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<!--
     The FreeBSD Documentation Project
     The FreeBSD German Documentation Project
     $FreeBSD$
     $FreeBSDde: de-docproj/books/handbook/printing/chapter.sgml,v 1.56 2012/02/16 20:07:18 bcr Exp $
     basiert auf: 1.124
-->

<chapter id="printing">
  <chapterinfo>
    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Sean</firstname>
	<surname>Kelly</surname>
	<contrib>Beigetragen von </contrib>
      </author>
      <!-- 30 Sept 1995 -->
    </authorgroup>
    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Jim</firstname>
	<surname>Mock</surname>
	<contrib>Restrukturiert und aktualisiert durch </contrib>
	<!-- Mar 2000 -->
      </author>
    </authorgroup>
    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Stefan</firstname>
	<surname>Bethke</surname>
	<contrib>Übersetzt von </contrib>
	<!-- Jan 2003 -->
      </author>
    </authorgroup>
  </chapterinfo>

  <title>Drucken</title>

  <sect1 id="printing-synopsis">
    <title>Übersicht</title>

    <indexterm>
      <primary>LPD spooling system</primary>
    </indexterm>

    <indexterm>
      <primary>drucken</primary>
    </indexterm>

    <para>Mit &os; können Sie viele unterschiedliche Drucker
      benutzen, von den ältesten Nadeldruckern bis zu den
      neuesten Laserdruckern, und allen möglichen Geräten
      dazwischen.  Auf diese Weise können Sie hochwertige
      Ausdrucke mit Ihren Programmen erzeugen.</para>

    <para>Sie können &os; auch so konfigurieren, dass es
      Druckaufträge von anderen Computern über Ihr lokales
      Netzwerk entgegennimmt, seien es &windows;-, &macos;- oder andere
      &os;-Computer.  &os; stellt sicher, dass die Druckaufträge in der
      richtigen Reihenfolge bearbeitet werden und kann optional ein Deckblatt
      mit dem Namen des Auftraggebers eines Druckauftrags aufgeben.
      &os; kann auch Statistiken über die Computer und Benutzer
      führen, die Ausdrucke in Auftrag geben.</para>

    <para>In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie:</para>

    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>&os;-Druckerwarteschlangen einrichten.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Druckfilter installieren, die Druckaufträge je nach
	  Bedarf besonders behandeln und z.B. Dokumente automatisch
	  in eine Form umwandeln, die Ihr Drucker versteht.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Druckaufträge mit einem Deckblatt versehen
	  können.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Mit einem Drucker drucken können, der an einen
	  anderen Computer angeschlossen ist.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Mit einem Drucker drucken können, der direkt an das
	  Netzwerk angeschlossen ist.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>die Größe von Druckaufträgen
	  beschränken können, oder bestimmte Benutzer von
	  den Benutzung des Drucksystems ausschließen
	  können.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Statistiken aufzeichnen und die Benutzung des
	  Drucksystems nach Benutzern und Computern aufschlüsseln
	  können.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Probleme beim Drucken diagnostizieren und beheben
	  können.</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>

    <para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen:</para>

    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>Machen Sie sich mit der Konfiguration und Installation
	  eines neuen Kernels vertraut (<xref
	  linkend="kernelconfig"/>).</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-intro-spooler">
    <title>Einführung</title>

    <para>Um einen Drucker mit &os; zu benutzen, können Sie
      das Berkeley Line Printer Spooling System, das auch als
      <application>LPD</application>-Drucksystem oder nur als
      <application>LPD</application> bekannt ist, verwenden.
      Dieses System zur Verwaltung von Druckaufträgen ist das
      Standardsystem in &os;.  Dieses Kapitel führt Sie in
      <application>LPD</application> und dessen Konfiguration ein.</para>

    <para>Wenn Sie bereits mit <application>LPD</application> oder
      einem anderen Drucksystem vertraut sind, können Sie direkt
      im Abschnitt <link linkend="printing-intro-setup">Einfache
      Drucker-Konfiguration</link> weiterlesen.</para>

    <para><application>LPD</application> steuert alle Aspekte rund um
      die Drucker, die an den Computer angeschlossen sind.  Es ist
      verantwortlich für:</para>

    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>Die Zugriffskontrolle für direkt und über das
	  Netzwerk angeschlossene Drucker.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<indexterm>
	  <primary>Druckaufträge</primary>
	</indexterm>

	<para>Die Entgegennahme von Dateien, die gedruckt werden
	  sollen; eine so an das Drucksystem übergebene Datei
	  wird als <emphasis>Druckauftrag</emphasis>
	  bezeichnet.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Den gleichzeitigen Zugriff von mehreren Benutzern auf
	  einen Drucker.  Alle Druckaufträge werden in einer
	  <emphasis>Druckerwarteschlange</emphasis> gesammelt, und
	  nacheinander abgearbeitet.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Den Druck von <emphasis>Deckblättern</emphasis> (auch als
	  <emphasis>Banner-</emphasis> oder <emphasis>Burst-</emphasis>Seiten
	  bezeichnet), damit Benutzer ihre Druckaufträge schnell innerhalb
	  eines Stapels von ausgedruckten Dokumenten finden können.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Das Einstellen der korrekten Kommunikations-Parameter
	  für Drucker, die seriell angeschlossen sind.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Das Senden von Druckaufträgen an ein
	  <application>LPD</application>-System auf einem anderen
	  Computer.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Das Ausführen von speziellen Filtern, um
	  Druckaufträge in die unterschiedlichen
	  Seitenbeschreibungssprachen umzusetzen oder an die
	  Fähigkeiten eines Druckers anzupassen.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Das Erfassen von Verrechnungsdaten für
	  Druckaufträge.</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>

    <para>Sie können <application>LPD</application> alle diese
      Funktionen, oder auch nur einen Teil davon, ausführen
      lassen, indem Sie die Konfigurationsdatei
      (<filename>/etc/printcap</filename>) anpassen, und indem Sie
      spezielle Filterprogramme bereitstellen.</para>

    <sect2 id="printing-intro-why">
      <title>Vorteile des Drucksystems</title>

      <para>Wenn Sie der einzige Benutzer sind, der mit Ihrem Computer
	arbeitet, fragen Sie sich vielleicht, warum Sie die
	Konfigurationsarbeit für das Drucksystem auf sich nehmen
	sollten, wenn Sie Deckblätter, Abrechnungsdaten oder
	Zugriffskontrolle nicht benötigen.  Obwohl Sie direkt auf den
	Drucker zugreifen können, bietet <application>LPD</application>
	eine Reihe von Vorteilen:
	</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para><application>LPD</application> druckt im Hintergrund;
	    Sie müssen nicht erst darauf warten, dass Ihr
	    Druckauftrag an den Drucker übermittelt worden
	    ist.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <indexterm>
	    <primary>&tex;</primary>
	  </indexterm>

	  <para><application>LPD</application> kann Druckaufträge
	    mit Kopf- oder Fußzeilen versehen, oder ein spezielles
	    Dateiformat, wie DVI von &tex;, automatisch in ein für
	    den Drucker verständliches Format umwandeln;
	    Sie müssen diese Schritte nicht manuell
	    ausführen.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Viele freie und kommerzielle Programme, mit denen Sie
	    drucken können, erwarten, mithilfe des
	    <application>LPD</application>-Drucksystems zu drucken.
	    Wenn Sie das Drucksystem konfiguriert haben, können
	    Sie einfacher mit neuer oder auch vorhandener Software
	    drucken.</para>
	</listitem>
      </itemizedlist>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-intro-setup">
    <title>Grund-Konfiguration</title>

    <warning>
      <para>Mit &os;&nbsp;8.0 wurden die Gerätedateien für
	serielle Ports von
	<filename>/dev/ttyd<replaceable>N</replaceable></filename> in
	<filename>/dev/ttyu<replaceable>N</replaceable></filename>
	umbenannt.  Setzen Sie noch &os;&nbsp;7.X ein, müssen
	Sie die Befehle in den folgenden Abschnitten entsprechend
	anpassen.</para>
    </warning>

    <para>Um einen Drucker mit dem
      <application>LPD</application>-Drucksystem benutzen zu
      können, müssen Sie sowohl Ihren Drucker und die
      Drucker-Schnittstelle als auch das
      <application>LPD</application>-Drucksystem konfigurieren.
      Dieser Abschnitt beschreibt zwei Konfigurationen:</para>

    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>Abschnitt <link linkend="printing-simple">Einfache
	  Drucker-Konfiguration</link> beschreibt, wie Sie einen
	  Drucker an Ihren Computer anschließen und
	  <application>LPD</application> so konfigurieren, dass
	  Sie Textdateien zum Drucker senden können.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Abschnitt <link linkend="printing-advanced">Erweiterte
	  Drucker-Konfiguration</link> beschreibt, wie Sie mit
	  speziellen Dateiformaten umgehen können, wie Sie
	  Deckblätter drucken können, wie Sie den Zugriff auf
	  Drucker einschränken können, und wie Sie
	  Verrechnungsdaten aufzeichnen können.</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>

    <sect2 id="printing-simple">
      <title>Einfache Drucker-Konfiguration</title>

      <para>Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die
	<application>LPD</application>-Software konfigurieren, um
	Ihren Drucker zu benutzen.  Diese Grundlagen werden
	erklärt:</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para>Abschnitt <link
	    linkend="printing-hardware">Hardware-Konfiguration</link>
	    erläutert, wie Sie Ihren Drucker an Ihren Computer
	    anschließen können.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Abschnitt <link
	    linkend="printing-software">Software-Konfiguration</link>
	    erklärt, wie Sie die
	    <application>LPD</application>-Konfigurationsdatei
	    (<filename>/etc/printcap</filename>) anpassen.</para>
	</listitem>
      </itemizedlist>

      <para>Wenn Sie einen Drucker einrichten möchten, der
	über das Netzwerk angeschlossen ist (anstatt über
	die serielle oder parallele Schnittstelle), lesen Sie bitte
	Abschnitt <link
	linkend="printing-advanced-network-net-if">Drucker mit
	direkter TCP-Schnittstelle</link>.</para>

      <para>Obwohl dieser Abschnitt <quote>Grund-Konfiguration</quote>
	heißt, ist die Konfiguration relativ komplex.  Es ist
	vergleichsweise schwierig, einen Drucker mit Ihrem Computer
	und dem <application>LPD</application>-Drucksystem zu
	verbinden.  Die weiteren Optionen, wie Kopfzeilen oder
	Deckblätter, sind einfach zu konfigurieren, sobald die
	Grund-Konfiguration erfolgreich abgeschlossen ist.</para>

      <sect3 id="printing-hardware">
	<title>Hardware-Konfiguration</title>

	<para>Dieser Abschnitt beschreibt, über welche
	  Schnittstellen Sie einen Drucker mit Ihrem Computer
	  verbinden können.  Er behandelt sowohl die
	  Schnittstellen und Kabel, als auch die Kerneloptionen, die
	  Sie benötigen, um &os; mit Ihrem Drucker
	  kommunizieren zu lassen.</para>

	<para>Wenn Sie Ihren Drucker bereits erfolgreich mit einem
	  anderen Betriebssystem auf Ihrem PC eingesetzt haben,
	  können Sie wahrscheinlich mit dem Abschnitt <link
	  linkend="printing-software">Software-Konfiguration</link>
	  fortfahren.</para>

	<sect4 id="printing-ports">
	  <title>Schnittstellen und Kabel</title>

	  <para>Praktisch alle Drucker unterstützen mindestens
	    eine dieser Schnittstellen:</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <indexterm>
		<primary>Drucker</primary>
		<secondary>serielle</secondary>
	      </indexterm>

	      <para><emphasis>Seriell</emphasis> angeschlossene
		Drucker werden über eine serielle Schnittstelle
		(auch RS-232 oder COM-Schnittstelle genannt)
		mit Ihrem Computer verbunden.  Diese Schnittstelle wird
		von vielen unterschiedlichen Systemen verwendet.
		Serielle Kabel sind leicht erhältlich und
		können auch einfach selbst hergestellt werden.
		Einige Drucker erfordern möglicherweise ein
		spezielles Kabel oder besondere
		Kommunikationseinstellungen.  Die meisten seriellen
		Schnittstellen von PCs besitzen eine maximale
		Datenübertragungsrate von 115200&nbsp;bps;
		zum Ausdruck großer Grafiken sind serielle
		Drucker daher ungeeignet.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <indexterm>
		<primary>Drucker</primary>
		<secondary>parallele</secondary>
	      </indexterm>

	      <para><emphasis>Parallel</emphasis> angeschlossene
		Drucker werden über eine parallele Schnittstelle
		mit Ihrem Computer verbunden.  Diese Schnittstelle wird
		hauptsächlich von PCs und Workstations benutzt.
		Die Schnittstelle bietet eine höhere
		Datenübertragungsrate als serielle Schnittstellen.
		Kabel sind leicht erhältlich, sind aber
		vergleichsweise schwer selbst herzustellen.
		Üblicherweise brauchen keine Kommunikationsparameter
		festgelegt zu werden; dies macht die Einrichtung sehr
		einfach.</para>

	      <indexterm>
		<primary>Centronics</primary>
		<see>Drucker, parallele</see>
	      </indexterm>

	      <para>Die parallele Schnittstelle wird auch als
		<quote>Centronics</quote>-Schnittstelle bezeichnet,
		nach dem Namen des Steckverbinders, der hier
		häufig zum Einsatz kommt.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <indexterm>
		<primary>Drucker</primary>
		<secondary>USB</secondary>
	      </indexterm>

	      <para>USB-Schnittstelle (Universal Serial Bus) bieten noch
	        höhere Geschwindigkeiten als parallele Schnittstellen
	        oder serielle RS-232-Schnittstellen. USB-Kabel sind einfach
	        und billig.  Zum Drucken ist die USB-Schnittstelle besser
	        geeignet als serielle oder parallele Schnittstellen, auf
		vielen &unix; Systemen werden USB-Schnittstellen jedoch nur
		unzureichend unterstützt.  Um Probleme zu vermeiden,
		sollten Sie sich einen Drucker anschaffen, der sowohl eine
		USB-Schnittstelle als auch eine parallele Schnittstelle besitzt
		(viele Drucker besitzen heute beide Schnittstellen).</para>
	    </listitem>
	  </itemizedlist>

	  <para>Im Allgemeinen versenden parallele Schnittstellen Daten nur in
	    eine Richtung (vom Computer zum Drucker), serielle Schnittstellen
	    und USB-Schnittstellen versenden Daten in beide Richtungen.
	    Moderne parallele Schnittstellen (EPP and ECP) übertragen
	    Daten bi-direktional nach dem Standard IEEE&nbsp;1284.</para>

	  <indexterm>
	    <primary>PostScript</primary>
	  </indexterm>

	  <para>Ein Drucker kann auf zwei Arten bi-direktional
	    angesprochen werden.  Die erste Methode benutzt einen
	    Druckertreiber, der die herstellerspezifische Sprache
	    des Druckers beherrscht.  Diese Methode wird oft mit
	    Tintenstrahl-Druckern eingesetzt und dazu benutzt,
	    den Füllstand der Tintenpatronen und andere
	    Status-Informationen auszugeben.  Die zweite Methode
	    wird benutzt, wenn der Drucker &postscript; beherrscht.</para>

	  <para>Da ein &postscript;-Druckauftrag ein komplettes Programm
	    ist, kann es auch Daten an den Computer zurückliefern, ohne
	    überhaupt eine Seite Papier zu bedrucken.  Auf diesem Wege
	    werden auch Probleme wie z.B. ein Papierstau vom Drucker an den
	    Computer übermittelt.  Darüberhinaus ist dies
	    die effektivste Methode, um die tatsächlich gedruckte
	    Anzahl an Seiten vom Drucker abzufragen:  ein &postscript;-Programm
	    ermittelt jeweils vor und direkt nach einem Druckauftrag den
	    Seitenzähler des Druckers, und vergleicht die beiden
	    Zählerwerte.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-parallel">
	  <title>Parallele Schnittstellen</title>

	  <para>Um einen Drucker mit paralleler Schnittstelle an Ihren
	    Computer anzuschließen, verbinden Sie den Drucker
	    mit einer parallelen Schnittstelle Ihres Computers.  Die
	    Dokumentation zu Ihrem Drucker oder Computer sollte Ihnen
	    hier weiterhelfen.</para>

	  <para>Notieren Sie sich, mit welcher parallelen Schnittstelle des
	    Computers Sie den Drucker verbunden haben.  Die meisten Computer
	    haben lediglich eine parallele Schnittstelle.
	    Der &os;-Gerätename der ersten Schnittstelle lautet <filename
	    class="devicefile">ppc0</filename>, der der zweiten <filename
	    class="devicefile">ppc1</filename>, und so weiter.  Der
	    Gerätename für den Drucker an der ersten parallelen
	    Schnittstelle folgt dem selben Schema und lautet <filename
	    class="devicefile">/dev/lpt0</filename>, usw.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-serial">
	  <title>Serielle Schnittstellen</title>

	  <para>Um einen Drucker mit serieller Schnittstelle an Ihren
	    Computer anzuschließen, verbinden Sie den Drucker
	    mit einer seriellen Schnittstelle Ihres Computers.  Die
	    Dokumentation zu Ihrem Drucker oder Computer sollte Ihnen
	    hier weiterhelfen.</para>

	  <para>Sollten Sie sich nicht sicher sein, welches das
	    <quote>richtige Kabel</quote> ist, können Sie eine
	    dieser Alternativen ausprobieren:</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <para>Ein <emphasis>Modemkabel</emphasis> verbindet alle
		Anschlüsse an einem Ende des Kabels eins-zu-eins
		mit den Anschlüssen am anderen Ende des Kabels.
		Ein solches Kabel wird auch als (engl.)
		<quote>DTE-to-DCE-</quote> oder
		<quote>DEE-zu-DÜE-</quote>Kabel
		bezeichnet.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <indexterm>
		<primary>Nullmodemkabel</primary>
	      </indexterm>

	      <para>Ein <emphasis>Nullmodemkabel</emphasis> verbindet
		einige Signale eins-zu-eins, andere über Kreuz
		(z.B. Sende- und Empfangsleitung), und verbindet
		einige weitere direkt im Stecker miteinander.  Ein
		solches Kabel wird auch als (engl.)
		<quote>DTE-to-DTE-</quote> oder
		<quote>DEE-zu-DEE-</quote>Kabel bezeichnet.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Ein <emphasis>Serielles Druckerkabel</emphasis>
		schließlich, das für einige spezielle
		Drucker benötigt wird, verbindet zusätzliche
		Signale miteinander, anstatt sie im Stecker
		zurückzuführen.</para>
	    </listitem>
	  </itemizedlist>

	  <indexterm>
	    <primary>Baudrate</primary>
	  </indexterm>
	  <indexterm>
	    <primary>Parität</primary>
	  </indexterm>
	  <indexterm>
	    <primary>Flusssteuerung</primary>
	  </indexterm>

	  <para>Sie sollten auch die Kommunikationsparameter am
	    Drucker einstellen; üblicherweise gibt es dazu
	    DIP-Schalter, oder eine Option in der Menüführung am
	    Drucker.  Wählen Sie die höchste
	    <emphasis>Bitrate</emphasis> (auch als <literal>bps</literal>
	    Bits pro Sekunde oder <emphasis>Baudrate</emphasis> bezeichnet),
	    die sowohl Ihr Drucker als auch Ihr Computer unterstützen.
	    Wählen Sie 7 oder 8 Bits, gerade, ungerade oder keine
	    Parität, und ein oder zwei Stoppbits.  Wählen
	    Sie die Art der Flusssteuerung: keine, XON/XOFF (auch
	    als <quote>in-band-</quote> oder
	    <quote>Software</quote>-Flusssteuerung bezeichnet),
	    oder Hardware.  Notieren Sie sich diese Einstellungen, damit Sie
	    sie später bei der Software-Konfiguration zur Verfügung
	    haben.</para>
	</sect4>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-software">
	<title>Software-Konfiguration</title>

	<para>Dieser Abschnitt beschreibt die notwendigen
	  Konfigurationsschritte, damit Sie mit dem
	  &os;-<application>LPD</application>-System drucken
	  können.</para>

	<para>Diese Schritte müssen Sie ausführen:</para>

	<procedure>
	  <step>
	    <para>Konfigurieren Sie Ihren Kernel, soweit notwendig, um
	      die Schnittstelle benutzen zu können, an die Ihr
	      Drucker angeschlossen ist.  Abschnitt <link
	      linkend="printing-kernel">Kernel-Konfiguration</link>
	      erklärt, welche Optionen Sie
	      benötigen.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Konfigurieren Sie die Kommunikationseinstellungen
	      für die parallele Schnittstelle, sofern Sie sie
	      benutzen.  Abschnitt <link
	      linkend="printing-parallel-port-mode">Kommunikationseinstellungen
	      für die parallele Schnittstelle</link> enthält
	      die Details.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Prüfen Sie, ob Sie Daten an den Drucker senden
	      können.  Abschnitt <link
	      linkend="printing-testing">Prüfen der
	      Drucker-Kommunikation</link> führt eine Reihe von
	      Möglichkeiten auf.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Konfigurieren Sie <application>LPD</application>
	      für Ihren Drucker, indem Sie die Konfigurationsdatei
	      <filename>/etc/printcap</filename> anpassen.  Details dazu finden
	      Sie im Abschnitt <link
	      linkend="printing-printcap"><application>LPD</application>
	      aktivieren: die
	      <filename>/etc/printcap</filename>-Datei</link>.</para>
	  </step>
	</procedure>

	<sect4 id="printing-kernel">
	  <title>Kernel-Konfiguration</title>

	  <para>Der Betriebssystem-Kernel ist für eine bestimmte
	    Kombination aus Geräten kompiliert.  Dies schließt
	    Ihre seriellen oder parallelen Schnittstellen mit ein.
	    Dementsprechend kann es notwendig sein, die Kernelkonfiguration um
	    weitere Schnittstellen zu erweitern.</para>

	  <para>So können Sie prüfen, ob Ihr Kernel die
	    serielle Schnittstelle unterstützt, an die Sie den
	    Drucker angeschlossen haben:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>grep sio<replaceable>N</replaceable> <filename>/var/run/dmesg.boot</filename></command></userinput></screen>

	  <para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable> durch die
	    Nummer der seriellen Schnittstelle, beginnend bei Null.
	    Wenn Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden erhalten,
	    unterstützt ihr Kernel diese Schnittstelle:</para>

	  <screen>sio2 at port 0x3e8-0x3ef irq 5 on isa
sio2: type 16550A</screen>

	  <para> Erhalten Sie keine Ausgabe, oder eine Fehlermeldung,
	    wird die Schnittstelle nicht korrekt unterstützt.</para>

	  <para>So können Sie prüfen, ob Ihr Kernel die
	    parallele Schnittstelle unterstützt, an die Sie den
	    Drucker angeschlossen haben:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput>grep ppc<replaceable>N</replaceable> /var/run/dmesg.boot</userinput></screen>

	  <para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable> durch die
	    Nummer der parallelen Schnittstelle, beginnend bei Null.
	    Wenn Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden erhalten,
	    unterstützt ihr Kernel diese Schnittstelle:</para>

	  <screen>ppc0: &lt;Parallel port&gt; at port 0x378-0x37f irq 7 on isa0
ppc0: SMC-like chipset (ECP/EPP/PS2/NIBBLE) in COMPATIBLE mode
ppc0: FIFO with 16/16/8 bytes threshold</screen>

	  <para> Erhalten Sie keine Ausgabe, oder eine Fehlermeldung,
	    wird die Schnittstelle nicht korrekt unterstützt.</para>

	  <para>Gegebenenfalls müssen Sie Ihren Kernel
	    umkonfigurieren und neu kompilieren, damit die von Ihnen
	    gewählte Schnittstelle unterstützt wird.</para>

	  <para>Um Unterstützung für eine serielle Schnittstelle
	    hinzuzufügen, lesen Sie bitte Kapitel <link
	    linkend="kernelconfig">Konfiguration des &os; Kernels</link>.
	    Um eine parallele Schnittstelle hinzuzufügen, lesen Sie bitte
	    ebenfalls jenes Kapitel als auch den folgenden Abschnitt <link
	    linkend="printing-parallel-port-mode">Kommunikationseinstellungen
	    für die parallele Schnittstelle</link>.</para>
	</sect4>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-parallel-port-mode">
	  <title>Kommunikationseinstellungen für die parallele
	    Schnittstelle</title>

	  <para>Wenn Sie die parallele Schnittstelle zur Kommunikation
	    mit Ihrem Drucker benutzen, haben Sie die Wahl zwischen
	    Interrupt-gesteuerter oder Polling-Datenübertragung.
	    Der generische Druckergerätetreiber &man.lpt.4; in
	    &os; benutzt das &man.ppbus.4;-System, das die parallele
	    Schnittstelle mithilfe des &man.ppc.4;-Treibers steuert.</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <para>Die <emphasis>Interrupt-gesteuerte</emphasis>
		Datenübertragung ist die Voreinstellung im
		GENERIC-Kernel.  Der Treiber benutzt eine IRQ-Leitung,
		um zu erfahren, wann der Drucker weitere Daten
		empfangen kann.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Bei der <emphasis>Polling-Methode</emphasis>
	        prüft der Treiber in regelmäßigen
		Abständen, ob weitere Daten übertragen
		werden können.</para>
	    </listitem>
	  </itemizedlist>

	  <para>Die Interrupt-gesteuerte Methode ist
	    überlicherweise schneller und verbraucht weniger
	    Rechenzeit als die Polling-Methode, es wird jedoch eine
	    eigene IRQ-Leitung für die Schnittstelle
	    benötigt.  Darüberhinaus kann es mit einigen
	    Druckermodellen zu Problemen kommen, wenn die
	    Interrupt-gesteuerte Übertragung zum Einsatz
	    kommt.</para>

	  <para>Die können die Kommunikationseinstellung entweder
	    in der Kernel-Konfiguration wählen, oder mittels des
	    &man.lptcontrol.8;-Programms zur Laufzeit
	    einstellen.</para>

	  <para><emphasis>So legen Sie die Kommunikationseinstellung
	    in der Kernel-Konfiguration fest:</emphasis></para>

	  <procedure>
	    <step>
	      <para>Ändern Sie Ihre Kernel-Konfigurationsdatei.
		Finden Sie die Zeile, die mit <literal>device
		ppc0</literal> beginnt.  Wenn Sie die zweite parallele
		Schnittstelle konfigurieren möchten, suchen Sie
		nach <literal>device ppc1</literal>, für die
		dritte Schnittstelle <literal>ppc2</literal>,
		usw.</para>

	      <itemizedlist>
		<listitem>
		  <para>Um die Interrupt-Steuerung zu aktivieren,
		    passen Sie die folgende Zeile an:</para>

		  <programlisting>hint.ppc.0.irq="<replaceable>N</replaceable>"</programlisting>

		  <para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable>
		    durch die Nummer der IRQ-Leitung, die dieser
		    parallelen Schnittstelle zugewiesen ist.  Stellen
		    Sie sicher, dass Ihre Kernel-Konfigurationsdatei den
		    &man.ppc.4;-Treiber enthält:</para>

		  <screen>device ppc</screen>
		</listitem>

		<listitem>
		  <para>Wenn Sie den Polling-Modus verwenden
		    möchten, entfernen Sie die folgende Zeile
		    aus <filename>/boot/device.hints</filename>:</para>

		  <programlisting>hint.ppc.0.irq="<replaceable>N</replaceable>"</programlisting>

		  <para>Sollte der Treiber die Schnittstelle dennoch
		    im Interrupt-Modus betreiben, könnte dies an
		    der Aktivierung durch das &man.acpi.4;-System in
		    &os; liegen.  Bitte prüfen Sie die
		    ACPI- und die BIOS-Konfiguration.</para>
		</listitem>
	      </itemizedlist>
	    </step>

	    <step>
	      <para>Wenn Sie Ihre Kernel-Konfigurationsdatei angepasst
		haben, kompilieren und installieren Sie nun einen
		neuen Kernel.  Das Kapitel <link
		linkend="kernelconfig">Konfiguration des
		&os;-Kernels</link> enthält weitere Details dazu.</para>
	    </step>
	  </procedure>

	  <para><emphasis>So können Sie die Kommunikationseinstellung
	    mit</emphasis>&man.lptcontrol.8;
	    <emphasis>ändern:</emphasis></para>

