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     The FreeBSD Documentation Project

     $FreeBSD$
     $FreeBSDde: de-docproj/books/handbook/x11/chapter.sgml,v 1.79 2012/04/30 16:18:12 bcr Exp $
     basiert auf: 1.212
-->

<chapter id="x11">
  <chapterinfo>
    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Ken</firstname>
	<surname>Tom</surname>
	<contrib>Erweitert um X.Orgs X11-Server von </contrib>
      </author>
      <author>
	<firstname>Marc</firstname>
	<surname>Fonvieille</surname>
      </author>
    </authorgroup>

    <authorgroup>
      <author>
	<firstname>Martin</firstname>
	<surname>Heinen</surname>
	<contrib>Übersetzt von </contrib>
      </author>
    </authorgroup>
  </chapterinfo>

  <title>Das X-Window-System</title>

  <sect1 id="x11-synopsis">
    <title>Übersicht</title>

    <para>Mit X11 steht unter &os; eine leistungsfähige
      frei verfügbare grafische Benutzeroberfläche zur
      Verfügung, die in <application>&xorg;</application>
      (sowie in weiteren, hier nicht diskutierten Varianten)
      implementiert wurde.  <application>&xorg;</application>
      von der X.Org Foundation ist der voreingestellte
      Standard-X11-Server,
      der unter einer Lizenz ähnlich der von &os; steht.
      Zusätzlich sind einige kommerzielle X-Server für
      &os; verfügbar.</para>

    <para>Auskunft über von X11 unterstützte
      Video-Hardware gibt die Webseite
      <ulink url="http://www.x.org/">&xorg;</ulink>.</para>

    <para>Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie</para>

    <itemizedlist>
      <listitem>
	<para>die Komponenten des X-Window-Systems und ihr
	  Zusammenspiel kennen.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Wissen, wie X11 installiert und konfiguriert wird.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Wissen, wie Sie verschiedene Window-Manager installieren und
	  benutzen.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Wissen, wie &truetype;-Schriftarten mit
	  X11 benutzt werden.</para>
      </listitem>

      <listitem>
	<para>Wissen, wie Sie die grafische Anmeldung
	  (<application>XDM</application>) einrichten.</para>
      </listitem>
    </itemizedlist>

    <para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie</para>

    <itemizedlist>
      <listitem><para>wissen, wie Sie Software Dritter installieren
	(<xref linkend="ports"/>).</para></listitem>
    </itemizedlist>
  </sect1>

  <sect1 id="x-understanding">
    <title>X-Grundlagen</title>

    <para>Anwendern anderer grafischer Benutzeroberflächen, wie
      &microsoft.windows; oder &macos;, kommt X beim ersten Mal oft
      befremdlich vor.</para>

    <para>Man braucht kein weitreichendes Verständnis der
      X-Komponenten und Ihres Zusammenspiels, um X anzuwenden.  Um die
      Stärken von X auszunutzen, sollten Sie allerdings die Grundlagen
      verstehen.</para>

    <sect2>
      <title>Warum heißt es X?</title>

      <para>X ist nicht die erste grafische Benutzeroberfläche,
	die für &unix; geschrieben wurde.  Die Entwickler von
	X arbeiteten vorher an einem anderen System, das W (von engl.
	<foreignphrase>window</foreignphrase>: Fenster) hieß.
	X ist schlicht der nächste Buchstabe im Alphabet.</para>

      <para>X wird <quote>X</quote>, <quote>X-Window-System</quote>
	oder <quote>X11</quote> genannt.  Sagen Sie bitte nicht
	<quote>X-Windows</quote>: das kommt bei einigen Leuten schlecht an
	(die Hilfeseite &man.X.7; führt dies näher aus).</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Das Client/Server-Modell von X</title>

      <para>X wurde von Anfang an netzwerktransparent entworfen und
        verwendet ein Client-Server-Modell.  In diesem Modell läuft
	der Server auf dem Rechner, an dem die Tastatur, der Bildschirm
	und die Maus angeschlossen ist.  Der Server ist für Dinge
	wie die Verwaltung des Bildschirms und die Verarbeitung von
	Tastatur- und Maus-Eingaben sowie anderer Ein- und
	Ausgabegeräte (beispielsweise könnte ein
	<quote>Tablet</quote> zur Eingabe oder ein Videoprojektor
	zur Ausgabe verwendet werden) verantwortlich.  Jede X-Anwendung,
	beispielsweise ein <application>XTerm</application> oder
	<application>&netscape;</application> ist ein Client.  Der Client
	sendet dem Server Nachrichten wie <quote>Zeichne an diesen
	  Koordinaten ein Fenster</quote> und der Server sendet dem Client
	Nachrichten der Art <quote>Der Benutzer hat gerade den Ok-Knopf
	  gedrückt</quote>.</para>

      <para>In kleinen Umgebungen laufen der X-Server und die X-Clients auf
	demselben Rechner.  Es ist aber durchaus möglich, den X-Server
	auf einem weniger leistungsfähigen Arbeitsplatzrechner laufen
	zu lassen und die X-Anwendungen (die Clients) auf dem
	leistungsfähigen und teuren Server der Arbeitsgruppe
	zu betreiben.  In diesem Fall kommunizieren der X-Server und die
	X-Clients über das Netz.</para>

      <para>Dieses Modell verwirrt viele Leute, die erwarten, dass der
        X-Server der dicke Rechner im Maschinenraum und der X-Client ihr
	Arbeitsplatzrechner ist.</para>

      <para>Merken Sie sich einfach, dass der X-Server der Rechner mit dem
	Bildschirm und der Maus ist und die X-Clients Programme sind, die
	in den Fenstern laufen.</para>

      <para>Das X-Protokoll ist unabhängig vom verwendeten
        Betriebssystem und Rechnertyp.  Ein X-Server kann durchaus auch
	unter &microsoft.windows; oder Apples &macos; betrieben werden,
	wie viele kostenlose und kommerzielle Anwendungen zeigen.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Der Window-Manager</title>

      <para>Die X-Philosophie <quote>Werkzeuge statt Richtlinien</quote>
        ist wie die UNIX-Philosophie.  Es wird nicht vorgeschrieben, wie
	eine Aufgabe zu lösen ist, stattdessen erhält der
	Benutzer Werkzeuge, über die er frei verfügen
	kann.</para>

      <para>Dies geht so weit, dass X nicht bestimmt, wie Fenster auf dem
        Bildschirm auszusehen haben, wie sie mit der Maus zu verschieben
	sind, welche Tastenkombination benutzt werden muss, um zwischen
	den Fenstern zu wechseln (z.B.
        <keycombo action="simul">
          <keycap>Alt</keycap>
          <keycap>Tab</keycap>
        </keycombo> unter &microsoft.windows;), oder ob die
	Fensterrahmen Schaltflächen zum Schließen haben.</para>

      <para>X gibt die Verantwortung für all diese Sachen an eine
        Anwendung ab, die <firstterm>Window-Manager</firstterm> genannt
	wird.  Unter X gibt es zahlreiche Window-Manager:
	<application>AfterStep</application>,
        <application>Blackbox</application>, <application>ctwm</application>,
        <application>Enlightenment</application>,
        <application>fvwm</application>, <application>Sawfish</application>,
        <application>twm</application>,
        <application>Window Maker</application> um nur einige zu nennen.
	Jeder dieser Window-Manager sieht anders aus:  Manche stellen
	virtuelle Bildschirme zur Verfügung, in anderen lassen sich
	die Tastenkombinationen zur Verwaltung des Bildschirms anpassen,
	einige besitzen eine Startleiste
	oder etwas Ähnliches und in manchen lässt sich das
	Aussehen und Verhalten über die Anwendung von
	<foreignphrase>Themes</foreignphrase> beliebig einstellen.  Die
	eben genannten Window-Manager und viele weitere finden Sie in der
	Kategorie <filename>x11-wm</filename> der Ports-Sammlung.</para>

      <para>Die grafischen Benutzeroberflächen
        <application>KDE</application>  und
	<application>GNOME</application> besitzen eigene Window-Manager,
	die in den grafischen Arbeitsplatz integriert sind.</para>

      <para>Die Window-Manager werden unterschiedlich konfiguriert.  Einige
	erwarten eine manuell erstellte Konfigurationsdatei, andere bieten
	grafische Werkzeuge für die meisten Konfigurationsarbeiten
	an.  Die Konfigurationsdatei von <application>Sawfish</application>
	ist sogar in einem Lisp-Dialekt geschrieben.</para>

      <note>
        <title>Fokus</title>

	<para>Der Window-Manager ist für die Methode, mit
	  der ein Fenster den Fokus bekommt, verantwortlich.  Jedes System,
	  das Fenster verwendet, muss entscheiden, wie ein Fenster
	  aktiviert wird, damit es Eingaben empfangen kann.  Das aktive
	  Fenster sollte zudem sichtbar gekennzeichnet werden.</para>

	<para>Eine geläufige Methode, den Fokus zu wechseln,
	  wird <quote>click-to-focus</quote> genannt.  Die Methode wird
	  in &microsoft.windows; benutzt: Ein Fenster wird aktiv, wenn
	  es mit der Maus angeklickt wird.</para>

	<para>X legt nicht fest, wie der Fokus einzustellen ist,
	  stattdessen bestimmt der Window-Manager welches Fenster den Fokus
	  zu einem gegebenen Zeitpunkt erhält.  Alle Window-Manager
	  stellen die Methode <quote>click-to-focus</quote> bereit, die
	  meisten stellen auch noch andere Methoden bereit.</para>

	<para>Verbreitete Methoden, den Fokus einzustellen, sind:</para>

        <variablelist>
          <varlistentry>
            <term>focus-follows-mouse</term>

