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<!--
     The FreeBSD Documentation Project
     The FreeBSD German Documentation Project

     $FreeBSD$
     $FreeBSDde: de-docproj/books/handbook/linuxemu/chapter.sgml,v 1.94 2012/04/30 17:13:51 bcr Exp $
     basiert auf: 1.147
-->

<chapter id="linuxemu">
  <chapterinfo>
    <authorgroup>
      <author>
        <firstname>Jim</firstname>
	<surname>Mock</surname>
	<contrib>Restrukturiert und teilweise aktualisiert von </contrib>
     </author>
     <!-- 22 Mar 2000 -->
    </authorgroup>
    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Brian N.</firstname>
	<surname>Handy</surname>
	<contrib>Beigetragen von </contrib>
      </author>
      <author>
	<firstname>Rich</firstname>
	<surname>Murphey</surname>
      </author>
    </authorgroup>
    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Johann</firstname>
	<surname>Kois</surname>
	<contrib>Übersetzt von </contrib>
	</author>
      </authorgroup>
  </chapterinfo>

  <title>Linux-Binärkompatibilität</title>

  <sect1 id="linuxemu-synopsis">
    <title>Übersicht</title>
    <indexterm>
      <primary>Linux-Binärkompatibilität</primary>
    </indexterm>
    <indexterm>
      <primary>Binärkompatibilität</primary>
      <secondary>Linux</secondary>
    </indexterm>

    <para>FreeBSD bietet Binärkompatibilität zu verschiedenen
      anderen &unix; Betriebssystemen, darunter auch Linux.  Nun
      könnten Sie sich fragen, warum FreeBSD in der Lage sein
      muss, Linux-Binärprogramme auszuführen?  Die Antwort
      auf diese Frage ist sehr einfach.  Viele Unternehmen und Entwickler
      programmieren bzw. entwickeln nur für Linux, da es
      <quote>das Neueste und Beste</quote> in der Computerwelt ist.
      Für uns FreeBSD-Anwender heißt dies, genau diese Unternehmen
      und Entwickler zu bitten, FreeBSD-Versionen ihrer Programme
      herauszubringen.  Das Problem dabei ist nur, dass die meisten dieser
      Firmen trotzdem nicht erkennen, wie viele zusätzliche
      Anwender ihre Produkte benutzen würden, wenn es auch
      FreeBSD-Versionen gäbe, und daher weiterhin
      ausschließlich für Linux entwickeln.  Was also kann ein
      FreeBSD-Anwender tun?  Genau an diesem Punkt kommt die Linux-
      Binärkompatibilität ins Spiel.</para>

    <para>Um es auf den Punkt zu bringen, genau diese Kompatibilität
      erlaubt es FreeBSD-Anwendern, etwa 90 % aller Linux-Anwendungen
      ohne Code-Änderungen zu verwenden.  Dies schließt
      solche Anwendungen wie <application>&staroffice;</application>,
      <application>Open Office</application>, die Linux-Versionen von
      <application>&netscape;</application>,
      <application>&adobe;&nbsp;&acrobat;</application>,
      <application>&realplayer;</application>,
      <application>&oracle;</application>,
      <application>&wordperfect;</application>,
      <application>Doom</application>,
      <application>Quake</application> und viele andere ein.  Es wird
      sogar berichtet, dass diese Linux-Anwendungen in manchen
      Fällen unter FreeBSD eine bessere Leistung als unter
      Linux aufweisen.</para>

    <para>Allerdings gibt es nach wie vor einige Linux-spezifische
      Betriebssystem-Eigenschaften, die unter FreeBSD nicht
      unterstützt werden.  Linux-Anwendungen, die
      &i386;-spezifische Aufrufe (wie die Aktivierung des
      virtuellen 8086-Modus) verwenden, funktionieren
      unter FreeBSD leider nicht.</para>

    <para>Nach dem Lesen dieses Kapitels werden Sie</para>
    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>wissen, wie Sie die Linux-Binärkompatibilität
	  installieren bzw. aktivieren.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Wissen, wie man zusätzliche Linux-Systembibliotheken
	  unter FreeBSD installiert.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Linux-Anwendungen unter FreeBSD installieren können.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Wissen, wie die Linux-Binärkompatibilität
	  unter FreeBSD verwirklicht wurde.</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>

    <para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie</para>

    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>wissen, wie man Software Dritter installiert
	  (<xref linkend="ports"/>).</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>

  </sect1>

  <sect1 id="linuxemu-lbc-install">
    <title>Installation</title>

    <indexterm><primary>KLD (kernel loadable object)</primary></indexterm>

    <para>Die Linux-Binärkompatibilität ist per Voreinstellung
      nicht aktiviert.  Der einfachste Weg, dies zu tun, ist das
      <literal>Linux</literal> KLD (<quote>Kernel LoaDable object</quote>)
      zu laden.  Dies erreichen Sie durch die Eingabe des folgenden
      Befehls:</para>

    <screen>&prompt.root; <userinput>kldload linux</userinput></screen>

    <para>Wollen Sie die Linux-Binärkompatibilität dauerhaft
      aktivieren, sollten Sie die folgende Zeile in
      <filename>/etc/rc.conf</filename> einfügen:</para>

    <programlisting>linux_enable="YES"</programlisting>

    <para>Der &man.kldstat.8;-Befehl kann benutzt werden, um
      festzustellen, ob KLD geladen wurde:</para>

    <screen>&prompt.user; <userinput>kldstat</userinput>
Id Refs Address    Size     Name
 1    2 0xc0100000 16bdb8   kernel
 7    1 0xc24db000 d000     linux.ko</screen>
    <indexterm>
      <primary>Kerneloptionen</primary>
      <secondary>COMPAT_LINUX</secondary>
    </indexterm>

    <para>Wenn Sie das KLD nicht laden können oder wollen, besteht
      auch die Möglichkeit, die Linux-Binärkompatibiltät
      statisch in den Kernel einzubinden.  Dazu fügen Sie Ihrer
      Kernelkonfigurationsdatei den Eintrag
      <literal>options COMPAT_LINUX</literal>
      hinzu.  Anschließend installieren Sie Ihren neuen Kernel
      wie in <xref linkend="kernelconfig"/> beschrieben.</para>

    <sect2>
      <title>Linux-Laufzeitbibliotheken installieren</title>
      <indexterm>
	<primary>Linux</primary>
	<secondary>Linux-Laufzeitbibliotheken installieren</secondary>
      </indexterm>

      <para>Dies kann auf zwei Arten geschehen, entweder über den
	<link linkend="linuxemu-libs-port">linux_base</link>-Port
	oder durch <link linkend="linuxemu-libs-manually">manuelle
	Installation</link> der Bibliotheken.</para>

      <sect3 id="linuxemu-libs-port">
	<title>Installation unter Verwendung des linux_base-Ports</title>
	<indexterm><primary>Ports-Sammlung</primary></indexterm>

	<para>Dies ist die einfachste Methode, um die Laufzeitbibliotheken
	  zu installieren.  Sie funktioniert genauso wie die
	  Installation eines beliebigen anderen Ports aus der
          <ulink type="html"
	  url="file://localhost/usr/ports/">Ports-Sammlung</ulink>.
	  Dazu machen Sie einfach folgendes:</para>

	<screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/emulators/linux_base-f10</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install distclean</userinput></screen>

        <note>
          <para>Bei &os;-Systemen vor &os;&nbsp;8.0 müssen Sie den Port
            <filename role="package">emulators/linux_base-fc4</filename>
            anstatt <filename
            role="package">emulators/linux_base-f10</filename>
            installieren.</para>
        </note>

	<para>Sie sollten nun über eine funktionierende
	  Linux-Binärkompatibilität verfügen.  Einige
	  Programme könnten sich zwar über falsche
	  Unterversionsnummern der Systembibliotheken beschweren, dies ist
	  im Allgemeinen aber kein Problem.</para>