	  <procedure>
	    <step>
	      <para>Um die Interrupt-Steuerung für die
		Schnittstelle <replaceable>N</replaceable> zu
		aktivieren, geben Sie ein:</para>

	      <screen>&prompt.root; <userinput><command>lptcontrol <option>-i</option> <option>-d</option> <filename class="devicefile">/dev/lpt<replaceable>N</replaceable></filename></command></userinput></screen>
	    </step>

	    <step>
	      <para>Um den Polling-Modus für die Schnittstelle
		<replaceable>N</replaceable> zu aktivieren, geben Sie
		ein:</para>

	      <screen>&prompt.root; <userinput><command>lptcontrol <option>-p</option> <option>-d</option> <filename class="devicefile">/dev/lpt<replaceable>N</replaceable></filename></command></userinput></screen>
	    </step>
	  </procedure>

	  <para>Sie können diesen Befehl in
	    <filename>/etc/rc.local</filename> aufnehmen, damit er bei
	    jedem Systemstart automatisch ausgeführt wird.
	    &man.lptcontrol.8; enthält weitere Informationen.</para>
     </sect3>

     <sect3 id="printing-testing">
	  <title>Kommunikation mit den Drucker prüfen</title>

	  <para>Bevor Sie mit der Konfiguration des
	    <application>LPD</application>-Drucksystems fortfahren,
	    sollten Sie sicherstellen, das Sie erfolgreich Daten an
	    Ihren Drucker senden können.  Es ist deutlich
	    einfacher, Kommunikations- und Konfigurationsprobleme
	    unabhängig voneinander zu lösen.</para>

	  <para>Der Drucker kann mit einem Probeausdruck getestet werden.
	    Für alle Drucker, die normalen Text unmittelbar drucken
	    können, bietet sich das Programm &man.lptest.1; an: es
	    produziert alle 96 druckbaren ASCII-Zeichen auf 96 Zeilen.</para>

	  <indexterm>
	    <primary>PostScript</primary>
	  </indexterm>

	  <para>Für einen &postscript;-Drucker (oder andere
	    Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache verwenden)
	    muss ein passendes Programm an den Drucker gesendet
	    werden, z.B. dieses:</para>

	  <programlisting>%!PS
100 100 moveto 300 300 lineto stroke
310 310 moveto /Helvetica findfont 12 scalefont setfont
(Funktioniert dieser Drucker?) show
showpage</programlisting>

	  <para>Sie können dieses ProstScript-Programm in einer
	    Datei speichern, und mit den Beispielen in den folgenden
	    Abschnitt verwenden.</para>

	  <indexterm>
	    <primary>PCL</primary>
	  </indexterm>

	  <note>
	    <para>Nicht alle Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache
	      verwenden, benötigen ein Test-Programm: z.B. HPs PCL
	      (das auch in vielen kompatiblen Druckern zum Einsatz zu kommt),
	      versteht normalen Text.  Besondere Escape-Sequenzen werden
	      benutzt, um die erweiterten Möglichkeiten aufzurufen.
	      &postscript;-Drucker können in der Regel keinen normalen
	      Text direkt verarbeiten, weil sie ein &postscript;-Programm
	      erwarten, das eine Seite produziert.</para>
	  </note>

	<sect4 id="printing-checking-parallel">
	    <title>Einen Paralleldrucker prüfen</title>

	    <indexterm>
	      <primary>Drucker</primary>
	      <secondary>parallele</secondary>
	    </indexterm>

	    <para>Dieser Abschnitt führt vor, wie Sie die
	      Kommunikation mit Ihrem Drucker über die parallele
	      Schnittstelle prüfen können.</para>

	    <para><emphasis>So testen Sie einen Drucker an einer
	      parallelen Schnittstelle:</emphasis></para>

	    <procedure>
	      <step>
		<para>Werden Sie <username>root</username> mithilfe
		  des &man.su.1;-Befehls.</para>
	      </step>

	      <step>
		<para>Senden Sie Testdaten an den Drucker.</para>

		<itemizedlist>
		  <listitem>
		    <para>Wenn Ihr Drucker reinen Text direkt drucken
		      kann, verwenden Sie &man.lptest.1;:</para>

		    <screen>&prompt.root; <userinput>lptest &gt; /dev/lpt<replaceable>N</replaceable></userinput></screen>

		    <para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable>
		      durch die Nummer der parallelen Schnittstelle,
		      an die der Drucker angeschlossen ist (angefangen
		      bei Null).</para>
		  </listitem>

		  <listitem>
		    <para>Wenn Ihr Drucker &postscript; (oder eine
		      andere Seitenbeschreibungssprache) versteht,
		      senden Sie ein passendes Testprogramm an den
		      Drucker.  Geben Sie folgenden Befehl ein:</para>

		    <screen>&prompt.root; <userinput><command>cat <filename><replaceable>file</replaceable></filename> &gt; <filename class="devicefile">/dev/lpt<replaceable>N</replaceable></filename></command></userinput></screen>

		    <para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable>
		      durch die Nummer der parallelen Schnittstelle,
		      an die der Drucker angeschlossen ist (angefangen
		      bei Null).  Geben Sie nun das Testprogramm ein,
		      Zeile für Zeile.  Kontrollieren Sie jede
		      Zeile, bevor Sie die Eingabetaste drücken:
		      Sie können die Zeile später nicht mehr
		      ändern.  Zum Schluss tippen Sie
		      <keycombo action="simul">
			<keycap>Ctrl</keycap>
			<keycap>D</keycap>
		      </keycombo>.
		      Wenn Sie ein anderes Zeichen nutzen, um das Ende
		      der Datei anzuzeigen, müssen Sie
		      natürlich die entsprechende
		      Tastenkombination für dieses Zeichen
		      betätigen.</para>

		    <para>Sie können das Testprogramm auch in
		      einer Datei speichern, und dann diesen Befehl
		      aufrufen:</para>

		    <screen>&prompt.root; <userinput>cat <replaceable>Testprogramm</replaceable> &gt; /dev/lpt<replaceable>N</replaceable></userinput></screen>

		    <para>Ersetzen Sie <replaceable>Testprogramm</replaceable>
		      durch den Dateinamen, unter dem Sie das Testprogramm
		      gespeichert haben.</para>
		  </listitem>
		</itemizedlist>
	      </step>
	    </procedure>

	    <para>Der Drucker sollte einige Zeilen oder eine Seite
	      drucken.  Machen Sie sich keine Sorgen über falsche
	      Formatierungen: die Software-Konfiguration enthält
	      Informationen zum Umformatieren von Druckaufträgen.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-checking-serial">
	    <title>Einen seriellen Drucker prüfen</title>

	    <indexterm>
	      <primary>Drucker</primary>
	      <secondary>serielle</secondary>
	    </indexterm>

	    <para>Dieser Abschnitt führt vor, wie Sie die Kommunikation
	      mit Ihrem Drucker über die parallele Schnittstelle
	      prüfen können.</para>

	    <para><emphasis>So testen Sie einen Drucker an einer
	      seriellen Schnittstelle:</emphasis></para>

	    <procedure>
	      <step>
		<para>Werden Sie <username>root</username> mithilfe
		  des &man.su.1;-Befehls.</para>
	      </step>

	      <step>
		<para>Ändern Sie die Datei
		  <filename>/etc/remote</filename>.  Fügen Sie
		  den folgenden Eintrag hinzu:</para>

		<programlisting>printer:dv=<filename class="devicefile">/dev/<replaceable>port</replaceable></filename>:br#<replaceable>bps-rate</replaceable>:pa=<replaceable>parity</replaceable></programlisting>

		<indexterm>
		  <primary>Baudrate</primary>
		</indexterm>
		<indexterm>
		  <primary>serieller Anschluss</primary>
		</indexterm>
		<indexterm>
		  <primary>Parität</primary>
		</indexterm>

		<para>Ersetzen Sie
		  <replaceable>Gerät</replaceable> durch den
		  Gerätenamen der seriellen Schnittstelle
		  (<literal>ttyu0</literal> für die erste,
		  <literal>ttyu1</literal> für die zweite, usw.),
		  <replaceable>Baudrate</replaceable> ist die
		  Geschwindigkeit und
		  <replaceable>Parität</replaceable> die
		  Parität (<literal>even</literal> für
		  gerade, <literal>odd</literal> für ungerade
		  oder <literal>none</literal> für keine), die
		  Sie am Drucker eingestellt haben.</para>

		<para>Hier ein Beispieleintrag für einen Drucker,
		  der über die dritte serielle Schnittstelle
		  angeschlossen ist, mit 19.200&nbsp;Baud kommuniziert und
		  keine Parität verwendet:</para>

		<programlisting>printer:dv=<filename class="devicefile">/dev/ttyu2</filename>:br#19200:pa=none</programlisting>
	      </step>

	      <step>
		<para>Verbinden Sie sich mit dem Drucker über den
		  Befehl &man.tip.1;:</para>

		<screen>&prompt.root; <userinput><command>tip</command> printer</userinput></screen>

		<para>Kommt es hierbei zu einer Fehlermeldung,
		  ändern Sie den Eintrag in
		  <filename class="devicefile">/dev/cuaa<replaceable>N</replaceable></filename> und verwenden Sie <filename
		  class="devicefile">/dev/cuaa<replaceable>N</replaceable></filename>
		  statt <filename
		  class="devicefile">/dev/ttyu<replaceable>N</replaceable></filename>.</para>
	      </step>

	      <step>
		<para>Senden Sie Testdaten an den Drucker.</para>

		<itemizedlist>
		  <listitem>
		    <para>Wenn Ihr Drucker reinen Text direkt drucken
		      kann, verwenden Sie &man.lptest.1;:</para>

		    <screen>&prompt.user; <userinput>$lptest</userinput></screen>
		  </listitem>

		  <listitem>
		    <para>Wenn Ihr Drucker &postscript; (oder eine andere
		      Seitenbeschreibungssprache) versteht, senden Sie ein
		      passendes Testprogramm an den Drucker.  Geben Sie das
		      Testprogramm ein, Zeile für Zeile.  Kontrollieren
		      Sie jede Zeile, bevor Sie die Eingabetaste drücken:
		      Sie können die Zeile später nicht mehr
		      ändern.  Zum Schluss tippen Sie
		      <literal>Control-D</literal>.</para>

		    <para>Sie können das Testprogramm auch in einer Datei
		      speichern, und dann diesen Befehl aufrufen:</para>

		    <screen>&prompt.user; <userinput>&gt;<replaceable>Testprogramm</replaceable></userinput></screen>

		    <para>Ersetzen Sie <replaceable>Testprogramm</replaceable>
		      durch den Dateinamen, unter dem Sie das Testprogramm
		      gespeichert haben.  Nachdem &man.tip.1; die Datei
		      gesendet hat, tippen Sie
		      <literal>Control-D</literal>.</para>
		  </listitem>
		</itemizedlist>
	      </step>
	    </procedure>

	    <para>Der Drucker sollte einige Zeilen oder eine Seite
	      drucken.  Machen Sie sich keine Sorgen über falsche
	      Formatierungen: die Software-Konfiguration enthält
	      Informationen zum Umformatieren von
	      Druckaufträgen.</para>
	</sect4>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-printcap">
	<title><application>LPD</application> aktivieren: die
	  <filename>/etc/printcap</filename>-Datei</title>

	<para>Nachdem Sie Ihren Drucker angeschlossen haben, Ihren
	  Kernel richtig konfiguriert haben und erfolgreich einen
	  Testausdruck produziert haben, können Sie nun das
	  <application>LPD</application>-System konfigurieren.</para>

	<para>Sie konfigurieren <application>LPD</application>, indem
	  Sie die Datei <filename>/etc/printcap</filename> anpassen.
	  Da <application>LPD</application> die Datei jedes Mal liest,
	  wenn eine Aktion durchgeführt wird, werden
	  Änderungen an der Konfiguration sofort aktiv.</para>

	<indexterm>
	  <primary>Drucker</primary>
	  <secondary>Eigenschaften</secondary>
	</indexterm>

	<para>Die &man.printcap.5;-Datei ist einfach aufgebaut.  Sie
	  können <filename>/etc/printcap</filename> mit Ihrem
	  bevorzugten Texteditor bearbeiten.  Sie verwendet dasselbe
	  Format wie auch <filename>/usr/share/misc/termcap</filename>
	  oder <filename>/etc/remote</filename>.  Informationen zum
	  Format finden Sie in &man.cgetent.3;.</para>

	<para>Die Grund-Konfiguration des
	  <application>LPD</application>-Systems beinhaltet diese
	  Schritte:</para>

	<procedure>
	  <step>
	    <para>Wählen Sie einen Namen (und einige praktische
	      Abkürzungen) für die Druckerwarteschlage, und
	      tragen Sie ihn in die <filename>/etc/printcap</filename>-Datei
	      ein.  Abschnitt <link linkend="printing-naming">Einen Namen
	      wählen</link> enthält weitere Informationen.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <indexterm>
	      <primary>Deckblätter</primary>
	    </indexterm>

	    <para>Schalten Sie den Druck von Deckblättern aus (dies
	      ist standardmäßig eingeschaltet), indem Sie das
	      Attribut <literal>sh</literal> setzen.  Abschnitt <link
	      linkend="printing-no-header-pages">Den Druck von
	      Deckblättern ausschalten</link> erklärt, wie Sie
	      dies tun können.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Legen Sie ein Pufferverzeichnis für die
	      Warteschlange an, und geben Sie den Pfad mittels des
	      <literal>sd</literal>-Attributs an: siehe Abschnitt <link
	      linkend="printing-spooldir">Das Pufferverzeichnis
	      anlegen</link>.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Geben Sie den Gerätenamen für Ihren
	      Drucker mittels des <literal>lp</literal>-Attributs an:
	      siehe Abschnitt <link
	      linkend="printing-device">Festlegen der
	      Drucker-Gerätedatei</link>.  Ist Ihr Drucker
	      über eine serielle Schnittstelle angeschlossen,
	      benutzen Sie das Attribut <literal>ms#</literal>,
	      wie dies in Abschnitt <link
	      linkend="printing-commparam">Festlegen der
	      Kommunikationsparameter</link> beschrieben ist.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Installieren Sie einen Filter für reinen Text:
	      siehe Abschnitt <link linkend="printing-textfilter">Den
	      Textfilter installieren</link>.</para>
	  </step>

	  <step>
	    <para>Testen Sie die Konfiguration, indem Sie etwas mit
	      dem &man.lpr.1;-Befehl drucken.  Die Abschnitte <link
	      linkend="printing-trying">Die Konfiguration testen</link> und
	      <link linkend="printing-troubleshooting">Fehlersuche und
	      Problembehebung</link> enthalten weitere Informationen.</para>
	  </step>
	</procedure>

	<note>
	  <para>Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache wie
	    &postscript; verwenden, können keinen reinen Text
	    drucken.  Es wird deshalb angenommen, dass Sie nur
	    solche Dateien drucken, die Ihr Drucker verarbeiten
	    kann.</para>
	</note>

	<para>Viele Anwender erwarten, dass sie normalen Text auf
	  allen Druckern drucken können.  Viele Programme, die mit
	  <application>LPD</application> zusammenarbeiten, gehen ebenfalls von
	  dieser Annahme aus.  Wenn Sie einen &postscript;-Drucker
	  installieren, und Sie sowohl &postscript;- als auch Textdateien
	  drucken möchten, sollten Sie einen weiteren
	  Konfigurationsschritt ausführen und einen
	  Text-zu-&postscript;-Filter installieren.  Der Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-if-conversion">Drucken von reinen
	  Textdateien auf einem &postscript;-Drucker</link>
	  erklärt, wie Sie dies tun können.</para>

	<sect4 id="printing-naming">
	  <title>Einen Namen wählen</title>

	  <para>Der erste einfache Schritt ist, einen Namen für
	    Ihren Drucker zu wählen.  Sie können diesen Namen
	    frei wählen, Sie sollten allerdings keine Sonderzeichen oder
	    Umlaute verwenden.  Sie können mehrere Alias-Namen
	    vergeben.</para>

	  <para>Ein Drucker in <filename>/etc/printcap</filename>
	    sollte den Alias <literal>lp</literal> haben.  Dieser Name
	    wird standardmäßig von allen Druckbefehlen
	    verwendet, wenn auf der Befehlszeile oder in der
	    <envar>PRINTER</envar>-Umgebungsvariablen kein anderer
	    Drucker angegeben ist.</para>

	  <para>Ebenso ist es üblich, eine ausführliche
	    Beschreibung des Druckermodells als letzten Alias-Namen zu
	    verwenden.</para>

	  <para>Sobald Sie einen Namen und einige einfache Alias-Namen
	    ausgewählt haben, tragen Sie sie in die Datei
	    <filename>/etc/printcap</filename> ein.  Beginnen Sie die
	    Zeile mit dem Namen des Druckers und fügen Sie alle
	    Alias-Namen an.  Trennen Sie die Namen durch den
	    senkrechten Strich <literal>|</literal>.  Fügen Sie an
	    das Ende der Zeile einen Doppelpunkt <literal>:</literal>
	    an.</para>

	  <para>Das folgende Beispiel definiert zwei Drucker, einen
	    Diablo 630 Zeilendrucker, und einen Panasonic KX-P4455
	    &postscript;-Laserdrucker:</para>

	  <programlisting>#
#  /etc/printcap for host rose
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:</programlisting>

	  <para>Der erste Drucker hat den Namen
	    <literal>rattan</literal>, und hat die Alias-Namen
	    <literal>line</literal>, <literal>diablo</literal>,
	    <literal>lp</literal> und <literal>Diablo 630 Line
	    Printer</literal>.  Da er den Alias-Namen
	    <literal>lp</literal> trägt, wird er
	    standardmäßig von den Druckprogrammen
	    verwendet.  Der zweite Drucker heißt
	    <literal>bamboo</literal>, und hat die Alias-Namen
	    <literal>ps</literal>, <literal>PS</literal>,
	    <literal>S</literal>, <literal>panasonic</literal> und
	    <literal>Panasonic KX-P4455 PostScript
	    v51.4</literal>.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-no-header-pages">
	  <title>Keine Deckblätter drucken</title>

	  <indexterm>
	    <primary>drucken</primary>
	    <secondary>Deckblatt</secondary>
	  </indexterm>

	  <para>Standardmäßig druckt das
	    <application>LPD</application>-System ein
	    <emphasis>Deckblatt</emphasis> vor jedem Druckauftrag,
	    die den Namen des Druckauftrags, den Benutzer und den
	    Computer angibt.  Während der Einrichtung des Systems
	    und beim Testen stört das Deckblatt allerdings,
	    weshalb Sie sie zunächst deaktivieren sollten.</para>

	  <para>Um den Druck von Deckblättern zu deaktivieren,
	    fügen Sie das Attribut <literal>sh</literal> zur
	    Druckerdefinition in <filename>/etc/printcap</filename>
	    hinzu.  Hier ein Beispiel:</para>

	  <programlisting>#
#  /etc/printcap for host rose - no header pages anywhere
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:</programlisting>

	  <para>Beachten Sie die korrekte Formatierung: die beiden
	    Definitionen beginnen auf einer Zeile; weitere Zeilen der
	    Definition sind mit einem <literal>Tab</literal>-Zeichen
	    eingerückt, und alle Zeilen einer Definition, bis auf
	    die letzte, enden mit dem Backslash <literal>\</literal>.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-spooldir">
	  <title>Das Pufferverzeichnis anlegen</title>

	  <indexterm>
	    <primary>Pufferverzeichnis</primary>
	  </indexterm>
	  <indexterm>
	    <primary>Druckaufträge</primary>
	  </indexterm>

	  <para>Der nächste Schritt ist, das
	    <emphasis>Pufferverzeichnis</emphasis> anzulegen.  In
	    diesem Verzeichnis werden Druckaufträge zwischengespeichert,
	    während sie gedruckt werden.  Gleichzeitig werden hier auch
	    einige Verwaltungsdateien des Systems abgelegt.</para>

	  <para>Da sich die Dateien in diesem Verzeichnis häufig
	    ändern, ist es üblich, das Verzeichnis unter
	    <filename class="directory">/var/spool</filename> anzulegen.
	    Es ist nicht notwendig, Sicherungskopien der Dateien
	    herzustellen; das Verzeichnis kann nötigenfalls
	    leicht mit &man.mkdir.1; wieder angelegt werden.</para>

	  <para>Es ist auch üblich, dem Verzeichnis denselben
	    Namen wie dem Drucker zu geben:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/<replaceable>printer-name</replaceable></filename></command></userinput></screen>

	  <para>Wenn Sie viele Drucker verwenden, ist es am besten,
	    wenn Sie für die Pufferverzeichnisse ein eigenes
	    Unterverzeichnis in <filename>/var/spool</filename>
	    anlegen, wie dies hier für die beiden Beispieldrucker
	    <literal>rattan</literal> und <literal>bamboo</literal>
	    gezeigt wird:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/lpd</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput></screen>

	  <note>
	    <para>Um zu verhindern, dass alle Benutzer den Inhalt
	      aller Druckaufträge einsehen können, sollten
	      Sie die Rechte auf den Pufferverzeichnissen einschränken.
	      Die Verzeichnisse sollten dem
	      Benutzer <username>daemon</username> und der Gruppe
	      <groupname>daemon</groupname> gehören, und auch nur
	      vom Benutzer und der Gruppe les-, schreib- und
	      durchsuchbar sein.  Für unsere
	      Beispieldrucker:</para>

	    <screen>&prompt.root; <userinput><command>chown daemon:daemon <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chown daemon:daemon <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chmod 770 <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chmod 770 <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput></screen>
	  </note>

	  <para>Schließlich müssen Sie dem
	    <application>LPD</application>-System noch mitteilen, wo
	    Sie die Pufferverzeichnisse angelegt haben.  Dazu geben Sie
	    in der Definition das Attribut <literal>sd</literal> an:</para>

	  <programlisting>#
#  /etc/printcap for host rose - added spooling directories
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:</programlisting>

	  <para>Beachten Sie, dass der Druckername in der ersten
	    Spalte beginnt, und dass alle Folgezeilen mit einem
	    <literal>Tab</literal> eingerückt sind.</para>

	  <para>Wenn Sie das <literal>sd</literal>-Attribut nicht
	    angeben, verwendet das System <filename
	    class="directory">/var/spool/lpd</filename> als Verzeichnis.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-device">
	  <title>Festlegen der Drucker-Gerätedatei</title>

	  <para>Nachdem Sie die korrekte Gerätedatei für die
	    Schnittstelle im Abschnitt <link
	    linkend="printing-hardware">Hardware-Konfiguration</link>
	    identifiziert und angelegt haben, müssen Sie dem
	    <application>LPD</application>-System mitteilen, welche
	    Gerätedatei im Verzeichnis <filename
	    role="directory">/dev</filename> es für die
	    Datenübertragung zum Drucker verwenden soll.</para>

	  <para>Geben Sie die Gerätedatei durch das Attribut
	    <literal>lp</literal> in
	    <filename>/etc/printcap</filename> an.</para>

	  <para>Wenn <literal>rattan</literal> an die erste parallele
	    Schnittstelle angeschlossen ist, und <literal>bamboo</literal> an
	    die sechste serielle, dann sieht <filename>/etc/printcap</filename>
	    so aus:</para>

	  <programlisting>#
#  /etc/printcap for host rose - identified what devices to use
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:</programlisting>

	  <para>Wenn Sie <literal>lp</literal> nicht angeben, versucht
	    <application>LPD</application> die Gerätedatei <filename
	    class="devicefile">/dev/lp</filename> zu verwenden.  <filename
	    class="devicefile">/dev/lp</filename> ist zurzeit in &os;
	    nicht definiert.</para>

	  <para>Wenn Ihr Drucker über eine parallele Schnittstelle
	    angeschlossen ist, können Sie mit dem Abschnitt <link
	    linkend="printing-textfilter">Den Textfilter installieren</link>
	    fortfahren.  Verwenden Sie eine serielle Schnittstelle, beachten
	    Sie bitte den folgenden Abschnitt.</para>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-commparam">
	  <title>Kommunikationsparameter festlegen</title>

	  <indexterm>
	    <primary>Drucker</primary>
	    <secondary>serielle</secondary>
	  </indexterm>

	  <para>Für seriell angeschlossene Drucker kann
	    <application>LPD</application> die Geschwindigkeit,
	    Parität und weitere Kommunikationsparameter
	    einstellen.  Dies hat folgende Vorteile:</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <para>Sie können die Parameter einfach in
		<filename>/etc/printcap</filename> ändern, ohne
		das Ausgabe-Filterprogramm anpassen zu
		müssen.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Dasselbe Ausgabe-Filterprogramm kann für
		unterschiedliche Drucker verwendet werden, auch wenn
		diese unterschiedliche Kommunikationseinstellungen
		benötigen.</para>
	    </listitem>
	  </itemizedlist>

	  <para>Die folgenden Attribute legen die seriellen
	    Kommunikationsparameter fest:</para>

	  <variablelist>
	    <varlistentry>
	      <term><literal>br#<replaceable>Baudrate</replaceable></literal></term>

	      <listitem>
		<para>Setzt die Übertragungsgeschwindigkeit auf
		  <replaceable>Baudrate</replaceable>.
		  <replaceable>Baudrate</replaceable> kann
		  üblicherweise 50, 75, 110, 134.5, 150, 300,
		  600, 1200, 1800, 2400, 4800, 9600, 19200, 38400,
		  57600, oder 115200 Bit pro Sekunde betragen.</para>
	      </listitem>
	    </varlistentry>

	    <varlistentry>
	      <term><literal>ms#<replaceable>stty-Modi</replaceable></literal></term>

	      <listitem>
		<para>Setzt die Eigenschaften für das Gerät,
		  nachdem es geöffnet wurde.  Die verfügbaren
		  Eigenschaften sind in &man.stty.1; aufgeführt.</para>
	      </listitem>
	    </varlistentry>
	  </variablelist>

	  <para>Wenn <application>LPD</application> das mit
	    <literal>lp</literal> angegebene Gerät öffnet,
	    setzt es die mit <literal>ms#</literal> angegebenen
	    Eigenschaften.  Von besonderem Interesse sind hier die Modi
	    <literal>parenb</literal>, <literal>parodd</literal>,
	    <literal>cs5</literal>, <literal>cs6</literal>,
	    <literal>cs7</literal>, <literal>cs8</literal>,
	    <literal>cstopb</literal>, <literal>crtscts</literal> und
	    <literal>ixon</literal>, die in der
	    &man.stty.1;-Handbuchseite erläutert werden.</para>

	  <para>Für den über die sechste serielle
	    Schnittstelle angeschlossenen Laserdrucker beträgt
	    die Geschwindigkeit 38.400&nbsp;Baud, und es werden diese
	    Kommunikationseinstellungen verwendet: keine Parität
	    (<literal>-parenb</literal>), 8-Bit-Zeichen
	    (<literal>cs8</literal>), keine Modemsteuerung
	    (<literal>clocal</literal>) und Hardware-Flusssteuerung
	    (<literal>crtscts</literal>):</para>

	  <programlisting>bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyd5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:</programlisting>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-textfilter">
	  <title>Den Textfilter installieren</title>

	  <indexterm>
	    <primary>Druckfilter</primary>
	  </indexterm>

	  <para>Ein <emphasis>Textfilter</emphasis>, auch als
	    <emphasis>Eingangsfilter</emphasis> bezeichnet, ist ein
	    Programm, das von <application>LPD</application>
	    aufgerufen wird, wenn ein Druckauftrag verarbeitet wird.
	    Dabei wird die Standardeingabe des Programms mit der zu
	    druckenden Datei verbunden, und die Standardausgabe mit
	    dem im <literal>lp</literal>-Attribut angegebenen
	    Gerät.  Das Programm sollte nun die Datei einlesen,
	    alle Übersetzungen durchführen, die für den
	    Drucker notwendig sind, und das Ergebnis über die
	    Standardausgabe an den Drucker senden.  Textfilter werden
	    im Abschnitt <link
	    linkend="printing-advanced-filters">Filter</link> genauer
	    erläutert.</para>

	  <para>Um einen einfachen Test durchzuführen, reicht ein
	    kleines Filterprogramm, dass schlicht <command>/bin/cat</command>
	    aufruft, um die Daten unverändert und den Drucker zu schicken.
            &os; verfügt über das Programm <filename>lpf</filename>,
            das Unterstreichung und Fettdruck für solche Drucker
            ermöglicht, die ansonsten dazu nicht in der Lage wären.
            Darüberhinaus gibt es viele andere Filter, die Sie einsetzen
            können.  <command>lpf</command> wird im Abschnitt <link
	    linkend="printing-advanced-lpf">lpf: ein Textfilter</link>
	    ausführlich beschrieben.</para>

	  <para>Legen Sie zunächst das folgende Shell-Skript als
	    <filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename> mit
	    Ihrem bevorzugten Texteditor an:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
# if-simple - Simple text input filter for lpd
# Installed in /usr/local/libexec/if-simple
#
# Simply copies stdin to stdout.  Ignores all filter arguments.

