<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1" standalone="no"?> <!-- Recently I suggested to myself that this should become a profiling and debugging chapter, which covers things like ktrace(1) and using other debugging (like -x in shell scripts). But then I realized that, over time and while DTrace becomes better supported, that might make this chapter too large. --> <!-- The FreeBSD Documentation Project $FreeBSD$ $FreeBSDde: de-docproj/books/handbook/dtrace/chapter.sgml,v 1.4 2009/08/22 18:54:15 bcr Exp $ basiert auf: 1.8 --> <chapter id="dtrace"> <chapterinfo> <authorgroup> <author> <firstname>Tom</firstname> <surname>Rhodes</surname> <contrib>Written by </contrib> </author> </authorgroup> <authorgroup> <author> <firstname>Benedict</firstname> <surname>Reuschling</surname> <contrib>Übersetzt von </contrib> </author> <author> <firstname>Christoph</firstname> <surname>Sold</surname> </author> </authorgroup> </chapterinfo> <title>&dtrace;</title> <sect1 id="dtrace-synopsis"> <title>Überblick</title> <indexterm><primary>&dtrace;</primary></indexterm> <indexterm> <primary>&dtrace; support</primary> <see>&dtrace;</see> </indexterm> <para>&dtrace;, auch bekannt als Dynamic Tracing, wurde von &sun; als ein Werkzeug zur Analyse von Performance-Problemen in Produktiv- und Entwicklungssystemen entwickelt. Es ist kein Debugging-Werkzeug, sondern ein Hilfsmittel für Echtzeit-Systemanalysen.</para> <para>&dtrace; ist ein bemerkenswertes Werkzeug zur Profilerstellung, mit einer beeindruckenden Palette von Eigenschaften zur Diagnose von Systemereignissen. Es kann auch dazu verwendet werden, bestehende Skripte ablaufen zu lassen, um einen Nutzen aus deren Möglichkeiten zu ziehen. Nutzer können mittels der Programmiersprache D von &dtrace; ihre eigenen Hilfsmittel schreiben, was es ermöglicht, die eigenen Profile nach Ihren Bedürfnissen anzupassen.</para> <para>Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie Folgendes wissen:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>Was &dtrace; ist und welche Funktionen es zur Verfügung stellt.</para> </listitem> <listitem> <para>Unterschiede zwischen der &solaris; &dtrace; Implementierung und derjenigen, die &os; bereitstellt.</para> </listitem> <listitem> <para>Wie man &dtrace; auf &os; aktiviert und verwendet.</para> </listitem> </itemizedlist> <para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie:</para> <itemizedlist> <listitem> <para>&unix; und &os; Grundlagen verstehen (<xref linkend="basics"/>).</para> </listitem> <listitem> <para>Einen Kernel konfigurieren und kompilieren können (<xref linkend="kernelconfig"/>).</para> </listitem> <listitem> <para>Vertraut sein mit Sicherheitsaspekten und wie diese &os; betreffen (<xref linkend="security"/>).</para> </listitem> <listitem> <para>Verstehen, wie man den Quellcode von &os; beziehen und das Betriebssystem neu erstellen kann (<xref linkend="updating-upgrading"/>).</para> </listitem> </itemizedlist> <!-- Temporary warning to avoid listing experimental versions and production versions of FreeBSD with this technology. --> <warning> <para>Diese Funktion ist als experimentell anzusehen. Manche Einstellungen enthalten möglicherweise nicht alle Funktionalitäten, andere Teile könnten gar nicht laufen. Mit der Zeit, wenn diese Funktion als für den Produktivbetrieb geeignet erscheint, wird auch diese Dokumentation geändert, um diesem Umstand gerecht zu werden.</para> </warning> </sect1> <sect1 id="dtrace-implementation"> <title>Unterschiede in der Implementierung</title> <para>Obwohl &dtrace; in &os; sehr ähnlich zu dem in &solaris; ist, existieren doch Unterschiede, die vorher erklärt werden müssen. Der Hauptunterschied für die Anwender besteht darin, dass in &os; &dtrace; explizit aktiviert werden muss. Es existieren Kerneloptionen und Module, die aktiviert sein müssen, damit &dtrace; korrekt arbeitet. Diese werden später genauer erlätert.