	<note>
	  <para>Unter Umständen gibt es mehrere Versionen des
	    Ports <filename role="package">emulators/linux_base</filename>.
	    Die Ports entsprechen unterschiedlichen Versionen
	    verschiedener Linux-Distributionen Sie sollten den
	    Port installieren, der am besten die Anforderungen
	    der Linux-Anwendung erfüllt.</para>
	</note>
      </sect3>

      <sect3 id="linuxemu-libs-manually">
	<title>Manuelle Installation der Bibliotheken</title>

	<para>Wenn Sie die <quote>Ports</quote>-Sammlung nicht installiert
	  haben, können Sie die Bibliotheken auch manuell
	  installieren.  Dazu brauchen Sie die jeweiligen
	  Linux-Systembibliotheken, die das zu installierende Programm
	  verwendet sowie den Laufzeit-Linker.  Zusätzlich müssen
	  Sie auf Ihrem FreeBSD-System einen
	  <quote>virtuellen</quote> Verzeichnisbaum für die
	  Linux-Bibliotheken einrichten.  Alle unter FreeBSD gestarteten
	  Linux-Programme suchen zuerst in diesem Verzeichnisbaum
	  nach Systembibliotheken.  Wenn also ein Linuxprogramm beispielsweise
	  <filename>/lib/libc.so</filename> lädt, versucht FreeBSD
	  zuerst, <filename>/compat/linux/lib/libc.so</filename> laden.
	  Ist diese Datei nicht vorhanden, wird
	  <filename>/lib/libc.so</filename> geladen.  Systembibliotheken
	  sollten daher besser in den <quote>virtuellen</quote> Verzeichnisbaum
	  <filename>/compat/linux/lib</filename> als in den vom
	  Linux-<command>ld.so</command> vorgeschlagenen installiert
	  werden.</para>

	<para>Im Allgemeinen müssen Sie nur zu Beginn nach den
	  Systembibliotheken suchen, die von Linuxprogrammen
	  benötigt werden.  Nach den ersten Installationen von
	  Linuxprogrammen auf Ihrem FreeBSD-System verfügen Sie
	  über eine Sammlung von Linux-Systembibliotheken,
	  die es Ihnen ermöglichen wird, neue Linuxprogramme
	  ohne Zusatzarbeit zu installieren.</para>
      </sect3>

      <sect3>
	<title>Installation zusätzlicher Systembibliotheken</title>
	<indexterm><primary>Shared-Libraries</primary></indexterm>

	<para>Was passiert, wenn Sie den <filename>linux_base</filename>-Port
	  installieren, und Ihr Programm beschwert sich trotzdem
	  über fehlende Systembibliotheken?  Woher wissen Sie,
	  welche Systembibliotheken von Linux-Binärprogrammen
	  benötigt werden, und wo Sie diese finden? Grundsätzlich
	  gibt es dafür zwei Möglichkeiten (um dieser
	  Anleitung zu folgen, müssen Sie unter
	  FreeBSD als Benutzer <username>root</username> angemeldet
	  sein):</para>

	<para>Wenn Sie Zugriff auf ein Linux-System haben, können
	  Sie dort nachsehen, welche Systembibliotheken eine Anwendung
	  benötigt, und diese auf Ihr FreeBSD-System kopieren.
	  Dazu folgendes Beispiel:</para>

	<informalexample>
	  <para>Nehmen wir an, Sie haben FTP verwendet, um die
	    Linux-Binärversion von <application>Doom</application>
	    zu bekommen und haben sie auf Ihrem Linux-System installiert.
	    Nun können Sie überprüfen, welche
	    Systembibliotheken das Programm benötigt, indem Sie
	    <command>ldd linuxdoom</command> eingeben.  Das Resultat
	    sieht dann so aus:</para>

	  <screen>&prompt.user; <userinput>ldd linuxdoom</userinput>
libXt.so.3 (DLL Jump 3.1) =&gt; /usr/X11/lib/libXt.so.3.1.0
libX11.so.3 (DLL Jump 3.1) =&gt; /usr/X11/lib/libX11.so.3.1.0
libc.so.4 (DLL Jump 4.5pl26) =&gt; /lib/libc.so.4.6.29</screen>

	  <indexterm><primary>symbolische Links</primary></indexterm>
	  <para>Sie müssten nun alle Dateien aus der
	    letzten Spalte kopieren und sie unter
	    <filename>/compat/linux</filename> speichern, wobei
	    die Namen der ersten Spalte als symbolische Links auf
	    diese Dateien zeigen.  Damit haben Sie schließlich
	    folgende Dateien auf Ihrem FreeBSD-System:</para>

	  <screen>/compat/linux/usr/X11/lib/libXt.so.3.1.0
/compat/linux/usr/X11/lib/libXt.so.3 -&gt; libXt.so.3.1.0
/compat/linux/usr/X11/lib/libX11.so.3.1.0
/compat/linux/usr/X11/lib/libX11.so.3 -&gt; libX11.so.3.1.0
/compat/linux/lib/libc.so.4.6.29
/compat/linux/lib/libc.so.4 -&gt; libc.so.4.6.29</screen>

	  <blockquote>
	    <note>
	      <para>Beachten Sie, dass wenn Sie bereits eine
		Linux-Systembibliothek einer zur ersten Spalte
		passenden Hauptversionsnummer (laut
		<command>ldd</command>-Ausgabe) besitzen, Sie die Datei
		aus der zweiten Spalte nicht mehr kopieren müssen,
		da die	bereits vorhandene Version funktionieren sollte.
		Hat die Systembibliothek jedoch eine neuere
		Versionsnummer, sollten Sie sie dennoch kopieren.
		Sie können die alte Version löschen, solange
		Sie einen symbolischen Link auf die neue
		Version anlegen.  Wenn Sie also folgende Bibliotheken
		auf Ihrem System installiert haben:</para>

	      <screen>/compat/linux/lib/libc.so.4.6.27
/compat/linux/lib/libc.so.4 -&gt; libc.so.4.6.27</screen>

	      <para>und Sie haben eine neue Binärdatei, die
		laut <command>ldd</command>
		eine neuere Bibliothek benötigt:</para>

	      <screen>libc.so.4 (DLL Jump 4.5pl26) -&gt; libc.so.4.6.29</screen>

	      <para>Wenn diese sich nur  um ein oder zwei Stellen
		in der Unterversionsnummer unterscheiden, müssen
		Sie <filename>/lib/libc.so.4.6.29</filename>
		nicht auf Ihr System kopieren, da das Programm auch
		mit der etwas älteren Version ohne Probleme
		funktionieren sollte.  Wenn Sie wollen,
		können Sie <filename>libc.so</filename> aber
		dennoch ersetzen (das heißt aktualisieren), was dann zu
		folgender Ausgabe führt:</para>

	      <screen>/compat/linux/lib/libc.so.4.6.29
/compat/linux/lib/libc.so.4 -&gt; libc.so.4.6.29</screen>
	    </note>
	  </blockquote>

	  <blockquote>
	    <note>
	      <para>Der Mechanismus der symbolischen Links wird
		<emphasis>nur</emphasis> für Linux-Binärdateien
		benötigt.  Der FreeBSD-Laufzeitlinker sucht
		sich die passenden Hauptversionsnummern selbst,
		das heißt Sie müssen sich nicht darum
		kümmern.</para>
	    </note>
	  </blockquote>
	</informalexample>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Linux ELF-Binärdateien installieren</title>
      <indexterm>
	<primary>Linux</primary>
	<secondary>ELF-Binärdatei</secondary>
      </indexterm>

      <para>ELF-Binärdateien benötigen manchmal eine zusätzliche
	<quote>Kennzeichnung</quote>.  Wenn Sie versuchen, eine nicht
	gekennzeichnete ELF-Binärdatei auszuführen,
	werden Sie eine Fehlermeldung ähnlich der folgenden
	erhalten:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput>./my-linux-elf-binary</userinput>
ELF binary type not known
Abort</screen>