/bin/cat &amp;&amp; exit 0
exit 2</programlisting>

	  <para>Machen Sie die Datei ausführbar:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>chmod 555 <filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename></command></userinput></screen>

	  <para>Konfigurieren Sie nun den Textfilter für Ihren
	    Drucker in <filename>/etc/printcap</filename>, indem Sie
	    das <literal>if</literal>-Attribut hinzufügen.  Hier
	    die Konfiguration unserer beiden Beispieldrucker:</para>

	  <programlisting>#
#  /etc/printcap for host rose - added text filter
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\ :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:</programlisting>

	  <note>
	    <para>Das Shell-Skript <filename>if-simple</filename>
	      steht im Verzeichnis <filename
	      class="directory">/usr/share/examples/printing</filename>.</para>
	  </note>
	</sect4>

	<sect4>
	  <title><application>LPD</application> aktivieren</title>

	  <para>&man.lpd.8; wird von <filename>/etc/rc</filename>
	    gestartet, wenn die &man.rc.conf.5;-Variable
	    <literal>lpd_enable</literal> auf <literal>YES</literal>
	    gesetzt ist.  Fügen Sie dazu diese Zeile in
	    <filename>/etc/rc.conf</filename> hinzu:</para>

	  <programlisting>lpd_enable="YES"</programlisting>

	  <para>Starten Sie Ihren Computer neu, oder starten Sie
	    &man.lpd.8; von Hand:</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>lpd</command></userinput></screen>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-trying">
	  <title>Die Konfiguration testen</title>

	  <para>Damit ist die einfache Konfiguration abgeschlossen.
	    Noch muss die Konfiguration aber getestet werden und etwaige
	    Probleme müssen behoben werden.  Um die Konfiguration zu
	    testen, sollten Sie einen Probeausdruck mithilfe des Programms
	    &man.lpr.1; produzieren.  &man.lpr.1; übergibt
	    Druckaufträge an das
	    <application>LPD</application>-System.</para>

	  <para>Sie können &man.lpr.1; mit &man.lptest.1;
	    kombinieren, um Testdaten zu drucken.  &man.lptest.1; wurde
	    im Abschnitt <link
	    linkend="printing-testing">Kommunikation mit den Drucker
	    prüfen</link> vorgestellt.</para>

	  <para><emphasis>So testen Sie die einfache
	    <application>LPD</application>-Konfiguration:</emphasis></para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>lptest 20 5 | lpr <option>-P</option><replaceable>Druckername</replaceable></command></userinput></screen>

	  <para>Ersetzen Sie <replaceable>Druckername</replaceable>
	    durch den Namen des Druckers, den Sie testen möchten.
	    Wenn Sie den Standard-Drucker testen möchten, rufen
	    Sie &man.lpr.1;  ohne die Option <option>-P</option> auf.
	    Wenn Sie einen Drucker testen möchten, der nur
	    &postscript; versteht, müssen Sie ein
	    &postscript;-Testprogramm an &man.lpr.1; übergeben.
	    Ein Testprogramm, das Sie in einer Datei gespeichert haben,
	    können Sie mit dem Befehl
	    <command>lpr <replaceable>Dateiname</replaceable></command>
	    an das <application>LPD</application>-System übergeben.</para>

	  <para>Bei einem &postscript;-Drucker hängt das Ergebnis
	    naturgemäß vom Testprogramm ab.  Wenn Sie
	    &man.lptest.1; verwenden, sollte das Ergebnis
	    ungefähr so aussehen:</para>

	  <screen>!"#$%&amp;'()*+,-./01234
"#$%&amp;'()*+,-./012345
#$%&amp;'()*+,-./0123456
$%&amp;'()*+,-./01234567
%&amp;'()*+,-./012345678</screen>

	  <para>Um sicherzustellen, dass alles richtig
	    funktioniert, sollten Sie jetzt ein größeres
	    &postscript;-Programm senden.  Mit &man.lptest.1; können
	    Sie größere Datenmengen z.B. mit dem Befehl
	    <command>lptest 80 60</command> erzeugen: &man.lptest.1;
	    produziert 60 Zeilen mit je 80 Zeichen.</para>

	  <para>Wenn Sie nicht erfolgreich drucken können, finden
	    Sie im Abschnitt <link
	    linkend="printing-troubleshooting">Fehlersuche und
	    Problembehebung</link> weitere Informationen.</para>
	</sect4>
      </sect3>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-advanced">
    <sect1info>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Johann</firstname>
	  <surname>Kois</surname>
	  <contrib>Übersetzt von </contrib>
	</author>
      </authorgroup>
    </sect1info>

    <title>Erweiterte Drucker-Konfiguration</title>

    <warning>
      <para>Mit &os;&nbsp;8.0 wurden die Gerätedateien für
	serielle Ports von
	<filename>/dev/ttyd<replaceable>N</replaceable></filename> in
	<filename>/dev/ttyu<replaceable>N</replaceable></filename>
	umbenannt.  Setzen Sie noch &os;&nbsp;7.X ein, müssen
	Sie die Befehle in den folgenden Abschnitten entsprechend
	anpassen.</para>
    </warning>

    <para>Dieser Abschnitt beschreibt den Einsatz von Filtern für
      das Drucken speziell formatierter Seiten oder von
      Deckblättern, das Drucken über ein Netzwerk sowie die
      Beschränkung und Verrechnung der Druckernutzung.</para>

    <sect2 id="printing-advanced-filter-intro">
      <title>Filter</title>
      <indexterm>
	<primary>Drucken</primary>
	<secondary>Filter</secondary>
      </indexterm>

      <para>Obwohl <application>LPD</application> Netzwerkprotokolle,
	Warteschlangen, Zugriffskontrollen und andere für das
	Drucken wichtige Aspekte prinzipiell unterstützt, passiert
	ein Großteil der <emphasis>wirklichen</emphasis> Arbeit
	in den sogenannten <emphasis>Filtern</emphasis>.  Dabei handelt
	es sich um Programme, die direkt mit einem Drucker kommunizieren
	und deren Gerätespezifika und spezielle Anforderungen
	erfüllen.  Im einfachsten Fall installiert man nur einen reinen
	Textfilter, der mit beinahe allen Druckern funktionieren sollte.
	(Lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
	linkend="printing-textfilter">Den Text-Filter
	installieren</link>.)</para>

      <para>Um die erweiterten Fähigkeiten von Druckern auch
	einsetzen zu können, sollten Sie verstehen, wie Filter
	arbeiten, da diese für die Bereitstellung dieser Funktionen
	zuständig sind.  Die schlechte Nachricht ist, dass
	<emphasis>Sie</emphasis> diese Filter bereitstellen müssen.
	Die gute Nachricht ist allerdings, dass diese in der Regel
	bereits vorhanden sind.  Ist dies nicht der Fall, können
	Sie einen Filter meist relativ einfach selbst erstellen.</para>

      <para>Der Filter <filename>/usr/libexec/lpr/lpf</filename> wird
	bereits mit &os; geliefert.  Er kümmert sich um die
	korrekte Behandlung von gelöschten Zeichen (das sogenannte
	<foreignphrase>Backspacing</foreignphrase>), um im Text
	enthaltene Tabulatoren, sowie um die Verrechnung von
	Druckaufträgen.  Das ist aber auch alles, was dieser
	Filter kann.  Zusätzliche Filter und für die Funktion
	von Filtern nötige Komponenten finden sich aber in der
	&os; Ports-Sammlung.</para>

      <para>Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para>Der Abschnitt <link linkend="printing-advanced-filters">
	    Die Funktionsweise von Filtern</link> versucht, einen
	    Überblick über die Rolle von Filtern innerhalb des
	    Druckprozesses zu geben.  Sie sollten diesen Abschnitt lesen,
	    damit Sie verstehen, was <quote>unter der Haube</quote>
	    passiert, wenn <application>LPD</application> einen Filter
	    verwendet.  Dieses Wissen wird Ihnen dabei helfen, Probleme,
	    die bei Installation von Filtern für verschiedene Drucker
	    entstehen können, vorauszusehen und zu beheben.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para><application>LPD</application> geht davon aus, dass
	    jeder Drucker in der Lage ist, normalen Text zu drucken.
	    Für &postscript;- (oder andere sprachbasierte) Drucker
	    stellt dies allerdings ein Problem dar, da diese nicht in
	    der Lage sind, normalen Text direkt zu drucken.  Der
	    Abschnitt <link
	    linkend="printing-advanced-if-conversion">Normalen Text auf
	    &postscript;-Druckern drucken</link> beschreibt, wie Sie
	    dieses Problem lösen können.  Besitzen Sie einen
	    &postscript;-Drucker, sollten Sie diesen Abschnitt lesen.</para>
        </listitem>

        <listitem>
	  <para>&postscript; ist ein populäres Ausgabeformat, das
	    von vielen Programmen unterstützt wird.  Es ist sogar
	    möglich, &postscript;-Code direkt zu schreiben.  Leider
	    sind &postscript;-Drucker in der Regel relativ teuer.  Der
	    Abschnitt <link linkend="printing-advanced-ps">&postscript;
	    auf Nicht-&postscript;-Druckern emulieren</link> beschreibt,
	    wie Sie einen Textfilter anpassen müssen, um
	    &postscript;-Daten auf einem
	    <emphasis>nicht-&postscript;-fähigen Drucker</emphasis>
	    auszugeben.  Haben Sie keinen &postscript;-Drucker, sollten
	    Sie insbesondere diesen Abschnitt lesen.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Der Abschnitt
	    <link linkend="printing-advanced-convfilters">
	    Konvertierungsfilter</link> beschreibt eine Möglichkeit
	    zur automatischen Konvertierung verschiedener Dateiformate
	    in ein von Ihrem Drucker unterstütztes Format.  Nachdem
	    Sie diesen Abschnitt gelesen haben, werden Sie in der Lage
	    sein, Ihren Drucker so zu konfigurieren, dass Sie durch die
	    Eingabe von <command>lpr <option>-t</option></command> troff-Daten,
	    von <command>lpr <option>-d</option></command> &tex;-DVI-Daten,
	    oder von <command>lpr <option>-v</option></command> Rasterbilddaten
	    drucken können.
	    Daher sollten Sie diesen Abschnitt auf jeden Fall lesen.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Im Abschnitt <link linkend="printing-advanced-of">
	    Ausgabefilter</link> wird eine nur selten genutzte
	    Eigenschaft von <application>LPD</application>, die
	    sogenannten Ausgabefilter, beschrieben.  Wenn Sie keine
	    <link linkend="printing-advanced-header-pages">
	    Deckblätter</link> drucken müssen, können
	    Sie diesen Abschnitt überspringen.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Der Abschnitt <link linkend="printing-advanced-lpf">lpf:
	    Ein Textfilter</link> beschreibt <command>lpf</command>,
	    einen kompletten, wenn auch einfachen Textfilter für
	    Zeilendrucker (oder auch Laserdrucker, die sich analog
	    verhalten), der bereits mit &os; geliefert wird.  Wenn
	    Sie nur am Ausdruck von reinem Text interessiert sind, oder
	    wenn Ihr Drucker nur <quote>Schrott</quote> produziert, wenn
	    er auf Backspace-Zeichen trifft, sollten Sie sich
	    <command>lpf</command> näher ansehen.</para>
	</listitem>
      </itemizedlist>

      <note>
	<para>Eine Kopie der verschiedenen Skripte finden Sie im
	  Verzeichnis <filename
	  class="directory">/usr/share/examples/printing</filename>.</para>
      </note>

      <sect3 id="printing-advanced-filters">
	<title>Die Funktionsweise von Filtern</title>

	<para>Bei einem Filter handelt es sich um ein ausführbares
	  Programm, das von <application>LPD</application> gestartet
	  wird, um den geräteabhängigen Teil der Kommunikation
	  mit einem Drucker zu übernehmen.</para>

	<para>Wenn <application>LPD</application> eine Datei über
	  einen Druckauftrag drucken will, startet es ein Filterprogramm.
	  Danach setzt es die Standardeingabe des Filters auf die zu
	  druckende Datei, die Standardausgabe auf den Drucker und die
	  Standardfehlerausgabe auf <filename
	  class="devicefile">/dev/console</filename> (Voreinstellung) oder auf
	  die über die Option <literal>lf</literal> in
	  <filename>/etc/printcap</filename> festgelegte Datei.</para>

	<indexterm>
	  <primary><command>troff</command></primary>
	</indexterm>

	<para>Welcher Filter von <application>LPD</application> mit
	  welchen Argumenten geladen wird, wird in der Datei
	  <filename>/etc/printcap</filename> oder durch die Argumente,
	  die der Anwender &man.lpr.1; auf der Kommandozeile
	  übergibt, festgelegt.  Gibt der Anwender beispielsweise
	  <command>lpr <option>-t</option></command> ein, startet
	  <application>LPD</application> über die
	  <literal>tf</literal>-Fähigkeit den troff-Filter für
	  den gewünschten Drucker.  Wollen Sie hingegen normalen
	  Text drucken, wird der <literal>if</literal>-Filter gestartet.
	  (Für Ausnahmen von diesem Vorgehen lesen Sie bitte den
	  Abschnitt <link linkend="printing-advanced-of">
	  Ausgabefilter</link>.)</para>

	<para>Es gibt drei Arten von Filtern, die Sie in
	  <filename>/etc/printcap</filename> angeben können:</para>

	<itemizedlist>
	  <listitem>
	    <para><emphasis>Textfilter</emphasis> (die in der
	      <application>LPD</application>-Dokumentation als
	      <emphasis>input filter</emphasis> bezeichnet werden) sind
	      für den Druck von normalem Text zuständig.
	      Es handelt sich dabei um eine Art Standardfilter, da
	      <application>LPD</application> von jedem Drucker erwartet,
	      dass er normalen Text drucken kann.  Aufgabe des
	      Textfilters ist es, sicherzustellen, dass gelöschte
	      Zeichen (<foreignphrase>Backspaces</foreignphrase>),
	      Tabulatoren und andere Sonderzeichen Ihren Drucker nicht
	      verwirren.  Falls Sie für die Nutzung eines Druckers
	      bezahlen müssen, kann der Textfilter über die
	      Anzahl der gedruckten Zeilen auch die Anzahl der von Ihnen
	      gedruckten Seiten ermitteln.  Der Textfilter wird mit
	      folgenden Argumenten gestartet:</para>

              <cmdsynopsis>
                <command>filter-name</command>
                <arg>-c</arg>
                <arg choice="plain">-w <replaceable>width</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-l <replaceable>length</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-i <replaceable>indent</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-n <replaceable>login</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-h <replaceable>host</replaceable></arg>
                <arg choice="plain"><replaceable>acct-file</replaceable></arg>
              </cmdsynopsis>

              <para>Die einzelnen Argumente haben folgende Bedeutung:</para>

              <variablelist>
                <varlistentry>
                  <term><option>-c</option></term>

                  <listitem>
                    <para>Notwendig, wenn <command>lpr
                      <option>-l</option></command> verwendet wird.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>

                <varlistentry>
                  <term><replaceable>width</replaceable></term>

                  <listitem>
                    <para>Der Wert der in
                      <filename>/etc/printcap</filename> festgelegten
                      Option <literal>pw</literal> (<foreignphrase>page
                      width</foreignphrase>).  In der Voreinstellung
                      ist dieser Wert auf 132 gesetzt.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>

                <varlistentry>
                  <term><replaceable>length</replaceable></term>

                  <listitem>
                    <para>Der Wert der
                      <literal>pl</literal>-Fähigkeit
                      (<foreignphrase>page length</foreignphrase>),
                      Voreinstellung 66.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>

                <varlistentry>
                  <term><replaceable>indent</replaceable></term>

                  <listitem>
                    <para>Der durch <command>lpr
                      <option>-i</option></command> festgelegte Einzug,
                      Voreinstellung 0.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>

                <varlistentry>
                  <term><replaceable>login</replaceable></term>

                  <listitem>
                    <para>Der Name des Benutzers, der die Datei
                      druckt.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>

                <varlistentry>
                  <term><replaceable>host</replaceable></term>

                  <listitem>
                    <para>Der Rechner, auf dem der Druckauftrag
                      gestartet wurde.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>

                <varlistentry>
                  <term><replaceable>acct-file</replaceable></term>

                  <listitem>
                    <para>Der Name der Verrechnungsdatei, in der die
                      Ergebnisse der
                      <literal>af</literal>-Fähigkeit gespeichert
                      werden.</para>
                  </listitem>
                </varlistentry>
              </variablelist>
          </listitem>

	  <listitem>
	    <indexterm>
	      <primary>Drucken</primary>
	      <secondary>Filter</secondary>
	    </indexterm>

	    <para>Ein <emphasis>Konvertierungsfilter</emphasis>
	      konvertiert verschiedene Dateiformate in ein Format, das
	      Ihr Drucker auf Papier ausgeben kann.  So kann etwa der
	      ditroff-Schriftsatz nicht direkt gedruckt werden, daher
	      müssen Sie einen Konvertierungsfilter installieren,
	      um diese Daten in ein Format zu bringen, das Ihr Drucker
	      verarbeiten und drucken kann.  Der Abschnitt <link
	      linkend="printing-advanced-convfilters">
	      Konvertierungsfilter</link> enthält ausführliche
	      Informationen zu diesen Filtern.  Konvertierungsfilter
	      können auch zur Verrechnung verwendet werden.  Sie
	      werden mit folgenden Argumenten gestartet:</para>

              <cmdsynopsis>
                <command>filter-name</command>
                <arg
                  choice="plain">-x <replaceable>pixel-width</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-y <replaceable>pixel-height</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-n <replaceable>login</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-h <replaceable>host</replaceable></arg>
                <arg choice="plain"><replaceable>acct-file</replaceable></arg>
              </cmdsynopsis>

              <para><replaceable>pixel-width</replaceable> ist der Wert
                der <literal>px</literal>-Fähigkeit (Voreinstellung 0),
                während <replaceable>pixel-height</replaceable> dem Wert
                der <literal>py</literal>-Fähigkeit (Voreinstellung
                ebenfalls 0) entspricht.</para>
          </listitem>

          <listitem>
            <para><emphasis>Ausgabefilter</emphasis> werden nur verwendet, wenn
              keine Textfilter vorhanden sind oder wenn Deckblätter
              benötigt werden.  Der Abschnitt <link
              linkend="printing-advanced-of">Ausgabefilter</link>
              enthält weitere Informationen.  Ausgabefilter
              unterstützen nur zwei Argumente:</para>

              <cmdsynopsis>
                <command>filter-name</command>
                <arg choice="plain">-w <replaceable>width</replaceable></arg>
                <arg choice="plain">-l <replaceable>length</replaceable></arg>
              </cmdsynopsis>

              <para>Beide Argumente entsprechen den Optionen
                <option>-w</option> und <option>-l</option> der
                Textfilter.</para>
          </listitem>
        </itemizedlist>

        <para>Alle Filter sollten mit folgenden Rückgabewerten
          (Exitcodes) <emphasis>beendet</emphasis> werden:</para>

        <variablelist>
          <varlistentry>
            <term>exit 0</term>

            <listitem>
              <para>Der Filter hat die Datei erfolgreich gedruckt.</para>
            </listitem>
          </varlistentry>

          <varlistentry>
            <term>exit 1</term>

            <listitem>
              <para>Der Filter war nicht in der Lage, die Datei zu
                drucken und meldet diesen Exitcode an
                <application>LPD</application>, um die Datei erneut
                zu drucken.  <application>LPD</application> startet
                daraufhin den Filter erneut.</para>
            </listitem>
          </varlistentry>

          <varlistentry>
            <term>exit 2</term>

            <listitem>
              <para>Der Filter war nicht in der Lage, die Datei zu
                drucken.  Bei diesem Exitcode soll
                <application>LPD</application> aber nicht versuchen,
                die Datei erneut zu drucken, sondern den Druckauftrag
                verwerfen.</para>
            </listitem>
          </varlistentry>
        </variablelist>

	<para><filename>/usr/libexec/lpr/lpf</filename>, der mit &os;
	  gelieferte Textfilter, nutzt die Argumente <foreignphrase>page
	  width</foreignphrase> und <foreignphrase>page
	  length</foreignphrase>, um festzulegen, wann ein Seitenumbruch
	  (<foreignphrase>form feed</foreignphrase>) gesendet werden
	  soll sowie zur Verrechnung von Druckaufträgen.  Dazu werden
	  der Benutzername, der für den Druckauftrag verwendete
	  Rechner sowie die Verrechnungsdatei ausgewertet, um die
	  entsprechenden Einträge zu erstellen.</para>

	<para>Wenn Sie auf der Suche nach Filtern sind, achten Sie
	  darauf, dass diese LPD-kompatibel sind.  Dazu müssen
	  diese die oben beschriebenen Argumente unterstützen.
	  Wenn Sie planen, Ihre Filter selbst zu erstellen, müssen
	  diese ebenfalls die gleichen Argumente und Exitcodes
	  unterstützen.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-if-conversion">
	<title>Normalen Text auf &postscript;-Druckern drucken</title>

	<indexterm><primary>Druckjob</primary></indexterm>

	<para>Sie sind der alleinige Benutzer Ihres Computers und Ihres
	  &postscript;-Druckers und Sie sind sich sicher, dass Sie
	  niemals normalen Text an Ihren Drucker senden werden?
	  Außerdem werden Sie niemals ein Programm verwenden,
	  um normalen Text auszudrucken?  Nur wenn dies alles zutrifft,
	  können Sie diesen Abschnitt überspringen.</para>

	<para>Wollen Sie allerdings sowohl &postscript; als auch
	  normalen Text drucken, müssen Sie Ihren Drucker zuvor
	  entsprechend konfigurieren.  Dazu muss Ihr Textfilter in der
	  Lage sein, zu unterscheiden, ob es sich bei einem ankommenden
	  Druckauftrag um normalen Text oder um &postscript;-Daten
	  handelt.  Jeder &postscript;-Druckauftrag muss mit den Zeichen
	  <literal>%!</literal> beginnen (sehen Sie in Ihrem
	  Druckerhandbuch nach, ob Ihr Drucker weitere Sprachen
	  unterstützt).  Sind dies die beiden ersten Zeichen eines
	  Druckauftrages, so handelt es sich um &postscript;-Daten, die
	  direkt gedruckt werden können.  Fehlen diese Zeichen allerdings,
	  muss der Textfilter den Inhalt der Datei nach &postscript;
	  konvertieren, bevor die Datei gedruckt werden kann.</para>

        <para>Wie funktioniert diese Unterscheidung?</para>

        <indexterm>
          <primary>Drucker</primary>
          <secondary>seriell</secondary>
        </indexterm>

	<para>Haben Sie einen seriellen Drucker, können Sie
	  <command>lprps</command> installieren.
	  <command>lprps</command> ist ein &postscript;-Druckerfilter,
	  der eine Zweiwegekommunikation mit einem Drucker
	  ermöglicht.  Er aktualisiert die Druckerstatusdatei mit
	  Protokollinformationen des Druckers.  Dadurch sind Anwender
	  und Administratoren in der Lage, den genauen Zustand des
	  Druckers zu prüfen (durch Meldungen wie <errorname>toner
	  low</errorname> oder <errorname>paper jam</errorname>).
	  Wichtiger ist allerdings, dass <command>lprps</command>
	  <command>psif</command> enthält, ein Programm, das
	  feststellen kann, ob ein ankommender Druckauftrag normalen
	  Text enthält.  Ist dies der Fall, wird
	  <command>textps</command> (das ebenfalls mit
	  <command>lprps</command> geliefert wird) aufgerufen und die
	  Datei nach &postscript; konvertiert.  Danach kann
	  <command>lprps</command> die Datei an den Drucker senden.</para>

	<para><command>lprps</command> ist in der &os;
	  <link linkend="ports">Ports-Sammlung</link> enthalten.  Je
	  nach der von Ihnen verwendeten Papiergröße
	  installieren Sie dazu den Port <filename
	  role="package">print/lprps-a4</filename> oder <filename
	  role="package">print/lprps-letter</filename>.  Nach
	  der Installation müssen Sie nur noch den Pfad zum
	  Programm <command>psif</command> angeben, das als Teil von
	  <command>lprps</command> installiert wird.  Haben Sie
	  <command>lprps</command> über die Ports-Sammlung installiert,
	  fügen Sie folgende Zeile in den Eintrag Ihres
	  &postscript;-Druckers in
	  <filename>/etc/printcap</filename> ein:</para>

        <programlisting>:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:</programlisting>

	<para>Zusätzlich sollten Sie die
	  <literal>rw</literal>-Fähigkeit aktivieren, um
	  <application>LPD</application> im Schreib- und Lesemodus
	  zu öffnen.</para>

	<para>Haben Sie hingegen einen parallelen &postscript;-Drucker,
	 was eine Zweiwegekommunikation mit Ihrem Drucker (auf die
	 <command>lprps</command> angewiesen ist) unmöglich
	 macht, können Sie das folgende Shell-Skript verwenden:</para>

        <programlisting>#!/bin/sh
#
#  psif - Drucke PostScript oder normalen Text auf einem PostScript-Drucker
#  Script-Version; das ist NICHT die mit lprps gelieferte Version!
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/psif
#

IFS="" read -r first_line
first_two_chars=`expr "$first_line" : '\(..\)'`

if [ "$first_two_chars" = "%!" ]; then
    #
    #  PostScript - einfach drucken.
    #
    echo "$first_line" &amp;&amp; cat &amp;&amp; printf "\004" &amp;&amp; exit 0
    exit 2
else
    #
    #  Normaler Text - zuerst konvertieren, dann drucken.
    #
    ( echo "$first_line"; cat ) | /usr/local/bin/textps &amp;&amp; printf "\004" &amp;&amp; exit 0
    exit 2
fi      </programlisting>

	<para>Für dieses Skript wurde <command>textps</command>
	  als seperates Programm installiert, um normalen Text nach
	  &postscript; zu konvertieren.  Sie können aber auch jeden
	  anderen Text-nach-&postscript;-Konverter verwenden.  Die
	  &os; <link linkend="ports">Ports-Sammlung</link>
	  enthält mit <literal>a2ps</literal> ein umfangreiches
	  Programm zur Konvertierung von normalem Text nach
	  &postscript;.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-ps">
        <title>&postscript; auf Nicht-&postscript;-Druckern emulieren</title>

        <indexterm>
          <primary>PostScript</primary>
          <secondary>Emulation</secondary>
        </indexterm>
        <indexterm>
          <primary>Ghostscript</primary></indexterm>

	<para>Bei &postscript; handelt es sich um den
	  <emphasis>de facto</emphasis>-Standard für hochwertigen
	  Schriftsatz und Druck.  Leider ist &postscript; aber auch ein
	  <emphasis>teurer</emphasis> Standard.  Glücklicherweise
	  hat Aladdin Enterprises daher eine freie
	  &postscript;-ähnliche Implementierung namens
	  <application>Ghostscript</application> entwickelt, die auch
	  unter &os; lauffähig ist.
	  <application>Ghostscript</application> kann fast jede
	  &postscript;-Datei lesen und auf den verschiedensten
	  Geräten ausgeben, darunter auch auf vielen
	  Nicht-&postscript;-Druckern.  Durch die Installation von
	  <application>Ghostscript</application> und die Nutzung eines
	  speziellen Textfilters erreichen Sie, dass sich Ihr
	  Nicht-&postscript;-Drucker wie ein echter &postscript;-Drucker
	  verhält.</para>

	<para><application>Ghostscript</application> ist in
	  verschiedenen Versionen in der &os; Ports-Sammlung enhalten,
	  die am häfigsten verwendete Version ist <filename
	  role="package">print/ghostscript-gpl</filename>.</para>