            <listitem>
	      <para>Den Fokus hat das Fenster, unter dem sich der
	        Mauszeiger befindet.  Das muss nicht unbedingt das Fenster,
		sein, das sich vorne befindet.  Wird der Mauszeiger in ein
		anderes Fenster bewegt, so erhält dieses Fenster den
		Fokus, ohne das es angeklickt werden muss.</para>
            </listitem>
          </varlistentry>

          <varlistentry>
            <term>sloppy-focus</term>

            <listitem>
	      <para>Diese Methode erweitert die Methode
	        <quote>focus-follows-mouse</quote>.  Wenn die Maus mit
		<quote>focus-follows-mouse</quote> aus dem Fenster auf die
		Oberfläche bewegt wird, verliert das aktive Fenster
		den Fokus.  Da dann kein Fenster mehr den Fokus hat,
		gehen alle Eingaben verloren.  Die Methode
		<quote>sloppy-focus</quote> wechselt
		den Fokus nur, wenn sich der Mauszeiger in ein neues
		Fenster bewegt und nicht, wenn er das aktive Fenster
		verlässt.</para>
            </listitem>
          </varlistentry>

          <varlistentry>
            <term>click-to-focus</term>

            <listitem>
	      <para>Das aktive Fenster wird durch einen Mausklick
	        festgelegt (dabei kann das Fenster vor alle anderen
		Fenster gesetzt werden).
		Alle Eingaben werden dann, unabhängig von der Position
		des Mauszeigers, dem aktiven Fenster zugeordnet.</para>
            </listitem>
          </varlistentry>
        </variablelist>

	<para>Viele Window-Manager unterstützen noch andere Methoden,
	  so wie Abwandlungen der hier vorgestellten Methoden.  Schauen Sie
	  sich dazu bitte die Hilfeseiten Ihres Window-Managers an.</para>
      </note>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Widgets</title>

      <para>Die X-Philosophie dehnt sich auch auf die Widgets aus, die von
        den Anwendungen benutzt werden.</para>

      <para>Ein <firstterm>Widget</firstterm> bezeichnet Objekte, die
	manipuliert werden können, wie
	<foreignphrase>buttons</foreignphrase> (Schaltflächen),
	<foreignphrase>check buttons</foreignphrase> (Mehrfachauswahlknopf),
	<foreignphrase>radio buttons</foreignphrase> (Einfachauswahlknopf),
	Icons und Auswahllisten.  Unter &microsoft.windows; werden Widgets
	<firstterm>Controls</firstterm> genannt.</para>

      <para>&microsoft.windows; und Apples &macos; geben strenge
        Richtlinien für Widgets vor:  Von den Entwicklern wird erwartet,
	dass Sie Anwendungen mit einheitlichem Aussehen und einheitlicher
	Bedienung (<foreignphrase>look and feel</foreignphrase>) entwickeln.
	X gibt weder einen Stil noch Widgets vor, die benutzt werden
	müssen.</para>

      <para>Erwarten Sie daher nicht, dass alle X-Anwendungen gleich
        aussehen oder sich gleich bedienen lassen.  Es gibt mehrere
	verbreitete Widget-Sammlungen, beispielsweise die Athena-Widgets
	vom MIT, <application>&motif;</application> (abgeschrägte
	Ecken und drei Grautöne, danach wurden die Widgets von
	&microsoft.windows; entworfen) oder
	<application>OpenLook</application>.</para>

      <para>Die meisten neuen X-Anwendungen benutzen heute modern
	aussehende Widgets, wie Qt, das von <application>KDE</application>
	benutzt wird oder GTK+, das von
	<application>GNOME</application> benutzt wird.  Damit wird eine
	gewisse Einheitlichkeit in Bedienung und Aussehen erreicht, die
	sicher neuen Benutzern die Arbeit erleichtert.</para>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="x-install">
    <title>X11 installieren</title>

    <para><application>&xorg;</application> ist der
      Standard-X-Server unter &os;.
      <application>&xorg;</application> ist der von der
      X.Org Foundation herausgegebene X-Server des Open-Source
      X&nbsp;Window Systems.  <application>&xorg;</application>
      beruht auf <application>&xfree86&nbsp;4.4RC2</application> und
      X11R6.6.  Derzeit ist die Version &xorg.version; von
      <application>&xorg;</application> in der Ports-Sammlung
      vorhanden.</para>

    <para>Die nachstehenden Kommandos bauen und installieren
      <application>&xorg;</application> aus der
      Ports-Sammlung:</para>

    <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/x11/xorg</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install clean</userinput></screen>

    <note>
      <para>Der komplette Bau von <application>&xorg;</application>
	benötigt mindestens 4&nbsp;GB freien Plattenplatz.</para>
    </note>

    <para>Mit &man.pkg.add.1; können Sie X11 direkt von
      fertigen Paketen installieren.  Wenn &man.pkg.add.1;
      die Pakete herunterlädt, lassen Sie die Versionsnummer
      aus.  &man.pkg.add.1; holt automatisch die aktuelle
      Version eines Pakets.</para>

    <para>Das <application>&xorg;</application>-Paket holen und
      installieren Sie wie folgt:</para>

    <screen>&prompt.root; <userinput>pkg_add -r xorg</userinput></screen>

    <note>
      <para>Die obigen Beispiele installieren die vollständige
	X11-Distribution, die unter anderem Server, Clients
	und Fonts enthält.  Für die einzelnen Teile
	der Distribution gibt es ebenfalls separate Pakete.</para>

      <para>Alternativ können Sie <filename
        role="package">x11/xorg-minimal</filename> verwenden, um eine minimale
        X11-Distribution zu installieren.</para>
    </note>

    <para>Der Rest dieses Kapitels erklärt, wie Sie
      X11 konfigurieren und sich eine Arbeitsumgebung einrichten.</para>
  </sect1>

  <sect1 id="x-config">
    <sect1info>
      <authorgroup>
        <author>
          <firstname>Christopher</firstname>
          <surname>Shumway</surname>
          <contrib>Beigetragen von </contrib>
          <!-- July 2001 -->
        </author>
      </authorgroup>
    </sect1info>

    <title>X11 konfigurieren</title>

    <indexterm><primary>&xorg;</primary></indexterm>
    <indexterm><primary>X11</primary></indexterm>

    <sect2>
      <title>Vorarbeiten</title>

      <para>Bevor Sie X11 konfigurieren, benötigen
	Sie folgende Informationen:</para>

      <itemizedlist>
	<listitem>
	  <para>die Spezifikationen des Monitors</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>den Chipset des Grafikadapters</para>
	</listitem>

	<listitem>
	  <para>die Speichergröße des
	    Grafikadapters</para>
	</listitem>
      </itemizedlist>

      <indexterm>
	<primary>Synchronisationsfrequenz</primary>
	<secondary>horizontale</secondary>
      </indexterm>

      <indexterm>
	<primary>Synchronisationsfrequenz</primary>
        <secondary>vertikale</secondary>
      </indexterm>

      <para>Aus den Spezifikationen des Monitors ermittelt
	X11 die Auflösung und die
	Wiederholrate für den Betrieb des X-Servers.  Die
	Spezifikationen entnehmen Sie der Dokumentation des Monitors
	oder der Webseite des Herstellers.  Sie benötigen die
	horizontale und die vertikale Synchronisationsfrequenz.</para>

      <para>Der Chipsatz der Grafikkarte bestimmt den Treiber,
	den X11 verwendet.  Die meisten Chipsätze werden
	automatisch erkannt, Sie brauchen die Information jedoch,
	wenn die Erkennung fehlschlägt.</para>

      <para>Die Speichergröße der Grafikkarte bestimmt die
        maximal mögliche Auflösung und Farbtiefe.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>X11 konfigurieren</title>

      <para><application>&xorg;</application> verwendet
        <acronym>HAL</acronym>, um Tastaturen und Mäuse automatisch
        zu erkennen. Die Ports <filename
        role="package">sysutils/hal</filename> und <filename
        role="package">devel/dbus</filename> werden als
        Abhängigkeiten von <filename
        role="package">x11/xorg</filename> installiert,
        müssen aber durch die folgenden Einträge in
        <filename>/etc/rc.conf</filename> aktiviert werden:</para>

      <programlisting>hald_enable="YES"
dbus_enable="YES"</programlisting>

      <para>Diese Dienste sollten (entweder manuell oder durch einen Neustart)
        gestartet werden, bevor mit der weiteren Konfiguration oder
        Verwendung von <application>&xorg;</application> begonnen
        wird.</para>

      <para><application>&xorg;</application> kann oft schon ohne
        weitere Konfigurationsschritte laufen, indem am Prompt
        folgendes eingegeben wird:</para>

	  <screen>&prompt.user; <userinput>startx</userinput></screen>

      <para>Die automatische Konfiguration kann mit bestimmter Hardware
        fehlschlagen oder gewisse Dinge nicht so einrichten, wie
        gewünscht.  In diesen Fällen ist eine manuelle
        Konfiguration notwendig.</para>

      <note>
       <para>Grafische Oberflächen wie <application>GNOME</application>,
         <application>KDE</application> oder <application>Xfce</application>
         besitzen eigene Werkzeuge, die es dem Benutzer erlauben, auf einfache
         Art und Weise die Bildschirmparameter wie die Auflösung zu
         ändern.  Falls die Standardkonfiguration für Sie nicht
         akzeptabel ist und die Installation einer grafischen Oberfläche
         geplant ist, fahren Sie damit fort und benutzen Sie dann das
         entsprechende Werkzeug für die Bildschirmeinstellungen.</para>
      </note>

      <para>Die X11 Konfiguration spielt sich in mehreren Schritten ab.  Dazu
        erstellen Sie als erstes eine Vorgabe für die Konfigurationsdatei.
	Setzen Sie dazu als <username>root</username> den folgenden Befehl
	ab:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>Xorg -configure</userinput></screen>

