <programlisting> (output[state])(inputchar); </programlisting> <para>Noch ein anderer ist es aus <varname>state</varname> einen Funktions Zeiger zu machen und ihn zu der entsprechenden Funktion zeigen zu lassen:</para> <programlisting> (*state)(inputchar); </programlisting> <para>Das ist der Ansatz den wir in unserem Programm verwenden werden, weil es in Assembler sehr einfach und schnell geht. Wir werden einfach die Adresse der Prozedur in <varname role="register">EBX</varname> speichern und dann einfach das ausgeben:</para> <programlisting> call ebx </programlisting> <para>Das ist wahrscheinlich schneller als die Adresse im Code zu hardcoden weil der Mikroprozessor die Adresse nicht aus dem Speicher lesen muss—es ist bereits in einer der Register gespeichert. Ich sagte <emphasis>wahrscheinlich</emphasis> weil durch das Cachen neuerer Mikroprozessoren beide Varianten in etwa gleich schnell sind.</para> </sect2> <sect2 id="memory-mapped-files"> <title>Speicher abgebildete Dateien</title> <para>Weil unser Programm nur mit einzelnen Dateien funktioniert, k�nnen wir nicht den Ansatz verwedenden der zuvor funktioniert hat, d.h., von einer Eingabe Datei zu lesen und in eine Ausgabe Datei zu schreiben.</para> <para>&unix; erlaubt es uns eine Datei, oder einen Bereich einer Datei, in den Speicher abzubilden. Um das zu tun, m�ssen wir zuerst eine Datei mit den entsprechenden Lese/Schreib Flags �ffnen. Dann benutzen wir den <function role="syscall">mmap</function> system call um sie in den Speicher abzubilden. Ein Vorteil von <function role="syscall">mmap</function> ist, das es automatisch mit virtuellem Speicher arbeitet: Wir k�nnen mehr von der Datei im Speicher abbilden als wir �berhaupt physikalischen Speicher zur Verf�gung haben, noch immer haben wir aber durch normale OP Codes wie <function role="opcode">mov</function>, <function role="opcode">lods</function>, und <function role="opcode">stos</function> Zugriff darauf. Egal welche �nderungen wir an dem Speicherabbild der Datei vornehmen, sie werden vom System in die Datei geschrieben. Wir m�ssen die Datei nicht offen lassen: So lange sie abgebildet bleibt, k�nnen wir von ihr lesen und in sie schreiben.</para> <para>Ein 32-bit Intel Mikroprozessor kann auf bis zu vier Gigabyte Speicher zugreifen – physisch oder virtuell. Das FreeBSD System erlaubt es uns bis zu der H�lfte f�r die Datei Abbildung zu verwenden.</para> <para>Zur Vereinfachung, werden wir in diesem Tutorial nur Dateien konvertieren die in ihrere Gesamtheit im Speicher abgebildet werden k�nnen. Es gibt wahrscheinlich nicht all zu viele Text Dateien die eine Gr�sse von zwei Gigabyte �berschreiben. Falls unser Programm doch auf eine trifft, wird es einfach eine Meldung anzeigen mit dem Vorschlag das originale <application>tuc</application> statt dessen zu verwenden.</para> <para>Wenn du deine Kopie von <filename>syscalls.master</filename> �berpr�fst, wirst du zwei verschiedene Systemaufrufe finden die sich <function role="syscall">mmap</function> nennen. Das kommt von der Entwicklung von &unix;: Es gab das traditionelle <acronym>BSD</acronym> <function role="syscall">mmap</function>, Systemaufruf 71. Dieses wurde durch das <acronym>&posix;</acronym> <function role="syscall">mmap</function> ersetzt, Systemaufruf 197. Das FreeBSD System unterst�tzt beide, weil �ltere Programme mit der originalen <acronym>BSD</acronym> Version geschrieben wurden. Da neue Software die <acronym>&posix;</acronym> Version nutzt, werden wir diese auch verwenden.</para> <para>Die <filename>syscalls.master</filename> Datei zeigt die <acronym>&posix;</acronym> Version wie folgt:</para> <programlisting> 197 STD BSD { caddr_t mmap(caddr_t addr, size_t len, int prot, \ int flags, int fd, long pad, off_t pos); } </programlisting> <para>Das weicht etwas von dem ab was <citerefentry><refentrytitle>mmap</refentrytitle> <manvolnum>2</manvolnum></citerefentry> sagt. Das ist weil <citerefentry><refentrytitle>mmap</refentrytitle> <manvolnum>2</manvolnum></citerefentry> die C Version beschreibt.</para> <para>Der Unterschiede liegt in dem <varname>long pad</varname> Argument, welches in der C Version nicht vorhanden ist. Wie auch immer, der FreeBSD Systemaufruf f�gt einen 32-bit Block ein nachdem es ein 64-Bit Argument auf den Stack ge<function role="opcode">push</function>t hat. In diesem Fall, ist <varname>off_t</varname> ein 64-Bit Wert.</para> <para>Wenn wir fertig sind mit dem Arbeiten einer im Speicher abgebildeten Datei, entfernen wir das Speicherabbild mit dem <function role="syscall">munmap</function> Systemaufruf:</para> <tip> <para>F�r eine detailliert Behandlung von <function role="syscall">mmap</function>, sieh in W. Richard Stevens' <ulink url="http://www.int80h.org/cgi-bin/isbn?isbn=0130810819"> Unix Network Programming, Volume 2, Chapter 12</ulink> nach.</para> </tip> </sect2> <sect2 id="x86-file-size"> <title>Feststellen der Datei Gr�sse</title> <para>Weil wir <function role="syscall">mmap</function> sagen m�ssen wie viele Bytes von Datei wir im Speicher abbilden wollen und wir au�erdem die gesamte Datei abbilden wollen, m�ssen wir die Gr�sse der Datei feststellen.</para> <para>Wir k�nnen den <function role="syscall">fstat</function> Systemaufruf verwenden um alle Informationen �ber eine ge�ffnete Datei zu erhalten die uns das System geben kann. Das beinhaltet die Datei Gr�sse.</para> <para>Und wieder, zeigt uns <filename>syscalls.master</filename> zwei Versionen von <function role="syscall">fstat</function>, eine traditionelle (Systemaufruf 62), und eine <acronym>&posix;</acronym> (Systemaufruf 189) Variante. Nat�rlich, verwenden wir die <acronym>&posix;</acronym> Version:</para> <programlisting> 189 STD POSIX { int fstat(int fd, struct stat *sb); } </programlisting> <para>Das ist ein sehr unkomplizierter Aufruf: Wir �bergeben ihm die Adresse einer <structname>stat</structname> Structure und den Deskriptor einer ge�ffneten Datei. Es wird den Inhalt der <structname>stat</structname> Struktur ausf�llen.</para> <para>Ich muss allerdings sagen, das ich versucht habe die <structname>stat</structname> Struktur in dem <varname>.bss</varname> Bereich zu deklarieren, und <function role="syscall">fstat</function> mochte es nicht: Es setzte das Carry Flag welches einen Fehler anzeigt. Nachdem ich den Code ver�nderte so dass er die Struktur auf dem Stack anlegt, hat alles gut funktioniert.</para> </sect2> <sect2 id="x86-ftruncate"> <title>�ndern der Dateigr�sse</title> <para>Dadurch das unser Programm Wagenr�cklauf/Zeilenvorschub-Sequenzen in einfache Zeilenvorsch�be zusammenfassen k�nnte, k�nnte unsere Ausgabe kleiner sein als unsere Eingabe. Und da wir die Ausgabe in dieselbe Datei um, aus der wir unsere Eingabe erhalten, m�ssen wir eventuell die Dateigr�sse anpassen.</para> <para>Der Systemaufruf <function role="syscall">ftruncate</function> erlaubt uns, dies zu tun. Abgesehen von dem etwas ungl�cklich gew�hlten Namen <function role="syscall">ftruncate</function> k�nnen wir mit dieser Funktion eine Datei vergr�ssern, oder verkleinern.</para> <para>Und ja, wir werden zwei Versionen von <function role="syscall">ftruncate</function> in <filename>syscalls.master</filename> finden, eine �ltere (130) und eine neuere (201). Wir werden die neuere Version verwenden:</para> <programlisting> 201 STD BSD { int ftruncate(int fd, int pad, off_t length); } </programlisting> <para>Beachten Sie bitte, dass hier wieder <varname>int pad</varname> verwendet wird.</para> </sect2> <sect2 id="x86-ftuc"> <title>ftuc</title> <para>Wir wissen jetzt alles n�tige, um <application>ftuc</application> zu schreiben. Wir beginnen, indem wir ein paar neue Zeilen der Datei <filename>system.inc</filename> hinzuf�gen. Als erstes definieren wir irgendwo am Anfang der Datei einige Konstanten und Strukturen:</para> <programlisting> ;;;;;;; open flags %define O_RDONLY 0 %define O_WRONLY 1 %define O_RDWR 2 ;;;;;;; mmap flags %define PROT_NONE 0 %define PROT_READ 1 %define PROT_WRITE 2 %define PROT_EXEC 4 ;; %define MAP_SHARED 0001h %define MAP_PRIVATE 0002h ;;;;;;; stat structure struc stat st_dev resd 1 ; = 0 st_ino resd 1 ; = 4 st_mode resw 1 ; = 8, size is 16 bits st_nlink resw 1 ; = 10, ditto st_uid resd 1 ; = 12 st_gid resd 1 ; = 16 st_rdev resd 1 ; = 20 st_atime resd 1 ; = 24 st_atimensec resd 1 ; = 28 st_mtime resd 1 ; = 32 st_mtimensec resd 1 ; = 36 st_ctime resd 1 ; = 40 st_ctimensec resd 1 ; = 44 st_size resd 2 ; = 48, size is 64 bits st_blocks resd 2 ; = 56, ditto st_blksize resd 1 ; = 64 st_flags resd 1 ; = 68 st_gen resd 1 ; = 72 st_lspare resd 1 ; = 76 st_qspare resd 4 ; = 80 endstruc </programlisting> <para>Wir definieren die neuen Systemaufrufe:</para> <programlisting> %define SYS_mmap 197 %define SYS_munmap 73 %define SYS_fstat 189 %define SYS_ftruncate 201 </programlisting> <para>Wir f�gen die Makros hinzu:</para> <programlisting> %macro sys.mmap 0 system SYS_mmap %endmacro %macro sys.munmap 0 system SYS_munmap %endmacro %macro sys.ftruncate 0 system SYS_ftruncate %endmacro %macro sys.fstat 0 system SYS_fstat %endmacro </programlisting> <para>Und hier ist unser Code:</para> <programlisting> ;;;;;;; Fast Text-to-Unix Conversion (ftuc.asm) ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; ;; ;; Started: 21-Dec-2000 ;; Updated: 22-Dec-2000 ;; ;; Copyright 2000 G. Adam Stanislav. ;; All rights reserved. ;; ;;;;;;; v.1 ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; %include 'system.inc' section .data db 'Copyright 2000 G. Adam Stanislav.', 0Ah db 'All rights reserved.', 0Ah usg db 'Usage: ftuc filename', 0Ah usglen equ $-usg co db "ftuc: Can't open file.", 0Ah colen equ $-co fae db 'ftuc: File access error.', 0Ah faelen equ $-fae ftl db 'ftuc: File too long, use regular tuc instead.', 0Ah ftllen equ $-ftl mae db 'ftuc: Memory allocation error.', 0Ah maelen equ $-mae section .text align 4 memerr: push dword maelen push dword mae jmp short error align 4 toolong: push dword ftllen push dword ftl jmp short error align 4 facerr: push dword faelen push dword fae jmp short error align 4 cantopen: push dword colen push dword co jmp short error align 4 usage: push dword usglen push dword usg error: push dword stderr sys.write push dword 1 sys.exit align 4 global _start _start: pop eax ; argc pop eax ; program name pop ecx ; file to convert jecxz usage pop eax or eax, eax ; Too many arguments? jne usage ; Open the file push dword O_RDWR push ecx sys.open jc cantopen mov ebp, eax ; Save fd sub esp, byte stat_size mov ebx, esp ; Find file size push ebx push ebp ; fd sys.fstat jc facerr mov edx, [ebx + st_size + 4] ; File is too long if EDX != 0 ... or edx, edx jne near toolong mov ecx, [ebx + st_size] ; ... or if it is above 2 GB or ecx, ecx js near toolong ; Do nothing if the file is 0 bytes in size jecxz .quit ; Map the entire file in memory push edx push edx ; starting at offset 0 push edx ; pad push ebp ; fd push dword MAP_SHARED push dword PROT_READ | PROT_WRITE push ecx ; entire file size push edx ; let system decide on the address sys.mmap jc near memerr mov edi, eax mov esi, eax push ecx ; for SYS_munmap push edi ; Use EBX for state machine mov ebx, ordinary mov ah, 0Ah cld .loop: lodsb call ebx loop .loop cmp ebx, ordinary je .filesize ; Output final lf mov al, ah stosb inc edx .filesize: ; truncate file to new size push dword 0 ; high dword push edx ; low dword push eax ; pad push ebp sys.ftruncate ; close it (ebp still pushed) sys.close add esp, byte 16 sys.munmap .quit: push dword 0 sys.exit align 4 ordinary: cmp al, 0Dh je .cr cmp al, ah je .lf stosb inc edx ret align 4 .cr: mov ebx, cr ret align 4 .lf: mov ebx, lf ret align 4 cr: cmp al, 0Dh je .cr cmp al, ah je .lf xchg al, ah stosb inc edx xchg al, ah ; fall through .lf: stosb inc edx mov ebx, ordinary ret align 4 .cr: mov al, ah stosb inc edx ret align 4 lf: cmp al, ah je .lf cmp al, 0Dh je .cr xchg al, ah stosb inc edx xchg al, ah stosb inc edx mov ebx, ordinary ret align 4 .cr: mov ebx, ordinary mov al, ah ; fall through .lf: stosb inc edx ret </programlisting> <warning> <para>Verwenden Sie dieses Programm nicht mit Dateien, die sich auf Datentr�gern befinden, welche mit <acronym>&ms-dos;</acronym> oder &windows; formatiert wurden. Anscheinend gibt es im Code von FreeBSD einen subtilen Bug, wenn <function role="syscall">mmap</function> auf solchen Datentr�gern verwendet wird: Wenn die Datei eine bestimmte Gr�sse �berschreitet, f�llt <function role="syscall">mmap</function> den Speicher mit lauter Nullen, und �berschreibt damit anschliessend den Dateiinhalt.</para> </warning> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-one-pointed-mind"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Daniel</firstname> <surname>Seuffert</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>One-Pointed Mind</title> <para>Als ein Zen-Sch�ler liebe ich die Idee eines fokussierten Bewu�tseins: Tu nur ein Ding zur gleichen Zeit, aber mache es richtig.