</para> <para>Die Kerneloption <literal>DDB_CTF</literal> wird dafür verwendet, um die Unterstützung im Kernel für das Laden von <acronym>CTF</acronym>-Daten aus Kernelmodulen und dem Kernel selbst zu ermöglichen. <acronym>CTF</acronym> ist das Compact C Type Format von &solaris;, welches eine reduzierte Form von Debug-Informationen kapselt, ähnlich zu <acronym>DWARF</acronym> und den antiken Stabs. Diese <acronym>CTF</acronym>-Daten werden dem Binärcode von den <command>ctfconvert</command> und <command>ctfmerge</command> Befehlen den Werkzeugen zum Bauen des Systems hinzugefügt. Das <command>ctfconvert</command>-Dienstprogramm parst die vom Compiler erstellten <acronym>DWARF</acronym> <acronym>ELF</acronym> Debug-Abschnitte und <command>ctfmerge</command> vereint <acronym>CTF</acronym> <acronym>ELF</acronym>-Abschnitte aus Objekten, entweder in ausführbare Dateien oder Shared-Libraries. In Kürze erfahren Sie, wie Sie dies für den Kernel und den Bau von &os; aktivieren.</para> <para>Einige Provider in &os; unterscheiden sich von der &solaris;-Implementierung. Am deutlichsten wird das beim <literal>dtmalloc</literal>-Provider, welcher das Aufzeichnen von <function>malloc()</function> nach Typen im &os;-Kernel ermöglicht.</para> <para>In &os; darf &dtrace; wegen unterschiedlicher Sicherheitskonzepte nur von <username>root</username> verwendet werden. &solaris; besitzt ein paar Audit-Funktionen auf den unteren Ebenen, die noch nicht in &os; implementiert sind. Deshalb kann nur <username>root</username> auf <devicename>/dev/dtrace/dtrace</devicename> zugreifen.</para> <para>Zum Schluss muss noch erwähnt werden, dass die &dtrace;-Software unter &sun;s <acronym>CDDL</acronym> Lizenz fällt. Die <literal>Common Development and Distribution License</literal> wird von &os; mitgeliefert, sehen Sie sich dazu <filename>/usr/src/cddl/contrib/opensolaris/OPENSOLARIS.LICENSE</filename> an, oder lesen Sie die Online-Version unter <ulink url="http://www.opensolaris.org/os/licensing"></ulink>.</para> <para>Diese Lizenz bedeutet, dass ein &os;-Kernel mit den &dtrace;-Optionen immer noch <acronym>BSD</acronym>-lizenziert ist; allerdings tritt die <acronym>CDDL</acronym> in Kraft, wenn Module in Binärform vertrieben werden oder die Binärdateien geladen werden.</para> </sect1> <sect1 id="dtrace-enable"> <title>Die &dtrace; Unterstützung aktivieren</title> <para>Um Unterstützung für &dtrace; zu aktivieren, fügen Sie die folgenden Zeilen zu Ihrer Kernelkonfigurationsdatei hinzu:</para> <programlisting>options KDTRACE_HOOKS options DDB_CTF</programlisting> <note> <para>Besitzer der AMD-Architektur werden wahrscheinlich noch die folgende Zeile zur Kernelkonfigurationsdatei hinzufügen:</para> <programlisting>options KDTRACE_FRAME</programlisting> <para>Diese Option liefert die Unterstützung für die <acronym>FBT</acronym>-Eigenschaft. &dtrace; wird auch ohne diese Option funktionieren; jedoch wird dann Function Boundary Tracing nur eingeschränkt unterstützt.</para> </note> <para>Der gesamte Quellcode muss neu gebaut und mit der <acronym>CTF</acronym>-Option installiert werden. Um das zu erreichen, bauen Sie &os; aus dem Quellcode mittels:</para> <!-- XXXTR: WITH_CTF has been reported to leave a user with a broken system when used with buildworld. Until this is fixed, comment out those parts. When uncommenting, kill the extra screen. --> <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/src</userinput> <!-- &prompt.root; <userinput>make WITH_CTF=1 buildworld</userinput> --> &prompt.root; <userinput>make WITH_CTF=1 kernel</userinput></screen> <!-- &prompt.root; <userinput>make WITH_CTF=1 installworld</userinput> &prompt.root; <userinput>mergemaster -Ui</userinput></screen> --> <para>Das System muss im Anschluss daran neu gestartet werden.