      <para>Die Vorgabe-Konfiguration wird dann unter dem Namen
	<filename>xorg.conf.new</filename> im Verzeichnis
	<filename>/root</filename> gespeichert (das verwendete
	Verzeichnis wird durch die Umgebungsvariable <envar>$HOME</envar>
	bestimmt und hängt davon ab, wie Sie zu
	<username>root</username> gewechselt sind).
	X11 hat in diesem Schritt versucht, die Grafik-Hardware
	des Systems zu erkennen und eine Konfigurationsdatei
	ausgeschrieben, die zur Hardware passende Treiber lädt.</para>

      <para>Im nächsten Schritt wird geprüft, ob
        <application>&xorg;</application> die Grafik-Hardware
        des Systems verwenden kann.  Setzen Sie dazu den folgenden
        Befehl ab:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>Xorg -config xorg.conf.new -retro</userinput></screen>

      <para>Wenn jetzt ein graues Raster und der X-Mauszeiger erscheinen,
        war die Konfiguration erfolgreich.  Beenden Sie den Test, indem Sie
        auf die virtuelle Konsole wechseln, die Sie verwendet haben, um
        den Test zu starten, durch gleichzeitiges drücken von
        <keycombo action="simul">
          <keycap>Ctrl</keycap>
          <keycap>Alt</keycap>
          <keycap>F<replaceable>n</replaceable></keycap>
        </keycombo> (<keycap>F1</keycap> für die erste virtuelle
        Konsole) und drücken anschliessend
        <keycombo action="simul">
          <keycap>Ctrl</keycap>
          <keycap>C</keycap>
        </keycombo>.</para>

      <note>
        <para>Die Tastenkombination
          <keycombo action="simul">
            <keycap>Ctrl</keycap>
            <keycap>Alt</keycap>
            <keycap>Backspace</keycap>
          </keycombo>
          kann verwendet werden, um <application>&xorg;</application> zu
          beenden.  Um diese zu aktivieren, fügen geben Sie entweder
          den folgenden Befehl von einem X-Terminalemulator ein:</para>

        <screen>&prompt.user; <userinput>setxkbmap -option terminate:ctrl_alt_bksp</userinput></screen>

  	<para>oder erstellen Sie eine Tastaturkonfigurationsdatei für
  	  <application>hald</application>, <filename>x11-input.fdi</filename>
  	  genannt, und legen Sie diese im Verzeichnis <filename
  	  class="directory">/usr/local/etc/hal/fdi/policy</filename> ab.  Diese
  	  Datei sollte die folgenden Zeilen enthalten:</para>

  	<programlisting>&lt;?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?&gt;
&lt;deviceinfo version="0.2"&gt;
   &lt;device&gt;
     &lt;match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"&gt;
           &lt;merge key="input.x11_XkbOptions" type="string"&gt;terminate:ctrl_alt_bksp&lt;/merge&gt;
     &lt;/match&gt;
   &lt;/device&gt;
&lt;/deviceinfo&gt;</programlisting>
  	<para>Sie müssen anschliessend ihren Computer neu starten, um
  	  <application>hald</application> zu zwingen, diese Datei
  	  einzulesen.</para>

  	<para>Die folgende Zeile muss ebenfalls zu
  	  <filename>xorg.conf.new</filename> hinzugefügt werden,
  	  entweder in den Abschnitt <literal>ServerLayout</literal> oder
  	  <literal>ServerFlags</literal>:</para>

  	<programlisting>Option  "DontZap"       "off"</programlisting>
      </note>

      <para>Wenn die Maus nicht funktioniert, prüfen Sie, ob die Maus
        konfiguriert wurde.  Die Mauskonfiguration wird in <xref
        linkend="mouse"/> im &os;-Installationskapitel beschrieben.
        In neueren <application>&xorg;</application>-Versionen werden die
        <literal>InputDevice</literal>-Abschnitte in
        <filename>xorg.conf</filename> ignoriert, um stattdessen die
        automatisch erkannten Geräte zu verwenden.  Um das alte
        Verhalten wiederherzustellen, fügen Sie die folgende Zeile zum
        <literal>ServerLayout</literal>- oder dem
        <literal>ServerFlags</literal>-Abschnitt dieser Datei hinzu:</para>

      <programlisting>Option "AutoAddDevices" "false"</programlisting>

      <para>Eingabegeräte können dann wie in den vorherigen
        Versionen konfiguriert werden, zusammen mit anderen benötigen
        Optionen (z.B. wechseln des Tastaturlayouts).</para>

      <note>
        <para>Wie zuvor erwähnt, wird standardmässig der
          <application>hald</application>-Dienst automatisch Ihre Tastatur
          erkennen.  Es kann passieren, dass ihr Tastaturlayout oder das
          Modell nicht korrekt erkannt wird.  Grafische Oberflächen
          wie <application>GNOME</application>,
          <application>KDE</application> oder
          <application>Xfce</application>
          stellen Werkzeuge für die Konfiguration der Tastatur
          bereit.  Es ist allerdings auch möglich, die
          Tastatureigenschaften direkt zu setzen, entweder mit Hilfe von
          &man.setxkbmap.1; oder mit einer Konfigurationsregel von
          <application>hald</application>.</para>

        <para>Wenn Sie zum Beispiel eine PC 102-Tasten Tastatur mit
          französischem Layout verwenden möchten, mössen Sie
          eine Tastaturkonfigurationsdatei für
          <application>hald</application>, genannt
          <filename>x11-input.fdi</filename>, im Verzeichnis <filename
          class="directory">/usr/local/etc/hal/fdi/policy</filename> ablegen.
          Diese Datei sollte die folgenden Zeilen enthalten:</para>

        <programlisting>&lt;?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?&gt;
&lt;deviceinfo version="0.2"&gt;
   &lt;device&gt;
     &lt;match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"&gt;
           &lt;merge key="input.x11_options.XkbModel" type="string"&gt;pc102&lt;/merge&gt;
           &lt;merge key="input.x11_options.XkbLayout" type="string"&gt;fr&lt;/merge&gt;
     &lt;/match&gt;
   &lt;/device&gt;
&lt;/deviceinfo&gt;</programlisting>

        <para>Wenn diese Datei bereits existiert, kopieren Sie nur die Zeilen
          in diese Datei, welche die Tastaturkonfiguration betreffen.</para>

        <para>Sie mössen Ihren Computer neu starten, um
          <application>hald</application> zu zwingen, diese Datei
          einzulesen.</para>

        <para>Es ist möglich, die gleiche Konfiguration von einem
          X-Terminal oder einem Skript über den folgenden Befehl
          heraus zu tätigen:</para>

        <screen>&prompt.user; <userinput>setxkbmap -model pc102 -layout fr</userinput></screen>

        <para>Die Datei
          <filename>/usr/local/share/X11/xkb/rules/base.lst</filename>
          listet die verschiedenen Tastatur- und Layoutoptionen auf, die
          Ihnen zur Verfügung stehen.</para>
      </note>

      <indexterm>
	<primary>X11 anpassen</primary>
      </indexterm>

      <para>Als Nächstes passen Sie <filename>xorg.conf.new</filename>
	an.  Öffnen
	Sie die Datei in einem Editor, wie &man.emacs.1; oder
	&man.ee.1; und fügen Sie die Synchronisationsfrequenzen
	des Monitors ein.  Die Frequenzen werden im Abschnitt
	<literal>"Monitor"</literal> eingetragen:</para>

      <programlisting>Section "Monitor"
        Identifier   "Monitor0"
        VendorName   "Monitor Vendor"
        ModelName    "Monitor Model"
        HorizSync    30-107
        VertRefresh  48-120
EndSection</programlisting>

      <para>Unter Umständen fehlen die Schlüsselwörter
        <literal>HorizSync</literal> und <literal>VertRefresh</literal>,
	die Sie dann nachtragen müssen.  Geben Sie, wie im Beispiel
	gezeigt, die horizontale Synchronisationsfrequenz hinter
	<literal>HorizSync</literal> und die vertikale
	Synchronisationsfrequenz hinter <literal>VertRefresh</literal>
	an.</para>

      <para>X unterstützt die Energiesparfunktionen (DPMS,
	Energy Star) Ihres Monitors.  Mit &man.xset.1; können Sie
	Zeitschranken für die DPMS-Modi <quote>standby</quote>,
	<quote>suspend</quote>, <quote>off</quote> vorgeben, oder diese
	zwingend aktivieren.  Die DPMS-Funktionen können Sie mit der
	nachstehenden Zeile im <literal>"Monitor"</literal>-Abschnitt
	aktivieren:</para>

      <programlisting>Option       "DPMS"</programlisting>

      <indexterm>
	<primary><filename>xorg.conf</filename></primary>
      </indexterm>

      <para>Die gewünschte Auflösung und Farbtiefe stellen Sie im
	Abschnitt <literal>"Screen"</literal> ein:</para>

      <programlisting>Section "Screen"
        Identifier "Screen0"
        Device     "Card0"
        Monitor    "Monitor0"
        DefaultDepth 24
        SubSection "Display"
                Viewport  0 0
                Depth     24
                Modes     "1024x768"
        EndSubSection
EndSection</programlisting>

      <para>Mit <literal>DefaultDepth</literal> wird die
	Farbtiefe des X-Servers vorgegeben.  Mit der Option
	<command>-depth</command> von &man.Xorg.1;
	lässt sich die vorgegebene
	Farbtiefe überschreiben.  <literal>Modes</literal>
	gibt die Auflösung für die angegebene
	Farbtiefe an.  Die Farbtiefe im Beispiel beträgt
	24&nbsp;Bits pro Pixel, die zugehörige Auflösung
	ist 1024x768&nbsp;Pixel.  Beachten Sie, dass in der
	Voreinstellung nur Standard-VESA-Modi der Grafikkarte
	angegeben werden können.</para>

      <para>Sichern Sie die Konfigurationsdatei und testen Sie
	die Konfiguration wie oben beschrieben.</para>