      <para>Damit der FreeBSD-Kernel eine Linux-ELF-Datei von einer
	FreeBSD-ELF-Datei unterscheiden kann, gibt es das Werkzeug
	&man.brandelf.1;.</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput>brandelf -t Linux my-linux-elf-binary</userinput></screen>

      <indexterm><primary>GNU Werkzeuge</primary></indexterm>
      <para>Die GNU Werkzeuge schreiben nun automatisch die
	passende Kennzeichnungsinformation in die ELF-Binärdateien,
	so dass Sie diesen Schritt in Zukunft nur noch selten benötigen
	werden.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Installieren einer beliebigen RPM-basierten Linuxanwendung</title>

      <para>&os; besitzt seine eigene Paketdatenbank und diese wird dazu
        verwendet, um alle Ports (auch &linux;-Ports) zu verfolgen.  Deshalb
        wird die &linux; RPM-Datenbank nicht benutzt (fehlende
        Unterstützung).</para>

      <para>Falls Sie jedoch eine beliebige RPM-basierte &linux;-Anwendung
        installieren wollen, erreichen Sie das mittels:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cd /compat/linux</userinput>
&prompt.root; <userinput>rpm2cpio -q &lt; /path/to/linux.archive.rpm | cpio -id</userinput></screen>

      <para>Benutzen Sie dann brandelf auf die installierten
        ELF-Binärdateien (nicht die Bibliotheken!).  Sie werden keine
        saubere Deinstallation hinbekommen, aber evtl. helfen ein paar Tests
        weiter.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Namensauflösung konfigurieren</title>

      <para>Wenn DNS nicht funktioniert, oder Sie folgende Fehlermeldung
	erhalten:</para>

      <screen>resolv+: "bind" is an invalid keyword resolv+:
"hosts" is an invalid keyword</screen>

      <para>müssen sie <filename>/compat/linux/etc/host.conf</filename>
        wie folgt anlegen:</para>

      <programlisting>order hosts, bind
multi on</programlisting>

      <para>Diese Reihenfolge legt fest, dass zuerst
	<filename>/etc/hosts</filename> und anschließend DNS
	durchsucht werden.  Wenn
	<filename>/compat/linux/etc/host.conf</filename> nicht vorhanden
	ist, finden Linux-Anwendungen FreeBSD's
	<filename>/etc/host.conf</filename> und
	beschweren sich über die inkompatible FreeBSD-Syntax.  Wenn Sie
	keinen Nameserver (in <filename>/etc/resolv.conf</filename>)
	konfiguriert haben, sollten Sie den Eintrag
	<literal>bind</literal> entfernen.</para>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="linuxemu-mathematica">
    <sect1info>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Boris</firstname>
	  <surname>Hollas</surname>
	  <contrib>Für Mathematica 5.x aktualisiert von </contrib>
	</author>
      </authorgroup>
    </sect1info>
    <title>&mathematica; installieren</title>

    <indexterm>
      <primary>Linux-Anwendungen</primary>
      <secondary><application>Mathematica</application></secondary>
    </indexterm>

    <para>Dieses Dokument beschreibt die Installation der Linux-Version von
      <application>&mathematica; 5.x</application> auf einem
      FreeBSD-System.</para>

    <para>Die Linux-Version von <application>&mathematica;</application>
      oder <application>&mathematica; für Studenten</application> kann
      direkt von Wolfram unter <ulink url="http://www.wolfram.com/"></ulink>
      bestellt werden.</para>

    <sect2>
      <title>Den &mathematica;-Installer starten</title>

      <para>Zuerst müssen Sie &os; mitteilen, dass die
	Linux-Binärversion von
	<application>&mathematica;</application> die Linux-ABI
	verwendet.  Dies erreichen Sie am einfachsten, indem Sie die
	Standard-ELF-Kennzeichnung für alle ungekennzeichneten
	Binärdateien auf Linux festlegen:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>sysctl kern.fallback_elf_brand=3</userinput></screen>

      <para>Danach wird FreeBSD annehmen, dass alle ungekennzeichneten
	ELF-Binärdateien die Linux-ABI verwenden und es wäre
	nun möglich, das Installationsprogramm direkt von der
	CD-ROM zu starten.</para>

      <para>Unter &os; müssen allerdings die Datei
	<filename>MathInstaller</filename> in ein lokales Verzeichnis
	Ihrer Festplatte kopieren:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>mount /cdrom</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp /cdrom/Unix/Installers/Linux/MathInstaller /LokalesVerzeichnis/</userinput></screen>

      <para>In dieser Datei ersetzen Sie in der ersten Zeile den Wert
	<literal>/bin/sh</literal> durch
	<literal>/compat/linux/bin/sh</literal>.  Dadurch wird
	sichergestellt, dass der Installer von der Linux-Version von
	&man.sh.1; aufgerufen wird.  Danach ersetzen Sie durch das
	im nächsten Abschnitt zu findende Skript oder über
	einen Texteditor alle Vorkommen von <literal>Linux)</literal>
	durch <literal>FreeBSD)</literal>.  Dadurch ist es dem
	<application>&mathematica;</application>-Installer möglich,
	durch den Einsatz von <command>uname -s</command> das
	Betriebssystem zu bestimmen.  &os; wird dabei als
	Linux-artiges Betriebssystem behandelt.  Durch den Aufruf von
	<command>MathInstaller</command> kann
	<application>&mathematica;</application> anschließend
	installiert werden.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Die &mathematica;-Programmdateien anpassen</title>

      <para>Das von <application>&mathematica;</application> während
	der Installation erzeugte Shell-Skript muss angepasst werden,
	bevor Sie es einsetzen können.  Wenn Sie die
	<application>&mathematica;</application>-Programmdateien unter
	<filename class="directory">/usr/local/bin</filename> installieren,
	finden Sie in diesem Verzeichnis die symbolische Links
	<filename>math</filename>, <filename>mathematica</filename>,
	<filename>Mathematica</filename>, sowie
	<filename>MathKernel</filename>.  In jeder dieser Dateien
	müssen Sie jedes Vorkommen von <literal>Linux)</literal>
	durch <literal>FreeBSD)</literal> ersetzen (entweder über
	einen Texteditor oder durch das folgende Shellskript):</para>

      <programlisting>#!/bin/sh
cd /usr/local/bin
for i in math mathematica Mathematica MathKernel
  do sed 's/Linux)/FreeBSD)/g' $i &gt; $i.tmp
  sed 's/\/bin\/sh/\/compat\/linux\/bin\/sh/g' $i.tmp &gt; $i
  rm $i.tmp
  chmod a+x $i
done</programlisting>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Ihr &mathematica;-Passwort anfordern</title>

      <indexterm>
	<primary>Ethernet</primary>
	<secondary>MAC-Adresse</secondary>
      </indexterm>

      <para>Wenn Sie <application>&mathematica;</application> das erste
	Mal starten, werden Sie nach einem Passwort gefragt.  Haben Sie
	noch kein Passwort von Wolfram erhalten, müssen Sie zuerst
	im Installationsverzeichnis <command>mathinfo</command>
	aufrufen, um Ihre <quote>Rechner-ID</quote> zu bestimmen.  Diese
	Rechner-ID basiert ausschließlich auf der MAC-Adresse
	Ihrer ersten Netzwerkkarte.  Daher ist es nicht möglich,
	Ihre <application>&mathematica;</application>-Kopie auf
	verschiedenen Rechnern zu installieren.</para>

      <para>Wenn Sie sich bei Wolfram registrieren (durch E-Mail,
	Telefon oder Fax), teilen Sie
	Ihre <quote>Rechner-ID</quote> mit und erhalten dafür
	ein aus Zahlengruppen bestehendes Passwort.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Das &mathematica;-Frontend über ein Netzwerk
	ausführen</title>