</para> <para>Das ist ziemlich genau die gleiche Idee, welche &unix; richtig funktionieren l�sst. W�hrend eine typische &windows;-Applikation versucht alles Vorstellbare zu tun (und daher mit Fehler durchsetzt ist), versucht eine &unix;-Applikation nur eine Funktion zu erf�llen und das gut.</para> <para>Der typische &unix;-Nutzer stellt sich sein eigenes System durch Shell-Skripte zusammen, die er selbst schreibt, und welche die Vorteile bestehender Applikationen dadurch kombinieren, indem sie die Ausgabe eines Programmes als Eingabe in ein anderes Programm durch eine Pipe �bergeben.</para> <para>Wenn Sie ihre eigene &unix;-Software schreiben, ist es generell eine gute Idee zu betrachten, welcher Teil der Probleml�sung durch bestehende Programme bewerkstelligt werden kann. Man schreibt nur die Programme selbst, f�r die keine vorhandene L�sung existiert.</para> <sect2 id="x86-csv"> <title>CSV</title> <para>Ich will dieses Prinzip an einem besonderen Beispiel aus der realen Welt demonstrieren, mit dem ich k�rzlich konfrontiert wurde:</para> <para>Ich mu�te jeweils das elfte Feld von jedem Datensatz aus einer Datenbank extrahieren, die ich von einer Webseite heruntergeladen hatte. Die Datenbank war eine <acronym>CSV</acronym>-Datei, d.h. eine Liste von <emphasis>Komma-getrennten Werten</emphasis>. Dies ist ein ziemlich gew�hnliches Format f�r den Code-Austausch zwischen Menschen, die eine unterschiedliche Datenbank-Software nutzen.</para> <para>Die erste Zeile der Datei enth�lt eine Liste der Felder durch Kommata getrennt. Der Rest der Datei enth�lt die einzelnen Datens�tze mit durch Kommata getrennten Werten in jeder Zeile.</para> <para>Ich versuchte <application>awk</application> unter Nutzung des Kommas als Trenner. Da aber einige Zeilen durch in Bindestriche gesetzte Kommata getrennt waren, extrahierte <application>awk</application> das falsche Feld aus diesen Zeilen.</para> <para>Daher mu�te ich meine eigene Software schreiben, um das elfte Feld aus der <acronym>CSV</acronym>-Datei auszulesen. Aber durch Anwendung der &unix;-Philosophie mu�te ich nur einen einfachen Filter schreiben, das Folgende tat:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Entferne die erste Zeile aus der Datei.</para> </listitem> <listitem> <para>�ndere alle Kommata ohne Anf�hrungszeichen in einen anderen Buchstaben.</para> </listitem> <listitem> <para>Entferne alle Anf�hrungszeichen.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Streng genommen k�nnte ich <application>sed</application> benutzen, um die erste Zeile der Datei zu entfernen, aber das zu Bewerkstelligen war in meinem Programm sehr einfach, also entschloss ich mich dazu und reduzierte dadurch die Gr��e der Pipeline.</para> <para>Unter Ber�cksichtigung aller Faktoren kostete mich das Schreiben dieses Programmes ca. 20 Minuten. Das Schreiben eines Programmes, welches jeweils das elfte Feld aus einer <acronym>CSV</acronym>-Datei extrahiert h�tte wesentlich l�nger gedauert und ich h�tte es nicht wiederverwenden k�nnen, um ein anderes Feld aus irgendeiner anderen Datenbank zu extrahieren.</para> <para>Diesmal entschied ich mich dazu, etwas mehr Arbeit zu investieren, als man normalerweise f�r ein typisches Tutorial verwenden w�rde:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Es parst die Kommandozeilen nach Optionen.</para> </listitem> <listitem> <para>Es zeigt die richtige Nutzung an, falls es ein falsches Argument findet.</para> </listitem> <listitem> <para>Es gibt vern�nftige Fehlermeldungen aus.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Hier ist ein Beispiel f�r seine Nutzung:</para> <screen>Usage: csv [-t<delim>] [-c<comma>] [-p] [-o <outfile>] [-i <infile>]</screen> <para>Alle Parameter sind optional und k�nnen in beliebiger Reihenfolge auftauchen.</para> <para>Der <parameter>-t</parameter>-Parameter legt fest, was zu die Kommata zu ersetzen sind. Der <constant>tab</constant> ist die Vorgabe hierf�r. Zum Beispiel wird <parameter>-t;</parameter> alle unquotierten Kommata mit Semikolon ersetzen.</para> <para>Ich brauche die <parameter>-c</parameter>-Option nicht, aber sie k�nnte zuk�nftig n�tzlich sein. Sie erm�glicht mir festzulegen, da� ich einen anderen Buchstaben als das Kommata mit etwas anderem ersetzen m�chte. Zum Beispiel wird der Parameter <parameter>-c@</parameter> alle @-Zeichen ersetzen (n�tzlich, falls man eine Liste von Email-Adressen in Nutzername und Domain aufsplitten will).</para> <para>Die <parameter>-p</parameter>-Option erh�lt die erste Zeile, d.h. die erste Zeile der Datei wird nicht gel�scht. Als Vorgabe l�schen wir die erste Zeile, weil die <acronym>CSV</acronym>-Datei in der ersten Zeile keine Daten, sondern Feldbeschreibungen enth�lt.</para> <para>Die Parameter <parameter>-i</parameter>- und <parameter>-o</parameter>-Optionen erlauben es mir, die Ausgabe- und Eingabedateien festzulegen. Vorgabe sind <filename>stdin</filename> und <filename>stdout</filename>, also ist es ein regul�rer &unix;-Filter.</para> <para>Ich habe sichergestellt, da� sowohl <parameter>-i filename</parameter> und <parameter>-ifilename</parameter> akzeptiert werden. Genauso habe ich daf�r Sorge getragen, da� sowohl Eingabe- als auch Ausgabedateien festgelegt werden k�nnen.</para> <para>Um das elfte Feld jeden Datensatzes zu erhalten kann ich nun folgendes eingeben:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>csv '-t;' <replaceable>data.csv</replaceable> | awk '-F;' '{print $11}'</userinput></screen> <para>Der Code speichert die Optionen (bis auf die Dateideskriptoren) in <varname role="register">EDX</varname>: Das Kommata in <varname role="register">DH</varname>, den neuen Feldtrenner in <varname role="register">DL</varname> und das Flag f�r die <parameter>-p</parameter>-Option in dem h�chsten Bit von <varname role="register">EDX</varname>. Ein kurzer Abgleich des Zeichens wird uns also eine schnelle Entscheidung dar�ber erlauben, was zu tun ist.</para> <para>Hier ist der Code:</para> <programlisting> ;;;;;;; csv.asm ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; ; ; Convert a comma-separated file to a something-else separated file. ; ; Started: 31-May-2001 ; Updated: 1-Jun-2001 ; ; Copyright (c) 2001 G. Adam Stanislav ; All rights reserved. ; ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; %include 'system.inc' %define BUFSIZE 2048 section .data fd.in dd stdin fd.out dd stdout usg db 'Usage: csv [-t<delim>] [-c<comma>] [-p] [-o <outfile>] [-i <infile>]', 0Ah usglen equ $-usg iemsg db "csv: Can't open input file", 0Ah iemlen equ $-iemsg oemsg db "csv: Can't create output file", 0Ah oemlen equ $-oemsg section .bss ibuffer resb BUFSIZE obuffer resb BUFSIZE section .text align 4 ierr: push dword iemlen push dword iemsg push dword stderr sys.write push dword 1 ; return failure sys.exit align 4 oerr: push dword oemlen push dword oemsg push dword stderr sys.write push dword 2 sys.exit align 4 usage: push dword usglen push dword usg push dword stderr sys.write push dword 3 sys.exit align 4 global _start _start: add esp, byte 8 ; discard argc and argv[0] mov edx, (',' << 8) | 9 .arg: pop ecx or ecx, ecx je near .init ; no more arguments ; ECX contains the pointer to an argument cmp byte [ecx], '-' jne usage inc ecx mov ax, [ecx] .o: cmp al, 'o' jne .i ; Make sure we are not asked for the output file twice cmp dword [fd.out], stdout jne usage ; Find the path to output file - it is either at [ECX+1], ; i.e., -ofile -- ; or in the next argument, ; i.e., -o file inc ecx or ah, ah jne .openoutput pop ecx jecxz usage .openoutput: push dword 420 ; file mode (644 octal) push dword 0200h | 0400h | 01h ; O_CREAT | O_TRUNC | O_WRONLY push ecx sys.open jc near oerr add esp, byte 12 mov [fd.out], eax jmp short .arg .i: cmp al, 'i' jne .p ; Make sure we are not asked twice cmp dword [fd.in], stdin jne near usage ; Find the path to the input file inc ecx or ah, ah jne .openinput pop ecx or ecx, ecx je near usage .openinput: push dword 0 ; O_RDONLY push ecx sys.open jc near ierr ; open failed add esp, byte 8 mov [fd.in], eax jmp .arg .p: cmp al, 'p' jne .t or ah, ah jne near usage or edx, 1 << 31 jmp .arg .t: cmp al, 't' ; redefine output delimiter jne .c or ah, ah je near usage mov dl, ah jmp .arg .c: cmp al, 'c' jne near usage or ah, ah je near usage mov dh, ah jmp .arg align 4 .init: sub eax, eax sub ebx, ebx sub ecx, ecx mov edi, obuffer ; See if we are to preserve the first line or edx, edx js .loop .firstline: ; get rid of the first line call getchar cmp al, 0Ah jne .firstline .loop: ; read a byte from stdin call getchar ; is it a comma (or whatever the user asked for)? cmp al, dh jne .quote ; Replace the comma with a tab (or whatever the user wants) mov al, dl .put: call putchar jmp short .loop .quote: cmp al, '"' jne .put ; Print everything until you get another quote or EOL. If it ; is a quote, skip it. If it is EOL, print it. .qloop: call getchar cmp al, '"' je .loop cmp al, 0Ah je .put call putchar jmp short .qloop align 4 getchar: or ebx, ebx jne .fetch call read .fetch: lodsb dec ebx ret read: jecxz .read call write .read: push dword BUFSIZE mov esi, ibuffer push esi push dword [fd.in] sys.read add esp, byte 12 mov ebx, eax or eax, eax je .done sub eax, eax ret align 4 .done: call write ; flush output buffer ; close files push dword [fd.in] sys.close push dword [fd.out] sys.close ; return success push dword 0 sys.exit align 4 putchar: stosb inc ecx cmp ecx, BUFSIZE je write ret align 4 write: jecxz .ret ; nothing to write sub edi, ecx ; start of buffer push ecx push edi push dword [fd.out] sys.write add esp, byte 12 sub eax, eax sub ecx, ecx ; buffer is empty now .ret: ret</programlisting> <para>Vieles daraus ist aus <filename>hex.asm</filename> entnommen worden. Aber es gibt einen wichtigen Unterschied: Ich rufe nicht l�nger <function>write</function> auf, wann immer ich eine Zeilenvorschub ausgebe. Nun kann der Code sogar interaktiv genutzt werden.</para> <para>Ich habe eine bessere L�sung gefunden f�r das Interaktivit�tsproblem seit ich mit dem Schreiben dieses Kapitels begonnen habe. Ich wollte sichergehen, da� jede Zeile einzeln ausgegeben werden kann, falls erforderlich. Aber schlussendlich gibt es keinen Bedarf jede Zeile einzeln auszugeben, falls nicht-interaktiv genutzt.</para> <para>Die neue L�sung besteht darin, die Funktion <function>write</function> jedesmal aufzurufen, wenn ich den Eingabepuffer leer vorfinde. Auf diesem Wege liest das Programm im interaktiven Modus eine Zeile aus der Tastatur des Nutzers, verarbeitet sie und stellt fest, ob deren Eingabepuffer leer ist, dann leert es seine Ausgabe und liest die n�chste Zeile.</para> <sect3 id="x86-buffered-dark-side"> <title>Die dunkle Seite des Buffering</title> <para>Diese �nderung verhindert einen mysteri�sen Aufh�nger in einem speziellen Fall. Ich bezeichne dies als die <emphasis>dunkle Seite des Buffering</emphasis>, haupts�chlich, weil es eine nicht offensichtliche Gefahr darstellt.</para> <para>Es ist unwahrscheinlich, da� dies mit dem <application>csv</application>-Programm oben geschieht aber lassen Sie uns einen weiteren Filter betrachten: Nehmen wir an ihre Eingabe sind rohe Daten, die Farbwerte darstellen, wie z.B. die Intensit�t eines Pixel mit den Farben <emphasis>rot</emphasis>, <emphasis>gr�n</emphasis> und <emphasis>blau</emphasis>. Unsere Ausgabe wird der negative Wert unserer Eingabe sein.</para> <para>Solch ein Filter w�rde sehr einfach zu schreiben sein. Der gr��te Teil davon w�rde so aussehen wie all die anderen Filter, die wir bisher geschrieben haben, daher beziehe ich mich nur auf den Kern der Prozedur:</para> <programlisting>.loop: call getchar not al ; Create a negative call putchar jmp short .loop</programlisting> <para>Da dieser Filter mit rohen Daten arbeitet ist es unwahrscheinlich, da� er interaktiv genutzt werden wird.</para> <para>Aber das Programm k�nnte als Bildbearbeitungssoftware tituliert werden. Wenn es nicht <function>write</function> vor jedem Aufruf von <function>read</function> durchf�hrt, ist die M�glichkeit gegeben, das es sich aufh�ngt.</para> <para>Dies k�nnte passieren:</para> <procedure> <step> <para>Der Bildeditor wird unseren Filter laden mittels der C-Funktion <function>popen()</function>.</para> </step> <step> <para>Er wird die erste Zeile von Pixeln laden aus einer Bitmap oder Pixmap.</para> </step> <step> <para>Er wird die erste Zeile von Pixeln geschrieben in die <emphasis>Pipe</emphasis>, welche zur Variable <varname>fd.in</varname> unseres Filters f�hrt.</para> </step> <step> <para>Unser Filter wird jeden Pixel auslesen von der Eingabe, in in seinen negativen Wert umkehren und ihn in den Ausgabepuffer schreiben.</para> </step> <step> <para>Unser Filter wird die Funktion <function>getchar</function> aufrufen, um das n�chste Pixel abzurufen.</para> </step> <step> <para>Die Funktion <function>getchar</function> wird einen leeren Eingabepuffer vorfinden und daher die Funktion <function>read</function> aufrufen.