	<para>Um &postscript; zu emulieren, muss der Textfilter erkennen, ob er
	  eine &postscript;-Datei drucken soll.  Ist dies nicht der Fall, wird
	  die Datei direkt an den Drucker geschickt.  Anderenfalls wird die
	  Datei an <application>Ghostscript</application> übergeben, das
	  die Datei in ein Format konvertiert, das Ihr Drucker versteht.</para>

	<para>Dazu ein Beispiel.  Das folgende Skript ist ein Textfilter
	  für den Drucker DeskJet 500 von Hewlett Packard.  Nutzen
	  Sie einen anderen Drucker, müssen Sie die Option
	  <option>-sDEVICE</option> beim Aufruf von <command>gs</command>
	  (Ghostscript) entsprechend anpassen.  Eine Liste der von
	  <application>Ghostscript</application> unterstützten
	  Geräte erhalten Sie durch die Eingabe von
	  <command>gs <option>-h</option></command> auf der
	  Kommandozeile.</para>

        <programlisting>#!/bin/sh
#
#  ifhp - Ghostscript-emuliertes PostScript auf einem HP DeskJet 500 drucken
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/ifhp

#
#  LF als CR+LF behandeln (um einen "Treppeneffekt" auf HP/PCL-Drucker
#  zu vermeiden)
#
printf "\033&amp;k2G" || exit 2

#
#  Lies die ersten zwei Zeichen der Datei
#
IFS="" read -r first_line
first_two_chars=`expr "$first_line" : '\(..\)'`

if [ "$first_two_chars" = "%!" ]; then
    #
    #  Oh.  Es ist PostScript; mit Ghostscript konvertieren, danach drucken.
    #
    /usr/local/bin/gs -dSAFER -dNOPAUSE -q -sDEVICE=djet500 \
      -sOutputFile=- - &amp;&amp; exit 0
else
    #
    #  Normaler Text oder HP/PCL, einfach direkt drucken.  Ans Ende setzen wir
    #  einen Seitenumbruch (also ein Form Feed), damit auch die letzte Seite
    #  ausgeworfen wird.
    #
    echo "$first_line" &amp;&amp; cat &amp;&amp; printf "\033&amp;l0H" &amp;&amp;
exit 0
fi

exit 2</programlisting>

	<para>Zuletzt müssen Sie <application>LPD</application>
	  noch durch die <literal>if</literal>-Fähigkeit über
	  den neuen Filter informieren:</para>

	<programlisting>:if=<filename>/usr/local/libexec/ifhp</filename>:</programlisting>

	<para>Das ist alles.  Ab sofort sollte sowohl ein <command>lpr
	  <filename><replaceable>normaler.text</replaceable></filename></command>
	  als auch ein <command>lpr <replaceable>wasauchimmer.ps</replaceable></command>
	  funktionieren und beide Dateien sollten problemlos gedruckt
	  werden.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-convfilters">
	<title>Konvertierungsfilter</title>

	<para>Nachdem Sie Ihren Drucker wie unter <link
	  linkend="printing-simple">Einfache Drucker-Konfiguration</link>
	  eingerichtet haben, wollen Sie wahrscheinlich einige
	  Konvertierungsfilter installieren, damit Sie (abgesehen von
	  ASCII-Text) auch Ihre Lieblings-Dateiformate drucken
	  können.</para>

	<sect4>
	  <title>Warum sollte ich einen Konvertierungsfilter
	    installieren?</title>

	  <indexterm>
	    <primary>&tex;</primary>
	    <secondary>DVI-Dateien drucken</secondary>
	  </indexterm>

	  <para>Konvertierungsfilter erleichtern das Drucken von
	    verschiedenen Dateiformaten.  Nehmen wir beispielsweise an,
	    dass Sie sehr viel mit dem &tex;-Satzsystem arbeiten und
	    über einen &postscript;-Drucker verfügen.  Eine
	    vom &tex;-System erzeugte DVI-Datei kann erst dann gedruckt
	    werden, nachdem diese nach &postscript; konvertiert wurde.
	    Dazu geben Sie Folgendes ein:</para>

	  <screen>&prompt.user; <userinput><command>dvips <filename><replaceable>seaweed-analysis.dvi</replaceable></filename></command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>lpr <filename><replaceable>seaweed-analysis.ps</replaceable></filename></command></userinput></screen>

	  <para>Haben Sie einen Konvertierungsfilter für DVI-Dateien
	    installiert, können Sie die manuelle Konvertierung
	    überspringen, da dies nun <application>LPD</application>
	    für Sie erledigt.  Wollen Sie eine DVI-Datei drucken, geben
	    Sie nur noch den folgenden Befehl ein:</para>

	  <screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-d</option> <filename><replaceable>seaweed-analysis.dvi</replaceable></filename></command></userinput></screen>

	  <para>Durch die Verwendung der Option <option>-d</option>
	    wurde <application>LPD</application> angewiesen, unsere
	    DVI-Datei vor dem Druck zu konvertieren.  Der Abschnitt
	    <link linkend="printing-lpr-options-format">Formatierungs-
	    und Konvertierungsoptionen</link> beschreibt die dabei
	    möglichen Optionen.</para>

	  <para>Für jede Konvertierungsoption, die Ihr Drucker
	    unterstützen soll, müssen Sie einen eigenen
	    <emphasis>Konvertierungsfilter</emphasis> installieren und
	    dessen Pfad in der Datei <filename>/etc/printcap</filename>
	    angeben.  Ein Konvertierungsfilter verhält sich im
	    Prinzip wie ein Textfilter bei einer einfachen
	    Druckerkonfiguration (lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
	    linkend="printing-textfilter">Den Textfilter installieren</link>),
	    allerdings konvertiert er die Datei in ein Format, das Ihr Drucker
	    versteht, anstatt normalen Text zu drucken.</para>
	</sect4>

	<sect4>
	  <title>Welche Konvertierungsfilter sollte ich installieren?</title>

	  <para>Sie sollten nur Filter installieren, die Sie auch
	    benötigen.  Wenn Sie sehr viele DVI-Dateien drucken,
	    sollten Sie auch einen DVI-Konvertierungsfilter installieren.
	    Müssen Sie viele troff-Daten drucken, ist ein troff-Filter
	    hilfreich.</para>

	  <para>Die folgende Tabelle listet die von
	    <application>LPD</application> unterstützten Filter
	    sowie die Einträge in <filename>/etc/printcap</filename> auf,
	    mit denen Sie diese Fähigkeiten aktivieren.  Zusätzlich
	    wird angegeben, wie Sie <command>lpr</command> jeweils
	    aufrufen müssen:</para>

          <informaltable frame="none" pgwide="1">
            <tgroup cols="3">
              <thead>
                <row>
                  <entry>Dateityp</entry>
                  <entry><filename>/etc/printcap</filename>-Fähigkeit</entry>
                  <entry><command>lpr</command>-Option</entry>
                </row>
              </thead>

              <tbody>
                <row>
                  <entry>cifplot</entry>
                  <entry><literal>cf</literal></entry>
                  <entry><option>-c</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>DVI</entry>
                  <entry><literal>df</literal></entry>
                  <entry><option>-d</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>plot</entry>
                  <entry><literal>gf</literal></entry>
                  <entry><option>-g</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>ditroff</entry>
                  <entry><literal>nf</literal></entry>
                  <entry><option>-n</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>FORTRAN-Text</entry>
                  <entry><literal>rf</literal></entry>
                  <entry><option>-f</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>troff</entry>
                  <entry><literal>tf</literal></entry>
                  <entry><option>-f</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>Rasterdaten</entry>
                  <entry><literal>vf</literal></entry>
                  <entry><option>-v</option></entry>
                </row>

                <row>
                  <entry>Normaler Text</entry>
                  <entry><literal>if</literal></entry>
                  <entry>keine, <option>-p</option>, or
                    <option>-l</option></entry>
                </row>
              </tbody>
            </tgroup>
          </informaltable>

	  <para>Wollen Sie also <command>lpr <option>-d</option></command>
	    verwenden, muss die <literal>df</literal>-Fähigkeit in
	    <filename>/etc/printcap</filename> aktiviert sein.</para>

	  <indexterm><primary>FORTRAN</primary></indexterm>

	  <para>Obwohl manche Leute etwas anderes behaupten, sind
	    Formate wie FORTRAN-Text und -Plot inzwischen nahezu
	    obsolet.  Wenn Sie diese Formate dennoch benötigen,
	    installieren Sie einfach einen angepassten Filter.  Wollen
	    Sie beispielsweise zwar Printerleaf-Dateien (also Dateien des
	    Desktop Publishing-Programms von Interleaf), aber keine
	    Plotdateien drucken, so können Sie einen
	    Printerleaf-Konvertierungsfilter installieren, der es durch
	    die Aktivierung der <literal>gf</literal>-Fähigkeit
	    erlaubt, diese Dateien direkt zu drucken.  Nun müssen
	    Sie Ihren Mitarbeitern nur noch mitteilen, dass
	    <command>lpr <option>-g</option></command> nun für
	    <quote>drucke Printerleaf-Dateien</quote> steht.</para>
	</sect4>

	<sect4>
	  <title>Konvertierungsfilter installieren</title>

	  <para>Da Konvertierungsfilter nicht zum Basissystem von &os;
	    gehören, sollten diese unter <filename
	    class="directory">/usr/local</filename> installiert werden.
	    Häufig wird das Verzeichnis <filename
	    class="directory">/usr/local/libexec</filename> verwendet, da es
	    sich bei Konvertierungsfiltern um spezielle Programme
	    handelt, die nur von <application>LPD</application>, aber
	    nicht von einem normalen Benutzer gestartet werden.</para>

	  <para>Um einen Konvertierungsfilter zu aktivieren, müssen
	    Sie dessen Pfad zusätzlich zur benötigten Fähigkeit
	    in der Datei <filename>/etc/printcap</filename> eintragen.</para>

	  <para>In unserem Beispiel wollen wir einen
	    DVI-Konvertierungsfilter für den Drucker
	    <literal>bamboo</literal> installieren.  Unsere bereits
	    bekannte <filename>/etc/printcap</filename> wurde
	    allerdings um die <literal>df</literal>-Fähigkeit
	    für den Drucker <literal>bamboo</literal> erweitert:</para>

          <programlisting>#
#  /etc/printcap des Rechners rose - neuer df-Filter für bamboo
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
        :df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>

	  <para>Beim DVI-Filter handelt es sich um ein Shell-Skript
	    namens <filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
#  psdf - DVI-nach-PostScript Druckerfilter
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/psdf
#
#  Wird von lpd aktiviert, wenn der Nutzer lpr -d eingibt.
#
exec /usr/local/bin/dvips -f | /usr/local/libexec/lprps "$@"</programlisting>

	  <para>Dieses Skript startet <command>dvips</command> im
	    Filtermodus (durch das Argument <option>-f</option> wird der
	    Druckauftrag über die Standardeingabe entgegengenommen).
	    Danach wird der &postscript;-Druckerfilter
	    <command>lprps</command> (lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
	    linkend="printing-advanced-if-conversion">Drucken von reinen
	    Textdateien auf einem &postscript;-Drucker</link>) mit den von
	    <application>LPD</application> übergebenen Argumenten
	    gestartet.  Das <command>lprps</command>-Werkzeug wiederum nutzt
	    diese Argumente, um die gedruckten Seiten zu verrechnen.</para>
	</sect4>

	<sect4>
	  <title>Beispiele für Konvertierungsfilter</title>

	  <para>Da es keine verbindliche Prozedur zur Installation eines
	    Druckerfilters gibt, folgen nun weitere Beispiele in diesem
	    Abschnitt.  Verwenden Sie diese, um Ihre eigenen Filter zu
	    erstellen.  Falls ein Filter Ihren Anforderungen bereits
	    entspricht, können Sie ihn auch direkt verwenden.</para>

	  <para>Das erste Beispiel beschreibt einen Konvertierungsfilter
            für GIF-Dateien für den Drucker LaserJet III-Si von
            Hewlett Packard:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
#  hpvf - Konvertiert GIF-Dateien nach HP/PCL, danach wird gedruckt.
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/hpvf

PATH=/usr/X11R6/bin:$PATH; export PATH
giftopnm | ppmtopgm | pgmtopbm | pbmtolj -resolution 300 \
    &amp;&amp; exit 0 \
    || exit 2</programlisting>

	  <para>Dieser Filter konvertiert eine GIF-Datei in eine portable
	    Anymap, diese in ein portables Graustufenbild, dieses wiederum in
	    eine portable Bitmap, die schließlich in ein
	    LaserJet/PCL-kompatibles Format umgewandelt wird.</para>

	  <para><filename>/etc/printcap</filename> muss für einen Drucker,
	    der diesen Filter nutzen will, folgenden Eintrag enthalten:</para>

	  <programlisting>#
#  /etc/printcap des Rechners orchid
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/hpif</filename>:\
        :vf=<filename>/usr/local/libexec/hpvf</filename>:</programlisting>

	  <para>Das folgende Skript ist ein Konvertierungsfilter, der
	    das Drucken von troff-Daten des groff-Textsatzsystems
	    auf dem &postscript;-Drucker <literal>bamboo</literal>
	    ermöglicht:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
#  pstf - Konvertiert groff's troff-Daten nach PS, dann wird gedruckt.
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/pstf
#
exec grops | /usr/local/libexec/lprps "$@"</programlisting>

	  <para>Dieses Skript nutzt wiederum <command>lprps</command>,
	    um mit dem Drucker zu kommunizieren.  Wäre der Drucker
	    an einem parallelen Port angeschlossen, würde das Skript
	    so aussehen:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
#  pstf - Konvertiert groff's troff-Daten nach PS, danach wird gedruckt.
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/pstf
#
exec grops</programlisting>

	  <para>Das ist alles.  Um den Filter verwenden zu können,
	    müssen Sie ihn allerdings noch in
	    <filename>/etc/printcap</filename> aktivieren:</para>

	  <programlisting>:tf=<filename>/usr/local/libexec/pstf</filename>:</programlisting>

	  <para>Das nächste Skript ist ein FORTRAN-Textfilter
	    für jeden Drucker, der normalen Text direkt drucken
	    kann und der hier für den Drucker
	    <literal>teak</literal> installiert wird:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
# hprf - FORTRAN-Textfilter für den Drucker LaserJet 3si:
# Installiert unter:  /usr/local/libexec/hprf
#

printf "\033&amp;k2G" &amp;&amp; fpr &amp;&amp; printf "\033&amp;l0H" &amp;&amp;
 exit 0
exit 2    </programlisting>

	  <para>Zusätzlich benötigen wir wiederum einen Eintrag in
	    <filename>/etc/printcap</filename>, um diesen Filter für den
	    Drucker <literal>teak</literal> zu aktivieren:</para>

	  <programlisting>:rf=<filename>/usr/local/libexec/hprf</filename>:</programlisting>

	  <para>Das letzte Beispiel ist etwas komplexer.  Es soll ein
	    DVI-Filter für den bereits erwähnten
	    LaserJet-Drucker <literal>teak</literal> installiert werden.
	    Der erste Teil ist einfach:  Sie müssen den Pfad des
	    DVI-Filters in <filename>/etc/printcap</filename> eintragen:</para>

	  <programlisting>:df=<filename>/usr/local/libexec/hpdf</filename>:</programlisting>

	  <para>Nun kommt der schwierige Teil:  Sie müssen den
	    Filter funktionsfähig machen.  Dazu benötigen Sie
	    einen DVI-nach-LaserJet/PCL-Konverter.
	    Glücklicherweise enthält die &os; <link
	    linkend="ports">Ports-Sammlung</link> mit <filename
	    role="package">print/dvi2xx</filename> ein solches Programm.  Nach
	    der Installation des Pakets verfügen wir über das
	    Programm <command>dvilj2p</command>, das zur Konvertierung
	    von DVI-Daten in zu den Druckern LaserJet IIp, LaserJet III,
	    sowie LaserJet 2000 kompatible Codes benötigt wird.</para>

	  <para>Durch den Einsatz von <command>dvilj2p</command> wird
	    der Filter <command>hpdf</command> relativ komplex, da
	    <command>dvilj2p</command> nicht von der Standardeingabe
	    lesen kann, sondern als Eingabe einen Dateinamen erwartet.
	    Zusätzlich muss der Dateiname auf <filename>.dvi</filename>
	    enden, daher ist die Verwendung von <filename
	    class="devicefile">/dev/fd/0</filename> als Standardeingabe
	    problematisch.  Wir können diese Problem aber umgehen, indem
	    wir einen temporären Dateinamen symbolisch nach <filename
	    class="devicefile">/dev/fd/0</filename> linken.
	    Dadurch wird <command>dvilj2p</command> gezwungen, dennoch von der
	    Standardeingabe zu lesen.</para>

	  <para>Das letzte Problem, das wir noch lösen müssen,
	    ist, dass wir <filename class="directory">/tmp</filename> nicht als
	    temporären Link verwenden können.  Symbolische
	    Links gehören dem User sowie der Gruppe
	    <username>bin</username>.  Der Filter läuft aber als
	    User <username>daemon</username>.  Außerdem ist
	    <filename class="directory">/tmp</filename> durch ein Sticky-Bit
	    gesichert.  Daher kann der Filter den Link zwar erzeugen, ein
	    Aufräumen ist aber nicht mehr möglich, weil sich
	    die Eigentümer des Filters und des temporären
	    Verzeichnisses unterscheiden.</para>

	  <para>Daher legt der Filter den symbolischen Link im
	    Arbeitsverzeichnis an, das gleichzeitig als Spooling-Verzeichnis
	    dient (festgelegt durch die Aktivierung
	    der <literal>sd</literal>-Fähigkeit in
	    <filename>/etc/printcap</filename>).  Das Arbeitsverzeichnis
	    ist ein idealer Ort für den Filter, insbesondere da dieses
	    (manchmal) sogar über mehr freien Speicherplatz als <filename
	    class="directory">/tmp</filename> verfügt.</para>

	  <para>Mit diesen Informationen sind wir nun in der Lage, den
	    Filter zu entwickeln:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
#  hpdf - DVI-Daten auf einen HP/PCL-Drucker drucken
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/hpdf

PATH=/usr/local/bin:$PATH; export PATH

#
#  Eine Funktion zum Aufräumen unserer temporären Dateien.
#  Diese finden sich im Arbeitsverzeichnis, das wir auch als
#  Spooling-Verzeichnis für unseren Drucker verwenden werden.
#
cleanup() {
   rm -f hpdf$$.dvi
}

#
#  Eine Funktion, um fatale Fehler zu behandeln.  Dazu die Meldung
#  ausgeben, danach ein exit 2.  Dadurch weiß LPD, dass es
#  den Auftrag nicht noch einmal drucken soll.
#
fatal() {
    echo "$@" 1&gt;&amp;2
    cleanup
    exit 2
}

#
#  Wenn ein Anwender den Auftrag entfernt, sendet LPD ein SIGINT, daher
#  wollen wir SIGINT und einige andere Signale abfangen (trappen), um
#  nach der Konvertierung aufräumen zu können.
#
trap cleanup 1 2 15

#
#  Bevor wir anfangen, räumen wir noch auf.  Sicher ist sicher.
#
cleanup

#
#  Die DVI-Eingabedatei auf die Standardeingabe linken (die zu druckende
#  Datei).
#
ln -s /dev/fd/0 hpdf$$.dvi || fatal "Konnte Symlink nicht anlegen!"

#
#  Umwandeln: LF = CR+LF
#
printf "\033&amp;k2G" || fatal "Konnte Drucker nicht initialisieren!"

#
#  Konvertieren und drucken.  Da der Rückgabewert von dvilj2p
#  unzuverlässig ist, ignorieren wir ihn einfach.
#
dvilj2p -M1 -q -e- dfhp$$.dvi

#
#  Aufräumen und beenden.
#
cleanup
exit 0    </programlisting>
	</sect4>

	<sect4 id="printing-advanced-autoconv">
	  <title>Automatische Konvertierung:  Eine Alternative zu
	    Konvertierungsfiltern</title>

	  <para>Alle in diesem Abschnitt besprochenen Konvertierungsfilter sind
	    zwar sehr hilfreich, allerdings müssen Sie nach wie vor bei
	    jedem Aufruf von &man.lpr.1; angeben, welchen Filter sie verwenden
	    wollen, was mit der Zeit sicher nervend wird.  Schlimmer ist
	    allerdings, dass die Auswahl eines unpassenden Filters dazu
	    führen kann, dass Sie Hunderte Seiten Papier ausdrucken.</para>

	  <para>Statt also Konvertierungsfilter zu installieren,
	    könnten Sie den Textfilter (der ohnehin der
	    Standardfilter ist) verwenden, um den zu druckenden
	    Dateityp zu erkennen und anschließend den korrekten
	    Konvertierungsfilter auszuwählen.  Um den Dateityp
	    zu bestimmen, können Sie beispielsweise
	    <command>file</command> verwenden.  Leider ist es bei
	    <emphasis>einigen</emphasis> Dateitypen problematisch, diese zu
	    unterscheiden.  Daher könnten Sie für diese Dateitypen
	    dennoch einen Konvertierungsfilter installieren.</para>

	  <indexterm><primary>apsfilter</primary></indexterm>

	  <indexterm>
	    <primary>Drucken</primary>
	    <secondary>Filter</secondary>
	    <tertiary>apsfilter</tertiary>
	  </indexterm>

	  <para>Die &os; Ports-Sammlung enthält mit
	    <command>apsfilter</command> (<filename
	    role="package">print/apsfilter</filename>) einen Textfilter, der
	    diese automatische Konvertierung durchführen kann.  Er ist
	    in der Lage, normalen Text, &postscript;, DVI und beinahe jede
	    Art von Datei zu erkennen, diese zu konvertieren und auf
	    Ihren Drucker auszugeben.</para>
        </sect4>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-of">
	<title>Ausgabefilter</title>

	<para><application>LPD</application> unterstützt noch eine
	  weitere Filterart, die sogenannten Ausgabefilter.  Diese sind
	  &ndash;&nbsp;analog zu einem Textfilter&nbsp;&ndash;&nbsp;
	  für den Druck von normalem Text ausgelegt, allerdings
	  verfügen sie im Vergleich zu diesen nur über
	  sehr eingeschränkte Fähigkeiten.  Wenn Sie einen
	  Ausgabefilter (aber keinen Textfilter) verwenden, dann</para>

	<itemizedlist>
	  <listitem>
	    <para>startet <application>LPD</application> nur einen
	      Ausgabefilter für den kompletten Druckauftrag, statt
	      für jede Datei des Auftrags einen eigenen Filter zu
	      starten.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>kümmert sich <application>LPD</application> nicht
	      darum, den Beginn oder das Ende einer Datei innerhalb des
	      Druckauftrages zu finden.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>übergibt <application>LPD</application> weder
	      den Benutzer- noch den Rechnernamen desjenigen, der den
	      Druckauftrag erteilt hat, an den Ausgabefilter, was
	      eine Verrechnung von Druckaufträgen unmöglich
	      macht.  Ausgabefilter unterstützen insgesamt nur
	      zwei Argumente:</para>

	    <cmdsynopsis>
	      <command>filter-name</command>
	      <arg choice="plain">-w <replaceable>width</replaceable></arg>
	      <arg choice="plain">-l <replaceable>length</replaceable></arg>
	    </cmdsynopsis>

	    <para><replaceable>width</replaceable> basiert auf der
	      <literal>pw</literal>-Fähigkeit,
	      <replaceable>length</replaceable> hingegen auf der
	      <literal>pl</literal>-Fähigkeit des gewählten
	      Druckers.</para>
	  </listitem>
	</itemizedlist>

	<para>Lassen Sie sich von dieser angeblichen Einfachheit eines
	  Ausgabefilters nicht täuschen.  Ausgabefilter sind
	  beispielsweise <emphasis>nicht dazu in der Lage</emphasis>,
	  jede Datei eines Druckauftrages auf einer neuen Seite zu
	  drucken.  Dazu benötigen Sie einen Textfilter (die im
	  Abschnitt <link linkend="printing-textfilter">Den Textfilter
	  installieren</link> beschrieben werden).  Außerdem
	  sind Ausgabefilter in Wirklichkeit
	  <emphasis>komplexer</emphasis>, da sie den gesendeten
	  Bytestrom nicht nur auf Sonderzeichen hin untersuchen
	  müssen, sondern auch die Übertragung von Signalen
	  für <application>LPD</application> übernehmen
	  müssen.</para>

	<para>Sie <emphasis>benötigen</emphasis> Ausgabefilter
	  aber dann, wenn Sie Deckblätter drucken wollen, da
	  dazu Escape-Sequenzen und Initialisierungsstrings
	  erforderlich sind.  (Es ist allerdings <emphasis>nicht
	  möglich</emphasis>, den Druck dieser Deckblätter
	  zu verrechnen, da <application>LPD</application>
	  keine Benutzer- oder Rechnerinformationen an den Ausgabefilter
	  übergibt.)</para>

	<para><application>LPD</application> kann für den gleichen
	  Drucker sowohl Ausgabefilter als auch Textfilter verwenden.
	  In solchen Fällen verwendet <application>LPD</application>
	  den Ausgabefilter nur für den Druck von Deckblättern
	  (die im Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-header-pages">Deckblätter</link>
	  näher beschrieben werden).  Nach dem Druck des Deckblattes
	  erwartet <application>LPD</application>, dass sich der
	  Ausgabefilter <emphasis>selbst beendet</emphasis>.  Dazu werden
	  zwei Bytes an den Ausgabefilter gesendet:  ASCII 031, gefolgt
	  von ASCII 001.  Wenn ein Ausgabefilter diese zwei Bytes
          (031, 001) empfängt, sendet er das Signal
	  <literal>SIGSTOP</literal> an sich selbst.  Nachdem
	  <application>LPD</application> den Rest des Druckauftrages
	  erledigt hat, wird der Ausgabefilter erneut gestartet, indem
	  ein <literal>SIGCONT</literal> an den Ausgabefilter
	  gesendet wird.</para>

	<para>Haben Sie nur einen Ausgabefilter, aber
	  <emphasis>keinen</emphasis> Textfilter installiert, dann
	  verwendet <application>LPD</application> den Ausgabefilter auch
	  für den Druck von normalem Text.  Wie bereits erwähnt,
	  werden dabei allerdings alle Dateien des Druckauftrags unmittelbar
	  hintereinander gedruckt, Seitenumbrüche oder ein
	  zusätzlicher Papiervorschub sind also nicht möglich.
	  Da dieses Verhalten von Ihnen wahrscheinlich
	  <emphasis>nicht</emphasis> gewünscht wird, werden Sie in
	  fast allen Fällen einen zusätzlichen Textfilter
	  benötigen.</para>

	<para>Der weiter oben beschriebene Textfilter
	  <command>lpf</command> kann auch als Ausgabefilter verwendet
	  werden.  Wenn Sie nur einen funktionierenden Ausgabefilter
	  benötigen, aber nicht den dafür benötigten
	  Code (zur Zeichenerkennung und zum Senden von Signalen)
	  schreiben wollen, sollten Sie sich <command>lpf</command>
	  näher ansehen.  Sie können <command>lpf</command>
	  auch in ein Shell-Skript einbinden, um von Ihrem Drucker
	  benötigte Initialisierungscodes zu verarbeiten.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-lpf">
	<title><command>lpf</command>:  Ein Textfilter</title>

	<para>Der Textfilter (Eingabefilter)
	  <filename>/usr/libexec/lpr/lpf</filename> wird bereits mit
	  &os; geliefert.  Er erlaubt das Einrücken der
	  Ausgabe (über <command>lpr <option>-i</option></command>), die
	  Übergabe von Zeichen-Literalen
	  (über <command>lpr <option>-l</option></command>), das Anpassen
	  der Druckposition bei gelöschten Zeichen
	  (<foreignphrase>Backspaces</foreignphrase>) oder Tabulatoren,
	  sowie die Verrechnung gedruckter Seiten.  Zusätzlich
	  kann dieser Textfilter auch als Ausgabefilter arbeiten.</para>