      <para><application>&mathematica;</application> verwendet einige
	spezielle Schriftarten, um Zeichen anzuzeigen, die in den
	Standardzeichensätzen nicht vorhanden
	sind (z.B. Integrale, Summen, griechische Buchstaben).  Das
	X-Protokoll verlangt allerdings, dass diese Schriftarten
	<emphasis>lokal</emphasis> installiert sind.
	Das bedeutet, dass Sie diese Schriftarten von der CD-ROM oder
	von einem Rechner, auf dem <application>&mathematica;</application>
	installiert ist, auf Ihren Rechner kopieren müssen.
	Diese Schriftarten befinden sich  normalerweise in
	<filename>/cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts</filename>
	(&mathematica;-CD) oder in
	<filename>/usr/local/mathematica/SystemFiles/Fonts</filename>
	(Festplatte).  Die aktuellen Schriftarten befinden sich dabei
	in den Unterverzeichnissen <filename>Type1</filename> und
	<filename>X</filename>.  Um diese Schriftarten zu verwenden,
	gibt es mehrere Möglichkeiten, die nun beschrieben werden:</para>

      <para>Die erste Möglichkeit besteht darin, die Schriftarten
	in eins der bereits existierenden Schriftartenverzeichnisse unter
	<filename>/usr/X11R6/lib/X11/fonts</filename> zu kopieren.
	Dies bedeutet, dass Sie <filename>fonts.dir</filename> editieren
	müssen, indem Sie die Schriftnamen hinzufügen und
	die Anzahl der Schriftarten in der ersten Zeile ändern.
	Alternativ ist es auch möglich, im Verzeichnis, in das
	Sie die Schriftarten kopiert haben, das Kommando
	&man.mkfontdir.1; auszuführen.</para>

      <para>Die zweite Möglichkeit, besteht darin,
	die Verzeichnisse nach
	<filename>/usr/X11R6/lib/X11/fonts</filename> zu kopieren:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkdir X</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkdir MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd /cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp X/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp Type1/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkfontdir</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd ../MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkfontdir</userinput></screen>

      <para>Nun fügen Sie die neuen Schriftartenverzeichnisse in
	Ihren Pfad ein:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X</userinput>
&prompt.root; <userinput>xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>xset fp rehash</userinput></screen>

      <para>Wenn Sie den &xorg;-Server verwenden, können Sie die
	Schriftarten-Verzeichnisse automatisch laden lassen, wenn Sie sie
	in Ihrer <filename>xorg.conf</filename> angeben.</para>

      <indexterm><primary>Schriftarten</primary></indexterm>

      <para>Wenn Sie <emphasis>noch kein</emphasis>
	<filename>/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1</filename>-Verzeichnis
	haben, können Sie das
	<filename>MathType1</filename>-Verzeichnis im vorherigen
	Beispiel in <filename>Type1</filename> umbenennen.</para>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="linuxemu-maple">
    <sect1info>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Aaron</firstname>
	  <surname>Kaplan</surname>
<!--	  <address><email>aaron@lo-res.org</email></address>-->
	  <contrib>Beigetragen von </contrib>
	</author>
      </authorgroup>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Robert</firstname>
	  <surname>Getschmann</surname>
<!--	  <address><email>rob@getschmann.org</email></address>-->
	  <contrib>Mit Unterstützung durch </contrib>
	</author>
      </authorgroup>
    </sect1info>
    <title>&maple; installieren</title>

    <indexterm>
      <primary>Linux-Anwendungen</primary>
      <secondary><application>Maple</application></secondary>
    </indexterm>

    <para><application>&maple;</application> ist ein mit
      <application>&mathematica;</application> vergleichbares kommerzielles
      Mathematikprogramm.  Sie können dieses Programm unter
      <ulink url="http://www.maplesoft.com/"></ulink> kaufen und sich
      anschließend registrieren, um eine Lizenz zu erhalten.  Um
      dieses Programm unter FreeBSD zu installieren, gehen Sie wie
      folgt vor:</para>

    <procedure>
      <step><para>Führen Sie das
	<filename>INSTALL</filename>-Shell-Skript
	der Softwaredistribution aus.  Wählen Sie die
	<quote>RedHat</quote>-Option aus, wenn Sie das
	Installationsprogramm danach fragt.  Ein typisches
	Installationsverzeichnis wäre z.B.
	<filename class="directory">/usr/local/maple</filename>.</para></step>

      <step><para>Wenn Sie dies noch nicht gemacht haben, besorgen Sie
	sich nun eine <application>&maple;</application>-Lizenz von
	Maple Waterloo Software
	(<ulink url="http://register.maplesoft.com"></ulink>)
	und kopieren Sie diese nach
	<filename>/usr/local/maple/license/license.dat</filename>.</para></step>

      <step><para>Installieren Sie den
	<application>FLEXlm</application>-Lizenz-Manager, indem Sie
	das <filename>INSTALL_LIC</filename>-Installations-Shellskript
	ausführen, das mit <application>&maple;</application>
	ausgeliefert wird.  Geben Sie Ihren primären
	Rechnernamen für den Lizenz-Server an.</para></step>

      <step><para>Verändern Sie
	<filename>/usr/local/maple/bin/maple.system.type</filename>
	wie folgt:</para>

<programlisting>   ----- snip ------------------
*** maple.system.type.orig      Sun Jul  8 16:35:33 2001
--- maple.system.type   Sun Jul  8 16:35:51 2001
***************
*** 72,77 ****
--- 72,78 ----
          # the IBM RS/6000 AIX case
          MAPLE_BIN="bin.IBM_RISC_UNIX"
          ;;
+     "FreeBSD"|\
      "Linux")
          # the Linux/x86 case
        # We have two Linux implementations, one for Red Hat and
   ----- snip end of patch -----</programlisting>

	<para>Bitte beachten Sie, dass nach
	  <literal>"FreeBSD"|\</literal> kein anderes
	  Zeichen eingefügt werden darf.</para>

	<para>Dieser Patch weist <application>&maple;</application> an,
	  FreeBSD als <quote>eine Art von Linux-System</quote> zu erkennen.
	  Das Shell-Skript <filename>bin/maple</filename> ruft das
	  Shell-Skript <filename>bin/maple.system.type</filename> auf,
	  welches wiederum <command>uname -a</command> verwendet,
	  um den Namen des Betriebssystems herauszufinden.
	  Abhängig vom Betriebssystem weiß das System nun,
	  welche Binärdateien verwendet werden sollen.</para></step>

      <step><para>Starten Sie den Lizenz-Server.</para>

	<para>Das folgende, als
	  <filename>/usr/local/etc/rc.d/lmgrd.sh</filename>
	  installierte Shell-Skript ist ein komfortabler Weg,
	  um <command>lmgrd</command> zu starten:</para>

	<programlisting>   ----- snip ------------

#! /bin/sh
PATH=/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin
PATH=${PATH}:/usr/local/maple/bin:/usr/local/maple/FLEXlm/UNIX/LINUX
export PATH

LICENSE_FILE=/usr/local/maple/license/license.dat
LOG=/var/log/lmgrd.log

case "$1" in
start)
	lmgrd -c ${LICENSE_FILE} 2&gt;&gt; ${LOG} 1&gt;&2
	echo -n " lmgrd"
	;;
stop)
	lmgrd -c ${LICENSE_FILE} -x lmdown 2&gt;&gt; ${LOG} 1&gt;&2
	;;
*)
	echo "Usage: `basename $0` {start|stop}" 1&gt;&2
	exit 64
	;;
esac

exit 0
   ----- snip ------------</programlisting></step>


      <step><para>Versuchen Sie, <application>&maple;</application>
	zu starten:</para>

        <screen>&prompt.user; <userinput>cd /usr/local/maple/bin</userinput>
&prompt.user; <userinput>./xmaple</userinput></screen>

	<para>Nun sollte das Programm laufen und alles funktionieren.
	    Falls ja, vergessen Sie nicht, an Maplesoft zu schreiben
	    und sie wissen zu lassen, dass Sie gerne eine native
	    FreeBSD-Version hätten.</para></step>
    </procedure>