</para> <para>Nachdem das System neu gestartet und der neue Kernel in den Hauptspeicher geladen wurde, sollte die Unterstützung für die Korn-Shell hinzugefügt werden. Dies wird benötigt, da die Sammlung von &dtrace;-Werkzeugen mehrere Dienstprogramme enthält, die in <command>ksh</command> implementiert sind. Installieren Sie <filename role="package">shells/ksh93</filename>. Es ist auch möglich, diese Werkzeuge unter <filename role="package">shells/pdksh</filename> oder <filename role="package">shells/mksh</filename> laufen zu lassen.</para> <para>Zum Schluss sollten Sie noch den aktuellen &dtrace;-Werkzeugsatz beschaffen. Die aktuelle Version ist unter <ulink url="http://www.opensolaris.org/os/community/dtrace/dtracetoolkit/"></ulink> verfügbar. Ein Mechanismus zur Installation ist enthalten, allerdings ist eine Installation nicht unbedingt nötig, um die darin enthaltenen Dienstprogramme einzusetzen.</para> </sect1> <sect1 id="dtrace-using"> <title>&dtrace; verwenden</title> <para>Bevor die &dtrace;-Funktionaltät benutzt werden kann, muss das &dtrace;-Gerät existieren. Um das Gerät zu laden, geben Sie das folgende Kommando ein:</para> <screen>&prompt.root; <userinput>kldload dtraceall</userinput></screen> <para>Die &dtrace;-Unterstützung sollte jetzt verfügbar sein. Um alle Sonden anzuzeigen, kann der Administrator nun den folgenden Befehl eingeben:</para> <screen>&prompt.root; <userinput>dtrace -l | more</userinput></screen> <para>Alle Ausgaben werden an das <command>more</command>-Programm übergeben, da der Bildschirmpuffer sehr schnell überlaufen wird. Ab diesem Punkt kann &dtrace; als einsatzbereit angesehen werden. Jetzt ist es an der Zeit, sich näher mit dem Satz von Werkzeugen zu beschäftigen.</para> <para>Der Werkzeugsatz ist eine Sammlung von vorgefertigten Skripten, die von &dtrace; ausgeführt werden können, um Systeminformationen zu sammeln. Es gibt Skripte, die offene Dateien überprüfen, den Speicher, <acronym>CPU</acronym>-Verbrauch und noch viel mehr. Entpacken Sie die Skripte mit dem folgenden Befehl:</para> <screen>&prompt.root; <userinput>gunzip -c DTraceToolkit* | tar xvf -</userinput></screen> <para>Wechseln Sie mit dem <command>cd</command>-Kommando in dieses Verzeichnis und ändern Sie die Berechtigung zum Ausführen von allen Dateien, deren Name klein geschrieben ist, auf <literal>755</literal>.</para> <para>All diese Skripte müssen inhaltlich verändert werden. Diejenigen, die auf <filename>/usr/bin/ksh</filename> verweisen, müssen in <filename>/usr/local/bin/ksh</filename> geändert werden und die Anderen, welche <filename>/usr/bin/sh</filename> verwenden, müssen so angepasst werden, dass sie <filename>/bin/sh</filename> verwenden. Schliesslich müssen noch diejenigen, die <filename>/usr/bin/perl</filename> enthalten, auf <filename>/usr/local/bin/perl</filename> umgeschrieben werden.</para> <important> <para>Zu diesem Zeitpunkt ist es klug, den Leser noch einmal daran zu erinnern, dass die Unterstützung von &dtrace; in &os; noch <emphasis>unvollständig</emphasis> und <emphasis>experimentell</emphasis> ist. Viele dieser Skripte werden nicht funktionieren, da diese entweder zu sehr &solaris;-spezifisch sind oder Sonden verwenden, die zur Zeit noch nicht unterstützt werden.</para> </important> <para>Zum Zeitpunkt, an dem dieses Dokument geschrieben wurde, existieren nur zwei Skripte im &dtrace;-Werkzeugsatz, die von &os; komplett unterstützt werden: die Skripte <filename>hotkernel</filename> und <filename>procsystime</filename>. Diese beiden werden in den folgenden Teilen dieses Abschnitts genauer untersucht.</para> <para><filename>hotkernel</filename> wurde entworfen, um zu identifizieren, welche Funktion die meiste Kernelzeit beansprucht. Normal ausgeführt, wird es Ausgaben ähnlich der Folgenden produzieren:</para> <screen>&prompt.root; <userinput>./hotkernel</userinput> Sampling... Hit Ctrl-C to end.