	<para><command>lpf</command> ist für viele verschiedene
	  Druckumgebungen geeignet.  Zwar ist dieser Textfilter nicht
	  in der Lage, Initialisierungssequenzen an einen Drucker
	  zu senden, dieses Problem kann allerdings durch das Schreiben
	  und Ausführen eines Shell-Skripts (das diese Funktion
	  übernimmt) und das anschließende Aufrufen von
	  <command>lpf</command> gelöst werden.</para>

        <indexterm><primary>Seiten verrechnen</primary></indexterm>
        <indexterm>
          <primary>verrechnen</primary>
          <secondary>Druckernutzung</secondary>
        </indexterm>

	<para>Damit Sie <command>lpf</command> für die Verrechnung
	  von Druckaufträgen einsetzen können, müssen Sie
	  die korrekten Werte für die <literal>pw</literal>- und
	  <literal>pl</literal>-Fähigkeiten in
	  <filename>/etc/printcap</filename> eintragen.
	  <command>lpf</command> verwendet diese Werte, um festzustellen,
	  wieviel Text auf eine Seite passt und wieviele Seiten im
	  Druckauftrag enthalten sind.  Weitere Informationen zur
	  Verrechnung der Druckernutzung enthält der Abschnitt
	  <link linkend="printing-advanced-acct">Die Druckernutzung
	  verrechnen</link>.</para>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-advanced-header-pages">
      <title>Deckblätter</title>

      <para>Wenn Sie <emphasis>viele</emphasis> Benutzer mit verschiedenen
        Druckern verwalten müssen, sollten Sie
        <emphasis>Deckblätter</emphasis> als notwendiges Übel
	akzeptieren.</para>

      <indexterm>
        <primary>Bannerseiten</primary>
	<see>Deckblätter</see>
      </indexterm>

      <indexterm><primary>Deckblätter</primary></indexterm>

      <para>Deckblätter (manchmal auch als
	<emphasis>Bannerseiten</emphasis> oder
	<emphasis>burst pages</emphasis> bezeichnet) geben an, wem
	die Ausgabe eines Druckauftrags gehört.  Sie werden
	normalerweise in großen fetten Buchstaben gedruckt,
	manchmal sogar mit zusätzlicher Umrandung, damit man
	sie leichter von den tatsächlichen Seiten eines
	Druckauftrages unterscheiden kann.  Der Nachteil von
	Deckblättern ist allerdings, dass es sich dabei um
	eine zusätzliche zu druckende Seite handelt, die in
	der Regel bereits nach wenigen Minuten wieder im Papierkorb
	landet.  Da aber für jeden Druckauftrag nur ein einziges
	Deckblatt gedruckt wird, ist der Papierverbrauch in den
	meisten Fällen tolerierbar.</para>

      <para>Das <application>LPD</application>-System kann
	Deckblätter automatisch erzeugen, <emphasis>wenn</emphasis>
	Ihr Drucker normalen Text direkt drucken kann.  Haben Sie
	hingegen einen &postscript;-Drucker, benötigen Sie ein
	externes Programm, um die Deckblätter zu generieren
	(Lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
	linkend="printing-advanced-header-pages-ps">Deckblätter
	auf &postscript;-Druckern erzeugen</link>.).</para>

      <sect3 id="printing-advanced-header-pages-enabling">
	<title>Deckblätter aktivieren</title>

	<para>Im Abschnitt <link linkend="printing-simple">Einfache
	  Drucker-Konfiguration</link> haben wir die Ausgabe von
	  Deckblättern durch die die Angabe der Option
	  <literal>sh</literal>
	  (<foreignphrase>suppress header</foreignphrase>) in
	  <filename>/etc/printcap</filename> deaktiviert.  Um die
	  Ausgabe von Deckblättern wieder zu aktivieren,
	  müssen Sie daher die <literal>sh</literal>-Fähigkeit
	  wieder entfernen.</para>

	<para>Das klingt zu einfach?  Wo ist der Haken?</para>

	<para>Sie haben recht.  Es ist <emphasis>möglich</emphasis>,
	  dass Sie einen Ausgabefilter verwenden müssen, um die
	  nötigen Initialisierungsstrings an den Drucker zu senden.
	  Das folgende Beispiel beschreibt einen Ausgabefilter für
	  PCL-kompatible Drucker von Hewlett Packard:</para>

	<programlisting>#!/bin/sh
#
#  hpof - Ausgabefilter für PCL-kompatible Drucker von Hewlett Packard
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/hpof

printf "\033&amp;k2G" || exit 2
exec /usr/libexec/lpr/lpf</programlisting>

	<para>Geben Sie den Pfad des Ausgabefilters über die
	  <literal>of</literal>-Fähigkeit an.  Weitere Informationen
	  finden Sie im Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-of">Ausgabefilter</link>.</para>

	<para>Das nächste Beispiel beschreibt die Datei
	  <filename>/etc/printcap</filename> des bereits erwähnten
	  Druckers <literal>teak</literal>.  Allerdings sind nun die
	  Ausgabe von Deckblättern sowie der vorhin beschriebene
	  Ausgabefilter enthalten:</para>

	<programlisting>#
#  /etc/printcap für den Rechner orchid
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/hpif</filename>:\
        :vf=<filename>/usr/local/libexec/hpvf</filename>:\
        :of=<filename>/usr/local/libexec/hpof</filename>:</programlisting>

	<para>Wenn ein Anwender nun einen Druckauftrag an den Drucker
	  <literal>teak</literal> schickt, wird für jeden
	  Druckauftrag ein Deckblatt erstellt.  Benötigt ein
	  Anwender keine Deckblätter, kann er die Ausgabe dieser
	  Seiten durch die Verwendung von <command>lpr
	  <option>-h</option></command> unterdrücken.  Weitere, für
	  die Ausgabe von Deckblättern interessante &man.lpr.1;-Optionen
	  finden Sie im Abschnitt <link
	  linkend="printing-lpr-options-misc">Deckblattoptionen</link>.</para>

	<note>
          <para><application>LPD</application> verwendet ein
	    <foreignphrase>Form Feed</foreignphrase>, um das Deckblatt
	    abzuschließen.  Wenn Ihr Drucker ein anderes Zeichen
	    verwendet, um eine Seite auszuwerfen, geben Sie dieses
	    über die <literal>ff</literal>-Fähigkeit in
	    <filename>/etc/printcap</filename> an.</para>
        </note>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-header-pages-controlling">
	<title>Deckblätter kontrollieren</title>

	<para>Haben Sie die Ausgabe von Deckblättern aktiviert,
	  gibt <application>LPD</application> eine ganze Seite in
	  großen Buchstaben aus, die den Anwender, den
	  verwendeten Rechner sowie den Druckauftrag beschreiben.
	  Das folgende Beispiel ist ein Deckblatt für den
	  Druckauftrag <quote>outline</quote>, der von
	  <username>kelly</username> auf dem Rechner <hostid>rose</hostid>
	  erstellt wurde:</para>

	<screen>      k                   ll       ll
      k                    l        l
      k                    l        l
      k   k     eeee       l        l     y    y
      k  k     e    e      l        l     y    y
      k k      eeeeee      l        l     y    y
      kk k     e           l        l     y    y
      k   k    e    e      l        l     y   yy
      k    k    eeee      lll      lll     yyy y
                                               y
                                          y    y
                                           yyyy


                                   ll
                          t         l        i
                          t         l
       oooo    u    u   ttttt       l       ii     n nnn     eeee
      o    o   u    u     t         l        i     nn   n   e    e
      o    o   u    u     t         l        i     n    n   eeeeee
      o    o   u    u     t         l        i     n    n   e
      o    o   u   uu     t  t      l        i     n    n   e    e
       oooo     uuu u      tt      lll      iii    n    n    eeee









      r rrr     oooo     ssss     eeee
      rr   r   o    o   s    s   e    e
      r        o    o    ss      eeeeee
      r        o    o      ss    e
      r        o    o   s    s   e    e
      r         oooo     ssss     eeee







                                              Job:  outline
                                              Date: Sun Sep 17 11:04:58 1995</screen>

	<para><application>LPD</application> fügt ein
	  <foreignphrase>Form Feed</foreignphrase> an diesen Text an,
	  damit der eigentliche Druckauftrag auf einer neuen Seite
	  gestartet wird (es sei denn, Sie haben die
	  <literal>sf</literal>-Fähigkeit (<foreignphrase>suppress
	  form feeds</foreignphrase>) des jeweiligen Druckers in
	  <filename>/etc/printcap</filename> aktiviert).</para>

	<para>Wenn Sie dies wüschen, kann
	  <application>LPD</application> auch nur ein <emphasis>kurzes
	  Deckblatt</emphasis> ausgeben.  Dazu verwenden Sie die
	  Option <literal>sb</literal>
	  (<foreignphrase>short banner</foreignphrase>)
	  in <filename>/etc/printcap</filename>.  Dadurch erhalten Sie
	  ein Deckblatt ähnlich dem folgenden:</para>

	<screen>rose:kelly  Job: outline  Date: Sun Sep 17 11:07:51 1995</screen>

	<para>In der Voreinstellung druckt <application>LPD</application>
	  zuerst das Deckblatt und danach den eigentlichen Druckauftrag.
	  Um diese Reihenfolge umzukehren, geben Sie die Option
	  <literal>hl</literal> (<foreignphrase>header
	  last</foreignphrase>) in <filename>/etc/printcap</filename>
	  ans.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-header-pages-accounting">
	<title>Deckblätter verrechnen</title>

	<para>Wenn Sie die in <application>LPD</application> eingebaute
	  Funktion zur Erstellung von Deckblättern verwenden,
	  werden Sie auf folgendes Paradigma stoßen:
	  Deckblätter müssen <emphasis>kostenlos</emphasis>
	  sein.</para>

	<para>Warum ist das so?</para>

	<para>Weil der Ausgabefilter das einzige externe Programm ist,
	  das zum Zeitpunkt der Erstellung des Deckblatts eine
	  Verrechnung durchführen könnte.  Da Ausgabefilter
	  aber weder über <emphasis>Benutzer- noch über
	  Rechnerinformationen</emphasis> verfügen, ist es nicht
	  möglich, einen Druckauftrag einem bestimmten Benutzer
	  zuzuordnen.  Da ein Benutzer die Ausgabe von Deckblättern
	  über <command>lpr <option>-h</option></command>
	  unterdrücken kann, ist es auch nicht möglich, die Vorgabe
	  <quote>verrechne eine zusätzliche Seite</quote> in den Text-
	  oder Konvertierungsfilter (die über die zur Verrechnung
	  nötigen Benutzer- und Rechnerinformationen verfügen)
	  aufzunehmen, weil Benutzer sonst für Deckblätter
	  bezahlen müssten, die sie nicht gedruckt haben.</para>

	<para>Es ist <emphasis>ebenfalls nicht ausreichend</emphasis>,
	  jeden Filter eigene Deckblätter erzeugen zu lassen (und
	  sie dadurch verrechnen zu können).  Wollte ein Benutzer
	  durch ein <command>lpr <option>-h</option></command> die Ausgabe
	  eines Deckblattes unterdrücken, würde dieses nun trotzdem
	  verrechnet werden, da <application>LPD</application> keine
	  Informationen über die Verwendung der Option
	  <option>-h</option> an einen Filter weitergibt.</para>

	<para>Welche Möglichkeiten habe ich nun?</para>

	<para>Sie können:</para>

	<itemizedlist>
	  <listitem>
	    <para>Das Paradigma von <application>LPD</application> einfach
	      akzeptieren und die Deckblätter gratis abgeben.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>Eine alternatives Drucksystem wie
	      <application>LPRng</application> installieren. Der
	      Abschnitt <link linkend="printing-lpd-alternatives">
	      Alternativen zum Standard-Drucksystem</link> beschreibt
	      verschiedene Drucksysteme, die
	      <application>LPD</application> ersetzen können.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>Schreiben Sie einen <emphasis>intelligenten</emphasis>
	      Ausgabefilter.  Normalerweise kümmert sich ein
	      Ausgabefilter nur um die Initialisierung des Druckers oder
	      um eine einfache Zeichenkonvertierung.  Außerdem
	      eignet er sich für die Ausgabe von Deckblättern
	      und normalem Text, wenn Sie keinen Text- oder Eingabefilter
	      installiert haben.  Haben Sie allerdings einen Textfilter
	      installiert, verwendet <application>LPD</application>
	      Ausgabefilter nur für die Ausgabe von Deckblättern.
	      Ein Ausgabefilter kann den Text des von
	      <application>LPD</application> erzeugten Deckblattes
	      untersuchen, um festzustellen, welcher Benutzer und welcher
	      Rechner den Druckauftrag gestartet hat.  Leider weiß
	      der Ausgabefilter auch mit dieser Methode nicht, welche
	      Datei er zur Verrechnung verwenden soll (da der Name dieser
	      Datei durch die <literal>af</literal>-Fähigkeit
	      übergeben wird).  Wenn Sie eine
	      Standard-Verrechnungsdatei verwenden, können Sie diese
	      in den Ausgabefilter einbauen.  Um den Text des Deckblattes
	      zu untersuchen, verwenden Sie die
	      <literal>sh</literal>-Fähigkeit
	      (<foreignphrase>short header</foreignphrase>) in
	      <filename>/etc/printcap</filename>.  Falls Ihnen das zuviel
	      Aufwand ist, freuen sich Ihre Benutzer sicher darüber,
	      wenn Sie ihnen den kostenlosen Druck von Deckblättern
	      erlauben.</para>
	  </listitem>
	</itemizedlist>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-header-pages-ps">
	<title>Deckblätter auf &postscript;-Druckern ausgeben</title>

	<para>In der Regel erzeugt <application>LPD</application> ein Deckblatt
	  mit normalem Text, das für viele verschiedene Drucker geeignet
	  ist.  Da &postscript;-Drucker normalen Text aber nicht drucken
	  können, ist die <application>LPD</application>-Funktion zur
	  Erstellung von Deckblättern auf diesen Drucker relativ
	  sinnlos.</para>

	<para>Es sei denn, jeder Text- und Konvertierungsfilter erzeugt
	  über den Benutzer- und Rechnernamen sein eigenes, für
	  den jeweiligen Drucker geeignetes Deckblatt.  Das Problem
	  dieser Methode ist allerdings, dass ein Anwender auch dann ein
	  Deckblatt erhält, wenn er dies über
	  <command>lpr <option>-h</option></command> verhindern wollte.</para>

	<para>Das folgende Skript benötigt drei Argumente (den
	  Loginnamen des Benutzers, den Rechnernamen und den Namen
	  des Druckauftrages), um daraus ein einfaches
	  &postscript;-Deckblatt zu erzeugen:</para>

	<programlisting>#!/bin/sh
#
#  make-ps-header - ein PostScript-Deckblatt auf stdout ausgeben
#  Installiert unter:  /sr/local/libexec/make-ps-header
#

#
#  Die folgenden Werte sind PostScript-Einheiten (72 pro Zoll).
#  Passen Sie diese Werte für A4 oder die von Ihnen verwendete
#  Papiergröße an:
#
page_width=612
page_height=792
border=72

#
#  Argumente prüfen
#
if [ $# -ne 3 ]; then
    echo "Usage: `basename $0` &lt;user&gt; &lt;host&gt; &lt;job&gt;" 1&gt;&amp;2
    exit 1
fi

#
#  Diese Werte in Variablen speichern, damit der PostScript-Code
#  übersichtlicher wird.
#
user=$1
host=$2
job=$3
date=`date`

#
#  Sende den PostScript-Code an stdout.
#
exec cat &lt;&lt;EOF
%!PS

%
%  Sicherstellen, dass es keine unerwünschten Wechselwirkungen mit
%  dem folgenden Druckauftrag gibt.
%
save

%
%  Ziehe eine fette Umrandung.
%
$border $border moveto
$page_width $border 2 mul sub 0 rlineto
0 $page_height $border 2 mul sub rlineto
currentscreen 3 -1 roll pop 100 3 1 roll setscreen
$border 2 mul $page_width sub 0 rlineto closepath
0.8 setgray 10 setlinewidth stroke 0 setgray

%
%  Zeige den Benutzernamen groß und fett an.
%
/Helvetica-Bold findfont 64 scalefont setfont
$page_width ($user) stringwidth pop sub 2 div $page_height 200 sub moveto
($user) show

%
%  Und nun zeige noch die Einzelheiten an.
%
/Helvetica findfont 14 scalefont setfont
/y 200 def
[ (Job:) (Host:) (Date:) ] {
200 y moveto show /y y 18 sub def }
forall

/Helvetica-Bold findfont 14 scalefont setfont
/y 200 def
[ ($job) ($host) ($date) ] {
        270 y moveto show /y y 18 sub def
} forall

%
% Das wars.
%
restore
showpage
EOF     </programlisting>

	<para>Nun kann jeder Konvertierungs- oder Textfilter dieses
	  Skript aufrufen, um zuerst das Deckblatt zu erzeugen und
	  danach den Druckauftrag zu drucken.  Das nächste
	  Beispiel enthält den bereits beschriebenen
	  DVI-Konvertierungsfilter, der hier um die Funktion zur
	  Erzeugung eines Deckblatts erweitert wurde:</para>

	<programlisting>#!/bin/sh
#
#  psdf - DVI-nach-PostScript - Druckerfilter
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/psdf
#
#  Wird von lpd aufgerufen, wenn der Benutzer lpr -d verwendet.
#

orig_args="$@"

fail() {
    echo "$@" 1&gt;&amp;2
    exit 2
}

while getopts "x:y:n:h:" option; do
    case $option in
        x|y)  ;; # Ignore
        n)    login=$OPTARG ;;
        h)    host=$OPTARG ;;
        *)    echo "LPD started `basename $0` wrong." 1&gt;&amp;2
              exit 2
              ;;
    esac
done

[ "$login" ] || fail "No login name"
[ "$host" ] || fail "No host name"

( /usr/local/libexec/make-ps-header $login $host "DVI File"
  /usr/local/bin/dvips -f ) | eval /usr/local/libexec/lprps $orig_args</programlisting>

	<para>Beachten Sie, dass der Filter die Liste der Argumente
	  überprüft, um den Benutzer- und den Rechnernamen
	  zu ermitteln.  Dieser Vorgang ist prinzipiell für alle
	  Filter identisch.  Der Textfilter benötigt allerdings
	  etwas andere Argumente, die im Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-filters">Die Funktionsweise von
	  Filtern</link> beschrieben werden.</para>

	<para>Wie bereits erwähnt, deaktiviert diese Methode
	  leider die <quote>suppress header page</quote>-Option
	  (also die Option <option>-h</option>) von
	  <command>lpr</command>.  Benutzer können danach den
	  Ausdruck eines Deckblattes nicht mehr verhindern, da der
	  angepasste Filter zu jedem Druckauftrag automatisch ein
	  Deckblatt erstellt.</para>

	<para>Damit ein Benutzer bei Bedarf den Ausdruck eines
	  Deckblatts dennoch unterbinden kann, müssen Sie
	  auch hier den im Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-header-pages-accounting">
	  Deckblätter verrechnen</link> beschriebenen
	  Trick einsetzen:   Schreiben Sie einen Ausgabefilter, der
	  das von LPD erzeugte Deckblatt untersucht und daraus
	  eine &postscript;-Version erzeugt.  Wenn der Benutzer
	  den Druckauftrag mit <command>lpr <option>-h</option></command>
	  verschickt, erzeugt <application>LPD</application> kein Deckblatt,
	  was in weiterer Folge auch für Ihren Ausgabefilter gilt.
	  Soll hingegen ein Deckblatt erzeugt werden, liest der
	  Ausgabefilter den von <application>LPD</application>
	  übergebenen Text und erzeugt daraus ein für
	  Ihren &postscript;-Drucker geeignetes Deckblatt.</para>

	<para>Haben Sie Ihren &postscript;-Drucker über eine
	  serielle Verbindung angeschlossen, können Sie auch
	  <command>lprps</command> verwenden.  In diesem Paket ist
	  mit <command>psof</command> auch ein Ausgabefilter
	  enthalten, der die eben beschriebenen Funktionen
	  übernehmen kann.  Beachten Sie aber, dass Sie mit
	  <command>psof</command> keine Deckblätter verrechnen
	  können.</para>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-advanced-network-printers">
      <title>Drucken über ein Netzwerk</title>

      <indexterm>
        <primary>Drucker</primary>
        <secondary>Netzwerk</secondary>
      </indexterm>

      <indexterm><primary>Netzwerkdruck</primary></indexterm>

      <para>&os; unterstützt das Drucken über ein Netzwerk, also den
        Versand von Druckaufträgen an einen entfernten Drucker.  Man
        unterscheidet dabei zwei Möglichkeiten:</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para>Den Zugriff auf einen an einem entfernten Rechner
	    angeschlossenen Drucker.  Sie konfigurieren dabei auf Ihrem
	    System einen Drucker, der über eine konventionelle
	    serielle oder parallele Verbindung an einem anderen Rechner
	    angeschlossen ist.  Danach richten Sie
	    <application>LPD</application> auf dem entfernten System
	    so ein, dass andere Drucker über das Netzwerk auf
	    diesen Drucker zugreifen können.  Der Abschnitt
	    <link linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
	    Rechnern installierte Drucker</link> beschreibt, wie Sie
	    dazu vorgehen müssen.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Den Zugriff auf einen direkt an ein Netzwerk
	    angeschlossenen Drucker.  Ein solcher Drucker verfügt
	    anstelle (oder zusätzlich zu) einer parallelen oder
	    seriellen Schnittstelle über eine Netzwerkschnittstelle.
	    Ein solcher Drucker kann sich auf zwei Arten verhalten:</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <para>Er kann das <application>LPD</application>-Protokoll
	        direkt unterstützen und sogar Druckjobs von entfernten
	        Rechner verwalten.  In diesem Fall verhält sich der
	        Drucker wie ein normaler Rechner, auf dem
	        <application>LPD</application> läuft.  Lesen Sie den
	        Abschnitt <link linkend="printing-advanced-network-rm">
	        Auf entfernten Rechnern installierte Drucker</link>, um
	        einen solchen Drucker einzurichten.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Er könnte Verbindungen über ein
	        Netzwerk unterstützen.  In diesem Fall
	        <quote>verbinden</quote> Sie den Drucker mit einem
	        Rechner Ihres Netzwerks, der danach für die
	        Verwaltung von Druckaufträgen sowie den
	        tatsächlichen Druck verantwortlich ist.  Der
	        Abschnitt <link
	        linkend="printing-advanced-network-net-if">Drucker mit
	        direkter TCP-Schnittstelle</link> enthält
	        Hinweise zur Installation derartiger Drucker.</para>
	    </listitem>
	  </itemizedlist>
	</listitem>
      </itemizedlist>

      <sect3 id="printing-advanced-network-rm">
	<title>Auf entfernten Rechnern installierte Drucker</title>

	<para>Das <application>LPD</application>-Drucksystem
	  unterstützt den Versand von Druckaufträgen an
	  andere Rechner, auf denen entweder
	  <application>LPD</application> läuft oder die zu
	  <application>LPD</application> kompatibel sind.  Dadurch
	  können Sie einen Drucker auf einem Rechner installieren
	  und von anderen Rechnern des Netzwerks darauf zugreifen.
	  Außerdem werden Drucker mit direkter TCP-Schnittstelle
	  unterstützt, wenn diese das
	  <application>LPD</application>-Protokoll
	  unterstützen.</para>

	<para>Um diese Art des Druckens über ein Netzwerk zu
	  aktivieren, installieren Sie zuerst Ihren Drucker auf einem
	  Rechner Ihres Netzwerks, dem sogenannten
	  <emphasis>printer host</emphasis>.  Die dazu nötigen
	  Schritte werden im Abschnitt <link linkend="printing-simple">
	  Einfache Drucker-Konfiguration</link> beschrieben.  Falls
	  Sie eine erweiterte Druckerkonfiguration benötigen,
	  sollten Sie auch den Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced">Erweiterte
	  Drucker-Konfiguration</link> lesen.  Danach testen Sie, ob
	  der Drucker alle von Ihnen aktivierten
	  <application>LPD</application>-Fähigkeiten
	  unterstützt.  Stellen Sie auch sicher, dass Ihr
	  <emphasis>lokales System</emphasis> berechtigt ist, den
	  <application>LPD</application>-Dienst auf dem
	  <emphasis>entfernten System</emphasis> zu nutzen (lesen
	  Sie dazu den Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-restricting-remote">
	  Druckaufträge auf entfernten Druckern
	  beschränken</link>).</para>

        <indexterm>
          <primary>Drucker</primary>
          <secondary>Netzwerk</secondary>
        </indexterm>

	<indexterm><primary>Netzwerkdrucker</primary></indexterm>

	<para>Wenn Sie einen Drucker mit einer zu
	  <application>LPD</application> kompatiblen
	  Netzwerkschnittstelle verwenden, handelt es sich beim
	  <emphasis>printer host</emphasis> um den Drucker selbst,
	  und der <emphasis>Druckername</emphasis> ist der von Ihnen
	  für diesen Drucker vorgegebene Name.  Lesen Sie die
	  Dokumentation Ihres Druckers und/oder der Netzwerkschnittstelle
	  Ihres Druckers, um dies zu klären.</para>

	<tip>
	  <para>Wenn Sie einen Hewlett Packard Laserjet-Drucker
	    verwenden, sorgt der Druckername <literal>text</literal>
	    für eine automatische LF-zu-CRLF-Konvertierung.  In
	    diesem Fall wird das <filename>hpif</filename>-Skript
	    nicht benötigt.</para>
	</tip>

	<para>Danach müssen Sie auf jedem Rechner, der auf diesen
	  Drucker zugreifen soll, einen entsprechenden Eintrag in
	  deren <filename>/etc/printcap</filename> aufnehmen.  Dazu
	  werden folgende Informationen benötigt:</para>

	<orderedlist>
	  <listitem>
	    <para>Der Name des Eintrags.  Entspricht in der Regel dem
	      Eintrag auf dem <emphasis>printer host</emphasis>.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>Lassen Sie den Eintrag für die
	      <literal>lp</literal>-Fähigkeit leer, schreiben Sie
	      also <literal>:lp=:</literal>.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>Erzeugen Sie ein Spooling-Verzeichnis und geben Sie
	      dessen Pfad über die
	      <literal>sd</literal>-Fähigkeit an.
	      <application>LPD</application> speichert Ihre
	      Druckaufträge in diesem Verzeichnis, bevor sie an den
	      Drucker geschickt werden.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>Geben Sie den Namen des <emphasis>printer
	      hosts</emphasis> über die
	      <literal>rm</literal>-Fähigkeit an.</para>
	  </listitem>

	  <listitem>
	    <para>Geben Sie den Namen des Druckers (auf dem
	      <emphasis>printer host</emphasis>) über die
	      <literal>rp</literal>-Fähigkeit an.</para>
	  </listitem>
	</orderedlist>

	<para>Das ist alles.  Sie benötigen weder
	  Konvertierungsfilter, noch Seitengrößen oder
	  sonstige Angaben in Ihrer lokalen
	  <filename>/etc/printcap</filename>.</para>

	<para>Dazu ein Beispiel.  Der Rechner <hostid>rose</hostid>
	  verfügt über zwei Drucker, <literal>bamboo</literal>
	  und <literal>rattan</literal>.  Wir wollen nun allen Benutzern
	  des Rechners <hostid>orchid</hostid> erlauben, diese Drucker
	  zu verwenden.  Es folgt nun wieder die bereits aus dem Abschnitt
	  <link linkend="printing-advanced-header-pages-enabling">
	  Deckblätter verwenden</link> bekannte
	  <filename>/etc/printcap</filename> für den Rechner
	  <hostid>orchid</hostid>.  Diese enthielt bereits einen Eintrag
	  für den Drucker <literal>teak</literal>.  Zusätzlich
	  tragen wir nun die zwei Drucker des Rechners
	  <hostid>rose</hostid> ein:</para>

	<programlisting>#
#  /etc/printcap für den Rechner orchid - mit zusätzlichen
#  Einträgen für die (entfernten) Drucker auf dem Rechner rose
#

#
#  teak ist ein lokaler Drucker und direkt mit orchid verbunden:
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/ifhp</filename>:\
        :vf=<filename>/usr/local/libexec/vfhp</filename>:\
        :of=<filename>/usr/local/libexec/ofhp</filename>:

#
#  rattan ist mit rose verbunden, Druckaufträge für rattan gehen daher
#  an den Rechner rose:
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :lp=:rm=rose:rp=rattan:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:

#
#  bamboo ist ebenfalls mit rose verbunden:
#
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :lp=:rm=rose:rp=bamboo:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:</programlisting>

	<para>Nun müssen wir nur noch die Spooling-Verzeichnisse
	  auf dem Rechner <hostid>orchid</hostid> erzeugen:</para>

	<screen>&prompt.root; <userinput><command>mkdir <option>-p</option> <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename> <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chmod 770 <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename> <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chown daemon:daemon <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename> <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput></screen>

	<para>Damit können Benutzer des Rechners
	  <hostid>orchid</hostid> die Drucker <literal>rattan</literal>
	  und <literal>bamboo</literal> verwenden.  Ein Benutzer gibt
	  auf <hostid>orchid</hostid> beispielsweise ein:</para>

	<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> bamboo <option>-d</option> <filename><replaceable>sushi-review.dvi</replaceable></filename></command></userinput></screen>

	<para>Die Anwendung <application>LPD</application> auf dem Rechner
	  <hostid>orchid</hostid> kopiert daraufhin den Druckauftrag in das
	  Spooling-Verzeichnis <filename
	  class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename> und stellt fest,
	  dass es sich um einen DVI-Auftrag handelt.  Sobald
	  <hostid>rose</hostid> über genug freien Platz im
	  <literal>bamboo</literal>-Spooling-Verzeichnis verfügt,
	  würden die beiden <application>LPD</application> die Datei auf
	  den Rechner <hostid>rose</hostid> transferieren.  Diese Datei
	  verbleibt danach in der Druckerwarteschlange des Rechners
	  <hostid>rose</hostid>, bis der Ausdruck der Datei abgeschlossen ist.
	  Vor dem Ausdruck würde die Datei noch von DVI nach &postscript;
	  konvertiert werden, da es sich bei <literal>bamboo</literal> um einen
	  an den Rechner <hostid>rose</hostid> angeschlossenen
	  &postscript;-Drucker handelt.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-network-net-if">
	<title>Drucker mit direkter TCP-Schnittstelle</title>

	<para>Wenn Sie eine Netzwerkkarte für Ihren Drucker kaufen,
	  können Sie zwei verschiedene Versionen wählen:
	  Eine Version, die ein Drucksystem emuliert (die teure Version),
	  oder eine Version, die sich verhält, als wäre der
	  Drucker an eine serielle oder parallele Schnittstelle
	  angeschlossen (die billige Version).  Dieser Abschnitt
	  beschreibt die billige Variante.  Bevorzugen Sie die teure
	  Variante, sollten Sie den Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
	  Rechnern installierte Drucker</link> nochmals lesen.</para>

	<para>Das Format der Datei <filename>/etc/printcap</filename>
	  erlaubt es Ihnen, anzugeben, welche serielle oder parallele
	  Schnittstelle verwendet werden soll und (falls Sie eine
	  serielle Schnittstelle verwenden) welche Parameter (Baudrate,
	  Flußkontrolle, Behandlung von Tabulatoren, Konvertierung
	  von neuen Zeilen und andere mehr) Sie verwenden wollen.  Es
	  gibt allerdings keine Möglichkeit, eine Verbindung zu
	  einem Drucker zu definieren, der einen TCP/IP- oder einem
	  anderem Netzwerkport auf Druckaufträge hin abfragt.</para>

	<para>Um Daten an einen Netzwerkdrucker zu schicken, müssen
	  Sie daher ein Kommunikationsprogramm entwickeln, das von
	  Text- und Konvertierungsfiltern aufgerufen werden kann.  Dazu
	  ein Beispiel.  Das Skript <command>netprint</command>
	  übernimmt alle Daten von der Standardeingabe und schickt
	  sie an einen Netzwerkdrucker.  <command>netprint</command>
	  erwartet zwei Argumente:  Als erstes Argument wird der Hostname
	  des Druckers und als zweites Argument der Port, über den
	  die Verbindung erfolgen soll, übergeben.  Dabei handelt
	  sich allerdings um eine Ein-Wege-Kommunikation (von &os; zum
	  Drucker).  Viele Netzwerkdrucker unterstützen aber auch
	  eine Zwei-Wege-Kommunikation, deren Vorteile (Abfrage des
	  Druckerstatus, die Verrechnung von Druckaufträgen und
	  andere mehr) Sie vielleicht nutzen wollen.</para>

        <programlisting>#!/usr/bin/perl
#
#  netprint - Textfilter für einen Netzwerkdrucker
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/netprint
#
$#ARGV eq 1 || die "Usage: $0 &lt;printer-hostname&gt; &lt;port-number&gt;";

$printer_host = $ARGV[0];
$printer_port = $ARGV[1];

require 'sys/socket.ph';

($ignore, $ignore, $protocol) = getprotobyname('tcp');
($ignore, $ignore, $ignore, $ignore, $address)
    = gethostbyname($printer_host);

$sockaddr = pack('S n a4 x8', &amp;AF_INET, $printer_port, $address);

socket(PRINTER, &amp;PF_INET, &amp;SOCK_STREAM, $protocol)
    || die "Can't create TCP/IP stream socket: $!";
connect(PRINTER, $sockaddr) || die "Can't contact $printer_host: $!";
while (&lt;STDIN&gt;) { print PRINTER; }
exit 0; </programlisting>

	<para>Dieses Skript kann für verschiedene Filter
	  eingesetzt werden.  Das folgende Beispiel verwendet den
	  an ein Netzwerk angeschlossenen Zeilendrucker Diablo 750-N.
	  Dieser Drucker empfängt zu druckende Daten auf dem
	  Port 5100.  Der Hostname des Druckers lautet
	  <hostid>scrivener</hostid>.
	  Daher sieht der Textfilter für diesen Drucker wie folgt
	  aus:</para>

	<programlisting>#!/bin/sh
#
#  diablo-if-net - Textfilter für den Diablo-Drucker `scrivener'.
#  Drucker lauscht auf Port 5100.
#  Installiert unter:  /usr/local/libexec/diablo-if-net
#
exec /usr/libexec/lpr/lpf "$@" | /usr/local/libexec/netprint scrivener 5100</programlisting>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-advanced-restricting">
      <title>Den Druckerzugriff beschränken</title>

      <indexterm>
        <primary>Drucker</primary>
        <secondary>den Zugriff beschränken</secondary>
      </indexterm>

      <para>Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie den Druckerzugriff
	beschränken können.  Das
	<application>LPD</application>-Drucksystem erlaubt Ihnen die
	Kontrolle darüber, wer lokal oder über ein Netzwerk
	auf einen Drucker zugreifen darf, ob mehrere Kopien erstellt
	werden dürfen und wie groß Druckaufträge und
	Druckerwarteschlangen werden dürfen.</para>

      <sect3 id="printing-advanced-restricting-copies">
	<title>Den Ausdruck von mehreren Kopien verhindern</title>

	<para>Das <application>LPD</application>-System macht es dem
	  einzelnen Benutzer einfach, mehrere Kopien einer Datei zu
	  drucken.  So werden mit <command>lpr <option>-#5</option></command>
	  beispielsweise fünf Kopien jeder Datei des Druckauftrags
	  erstellt.  Ob dies gut oder schlecht ist, müssen Sie
	  selbst entscheiden.</para>

	<para>Wenn Sie der Meinung sind, dass multiple Kopien eine
	  unnötige Beanspruchung Ihres Druckers darstellen,
	  sollten Sie die <option>-#</option>-Opion von &man.lpr.1;
	  deaktivieren, indem Sie die
	  <literal>sc</literal>-Fähigkeit in Ihre
	  <filename>/etc/printcap</filename> aufnehmen.  Verwendet ein
	  Benutzer dennoch die Option <option>-#</option>, erhält
	  er daraufhin folgende Meldung:</para>

	<screen>lpr: multiple copies are not allowed</screen>

	<para>Wenn Sie den Zugriff auf einen entfernten Drucker
	  (wie in Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
	  Rechnern installierte Drucker</link> beschrieben) konfiguriert
	  haben, müssen Sie die <literal>sc</literal>-Fähigkeit
	  auch auf den entfernten Rechnern, die auf Ihren Drucker
	  zugreifen dürfen, in <filename>/etc/printcap</filename>
	  eintragen, damit Benutzer diese Vorgabe nicht durch den Wechsel
	  auf einen anderen Rechner umgehen können.</para>

	<para>Dazu ein Beispiel.  Es handelt sich dabei um die Datei
	  <filename>/etc/printcap</filename> auf dem Rechner
	  <hostid>rose</hostid>.  Der Drucker <literal>rattan</literal>
	  soll multiple Kopien zulassen, auf dem Laserdrucker
	  <literal>bamboo</literal> sollen multiple Kopien hingegen
	  nicht erlaubt sein, daher müssen wir für diesen
	  Drucker die <literal>sc</literal>-Fähigkeit
	  aktivieren:</para>

	<programlisting>#
#  /etc/printcap für den Rechner rose - multiple Kopien auf bamboo verbieten
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
        :df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>

	<para>Außerdem müssen wir noch die
	  <literal>sc</literal>-Fähigkeit in der Datei
          <filename>/etc/printcap</filename> des Rechners
	  <hostid>orchid</hostid> aktivieren.  Parallel dazu untersagen
	  wir das Erstellen von multiplen Kopien auf dem Drucker
	  <literal>teak</literal>:</para>

	<programlisting>#
#  /etc/printcap für den Rechner orchid - lokal machen wir keine multiplen Kopien
#  Lokaler Drucker teak oder entfernter Drucker bamboo:
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:sc:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/ifhp</filename>:\
        :vf=<filename>/usr/local/libexec/vfhp</filename>:\
        :of=<filename>/usr/local/libexec/ofhp</filename>:

rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :lp=:rm=rose:rp=rattan:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :lp=:rm=rose:rp=bamboo:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:</programlisting>

	<para>Durch die Verwendung der
	  <literal>sc</literal>-Fähigkeit ist zwar die Verwendung
	  von <command>lpr <option>-#</option></command> nicht mehr
	  möglich, ein Benutzer kann aber weiterhin &man.lpr.1; mehrmals
	  hintereinander aufrufen oder eine Datei mehrfach in den gleichen
	  Druckauftrag aufnehmen:</para>

	<screen>&prompt.user; <userinput>lpr <filename><replaceable>forsale.sign forsale.sign forsale.sign forsale.sign forsale.sign</replaceable></filename></userinput></screen>

	<para>Auch dieser Mißbrauch Ihres Druckers kann verhindert
	  werden, falls Sie dies wünschen.  Diese Maßnahmen
	  werden in diesem Abschnitt allerdings nicht behandelt.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-restricting-access">
	<title>Den Zugriff auf bestimmte Drucker beschränken</title>

	<para>Sie können angeben, wer auf welchem Drucker drucken
	  darf, wenn Sie den Gruppenmechanismus von &unix; in Kombination
	  mit der <literal>rg</literal>-Fähigkeit von
	  <filename>/etc/printcap</filename> einsetzen.  Weisen Sie dazu
	  alle Benutzer, die auf einen Drucker zugreifen dürfen,
	  einer gemeinsamen Gruppe zu und geben Sie diese Gruppe
	  über die <literal>rg</literal>-Fähigkeit an.</para>

	<para>Wenn Benutzer, die dieser Gruppe nicht angehören (dies
	  gilt auch für <username>root</username>), werden diese durch
	  die Meldung begrüsst, wenn Sie diesen Drucker verwenden
	  wollen.</para>

	<screen>lpr: Not a member of the restricted group</screen>

	<para>Analog zur <literal>sc</literal>-Fähigkeit
	  (<emphasis>suppress multiple copies</emphasis>) müssen
	  Sie die <literal>rg</literal>-Fähigkeit auch auf allen
	  entfernten Rechnern aktivieren, die auf Ihren Drucker
	  zugreifen dürfen (lesen Sie dazu auch den Abschnitt
	  <link linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
	  Rechnern installierte Drucker</link>).</para>

	<para>Wollen wir beispielsweise allen Benutzern die Verwendung
	  des Druckers <literal>rattan</literal>, aber nur Mitgliedern
	  der Gruppe <groupname>artists</groupname> die Verwendung des
	  Druckers <literal>bamboo</literal> erlauben, passen wir die
	  bereits bekannte <filename>/etc/printcap</filename> des
	  Rechners <hostid>rose</hostid> entsprechend an:</para>

	<programlisting>#
#  /etc/printcap des Rechners rose - Zugriffsbeschränkung für bamboo
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:

bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:rg=artists:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
        :df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>

	<para>Die Datei <filename>/etc/printcap</filename> des Rechners
	  <hostid>orchid</hostid> wird dadurch nicht beeinflusst.  Jeder
	  Benutzer des Rechners <hostid>orchid</hostid> kann also
	  weiterhin den Drucker <literal>bamboo</literal> verwenden.</para>

	<note>
	  <para>Für jeden Drucker kann nur eine einzige
	    priviligierte Gruppe erstellt werden.</para>
	</note>
      </sect3>

     <sect3 id="printing-advanced-restricting-sizes">
	<title>Die Größe von Druckaufträgen kontrollieren</title>

	<indexterm><primary>Druckaufträge</primary></indexterm>

	<para>Wenn Sie viele Benutzer haben, die Ihre Drucker verwenden
	  dürfen, werden Sie wahrscheinlich eine Obergrenze für
	  Dateien angeben wollen, die Benutzer an Ihren Drucker senden
	  dürfen.  Dies ist sinnvoll, weil Speicherplatz für
	  Spooling-Verzeichnisse nur begrenzt verfügbar ist und Sie stets
	  sicherstellen müssen, dass auch die Druckaufträge anderer
	  Benutzer verarbeitet werden können.</para>

        <indexterm>
          <primary>Druckauftrag</primary>
          <secondary>kontrollieren</secondary>
        </indexterm>

	<para><application>LPD</application> verwendet die
	  <literal>mx</literal>-Fähigkeit, um die maximal erlaubte
	  Größe von Dateien eines Druckauftrags anzugeben.
	  Dieser Wert wird in 1.024 Bytes großen
	  <literal>BUFSIZ</literal>-Blöcken angegeben.  Setzen Sie
	  diesen Wert auf Null, gibt es keine
	  Größenbeschränkung.  Existiert die
	  <literal>mx</literal>-Fähigkeit hingegen überhaupt
	  nicht, so gilt ein Limit von 1.000&nbsp;Blöcken.</para>

	<note>
	  <para>Diese Limits gelten nur für die Größe
	    von <emphasis>Dateien</emphasis> innerhalb eines
	    Druckauftrages, <emphasis>nicht aber</emphasis> für
	    die Gesamtgröße des Druckauftrags.</para>
	</note>

	<para><application>LPD</application> lehnt eine Datei auch dann
	  nicht ab, wenn sie das Limit des Druckers überschreitet.
	  Vielmehr wird die Datei bis zum Erreichen des Limits in die
	  Warteschlange geladen, danach wird der Druck gestartet.  Der
	  das Limit überschreitende Rest wird hingegen verworfen
	  und nicht gedruckt!</para>

	<para>Mit diesem Wissen können wir nun Limits für die
	  Drucker <literal>rattan</literal> und <literal>bamboo</literal>
	  definieren.  Da &postscript;-Dateien der Gruppe
	  <groupname>artists</groupname> in der Regel sehr groß
	  sind, setzen wir ein Limit von fünf Megabytes.  Für
	  den Druck von normalen Text (auf dem Drucker
	  <literal>rattan</literal>) setzen wir hingegen kein Limit:</para>

	<programlisting>#
#  /etc/printcap für den Rechner rose
#

#
#  Kein Größenlimit:
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:mx#0:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:

#
#  Ein Limit von 5 Megabyte:
#
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:rg=artists:mx#5000:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
        :df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>

	<para>Auch diese Limits gelten nur für lokale Benutzer.
	  Wenn Sie den Zugriff auf Ihren Drucker auch über ein
	  Netzwerk erlauben wollen, unterliegen die Benutzer dieser
	  Rechner diesen Limits nicht.  Daher müssen Sie diese
	  Limits über die <literal>mx</literal>-Fähigkeit
	  auch in der <filename>/etc/printcap</filename> jedes
	  Rechners definieren, der Ihren Drucker verwenden darf.
	  Der Abschnitt <link linkend="printing-advanced-network-rm">
	  Auf entfernten Rechnern installierte Drucker</link>
	  enthält weitere Informationen zum Drucken über
	  ein Netzwerk.</para>

	<para>Es gibt eine weitere Möglichkeit, um die
	  Größe von Druckaufträgen von entfernten
	  Rechnern zu beschränken.  Lesen Sie dazu den Abschnitt
	  <link linkend="printing-advanced-restricting-remote">
	  Druckaufträge von entfernten Rechnern
	  beschränken</link>.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-advanced-restricting-remote">
	<title>Druckaufträge von entfernten Rechnern
	  beschränken</title>

	<para>Das <application>LPD</application>-System bietet mehrere
	  Möglichkeiten, um Druckaufträge zu beschränken,
	  die auf entfernten Rechnern gestartet wurden:</para>

	<variablelist>
	  <varlistentry>
	    <term>Rechner beschränken</term>

	    <listitem>
	      <para>Sie können festlegen, von welchen entfernten
	        Rechnern ein lokaler <application>LPD</application>
	        Druckaufträge annimmt, indem Sie die Dateien
	        <filename>/etc/hosts.equiv</filename> sowie
	        <filename>/etc/hosts.lpd</filename> entsprechend
	        anpassen.  <application>LPD</application>
	        überprüft diese Dateien, um festzustellen,
	        ob ein Druckauftrag von einem Rechner stammt, der in
	        einer dieser Dateien aufgeführt ist.  Ist dies
	        nicht der Fall, lehnt <application>LPD</application>
	        den Druckauftrag ab.</para>

	      <para>Der Aufbau dieser Datei ist sehr einfach:  Jede
	        Zeile enthält einen einzigen Rechnernamen.
	        Beachten Sie aber, dass
	        <filename>/etc/hosts.equiv</filename> auch vom
	        &man.ruserok.3;-Protokoll benötigt wird und
	        Änderungen dieser Datei auch Programme wie
	        &man.rsh.1; und &man.rcp.1; beeinflussen
	        können.</para>

	      <para>Das folgende Beispiel beschreibt die Datei
	        <filename>/etc/hosts.lpd</filename> auf dem Rechner
	        <hostid>rose</hostid>:</para>

	      <programlisting>orchid
violet
madrigal.fishbaum.de</programlisting>

	      <para>Durch diese Vorgaben akzeptiert <hostid>rose</hostid>
	        nur noch Druckaufträge von den Rechnern
	        <hostid>orchid</hostid>, <hostid>violet</hostid>,
	        und <hostid role="fqdn">madrigal.fishbaum.de</hostid>.
	        Versucht ein anderer Rechner, auf den
	        <application>LPD</application> von
	        <hostid>rose</hostid> zuzugreifen, wird dieser
	        Druckauftrag abgelehnt werden.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>Größenbeschränkungen</term>

	    <listitem>
	      <para>Sie können festlegen, wieviel Speicherplatz
	        auf dem Dateisystem, in dem das Spooling-Verzeichnis
	        liegt, mindestens frei sein muss.  Dazu erzeugen Sie im
	        Spooling-Verzeichnis Ihres lokalen Druckers die Datei
	        <filename>minfree</filename>.  In dieser Datei geben
	        Sie an, wieviele 512&nbsp;Byte große
	        Blöcke auf Ihrer Platte frei sein müssen,
	        damit ein Druckauftrag von einem entfernten Rechner
	        akzeptiert wird.</para>

	      <para>Durch diese Vorgabe können Sie sicherstellen,
	        dass Benutzer von entfernten Rechnern Ihr Dateisystem
	        nicht <quote>zumüllen</quote>.  Außerdem
	        können Sie damit lokale Benutzer bevorzugen, da
	        diese auch dann noch Druckaufträge erteilen
	        dürfen, wenn der verfügbare Plattenplatz
	        unter das in der Datei <filename>minfree</filename>
	        definierte Limit gefallen ist.</para>

	      <para>Legen wir nun die Datei <filename>minfree</filename>
	        für den Drucker <literal>bamboo</literal> an.  Zuerst
	        untersuchen wir <filename>/etc/printcap</filename>, um
	        das Spooling-Verzeichnis für diesen Drucker zu
	        finden.  Das folgende Beispiel zeigt den Eintrag
	        für den Drucker <literal>bamboo</literal>:</para>

	      <programlisting>bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:rg=artists:mx#5000:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:mx#5000:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
        :df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>

	      <para>Das Spooling-Verzeichnis wird über die
	        <literal>sd</literal>-Fähigkeit festgelegt.
	        Wir wollen, dass mindestens drei Megabyte
	        (also 6144&nbsp;Blöcke) freier Plattenplatz
	        vorhanden sein müssen, damit
	        <application>LPD</application> einen Druckauftrag
	        von einem entfernten Rechner akzeptiert:</para>

	      <screen>&prompt.root; <userinput><command>echo 6144 &gt; <filename>/var/spool/lpd/bamboo/minfree</filename></command></userinput></screen>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>Benutzer beschränken</term>

	    <listitem>
	      <para>Sie können auch festlegen, welche entfernten
	        Benutzer Ihren lokalen Drucker verwenden dürfen,
	        indem Sie die <literal>rs</literal>-Fähigkeit in
	        <filename>/etc/printcap</filename> definieren.  Wenn
	        für den Eintrag eines lokalen Druckers die
	        <literal>rs</literal>-Fähigkeit definiert ist,
	        akzeptiert <application>LPD</application>
	        Druckaufträge von entfernten Rechnern nur dann,
	        <emphasis>wenn</emphasis> der Benutzer, der den
	        Druckauftrag gesendet hat, auch über ein
	        gleichnamiges Benutzerkonto auf dem lokalen Rechner
	        verfügt.  Ist dies nicht der Fall, lehnt
	        <application>LPD</application> den Druckauftrag ab.</para>

	      <para>Diese Fähigkeit ist besonders in Umgebungen
	        nützlich, in denen beispielsweise verschiedene
	        Abteilungen ein gemeinsames Netzwerk teilen, wobei
	        einige Benutzer zu mehreren Abteilungen gehören.
	        Haben diese Benutzer auch ein Benutzerkonto auf Ihrem
	        System, so können sie Ihren Drucker auch von
	        ihrer eigenen Abteilung aus nutzen.  Wollen Sie zwar
	        den Zugriff auf Ihren Drucker, <emphasis>nicht
	        aber</emphasis> den Zugriff auf Ihre übrigen
	        Ressourcen erlauben, können Sie für diese
	        Benutzer einen sogenannten <quote>Token-Account</quote>
	        ohne Heimatverzeichnis und mit einer nutzlosen Shell
	        wie <filename>/usr/bin/false</filename> erstellen.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>
	</variablelist>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-advanced-acct">
      <title>Die Druckernutzung verrechnen</title>

      <indexterm>
        <primary>Drucker</primary>
        <secondary>verrechnen</secondary>
      </indexterm>

      <para>Sie wollen die Nutzung Ihrer Drucker kostenpflichtig machen?
	Warum auch nicht?  Papier und Tinte kosten Geld.  Auch eine
	regelmäßige Wartung muss bezahlt werden.  Nachdem Sie
	einen Preis festgelegt haben, den Sie für jede
	gedruckte Seite verrechnen wollen, stellt sich die Frage, wie Sie
	die Verrechnung der Druckkosten technisch umsetzen
	können.</para>

      <para>Die schlechte Nachricht ist, dass das
	<application>LPD</application>-System dabei wenig hilfreich ist.
	Die Verrechnung von Druckaufträgen hängt stark vom
	verwendeten Drucker, den zu druckenden Dateiformaten und
	<emphasis>Ihren</emphasis> Anforderungen an die Verrechnung
	der Druckernutzung ab.</para>

      <para>Um die Verrechnung der Druckernutzung zu implementieren,
	müssen Sie sowohl Ihre Textfilter (um den Druck von
	normalem Text abzurechnen) als auch Ihre Konvertierungsfilter
	(um den Druck sonstiger Formate abzurechnen) entsprechend
	anpassen, damit diese die Zahl der gedruckten Seiten
	ermitteln können.  Leider können Sie dazu nicht
	einen einfachen Ausgabefilter verwenden, da diese die
	Verrechnung von Druckaufträgen nicht unterstützen.
	Weitere Informationen zu den verschiedenen Filterarten finden
	Sie im Abschnitt <link
	linkend="printing-advanced-filter-intro">Filter</link>.</para>

      <para>Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, wie Sie diese
	Verrechnung umsetzen können:</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para>Die <emphasis>periodische Verrechnung</emphasis> wird
	    häufiger verwendet, da sie einfacher zu implementieren
	    ist.  Wenn ein Druckauftrag ausgeführt wird,
	    schreibt der Filter den Benutzer, den verwendeten Rechner
	    sowie die Anzahl der gedruckten Seiten in eine
	    Verrechnungsdatei.  Nach einem zu definierenden Zeitraum
	    werden diese Dateien ausgewertet, die Gesamtzahl der
	    von einem Benutzer gedruckten Seiten bestimmt und dem
	    jeweiligen Benutzer verrechnet.  Danach werden alle
	    Protokolldateien zurückgesetzt, und die Protokollierung
	    beginnt von Neuem.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Die <emphasis>unmittelbare Verrechnung</emphasis> wird
	    nur selten eingesetzt, das sie schwieriger zu implementieren
	    ist.  Bei dieser Methode wird der Druckauftrag verrechnet,
	    sobald der Drucker verwendet wird.  Dadurch können Sie
	    beispielsweise verhindern, dass ein Benutzer seine erlaubte
	    <quote>Druckquote</quote> überschreitet.
	    Zusätzlich können Sie es Ihren Benutzern erlauben,
	    deren Druckquote abzufragen oder anzupassen.  Allerdings
	    benötigen Sie eine Datenbank, um Benutzer und deren
	    Quoten verwalten zu können.</para>
	</listitem>
      </itemizedlist>

      <para>Das <application>LPD</application>-Drucksystem
	unterstützt beide Methoden.  Allerdings müssen Sie
	die benötigen Filter sowie den zur Verrechnung nötigen
	Code selbst bereitstellen.  Der Vorteil dabei ist allerdings,
	dass Sie in der Wahl Ihrer Verrechnungsmethode äußerst
	flexibel sind.  So können Sie sich etwa für die
	periodische oder die unmittelbare Verrechnung entscheiden.  Sie
	können festlegen, welche Informationen Sie erfassen wollen:
	Benutzernamen, Rechnernamen, die Art der Druckaufträge,
	die Anzahl der gedruckten Seiten, den Papierverbrauch, den
	Zeitaufwand für die Bearbeitung eines Druckauftrages und
	viele andere mehr.  Dazu müssen Sie Ihre Filter entsprechend
	anpassen, damit diese Informationen erfassst und gespeichert
	werden.</para>

      <sect3>
	<title>Kurzanleitung für die Implementierung der
	  Druckerverrechnung</title>

	<para>&os; bietet Ihnen zwei Programme, um eine periodische
	  Verrechnung rasch zu implementieren.  Dabei handelt es sich
	  um den im Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-lpf">lpf:  Ein Textfilter</link>
	  behandelten Textfilter sowie um &man.pac.8;, ein Programm,
	  mit dem Sie Einträge aus Verrechnungsdateien auslesen
	  und aufsummieren können.</para>

	<para>Wie bereits im Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-filters">Filter</link> erwähnt,
	  startet <application>LPD</application> den Text- oder
	  Konvertierungsfilter mit dem Namen der Verrechnungsdatei als
	  Argument.  Dadurch weiß der Filter, in welche Datei
	  er einen Verrechnungseintrag schreiben soll.  Der Name dieser
	  Datei wird über die <literal>af</literal>-Fähigkeit
	  in <filename>/etc/printcap</filename> festgelegt.  Falls die
	  Datei nicht über einen absoluten Pfad angegeben wird,
	  handelt es sich um einen Pfad relativ zum
	  Spooling-Verzeichnis.</para>

	<para><application>LPD</application> startet
	  <command>lpf</command> mit den Argumenten <emphasis>page width
	  und page length</emphasis>, die über die
	  <literal>pw</literal>- und <literal>pl</literal>-Fähigkeit
	  definiert werden.  Das Kommando <command>lpf</command> verwendet
	  diese Argumente danach, um den Papierverbrauch zu bestimmen.  Nachdem
	  die Datei an den Drucker geschickt wurde, wird ein
	  Verrechnungseintrag in die Verrechnungsdatei geschrieben.  Ein
	  solcher Eintrag sieht dabei ähnlich den folgenden aus:</para>