    <sect2>
    <title>Häufige Fehlerquellen</title>

      <itemizedlist>
        <listitem><para>Der
	  <application>FLEXlm</application>-Lizenzmanager kann schwierig
	  zu bedienen sein.  Zusätzliche Dokumentation
	  zu diesem Thema finden Sie unter <ulink
	  url="http://www.globetrotter.com/"></ulink>.</para></listitem>

        <listitem><para>Es ist bekannt, dass <command>lmgrd</command>
	  sehr pingelig ist, wenn es um die Lizenzdatei geht.  Gibt
	  es Probleme, führt dies zu einem Speicherauszug
	  (<foreignphrase>core dump</foreignphrase>).  Ein
	  korrekte Lizenzdatei sollte ähnlich der
	  folgenden aussehen:</para>

<programlisting># =======================================================
# License File for UNIX Installations ("Pointer File")
# =======================================================
SERVER chillig ANY
#USE_SERVER
VENDOR maplelmg

FEATURE Maple maplelmg 2000.0831 permanent 1 XXXXXXXXXXXX \
         PLATFORMS=i86_r ISSUER="Waterloo Maple Inc." \
         ISSUED=11-may-2000 NOTICE=" Technische Universitat Wien" \
         SN=XXXXXXXXX</programlisting>

	  <note><para>Seriennummer und Schlüssel wurden durch mehrere
	    <literal>X</literal> unkenntlich gemacht.  <hostid>chillig</hostid> ist ein
	    Rechnername.</para></note>

	  <para>Veränderungen an der Lizenzdatei sind möglich,
	    solange Sie die <literal>FEATURE</literal>-Zeile nicht
	    verändern (diese ist durch den Lizenzschlüssel
	    geschützt).</para></listitem>
      </itemizedlist>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="linuxemu-matlab">
    <sect1info>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Dan</firstname>
	  <surname>Pelleg</surname>
	  <contrib>Beigesteuert von </contrib>
	</author>
	<!-- daniel+handbook@pelleg.org -->
      </authorgroup>
    </sect1info>
    <title>&matlab; installieren</title>

    <indexterm>
      <primary>Linux-Anwendungen</primary>
      <secondary><application>MATLAB</application></secondary>
    </indexterm>

    <para>Im Folgenden wird die Installation der Linux-Anwendung
      <application>&matlab;</application> Version&nbsp;6.5 auf
      &os; beschrieben.  Mit Ausnahme der
      <application>&java.virtual.machine;</application> (siehe
      <xref linkend="matlab-jre"/>) läuft die Anwendung
      auch ganz gut.</para>

    <para>Die Linux-Version von <application>&matlab;</application>
      können Sie direkt bei <ulink
        url="http://www.mathworks.com">The MathWorks</ulink> bestellen.
      Vergewissern Sie sich, dass Sie die Lizenz-Datei
      oder eine Anleitung zum Erstellen der Lizenz-Datei erhalten
      haben.  Wenn Sie mit MathWorks in Kontakt stehen, weisen
      Sie bitte auf die fehlende &os;-Version der Software hin.</para>

    <sect2>
      <title>Das &matlab;-Installationsskript</title>

      <para>Um <application>&matlab;</application> zu installieren,
	gehen Sie wie folgt vor:</para>

      <procedure>
	<step>
	  <para>Hängen Sie die Installations-CD ein und
	    wechseln Sie zu <username>root</username>, wie im
	    Installations-Skript gefordert.  Starten Sie die
	    Installation mit dem folgenden Kommando:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput>/compat/linux/bin/sh /cdrom/install</userinput></screen>

	  <tip>
	    <para>Die Installation erfordert eine graphische
	      Benutzeroberfläche.  Wenn Sie die Fehlermeldung
	      erhalten, dass das Display nicht geöffnet werden
	      konnte, führen Sie das folgende Kommando aus:</para>

	    <screen>&prompt.root; <userinput>setenv HOME ~<replaceable>USER</replaceable></userinput></screen>

	    <para>Für <replaceable>USER</replaceable> setzen Sie
	      den Benutzer ein, von dem aus Sie <username>root</username>
	      geworden sind.</para>
	  </tip>
	</step>

	<step>
	  <para>Beantworten Sie die Frage nach dem
	    <application>&matlab;</application>-Root-Verzeichnis mit:
	    <userinput>/compat/linux/usr/local/matlab</userinput>.</para>

	  <tip>
	    <para>Den langen Pfad werden Sie noch öfter brauchen.
	      Die Tipparbeit können Sie sich mit dem folgenden
	      Befehl erleichtern:</para>

	    <screen>&prompt.root; <userinput>set MATLAB=/compat/linux/usr/local/matlab</userinput></screen>
	  </tip>
	</step>

	<step>
	  <para>Editieren Sie die Lizenz-Datei entsprechend der
	    Anweisung, die Sie beim Erwerb der Lizenz
	    erhalten haben.</para>

	  <tip>
	    <para>Sie können die Datei schon vorher mit Ihrem
	      Lieblingseditor bearbeiten.  Kopieren Sie die Lizenz-Datei
	      nach <filename>$MATLAB/license.dat</filename>
	      bevor das Installationsprogramm Sie auffordert, die
	      Datei zu editieren.</para>
	  </tip>
	</step>

	<step>
	  <para>Schließen Sie die Installation ab.</para>
	</step>
      </procedure>

      <para>Die <application>&matlab;</application>-Installation
	ist jetzt abgeschlossen.  Die folgenden Schritte passen
	<application>&matlab;</application> an &os; an.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Den Lizenzmanager starten</title>
      <procedure>
	<step>
	  <para>Erstellen Sie symbolische Links zu den Startskripten
	    des Lizenzmanagers:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput>ln -s $MATLAB/etc/lmboot /usr/local/etc/lmboot_TMW</userinput>
&prompt.root; <userinput>ln -s $MATLAB/etc/lmdown /usr/local/etc/lmdown_TMW</userinput></screen>
	</step>

	<step>
	  <para>Erstellen Sie das Startskript
	    <filename>/usr/local/etc/rc.d/flexlm.sh</filename>.  Das
	    folgende Beispiel ist eine geänderte Version des
	    mitgelieferten Skripts
	    <filename>$MATLAB/etc/rc.lm.glnx86</filename>.
	    Angepasst wurden die Pfade zu den Dateien und der
	    Start des Lizenzmanagers unter der Linux-Emulation.</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
case "$1" in
  start)
        if [ -f /usr/local/etc/lmboot_TMW ]; then
              /compat/linux/bin/sh /usr/local/etc/lmboot_TMW -u <replaceable>username</replaceable> &amp;&amp; echo 'MATLAB_lmgrd'
        fi
        ;;
  stop)
	if [ -f /usr/local/etc/lmdown_TMW ]; then
            /compat/linux/bin/sh /usr/local/etc/lmdown_TMW  &gt; /dev/null 2&gt;&amp;1
	fi
        ;;
  *)
	echo "Usage: $0 {start|stop}"
	exit 1
	;;
esac

exit 0</programlisting>

	  <important>
	    <para>Machen Sie Datei ausführbar:</para>

	    <screen>&prompt.root; <userinput>chmod +x /usr/local/etc/rc.d/flexlm.sh</userinput></screen>

	    <para>Ersetzen Sie im Skript <replaceable>username</replaceable>
	      durch einen existierenden Benutzer Ihres Systems
	      (bitte keinesfalls <username>root</username>).</para>
	  </important>
	</step>

	<step>
	  <para>Starten Sie den Lizenzmanager:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput>/usr/local/etc/rc.d/flexlm.sh start</userinput></screen>
	</step>
      </procedure>
    </sect2>

    <sect2 id="matlab-jre">
      <title>Einrichten der &java;-Laufzeitumgebung</title>