</para> </step> <step> <para><function>read</function> wird den Systemaufruf <function role="syscall">SYS_read</function> starten.</para> </step> <step> <para>Der <emphasis>Kernel</emphasis> wird unseren Filter unterbrechen, bis der Bildeditor mehr Daten zur Pipe sendet.</para> </step> <step> <para>Der Bildedior wird aus der anderen Pipe lesen, welche verbunden ist mit <varname>fd.out</varname> unseres Filters, damit er die erste Zeile des auszugebenden Bildes setzen kann <emphasis>bevor</emphasis> er uns die zweite Zeile der Eingabe einliest.</para> </step> <step> <para>Der <emphasis>Kernel</emphasis> unterbricht den Bildeditor, bis er eine Ausgabe unseres Filters erh�lt, um ihn an den Bildeditor weiterzureichen.</para> </step> </procedure> <para>An diesem Punkt wartet unser Filter auf den Bildeditor, da� er ihm mehr Daten zur Verarbeitung schicken m�ge. Gleichzeitig wartet der Bildeditor darauf, da� unser Filter das Resultat der Berechnung ersten Zeile sendet. Aber das Ergebnis sitzt in unserem Ausgabepuffer.</para> <para>Der Filter und der Bildeditor werden fortfahren bis in die Ewigkeit aufeinander zu warten (oder zumindest bis sie per kill entsorgt werden). Unsere Software hat den eine <link linkend="secure-race-conditions">Race Condition</link> erreicht.</para> <para>Das Problem tritt nicht auf, wenn unser Filter seinen Ausgabepuffer leert <emphasis>bevor</emphasis> er vom <emphasis>Kernel</emphasis> mehr Eingabedaten anfordert.</para> </sect3> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-fpu"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Fabian</firstname> <surname>Borschel</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Die <acronym>FPU</acronym> verwenden</title> <para>Seltsamerweise erw�hnt die meiste Literatur zu Assemblersprachen nicht einmal die Existenz der <acronym>FPU</acronym>, oder <emphasis>floating point unit</emphasis> (Flie�komma-Recheneinheit), geschweige denn, da� auf die Programmierung mit dieser eingegangen wird.</para> <para>Dabei kann die Assemblerprogrammierung gerade bei hoch optimiertem <acronym>FPU</acronym>-Code, der <emphasis>nur</emphasis> mit einer Assemblersprache realisiert werden kann, ihre gro�e St�rke ausspielen.</para> <sect2 id="x86-fpu-organization"> <title>Organisation der <acronym>FPU</acronym></title> <para>Die <acronym>FPU</acronym> besteht aus 8 80–bit Flie�komma-Registern. Diese sind in Form eines Stacks organisiert—Sie k�nnen einen Wert durch den Befehl <function>push</function> auf dem <acronym>TOS</acronym> (<emphasis>top of stack</emphasis>) ablegen, oder durch <function>pop</function> von diesem holen.</para> <para>Da also die Befehle <function role="opcode">push</function> und <function role="opcode">pop</function> schon verwendet werden, kann es keine op-Codes in Assemblersprache mit diesen Namen geben.</para> <para>Sie k�nnen mit einen Wert auf dem <acronym>TOS</acronym> ablegen, indem Sie <function role="opcode">fld</function>, <function role="opcode">fild</function>, und <function role="opcode">fbld</function> verwenden. Mit weiteren op-Codes lassen sich <emphasis>Konstanten</emphasis>—wie z.B. <emphasis>Pi</emphasis>—auf dem <acronym>TOS</acronym> ablegen.</para> <para>Analog dazu k�nnen Sie einen Wert holen, indem Sie <function role="opcode">fst</function>, <function role="opcode">fstp</function>, <function role="opcode">fist</function>, <function role="opcode">fistp</function>, und <function role="opcode">fbstp</function> verwenden. Eigentlich holen (<function>pop</function>) nur die op-Codes, die auf <emphasis>p</emphasis> enden, einen Wert, w�hrend die anderen den Wert irgendwo speichern (<function>store</function>) ohne ihn vom <acronym>TOS</acronym> zu entfernen.</para> <para>Daten k�nnen zwischen dem <acronym>TOS</acronym> und dem Hauptspeicher als 32–bit, 64–bit oder 80–bit <emphasis>real</emphasis>, oder als 16–bit, 32–bit oder 64–bit <emphasis>Integer</emphasis>, oder als 80–bit <emphasis>packed decimal</emphasis> �bertragen werden.</para> <para>Das 80–bit <emphasis>packed decimal</emphasis>-Format ist ein Spezialfall des <emphasis>binary coded decimal</emphasis>-Formates, welches �blicherweise bei der Konvertierung zwischen der <acronym>ASCII</acronym>- und <acronym>FPU</acronym>-Darstellung von Daten verwendet wird. Dieses erlaubt die Verwendung von 18 signifikanten Stellen.</para> <para>Unabh�ngig davon, wie Daten im Speicher dargestellt werden, speichert die <acronym>FPU</acronym> ihre Daten immer im 80–bit <emphasis>real</emphasis>-Format in den Registern.</para> <para>Ihre interne Genauigkeit betr�gt mindestens 19 Dezimalstellen. Selbst wenn wir also Ergebnisse im <acronym>ASCII</acronym>-Format mit voller 18–stelliger Genauigkeit darstellen lassen, werden immer noch korrekte Werte angezeigt.</para> <para>Des weiteren k�nnen mathematische Operationen auf dem <acronym>TOS</acronym> ausgef�hrt werden: Wir k�nnen dessen <emphasis>Sinus</emphasis> berechnen, wir k�nnen ihn <emphasis>skalieren</emphasis> (z.B. k�nnen wir ihn mit dem Faktor 2 Multiplizieren oder Dividieren), wir k�nnen dessen <emphasis>Logarithmus</emphasis> zur Basis 2 nehmen, und viele weitere Dinge.</para> <para>Wir k�nnen auch <acronym>FPU</acronym>-Register <emphasis>multiplizieren</emphasis>, <emphasis>dividieren</emphasis>, <emphasis>addieren</emphasis> und <emphasis>subtrahieren</emphasis>, sogar einzelne Register mit sich selbst.</para> <para>Der offizielle Intel op-Code f�r den <acronym>TOS</acronym> ist <varname role="register">st</varname> und f�r die <emphasis>Register</emphasis> <varname role="register">st(0)</varname>– <varname role="register">st(7)</varname>. <varname role="register">st</varname> und <varname role="register">st(0)</varname> beziehen sich dabei auf das gleiche Register.</para> <para>Aus welchen Gr�nden auch immer hat sich der Originalautor von <application>nasm</application> daf�r entschieden, andere op-Codes zu verwenden, n�mlich <varname role="register">st0</varname>– <varname role="register">st7</varname>. Mit anderen Worten, es gibt keine Klammern, und der <acronym>TOS</acronym> ist immer <varname role="register">st0</varname>, niemals einfach nur <function role="opcode">st</function>.</para> <sect3 id="x86-fpu-packed-decimal"> <title>Das Packed Decimal-Format</title> <para>Das <emphasis>packed decimal</emphasis>-Format verwendet 10 Bytes (80 Bits) zur Darstellung von 18 Ziffern. Die so dargestellte Zahl ist immer ein <emphasis>Integer</emphasis>.</para> <tip> <para>Sie k�nnen durch Multiplikation des <acronym>TOS</acronym> mit Potenzen von 10 die einzelnen Dezimalstellen verschieben.</para> </tip> <para>Das h�chste Bit des h�chsten Bytes (Byte 9) ist das <emphasis>Vorzeichenbit</emphasis>: Wenn es gesetzt ist, ist die Zahl <emphasis>negativ</emphasis>, ansonsten <emphasis>positiv</emphasis>. Die restlichen Bits dieses Bytes werden nicht verwendet bzw. ignoriert.</para> <para>Die restlichen 9 Bytes enthalten die 18 Ziffern der gespeicherten Zahl: 2 Ziffern pro Byte.</para> <para>Die <emphasis>signifikantere Ziffer</emphasis> wird in der <emphasis>oberen H�lfte</emphasis> (4 Bits) eines Bytes gespeichert, die andere in der <emphasis>unteren H�lfte</emphasis>.</para> <para>Vielleicht w�rden Sie jetzt annehmen, das <constant>-1234567</constant> auf die folgende Art im Speicher abgelegt wird (in hexadezimaler Notation):</para> <programlisting>80 00 00 00 00 00 01 23 45 67</programlisting> <para>Dem ist aber nicht so! Bei Intel werden alle Daten im <emphasis>little–endian</emphasis>-Format gespeichert, auch das <emphasis>packed decimal</emphasis>-Format.</para> <para>Dies bedeutet, da� <constant>-1234567</constant> wie folgt gespeichert wird:</para> <programlisting>67 45 23 01 00 00 00 00 00 80</programlisting> <para>Erinnern Sie sich an diesen Umstand, bevor Sie sich aus lauter Verzweiflung die Haare ausrei�en.</para> <note> <para>Das lesenswerte Buch—falls Sie es finden k�nnen—ist Richard Startz' <ulink url="http://www.int80h.org/cgi-bin/isbn?isbn=013246604X"> 8087/80287/80387 for the IBM PC & Compatibles</ulink>. Obwohl es anscheinend die Speicherung der <emphasis>packed decimal</emphasis> im little–endian-Format f�r gegeben annimmt. Ich mache keine Witze �ber meine Verzweiflung, als ich den Fehler im unten stehenden Filter gesucht habe, <emphasis>bevor</emphasis> mir einfiel, da� ich einfach mal versuchen sollte, das little–endian-Format, selbst f�r diesen Typ von Daten, anzuwenden.</para> </note> </sect3> </sect2> <sect2 id="x86-pinhole-photography"> <title>Ausflug in die Lochblendenphotographie</title> <para>Um sinnvolle Programme zu schreiben, m�ssen wir nicht nur unsere Programmierwerkzeuge beherrschen, sondern auch das Umfeld, f�r das die Programme gedacht sind.</para> <para>Unser n�chster Filter wird uns dabei helfen, wann immer wir wollen, eine <emphasis>Lochkamera</emphasis> zu bauen. Wir brauchen also etwas Hintergrundwissen �ber die <emphasis>Lochblendenphotographie</emphasis>, bevor wir weiter machen k�nnen.</para> <sect3 id="x86-camera"> <title>Die Kamera</title> <para>Die einfachste Form, eine Kamera zu beschreiben, ist die eines abgeschlossenen, lichtundurchl�ssigen Raumes, in dessen Abdeckung sich ein kleines Loch befindet.</para> <para>Die Abdeckung ist normalerweise fest (z.B. eine Schachtel), manchmal jedoch auch flexibel (z.B. ein Balgen). Innerhalb der Kamera ist es sehr dunkel. Nur durch ein kleines Loch kann Licht von einem einzigen Punkt aus in den Raum eindringen (in manchen F�llen sind es mehrere L�cher). Diese Lichtstrahlen kommen von einem Bild, einer Darstellung von dem was sich au�erhalb der Kamera, vor dem kleinen Loch, befindet.</para> <para>Wenn ein lichtempfindliches Material (wie z.B. ein Film) in der Kamera angebracht wird, so kann dieses das Bild einfangen.</para> <para>Das Loch enth�lt h�ufig eine <emphasis>Linse</emphasis>, oder etwas linsenartiges, h�ufig auch einfach <emphasis>Objektiv</emphasis> genannt.</para> </sect3> <sect3 id="x86-the-pinhole"> <title>Die Lochblende</title> <para>Streng genommen ist die Linse nicht notwendig: Die urspr�nglichen Kameras verwendeten keine Linse, sondern eine <emphasis>Lochblende</emphasis>. Selbst heutzutage werden noch <emphasis>Lochblenden</emphasis> verwendet, zum einen, um die Funktionsweise einer Kamera zu erlernen, und zum anderen, um eine spezielle Art von Bildern zu erzeugen.</para> <para>Das Bild, das von einer <emphasis>Lochblende</emphasis> erzeugt wird, ist �berall scharf. Oder unscharf. Es gibt eine ideale Gr��e f�r eine Lochblende: Wenn sie gr��er oder kleiner ist, verliert das Bild seine Sch�rfe.</para> </sect3> <sect3 id="x86-focal-length"> <title>Brennweite</title> <para>Dieser ideale Lochblendendurchmesser ist eine Funktion der Quadratwurzel der <emphasis>Brennweite</emphasis>, welche dem Abstand der Lochblende von dem Film entspricht.</para> <programlisting> D = PC * sqrt(FL)</programlisting> <para>Hier ist <varname>D</varname> der ideale Durchmesser der Lochblende, <varname>FL</varname> die Brennweite und <constant>PC</constant> eine Konstante der Brennweite. Nach Jay Bender hat die Konstante den Wert <constant>0.04</constant>, nach Kenneth Connors <constant>0.037</constant>. Andere Leute haben andere Werte vorgeschlagen. Des weiteren gelten diese Werte nur f�r Tageslicht: Andere Arten von Licht ben�tigen andere konstante Werte, welche nur durch Experimente bestimmt werden k�nnen.</para> </sect3> <sect3 id="x86-f-number"> <title>Der f–Wert</title> <para>Der f–Wert ist eine sehr n�tzliche Gr��e, die angibt, wieviel Licht den Film erreicht. Ein Belichtungsmesser kann dies messen, um z.B. f�r einen Film mit einer Empfindlichkeit von f5.6 eine Belichtungsdauer von 1/1000 Sekunden auszurechnen.</para> <para>Es spielt keine Rolle, ob es eine 35–mm- oder eine 6x9cm-Kamera ist, usw. Solange wir den f–Wert kennen, k�nnen wir die ben�tigte Belichtungszeit berechnen.</para> <para>Der f–Wert l��t sich einfach wie folgt berechnen:</para> <programlisting> F = FL / D</programlisting> <para>Mit anderen Worten, der f–Wert ergibt sich aus der Brennweite (FL), dividiert durch den Durchmesser (D) der Lochblende. Ein gro�er f–Wert impliziert also entweder eine kleine Lochblende, oder eine gro�e Brennweite, oder beides. Je gr��er also der f–Wert ist, um so l�nger mu� die Belichtungszeit sein.</para> <para>Des weiteren sind der Lochblendendurchmesser und die Brennweite eindimensionale Me�gr��en, w�hrend der Film und die Lochblende an sich zweidimensionale Objekte darstellen. Das bedeutet, wenn man f�r einen f–Wert <varname>A</varname> eine Belichtungsdauer <varname>t</varname> bestimmt hat, dann ergibt sich daraus f�r einen f–Wert <varname>B</varname> eine Belichtungszeit von:</para> <programlisting> t * (B / A)²</programlisting> </sect3> <sect3 id="x86-normalized-f-number"> <title>Normalisierte f–Werte</title> <para>W�hrend heutige moderne Kameras den Durchmesser der Lochblende, und damit deren f–Wert, weich und schrittweise ver�ndern k�nnen, war dies fr�her nicht der Fall.