	<programlisting>2.00 rose:andy
3.00 rose:kelly
3.00 orchid:mary
5.00 orchid:mary
2.00 orchid:zhang</programlisting>

	<para>Sie sollten für jeden Drucker eine eigene
	  Verrechnungsdatei verwenden, da <command>lpf</command>
	  die Verrechnungsdatei nicht sperren kann.  Sind also
	  gleichzeitig zwei <command>lpf</command>-Instanzen aktiv,
	  kann es dazu kommen, dass Ihre Verrechnungsdatei zerstört
	  wird, wenn beide Instanzen gleichzeitig in die gleiche Datei
	  schreiben.  Damit für jeden Drucker eine eigene
	  Verrechnungsdatei angelegt wird, fügen Sie den
	  Eintrag <literal>af=acct</literal> in
	  <filename>/etc/printcap</filename> ein.  Dadurch wird für
	  jeden Drucker eine separate Verrechnungsdatei mit dem Namen
	  <filename>acct</filename> im Spooling-Verzeichnis des
	  jeweiligen Druckers erzeugt.</para>

	<para>Wenn Sie Ihre Daten erfasst haben und die entstandenen
	  Kosten Ihren Benutzern verrechnen wollen, starten Sie
	  &man.pac.8;.  Dazu wechseln Sie in das Spooling-Verzeichnis
	  des auszuwertenden Druckers und geben <command>pac</command>
	  ein.  Dadurch erhalten Sie eine Ausgabe ähnlich
	  der folgenden:</para>

	<screen>  Login               pages/feet   runs    price
orchid:kelly                5.00    1   $  0.10
orchid:mary                31.00    3   $  0.62
orchid:zhang                9.00    1   $  0.18
rose:andy                   2.00    1   $  0.04
rose:kelly                177.00  104   $  3.54
rose:mary                  87.00   32   $  1.74
rose:root                  26.00   12   $  0.52

total                     337.00  154   $  6.74</screen>

	<para>Folgende Argumente können an &man.pac.8;
	  übergeben werden:</para>

	<variablelist>
	  <varlistentry>
	    <term><option>-P<replaceable>Drucker</replaceable></option></term>

	    <listitem>
	      <para>Gibt an, welcher <replaceable>Drucker</replaceable>
	        ausgewertet werden soll.  Diese Option setzt voraus,
	        dass für die <literal>af</literal>-Fähigkeit
	        in <filename>/etc/printcap</filename> ein absoluter
	        Pfad angegeben wurde.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-c</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Sortiert die Ausgabe nach den verursachten Kosten
	        anstelle einer alphabetischen Sortierung der
	        Benutzernamen.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-m</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Ignoriert den Rechnernamen in Verrechnungsdateien.
	        Ist diese Option gesetzt, ist der Benutzer
	        <username>smith</username> auf dem Rechner
	        <hostid>alpha</hostid> mit dem Benutzer
	        <username>smith</username> auf dem Rechner
	        <hostid>gamma</hostid> identisch.  Ist diese Option
	        nicht gesetzt, handelt es sich um unterschiedliche
	        Benutzer.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-p<replaceable>Preis</replaceable></option></term>

	    <listitem>
	      <para>Berechnet die entstandenen Kosten aus dem
	        <replaceable>Preis</replaceable> in Dollar pro Seite
	        statt aus dem über die
	        <literal>pc</literal>-Fähigkeit in
	        <filename>/etc/printcap</filename> definierten Preis.
	        In der Voreinstellung sind dies zwei Cent pro Seite.
	        Sie können aber auch einen eigenen
	        <replaceable>Preis</replaceable> in Form einer
	        Gleitkommazahl angeben.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-r</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Die Sortierreihenfolge umkehren.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-s</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Die Verrechnungsdatei in einer neuen Datei
	        aufsummieren und die originale Verrechnungsdatei
	        zurücksetzen.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><replaceable>name</replaceable>
	      <replaceable>&hellip;</replaceable></term>

	    <listitem>
	      <para>Verrechnungsinformationen nur für die
	        angegebenen Benutzernamen ausgeben.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>
	</variablelist>

	<para>In der Voreinstellung gibt &man.pac.8; aus, wieviele
	  Seiten von welchem Benutzer auf welchem Rechner gedruckt
	  wurden.  Wenn Rechnernamen für Sie uninteressant sind
	  (weil sich Benutzer beispielsweise auf jedem Rechner
	  anmelden können), sollten Sie <command>pac
	  <option>-m</option></command> verwenden, um die folgende Ausgabe zu
	  erhalten:</para>

	<screen>  Login               pages/feet   runs    price
andy                        2.00    1   $  0.04
kelly                     182.00  105   $  3.64
mary                      118.00   35   $  2.36
root                       26.00   12   $  0.52
zhang                       9.00    1   $  0.18

total                     337.00  154   $  6.74</screen>


	<para>Um den zu verrechnenden Betrag zu ermitteln, verwendet
	  &man.pac.8; die <literal>pc</literal>-Fähigkeit von
	  <filename>/etc/printcap</filename> (Voreinstellung 200, dieser
	  Wert entspricht 2 Cents).  Geben Sie hier (als Hundertfaches
	  des tatsächlichen Wertes) den Preis pro Seite an, den
	  Sie verrechnen wollen. Sie können diesen Wert
	  überschreiben, wenn Sie &man.pac.8; mit der Option
	  <option>-p</option> ausführen.  Beachten Sie dabei aber,
	  dass Sie in diesem Fall die Einheiten in Dollar angeben, und
	  nicht als Hundertfaches des tatsächlichen Cent-Betrages.
	  So steht</para>

	  <screen>&prompt.root; <userinput><command>pac <option>-p1.50</option></command></userinput></screen>

	  <para>beispielsweise für einen Preis von einem Dollar und
	  fünfzig Cent pro Seite.</para>

	<para>Der Aufruf von <command>pac <option>-s</option></command>
          führt schließlich dazu, dass die aufsummierten
          Informationen in einer eigenen Auswertedatei gespeichert werden.
          Diese hat den gleichen Namen wie die Verrechnungsdatei, es wird
	  lediglich ein <literal>_sum</literal> an den Dateinamen
	  angehängt.   Danach wird die Verrechnungsdatei
	  zurückgesetzt.  Wenn Sie &man.pac.8; erneut aufrufen,
	  wird die Auswertedatei eingelesen, um die Startbeträge
	  zu erhalten, alle weiteren Informationen stammen danach
	  aus der normalen Verrechnungsdatei.</para>
      </sect3>

      <sect3>
	<title>Wie kann man die Anzahl der gedruckten Seiten
	  ermitteln?</title>

	<para>Um die Druckernutzung auch nur annähernd genau
	  verrechnen zu können, müssen Sie ermitteln, wieviel
	  Papier ein Druckauftrag verbraucht.  Die Bestimmung dieses
	  Wertes ist das zentrale Problem, das Sie lösen müssen,
	  wenn Sie Druckaufträge kostenpflichtig machen wollen.</para>

	<para>Normaler Text stellt in der Regel kein Problem dar:  Sie
	  zählen dazu nur die Zeilen des Druckauftrages und
	  dividieren diesen Wert durch die Anzahl der Zeilen pro Seite,
	  die Ihr Drucker bietet.  Allerdings dürfen Sie dabei
	  nicht vergessen, dass gelöschte Zeichen
	  (<foreignphrase>Backspaces</foreignphrase>) Zeilen
	  überschreiben.  Außerdem können sich lange
	  logische Zeilen (im Druckauftrag) über mehrere
	  physikalische Zeilen (am Ausdruck) erstrecken.</para>

	<para>Der im Abschnitt <link linkend="printing-advanced-lpf">lpf:
	  Ein Textfilter</link> vorgestellte Textfilter
	  <command>lpf</command> berücksichtigt diese
	  Besonderheiten. Wenn Sie einen eigenen Textfilter für
	  die Verrechnung der Druckernutzung schreiben wollen, sollten
	  Sie sich daher den Quellcode von <command>lpf</command>
	  näher ansehen.</para>

	<para>Aber was ist mit anderen Dateiformaten?</para>

	<para>Für die DVI-nach-LaserJet- oder für die
	  DVI-nach-&postscript;-Konvertierung können Sie die
	  Protokolldateien von <command>dvilj</command> oder
	  <command>dvips</command> auslesen, um festzustellen, wieviele
	  Seiten konvertiert wurden.  Die gleiche Methode könnte
	  auch mit anderen Dateitypen funktionieren.</para>

	<para>Alle diese Methoden haben aber das Problem, dass ein
	  Drucker möglicherweise nicht alle Seiten des
	  Druckauftrages drucken kann.  So könnte es etwa zu einem
	  Papierstau kommen, der Toner könnte zu Ende gehen oder
	  es könnte ein Druckerdefekt
	  auftreten&nbsp;&ndash;&nbsp;trotzdem würden alle Seiten
	  des Druckauftrages verrechnet werden.</para>

	<para>Was kann man dagegen tun?</para>

	<para>Es gibt nur eine einzige <emphasis>sichere</emphasis>
	  Methode, um die Druckernutzung <emphasis>exakt</emphasis>
	  zu bestimmen.  Besorgen Sie sich einen Drucker, der das
	  verbrauchte Papier protokolliert und verbinden Sie ihn
	  über eine serielle oder eine Netzwerkverbindung.
	  Nahezu alle &postscript;-Drucker, aber auch viele andere
	  Modelle und Druckertypen (beispielsweise Laserdrucker von
	  Imagen) sind dazu in der Lage.  Passen Sie die Filter
	  für diese Drucker entsprechend an, damit diese
	  nach jedem Druckauftrag die Anzahl der gedruckten Seiten
	  ermitteln und verrechnen Sie Druckaufträge
	  <emphasis>ausschließlich</emphasis> über diesen
	  Wert.  Danach müssen Sie sich um die Anzahl
	  der gedruckten Zeilen oder um mögliche Druckerprobleme
	  nie mehr kümmern.</para>

        <para>Sie können aber auch großzügig sein und alle
          Ausdrucke kostenlos abgeben.</para>
      </sect3>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-using">
    <sect1info>
      <authorgroup>
	<author>
	  <firstname>Johann</firstname>
	  <surname>Kois</surname>
	  <contrib>Übersetzt von </contrib>
	</author>
      </authorgroup>
    </sect1info>

    <title>Drucker verwenden</title>

    <indexterm>
      <primary>Drucker</primary>
      <secondary>verwenden</secondary>
   </indexterm>

    <para>Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie einen unter &os;
      konfigurierten Drucker verwenden können.  Die folgende
      Liste bietet einen Überblick über wichtige
      Anwenderbefehle:</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
	<term>&man.lpr.1;</term>

	<listitem>
	  <para>Einen Druckauftrag drucken</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>&man.lpq.1;</term>

	<listitem>
	  <para>Eine Druckerwarteschlange prüfen</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>&man.lprm.1;</term>

	<listitem>
	  <para>Einen Druckauftrag aus einer Warteschlange entfernen
	    (stornieren)</para>
	</listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>

    <para>Zusätzlich existiert mit &man.lpc.8; ein Befehl zur
      zur Steuerung von Druckern und Druckerwarteschlangen, der im
      Abschnitt <link linkend="printing-lpc">Drucker verwalten</link>
      näher beschrieben wird.</para>

    <para>Jeder der drei Befehle &man.lpr.1;, &man.lprm.1;, sowie
      &man.lpq.1; akzeptiert die Option
      <option>-P <replaceable>printer-name</replaceable></option>,
      mit der Sie den zu verwendenden Drucker (der dazu in
      <filename>/etc/printcap</filename> definiert sein muss)
      festlegen.   Dadurch sind Sie in der Lage, Druckaufträge
      zu erstellen, zu stornieren, oder den Status Ihrer
      Druckaufträge zu überprüfen.  Verwenden Sie die
      Option <option>-P</option> nicht, wird der in der Umgebungsvariable
      <envar>PRINTER</envar> definierte Drucker verwendet.  Existiert
      diese Variable nicht, greifen diese Befehle auf den Drucker
      <literal>lp</literal> zurück.</para>

    <para>Im Folgenden steht der Begriff
      <emphasis>Standarddrucker</emphasis> daher
      für den über die Umgebungsvariable <envar>PRINTER</envar>
      definierten Drucker, oder, falls diese Variable nicht existiert,
      für den Drucker <literal>lp</literal>.</para>

    <sect2 id="printing-lpr">
      <title>Druckaufträge erstellen</title>

      <para>Um eine Datei zu drucken, geben Sie folgenden Befehl ein:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <filename><replaceable>filename</replaceable></filename> <replaceable>...</replaceable></command></userinput></screen>

      <indexterm><primary>printing</primary></indexterm>

      <para>Dadurch wird jede angegebene Datei an den Standarddrucker
	geschickt.  Wenn Sie keine Datei angeben, liest &man.lpr.1;
	die zu druckenden Daten von der Standardeingabe.  Um
	beispielsweise einige wichtige Systemdateien zu drucken, geben
	Sie folgenden Befehl ein:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <filename>/etc/host.conf</filename> <filename>/etc/hosts.equiv</filename></command></userinput></screen>

      <para>Um einen bestimmten Drucker auszuwählen, verwenden Sie:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> <replaceable>printer-name</replaceable> <filename><replaceable>filename</replaceable></filename> <replaceable>...</replaceable></command></userinput></screen>

      <para>Das folgende Beispiel gibt eine ausführliche Liste aller
	im Arbeitsverzeichnis enthaltenen Dateien auf den Drucker
	<literal>rattan</literal> aus:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>ls <option>-l</option> | lpr <option>-P</option> rattan</command></userinput></screen>

      <para>Da keine Dateien an &man.lpr.1; übergeben werden, liest
	<command>lpr</command> die zu druckenden Daten von der
	Standardeingabe, in unserem Fall also die Ausgabe des Befehls
	<command>ls <option>-l</option></command>.</para>

      <para>&man.lpr.1; akzeptiert auch verschiedene Optionen zur
	Formatierung und Konvertierung von Dateien, zur Erzeugung von
	multiplen Ausdrucken und so weiter.  Lesen Sie dazu den
	Abschnitt <link
	linkend="printing-lpr-options">Druckoptionen</link>.</para>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-lpq">
      <title>Druckaufträge verwalten</title>

      <indexterm><primary>Druckauftrag</primary></indexterm>

      <para>Wenn Sie &man.lpr.1; verwenden, werden alle zu druckenden
	Daten in ein Paket, den sogenannten <quote>Druckauftrag</quote>,
	gepackt und an <application>LPD</application> geschickt.  Jeder
	Drucker verfügt über eine Druckerwarteschlange, in der Ihre
	Druckaufträge gemeinsam mit denen anderer Benutzer verbleiben, bis
	sie gedruckt werden können.  Zuerst eintreffende
	Druckaufträge werden dabei auch zuerst gedruckt.</para>

      <para>Um die Druckerwarteschlange des Standarddruckers anzuzeigen,
	verwenden Sie &man.lpq.1;.  Wollen Sie einen anderen Drucker
	abfragen, müssen Sie die Option <option>-P</option>
	verwenden.  Der Befehl

	<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpq <option>-P</option> bamboo</command></userinput></screen>

	zeigt so die Druckerwarteschlange des Druckers
	<literal>bamboo</literal> an.  Dieser Befehl liefert eine
	Ausgabe ähnlich der folgenden:</para>

      <screen>bamboo is ready and printing
Rank   Owner    Job  Files                              Total Size
active kelly    9    /etc/host.conf, /etc/hosts.equiv   88 bytes
2nd    kelly    10   (standard input)                   1635 bytes
3rd    mary     11   ...                                78519 bytes</screen>

      <para>Derzeit enthält die Warteschlange von
	<literal>bamboo</literal> drei Druckaufträge.  Dem ersten
	Auftrag, der vom Benutzer kelly erstellt wurde, wurde die
	<quote>Auftragsnummer (job number)</quote> 9 zugewiesen.
	Analog erhält jeder Druckerauftrag eine eindeutige Nummer
	zugewiesen.  Diese Nummern sind nur dann von Bedeutung, wenn
	Sie einen Druckauftrag stornieren wollen.  Der Abschnitt
	<link linkend="printing-lprm">Druckaufträge
	stornieren</link> beschreibt, wie Sie dazu vorgehen.</para>

      <para>Der Auftrag mit der Nummer 9 besteht aus zwei Dateien,
	mehrere an &man.lpr.1; übergebene Dateien werden also als
	Teil eines (gemeinsamen) Druckauftrags betrachtet.  Dieser
	Druckauftrag ist derzeit aktiv (beachten Sie den Status
	<literal>active</literal> in der Spalte <quote>Rank</quote>),
	wird also gerade gedruckt.  Der zweite Auftrag besteht aus
	Daten, die von der Standardeingabe an &man.lpr.1;
	übergeben wurden.  Der dritte Auftrag wurde vom Benutzer
	<username>mary</username> erstellt.  Er ist sehr viel
	größer als die anderen Aufträge.  Da der
	Pfad der zu druckenden Datei aufgrund seiner Länge nicht
	in der Spalte <quote>Files</quote> Platz hat, werden von
	&man.lpq.1; nur drei Punkte angezeigt.</para>

      <para>Die erste Zeile der Ausgabe von &man.lpq.1; ist ebenfalls
	sehr nützlich:  Sie beschreibt den momentanen Druckerstatus
	(oder zumindest, was <application>LPD</application> denkt,
	dass der Drucker gerade macht).</para>

      <para>&man.lpq.1; unterstützt auch die Option
	<option>-l</option> zur Erstellung einer ausführlicheren
	Ausgabe.  Die Eingabe von <command>lpq <option>-l</option></command>
	erzeugt für unser obiges Beispiel die folgende Ausgabe:</para>

      <screen>waiting for bamboo to become ready (offline ?)
kelly: 1st				 [job 009rose]
       /etc/host.conf                    73 bytes
       /etc/hosts.equiv                  15 bytes

kelly: 2nd				 [job 010rose]
       (standard input)                  1635 bytes

mary: 3rd                                [job 011rose]
      /home/orchid/mary/research/venus/alpha-regio/mapping 78519 bytes</screen>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-lprm">
      <title>Druckaufträge stornieren</title>

      <para>Mit &man.lprm.1; können Sie einen Druckauftrag
	stornieren.  Häufig ist &man.lprm.1; auch noch in der
	Lage, einen bereits aktiven Auftrag abzubrechen, allerdings
	wird dabei in der Regel trotzdem ein Teil des Auftrages oder
	der gesamte Auftrag gedruckt.</para>

      <para>Um einen Druckauftrag auf dem Standarddrucker zu
	stornieren, müssen Sie zuerst die Auftragsnummer
	über &man.lpq.1; ermitteln.  Danach geben Sie
	Folgendes ein:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lprm <replaceable>Job-Nummer</replaceable></command></userinput></screen>

      <para>Um einen Druckauftrag eines anderen Druckers zu stornieren,
	benötigen Sie wiederum die Option <option>-P</option>.  Der
	folgende Befehl entfernt den Druckauftrag mit der Nummer 10
	aus der Warteschlange des Druckers
	<literal>bamboo</literal>:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> bamboo 10</command></userinput></screen>

      <para>&man.lprm.1; unterstützt verschiedene Kurzbefehle:</para>

      <variablelist>
	<varlistentry>
	  <term>lprm -</term>

	  <listitem>
	    <para>Entfernt alle Druckaufträge (des Standarddruckers),
	      die von Ihnen erstellt wurden.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term>lprm <replaceable>user</replaceable></term>

	  <listitem>
	    <para>Entfernt alle Druckaufträge (des Standarddruckers),
	      die vom Benutzer <replaceable>user</replaceable> erstellt
	      wurden.  Der Superuser kann im Gegensatz zu einem normalen
	      Benutzer auch Aufträge anderer Benutzer entfernen.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term>lprm</term>

	  <listitem>
	    <para>Wenn Sie weder eine Auftragsnummer, einen Benutzernamen,
	      noch die Option <option>-</option> angeben, entfernt
	      &man.lprm.1; den aktiven Druckauftrag auf dem
	      Standarddrucker, falls dieser Auftrag von Ihnen erstellt
	      wurde.  Der Superuser kann hingegen jeden aktiven
	      Druckauftrag abbrechen.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>
      </variablelist>

      <para>Verwenden Sie zusätzlich die Option <option>-P</option>
	zu den eben beschriebenen Kurzbefehlen, wenn Sie diese auf einen
	anderen Drucker als den Standarddrucker anwenden wollen.  So
	entfernt der folgende Befehl beispielsweise alle
	Druckaufträge des aktuellen Benutzers aus der
	Druckerwarteschlange des Druckers
	<literal>rattan</literal>:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> rattan -</command></userinput></screen>

      <note>
	<para>Wenn Sie in einer Netzwerkumgebung arbeiten, erlaubt es
	  &man.lprm.1; Ihnen nur, Druckaufträge auf dem Rechner
	  zu stornieren, auf dem sie erstellt wurden.  Dies gilt selbst
	  dann, wenn der gleiche Drucker auch auf anderen Rechnern des
	  Netzwerks verfügbar ist.  Die folgende Befehlsfolge
	  veranschaulicht diesen Umstand:</para>

	<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> rattan <filename><replaceable>myfile</replaceable></filename></command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>rlogin orchid</command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>lpq <option>-P</option> rattan</command></userinput>
Rank   Owner	  Job  Files                          Total Size
active seeyan	  12	...                           49123 bytes
2nd    kelly      13   myfile                         12 bytes
&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> rattan 13</command></userinput>
rose: Permission denied
&prompt.user; <userinput><command>logout</command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> rattan 13</command></userinput>
dfA013rose dequeued
cfA013rose dequeued
	</screen>
      </note>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-lpr-options">
      <title>Abseits von normalem Text:  Druckoptionen</title>

      <para>&man.lpr.1; unterstützt verschiedene Optionen zur
	Formatierung von Text, zur Konvertierung von Grafik- und
	anderen Dateiformaten, zur Erzeugung von multiplen Kopien,
	zur Verwaltung von Druckaufträgen und andere mehr.
	Dieser Abschnitt beschreibt einige dieser Optionen.</para>

      <sect3 id="printing-lpr-options-format">
	<title>Formatierungs- und Konvertierungsoptionen</title>

	<para>Die folgenden &man.lpr.1;-Optionen kontrollieren die
	  Formatierung von in einem Druckauftrag enthaltenen Dateien.
	  Verwenden Sie diese Optionen, wenn Ihr Druckauftrag keinen
	  normalen Text enthält, oder wenn Sie normalen Text
	  mit &man.pr.1; formatieren wollen.</para>

        <indexterm><primary>&tex;</primary></indexterm>

	<para>Der folgende Befehl druckt so beispielsweise eine
	  DVI-Datei (des &tex;-Satzsystems) namens
	  <filename><replaceable>fish-report.dvi</replaceable></filename> auf
	  dem Drucker <literal>bamboo</literal>:</para>

	<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> bamboo -d <filename><replaceable>fish-report.dvi</replaceable></filename></command></userinput></screen>

	<para>Diese Optionen gelten für jede Datei des
	  Druckauftrags, daher ist es nicht möglich beispielsweise
	  DVI- und ditroff-Dateien über den gleichen Druckauftrag
	  zu drucken.  Sie müssen diese Dateien vielmehr über
	  getrennte Druckaufträge drucken, wobei Sie jeweils
	  geeignete Konvertierungsoptionen verwenden.</para>

	<note>
	  <para>Alle Optionen mit Ausnahme von <option>-p</option> und
	    <option>-T</option> setzen einen installierten und
	    für den jeweiligen Drucker konfigurierten
	    Konvertierungsfilter voraus.  So benötigt die Option
	    <option>-d</option> den DVI-Konvertierungsfilter.  Diese
	    Filter werden im Abschnitt <link
	    linkend="printing-advanced-convfilters">
	    Konvertierungsfilter</link> ausführlich
	    beschrieben.</para>
	</note>

	<variablelist>
	  <varlistentry>
	    <term><option>-c</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt cifplot-Dateien.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-d</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt DVI-Dateien.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-f</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt FORTRAN-Textdateien.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-g</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt Plot-Daten.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-i <replaceable>anzahl</replaceable></option></term>

	    <listitem>
	      <para>Rückt die Ausgabe um
	        <replaceable>anzahl</replaceable> Spalten ein, lassen
	        Sie  <replaceable>anzahl</replaceable> weg, wird der Text
	        um 8 Spalten eingerückt.  Beachten Sie aber, dass
	        diese Option nicht mit allen Konvertierungsfiltern
	        funktioniert.</para>

	      <note>
	        <para>Zwischen der Option <option>-i</option> und der
	          der Zahl darf dabei kein Leerzeichen stehen.</para>
	      </note>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-l</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt Text inklusive vorhandener Steuerzeichen.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-n</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt ditroff-Dateien (geräteunabhängiges
	       troff).</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>-p</term>

	    <listitem>
	      <para>Formatiert normalen Text mit &man.pr.1;, bevor der
	        Ausdruck erfolgt.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-T <replaceable>titel</replaceable></option></term>

	    <listitem>
	      <para>Verwende <replaceable>titel</replaceable> auf dem
	        &man.pr.1;-Deckblatt anstelle des Dateinamens.  Diese
	        Option ist nur wirksam, wenn sie gemeinsam mit der
	        Option <option>-p</option> verwendet.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-t</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt troff-Daten.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term><option>-v</option></term>

	    <listitem>
	      <para>Druckt Rasterdaten.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>
	</variablelist>

	<para>Dazu ein Beispiel.  Der folgende Befehl druckt eine
	  formatierte Version der Manualpage zu &man.ls.1; auf den
	  Standarddrucker:</para>

	<screen>&prompt.user; <userinput><command>zcat <filename>/usr/share/man/man1/ls.1.gz</filename> | troff <option>-t</option> -man | lpr <option>-t</option></command></userinput></screen>

	<para>&man.zcat.1; dekomprimiert den Quellcode der Manualpage
	  &man.ls.1; und reicht ihn an &man.troff.1; weiter, das
	  ihn formatiert und daraus GNU troff-Daten erzeugt.  Diese
	  werden wiederum an &man.lpr.1; weitergereicht, das den
	  Druckauftrag schließlich an
	  <application>LPD</application> übergibt.  Da die Option
	  <option>-t</option> von &man.lpr.1; verwendet wurde,
	  konvertiert das Drucksystem die GNU troff-Daten zuvor in
	  ein Format, das der Standarddrucker verstehen und ausgeben
	  kann.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-lpr-options-job-handling">
	<title>Druckaufträge verwalten</title>

	<para>Die folgenden Optionen von &man.lpr.1; weisen
	  <application>LPD</application> an, den Druckauftrag auf
	  verschiedene Art und Weise zu behandeln:</para>

	<variablelist>
	  <varlistentry>
	    <term>-# <replaceable>anzahl</replaceable></term>

	    <listitem>
	      <para>Erzeugt <replaceable>anzahl</replaceable> Ausdrucke
	        jeder im Druckauftrag enthaltenen Datei anstelle eines
	        einzigen Exemplars.  Diese Option kann von einem
	        Administrator deaktiviert werden, um die Beanspruchung
	        des Druckers zu verringern.  Lesen Sie den Abschnitt
	        <link linkend="printing-advanced-restricting-copies">
	        Den Ausdruck von mehreren Kopien verhindern</link>,
	        wenn Sie diese Funktion benötigen.</para>

	      <para>Das folgende Beispiel druckt drei Kopien der Datei
	        <filename><replaceable>parser.c</replaceable></filename>,
	        gefolgt von drei Kopien von
	        <filename><replaceable>parser.h</replaceable></filename> auf
	        den Standarddrucker:</para>

	      <screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-#3</option> <filename><replaceable>parser.c parser.h</replaceable></filename></command></userinput></screen>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>-m</term>

	    <listitem>
	      <para>Verschickt eine E-Mail, nachdem der Druckauftrag
	        beendet wurde.  Verwenden Sie diese Option, sendet
	        <application>LPD</application> Ihnen eine E-Mail, wenn
	        es die Bearbeitung Ihres Druckauftrages abgeschlossen
	        hat.  Diese Nachricht enthält Informationen
	        darüber, ob Ihr Auftrag erfolgreich erledigt wurde
	        oder ob ein Fehler auftrat. Ist dies der Fall, wird
	        meist noch angegeben, welcher Fehler auftrat.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>-s</term>