      <note>
	<para>Bei der Fehlersuche sind Ihnen die Protokolle des
	  X11-Servers behilflich.  In den Protokollen wird die
	  gefundene Graphik-Hardware protokolliert.
	  Die Protokolle von <application>&xorg;</application> heißen
	  <filename>/var/log/Xorg.<replaceable>0</replaceable>.log</filename>.
	  Die Dateinamen enthalten eine laufende Nummer,
	  der Name variiert daher von <filename>Xorg.0.log</filename>
	  zu <filename>Xorg.8.log</filename>.</para>
      </note>

      <para>Wenn alles funktioniert hat, installieren Sie
	die Datei an einen Ort, an dem &man.Xorg.1; sie findet.
	Normalerweise wird die Konfigurationsdatei unter
	<filename>/etc/X11/xorg.conf</filename> oder
	<filename>/usr/local/etc/X11/xorg.conf</filename>
	gespeichert:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cp xorg.conf.new /etc/X11/xorg.conf</userinput></screen>

      <para>Damit ist die X11-Konfiguration beendet und
	<application>&xorg;</application> kann nun mithilfe
	von &man.startx.1; gestartet werden.  Alternativ
	können Sie X11 auch mit &man.xdm.1; starten.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Spezielle Konfigurationen</title>

      <sect3>
        <title>Konfiguration des &intel; i810 Graphics Chipsets</title>

        <indexterm><primary>Intel i810 Chipset</primary></indexterm>

	<para>Der &intel; i810-Chipset benötigt den Treiber
	  <devicename>agpgart</devicename>, die AGP-Schnittstelle
	  von X11.  Weitere Informationen finden sich in
	  &man.agp.4;.</para>

	<para>Ab jetzt kann die Hardware wie jede andere Grafikkarte auch
	  konfiguriert werden.  Der Treiber &man.agp.4; kann nicht
	  nachträglich mit &man.kldload.8; in einen laufenden
	  Kernel geladen werden.  Er muss entweder fest im Kernel
	  eingebunden sein oder beim Systemstart über
	  <filename>/boot/loader.conf</filename> geladen werden.</para>
      </sect3>

      <sect3>
	<title>Einen Widescreen-Monitor einsetzen</title>

	<indexterm><primary>Widescreen-Monitor, Konfiguration</primary></indexterm>

	<para>Dieser Abschnitt geht über die normalen
	  Konfigurationsarbeiten hinaus und setzt einiges an Vorwissen
	  voraus.  Selbst wenn die Standardwerkzeuge zur X-Konfiguration
	  bei diesen Geräten nicht zum Erfolg führen, sollten
	  sich in den Logdateien genug Informationen finden, mit denen
	  Sie letztlich doch einen funktionierenden X-Server
	  konfigurieren können.  Alles, was Sie dazu noch
	  benötigen, ist ein Texteditor.</para>

	<para>Aktuelle Widescreen-Formate (wie WSXGA, WSXGA+, WUXGA,
	  WXGA, WXGA+, und andere mehr) unterstützen
	  Seitenverhältnisse wie 16:10 oder 10:9, die unter X
	  Probleme verursachen können.  Bei einem
	  Seitenverhältnis von 16:10 sind beispielsweise
	  folgende Auflösungen möglich:</para>

	<itemizedlist>
	  <listitem><para>2560x1600</para></listitem>
	  <listitem><para>1920x1200</para></listitem>
	  <listitem><para>1680x1050</para></listitem>
	  <listitem><para>1440x900</para></listitem>
	  <listitem><para>1280x800</para></listitem>
	</itemizedlist>

	<para>Diese Konfiguration könnte so einfach sein
	  wie das zusätzliche Anlegen eines Eintrags
	  einer dieser Auflösungen als ein möglicher
	  <literal>Mode</literal> in
	  <literal>Section "Screen"</literal>:</para>

	<programlisting>Section "Screen"
Identifier "Screen0"
Device     "Card0"
Monitor    "Monitor0"
DefaultDepth 24
SubSection "Display"
	Viewport  0 0
	Depth     24
	Modes     "1680x1050"
EndSubSection
EndSection</programlisting>

	<para><application>&xorg;</application> ist normalerweise
	  intelligent genug, um die Informationen zu den erlaubten
	  Auflösungen über I2C/DDC zu beziehen, und
	  weiß daher, welche Auflösungen und Frequenzen
	  Ihr Widescreen-Monitor unterstützt.</para>

	<para>Wenn diese <literal>ModeLines</literal> in den
	  Treiberdateien nicht vorhanden sind, kann es sein, dass
	  Sie <application>&xorg;</application> beim Finden der
	  korrekten Werte unterstützen müssen.  Dazu
	  extrahieren Sie die benötigten Informationen aus der
	  Datei <filename>/var/log/Xorg.0.log</filename> und
	  erzeugen daraus eine funktionierende
	  <literal>ModeLine</literal>.  Dazu suchen Sie in dieser
	  Datei nach Zeilen ähnlich den folgenden:</para>

	<programlisting>(II) MGA(0): Supported additional Video Mode:
(II) MGA(0): clock: 146.2 MHz   Image Size:  433 x 271 mm
(II) MGA(0): h_active: 1680  h_sync: 1784  h_sync_end 1960 h_blank_end 2240 h_border: 0
(II) MGA(0): v_active: 1050  v_sync: 1053  v_sync_end 1059 v_blanking: 1089 v_border: 0
(II) MGA(0): Ranges: V min: 48  V max: 85 Hz, H min: 30  H max: 94 kHz, PixClock max 170 MHz</programlisting>

	<para>Diese Informationen werden auch als EDID-Informationen
	  bezeichnet.  Um daraus eine funktionierende
	  <literal>ModeLine</literal> zu erzeugen, müssen Sie
	  lediglich die Zahlen in die korrekte Reihenfolge bringen:</para>

	<programlisting>ModeLine &lt;name&gt; &lt;clock&gt; &lt;4 horiz. timings&gt; &lt;4 vert. timings&gt;</programlisting>

	<para>Die korrekte <literal>ModeLine</literal> in
	  <literal>Section "Monitor"</literal> würde
	  für dieses Beispiel folgendermaßen aussehen:</para>

	<programlisting>Section "Monitor"
Identifier      "Monitor1"
VendorName      "Bigname"
ModelName       "BestModel"
ModeLine        "1680x1050" 146.2 1680 1784 1960 2240 1050 1053 1059 1089
Option          "DPMS"
EndSection</programlisting>

	<para>Nachdem diese Äderungen durchgeführt sind, sollte
	  X auch auf Ihrem neuen Widescreen-Monitor starten.</para>
      </sect3>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="x-fonts">
    <sect1info>
      <authorgroup>
        <author>
          <firstname>Murray</firstname>
          <surname>Stokely</surname>
          <contrib>Beigetragen von </contrib>
        </author>
      </authorgroup>
    </sect1info>
    <title>Schriftarten in X11 benutzen</title>

    <sect2 id="type1">
      <title>Type&nbsp;1 Schriftarten</title>

      <para>Die Schriftarten, die mit X11
        geliefert werden, eignen sich ganz und gar nicht für
        Desktop-Publishing-Anwendungen.  Große Schriftarten zeigen bei
        Präsentationen deutliche Treppenstufen und die kleinen
        Schriftarten in <application>&netscape;</application> sind fast
        unleserlich.  Es gibt allerdings mehrere hochwertige
        Type&nbsp;1 Schriftarten (&postscript;), die mit
	X11 benutzt werden können.
	Beispielsweise enthalten die URW-Schriftarten
        (<filename role="package">x11-fonts/urwfonts</filename>) hochwertige
        Versionen gängiger Type&nbsp;1 Schriftarten (zum Beispiel
	<trademark class="registered">Times Roman</trademark>,
	<trademark class="registered">Helvetica</trademark>,
	<trademark class="registered">Palatino</trademark>).
        Die Sammlung Freefonts (<filename
	  role="package">x11-fonts/freefonts</filename>) enthält
	noch mehr Schriftarten, doch sind diese für den Einsatz
	in Grafik-Programmen wie <application>The Gimp</application>
	gedacht.  Es fehlen auch einige Schriftarten, sodass sich
	die Sammlung nicht für den alltäglichen Gebrauch
	eignet.  Weiterhin kann X11 leicht so konfiguriert werden,
	dass es &truetype;-Schriftarten verwendet.  Mehr dazu
	erfahren Sie in der Hilfeseite &man.X.7; und im Abschnitt
	<link linkend="truetype">&truetype; Schriftarten</link>.</para>

      <para>Die Type&nbsp;1 Schriftarten lassen sich aus der Ports-Sammlung wie
        folgt installieren:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/x11-fonts/urwfonts</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install clean</userinput></screen>

      <para>Analog lassen sich Freefont und andere Sammlungen
	installieren.  Die neuen Schriftarten müssen Sie
	in die Konfigurationsdatei des X-Servers im Verzeichnis
	<filename class="directory">/etc/X11</filename> eintragen.
	Die Konfigurationsdatei von <application>&xorg;</application>
	heißt <filename>xorg.conf</filename>.  Fügen Sie
	die folgende Zeile hinzu:</para>

      <programlisting>FontPath "/usr/local/lib/X11/fonts/URW/"</programlisting>

      <para>Sie können aber auch in der X-Sitzung das folgende
        Kommando absetzen:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput>xset fp+ /usr/local/lib/X11/fonts/URW</userinput>
&prompt.user; <userinput>xset fp rehash</userinput></screen>

      <para>Dann kennt der X-Server die neuen Schriftarten nur bis zum Ende
        der Sitzung.  Wenn die Änderung dauerhaft sein soll, müssen
	Sie die Kommandos in <filename>~/.xinitrc</filename> eintragen,
	wenn Sie X mit <command>startx</command> starten, oder in
	<filename>~/.xsession</filename>, wenn Sie
	<application>XDM</application> benutzen.  Sie können die
	Schriftarten auch in die neue Datei
	<filename>/usr/local/etc/fonts/local.conf</filename>,
	die im Abschnitt <link linkend="antialias">Anti-aliasing</link>
	beschrieben wird, eintragen.</para>
    </sect2>