</para> <para>Um unterschiedliche f–Werte einstellen zu k�nnen, besa�en Kameras typischerweise eine Metallplatte mit L�chern unterschiedlichen Durchmessers als Lochblende.</para> <para>Die Durchmesser wurden entsprechend obiger Formel gew�hlt, da� der resultierende f–Wert ein fester Standardwert war, der f�r alle Kameras verwendet wurde. Z.B. hat eine sehr alte Kodak Duaflex IV Kamera in meinem Besitz drei solche L�cher f�r die f–Werte 8, 11 und 16.</para> <para>Eine neuere Kamera k�nnte f–Werte wie 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16, 22, und 32 (und weitere) besitzen. Diese Werte wurden nicht zuf�llig ausgew�hlt: Sie sind alle vielfache der Quadratwurzel aus 2, wobei manche Werte gerundet wurden.</para> </sect3> <sect3 id="x86-f-stop"> <title>Der f–Stopp</title> <para>Eine typische Kamera ist so konzipiert, da� die Nummernscheibe bei den normalisierten f–Werten einrastet. Die Nummernscheibe <emphasis>stoppt</emphasis> an diesen Positionen. Daher werden diese Positionen auch f–Stopps genannt.</para> <para>Da die f–Werte bei jedem Stopp vielfache der Quadratwurzel aus 2 sind, verdoppelt die Drehung der Nummernscheibe um einen Stopp die f�r die gleiche Belichtung ben�tigte Lichtmenge. Eine Drehung um 2 Stopps vervierfacht die ben�tigte Belichtungszeit. Eine Drehung um 3 Stopps verachtfacht sie, etc.</para> </sect3> </sect2> <sect2 id="x86-pinhole-software"> <title>Entwurf der Lochblenden-Software</title> <para>Wir k�nnen jetzt festlegen, was genau unsere Lochblenden-Software tun soll.</para> <sect3 id="xpinhole-processing-input"> <title>Verarbeitung der Programmeingaben</title> <para>Da der Hauptzweck des Programms darin besteht, uns beim Entwurf einer funktionierenden Lochkamera zu helfen, wird die <emphasis>Brennweite</emphasis> die Programmeingabe sein. Dies ist etwas, das wir ohne zus�tzliche Programme feststellen k�nnen: Die geeignete Brennweite ergibt sich aus der Gr��e des Films und der Art des Fotos, ob dieses ein "normales" Bild, ein Weitwinkelbild oder ein Telebild sein soll.</para> <para>Die meisten bisher geschriebenen Programme arbeiteten mit einzelnen Zeichen, oder Bytes, als Eingabe: Das <application>hex</application>-Programm konvertierte einzelne Bytes in hexadezimale Werte, das <application>csv</application>-Programm lie� entweder einzelne Zeichen unver�ndert, l�schte oder ver�nderte sie, etc.</para> <para>Das Programm <application>ftuc</application> verwendete einen Zustandsautomaten, um h�chstens zwei gleichzeitig eingegebene Bytes zu verarbeiten.</para> <para>Das <application>pinhole</application>-Programm dagegen kann nicht nur mit einzelnen Zeichen arbeiten, sondern mu� mit gr��eren syntaktischen Einheiten zurrecht kommen.</para> <para>Wenn wir z.B. m�chten, da� unser Programm den Lochblendendurchmesser (und weitere Werte, die wir sp�ter noch diskutieren werden) f�r die Brennweiten <constant>100 mm</constant>, <constant>150 mm</constant> und <constant>210 mm</constant> berechnet, wollen wir etwa folgendes eingeben:</para> <screen><userinput>100, 150, 210</userinput></screen> <para>Unser Programm mu� mit der gleichzeitigen Eingabe von mehr als nur einem einzelnen Byte zurecht kommen. Wenn es eine <constant>1</constant> erkennt, mu� es wissen, da� dies die erste Stelle einer dezimalen Zahl ist. Wenn es eine <constant>0</constant>, gefolgt von einer weiteren <constant>0</constant> sieht, mu� es wissen, da� dies zwei unterschiedliche Stellen mit der gleichen Zahl sind.</para> <para>Wenn es auf das erste Komma trifft, mu� es wissen, da� die folgenden Stellen nicht mehr zur ersten Zahl geh�ren. Es mu� die Stellen der ersten Zahl in den Wert <constant>100</constant> konvertieren k�nnen. Und die Stellen der zweiten Zahl m�ssen in den Wert <constant>150</constant> konvertiert werden. Und die Stellen der dritten Zahl m�ssen in den Wert <constant>210</constant> konvertiert werden.</para> <para>Wir m�ssen festlegen, welche Trennsymbole zul�ssig sind: Sollen die Eingabewerte durch Kommas voneinander getrennt werden? Wenn ja, wie sollen zwei Zahlen behandelt werden, die durch ein anderes Zeichen getrennt sind?</para> <para>Ich pers�nlich mag es einfach. Entweder etwas ist eine Zahl, dann wird es verarbeitet, oder es ist keine Zahl, dann wird es verworfen. Ich mag es nicht, wenn sich der Computer bei der <emphasis>offensichtlichen</emphasis> Eingabe eines zus�tzlichen Zeichens beschwert. Duh!</para> <para>Zus�tzlich erlaubt es mir, die Monotonie des Tippens zu durchbrechen, und eine Anfrage anstelle einer simplen Zahl zu stellen:</para> <screen><userinput>Was ist der beste Lochblendendurchmesser bei einer Brennweite von 150?</userinput></screen> <para>Es gibt keinen Grund daf�r, die Ausgabe mehrerer Fehlermeldungen aufzuteilen:</para> <screen>Syntax error: Was Syntax error: ist Syntax error: der Syntax error: beste</screen> <para>Et cetera, et cetera, et cetera.</para> <para>Zweitens mag ich das <constant>#</constant>-Zeichen, um Kommentare zu markieren, die ab dem Zeichen bis zum Ende der jeweiligen Zeile gehen. Dies verlangt nicht viel Programmieraufwand, und erm�glicht es mir, Eingabedateien f�r meine Programme als ausf�hrbare Skripte zu handhaben.</para> <para>In unserem Fall m�ssen wir auch entscheiden, in welchen Einheiten die Dateneingabe erfolgen soll: Wir w�hlen <emphasis>Millimeter</emphasis>, da die meisten Photographen die Brennweite in dieser Einheit messen.</para> <para>Letztendlich m�ssen wir noch entscheiden, ob wir die Verwendung des dezimalen Punktes erlauben (in diesem Fall m�ssen wir ber�cksichtigen, da� in vielen L�ndern der Welt das dezimale <emphasis>Komma</emphasis> verwendet wird).</para> <para>In unserem Fall w�rde das Zulassen eines dezimalen Punktes/Kommas zu einer f�lschlicherweise angenommenen, h�heren Genauigkeit f�hren: Der Unterschied zwischen den Brennweiten <constant>50</constant> und <constant>51</constant> ist fast nicht wahrnehmbar. Die Zulassung von Eingaben wie <constant>50.5</constant> ist also keine gute Idee. Beachten Sie bitte, das dies meine Meinung ist. In diesem Fall bin ich der Autor des Programmes. Bei Ihren eigenen Programmen m�ssen Sie selbst solche Entscheidungen treffen.</para> </sect3> <sect3 id="x86-pinhole-options"> <title>Optionen anbieten</title> <para>Das wichtigste, was wir zum Bau einer Lochkamera wissen m�ssen, ist der Durchmesser der Lochblende. Da wir scharfe Bilder schie�en wollen, werden wir obige Formel f�r die Berechnung des korrekten Durchmessers zu gegebener Brennweite verwenden. Da Experten mehrere Werte f�r die <constant>PC</constant>-Konstante anbieten, m�ssen wir uns hier f�r einen Wert entscheiden.</para> <para>In der Programmierung unter &unix; ist es �blich, zwei Hauptvarianten anzubieten, um Parameter an Programme zu �bergeben, und des weiteren eine Standardeinstellung f�r den Fall zu haben, das der Benutzer gar keine Parameter angibt.</para> <para>Warum zwei Varianten, Parameter anzugeben?</para> <para>Ein Grund ist, eine (relativ) <emphasis>feste</emphasis> Einstellung anzubieten, die automatisch bei jedem Programmaufruf verwendet wird, ohne das wir diese Einstellung immer und immer wieder mit angeben m�ssen.</para> <para>Die feste Einstellung kann in einer Konfigurationsdatei gespeichert sein, typischerweise im Heimatverzeichnis des Benutzers. Die Datei hat �blicherweise denselben Namen wie das zugeh�rige Programm, beginnt jedoch mit einem Punkt. H�ufig wird <emphasis>"rc"</emphasis> dem Dateinamen hinzugef�gt. Unsere Konfigurationsdatei k�nnte also <filename>~/.pinhole</filename> oder <filename>~/.pinholerc</filename> hei�en. (Die Zeichenfolge <filename>~/</filename> steht f�r das Heimatverzeichnis des aktuellen Benutzers.)</para> <para>Konfigurationsdateien werden h�ufig von Programmen verwendet, die viele konfigurierbare Parameter besitzen. Programme, die nur eine (oder wenige) Parameter anbieten, verwenden h�ufig eine andere Methode: Sie erwarten die Parameter in einer <emphasis>Umgebungsvariablen</emphasis>. In unserem Fall k�nnten wir eine Umgebungsvariable mit dem Namen <varname>PINHOLE</varname> benutzen.</para> <para>Normalerweise verwendet ein Programm entweder die eine, oder die andere der beiden obigen Methoden. Ansonsten k�nnte ein Programm verwirrt werden, wenn eine Konfigurationsdatei das eine sagt, die Umgebungsvariable jedoch etwas anderes.</para> <para>Da wir nur <emphasis>einen</emphasis> Parameter unterst�tzen m�ssen, verwenden wir die zweite Methode, und benutzen eine Umgebungsvariable mit dem Namen <varname>PINHOLE</varname>.</para> <para>Der andere Weg erlaubt uns, <emphasis>ad hoc</emphasis> Entscheidungen zu treffen: <emphasis>"Obwohl ich normalerweise einen Wert von 0.039 verwende, will ich dieses eine Mal einen Wert von 0.03872 anwenden."</emphasis> Mit anderen Worten, dies erlaubt uns, die Standardeinstellung au�er Kraft zu setzen.</para> <para>Diese Art der Auswahl wird h�ufig �ber Kommandozeilenparameter gemacht.</para> <para>Schlie�lich braucht ein Programm <emphasis>immer</emphasis> eine <emphasis>Standardeinstellung</emphasis>. Der Benutzer k�nnte keine Parameter angeben. Vielleicht wei� er auch gar nicht, was er einstellen sollte. Vielleicht will er es "einfach nur ausprobieren". Vorzugsweise wird die Standardeinstellung eine sein, die die meisten Benutzer sowieso w�hlen w�rden. Somit m�ssen diese keine zus�tzlichen Parameter angeben, bzw. k�nnen die Standardeinstellung ohne zus�tzlichen Aufwand benutzen.</para> <para>Bei diesem System k�nnte das Programm widerspr�chliche Optionen vorfinden, und auf die folgende Weise reagieren:</para> <procedure> <step> <para>Wenn es eine <emphasis>ad hoc</emphasis>-Einstellung vorfindet (z.B. ein Kommandozeilenparameter), dann sollte es diese Einstellung annehmen. Es mu� alle vorher festgelegten sowie die standardm��ige Einstellung ignorieren.</para> </step> <step> <para><emphasis>Andererseits</emphasis>, wenn es eine festgelegte Option (z.B. eine Umgebungsvariable) vorfindet, dann sollte es diese akzeptieren und die Standardeinstellung ignorieren.</para> </step> <step> <para><emphasis>Ansonsten</emphasis> sollte es die Standardeinstellung verwenden.</para> </step> </procedure> <para>Wir m�ssen auch entscheiden, welches <emphasis>Format</emphasis> unsere <constant>PC</constant>-Option haben soll.</para> <para>Auf den ersten Blick scheint es einleuchtend, das Format <varname>PINHOLE=0.04</varname> f�r die Umgebungsvariable, und <parameter>-p0.04</parameter> f�r die Kommandozeile zu verwenden.</para> <para>Dies zuzulassen w�re eigentlich eine Sicherheitsl�cke. Die <constant>PC</constant>-Konstante ist eine sehr kleine Zahl. Daher w�rden wir unsere Anwendung mit verschiedenen, kleinen Werten f�r <constant>PC</constant> testen. Aber was w�rde passieren, wenn jemand das Programm mit einem sehr gro�en Wert aufrufen w�rde?</para> <para>Es k�nnte abst�rzen, weil wir das Programm nicht f�r den Umgang mit gro�en Werten entworfen haben.</para> <para>Oder wir investieren noch weiter Zeit in das Programm, so da� dieses dann auch mit gro�en Zahlen umgehen kann. Wir k�nnten dies machen, wenn wir kommerzielle Software f�r computertechnisch unerfahrene Benutzer schreiben w�rden.</para> <para>Oder wir k�nnten auch sagen <emphasis>"Pech gehabt! Der Benutzer sollte es besser wissen."</emphasis></para> <para>Oder wir k�nnten es f�r den Benutzer unm�glich machen, gro�e Zahlen einzugeben. Dies ist die Variante, die wir verwenden werden: Wir nehmen einen <emphasis>impliziten 0.</emphasis>-Pr�fix an.</para> <para>Mit anderen Worten, wenn der Benutzer den Wert <constant>0.04</constant> angeben will, so mu� er entweder <parameter>-p04</parameter> als Parameter angeben, oder <varname>PINHOLE=04</varname> als Variable in seiner Umgebung definieren. Falls der Benutzer <parameter>-p9999999</parameter> angibt, so wird dies als <constant>0.9999999</constant> interpretiert—zwar immer noch sinnlos, aber zumindest sicher.</para> <para>Zweitens werden viele Benutzer einfach die Konstanten von Bender oder Connors benutzen wollen. Um es diesen Benutzern einfacher zu machen, werden wir <parameter>-b</parameter> als <parameter>-p04</parameter>, und <parameter>-c</parameter> als <parameter>-p037</parameter> interpretieren.</para> </sect3> <sect3 id="x86-pinhole-output"> <title>Die Ausgabe</title> <para>Wir m�ssen festlegen, was und in welchem Format unsere Anwendung Daten ausgeben soll.</para> <para>Da wir als Eingabe beliebig viele Brennweiten erlauben, macht es Sinn, die Ergebnisse in Form einer traditionellen Datenbank–Ausgabe darzustellen, bei der zeilenweise zu jeder Brennweite der zugeh�rige berechnete Wert, getrennt durch ein <constant>tab</constant>-Zeichen, ausgegeben wird.