</screen> <para>Der Systemadministrator muss die Tastenkombination <keycombo action="simul"><keycap>Ctrl</keycap><keycap>C</keycap></keycombo> drücken, um den Prozess zu stoppen. Nach dem Abbruch wird das Skript eine Liste von Kernelfunktionen und Zeitmessungen ausgeben, aufsteigend sortiert nach den Zeiten:</para> <screen>kernel`_thread_lock_flags 2 0.0% 0xc1097063 2 0.0% kernel`sched_userret 2 0.0% kernel`kern_select 2 0.0% kernel`generic_copyin 3 0.0% kernel`_mtx_assert 3 0.0% kernel`vm_fault 3 0.0% kernel`sopoll_generic 3 0.0% kernel`fixup_filename 4 0.0% kernel`_isitmyx 4 0.0% kernel`find_instance 4 0.0% kernel`_mtx_unlock_flags 5 0.0% kernel`syscall 5 0.0% kernel`DELAY 5 0.0% 0xc108a253 6 0.0% kernel`witness_lock 7 0.0% kernel`read_aux_data_no_wait 7 0.0% kernel`Xint0x80_syscall 7 0.0% kernel`witness_checkorder 7 0.0% kernel`sse2_pagezero 8 0.0% kernel`strncmp 9 0.0% kernel`spinlock_exit 10 0.0% kernel`_mtx_lock_flags 11 0.0% kernel`witness_unlock 15 0.0% kernel`sched_idletd 137 0.3% 0xc10981a5 42139 99.3%</screen> <!-- XXXTR: I attempted to use objdump and nm on /boot/kernel/kernel to find 0xc10981a5, but to no avail. It would be nice to know how we should look that up. --> <para>Dieses Skript funktioniert auch mit Kernelmodulen. Um diese Eigenschaft zu verwenden, starten Sie das Skript mit dem Parameter <option>-m</option>:</para> <screen>&prompt.root; <userinput>./hotkernel -m</userinput> Sampling... Hit Ctrl-C to end. ^C MODULE COUNT PCNT 0xc107882e 1 0.0% 0xc10e6aa4 1 0.0% 0xc1076983 1 0.0% 0xc109708a 1 0.0% 0xc1075a5d 1 0.0% 0xc1077325 1 0.0% 0xc108a245 1 0.0% 0xc107730d 1 0.0% 0xc1097063 2 0.0% 0xc108a253 73 0.0% kernel 874 0.4% 0xc10981a5 213781 99.6%</screen> <!-- XXXTR: I was unable to match these up with output from kldstat and kldstat -v and grep. Maybe I'm missing something seriously obvious. It is 5AM btw. --> <para>Das <filename>procsystime</filename> Skript fängt die Systemaufruf-Zeiten ab und zeigt diese für eine gegebene <acronym>PID</acronym> oder einen Prozessnamen an. Im folgenden Beispiel wurde eine neue Instanz von <filename>/bin/csh</filename> erzeugt. <filename>procsystime</filename> wurde ausgeführt und verbleibt so, während ein paar Befehle in die andere Instanz von <command>csh</command> eingegeben werden. Dies sind die Ergebnisse dieses Versuchs:</para> <screen>&prompt.root; <userinput>./procsystime -n csh</userinput> Tracing... Hit Ctrl-C to end... ^C Elapsed Times for processes csh, SYSCALL TIME (ns) getpid 6131 sigreturn 8121 close 19127 fcntl 19959 dup 26955 setpgid 28070 stat 31899 setitimer 40938 wait4 62717 sigaction 67372 sigprocmask 119091 gettimeofday 183710 write 263242 execve 492547 ioctl 770073 vfork 3258923 sigsuspend 6985124 read 3988049784</screen> <para>Wie aus der Ausgabe ersichtlich ist, verbraucht der <function>read()</function>-Systemaufruf die meiste Zeit in Nanosekunden, während der Systemaufruf <function>getpid()</function> hingegen am schnellsten läft.</para> </sect1> <sect1 id="dtrace-language"> <title>Die Sprache D</title> <para>Der &dtrace; Werkzeugsatz enthält viele Skripte in der speziellen Sprache von &dtrace;. Diese Sprache wird als <quote>die D Sprache</quote> in der Dokumentation von &sun; bezeichnet und ist C++ sehr ähnlich. Eine tiefergehende Betrachtung dieser Sprache würde den Rahmen dieses Dokuments sprengen. Ausführlich wird diese Sprache unter <ulink url="http://wikis.sun.com/display/DTrace/Documentation"></ulink> behandelt.</para> </sect1> </chapter> <!-- XXXTR: Should probably put links and resources here. I'm nervous about this chapter as it may require a partial re-write and large modification once DTrace is complete, but at least we can get everyone started ... -->