    <sect2 id="truetype">
      <title>&truetype;-Schriftarten</title>

      <indexterm>
	<primary>TrueType-Schriftarten</primary>
      </indexterm>

      <indexterm>
	<primary>Schriftarten</primary>
	<secondary>TrueType</secondary>
      </indexterm>

      <para><application>&xorg;</application> kann
	&truetype;-Schriftarten mithilfe von zwei Modulen
	darstellen.  Im folgenden Beispiel wird das Freetype-Modul
	benutzt, da es besser mit anderen Werkzeugen, die
	&truetype;-Schriftarten darstellen, übereinstimmt.
	Das Freetype-Modul aktivieren Sie im Abschnitt
	<literal>"Module"</literal> von <filename>/etc/X11/xorg.conf</filename>
	durch Einfügen der Zeile:</para>

      <programlisting>Load  "freetype"</programlisting>

      <para>Erstellen Sie ein Verzeichnis für die
	&truetype;-Schriftarten (z.B.
        <filename>/usr/local/lib/X11/fonts/TrueType</filename>)
	und kopieren Sie alle Schriftarten dorthin.  Die
	Schriftarten müssen im &unix;/&ms-dos;/&windows;-Format
	vorliegen, Schriftarten von einem &macintosh; können
	Sie nicht direkt übernehmen.  Die Schriftarten
	müssen noch im Katalog <filename>fonts.dir</filename>
	erfasst werden.  Den Katalog erzeugen Sie mit dem Kommando
	<command>ttmkfdir</command> aus dem Port
	<filename role="package">x11-fonts/ttmkfdir</filename>:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType</userinput>
&prompt.root; <userinput>ttmkfdir -o fonts.dir</userinput></screen>

      <para>Geben Sie dem System das &truetype;-Verzeichnis, wie im Abschnitt
        <link linkend="type1">Type&nbsp;1 Schriftarten</link> beschrieben,
        bekannt:</para>

      <screen>&prompt.user; <userinput>xset fp+ /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType</userinput>
&prompt.user; <userinput>xset fp rehash</userinput></screen>

      <para>Oder fügen Sie eine <literal>FontPath</literal>-Zeile
	in die Datei <filename>xorg.conf</filename> ein.</para>

      <para>Das war's.  Jetzt sollten <application>&netscape;</application>,
        <application>Gimp</application>, <application>&staroffice;</application>
        und alle anderen X-Anwendungen die &truetype;-Schriftarten benutzen.
        Extrem kleine Schriftarten (Webseiten, die mit hoher Auflösung
        betrachtet werden) und sehr große Schriftarten (in
        <application>&staroffice;</application>) sollten jetzt viel besser
        aussehen.</para>
    </sect2>

    <sect2 id="antialias">
      <sect2info>
        <authorgroup>
	  <author>
	    <firstname>Joe Marcus</firstname>
	    <surname>Clarke</surname>
	    <contrib>Aktualisiert von </contrib>
	    <!-- May 2003 -->
	  </author>
        </authorgroup>
      </sect2info>

      <title>Anti-aliasing</title>

      <indexterm>
        <primary>Anti-aliasing</primary>
      </indexterm>
      <indexterm>
	<primary>Schriftarten</primary>
	<secondary>Anti-aliasing</secondary>
      </indexterm>

      <para>Alle Schriftarten in X11, die in den Verzeichnissen
        <filename>/usr/local/lib/X11/fonts/</filename> und
        <filename>~/.fonts/</filename> gefunden werden, werden automatisch
        für Anti-aliasing an Anwendungen zur Verfügung gestellt,
        die Xft beherrschen. Die meisten aktuellen Anwendungen beherrschen
        Xft, dazu gehören auch <application>KDE</application>,
        <application>GNOME</application> und
        <application>Firefox</application>.</para>

      <para>In der Datei <filename>/usr/local/etc/fonts/local.conf</filename>
	werden die Schriftarten, die mit dem Anti-aliasing-Verfahren
	benutzt werden sollen und die Eigenschaften des Verfahrens
	festgelegt.  In diesem Abschnitt wird nur die grundlegende
	Konfiguration von Xft beschrieben.  Weitere Details entnehmen
	Sie bitte der Hilfeseite &man.fonts-conf.5;.</para>

      <indexterm><primary>XML</primary></indexterm>

      <para>Die Datei <filename>local.conf</filename> ist ein
	XML-Dokument.  Achten Sie beim
	Editieren der Datei daher auf die richtige Groß- und
	Kleinschreibung und darauf, dass alle Tags geschlossen
	sind.  Die Datei beginnt mit der üblichen XML-Deklaration
	gefolgt von einer DOCTYPE-Definition und dem
	<literal>&lt;fontconfig&gt;</literal>-Tag:</para>

      <programlisting>        &lt;?xml version="1.0"?&gt;
        &lt;!DOCTYPE fontconfig SYSTEM "fonts.dtd"&gt;
        &lt;fontconfig&gt;
      </programlisting>

      <para>Wie vorher erwähnt, stehen schon alle Schriftarten
	in <filename>/usr/local/lib/X11/fonts/</filename> und
	<filename>~/.fonts/</filename> für Anwendungen, die
	Xft unterstützen, zur Verfügung.  Wenn Sie ein
	Verzeichnis außerhalb dieser beiden Bäume
	benutzen wollen, fügen Sie eine Zeile wie die
	nachstehende zu
	<filename>/usr/local/etc/fonts/local.conf</filename> hinzu:</para>

      <programlisting>&lt;dir&gt;/path/to/my/fonts&lt;/dir&gt;</programlisting>

      <para>Wenn Sie neue Schriftarten hinzugefügt haben,
	müssen Sie den Schriftarten-Cache neu aufbauen:</para>

      <screen>&prompt.root; <userinput>fc-cache -f</userinput></screen>

      <para>Das Anti-aliasing-Verfahren zeichnet Ränder leicht unscharf,
        dadurch werden kleine Schriften besser lesbar und der
        Treppenstufen-Effekt bei wird großen Schriften vermieden.  Auf
        normale Schriftgrößen sollte das Verfahren aber nicht
        angewendet werden, da dies die Augen zu sehr anstrengt.  Um
        kleinere Schriftgrößen als 14&nbsp;Punkt von dem
        Verfahren auszunehmen, fügen Sie in
        <filename>local.conf</filename> die nachstehenden Zeilen ein:</para>

      <programlisting>        &lt;match target="font"&gt;
            &lt;test name="size" compare="less"&gt;
                &lt;double&gt;14&lt;/double&gt;
            &lt;/test&gt;
            &lt;edit name="antialias" mode="assign"&gt;
                &lt;bool&gt;false&lt;/bool&gt;
            &lt;/edit&gt;
        &lt;/match&gt;
        &lt;match target="font"&gt;
            &lt;test name="pixelsize" compare="less" qual="any"&gt;
                &lt;double&gt;14&lt;/double&gt;
            &lt;/test&gt;
            &lt;edit mode="assign" name="antialias"&gt;
                &lt;bool&gt;false&lt;/bool&gt;
            &lt;/edit&gt;
        &lt;/match&gt;</programlisting>

      <indexterm>
        <primary>Schriftarten</primary>
        <secondary>Abstände</secondary>
      </indexterm>

      <para>Das Anti-aliasing-Verfahren kann die Abstände einiger
        Fixschriften falsch darstellen, dies fällt besonders unter
        <application>KDE</application> auf.  Sie können das Problem
        umgehen, indem Sie die Abstände dieser Schriften auf den Wert
        <literal>100</literal> festsetzen.  Fügen Sie die nachstehenden
        Zeilen hinzu:</para>

      <programlisting>       &lt;match target="pattern" name="family"&gt;
           &lt;test qual="any" name="family"&gt;
               &lt;string&gt;fixed&lt;/string&gt;
           &lt;/test&gt;
           &lt;edit name="family" mode="assign"&gt;
               &lt;string&gt;mono&lt;/string&gt;
           &lt;/edit&gt;
        &lt;/match&gt;
        &lt;match target="pattern" name="family"&gt;
            &lt;test qual="any" name="family"&gt;
                &lt;string&gt;console&lt;/string&gt;
            &lt;/test&gt;
            &lt;edit name="family" mode="assign"&gt;
                &lt;string&gt;mono&lt;/string&gt;
            &lt;/edit&gt;
        &lt;/match&gt;</programlisting>

      <para>Damit werden die Namen der gebräuchlichen Fixschriften auf
        <literal>"mono"</literal> abgebildet.  Für diese Schriften
        setzen Sie dann den Abstand fest:</para>

      <programlisting>         &lt;match target="pattern" name="family"&gt;
             &lt;test qual="any" name="family"&gt;
                 &lt;string&gt;mono&lt;/string&gt;
             &lt;/test&gt;
             &lt;edit name="spacing" mode="assign"&gt;
                 &lt;int&gt;100&lt;/int&gt;
             &lt;/edit&gt;
         &lt;/match&gt;      </programlisting>

      <para>Bestimmte Schriftarten, wie Helvetica, können
	Probleme mit dem Anti-Aliasing-Verfahren verursachen.
	In der Regel erscheinen diese Schriftarten dann vertikal
	halbiert.  Im schlimmsten Fall stürzen Anwendungen als Folge
	davon ab. Sie vermeiden dies, indem Sie betroffene Schriftarten in
	<filename>local.conf</filename> von dem Verfahren ausnehmen:</para>

      <programlisting>         &lt;match target="pattern" name="family"&gt;
             &lt;test qual="any" name="family"&gt;
                 &lt;string&gt;Helvetica&lt;/string&gt;
             &lt;/test&gt;
             &lt;edit name="family" mode="assign"&gt;
                 &lt;string&gt;sans-serif&lt;/string&gt;
             &lt;/edit&gt;
         &lt;/match&gt;        </programlisting>