</para> <para>Optional sollten wir dem Benutzer die M�glichkeit geben, die Ausgabe in dem schon beschriebenen <acronym>CSV</acronym>-Format festzulegen. In diesem Fall werden wir zu Beginn der Ausgabe eine Zeile einf�gen, in der die Beschreibungen der einzelnen Felder, durch Kommas getrennt, aufgelistet werden, gefolgt von der Ausgabe der Daten wie schon beschrieben, wobei das <constant>tab</constant>-Zeichen durch ein <constant>Komma</constant> ersetzt wird.</para> <para>Wir brauchen eine Kommandozeilenoption f�r das <acronym>CSV</acronym>-Format. Wir k�nnen nicht <parameter>-c</parameter> verwenden, da diese Option bereits f�r <emphasis>verwende Connors Konstante</emphasis> steht. Aus irgendeinem seltsamen Grund bezeichnen viele Webseiten <acronym>CSV</acronym>-Dateien als <emphasis>"Excel Kalkulationstabelle"</emphasis> (obwohl das <acronym>CSV</acronym>-Format �lter ist als Excel). Wir werden daher <parameter>-e</parameter> als Schalter f�r die Ausgabe im <acronym>CSV</acronym>-Format verwenden.</para> <para>Jede Zeile der Ausgabe wird mit einer Brennweite beginnen. Dies mag auf den ersten Blick �berfl�ssig erscheinen, besonders im interaktiven Modus: Der Benutzer gibt einen Wert f�r die Brennweite ein, und das Programm wiederholt diesen.</para> <para>Der Benutzer kann jedoch auch mehrere Brennweiten in einer Zeile angeben. Die Eingabe kann auch aus einer Datei, oder aus der Ausgabe eines anderen Programmes, kommen. In diesen F�llen sieht der Benutzer die Eingabewerte �berhaupt nicht.</para> <para>Ebenso kann die Ausgabe in eine Datei umgelenkt werden, was wir sp�ter noch untersuchen werden, oder sie k�nnte an einen Drucker geschickt werden, oder auch als Eingabe f�r ein weiteres Programm dienen.</para> <para>Es macht also wohl Sinn, jede Zeile mit einer durch den Benutzer eingegebenen Brennweite beginnen zu lassen.</para> <para>Halt! Nicht, wie der Benutzer die Daten eingegeben hat. Was passiert, wenn der Benutzer etwas wie folgt eingibt:</para> <screen><userinput>00000000150</userinput></screen> <para>Offensichtlich m�ssen wir die f�hrenden Nullen vorher abschneiden.</para> <para>Wir m�ssen also die Eingabe des Benutzers sorgf�ltig pr�fen, diese dann in der <acronym>FPU</acronym> in die bin�re Form konvertieren, und dann von dort aus ausgeben.</para> <para>Aber...</para> <para>Was ist, wenn der Benutzer etwas wie folgt eingibt:</para> <screen><userinput>17459765723452353453534535353530530534563507309676764423</userinput></screen> <para>Ha! Das packed decimal-Format der <acronym>FPU</acronym> erlaubt uns die Eingabe einer 18–stelligen Zahl. Aber der Benutzer hat mehr als 18 Stellen eingegeben. Wie gehen wir damit um?</para> <para>Wir <emphasis>k�nnten</emphasis> unser Programm so modifizieren, da� es die ersten 18 Stellen liest, der <acronym>FPU</acronym> �bergibt, dann weitere 18 Stellen liest, den Inhalt des <acronym>TOS</acronym> mit einem Vielfachen von 10, entsprechend der Anzahl der zus�tzlichen Stellen multipliziert, und dann beide Werte mittels <function>add</function> zusammen addiert.</para> <para>Ja, wir k�nnten das machen. Aber in <emphasis>diesem</emphasis> Programm w�re es unn�tig (in einem anderen w�re es vielleicht der richtige Weg): Selbst der Erdumfang in Millimetern ergibt nur eine Zahl mit 11 Stellen. Offensichtlich k�nnen wir keine Kamera dieser Gr��e bauen (jedenfalls jetzt noch nicht).</para> <para>Wenn der Benutzer also eine so gro�e Zahl eingibt, ist er entweder gelangweilt, oder er testet uns, oder er versucht, in das System einzudringen, oder er spielt— indem er irgendetwas anderes macht als eine Lochkamera zu entwerfen.</para> <para>Was werden wir tun?</para> <para>Wir werden ihn ohrfeigen, gewisserma�en:</para> <screen>17459765723452353453534535353530530534563507309676764423 ??? ??? ??? ??? ???</screen> <para>Um dies zu erreichen, werden wir einfach alle f�hrenden Nullen ignorieren. Sobald wir eine Ziffer gefunden haben, die nicht Null ist, initialisieren wir einen Z�hler mit <constant>0</constant> und beginnen mit drei Schritten:</para> <procedure> <step> <para>Sende die Ziffer an die Ausgabe.</para> </step> <step> <para>F�ge die Ziffer einem Puffer hinzu, welchen wir sp�ter benutzen werden, um den packed decimal-Wert zu erzeugen, den wir an die <acronym>FPU</acronym> schicken k�nnen.</para> </step> <step> <para>Erh�he den Z�hler um eins.</para> </step> </procedure> <para>W�hrend wir diese drei Schritte wiederholen, m�ssen wir auf zwei Bedingungen achten:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Wenn der Z�hler den Wert 18 �bersteigt, h�ren wir auf, Ziffern dem Puffer hinzuzuf�gen. Wir lesen weiterhin Ziffern und senden sie an die Ausgabe.</para> </listitem> <listitem> <para>Wenn, bzw. <emphasis>falls</emphasis>, das n�chste Eingabezeichen keine Zahl ist, sind wir mit der Bearbeitung der Eingabe erst einmal fertig.</para> <para>�brigends k�nnen wir einfach Zeichen, die keine Ziffern sind, verwerfen, solange sie kein <constant>#</constant>-Zeichen sind, welches wir an den Eingabestrom zur�ckgeben m�ssen. Dieses Zeichen markiert den Beginn eines Kommentars. An dieser Stelle mu� die Erzeugung der Ausgabe fertig sein, und wir m�ssen mit der Suche nach weiteren Eingabedaten fortfahren.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Es bleibt immer noch eine M�glichkeit unber�cksichtigt: Wenn der Benutzer eine Null (oder mehrere) eingibt, werden wir niemals eine von Null verschiedene Zahl vorfinden.</para> <para>Wir k�nnen solch einen Fall immer anhand des Z�hlerstandes feststellen, welcher dann immer bei <constant>0</constant> bleibt. In diesem Fall m�ssen wir einfach eine <constant>0</constant> an die Ausgabe senden, und anschlie�end dem Benutzer erneut eine "Ohrfeige" verpassen:</para> <screen>0 ??? ??? ??? ??? ???</screen> <para>Sobald wir die Brennweite ausgegeben, und die G�ltigkeit dieser Eingabe verifiziert haben, (gr��er als <constant>0</constant> und kleiner als 18 Zahlen) k�nnen wir den Durchmesser der Lochblende berechnen.</para> <para>Es ist kein Zufall, da� <emphasis>Lochblende</emphasis> das Wort <emphasis>Loch</emphasis> enth�lt. In der Tat ist eine Lochblende buchst�blich eine <emphasis>Loch Blende</emphasis>, also eine Blende, in die mit einer Nadel vorsichtig ein kleines Loch gestochen wird.</para> <para>Daher ist eine typische Lochblende sehr klein. Unsere Formel liefert uns das Ergebnis in Millimetern. Wir werden dieses mit <constant>1000</constant> multiplizieren, so da� die Ausgabe in <constant>Mikrometern</constant> erfolgt.</para> <para>An dieser Stelle m�ssen wir auf eine weitere Falle achten: <emphasis>Zu hohe Genauigkeit.</emphasis></para> <para>Ja, die <acronym>FPU</acronym> wurde f�r mathematische Berechnungen mit hoher Genauigkeit entworfen. Unsere Berechnungen hier erfordern jedoch keine solche mathematische Genauigkeit. Wir haben es hier mit Physik zu tun (Optik, um genau zu sein).</para> <para>Angenommen, wir wollten aus eine Lastkraftwagen eine Lochkamera bauen (wir w�ren dabei nicht die ersten, die das versuchen w�rden!). Angenommen, die L�nge des Laderaumes betr�gt <constant>12</constant> Meter lang, so da� wir eine Brennweite von <constant>12000</constant> h�tten. Verwenden wir Benders Konstante, so erhalten wir durch Multiplizieren von <constant>0.04</constant> mit der Quadratwurzel aus <constant>12000</constant> einen Wert von <constant>4.381780460</constant> Millimetern, oder <constant>4381.780460</constant> Micrometern.</para> <para>So oder so ist das Rechenergebnis absurd pr�zise. Unser Lastkraftwagen ist nicht <emphasis>genau</emphasis> <constant>12000</constant> Millimeter lang. Wir haben diese L�nge nicht mit einer so hohen Genauigkeit gemessen, weswegen es falsch w�re zu behaupten, unser Lochblendendurchmesser m�sse exakt <constant>4.381780460</constant> Millimeter sein. Es reicht vollkommen aus, wenn der Durchmesser <constant>4.4</constant> Millimeter betr�gt.</para> <note> <para>Ich habe in obigem Beispiel das Rechenergebnis "nur" auf 10 Stellen genau angegeben. Stellen Sie sich vor, wie absurd es w�re, die vollen uns zur Verf�gung stehenden, 18 Stellen anzugeben!</para> </note> <para>Wir m�ssen also die Anzahl der signifikanten Stellen beschr�nken. Eine M�glichkeit w�re, die Mikrometer durch eine ganze Zahl darzustellen. Unser Lastkraftwaren w�rde dann eine Lochblende mit einem Durchmesser von <constant>4382</constant> Mikrometern ben�tigen. Betrachten wir diesen Wert, dann stellen wir fest, das <constant>4400</constant> Mikrometer, oder <constant>4.4</constant> Millimeter, immer noch genau genug ist.</para> <para>Zus�tzlich k�nnen wir noch, unabh�ngig von der Gr��e eines Rechenergebnisses, festlegen, da� wir nur vier signifikante Stellen anzeigen wollen (oder weniger). Leider bietet uns die <acronym>FPU</acronym> nicht die M�glichkeit, das Ergebnis automatisch bis auf eine bestimmte Stelle zu runden (sie sieht die Daten ja nicht als Zahlen, sondern als bin�re Daten an).</para> <para>Wir m�ssen also selber einen Algorithmus entwerfen, um die Anzahl der signifikanten Stellen zu reduzieren.</para> <para>Hier ist meiner (ich denke er ist peinlich—wenn Ihnen ein besserer Algorithmus einf�llt, verraten sie ihn mir <emphasis>bitte</emphasis>):</para> <procedure> <step> <para>Initialisiere einen Z�hler mit <constant>0</constant>.</para> </step> <step> <para>Solange die Zahl gr��er oder gleich <constant>10000</constant> ist, dividiere die Zahl durch <constant>10</constant>, und erh�he den Z�hler um eins.</para> </step> <step> <para>Gebe das Ergebnis aus.</para> </step> <step> <para>Solange der Z�hler gr��er als <constant>0</constant> ist, gebe eine <constant>0</constant> aus, und reduziere den Z�hler um eins.</para> </step> </procedure> <note> <para>Der Wert <constant>10000</constant> ist nur f�r den Fall, da� Sie <emphasis>vier</emphasis> signifikante Stellen haben wollen. F�r eine andere Anzahl signifikanter Stellen m�ssen Sie den Wert <constant>10000</constant> mit <constant>10</constant>, hoch der Anzahl der gew�nschten signifikanten Stellen, ersetzen.</para> </note> <para>Wir k�nnen so den Lochblendendurchmesser, auf vier signifikante Stellen gerundet, ausgeben.</para> <para>An dieser Stellen kennen wir nun die <emphasis>Brennweite </emphasis> und den <emphasis>Lochblendendurchmesser</emphasis>. Wir haben also jetzt genug Informationen, um den <emphasis>f–Wert</emphasis> zu bestimmen.</para> <para>Wir werden den f–Wert, auf vier signifikante Stellen gerundet, ausgeben. Es k�nnte passieren, da� diese vier Stellen recht wenig aussagen. Um die Aussagekraft des f–Wertes zu erh�hen, k�nnten wir den n�chstliegenden, <emphasis>normalisierten f–Wert</emphasis> bestimmen, also z.B. das n�chstliegende Vielfache der Quadratwurzel aus 2.</para> <para>Wir erreichen dies, indem wir den aktuellen f–Wert mit sich selbst multiplizieren, so da� wir dessen Quadrat (<function>square</function>) erhalten. Anschlie�end berechnen wir den Logarithmus zur Basis 2 von dieser Zahl. Dies ist sehr viel einfacher, als direkt den Logarithmus zur Basis der Quadratwurzel aus 2 zu berechnen! Wir runden dann das Ergebnis auf die n�chstliegende ganze Zahl. Genau genommen k�nnen wir mit Hilfe der <acronym>FPU</acronym> diese Berechnung beschleunigen: Wir k�nnen den op-Code <function role="opcode">fscale</function> verwenden, um eine Zahl um 1 zu "skalieren", was dasselbe ist, wie eine Zahl mittels <function role="opcode">shift</function> um eine Stelle nach links zu verschieben. Am Ende berechnen wir noch die Quadratwurzel aus allem, und erhalten dann den n�chstliegenden, normalisierten f–Wert.</para> <para>Wenn das alles jetzt viel zu kompliziert wirkt—oder viel zu aufwendig—wird es vielleicht klarer, wenn man den Code selber betrachtet. Wir ben�tigen insgesamt 9 op-Codes:</para> <programlisting>fmul st0, st0 fld1 fld st1 fyl2x frndint fld1 fscale fsqrt fstp st1</programlisting> <para>Die erste Zeile, <function role="opcode">fmul st0, st0</function>, quadriert den Inhalt des <acronym>TOS</acronym> (Top Of Stack, was dasselbe ist wie <varname role="register">st</varname>, von <application>nasm</application> auch <varname role="register">st0</varname> genannt). Die Funktion <function role="opcode">fld1</function> f�gt eine <constant>1</constant> dem <acronym>TOS</acronym> hinzu.</para> <para>Die n�chste Zeile, <function role="opcode">fld st1</function>, legt das Quadrat auf dem <acronym>TOS</acronym> ab. An diesem Punkt befindet sich das Quadrat sowohl in <varname role="register">st</varname> als auch in <varname role="register">st(2)</varname> (es wird sich gleich zeigen, warum wir eine zweite Kopie auf dem Stack lassen.) <varname role="register">st(1)</varname> enth�lt die <constant>1</constant>.</para> <para>Im n�chsten Schritt, <function role="opcode">fyl2x</function>, wird der Logarithmus von <varname role="register">st</varname> zur Basis 2 berechnet, und anschlie�end mit <varname role="register">st(1)</varname> multipliziert. Deshalb haben wir vorher die <constant>1</constant> in <varname role="register">st(1)</varname> abgelegt.