      <para>Erstellen Sie einen symbolischen Link auf eine
	unter &os; laufende &java;-Laufzeitumgebung (JRE):</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cd $MATLAB/sys/java/jre/glnx86/</userinput>
&prompt.root; <userinput>unlink jre; ln -s ./jre1.1.8 ./jre</userinput></screen>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Ein &matlab;-Startskript erstellen</title>

      <procedure>
	<step>
	  <para>Kopieren Sie das folgende Skript nach
	    <filename>/usr/local/bin/matlab</filename>:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
/compat/linux/bin/sh /compat/linux/usr/local/matlab/bin/matlab "$@"</programlisting>
	</step>

	<step>
	  <para>Machen Sie das Skript ausführbar:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput>chmod +x /usr/local/bin/matlab</userinput></screen>
	</step>
      </procedure>

      <tip>
	<para>Abhängig von der Version des Ports
	  <filename role="package">emulators/linux_base</filename>
	  kann das Skript auf Fehler laufen.  Die Fehler können
	  Sie vermeiden, indem Sie die Datei
	  <filename>/compat/linux/usr/local/matlab/bin/matlab</filename>
	  editieren.  Ändern Sie die nachstehende Zeile</para>

	<programlisting>if [ `expr "$lscmd" : '.*-&gt;.*'` -ne 0 ]; then</programlisting>
	<para>(mit Version&nbsp;13.0.1 in der Zeile&nbsp;410) in
	  die folgende um:</para>

	<programlisting>if test -L $newbase; then</programlisting>
      </tip>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Stopp-Skript für &matlab; erstellen</title>

      <para>Das nachstehende Skript beendet &matlab;
        ordnungsgemäß.</para>

      <procedure>
	<step>
	  <para>Erstellen Sie die Datei
	    <filename>$MATLAB/toolbox/local/finish.m</filename> mit
	    dem nachstehenden Inhalt:</para>

	  <programlisting>! $MATLAB/bin/finish.sh</programlisting>

	  <note>
	    <para>Übernehmen Sie die Zeichenkette
	      <literal>$MATLAB</literal> unverändert.</para>
	  </note>

	  <tip>
	    <para>Im selben Verzeichnis befinden sich die
	      Dateien <filename>finishsav.m</filename> und
	      <filename>finishdlg.m</filename>.  Die Dateien
	      sichern die Einstellungen der Arbeitsfläche
	      bevor &matlab; beendet wird.  Wenn Sie eine
	      der beiden Dateien benutzen, fügen Sie
	      die obige Zeile unmittelbar nach dem
	      <literal>save</literal>-Kommando ein.</para>
	  </tip>
	</step>

	<step>
	  <para>Erstellen Sie die Datei
	    <filename>$MATLAB/bin/finish.sh</filename> mit
	    nachstehendem Inhalt:</para>

	  <programlisting>#!/compat/linux/bin/sh
(sleep 5; killall -1 matlab_helper) &
exit 0</programlisting>
	</step>

	<step>
	  <para>Machen Sie die Datei ausführbar:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput>chmod +x $MATLAB/bin/finish.sh</userinput></screen>
	</step>
      </procedure>
    </sect2>

    <sect2 id="matlab-using">
      <title>&matlab; benutzen</title>

      <para>Jetzt können Sie <application>&matlab;</application>
	mit dem <command>matlab</command> starten.</para>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="linuxemu-oracle">
    <sect1info>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Marcel</firstname>
	  <surname>Moolenaar</surname>
	  <contrib>Beigetragen von </contrib>
	</author>
	<!-- marcel@cup.hp.com -->
      </authorgroup>
    </sect1info>
    <title>&oracle; installieren</title>

    <indexterm>
      <primary>Linux-Anwendungen</primary>
      <secondary><application>Oracle</application></secondary>
    </indexterm>

    <sect2>
      <title>Übersicht</title>
      <para>Dieses Dokument beschreibt die Installation von
	<application>&oracle; 8.0.5</application>
	und <application>&oracle; 8.0.5.1 Enterprise Edition</application>
	für Linux auf einem FreeBSD-Rechner.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Installation der Linux-Umgebung</title>

      <para>Stellen Sie sicher, dass Sie sowohl
	<filename role="package">emulators/linux_base</filename> und
	<filename role="package">devel/linux_devtools</filename>
	aus der Ports-Sammlung installiert haben.  Wenn Sie mit
	diesen Ports Schwierigkeiten haben, müssen Sie
	vielleicht ältere Versionen der Linux-Umgebung aus
	der Ports-Sammlung installieren.</para>

      <para>Wenn Sie den Intelligent-Agent verwenden wollen,
	müssen Sie zusätzlich das RedHat Tcl-Paket
	installieren: <filename>tcl-8.0.3-20.i386.rpm</filename>.
	Zur Installation von RPM-Paketen wir der Port
	<filename role='package'>archivers/rpm</filename> benötigt.
	Ist der Port installiert, lassen sich RPM-Pakete
	anschließend mit dem nachstehenden Befehl
	installieren:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>rpm -i --ignoreos --root /compat/linux --dbpath /var/lib/rpm <replaceable>package</replaceable></userinput></screen>

      <para>Die Installation der RPM-Pakete sollte ohne
	Fehlermeldung ablaufen.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Die &oracle;-Umgebung erzeugen</title>

      <para>Bevor Sie <application>&oracle;</application> installieren
	können, müssen Sie eine entsprechende Umgebung erzeugen.
	Dieses Dokument beschreibt nur, was Sie
	<emphasis>im Speziellen</emphasis> tun müssen, um die
	Linux-Version von <application>&oracle;</application> unter FreeBSD
	zu installieren, nicht aber, was bereits in der Installationsanleitung
	von <application>&oracle;</application> beschrieben wird.</para>

      <sect3 id="linuxemu-kernel-tuning">
        <title>Kernel-Tuning</title>
	<indexterm><primary>Kernel Tuning</primary></indexterm>

	<para>Wie in der Installationsanleitung von
	  <application>&oracle;</application> beschrieben,
	  müssen Sie die maximale Shared-Memory Größe
	  festlegen.  Verwenden Sie
	  <literal>SHMMAX</literal> nicht unter FreeBSD.
	  <literal>SHMMAX</literal> wird lediglich aus
	  <literal>SHMMAXPGS</literal> und <literal>PGSIZE</literal>
	  berechnet.  Definieren Sie stattdessen
	  <literal>SHMMAXPGS</literal>.  Alle anderen Optionen
	  können wie in der Anleitung beschrieben verwendet werden.
	  Zum Beispiel:</para>

	<programlisting>options SHMMAXPGS=10000
options SHMMNI=100
options SHMSEG=10
options SEMMNS=200
options SEMMNI=70
options SEMMSL=61</programlisting>

	<para>Passen Sie diese Optionen entsprechend dem von Ihnen
	  gewünschten Einsatzzweck von
	  <application>&oracle;</application> an.</para>

	<para>Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie folgende
	  Optionen in Ihren Kernel kompilieren:</para>

<programlisting>options SYSVSHM #SysV shared memory
options SYSVSEM #SysV semaphores
options SYSVMSG #SysV interprocess communication</programlisting>
      </sect3>

      <sect3 id="linuxemu-oracle-account">

        <title>&oracle;-Benutzer anlegen</title>

	<para>Legen Sie den Account <username>oracle</username> an.
	  Der Account unterschiedet sich von normalen Accounts
	  dadurch, dass er eine Linux-Shell zugeordnet bekommen muss.
	  Fügen Sie <literal>/compat/linux/bin/bash</literal> in die
	  Datei <filename>/etc/shells</filename> ein und setzen Sie die
	  Shell für den <username>oracle</username>-Account auf
	  <filename>/compat/linux/bin/bash</filename>.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="linuxemu-environment">
        <title>Umgebung</title>

	<para>Neben den normalen
	  <application>&oracle;</application>-Variablen, wie z.B.
	  <envar>ORACLE_HOME</envar> und <envar>ORACLE_SID</envar>
	  müssen Sie die folgenden Variablen setzen:</para>