      <para>Wenn Sie <filename>local.conf</filename> editiert haben,
	stellen Sie bitte sicher, dass die Datei mit dem Tag
	<literal>&lt;/fontconfig&gt;</literal> endet.  Ist das
	nicht der Fall, werden die Änderungen nicht
	berücksichtigt.</para>

      <para>Benutzer können eigene Einstellungen in der
	Datei <filename>~/.fonts.conf</filename> vornehmen.
	Achten Sie auch hier auf die richtige XML-Syntax.</para>

      <indexterm><primary>LCD</primary></indexterm>
      <indexterm>
	<primary>Schriftarten</primary>
	<secondary>auf einem LCD</secondary>
      </indexterm>

      <para>Mit einem <acronym>LCD</acronym> können Sie
        <foreignphrase>sub-pixel sampling</foreignphrase> anstelle von
	Anti-aliasing einsetzen.  Dieses Verfahren behandelt die horizontal
	getrennten Rot-, Grün- und Blau-Komponenten eines Pixels
	gesondert und verbessert damit (teilweise sehr wirksam) die
	horizontale Auflösung.  Die nachstehende Zeile in
	<filename>local.conf</filename> aktiviert diese Funktion:</para>

      <programlisting>         &lt;match target="font"&gt;
             &lt;test qual="all" name="rgba"&gt;
                 &lt;const&gt;unknown&lt;/const&gt;
             &lt;/test&gt;
             &lt;edit name="rgba" mode="assign"&gt;
                 &lt;const&gt;rgb&lt;/const&gt;
             &lt;/edit&gt;
         &lt;/match&gt;</programlisting>

      <note><para>Abhängig von der Art Ihres Bildschirms
	müssen Sie anstelle von <literal>rgb</literal> eines
	der folgenden verwenden: <literal>bgr</literal>,
	<literal>vrgb</literal> oder <literal>vbgr</literal>.
	Experimentieren Sie und vergleichen, was besser aussieht.</para>
      </note>
    </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="x-xdm">
    <sect1info>
      <authorgroup>
        <author>
          <firstname>Seth</firstname>
          <surname>Kingsley</surname>
          <contrib>Beigetragen von </contrib>
        </author>
      </authorgroup>
    </sect1info>

    <title>Der X-Display-Manager</title>
    <sect2>
      <title>Einführung</title>

      <indexterm><primary>X-Display-Manager</primary></indexterm>
      <para>Der <firstterm>X-Display-Manager</firstterm>
	(<application>XDM</application>), eine optionale
        Komponente des X-Window-Systems, verwaltet Sitzungen.  Er kann mit
	vielen Komponenten, wie minimal ausgestatteten X-Terminals,
	Arbeitsplatz-Rechnern und leistungsfähigen Netzwerkservern,
	nutzbringend eingesetzt werden.  Da das X-Window-System
	netzwerktransparent ist, gibt es zahlreiche
	Möglichkeiten, X-Clients und X-Server auf unterschiedlichen
	Rechnern im Netz laufen zu lassen.  <application>XDM</application>
	stellt eine grafische Anmeldemaske zur Verfügung, in der Sie
	den Rechner, auf dem eine Sitzung laufen soll, auswählen
	können und in der Sie die nötigen
	Autorisierungs-Informationen, wie Benutzername und Passwort,
	eingeben können.</para>

      <para>Die Funktion des X-Display-Managers lässt sich mit
        der von &man.getty.8; (siehe <xref linkend="term-config"/>)
	vergleichen.  Er meldet den Benutzer am ausgesuchten System an,
	startet ein Programm (meist einen Window-Manager) und
	wartet darauf, dass dieses Programm beendet wird, das heißt
	der Benutzer die Sitzung beendet hat.  Nachdem die Sitzung beendet
	ist, zeigt <application>XDM</application> den grafischen
	Anmeldebildschirm für den nächsten Benutzer an.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>XDM einrichten</title>

      <para>Um <application>XDM</application> verwenden zu können,
        installieren Sie den Port <filename role="package">x11/xdm</filename>
        (dieser wird standardmässig nicht in aktuellen
        <application>&xorg;</application>-Versionen mitinstalliert).
        Der <application>XDM</application>-D&aelig;mon befindet sich dann in
	<filename>/usr/local/bin/xdm</filename> und kann jederzeit von
	<username>root</username> gestartet werden.  Er verwaltet dann den
	X-Bildschirm des lokalen Rechners.  <application>XDM</application>
	lässt sich bequem mit einem Eintrag in
	<filename>/etc/ttys</filename> (siehe <xref linkend="term-etcttys"/>)
	bei jedem Start des Rechners aktivieren.  In
	<filename>/etc/ttys</filename> sollte schon der nachstehende
	Eintrag vorhanden sein:</para>

      <programlisting>ttyv8   "/usr/local/bin/xdm -nodaemon"  xterm   off secure</programlisting>

      <para>In der Voreinstellung ist dieser Eintrag nicht aktiv.  Um den
        Eintrag zu aktivieren, ändern Sie den Wert in Feld&nbsp;5 von
	<literal>off</literal> zu <literal>on</literal> und starten Sie
	&man.init.8; entsprechend der Anleitung in <xref
	  linkend="term-hup"/> neu.  Das erste Feld gibt den Namen des
	Terminals an, auf dem das Programm läuft.  Im Beispiel wird
	<literal>ttyv8</literal> verwendet, das heißt
	<application>XDM</application> läuft auf dem neunten
	virtuellen Terminal.</para>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>XDM konfigurieren</title>

      <para>Das Verhalten und Aussehen von <application>XDM</application>
        steuern Sie mit Konfigurationsdateien, die im Verzeichnis
	<filename>/usr/local/lib/X11/xdm</filename> stehen.
	Üblicherweise finden Sie dort die folgenden Dateien vor:</para>

        <informaltable frame="none" pgwide="1">
          <tgroup cols="2">
            <thead>
              <row>
                <entry>Datei</entry>
                <entry>Beschreibung</entry>
              </row>
            </thead>

            <tbody>
              <row>
                <entry><filename>Xaccess</filename></entry>
		<entry>Regelsatz, der zur Autorisierung von Clients benutzt
		  wird.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>Xresources</filename></entry>
		<entry>Vorgabewerte für X-Ressourcen.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>Xservers</filename></entry>
		<entry>Liste mit lokalen und entfernten Bildschirmen, die
		  verwaltet werden.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>Xsession</filename></entry>
		<entry>Vorgabe für das Startskript der
		  Sitzung.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>Xsetup_*</filename></entry>
		<entry>Skript, das dazu dient, Anwendungen vor der Anmeldung
		  zu starten.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>xdm-config</filename></entry>
		<entry>Konfiguration für alle auf der Maschine
		  verwalteten Bildschirme.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>xdm-errors</filename></entry>
		<entry>Fehlermeldungen des Servers.</entry>
              </row>

              <row>
                <entry><filename>xdm-pid</filename></entry>
		<entry>Die Prozess-ID des gerade laufenden
		  <application>XDM</application>-Prozesses.</entry>
              </row>
            </tbody>
          </tgroup>
        </informaltable>

      <para>Im Verzeichnis <filename>/usr/local/lib/X11/xdm</filename>
        befinden sich auch noch Skripten und Programme, die zum Einrichten
	der <application>XDM</application>-Oberfläche dienen.  Der
	Zweck dieser Dateien und der Umgang mit ihnen wird in der
	Hilfeseite &man.xdm.1; erklärt.  Wir gehen im Folgenden nur
	kurz auf ein paar der Dateien ein.</para>

      <para>Die vorgegebene Einstellung zeigt ein rechteckiges
        Anmeldefenster, in dem der Rechnername in großer Schrift
	steht.  Darunter befinden sich die Eingabeaufforderungen
	<literal>Login:</literal> und <literal>Password:</literal>.
	Mit dieser Maske können Sie anfangen, wenn Sie das
	Erscheinungsbild von <application>XDM</application>
	verändern wollen.</para>

      <sect3>
        <title>Xaccess</title>

	<para>Verbindungen zu <application>XDM</application> werden
	  über das <quote>X Display Manager Connection Protocol</quote>
	  (<acronym>XDMCP</acronym>) hergestellt.
	  <acronym>XDMCP</acronym>-Verbindungen von entfernten Maschinen
	  werden über den Regelsatz in <filename>Xaccess</filename>
	  kontrolliert.  Diese Datei wird allerdings ignoriert, wenn in
	  <filename>xdm-config</filename> keine Verbindungen entfernter
	  Maschinen erlaubt sind (dies ist auch die Voreinstellung).</para>
      </sect3>

      <sect3>
        <title>Xresources</title>
	<para>In dieser Datei kann das Erscheinungsbild der
	  Bildschirmauswahl und der Anmeldemasken festgelegt werden.  Das
	  Format entspricht den Dateien im Verzeichnis
	  <filename>app-defaults</filename>, die in der
	  X11-Dokumentation beschrieben sind.</para>
      </sect3>

      <sect3>
        <title>Xservers</title>
	<para>Diese Datei enthält eine Liste entfernter Maschinen, die
	  in der Bildschirmauswahl angeboten werden.</para>
      </sect3>

      <sect3>
        <title>Xsession</title>
	<para>Dieses Skript wird vom <application>XDM</application>
	  aufgerufen, nachdem sich ein Benutzer erfolgreich angemeldet hat.
	  Üblicherweise besitzt jeder Benutzer eine angepasste Version
	  dieses Skripts in <filename>~/.xsession</filename>, das dann
	  anstelle von <filename>Xsession</filename> ausgeführt
	  wird.</para>
      </sect3>