</para> <para>An dieser Stelle enth�lt <varname role="register">st</varname> den gerade berechneten Logarithmus, und <varname role="register">st(1)</varname> das Quadrat des aktuellen f–Wertes, den wir f�r sp�ter gespeichert haben.</para> <para><function role="opcode">frndint</function> rundet den <acronym>TOS</acronym> zur n�chstliegenden ganzen Zahl. <function role="opcode">fld1</function> legt eine <constant>1</constant> auf dem Stack ab. <function role="opcode">fscale</function> shiftet die <constant>1</constant> auf dem <acronym>TOS</acronym> um <varname role="register">st(1)</varname> Stellen, wodurch im Endeffekt eine 2 in <varname role="register">st(1)</varname> steht.</para> <para>Schlie�lich berechnet <function role="opcode">fsqrt</function> die Quadratwurzel des Rechenergebnisses, also des n�chstliegenden, normalisierten f–Wertes.</para> <para>Wir haben nun den n�chstliegenden, normalisierten f–Wert auf dem <acronym>TOS</acronym> liegen, den auf den Logarithmus zur Basis 2 gerundeten, n�chstliegenden ganzzahligen Wert in <varname role="register">st(1)</varname>, und das Quadrat des aktuellen f–Wertes in <varname role="register">st(2)</varname>. Wir speichern den Wert f�r eine sp�tere Verwendung in <varname role="register">st(2)</varname>.</para> <para>Aber wir brauchen den Inhalt von <varname role="register">st(1)</varname> gar nicht mehr. Die letzte Zeile, <function role="opcode">fstp st1</function>, platziert den Inhalt von <varname role="register">st</varname> in <varname role="register">st(1)</varname>, und erniedrigt den Stackpointer um eins. Dadurch ist der Inhalt von <varname role="register">st(1)</varname> jetzt <varname role="register">st</varname>, der Inhalt von <varname role="register">st(2)</varname> jetzt <varname role="register">st(1)</varname> usw. Der neue <varname role="register">st</varname> speichert jetzt den normalisierten f–Wert. Der neue <varname role="register">st(1)</varname> speichert das Quadrat des aktuellen f–Wertes f�r die Nachwelt.</para> <para>Jetzt k�nnen wir den normalisierten f–Wert ausgeben. Da er normalisiert ist, werden wir ihn nicht auf vier signifikante Stellen runden, sondern stattdessen mit voller Genauigkeit ausgeben.</para> <para>Der normalisierte f–Wert ist n�tzlich, solange er so klein ist, da� wir ihn auf einem Photometer wiederfinden k�nnen. Ansonsten brauchen wir eine andere Methode, um die ben�tigten Belichtungsdaten zu bestimmen.</para> <para>Wir haben weiter oben eine Formel aufgestellt, �ber die wir einen f–Wert mit Hilfe eines anderen f–Wertes und den zugeh�rigen Belichtungsdaten bestimmen k�nnen.</para> <para>Jedes Photometer, das ich jemals gesehen habe, konnte die ben�tigte Belichtungszeit f�r f5.6 berechnen. Wir werden daher einen <emphasis>"f5.6 Multiplizierer"</emphasis> berechnen, der uns den Faktor angibt, mit dem wir die bei f5.6 gemessene Belichtungszeit f�r unsere Lochkamera multiplizieren m�ssen.</para> <para>Durch die Formel wissen wir, da� dieser Faktor durch Dividieren unseres f–Wertes (der aktuelle Wert, nicht der normalisierte) durch <constant>5.6</constant> und anschlie�endes Quadrieren, berechnen k�nnen.</para> <para>Mathematisch �quivalent dazu w�re, wenn wir das Quadrat unseres f–Wertes durch das Quadrat von <constant>5.6</constant> dividieren w�rden.</para> <para>Numerisch betrachtet wollen wir nicht zwei Zahlen quadrieren, wenn es m�glich ist, nur eine Zahl zu quadrieren. Daher wirkt die erste Variante auf den ersten Blick besser.</para> <para>Aber...</para> <para><constant>5.6</constant> ist eine <emphasis>Konstante</emphasis>. Wir m�ssen nicht wertvolle Rechenzeit der <acronym>FPU</acronym> verschwenden. Es reicht aus, da� wir die Quadrate der einzelnen f–Werte durch den konstanten Wert <constant>5.6²</constant> dividieren. Oder wir k�nnen den jeweiligen f–Wert durch <constant>5.6</constant> dividieren, und dann das Ergebnis quadrieren. Zwei M�glichkeiten, die gleich erscheinen.</para> <para>Aber das sind sie nicht!</para> <para>Erinnern wir uns an die Grundlagen der Photographie weiter oben, dann wissen wir, da� sich die Konstante <constant>5.6</constant> aus dem 5-fachen der Quadratwurzel aus 2 ergibt. Eine <emphasis>irrationale</emphasis> Zahl. Das Quadrat dieser Zahl ist <emphasis>exakt</emphasis> <constant>32</constant>.</para> <para><constant>32</constant> ist nicht nur eine ganze Zahl, sondern auch ein Vielfaches von 2. Wir brauchen also gar nicht das Quadrat eines f–Wertes durch <constant>32</constant> zu teilen. Wir m�ssen lediglich mittels <function role="opcode">fscale</function> den f–Wert um f�nf Stellen nach rechts shiften. Aus Sicht der <acronym>FPU</acronym> m�ssen wir also <function role="opcode">fscale</function> mit <varname role="register">st(1)</varname>, welcher gleich <constant>-5</constant> ist, auf den f–Wert anwenden. Dies ist <emphasis>sehr viel schneller</emphasis> als die Division.</para> <para>Jetzt wird es auch klar, warum wir das Quadrat des f–Wertes ganz oben auf dem Stack der <acronym>FPU</acronym> gespeichert haben. Die Berechnung des f5.6 Multiplizierers ist die einfachste Berechnung des gesamten Programmes! Wir werden das Ergebnis auf vier signifikante Stellen gerundet ausgeben.</para> <para>Es gibt noch eine weitere n�tzliche Zahl, die wir berechnen k�nnen: Die Anzahl der Stopps, die unser f–Wert von f5.6 entfernt ist. Dies k�nnte hilfreich sein, wenn unser f–Wert au�erhalb des Me�bereiches unseres Photometers liegt, wir aber eine Blende haben, bei der wir unterschiedliche Geschwindigkeiten einstellen k�nnen, und diese Blende Stopps benutzt.</para> <para>Angenommen, unser f–Wert ist 5 Stopps von f5.6 entfernt, und unser Photometer sagt uns, da� wir eine Belichtungszeit von 1/1000 Sek. einstellen sollen. Dann k�nnen wir unsere Blende auf die Geschwindigkeit 1/1000 einstellen, und unsere Skala um 5 Stopps verschieben.</para> <para>Diese Rechnung ist ebenfalls sehr einfach. Alles, was wir tun m�ssen, ist, den Logarithmus des f5.6 Multiplizierers, den wir schon berechnet haben (wobei wir dessen Wert vor der Rundung nehmen m�ssen) zur Basis 2 zu nehmen. Wir runden dann das Ergebnis zur n�chsten ganzen Zahl hin, und geben dies aus. Wir m�ssen uns nicht darum k�mmern, ob wir mehr als vier signifikante Stellen haben: Das Ergebnis besteht h�chstwahrscheinlich nur aus einer oder zwei Stellen.</para> </sect3> </sect2> <sect2 id="x86-fpu-optimizations"> <title>FPU Optimierungen</title> <para>In Assemblersprache k�nnen wir den Code f�r die <acronym>FPU</acronym> besser optimieren, als in einer der Hochsprachen, inklusive C.</para> <para>Sobald eine C-Funktion die Berechnung einer Flie�kommazahl durchf�hren will, l�dt sie erst einmal alle ben�tigten Variablen und Konstanten in die Register der <acronym>FPU</acronym>. Dann werden die Berechnungen durchgef�hrt, um das korrekte Ergebnis zu erhalten. Gute C-Compiler k�nnen diesen Teil des Codes sehr gut optimieren.</para> <para>Das Ergebnis wird "zur�ckgegeben", indem dieses auf dem <acronym>TOS</acronym> abgelegt wird. Vorher wird aufger�umt. S�mtliche Variablen und Konstanten, die w�hrend der Berechnung verwendet wurden, werden dabei aus der <acronym>FPU</acronym> entfernt.</para> <para>Was wir im vorherigen Abschnitt selber getan haben, kann so nicht durchgef�hrt werden: Wir haben das Quadrat des f–Wertes berechnet, und das Ergebnis f�r eine weitere Berechnung mit einer anderen Funktion auf dem Stack behalten.</para> <para>Wir <emphasis>wu�ten</emphasis>, da� wir diesen Wert sp�ter noch einmal brauchen w�rden. Wir wu�ten auch, da� auf dem Stack gen�gend Platz war (welcher nur Platz f�r 8 Zahlen bietet), um den Wert dort zu speichern.</para> <para>Ein C-Compiler kann nicht wissen, ob ein Wert auf dem Stack in naher Zukunft noch einmal gebraucht wird.</para> <para>Nat�rlich k�nnte der C-Programmierer dies wissen. Aber die einzige M�glichkeit, die er hat, ist, den Wert im verf�gbaren Speicher zu halten.</para> <para>Das bedeutet zum einen, da� der Wert mit der <acronym>FPU</acronym>-internen, 80-stelligen Genauigkeit in einer normalen C-Variable vom Typ <emphasis>double</emphasis> (64 Bit) oder vom Typ <emphasis>single</emphasis> (32 Bit) gespeichert wird.</para> <para>Dies bedeutet au�erdem, da� der Wert aus dem <acronym>TOS</acronym> in den Speicher verschoben werden mu�, und sp�ter wieder zur�ck. Von allen Operationen mit der <acronym>FPU</acronym> ist der Zugriff auf den Speicher die langsamste.</para> <para>Wann immer also mit der <acronym>FPU</acronym> in einer Assemblersprache programmiert wird, sollte nach M�glichkeiten gesucht werden, Zwischenergebnisse auf dem Stack der <acronym>FPU</acronym> zu lassen.</para> <para>Wir k�nnen mit dieser Idee noch einen Schritt weiter gehen! In unserem Programm verwenden wir eine <emphasis>Konstante</emphasis> (die wir <constant>PC</constant> genannt haben).</para> <para>Es ist unwichtig, wieviele Lochblendendurchmesser wir berechnen: 1, 10, 20, 1000, wir verwenden immer dieselbe Konstante. Daher k�nnen wir unser Programm so optimieren, da� diese Konstante immer auf dem Stack belassen wird.</para> <para>Am Anfang unseres Programmes berechnen wir die oben erw�hnte Konstante. Wir m�ssen die Eingabe f�r jede Dezimalstelle der Konstanten durch <constant>10</constant> dividieren.</para> <para>Multiplizieren geht sehr viel schneller als Dividieren. Wir teilen also zu Beginn unseres Programmes <constant>1</constant> durch <constant>10</constant>, um <constant>0.1</constant> zu erhalten, was wir auf dem Stack speichern: Anstatt da� wir nun f�r jede einzelne Dezimalstelle die Eingabe wieder durch <constant>10</constant> teilen, multiplizieren wir sie stattdessen mit <constant>0.1</constant>.</para> <para>Auf diese Weise geben wir <constant>0.1</constant> nicht direkt ein, obwohl wir dies k�nnten. Dies hat einen Grund: W�hrend <constant>0.1</constant> durch nur eine einzige Dezimalstelle dargestellt werden kann, wissen wir nicht, wieviele <emphasis>bin�re</emphasis> Stellen ben�tigt werden. Wir �berlassen die Berechnung des bin�ren Wertes daher der <acronym>FPU</acronym>, mit dessen eigener, hoher Genauigkeit.</para> <para>Wir verwenden noch weitere Konstanten: Wir multiplizieren den Lochblendendurchmesser mit <constant>1000</constant>, um den Wert von Millimeter in Micrometer zu konvertieren. Wir vergleichen Werte mit <constant>10000</constant>, wenn wir diese auf vier signifikante Stellen runden wollen. Wir behalten also beide Konstanten, <constant>1000</constant> und <constant>10000</constant>, auf dem Stack. Und selbstverst�ndlich verwenden wir erneut die gespeicherte <constant>0.1</constant>, um Werte auf vier signifikante Stellen zu runden.</para> <para>Zu guter letzt behalten wir <constant>-5</constant> noch auf dem Stack. Wir brauchen diesen Wert, um das Quadrat des f–Wertes zu skalieren, anstatt diesen durch <constant>32</constant> zu teilen. Es ist kein Zufall, da� wir diese Konstante als letztes laden. Dadurch wird diese Zahl die oberste Konstante auf dem Stack. Wenn sp�ter das Quadrat des f–Wertes skaliert werden mu�, befindet sich die <constant>-5</constant> in <varname role="register">st(1)</varname>, also genau da, wo die Funktion <function role="opcode">fscale</function> diesen Wert erwartet.</para> <para>Es ist �blich, einige Konstanten per Hand zu erzeugen, anstatt sie aus dem Speicher zu laden. Genau das machen wir mit der <constant>-5</constant>:</para> <programlisting> fld1 ; TOS = 1 fadd st0, st0 ; TOS = 2 fadd st0, st0 ; TOS = 4 fld1 ; TOS = 1 faddp st1, st0 ; TOS = 5 fchs ; TOS = -5</programlisting> <para>Wir k�nnen all diese Optimierungen in einer Regel zusammenfassen: <emphasis>Behalte wiederverwendbare Werte auf dem Stack!</emphasis></para> <tip> <para><emphasis>&postscript;</emphasis> ist eine Stack-orientierte Programmiersprache. Es gibt weit mehr B�cher �ber &postscript;, als �ber die Assemblersprache der <acronym>FPU</acronym>: Werden Sie in &postscript; besser, dann werden Sie auch automatisch in der Programmierung der <acronym>FPU</acronym> besser.