	<informaltable frame="none" pgwide="1">
	  <tgroup cols="2">
	  <colspec colwidth="1*"/>
	  <colspec colwidth="2*"/>
	    <thead>
	      <row>
		<entry>Variable</entry>

		<entry>Wert</entry>
	      </row>
	    </thead>
	    <tbody>
	      <row>
		<entry><envar>LD_LIBRARY_PATH</envar></entry>

		<entry><literal>$ORACLE_HOME/lib</literal></entry>
	      </row>

	      <row>
		<entry><envar>CLASSPATH</envar></entry>

		<entry><literal>$ORACLE_HOME/jdbc/lib/classes111.zip</literal></entry>
	      </row>

	      <row>
		<entry><envar>PATH</envar></entry>

		<entry><literal>/compat/linux/bin
/compat/linux/sbin
/compat/linux/usr/bin
/compat/linux/usr/sbin
/bin
/sbin
/usr/bin
/usr/sbin
/usr/local/bin
$ORACLE_HOME/bin</literal></entry>
	      </row>
	    </tbody>
	  </tgroup>
	</informaltable>

        <para>Es ist empfehlenswert, alle Variablen in der Datei
	  <filename>.profile</filename> zu setzen.  Ein komplettes
	  Beispiel sieht folgendermaßen aus:</para>

        <programlisting>ORACLE_BASE=/oracle; export ORACLE_BASE
ORACLE_HOME=/oracle; export ORACLE_HOME
LD_LIBRARY_PATH=$ORACLE_HOME/lib
export LD_LIBRARY_PATH
ORACLE_SID=ORCL; export ORACLE_SID
ORACLE_TERM=386x; export ORACLE_TERM
CLASSPATH=$ORACLE_HOME/jdbc/lib/classes111.zip
export CLASSPATH
PATH=/compat/linux/bin:/compat/linux/sbin:/compat/linux/usr/bin
PATH=$PATH:/compat/linux/usr/sbin:/bin:/sbin:/usr/bin:/usr/sbin
PATH=$PATH:/usr/local/bin:$ORACLE_HOME/bin
export PATH</programlisting>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>&oracle; installieren</title>

      <para>Auf Grund einer kleinen Unregelmäßigkeit
	im Linux-Emulator müssen Sie das Verzeichnis
	<filename>.oracle</filename> unter <filename>/var/tmp</filename>
	erzeugen, bevor Sie das Installationsprogramm starten.
	Das Verzeichnis muss dem Account <username>oracle</username>
	gehören.  Sie sollten <application>&oracle;</application> nun
	ohne Probleme installieren können.  Treten dennoch Probleme
	auf, überprüfen Sie zuerst Ihre
	<application>&oracle;</application>-Distribution und Ihre
	Konfiguration.  Nachdem Sie <application>&oracle;</application>
	erfolgreich installiert haben, installieren Sie die Patches
	wie in den zwei folgenden Abschnitten beschrieben:</para>

      <para>Ein häufiges Problem ist, dass der
	TCP Protokoll-Adapter nicht korrekt installiert wird.
	Daraus folgt, dass Sie keine TCP-Listener starten können.
	Dieses Problem kann durch folgende Schritte behoben werden:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cd $ORACLE_HOME/network/lib</userinput>
&prompt.root; <userinput>make -f ins_network.mk ntcontab.o</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd $ORACLE_HOME/lib</userinput>
&prompt.root; <userinput>ar r libnetwork.a ntcontab.o</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd $ORACLE_HOME/network/lib</userinput>
&prompt.root; <userinput>make -f ins_network.mk install</userinput></screen>

      <para>Vergessen Sie nicht, <filename>root.sh</filename>
	nochmals auszuführen!</para>

      <sect3 id="linuxemu-patch-root">
        <title>root.sh patchen</title>

	<para>Während der
	  <application>&oracle;</application>-Installation werden einige
	  Aktionen, die als <username>root</username>
	  ausgeführt werden müssen, in ein Shell-Skript
	  mit dem Namen <filename>root.sh</filename> gespeichert.
	  Dieses Skript befindet sich im Verzeichnis
	  <filename>orainst</filename>.  Verwenden Sie folgenden
	  Patch für <filename>root.sh</filename>, damit es
	  das richtige <command>chown</command> Kommando
	  verwendet, oder lassen Sie das
	  Skript alternativ unter einer Linux-Shell ablaufen:</para>

	<programlisting>*** orainst/root.sh.orig Tue Oct 6 21:57:33 1998
--- orainst/root.sh Mon Dec 28 15:58:53 1998
***************
*** 31,37 ****
# This is the default value for CHOWN
# It will redefined later in this script for those ports
# which have it conditionally defined in ss_install.h
! CHOWN=/bin/chown
#
# Define variables to be used in this script
--- 31,37 ----
# This is the default value for CHOWN
# It will redefined later in this script for those ports
# which have it conditionally defined in ss_install.h
! CHOWN=/usr/sbin/chown
#
# Define variables to be used in this script</programlisting>

	<para>Wenn Sie <application>&oracle;</application> nicht
	  von CD-ROM installieren, können
	  Sie Quelldatei für <filename>root.sh</filename>
	  verändern.  Sie heißt <filename>rthd.sh</filename>
	  und befindet sich im <filename>orainst</filename>-Verzeichnis
	  des Quellcodebaums.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="linuxemu-patch-tcl">
	<title>genclntsh patchen</title>

	<para>Das Skript <command>genclntsh</command> wird verwendet,
	  um eine Shared-Library für Clients zu erzeugen.
	  Diese wird bei der Erzeugung der Demos verwendet.  Verwenden
	  Sie folgenden Patch, um die Definition von <envar>PATH</envar>
	  auszukommentieren:</para>

	<programlisting>*** bin/genclntsh.orig Wed Sep 30 07:37:19 1998
--- bin/genclntsh Tue Dec 22 15:36:49 1998
***************
*** 32,38 ****
#
# Explicit path to ensure that we're using the correct commands
#PATH=/usr/bin:/usr/ccs/bin export PATH
! PATH=/usr/local/bin:/bin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin export PATH
#
# each product MUST provide a $PRODUCT/admin/shrept.lst
--- 32,38 ----
#
# Explicit path to ensure that we're using the correct commands
#PATH=/usr/bin:/usr/ccs/bin export PATH
! #PATH=/usr/local/bin:/bin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin export PATH
#
# each product MUST provide a $PRODUCT/admin/shrept.lst</programlisting>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>&oracle; starten</title>

      <para>Wenn Sie den Anweisungen gefolgt sind, sollten Sie nun
	in der Lage sein, <application>&oracle;</application> zu starten,
	genau so, wie Sie dies auch unter Linux tun würden.</para>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="linuxemu-advanced">
    <title>Weiterführende Themen</title>

    <para>Wenn Sie sich fragen, wie die Linux-Binärkompatibilität
      unter FreeBSD realisiert wurde, sollten Sie diesen Abschnitt lesen.
      Der Großteil der folgenden Informationen stammt aus einer
      E-Mail, die von Terry Lambert (<email>tlambert@primenet.com</email>)
      an die FreeBSD-Chat-Mailingliste
      (<email>freebsd-chat@FreeBSD.org</email>) geschrieben wurde
      (Message ID: <literal>&lt;199906020108.SAA07001@usr09.primenet.com&gt;</literal>).</para>

    <sect2>
      <title>Wie funktioniert es?</title>
      <indexterm><primary>execution class loader</primary></indexterm>

      <para>FreeBSD verfügt über eine <quote>execution class
	loader</quote> genannte Abstraktion.  Dabei handelt es sich um einen
	Eingriff in den &man.execve.2; Systemaufruf.</para>

      <para>FreeBSD verfügt über eine Liste von Ladern, anstelle
	eines einzigen, auf <literal>#!</literal>
	zurückgreifenden Laders, um Shell-Interpreter oder Shell-Skripte
	auszuführen.</para>