      <sect3>
        <title>Xsetup_*</title>
	<para>Diese Skripten werden automatisch ausgeführt bevor die
	  Bildschirmauswahl oder die Anmeldemasken angezeigt werden.
	  Für jeden lokalen Bildschirm gibt es ein Skript, dessen
	  Namen aus <filename>Xsetup_</filename> gefolgt von der
	  Bildschirmnummer gebildet wird (zum Beispiel
	  <filename>Xsetup_0</filename>).  Normalerweise werden damit ein
	  oder zwei Programme, wie <command>xconsole</command>, im
	  Hintergrund gestartet.</para>
      </sect3>

      <sect3>
        <title>xdm-config</title>
	<para>Diese Datei enthält Einstellungen, die für jeden
	  verwalteten Bildschirm zutreffen.  Das Format entspricht dem der
	  Dateien aus <filename>app-defaults</filename>.</para>
      </sect3>

      <sect3>
        <title>xdm-errors</title>
	<para>Die Ausgaben jedes X-Servers, den
	  <application>XDM</application> versucht zu starten, werden in
	  dieser Datei gesammelt.  Wenn ein von
	  <application>XDM</application> verwalteter Bildschirm aus
	  unbekannten Gründen hängen bleibt, sollten Sie in
	  dieser Datei nach Fehlermeldungen suchen.  Für jede Sitzung
	  werden die Meldungen auch in die Datei
	  <filename>~/.xsession-errors</filename> des Benutzers
	  geschrieben.</para>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2>
      <title>Einrichten eines Bildschirm-Servers auf dem Netzwerk</title>

      <para>Damit sich Clients mit dem Bildschirm-Server verbinden
        können, muss der Zugriffsregelsatz editiert und der
	Listener aktiviert werden.  Die Vorgabewerte sind sehr
	restriktiv eingestellt.  Damit <application>XDM</application>
	Verbindungen annimmt, kommentieren Sie eine Zeile in der
	<filename>xdm-config</filename> Datei aus:</para>

      <programlisting>! SECURITY: do not listen for XDMCP or Chooser requests
! Comment out this line if you want to manage X terminals with xdm
DisplayManager.requestPort:     0</programlisting>

      <para>Starten Sie danach <application>XDM</application> neu.
        Beachten Sie, dass Kommentare in den
	Ressourcen-Konfigurationsdateien mit einem <literal>!</literal>
	anstelle des sonst üblichen Zeichens <literal>#</literal>
	beginnen.  Wenn Sie strengere Zugriffskontrollen einrichten wollen,
	sehen Sie sich die Beispiele in <filename>Xaccess</filename> und
	die Hilfeseite &man.xdm.1; an.</para>
    </sect2>

     <sect2>
        <title>XDM ersetzen</title>

	<para>Es gibt mehrere Anwendungen, die
	  <application>XDM</application> ersetzen können, zum Beispiel
	  <application>kdm</application>, der Teil von
	  <application>KDE</application> ist und später in diesem
	  Kapitel besprochen wird.  <application>kdm</application> ist
	  ansprechender gestaltet und bietet neben einigen Schnörkeln
	  die Möglichkeit, den zu verwendenden Window-Manager bei der
	  Anmeldung auszuwählen.</para>
     </sect2>
  </sect1>

  <sect1 id="x11-wm">
    <sect1info>
      <authorgroup>
        <author>
          <firstname>Valentino</firstname>
          <surname>Vaschetto</surname>
          <contrib>Beigetragen von </contrib>
        </author>
        <!-- June 2001 -->
      </authorgroup>
    </sect1info>

    <title>Grafische Oberflächen</title>

    <para>Dieser Abschnitt beschreibt verschiedene grafische
      Oberflächen, die es für X unter FreeBSD gibt.  Eine
      Oberfläche (<foreignphrase>desktop environment</foreignphrase>)
      kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin zu kompletten
      Anwendungen wie <application>KDE</application> oder
      <application>GNOME</application> sein.</para>

    <sect2 id="x11-wm-gnome">
      <title>GNOME</title>

      <sect3 id="x11-wm-gnome-about">
        <title>Über GNOME</title>

	<indexterm><primary>GNOME</primary></indexterm>
	<para><application>GNOME</application> ist eine benutzerfreundliche
	  Oberfläche, mit der Rechner leicht benutzt und konfiguriert
	  werden können.  <application>GNOME</application> besitzt
	  eine Leiste, mit der Anwendungen gestartet werden und die
	  Statusinformationen anzeigen kann.  Programme und Daten
	  können auf der Oberfläche abgelegt werden und
	  Standardwerkzeuge stehen zur Verfügung.  Es gibt
	  Konventionen, die es Anwendungen leicht machen,
	  zusammenzuarbeiten und ein konsistentes Erscheinungsbild
	  garantieren.  Benutzer anderer Betriebssysteme oder anderer
	  Arbeitsumgebungen sollten mit der leistungsfähigen
	  grafischen Oberfläche von <application>GNOME</application>
	  sehr gut zurechtkommen.  Auf der Webseite
	  <ulink url="http://www.FreeBSD.org/gnome">FreeBSD GNOME
	    Project</ulink> finden Sie weitere Informationen über
	  GNOME auf FreeBSD.  Zusätzlich finden Sie dort
	  umfassende FAQs zur Installation, Konfiguration und zum
	  Betrieb von <application>GNOME</application>.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="x11-wm-gnome-install">
        <title>GNOME installieren</title>

	<para>Am einfachsten installieren Sie <application>GNOME</application>
	  als Paket oder über die Ports-Sammlung.</para>

	<para>Wenn Sie das <application>GNOME</application>-Paket über
	  das Netz installieren wollen, setzen Sie den nachstehenden Befehl
	  ab:</para>

        <screen>&prompt.root; <userinput>pkg_add -r gnome2</userinput></screen>

	<para>Wenn Sie den Quellcode von <application>GNOME</application>
	  übersetzen wollen, benutzen Sie die Ports-Sammlung:</para>

        <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/x11/gnome2</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install clean</userinput></screen>

	<para>Damit <application>GNOME</application> korrekt funktioniert,
	  muss das <filename>/proc</filename>-Dateisystem
	  eingehängt sein.  Fügen Sie daher die folgende Zeile
	  in <filename>/etc/fstab</filename> ein, damit &man.procfs.5;
	  beim Systemstart automatisch eingehängt wird:</para>

	<programlisting>proc           /proc       procfs  rw  0   0</programlisting>

	<para>Nachdem <application>GNOME</application> installiert ist,
	  muss der X-Server <application>GNOME</application> anstelle eines
	  Window-Managers starten.</para>

	<para>Der einfachste Weg, <application>GNOME</application> zu
	  starten, ist <application>GDM</application>, der GNOME Display
	  Manager.  <application>GDM</application> wird zwar als Teil des
	  <application>GNOME</application>-Desktops installiert, ist aber
	  in der Voreinstellung deaktiviert.  Um
	  <application>GDM</application> zu aktivieren, fügen Sie
	  folgende Zeile in <filename>/etc/rc.conf</filename> ein:</para>

	<programlisting>gdm_enable="YES"</programlisting>

	<para>Nach einem Systemneustart wird
	  <application>GDM</application> ab sofort automatisch
	  gestartet.</para>

	<para>In der Regel ist es ratsam, alle
	  <application>GNOME</application>-Dienste beim Start von
	  <application>GDM</application> zu aktivieren.  Um dies zu
	  erreichen, fügen Sie die folgende Zeile in
	  <filename>/etc/rc.conf</filename> ein:</para>

	<programlisting>gnome_enable="YES"</programlisting>

	<para><application>GNOME</application> kann auch von der
	  Kommandozeile gestartet werden, wenn Sie eine entsprechend
	  konfigurierte <filename>.xinitrc</filename> in Ihrem
	  Heimatverzeichnis besitzen.  Existiert eine solche Version,
	  ersetzen Sie den Aufruf des Window-Managers durch
	  <application>/usr/local/bin/gnome-session</application>.  Wenn
	  <filename>.xinitrc</filename> nicht gesondert angepasst wurde,
	  reicht es, den nachstehenden Befehl abzusetzen:</para>

        <screen>&prompt.user; <userinput>echo "/usr/local/bin/gnome-session" &gt; ~/.xinitrc</userinput></screen>

	<para>Rufen Sie danach <command>startx</command> auf, um die
	  <application>GNOME</application> Oberfläche zu starten.</para>

	<note>
	  <para>Wenn Sie einen älteren Display-Manager wie
	    <application>XDM</application> verwenden, müssen Sie
	    anders vorgehen.  Legen Sie eine ausführbare
	    <filename>.xsession</filename> an, die das Kommando
	    zum Start von <application>GNOME</application> enthält.
	    Ersetzen Sie dazu den Start des Window-Managers durch
	    <application>/usr/local/bin/gnome-session</application>:</para>

          <screen>&prompt.user; <userinput>echo "#!/bin/sh" &gt; ~/.xsession</userinput>
&prompt.user; <userinput>echo "/usr/local/bin/gnome-session" &gt;&gt; ~/.xsession</userinput>
&prompt.user; <userinput>chmod +x ~/.xsession</userinput></screen>
	</note>

	<para>Sie können den Display-Manager auch so konfigurieren,
	  dass der Window-Manager beim Anmelden gewählt werden kann.  Im
	  Abschnitt <link linkend="x11-wm-kde-details">Details zu KDE</link>
	  wird das für <application>kdm</application>, den
	  Display-Manager von <application>KDE</application>
	  erklärt.</para>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="x11-wm-kde">
      <title>KDE</title>

      <sect3 id="x11-wm-kde-about">
        <title>Über KDE</title>

	<indexterm><primary>KDE</primary></indexterm>
	<para><application>KDE</application> ist eine moderne, leicht zu
	  benutzende Oberfläche, die unter anderem Folgendes
	  bietet:</para>