</para> </tip> </sect2> <sect2 id="x86-pinhole-the-code"> <title><application>pinhole</application>—Der Code</title> <programlisting> ;;;;;;; pinhole.asm ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; ; ; Find various parameters of a pinhole camera construction and use ; ; Started: 9-Jun-2001 ; Updated: 10-Jun-2001 ; ; Copyright (c) 2001 G. Adam Stanislav ; All rights reserved. ; ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; %include 'system.inc' %define BUFSIZE 2048 section .data align 4 ten dd 10 thousand dd 1000 tthou dd 10000 fd.in dd stdin fd.out dd stdout envar db 'PINHOLE=' ; Exactly 8 bytes, or 2 dwords long pinhole db '04,', ; Bender's constant (0.04) connors db '037', 0Ah ; Connors' constant usg db 'Usage: pinhole [-b] [-c] [-e] [-p <value>] [-o <outfile>] [-i <infile>]', 0Ah usglen equ $-usg iemsg db "pinhole: Can't open input file", 0Ah iemlen equ $-iemsg oemsg db "pinhole: Can't create output file", 0Ah oemlen equ $-oemsg pinmsg db "pinhole: The PINHOLE constant must not be 0", 0Ah pinlen equ $-pinmsg toobig db "pinhole: The PINHOLE constant may not exceed 18 decimal places", 0Ah biglen equ $-toobig huhmsg db 9, '???' separ db 9, '???' sep2 db 9, '???' sep3 db 9, '???' sep4 db 9, '???', 0Ah huhlen equ $-huhmsg header db 'focal length in millimeters,pinhole diameter in microns,' db 'F-number,normalized F-number,F-5.6 multiplier,stops ' db 'from F-5.6', 0Ah headlen equ $-header section .bss ibuffer resb BUFSIZE obuffer resb BUFSIZE dbuffer resb 20 ; decimal input buffer bbuffer resb 10 ; BCD buffer section .text align 4 huh: call write push dword huhlen push dword huhmsg push dword [fd.out] sys.write add esp, byte 12 ret align 4 perr: push dword pinlen push dword pinmsg push dword stderr sys.write push dword 4 ; return failure sys.exit align 4 consttoobig: push dword biglen push dword toobig push dword stderr sys.write push dword 5 ; return failure sys.exit align 4 ierr: push dword iemlen push dword iemsg push dword stderr sys.write push dword 1 ; return failure sys.exit align 4 oerr: push dword oemlen push dword oemsg push dword stderr sys.write push dword 2 sys.exit align 4 usage: push dword usglen push dword usg push dword stderr sys.write push dword 3 sys.exit align 4 global _start _start: add esp, byte 8 ; discard argc and argv[0] sub esi, esi .arg: pop ecx or ecx, ecx je near .getenv ; no more arguments ; ECX contains the pointer to an argument cmp byte [ecx], '-' jne usage inc ecx mov ax, [ecx] inc ecx .o: cmp al, 'o' jne .i ; Make sure we are not asked for the output file twice cmp dword [fd.out], stdout jne usage ; Find the path to output file - it is either at [ECX+1], ; i.e., -ofile -- ; or in the next argument, ; i.e., -o file or ah, ah jne .openoutput pop ecx jecxz usage .openoutput: push dword 420 ; file mode (644 octal) push dword 0200h | 0400h | 01h ; O_CREAT | O_TRUNC | O_WRONLY push ecx sys.open jc near oerr add esp, byte 12 mov [fd.out], eax jmp short .arg .i: cmp al, 'i' jne .p ; Make sure we are not asked twice cmp dword [fd.in], stdin jne near usage ; Find the path to the input file or ah, ah jne .openinput pop ecx or ecx, ecx je near usage .openinput: push dword 0 ; O_RDONLY push ecx sys.open jc near ierr ; open failed add esp, byte 8 mov [fd.in], eax jmp .arg .p: cmp al, 'p' jne .c or ah, ah jne .pcheck pop ecx or ecx, ecx je near usage mov ah, [ecx] .pcheck: cmp ah, '0' jl near usage cmp ah, '9' ja near usage mov esi, ecx jmp .arg .c: cmp al, 'c' jne .b or ah, ah jne near usage mov esi, connors jmp .arg .b: cmp al, 'b' jne .e or ah, ah jne near usage mov esi, pinhole jmp .arg .e: cmp al, 'e' jne near usage or ah, ah jne near usage mov al, ',' mov [huhmsg], al mov [separ], al mov [sep2], al mov [sep3], al mov [sep4], al jmp .arg align 4 .getenv: ; If ESI = 0, we did not have a -p argument, ; and need to check the environment for "PINHOLE=" or esi, esi jne .init sub ecx, ecx .nextenv: pop esi or esi, esi je .default ; no PINHOLE envar found ; check if this envar starts with 'PINHOLE=' mov edi, envar mov cl, 2 ; 'PINHOLE=' is 2 dwords long rep cmpsd jne .nextenv ; Check if it is followed by a digit mov al, [esi] cmp al, '0' jl .default cmp al, '9' jbe .init ; fall through align 4 .default: ; We got here because we had no -p argument, ; and did not find the PINHOLE envar. mov esi, pinhole ; fall through align 4 .init: sub eax, eax sub ebx, ebx sub ecx, ecx sub edx, edx mov edi, dbuffer+1 mov byte [dbuffer], '0' ; Convert the pinhole constant to real .constloop: lodsb cmp al, '9' ja .setconst cmp al, '0' je .processconst jb .setconst inc dl .processconst: inc cl cmp cl, 18 ja near consttoobig stosb jmp short .constloop align 4 .setconst: or dl, dl je near perr finit fild dword [tthou] fld1 fild dword [ten] fdivp st1, st0 fild dword [thousand] mov edi, obuffer mov ebp, ecx call bcdload .constdiv: fmul st0, st2 loop .constdiv fld1 fadd st0, st0 fadd st0, st0 fld1 faddp st1, st0 fchs ; If we are creating a CSV file, ; print header cmp byte [separ], ',' jne .bigloop push dword headlen push dword header push dword [fd.out] sys.write .bigloop: call getchar jc near done ; Skip to the end of the line if you got '#' cmp al, '#' jne .num call skiptoeol jmp short .bigloop .num: ; See if you got a number cmp al, '0' jl .bigloop cmp al, '9' ja .bigloop ; Yes, we have a number sub ebp, ebp sub edx, edx .number: cmp al, '0' je .number0 mov dl, 1 .number0: or dl, dl ; Skip leading 0's je .nextnumber push eax call putchar pop eax inc ebp cmp ebp, 19 jae .nextnumber mov [dbuffer+ebp], al .nextnumber: call getchar jc .work cmp al, '#' je .ungetc cmp al, '0' jl .work cmp al, '9' ja .work jmp short .number .ungetc: dec esi inc ebx .work: ; Now, do all the work or dl, dl je near .work0 cmp ebp, 19 jae near .toobig call bcdload ; Calculate pinhole diameter fld st0 ; save it fsqrt fmul st0, st3 fld st0 fmul st5 sub ebp, ebp ; Round off to 4 significant digits .diameter: fcom st0, st7 fstsw ax sahf jb .printdiameter fmul st0, st6 inc ebp jmp short .diameter .printdiameter: call printnumber ; pinhole diameter ; Calculate F-number fdivp st1, st0 fld st0 sub ebp, ebp .fnumber: fcom st0, st6 fstsw ax sahf jb .printfnumber fmul st0, st5 inc ebp jmp short .fnumber .printfnumber: call printnumber ; F number ; Calculate normalized F-number fmul st0, st0 fld1 fld st1 fyl2x frndint fld1 fscale fsqrt fstp st1 sub ebp, ebp call printnumber ; Calculate time multiplier from F-5.6 fscale fld st0 ; Round off to 4 significant digits .fmul: fcom st0, st6 fstsw ax sahf jb .printfmul inc ebp fmul st0, st5 jmp short .fmul .printfmul: call printnumber ; F multiplier ; Calculate F-stops from 5.6 fld1 fxch st1 fyl2x sub ebp, ebp call printnumber mov al, 0Ah call putchar jmp .bigloop .work0: mov al, '0' call putchar align 4 .toobig: call huh jmp .bigloop align 4 done: call write ; flush output buffer ; close files push dword [fd.in] sys.close push dword [fd.out] sys.close finit ; return success push dword 0 sys.exit align 4 skiptoeol: ; Keep reading until you come to cr, lf, or eof call getchar jc done cmp al, 0Ah jne .cr ret .cr: cmp al, 0Dh jne skiptoeol ret align 4 getchar: or ebx, ebx jne .fetch call read .fetch: lodsb dec ebx clc ret read: jecxz .read call write .read: push dword BUFSIZE mov esi, ibuffer push esi push dword [fd.in] sys.read add esp, byte 12 mov ebx, eax or eax, eax je .empty sub eax, eax ret align 4 .empty: add esp, byte 4 stc ret align 4 putchar: stosb inc ecx cmp ecx, BUFSIZE je write ret align 4 write: jecxz .ret ; nothing to write sub edi, ecx ; start of buffer push ecx push edi push dword [fd.out] sys.write add esp, byte 12 sub eax, eax sub ecx, ecx ; buffer is empty now .ret: ret align 4 bcdload: ; EBP contains the number of chars in dbuffer push ecx push esi push edi lea ecx, [ebp+1] lea esi, [dbuffer+ebp-1] shr ecx, 1 std mov edi, bbuffer sub eax, eax mov [edi], eax mov [edi+4], eax mov [edi+2], ax .loop: lodsw sub ax, 3030h shl al, 4 or al, ah mov [edi], al inc edi loop .loop fbld [bbuffer] cld pop edi pop esi pop ecx sub eax, eax ret align 4 printnumber: push ebp mov al, [separ] call putchar ; Print the integer at the TOS mov ebp, bbuffer+9 fbstp [bbuffer] ; Check the sign mov al, [ebp] dec ebp or al, al jns .leading ; We got a negative number (should never happen) mov al, '-' call putchar .leading: ; Skip leading zeros mov al, [ebp] dec ebp or al, al jne .first cmp ebp, bbuffer jae .leading ; We are here because the result was 0. ; Print '0' and return mov al, '0' jmp putchar .first: ; We have found the first non-zero. ; But it is still packed test al, 0F0h jz .second push eax shr al, 4 add al, '0' call putchar pop eax and al, 0Fh .second: add al, '0' call putchar .next: cmp ebp, bbuffer jb .done mov al, [ebp] push eax shr al, 4 add al, '0' call putchar pop eax and al, 0Fh add al, '0' call putchar dec ebp jmp short .next .done: pop ebp or ebp, ebp je .ret .zeros: mov al, '0' call putchar dec ebp jne .zeros .ret: ret</programlisting> <para>Der Code folgt demselben Aufbau wie alle anderen Filter, die wir bisher gesehen haben, bis auf eine Kleinigkeit:</para> <blockquote> <para>Wir nehmen nun nicht mehr an, da� das Ende der Eingabe auch das Ende der n�tigen Arbeit bedeutet, etwas, das wir f�r <emphasis>zeichenbasierte</emphasis> Filter automatisch angenommen haben.</para> <para>Dieser Filter verarbeitet keine Zeichen. Er verarbeitet eine <emphasis>Sprache</emphasis> (obgleich eine sehr einfache, die nur aus Zahlen besteht).</para> <para>Wenn keine weiteren Eingaben vorliegen, kann das zwei Ursachen haben:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Wir sind fertig und k�nnen aufh�ren. Dies ist dasselbe wie vorher.</para> </listitem> <listitem> <para>Das Zeichen, das wir eingelesen haben, war eine Zahl. Wir haben diese am Ende unseres <acronym>ASCII</acronym> –zu–float Kovertierungspuffers gespeichert. Wir m�ssen nun den gesamten Pufferinhalt in eine Zahl konvertieren, und die letzte Zeile unserer Ausgabe ausgeben.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Aus diesem Grund haben wir unsere <function>getchar </function>- und <function>read</function>-Routinen so angepa�t, da� sie das <varname role="register">carry flag</varname> <emphasis>clear</emphasis> immer dann zur�ckgeben, wenn wir ein weiteres Zeichen aus der Eingabe lesen, und das <varname role="register">carry flag</varname> <emphasis>set</emphasis> immer dann zur�ckgeben, wenn es keine weiteren Eingabedaten gibt.</para> <para>Selbstverst�ndlich verwenden wir auch hier die Magie der Assemblersprache! Schauen Sie sich <function>getchar</function> n�her an. Dieses gibt <emphasis>immer</emphasis> das <varname role="register">carry flag</varname> <emphasis>clear</emphasis> zur�ck.</para> <para>Dennoch basiert der Hauptteil unseres Programmes auf dem <varname role="register">carry flag</varname>, um diesem eine Beendigung mitzuteilen—und es funktioniert.</para> <para>Die Magie passiert in <function>read</function>. Wann immer weitere Eingaben durch das System zur Verf�gung stehen, ruft diese Funktion <function>getchar</function> auf, welche ein weiteres Zeichen aus dem Eingabepuffer einliest, und anschlie�end das <varname role="register">carry flag</varname> <emphasis>clear</emphasis>t.</para> <para>Wenn aber <function>read</function> keine weiteren Eingaben von dem System bekommt, ruft dieses <emphasis>nicht</emphasis> <function>getchar</function> auf. Stattdessen addiert der op-Code <function role="opcode">add esp, byte 4</function> <constant>4</constant> zu <varname role="register">ESP</varname> hinzu, <emphasis>setzt</emphasis> das <varname role="register">carry flag</varname>, und springt zur�ck.</para> <para>Wo springt diese Funktion hin? Wann immer ein Programm den op-Code <function role="opcode">call</function> verwendet, <function role="opcode">push</function>t der Mikroprozessor die R�cksprungandresse, d.h. er speichert diese ganz oben auf dem Stack (nicht auf dem Stack der <acronym>FPU</acronym>, sondern auf dem Systemstack, der sich im Hauptspeicher befindet). Wenn ein Programm den op-Code <function role="opcode">ret</function> verwendet, <function role="opcode">pop</function>t der Mikroprozessor den R�ckgabewert von dem Stack, und springt zu der Adresse, die dort gespeichert wurde.</para> <para>Da wir aber <constant>4</constant> zu <varname role="register">ESP</varname> hinzuaddiert haben (welches das Register der Stackzeiger ist), haben wir effektiv dem Mikroprzessor eine kleine <emphasis>Amnesie</emphasis> verpa�t: Dieser erinnert sich nun nicht mehr daran, da� <function>getchar</function> durch <function>read</function> aufgerufen wurde.</para> <para>Und da <function>getchar</function> nichts vor dem Aufruf von <function>read</function> auf dem Stack abgelegt hat, enth�lt der Anfang des Stacks nun die R�cksprungadresse von der Funktion, die <function>getchar</function> aufgerufen hat. Soweit es den Aufrufer betrifft, hat dieser <function>getchar</function> ge<function role="opcode">call</function>t, welche mit einem gesetzten <varname role="register">carry flag</varname> <function role="opcode">ret</function>urned.</para> </blockquote> <para>Des weiteren wird die Routine <function>bcdload</function> bei einem klitzekleinen Problem zwischen der Big–Endian- und Little–Endian-Codierung aufgerufen.</para> <para>Diese konvertiert die Textrepr�sentation einer Zahl in eine andere Textrepr�sentation: Der Text wird in der Big–Endian-Codierung gespeichert, die <emphasis>packed decimal</emphasis>-Darstellung jedoch in der Little–Endian-Codierung.</para> <para>Um dieses Problem zu l�sen haben wir vorher den op-Code <function>std</function> verwendet. Wir machen diesen Aufruf sp�ter mittels <function>cld</function> wieder r�ckg�ngig: Es ist sehr wichtig, da� wir keine Funktion mittels <function>call</function> aufrufen, die von einer Standardeinstellung des <emphasis>Richtungsflags</emphasis> abh�ngig ist, w�hrend <function>std</function> ausgef�hrt wird.