	    <listitem>
	      <para>Kopiert die Dateien nicht in das
	        Spooling-Verzeichnis, sondern verlinkt stattdessen
	        symbolisch auf diese Dateien.</para>

	      <para>Wenn Sie einen umfangreichen Druckauftrag erstellen,
	        werden Sie diese Option wahrscheinlich verwenden wollen.
	        Einerseits sparen Sie dadurch Speicherplatz im
	        Spooling-Verzeichnis (im schlimmsten Fall könnte
	        Ihr Druckauftrag ansonsten das Dateisystem des
	        Spooling-Verzeichnis zum Überlaufen bringen),
	        andererseits sparen Sie dadurch auch Zeit, weil
	        <application>LPD</application> die in Ihrem Druckauftrag
	        enthaltenen Dateien nicht in das Spooling-Verzeichnis
	        kopieren muss.</para>

	      <para>Da <application>LPD</application> in diesem Fall die
	        Originaldateien verwendet, muss sichergestellt sein,
	        dass diese nicht verändert werden, bevor der
	        Ausdruck abgeschlossen ist.</para>

	      <note>
	        <para>Wenn Sie auf einen entfernten Drucker drucken,
	          muss <application>LPD</application> die Dateien dennoch
	          vom lokalen auf den entfernten Rechner kopieren.  In
	          diesem Fall spart die Option <option>-s</option>
	          Speicherplatz lediglich im lokalen Spooling-Verzeichnis,
	          nicht aber im entfernten.  Dennoch ist diese Option auch in
	          diesem Fall nützlich.</para>
	      </note>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>-r</term>

	    <listitem>
	      <para>Löscht die im Druckauftrag enthaltenen Dateien,
	        nachdem sie in das Spooling-Verzeichnis kopiert oder
	        unter Verwendung der Option <option>-s</option>
	        gedruckt werden.  Verwenden Sie diese Option daher
	        nur mit äußerster Vorsicht!</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>
	</variablelist>
      </sect3>

      <sect3 id="printing-lpr-options-misc">
	<title>Deckblatt-Optionen</title>

	<para>Die folgenden &man.lpr.1;-Optionen passen den Text an,
	  der auf einem Deckblatt eines Druckauftrages ausgegeben
	  wird.  Wird die Ausgabe von Deckblättern auf dem
	  Zieldrucker unterdrückt, bleiben diese Optionen
	  wirkungslos.  Lesen Sie den Abschnitt <link
	  linkend="printing-advanced-header-pages">Deckblätter</link>,
	  wenn Sie diese Funktion benötigen.</para>

	<variablelist>
	  <varlistentry>
	    <term>-C <replaceable>text</replaceable></term>

	    <listitem>
	      <para>Ersetzt den Rechnernamen auf dem Deckblatt durch
	        <replaceable>text</replaceable>.  Der Rechnername ist
	        dabei in der Regel der Name des Rechners, auf dem der
	        Druckauftrag erstellt wurde.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>-J <replaceable>text</replaceable></term>

	    <listitem>
	      <para>Ersetzt den Namen des Druckauftrages auf dem
	        Deckblatt durch <replaceable>text</replaceable>.  Der
	        Name des Druckauftrages entspricht in der Regel dem
	        Namen der ersten Datei des Druckauftrages oder
	        <filename>stdin</filename>, wenn Sie die
	        Standardeingabe an den Drucker weiterleiten.</para>
	    </listitem>
	  </varlistentry>

	  <varlistentry>
	    <term>-h</term>

	    <listitem>
	      <para>Verhindert den Ausdruck von Deckblättern.</para>

	      <note>
	        <para>Ob diese Option funktioniert, hängt von der
	          Art und Weise ab, wie Deckblätter auf Ihrem
	          System erzeugt werden.  Lesen Sie den Abschnitt
	          <link linkend="printing-advanced-header-pages">
	          Deckblätter</link> für weitere
	          Informationen.</para>
	      </note>
	    </listitem>
	  </varlistentry>
	</variablelist>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="printing-lpc">
      <title>Drucker verwalten</title>

      <para>Als Administrator Ihres Systems ist es Ihre Aufgabe, Drucker
	zu installieren, zu konfigurieren und zu testen.  Um mit Ihrem
	Drucker zu kommunizieren, können Sie &man.lpc.8; verwenden.
	Dadurch sind Sie in der Lage,</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para>Ihre Drucker zu starten und zu beenden.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Die Warteschlangen Ihrer Drucker zu aktivieren und zu
	    deaktivieren.</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>Die Reihenfolge der Druckaufträge zu
	    ändern.</para>
	</listitem>
      </itemizedlist>

      <para>Am Anfang dieses Abschnitts steht die Erklärung
	einiger Begriffe.  Wenn ein Drucker <emphasis>beendet</emphasis>
	ist, wird der Inhalt seiner Warteschlange nicht gedruckt.
	Druckaufträge können zwar weiterhin erstellt werden,
	diese verbleiben aber solange in der Warteschlange, bis der
	Drucker wieder <emphasis>gestartet</emphasis> oder die
	Warteschlange gelöscht wird.</para>

      <para>Ist eine Warteschlange <emphasis>deaktiviert</emphasis>,
	kann (mit Ausnahme von <username>root</username>) kein Benutzer
	mehr einen Druckauftrag erteilen.  Ist die Warteschlange hingegen
	<emphasis>aktiviert</emphasis>, können Druckaufträge
	erteilt werden.  Ist ein Drucker zwar
	<emphasis>gestartet</emphasis>, die Warteschlange hingegen
	<emphasis>deaktiviert</emphasis>, werden dennoch alle noch in
	der Warteschlange vorhandenen Druckaufträge gedruckt.</para>

      <para>Im Allgemeinen benötigen Sie
	<username>root</username>-Rechte, um &man.lpc.8; einsetzen zu
	können.  Als normaler Benutzer erlaubt es Ihnen &man.lpc.8;
	lediglich, den Druckstatus abzufragen und einen hängenden
	Drucker neu zu starten.</para>

      <para>Es folgt nun eine Zusammenfassung der Befehle von
	&man.lpc.8;.  Die meisten dieser Befehle benötigen das
	Argument <replaceable>printer-name</replaceable>, mit dem Sie
	angeben, auf welchen Drucker der Befehl angewendet werden soll.
	Wenn Sie für <replaceable>printer-name</replaceable>
	<literal>all</literal> angeben, wird der Befehl auf alle in
	<filename>/etc/printcap</filename> definierten Drucker
	angewendet.</para>

      <variablelist>
	<varlistentry>
	  <term><command>abort
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Bricht den aktuellen Druckauftrag ab und beendet den
	      Drucker.  Solange die Warteschlange aktiviert ist,
	      können allerdings weiterhin Druckaufträge
	      erteilt werden.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>clean
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Entfernt veraltete Dateien aus dem
	      Spooling-Verzeichnis des Druckers, da diese manchmal nicht
	      vollständig von <application>LPD</application>
	      entfernt werden können.  Dies ist insbesondere dann
	      der Fall, wenn während der Bearbeitung des
	      Druckauftrages Fehler auftraten.  Dieser Befehl sucht
	      dabei nach Dateien, die nicht in das Spooling-Verzeichnis
	      gehören und entfernt diese.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>disable
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Deaktiviert die Annahme neuer Druckaufträge.
	      Solange der Drucker nicht beendet wird, werden weiterhin
	      alle in der Warteschlange enthaltenen Auftrage bearbeitet
	      und gedruckt.  <username>root</username> kann jederzeit
	      Druckaufträge erstellen, selbst dann, wenn die
	      Druckerwarteschlange deaktiviert ist.</para>

	    <para>Dieser Befehl ist besonders nützlich, wenn Sie
	      einen neuen Drucker testen müssen oder einen neuen
	      Filter installiert haben.  Dazu deaktivieren Sie die
	      Warteschlange des Druckers und erstellen Ihre
	      Druckaufträge als <username>root</username>.
	      Andere Benutzer können erst dann einen Druckauftrag
	      erstellen, wenn Sie Ihre Tests abgeschlossen haben und
	      die Druckerwarteschlange mit <command>enable</command>
	      wieder reaktivieren.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>down <replaceable>printer-name</replaceable>
	      <replaceable>nachricht</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Beendet einen Drucker.  Äquivalent zu
	      <command>disable</command>, gefolgt von
	      <command>stop</command>.  Die von Ihnen definierte
	      <replaceable>nachricht</replaceable> wird als
	      Druckerstatus angezeigt, wenn ein Benutzer die
	      Warteschlange des Druckers mit &man.lpq.1; oder
	      mit <command>lpc status</command> abfragt.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>enable
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Aktiviert die Warteschlange eines Druckers.  Erteilte
	      Druckaufträge können zwar erteilt werden, diese
	      werden aber nur dann gedruckt, wenn der Drucker auch
	      gestartet ist.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>help
	      <replaceable>command-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Ausgaben von hilfreichen Informationen zu
	      <replaceable>command-name</replaceable>.  Wird kein
	      <replaceable>command-name</replaceable> angegeben, wird
	      die Liste der verfügbaren Befehle ausgegeben.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>restart
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Startet den Drucker.  Normale Benutzer können diesen
	      Befehl verwenden, um einen hängenden
	      <application>LPD</application> zu reaktivieren, sie sind
	      allerdings nicht berechtigt, einen Drucker zu starten, der mit
	      <command>stop</command> oder <command>down</command> beendet
	      wurde.  Dieser Befehl ist äquivalent zu
	      <command>abort</command>, gefolgt von
	      <command>start</command>.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>start
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Startet den Drucker, um die in der Warteschlange
	      enthaltenen Aufträge zu drucken.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>stop
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Beendet den Drucker.  Der Drucker beendet den aktiven
	      Druckauftrag noch, danach wird kein weiterer in der
	      Warteschlange enthaltener Auftrag gedruckt.  Obwohl der
	      Drucker beendet wurde, können weiterhin
	      Druckaufträge erteilt werden, solange die
	      Warteschlange nicht deaktiviert wurde.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>topq <replaceable>printer-name</replaceable>
	      <replaceable>job-or-username</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Sortiert die Druckerwarteschlange des Druckers
	      <replaceable>printer-name</replaceable> um, wobei
	      der Auftrag mit der angegebenen
	      <replaceable>Auftragsnummer</replaceable>,
	      oder Druckaufträge, die von
	      <replaceable>username</replaceable> erstellt wurden, an
	      den Beginn der Warteschlange gesetzt werden.  Für
	      diesen Befehl kann die Option <literal>all</literal>
	      nicht als <replaceable>printer-name</replaceable>
	      verwendet werden.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>

	<varlistentry>
	  <term><command>up
	      <replaceable>printer-name</replaceable></command></term>

	  <listitem>
	    <para>Startet einen Drucker.  Das Gegenstück zu
	      <command>down</command>.  Äquivalent zu
	      <command>start</command>, gefolgt von
	      <command>enable</command>.</para>
	  </listitem>
	</varlistentry>
      </variablelist>

      <para>&man.lpc.8; akzeptiert diese Befehle direkt auf der
	Kommandozeile.  Geben Sie keinen Befehl ein, wird
	&man.lpc.8; im interaktiven Modus gestartet.  In diesem
	Modus können Sie solange Befehle eingeben, bis Sie
	<command>exit</command> oder <command>quit</command>
	eingeben.</para>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-lpd-alternatives">
    <title>Alternativen zum
      <application>LPD</application>-Drucksystem</title>

    <para>Wenn Sie dieses Kapitel bis hierher gelesen haben, wissen
      Sie so gut wie alles über
      <application>LPD</application>, das Standarddrucksystem von
      &os;.  Wahrscheinlich sind Ihnen bereits einige
      Unzulänglichkeiten dieses Systems aufgefallen, und Sie
      fragen sich nun, welche anderen Drucksysteme es für &os;
      gibt.</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
	<term>LPRng</term>

	<listitem>
	  <indexterm><primary>LPRng</primary></indexterm>

	  <para><application>LPRng</application> steht für
	    <quote>LPR: the Next Generation</quote>.  Dabei handelt es
	    sich um eine von Grund auf neu geschriebene Version von PLP.
	    LPRng wurde von Patrick Powell und Justin Mason, dem
	    Hauptmaintainer von PLP, entwickelt.  Die offizielle
	    Webseite von <application>LPRng</application> ist unter
	    <ulink url="http://www.lprng.org/"></ulink> zu finden.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>
      <varlistentry>
	<term>CUPS</term>

	<listitem>
	  <indexterm><primary>CUPS</primary></indexterm>

	  <para><application>CUPS</application>, das
	    <foreignphrase>Common UNIX Printing System</foreignphrase>,
	    stellt eine portable Abstraktionsschicht dar, die das
	    Drucken auf allen &unix;-artigen Betriebsystemen
	    ermöglicht.  <application>CUPS</application> wurde von
	    Easy Software entwickelt, um &unix;-Herstellern und
	    -Benutzern eine einheitliche Standardlösung für
	    den Druck von Dokumenten zu bieten.</para>

	  <para><application>CUPS</application> verwendet das Internet
	    Printing Protocol (<acronym>IPP</acronym>), um
	    Druckaufträge und -warteschlangen zu verwalten.
	    Zusätzlich werden die Protokolle
	    <foreignphrase>Line Printer Daemon</foreignphrase>
	    (<acronym>LPD</acronym>),
	    <foreignphrase>Server Message Block</foreignphrase>
	    (<acronym>SMB</acronym>), und
	    <foreignphrase>AppSocket/JetDirect</foreignphrase>),
	    unterstützt, wenn auch nur mit eingeschränkter
	    Funktionalität.  Ausserdem ermöglicht
	    <application>CUPS</application> das Auffinden von
	    Netzwerkdruckern sowie die Verwendung auf
	    <foreignphrase>PostScript Printer
	    Description</foreignphrase> (<acronym>PPD</acronym>)
	    basierender Druckoptionen.</para>

	  <para>Die offizielle Webseite von <application>CUPS</application>
	    ist <ulink url="http://www.cups.org/"></ulink>.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term>HPLIP</term>

        <listitem>
	  <indexterm><primary>HPLIP</primary></indexterm>

          <para><application>HPLIP</application>, das HP &linux; Imaging and
            Printing System, ist eine von HP entwickelte Sammlung von
            Programmen, die Unterstützung für das drucken, scannen
            und faxen bei HP-Geräten bieten.  Diese Programm-Sammlung
            verwendet <application>CUPS</application> als Grundlage für
            einige seiner Druck-Eigenschaften.</para>

          <para>Die Hauptseite für <application>HPLIP</application> ist
            <ulink url="http://hplipopensource.com/hplip-web/index.html"></ulink>.</para>
        </listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>
  </sect1>

  <sect1 id="printing-troubleshooting">
    <title>Problembehandlung</title>

    <para>Wenn Sie eine einfache Testseite mit &man.lptest.1; gedruckt
      haben, könnte eines der folgenden Probleme aufgetreten
      sein:</para>

    <variablelist>
      <varlistentry>
	<term>Der Druck hat erst mit einer gewissen Verzögerung
	  geklappt oder das bedruckte Blatt verblieb im Drucker, so als
	  wäre der Druckvorgang noch nicht abgeschlossen.</term>

	<listitem>
	  <para>Die Testseite wurde zwar gedruckt, danach tat sich
	    allerdings nichts mehr.  Vielleicht mussten Sie sogar eine
	    Taste Ihres Druckers, etwa PRINT REMAINING oder FORM FEED
	    drücken, damit der Druckvorgang fortgesetzt wurde.</para>

	  <para>Wenn das der Fall ist, hat der Drucker vermutlich vor
	    dem eigentlichen Drucken gewartet, ob noch weitere Daten
	    für Ihren Druckauftrag gesendet werden.  Um dieses
	    Problem zu beheben, können Sie den Textfilter
	    anweisen, ein <foreignphrase>Form Feed</foreignphrase>
	    -Zeichen (oder ein anderes entsprechendes Zeichen) an den
	    Drucker zu senden.  Dies reicht für gewöhnlich
	    aus, um den Drucker zum Druck des noch im internen
	    Puffer verbliebenen Textes zu bewegen.  Dadurch kann auch
	    sichergestellt werden, dass jeder neue Druckauftrag auf
	    einer neuen Seite beginnt.</para>

	  <para>Der folgende Ersatz für das Shell-Skript
	    <filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename> gibt
	    ein <quote>Form Feed</quote> aus, nachdem der Auftrag an
	    den Drucker geschickt wurde:</para>

	  <programlisting>#!/bin/sh
#
# if-simple - Einfacher Eingabefilter für lpd
# Installiert unter /usr/local/libexec/if-simple
#
# Kopiert stdin einfach nach stdout. Ignoriert alle Filter-Argumente.
# Schreibt ein Form-Feed-Zeichen (\f) nach dem Ende des Druckauftrages.

/bin/cat &amp;&amp; printf "\f" &amp;&amp; exit 0
exit 2</programlisting>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>Der Drucker erzeugte einen <quote>Treppeneffekt</quote>
	  (<foreignphrase>staircase effect</foreignphrase>).</term>

	<listitem>
	  <para>Sie haben einen Ausdruck ähnlich dem folgenden
	    erhalten:</para>

	  <screen>!"#$%&amp;'()*+,-./01234
                "#$%&amp;'()*+,-./012345
                                 #$%&amp;'()*+,-./0123456</screen>

	  <indexterm><primary>MS-DOS</primary></indexterm>
	  <indexterm><primary>OS/2</primary></indexterm>
	  <indexterm><primary>ASCII</primary></indexterm>

	  <para>Sie sind zu einem weiteren Opfer des
	    <emphasis>Treppeneffekts</emphasis> geworden.  Verursacht
	    wird dieser Effekt durch unterschiedliche Ansichten
	    darüber, welche Zeichen den Beginn einer neuen Zeile
	    anzeigen sollen.  &unix;-ähnliche Betriebssysteme
	    verwenden dafür ein einzelnes Zeichen:  ASCII-Code 10,
	    auch als <foreignphrase>Line Feed</foreignphrase> (LF)
	    bekannt.  &ms-dos;, &os2; und andere Betriebssysteme
	    verwenden stattdessen ein Zeichenpaar:  ASCII-Code 10
	    <emphasis>und</emphasis> ASCII-Code 13,
	    <foreignphrase>Carriage Return</foreignphrase> (CR).  Viele
	    Drucker verwenden in der Voreinstellung die Konvention von
	    &ms-dos;, um Zeilenumbrüche darzustellen.</para>

	  <para>Wenn Sie unter &os; drucken, wird nur das Zeichen
	    <foreignphrase>Line Feed</foreignphrase> verwendet.  Der
	    Drucker erkennt dieses Zeichen und erweitert den
	    Druckbereich um eine Zeile, verbleibt zum Druck des
	    nächsten Zeichens aber in derselben horizontalen
	    Position.  Das ist der Grund für die Verwendung des
	    <foreignphrase>Carriage Return</foreignphrase>:  Es setzt
	    die Position für das folgende Zeichen auf den linken
	    Rand der Seite.</para>

	  <para>&os; erwartet von einem Drucker das folgende
	    Verhalten:</para>

	  <informaltable frame="none" pgwide="1">
	    <tgroup cols="2">
	      <tbody>
		<row>
		  <entry>Drucker empfängt CR</entry>
		  <entry>Drucker druckt CR</entry>
		</row>

		<row>
		  <entry>Drucker empfängt LF</entry>
		  <entry>Drucker druckt CR + LF</entry>
		</row>
	      </tbody>
	    </tgroup>
	  </informaltable>

	  <para>Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses Verhalten zu
	    erreichen:</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <para>Verändern Sie die Konfiguration Ihres Druckers,
		um die Interpretation dieser Zeichen zu verändern.
		Lesen Sie Ihr Druckerhandbuch, wenn Sie nicht wissen,
		was Sie dazu tun müssen.</para>

	      <note>
		<para>Wenn Sie auf Ihrem Rechner neben &os; noch
		  andere Betriebssysteme verwenden, müssen Sie
		  Ihren Drucker möglicherweise anschließend
		  <emphasis>erneut konfigurieren</emphasis>, damit die
		  Zeichen CR und LF unter diesen Systemen korrekt
		  interpretiert werden.  Ist dies bei Ihnen der Fall,
		  werden Sie wohl eine der folgenden Lösungen
		  bevorzugen.</para>
	      </note>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Lassen Sie LF durch den Treiber der seriellen
		Schnittstelle automatisch in CR+LF konvertieren.
		Selbstverständlich funktioniert dies nur mit
		Druckern, die an einer seriellen Schnittstelle
		angeschlossen sind.  Um diese Möglichkeit zu
		nutzen, müssen Sie die
		<literal>ms#</literal>-Fähigkeit verwenden und
		in <filename>/etc/printcap</filename> den
		<literal>onlcr</literal>-Modus für den Drucker
		aktivieren.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Senden Sie eine <emphasis>Escape-Sequenz</emphasis>
		an den Drucker, damit das Zeichen LF zeitweilig anders
		behandelt wird.  Suchen Sie im Handbuch Ihres Druckers
		nach den von Ihrem Drucker unterstützten
		Escape-Sequenzen.  Wenn Sie eine entsprechenden
		Escape-Sequenz finden, müssen Sie den Textfilter so
		anpassen, dass zuerst die Escape-Sequenz und
		anschließend der Druckauftrag gesendet wird.</para>

	      <indexterm><primary>PCL</primary></indexterm>

	      <para>Es folgt nun ein Bespieltextfilter für einen
		Drucker, der die Hewlett Packard PCL Escape-Sequenzen
		versteht.  Dieser Filter veranlasst den Drucker,
		LF-Zeichen als Folgen von LF+CR aufzufassen.
		Anschließend wird der Druckauftrag gesendet.  Als
		Abschluss wird ein <foreignphrase>Form
		Feed</foreignphrase> gesendet, um die letzte Seite des
		Druckauftrags auszuwerfen.  Dieses Beispiel sollte mit
		nahezu allen Druckern von Hewlett Packard
		funktionieren.</para>

	      <programlisting>#!/bin/sh
#
# hpif - Einfacher Text-Eingabefilter für lpd für auf HP-PCL basierende Drucker
# Installiert unter /usr/local/libexec/hpif
#
# Kopiert stdin einfach nach stdout.  Ignoriert alle Filterargumente.
# Weist den Drucker an LF als CR+LF zu interpretieren.
# Wirft die Seite nach dem Drucken aus.

printf "\033&amp;k2G" &amp;&amp; cat &amp;&amp; printf "\033&amp;l0H" &amp;&amp; exit 0
exit 2</programlisting>

	      <para>Das nächste Beispiel aus
		<filename>/etc/printcap</filename> beschreibt den
		Rechner <hostid>orchid</hostid>, an dessen Parallelport
		ein Drucker angeschlossen ist.  Es handelt sich dabei um
		einen Hewlett Packard LaserJet&nbsp;3Si, der den Namen
		<literal>teak</literal> verwendet.  Als Textfilter wird
		das Skript aus dem letzten Beispiel verwendet:</para>

	      <programlisting>#
#  /etc/printcap für den Rechner orchid
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/hpif</filename>:</programlisting>
	    </listitem>
          </itemizedlist>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>Alle Zeilen wurden in die gleiche Zeile gedruckt.</term>

	<listitem>
	  <para>Der Drucker hat niemals eine neue Zeile begonnen.  Alle
	    Zeilen des Textes wurden in eine einzige Zeile gedruckt.</para>

	  <para>Dieses Problem ist das <quote>Gegenteil</quote> des
	    oben beschriebenen Treppeneffekts und kommt wesentlich
	    seltener vor.  Die von &os; zum Abschluss einer Zeile
	    benutzten LF-Zeichen werden als CR-Zeichen interpretiert.
	    Dadurch wird die Druckposition zwar auf den linken Rand
	    der Seite, aber nicht um eine Zeile nach unten gesetzt.</para>

	  <para>Konfigurieren Sie Ihren Drucker, um die folgende
	    Interpretation der Zeichen LF und CR zu erzwingen:</para>

	  <informaltable frame="none" pgwide="1">
	    <tgroup cols="2">
	      <thead>
		<row>
		  <entry>Drucker empfängt</entry>
		  <entry>Drucker druckt</entry>
		</row>
	      </thead>

	      <tbody>
		<row>
		  <entry>CR</entry>
		  <entry>CR</entry>
		</row>

		<row>
		  <entry>LF</entry>
		  <entry>CR + LF</entry>
		</row>
	      </tbody>
	    </tgroup>
	  </informaltable>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>Manche Zeichen wurden nicht gedruckt.</term>

	<listitem>
	  <para>Der Drucker hat in jeder Zeile einige Zeichen nicht
	    gedruckt.  Vielleicht ist das Problem auch während des
	    Druckens schlimmer geworden, und der Drucker hat immer mehr
	    Zeichen nicht gedruckt.</para>

	  <para>Dieses Problem entsteht, weil der Drucker mit der
	    Geschwindigkeit, mit der die Daten über die serielle
	    Schnittstelle (an einer parallelen Schnittstelle sollte das
	    Problem nicht auftreten) eintreffen, nicht mithalten kann.
	    Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu
	    lösen:</para>

	  <itemizedlist>
	    <listitem>
	      <para>Wenn der Drucker die Flusskontrolle mit XON/XOFF
		unterstützt, können Sie in der
		<literal>ms#</literal>-Fähigkeit den
		<literal>ixon</literal>-Modus aktivieren.</para>
	    </listitem>

	    <listitem>
	      <para>Unterstützt der Drucker die Anfrage zum
	        Senden/Löschen des Sende-Hardware-Handshakes (allgemein
	        bekannt als <literal>RTS/CTS</literal>, dann sollten Sie den
		<literal>crtscts</literal>-Modus in der
		<literal>ms#</literal>-Fähigkeit aktivieren.
		Stellen Sie aber sicher, dass das verwendete
		Druckerkabel auch für die Hardware-Flusskontrolle
		geeignet ist.</para>
	    </listitem>
	  </itemizedlist>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>Es wurden nur wirre Zeichen gedruckt.</term>

	<listitem>
	  <para>Anstelle des gewünschten Textes wurden nur
	    zufällige Zeichen gedruckt.</para>

	  <para>Dieses Problem wird ebenfalls durch falsche
	    Konfigurationsparameter im Zusammenhang mit einem seriellen
	    Drucker verursacht.  Kontrollieren Sie die bps-Rate in der
	    <literal>br</literal>-Fähigkeit und die
	    Paritätseinstellung
	    (<foreignphrase>Parity</foreignphrase>) in der
	    <literal>ms#</literal>-Fähigkeit.  Überprüfen
	    Sie außerdem, ob der Drucker auch tatsächlich die
	    gleichen Einstellungen verwendet, die in
	    <filename>/etc/printcap</filename> definiert wurden.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
	<term>Der Drucker hat überhaupt nicht reagiert.</term>

	<listitem>
	  <para>Wenn gar nichts passiert ist, dann liegt das vermutlich
	    an &os; und nicht am Drucker.  Aktivieren Sie die
	    Protokollierung (<literal>lf</literal>-Fähigkeit)
	    für den entsprechenden Drucker in der Datei
	    <filename>/etc/printcap</filename>.  Es folgt nun ein
	    Beispieleintrag für den Drucker
	    <literal>rattan</literal>, bei dem die
	    <literal>lf</literal>-Fähigkeit aktiviert wurde.</para>

	  <programlisting>rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
        :sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
        :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
        :if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:\
        :lf=<filename>/var/log/rattan.log</filename></programlisting>

	  <para>Versuchen Sie jetzt noch einmal zu drucken.
	    Überprüfen Sie die Protokolldatei (in unserem
	    Beispiel <filename>/var/log/rattan.log</filename>) auf
	    etwaige Fehlermeldungen.  Versuchen Sie aufgrund dieser
	    Meldungen, das Problem zu beheben.</para>

	  <para>Wenn Sie keine Protokolldatei festlegen, verwendet
	    <application>LPD</application> in der Voreinstellung <filename
	    class="devicefile">/dev/console</filename> für die Ausgabe
	    der Fehlermeldungen.</para>
	</listitem>
      </varlistentry>
    </variablelist>
  </sect1>
</chapter>