        <itemizedlist>
          <listitem>
	    <para>eine schöne und moderne Oberfläche,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>eine Oberfläche, die völlig netzwerktransparent
	      ist,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>ein integriertes Hilfesystem, das bequem und konsistent
	      Hilfestellungen bezüglich der Bedienung
	      der <application>KDE</application>-Oberfläche und
	      ihrer Anwendungen gibt,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>ein konstantes Erscheinungsbild (<foreignphrase>look and
	      feel</foreignphrase>) aller
	      <application>KDE</application>-Anwendungen,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>einheitliche Menüs, Werkzeugleisten,
	      Tastenkombinationen und Farbschemata,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>Internationalisierung: <application>KDE</application>
	      ist in mehr als 40&nbsp;Sprachen erhältlich,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>durch Dialoge gesteuerte zentrale Konfiguration der
	      Oberfläche,</para>
	  </listitem>

          <listitem>
	    <para>viele nützliche
	      <application>KDE</application>-Anwendungen.</para>
	  </listitem>
        </itemizedlist>

	<para>In <application>KDE</application> ist mit
	  <application>Konqueror</application> auch ein Webbrowser
	  enthalten, der sich durchaus mit anderen
	  Webbrowsern auf &unix;-Systemen messen kann.  Weitere
	  Informationen über <application>KDE</application> erhalten
	  Sie auf den <ulink
	    url="http://www.kde.de/">KDE-Webseiten</ulink>.  Auf der
	  Webseite <ulink
	  url="http://freebsd.kde.org/">KDE on FreeBSD</ulink>
	  finden Sie weitere FreeBSD-spezifische
	  Informationen über KDE.</para>

	<para>Es sind zwei Versionen von <application>KDE</application>
	  unter &os; verfügbar.
	  Version 3 ist schon seit einiger Zeit erhältlich und ist
	  sehr ausgereift.  Version 4, die nächste Generation, ist
	  ebenfalls über die Ports-Sammlung verfügbar.  Beide
	  Versionen können sogar gleichzeitig installiert werden.</para>
      </sect3>

      <sect3 id="x11-wm-kde-install">
        <title>KDE installieren</title>

	<para>Am einfachsten installieren Sie <application>KDE</application>,
	  wie jede andere grafische Oberfläche auch, als Paket
	  oder über die Ports-Sammlung.</para>

	<para>Um <application>KDE3</application> über das Netz zu
	  installieren, setzen Sie den nachstehenden Befehl ab:</para>

        <screen>&prompt.root; <userinput>pkg_add -r kde</userinput></screen>

        <para>Um <application>KDE4</application> über das Netzwerk
          zu installieren, geben Sie folgendes ein:</para>

        <screen>&prompt.root; <userinput>pkg_add -r kde4</userinput></screen>

	<para>&man.pkg.add.1; installiert automatisch die neuste
	  Version einer Anwendung.</para>

	<para>Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn Sie den Quellcode von
	  <application>KDE3</application> übersetzen wollen:</para>

        <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/x11/kde3</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install clean</userinput></screen>

        <para>Um <application>KDE4</application> aus dem Quellcode zu
          übersetzen, geben Sie folgendes ein:</para>

        <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/x11/kde4</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install clean</userinput></screen>

	<para>Nachdem <application>KDE</application> installiert ist, muss
	  der X-Server <application>KDE</application> anstelle eines
	  Window-Managers starten.  Legen Sie dazu die Datei
	  <filename>.xinitrc</filename> an:</para>

        <para>Für <application>KDE3</application>:</para>

        <screen>&prompt.user; <userinput>echo "exec startkde" &gt; ~/.xinitrc</userinput></screen>

        <para>Für <application>KDE4</application>:</para>

        <screen>&prompt.user; <userinput>echo "exec /usr/local/kde4/bin/startkde" &gt; ~/.xinitrc</userinput></screen>

	<para>Wenn das X-Window-System danach mit <command>startx</command>
	  gestartet wird, erscheint die
	  <application>KDE</application>-Oberfläche.</para>

	<para>Wird ein Display-Manager wie <application>XDM</application>
	  benutzt, muss <filename>.xsession</filename> angepasst werden.
	  Eine Anleitung für <application>kdm</application> folgt
	  gleich in diesem Kapitel.</para>
      </sect3>
    </sect2>

    <sect2 id="x11-wm-kde-details">
        <title>Details zu KDE</title>

	<para>Wenn <application>KDE</application> erst einmal installiert
	  ist, erschließen sich die meisten Sachen durch das
	  Hilfesystem oder durch Ausprobieren.  Benutzer von Windows oder
	  &macos; werden sich sehr schnell zurecht finden.</para>

	<para>Die beste Referenz für <application>KDE</application>
	  ist die Online-Dokumentation.  <application>KDE</application>
	  besitzt einen eigenen Webbrowser, sehr viele nützliche
	  Anwendungen und ausführliche Dokumentation.  Der Rest dieses
	  Abschnitts beschäftigt sich daher mit Dingen, die schlecht
	  durch einfaches Ausprobieren erlernbar sind.</para>

      <sect3 id="x11-wm-kde-kdm">
        <title>Der KDE-Display-Manager</title>

	<indexterm>
	  <primary>KDE</primary>
	  <secondary>Display-Manager</secondary>
	</indexterm>
	<para>Der Administrator eines Mehrbenutzersystems will den
	  Benutzern vielleicht eine grafische Anmeldung wie mit
	  <link linkend="x-xdm">XDM</link> ermöglichen.
	  <application>KDE</application> besitzt einen
	  eigenen Display-Manager, der schöner aussieht und auch
	  über mehr Optionen verfügt.  Insbesondere können
	  sich die Benutzer die Oberfläche für die Sitzung
	  (beispielsweise <application>KDE</application> oder
	  <application>GNOME</application>) aussuchen.</para>

	<para>Die Art und Weise, wie <application>kdm</application>
	  aktiviert wird, hängt dabei von der von Ihnen
	  eingesetzten <application>KDE</application>-Version ab.</para>

        <para>Für <application>KDE3</application> müssen die
	  <literal>ttyv8</literal>-Zeile wie folgt anpassen:</para>

	<programlisting>ttyv8 "/usr/local/bin/kdm -nodaemon" xterm on secure</programlisting>

	<para>Verwenden Sie hingegen <application>KDE4</application>,
	  müssen Sie folgende Zeilen in die Datei
	  <filename>/etc/rc.conf</filename> aufnehmen:</para>

        <programlisting>local_startup="${local_startup} /usr/local/kde4/etc/rc.d"
kdm4_enable="YES"</programlisting>
      </sect3>
    </sect2>

     <sect2 id="x11-wm-xfce">
         <title>Xfce</title>
       <sect3 id="x11-wm-xfce-about">
         <title>Über Xfce</title>

	<para><application>Xfce</application> ist eine grafische
	  Oberfläche, die auf den GTK+-Bibliotheken, die auch von
	  <application>GNOME</application> benutzt werden, beruht.  Die
	  Oberfläche ist allerdings weniger aufwändig und
	  für diejenigen gedacht, die eine schlichte und effiziente
	  Oberfläche wollen, die dennoch einfach zu benutzen
	  und zu konfigurieren ist.  Die Oberfläche sieht
	  ähnlich wie <application>CDE</application> aus, das in
	  kommerziellen &unix; Systemen verwendet wird.  Einige Merkmale
	  von <application>Xfce</application> sind:</para>

         <itemizedlist>
           <listitem>
	     <para>eine schlichte einfach zu benutzende
	       Oberfläche,</para>
           </listitem>

           <listitem>
	     <para>vollständig mit Mausoperationen konfigurierbar,
	       Unterstützung von <foreignphrase>drag and
	         drop</foreignphrase>,</para>
           </listitem>

           <listitem>
	     <para>ähnliche Hauptleiste wie
	       <application>CDE</application>, die Menüs enthält
	       und über die Anwendungen gestartet werden
	       können,</para>
           </listitem>

           <listitem>
	     <para>integrierter Window-Manager, Datei-Manager und
	       Sound-Manager,
	       <application>GNOME</application>-compliance-Modul,</para>
           </listitem>

           <listitem>
	     <para>mit <foreignphrase>Themes</foreignphrase> anpassbar (da
	       GTK+ benutzt wird),</para>
           </listitem>

           <listitem>
	     <para>schnell, leicht und effizient: ideal für ältere
	       oder langsamere Maschinen oder Maschinen mit wenig
	       Speicher.</para>
           </listitem>
         </itemizedlist>

	 <para>Weitere Information über
	   <application>Xfce</application> erhalten Sie auf der
	   <ulink url="http://www.xfce.org/">Xfce-Webseite</ulink>.</para>
       </sect3>

       <sect3 id="x11-wm-xfce-install">
         <title>Xfce installieren</title>

	 <para>Das <application>Xfce</application>-Paket installieren Sie
	   mit dem nachstehenden Kommando:</para>

         <screen>&prompt.root; <userinput>pkg_add -r xfce4</userinput></screen>

	 <para>Mit der Ports-Sammlung können Sie auch den Quellcode
	   übersetzen:</para>

         <screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/x11-wm/xfce4</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install clean</userinput></screen>

	 <para>Damit beim nächsten Start des X-Servers
	   <application>Xfce</application> benutzt wird, setzen Sie das
	   folgende Kommando ab:</para>

         <screen>&prompt.user; <userinput>echo "/usr/local/bin/startxfce4" &gt; ~/.xinitrc</userinput></screen>

	 <para>Wenn Sie einen Display-Manager benutzen, erstellen Sie die
	   Datei <filename>.xsession</filename>, wie im <link
	     linkend="x11-wm-gnome">GNOME Abschnitt</link> beschrieben.
	   Verwenden Sie jetzt allerdings das Kommando
	   <filename>/usr/local/bin/startxfce4</filename>.  Sie können
	   auch den Display-Manager wie im <link
	     linkend="x11-wm-kde-kdm">kdm Abschnitt</link> beschrieben, so
	   konfigurieren, dass die Oberfläche für die Sitzung
	   ausgewählt werden kann.</para>
      </sect3>
    </sect2>
  </sect1>
</chapter>