</para> <para>Alles weitere in dem Programm sollte leicht zu verstehen sein, vorausgesetzt, da� Sie das gesamte vorherige Kapitel gelesen haben.</para> <para>Es ist ein klassisches Beispiel f�r das Sprichwort, da� das Programmieren eine Menge Denkarbeit, und nur ein wenig Programmcode ben�tigt. Sobald wir uns �ber jedes Detail im klaren sind, steht der Code fast schon da.</para> </sect2> <sect2 id="x86-pinhole-using"> <title>Das Programm <application>pinhole</application> verwenden</title> <para>Da wir uns bei dem Programm daf�r entschieden haben, alle Eingaben, die keine Zahlen sind, zu ignorieren (selbst die in Kommentaren), k�nnen wir jegliche <emphasis>textbasierten Eingaben</emphasis> verarbeiten. Wir <emphasis>m�ssen</emphasis> dies nicht tun, wir <emphasis>k�nnten</emphasis> aber.</para> <para>Meiner bescheidenen Meinung nach wird ein Programm durch die M�glichkeit, anstatt einer strikten Eingabesyntax textbasierte Anfragen stellen zu k�nnen, sehr viel benutzerfreundlicher.</para> <para>Angenommen, wir wollten eine Lochkamera f�r einen 4x5 Zoll Film bauen. Die standardm��ige Brennweite f�r diesen Film ist ungef�hr 150mm. Wir wollen diesen Wert <emphasis>optimieren</emphasis>, so da� der Lochblendendurchmesser eine m�glichst runde Zahl ergibt. Lassen Sie uns weiter annehmen, da� wir zwar sehr gut mit Kameras umgehen k�nnen, daf�r aber nicht so gut mit Computern. Anstatt das wir nun eine Reihe von Zahlen eingeben, wollen wir lieber ein paar <emphasis>Fragen</emphasis> stellen.</para> <para>Unsere Sitzung k�nnte wie folgt aussehen:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>pinhole Computer, Wie gro� m��te meine Lochblende bei einer Brennweite von 150 sein?</userinput> 150 490 306 362 2930 12 <userinput>Hmmm... Und bei 160?</userinput> 160 506 316 362 3125 12 <userinput>La� uns bitte 155 nehmen.</userinput> 155 498 311 362 3027 12 <userinput>Ah, la� uns 157 probieren...</userinput> 157 501 313 362 3066 12 <userinput>156?</userinput> 156 500 312 362 3047 12 <userinput>Das ist es! Perfekt! Vielen Dank! ^D</userinput></screen> <para>Wir haben herausgefunden, da� der Lochblendendurchmesser bei einer Brennweite von 150 mm 490 Mikrometer, oder 0.49 mm ergeben w�rde. Bei einer fast identischen Brennweite von 156 mm w�rden wir einen Durchmesser von genau einem halben Millimeter bekommen.</para> </sect2> <sect2 id="x86-pinhole-scripting"> <title>Skripte schreiben</title> <para>Da wir uns daf�r entschieden haben, das Zeichen <constant>#</constant> als den Anfang eines Kommentares zu interpretieren, k�nnen wir unser <application>pinhole</application>-Programm auch als <emphasis>Skriptsprache</emphasis> verwenden.</para> <para>Sie haben vielleicht schon einmal <application>shell</application><emphasis>-Skripte</emphasis> gesehen, die mit folgenden Zeichen begonnen haben:</para> <programlisting>#! /bin/sh</programlisting> <para>...oder...</para> <programlisting>#!/bin/sh</programlisting> <para>... da das Leerzeichen hinter dem <function>#!</function> optional ist.</para> <para>Wann immer &unix; eine Datei ausf�hren soll, die mit einem <function>#!</function> beginnt, wird angenommen, das die Datei ein Skript ist. Es f�gt den Befehl an das Ende der ersten Zeile an, und versucht dann, dieses auszuf�hren.</para> <para>Angenommen, wir haben unser Programm <application>pinhole</application> unter <application>/usr/local/bin/</application> installiert, dann k�nnen wir nun Skripte schreiben, um unterschiedliche Lochblendendurchmesser f�r mehrere Brennweiten zu berechnen, die normalerweise mit 120er Filmen verwendet werden.</para> <para>Das Skript k�nnte wie folgt aussehen:</para> <programlisting>#! /usr/local/bin/pinhole -b -i # Find the best pinhole diameter # for the 120 film ### Standard 80 ### Wide angle 30, 40, 50, 60, 70 ### Telephoto 100, 120, 140</programlisting> <para>Da ein 120er Film ein Film mittlerer Gr��e ist, k�nnten wir die Datei <application>medium</application> nennen.</para> <para>Wir k�nnen die Datei ausf�hrbar machen und dann aufrufen, als w�re es ein Programm:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>chmod 755 medium</userinput> &prompt.user; <userinput>./medium</userinput></screen> <para>&unix; wird den letzten Befehl wie folgt interpretieren:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>/usr/local/bin/pinhole -b -i ./medium</userinput></screen> <para>Es wird den Befehl ausf�hren und folgendes ausgeben:</para> <screen>80 358 224 256 1562 11 30 219 137 128 586 9 40 253 158 181 781 10 50 283 177 181 977 10 60 310 194 181 1172 10 70 335 209 181 1367 10 100 400 250 256 1953 11 120 438 274 256 2344 11 140 473 296 256 2734 11</screen> <para>Lassen Sie uns nun das folgende eingeben:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>./medium -c</userinput></screen> <para>&unix; wird dieses wie folgt behandeln:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>/usr/local/bin/pinhole -b -i ./medium -c</userinput></screen> <para>Dadurch erh�lt das Programm zwei widerspr�chliche Optionen: <parameter>-b</parameter> und <parameter>-c</parameter> (Verwende Benders Konstante und verwende Connors Konstante). Wir haben unser Programm so geschrieben, da� sp�ter eingelesene Optionen die vorheringen �berschreiben—unser Programm wird also Connors Konstante f�r die Berechnungen verwenden:</para> <screen>80 331 242 256 1826 11 30 203 148 128 685 9 40 234 171 181 913 10 50 262 191 181 1141 10 60 287 209 181 1370 10 70 310 226 256 1598 11 100 370 270 256 2283 11 120 405 296 256 2739 11 140 438 320 362 3196 12</screen> <para>Wir entscheiden uns am Ende doch f�r Benders Konstante. Wir wollen die Ergebnisse im CSV-Format in einer Datei speichern:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>./medium -b -e > bender</userinput> &prompt.user; <userinput>cat bender</userinput> focal length in millimeters,pinhole diameter in microns,F-number,normalized F-number,F-5.6 multiplier,stops from F-5.6 80,358,224,256,1562,11 30,219,137,128,586,9 40,253,158,181,781,10 50,283,177,181,977,10 60,310,194,181,1172,10 70,335,209,181,1367,10 100,400,250,256,1953,11 120,438,274,256,2344,11 140,473,296,256,2734,11 &prompt.user;</screen> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-caveats"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Daniel</firstname> <surname>Seuffert</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Vorsichtsmassnahmen</title> <para>Assembler-Programmierer, die aufwuchsen mit <acronym>&ms-dos;</acronym> und windows &windows; neigen oft dazu Shotcuts zu verwenden. Das Lesen der Tastatur-Scancodes und das direkte Schreiben in den Grafikspeicher sind zwei klassische Beispiele von Gewohnheiten, die unter <acronym>&ms-dos;</acronym> nicht verp�nt sind, aber nicht als richtig angesehen werden.</para> <para>Warum dies? Sowohl das <acronym>PC-BIOS</acronym> als auch <acronym>&ms-dos;</acronym> sind notorisch langsam bei der Ausf�hrung dieser Operationen.</para> <para>Sie m�gen versucht sein �hnliche Angewohnheiten in der &unix;-Umgebung fortzuf�hren. Zum Beispiel habe ich eine Webseite gesehen, welche erkl�rt, wie man auf einem beliebten &unix;-Ableger die Tastatur-Scancodes verwendet.</para> <para>Das ist generell eine <emphasis>sehr schlechte Idee</emphasis> in einer &unix;-Umgebung! Lassen Sie mich erkl�ren warum.</para> <sect2 id="x86-protected"> <title>&unix; ist gesch�tzt</title> <para>Zum Einen mag es schlicht nicht m�glich sein. &unix; l�uft im Protected Mode. Nur der Kernel und Ger�tetreiber d�rfen direkt auf die Hardware zugreifen. Unter Umst�nden erlaubt es Ihnen ein bestimmter &unix;-Ableger Tastatur-Scancodes auszulesen, aber ein wirkliches &unix;-Betriebssystem wird dies zu verhindern wissen. Und falls eine Version es Ihnen erlaubt wird es eine andere nicht tun, daher kann eine sorgf�ltig erstellte Software �ber Nacht zu einem �berkommenen Dinosaurier werden.</para> </sect2> <sect2 id="x86-abstraction"> <title>&unix; ist eine Abstraktion</title> <para>Aber es gibt einen viel wichtigeren Grund, weshalb Sie nicht versuchen sollten, die Hardware direkt anzusprechen (nat�rlich nicht, wenn Sie einen Ger�tetreiber schreiben), selbst auf den &unix;-�hnlichen Systemen, die es Ihnen erlauben:</para> <para><emphasis>&unix; ist eine Abstraktion!</emphasis></para> <para>Es gibt einen wichtigen Unterschied in der Design-Philosophie zwischen <acronym>&ms-dos;</acronym> und &unix;. <acronym>&ms-dos;</acronym> wurde entworfen als Einzelnutzer-System. Es l�uft auf einem Rechner mit einer direkt angeschlossenen Tastatur und einem direkt angeschlossenem Bildschirm. Die Eingaben des Nutzers kommen nahezu immer von dieser Tastatur. Die Ausgabe Ihres Programmes erscheint fast immer auf diesem Bildschirm.</para> <para>Dies ist NIEMALS garantiert unter &unix;. Es ist sehr verbreitet f�r ein &unix;, da� der Nutzer seine Aus- und Eingaben kanalisiert und umleitet:</para> <screen>&prompt.user; <userinput>program1 | program2 | program3 > file1</userinput></screen> <para>Falls Sie eine Anwendung <application>program2</application> geschrieben haben, kommt ihre Eingabe nicht von der Tastatur, sondern von der Ausgabe von <application>program1</application>. Gleichermassen geht Ihre Ausgabe nicht auf den Bildschirm, sondern wird zur Eingabe f�r <application>program3</application>, dessen Ausgabe wiederum in <filename>file1</filename> endet.</para> <para>Aber es gibt noch mehr! Selbst wenn Sie sichergestellt haben, da� Ihre Eingabe und Ausgabe zum Terminal kommt bzw. gelangt, dann ist immer noch nicht garantiert, da� ihr Terminal ein PC ist: Es mag seinen Grafikspeicher nicht dort haben, wo Sie ihn erwarten, oder die Tastatur k�nnte keine <acronym>PC</acronym>-�hnlichen Scancodes erzeugen k�nnen. Es mag ein &macintosh; oder irgendein anderer Rechner sein.</para> <para>Sie m�gen nun den Kopf sch�tteln: Mein Programm ist in <acronym>PC</acronym>-Assembler geschrieben, wie kann es auf einem &macintosh; laufen? Aber ich habe nicht gesagt, da� Ihr Programm auf &macintosh; l�uft, nur sein Terminal mag ein &macintosh; sein.</para> <para>Unter &unix; mu� der Terminal nicht direkt am Rechner angeschlossen sein, auf dem die Software l�uft, er kann sogar auf einem anderen Kontinent sein oder sogar auf einem anderen Planeten. Es ist nicht ungew�hnlich, da� ein &macintosh;-Nutzer in Australien sich auf ein &unix;-System in Nordamerika (oder sonstwo) mittels <application>telnet</application> verbindet. Die Software l�uft auf einem Rechner w�hrend das Terminal sich auf einem anderen Rechner befindet: Falls Sie versuchen sollten die Scancodes auszulesen werden Sie die falschen Eingaben erhalten!</para> <para>Das Gleiche gilt f�r jede andere Hardware: Eine Datei, welche Sie einlesen, mag auf einem Laufwerk sein, auf das Sie keinen direkten Zugriff haben. Eine Kamera, deren Bilder Sie auslesen, befindet sich m�glicherweise in einem Space Shuttle, durch Satelliten mit Ihnen verbunden.</para> <para>Das sind die Gr�nde, weshalb Sie niemals unter &unix; Annahmen treffen d�rfen, woher Ihre Daten kommen oder gehen. Lassen Sie immer das System den physischen Zugriff auf die Hardware regeln.</para> <note> <para>Das sind Vorsichtsmassnahmen, keine absoluten Regeln. Ausnahmen sind m�glich. Wenn zum Beispiel ein Texteditor bestimmt hat, da� er auf einer lokalen Maschine l�uft, dann mag er die Tastatur-Scancodes direkt auslesen, um eine bessere Kontrolle zu gew�hrleisten. Ich erw�hne diese Vorsichtsmassnahmen nicht, um Ihnen zu sagen, was sie tun oder lassen sollen, ich will Ihnen nur bewusst machen, da� es bestimmte Fallstricke gibt, die Sie erwarten, wenn Sie soeben ihn &unix; von <acronym>&ms-dos;</acronym> angelangt sind. Kreative Menschen brechen oft Regeln und das ist in Ordnung, solange sie wissen welche Regeln und warum.</para> </note> </sect2> </sect1> <sect1 id="x86-acknowledgements"> <sect1info> <authorgroup> <author> <firstname>Daniel</firstname> <surname>Seuffert</surname> <contrib>�bersetzt von </contrib> </author> </authorgroup> </sect1info> <title>Danksagungen</title> <para>Dieses Handbuch w�re niemals m�glich gewesen ohne die Hilfe vieler erfahrener FreeBSD-Programmierer aus &a.hackers;. Viele dieser Personen haben geduldig meine Fragen beantwortet und mich in die richtige Richtung gewiesen bei meinem Versuch, die tieferen liegenden Mechanismen der &unix;-Systemprogrammierung zu erforschen im Allgemeinen und bei FreeBSD im Besonderen.</para> <para>Thomas M. Sommers �ffnete die T�ren f�r mich. Seine <ulink url="http://www.codebreakers-journal.com/content/view/262/27/">Wie schreibe ich "Hallo Welt" in FreeBSD-Assembler?</ulink> Webseite war mein erster Kontakt mit Assembler-Programmierung unter FreeBSD.</para> <para>Jake Burkholder hat die T�r offen gehalten durch das bereitwillige Beantworten all meiner Fragen und das Zurverf�gungstellen von Assembler-Codebeispielen.</para> <para>Copyright © 2000-2001 G. Adam Stanislav. Alle Rechte vorbehalten.</para> </sect1> </chapter>