      <para>Historisch gesehen untersuchte der einzige, auf
	UNIX-Plattformen vorhandene Lader die "magische Zahl"
	(in der Regel die ersten 4 oder 8&nbsp;Bytes der Datei), um
	festzustellen, ob der Binärtyp dem System bekannt war.
	War dies der Fall, wurde der Binärlader aufgerufen.</para>

      <para>Wenn es sich nicht um den zum System gehörigen Binärtyp
        handelte, gab &man.execve.2; einen Fehler zurück,
	und die Shell versuchte stattdessen, die Datei als Shell-Befehl
	auszuführen.</para>

      <para>Dabei wurde als Standardeinstellung <quote>was auch immer die
        aktuelle Shell ist</quote> festgelegt.</para>

      <para>Später wurde ein Hack in &man.sh.1; eingefügt,
	der die zwei ersten Zeichen untersuchte.  Wenn diese
	<literal>:\n</literal> entsprachen,
	wurde stattdessen die &man.csh.1;-Shell aufgerufen
	(wir glauben, dass dies zuerst von SCO umgesetzt wurde).</para>

      <para>FreeBSD versucht heute eine Liste von Ladern, unter denen
	sich ein allgemeiner Lader für Interpreter befindet.  Der
	auszuführende Interpreter wird im ersten, durch
	Leerzeichen getrennten Feld, der <literal>#!</literal>-Zeile
	angegeben.  Lässt sich der Interpreter nicht ermitteln,
	wird auf <filename>/bin/sh</filename> zurückgegriffen.</para>

      <indexterm><primary>ELF</primary></indexterm>

      <para>Für die Linux ABI-Unterstützung erkennt FreeBSD
        die magische Zahl als ELF-Binärdatei (Zu diesem Zeitpunkt wird
	nicht zwischen FreeBSD, &solaris;, Linux oder anderen Systemen
	unterschieden, die über ELF-Binärdateien
	verfügen.).</para>

      <indexterm><primary>Solaris</primary></indexterm>

      <para>Der ELF-Lader sucht nach einer speziellen
	<emphasis>Kennzeichnung</emphasis>, die aus einem Kommentarabschnitt
	in der ELF-Datei besteht, und die in SVR4/&solaris; ELF
	Binärdateien nicht vorhanden ist.</para>

      <para>Damit Linux-Binärdateien (unter FreeBSD) funktionieren,
	müssen sie als <literal> Linux</literal>
	<emphasis>gekennzeichnet</emphasis> werden, und zwar durch
	&man.brandelf.1;:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>brandelf -t Linux file</userinput></screen>

      <para>Nachdem dies geschehen ist, erkennt der ELF-Lader die
	<literal>Linux</literal>-Kennzeichnung der Datei.</para>
      <indexterm>
        <primary>ELF</primary>
	<secondary><command>brandelf</command></secondary>
      </indexterm>

      <para>Wenn der ELF-Lader die <literal>Linux</literal>-Kennzeichnung
	sieht, wird ein Zeiger in der <literal>proc</literal>-Struktur
	ersetzt.  Alle Systemaufrufe werden durch diesen Zeiger indiziert
	(in einem traditionellen &unix; System wäre das ein
	<literal>sysent[]</literal>-Strukturfeld, das die Systemaufrufe
	enthält).  Der Prozess wird weiterhin speziell gekennzeichnet,
	so dass der Trap-vector im Signal-trampoline-code eine spezielle
	Behandlung erfährt und das Linux-Kernelmodul verschiedene
	kleinere Korrekturen vornehmen kann.</para>

      <para>Der Linux-Systemaufrufvektor enthält neben anderen
	Dingen eine Liste der <literal>sysent[]</literal>-Einträge,
	deren Adressen sich im Kernelmodul befinden.</para>

      <para>Wenn ein Linux-Programm einen Systemaufruf ausführt,
        dereferenziert die Trap-Behandlungsroutine den Zeiger auf die
	Eintrittspunkte für die Systemaufrufe und erhält damit die
	Linux-Eintrittspunkte und nicht die FreeBSD-Eintrittspunkte.</para>

      <para>Zusätzlich <emphasis>verändert</emphasis> der
	Linuxmodus die Systempfade dynamisch; genauso, wie dies die
	Option <option>union</option> beim Einbinden von Dateisystemen
	macht (Achtung: <emphasis>nicht</emphasis> das Dateisystem unionfs!).
	Zuerst wird die Datei im Verzeichnis <filename>/compat/linux/<replaceable>Originalpfad</replaceable></filename>
	gesucht, <emphasis>danach</emphasis>, wenn sie dort nicht gefunden
	wurde, wird sie im FreeBSD-Verzeichnis
	<filename>/<replaceable>Originalpfad</replaceable></filename>
	gesucht.  Dadurch wird sichergestellt, dass
	Binärdateien, die zur Ausführung andere
	Binärdateien benötigen, ausgeführt
	werden können (so dass alle Linux-Werkzeuge unter der
	ABI laufen).  Dies bedeutet auch,
	dass Linux-Binärdateien FreeBSD-Binärdateien
	laden und ausführen können, wenn keine passenden
	Linux-Binärdateien vorhanden sind.  Ein in
	<filename>/compat/linux</filename> plaziertes &man.uname.1; kann
	damit Linux-Programmen vorgaukeln, dass sie auf einem Linux-System
	laufen.</para>

      <para>Im Endeffekt gibt es einen Linux-Kernel innerhalb des
        FreeBSD-Kernels.  Die Sprungtabellen für Linux-
	beziehungsweise FreeBSD-Systemaufrufe verweisen allerdings auf
	dieselben Funktionen, die Kerneldienste wie Dateisystemoperationen,
	Operationen für den virtuellen Speicher,
	Signalübermittlung und System&nbsp;V&nbsp;IPC bereitstellen,
	Der einzige Unterschied ist, dass Binärdateien unter FreeBSD
	FreeBSD-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen verwenden.
	Linux-Binärdateien hingegen verwenden die
	Linux-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen. Die meisten
	älteren Betriebssysteme hatten ihre eigenen
	<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen: Funktionsadressen
	in einem globalen, statischen <literal>sysent[]</literal>
	Strukturfeld an Stelle von Funktionsadressen,  die durch
	einen dynamisch initialisierten Zeiger aus der
	<literal>proc</literal> Struktur, die den Aufruf gemacht hatte,
	dereferenziert wurden.</para>

      <para>Welche ist die echte FreeBSD-ABI?  Das spielt keine Rolle.
	Grundsätzlich ist der einzige Unterschied (zurzeit
	ist das so; dies könnte sich in zukünftigen
	Versionen leicht ändern und wird sich wahrscheinlich
	auch ändern), dass die
	FreeBSD-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen statisch in
	den Kernel gelinkt sind, und dass die
	Linux-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen statisch gelinkt
	oder über ein Modul eingebunden werden können.</para>

      <para>Ja, aber ist das wirkliche eine Emulation? Nein.  Es ist eine
	Implementierung eines ABIs, keine Emulation.  Es ist kein Emulator
	(oder Simulator, um der nächsten Frage zuvorzukommen)
	beteiligt.</para>

      <para>Warum wird es manchmal <quote>Linux-Emulation</quote> genannt?
	Um es schwerer zu machen, FreeBSD zu verkaufen.  Wirklich, das kommt
	daher, weil dies zu einer Zeit implemtiert wurde,
	in der es kein anderes Wort
	(als Emulation) gab, das beschrieb, was vor sich ging.
	Wenn der Kernel nicht entsprechend konfiguriert wurde oder das
	Modul geladen wurde, war es falsch zu behaupten, FreeBSD würde
	Linux-Binärprogramme ausführen.  Man benötigte
	ein Wort, das beschrieb, was da geladen
	wurde &ndash; daher <quote>Der Linux-Emulator</quote>.</para>
    </sect2>
  </sect1>
</chapter>