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2013-11-13 07:52:45 +00:00

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<!-- The FreeBSD Documentation Project
The FreeBSD German Documentation Project
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<info><title>FreeBSD und Notebooks</title>
<abstract>
<para>FreeBSD läuft, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf
den meisten Notebooks problemlos. In diesem Artikel werden
einige Probleme diskutiert, die beim Einsatz von FreeBSD
auf Notebooks auftreten können. Der Hauptgrund für
diese Probleme ist die im Vergleich zu Desktoprechnern oft
unterschiedliche Hardware.</para>
<para><emphasis>Übersetzt von Fabio Tosques</emphasis>.</para>
</abstract>
<legalnotice xml:id="trademarks" role="trademarks">
&tm-attrib.freebsd;
&tm-attrib.linux;
&tm-attrib.microsoft;
&tm-attrib.general;
</legalnotice>
<pubdate>$FreeBSD$</pubdate>
<releaseinfo>$FreeBSD$</releaseinfo>
</info>
<para>FreeBSD wird oft für ein reines Server-Betriebssystem
gehalten, obwohl es auch auf Desktoprechnern sehr gut einsetzbar
ist. Falls Sie es auf einem Notebook einsetzen möchten, können
Sie auch hier die Vorzüge von FreeBSD nutzen: Ein systematisches
und stringentes Layout, einfache Administration und
Aktualisierung, das Ports- und Packagesystem für die
Softwareinstallation und vieles andere mehr. Weitere Vorzüge, wie
lange Laufzeiten, Netzwerkperformance und gute Performance unter
hoher Last sind natürlich auf einem Notebookrechner nicht ganz so
wichtig. Auf Notebookrechnern können aber während der
Installation Probleme auftreten, die bei Desktoprechnern nicht
existieren und die daher hier diskutiert werden (Notebooks sind
&ndash; anders als Desktoprechner &ndash; oft auf
&microsoft.windows; abgestimmt). In diesem Artikel sollen solche
Probleme angesprochen werden. Einige Leute haben Ihre Erfahrungen
mit dem Betrieb von &os; auf Notebooks auf eigenen Webseiten
veröffentlicht, die nicht Teil der &os;-Dokumentation sind. Wenn
Sie den Namen Ihres Notebooks zusammen mit <quote>&os;</quote> in
der Suchmaschine Ihrer Wahl eingeben, ist es gut möglich, dass Sie
Informationen finden, die Ihnen weiterhelfen. Zusätzlich
existiert eine &os;-spezifische Online-Datenbank unter <link xlink:href="http://laptop.bsdgroup.de/freebsd/">The &os; Laptop
Compatibility List</link>.</para>
<para>Um in Kontakt mit anderen &os;-Notebook-Besitzern zu treten,
können Sie die Mailingliste &a.mobile.name; abonnieren.
Weitere Informationen zur Nutzung von Notebooks unter &os; finden
sich auch unter <uri xlink:href="http://tuxmobil.org/mobile_bsd.html">http://tuxmobil.org/mobile_bsd.html</uri>.</para>
<sect1 xml:id="xorg">
<title>&xorg;</title>
<para>Neuere Versionen von <application>&xorg;</application>
funktionieren mit den meisten Grafikkarten (Grafikchips), die
heutzutage in Notebooks eingebaut werden. Es ist zwar
möglich, dass die 3D-Beschleunigung nicht unterstützt
wird, die generische SVGA-Konfiguration sollte aber problemlos
funktionieren.</para>
<para>Lesen Sie das Handbuch Ihres Notebooks, um herauszufinden,
welche Grafikkarte (oder welcher Grafikchip) eingebaut wurde.
Danach überprüfen Sie die
<application>&xorg;</application>-Dokumentation, um
festzustellen, ob Ihre Grafikkarte unterstützt wird. Ist dies
nicht der Fall, verwenden Sie einen allgemeinen Treiber.
Versuchen Sie nicht, einfach einen Treiber mit einem ähnlichen
Namen zu verwenden. Mit <userinput>Xorg -configure</userinput>
lassen sich viele Konfigurationsparameter automatisch
einstellen.</para>
<para>Manchmal verursacht auch die Konfiguration des Displays
Probleme. Die verfügbaren &xorg;-Ressourcen
beschränken sich auf die Konfiguration von CRT-Monitoren.
Brauchbare Einstellungen für ein LCD zu finden, ist daher
nicht immer einfach. Vielleicht haben Sie aber auch Glück,
und Sie müssen keine Modelines angeben, da die einfache
Angabe von horizontaler und vertikalen Wiederholrate ausreicht.
Reichen diese Angaben nicht aus, sollten Sie im Internet nach
Seiten suchen, die sich mit der Konfiguration von X auf
Notebooks beschäftigen (diese beziehen sich zwar oft auf Linux,
da allerdings sowohl &os; als auch Linux &xorg; verwenden,
spielt dies keine Rolle). Von dort können Sie sich eine
Modeline kopieren, die für ähnliche Hardware gültig ist.</para>
<para>Die meisten Notebooks haben zwei Maustasten, die unter X nur
selten Probleme verursachen (abgesehen von der mittleren
Maustaste, die oft zum Einfügen von Text benutzt wird). Sie
können aber die mittlere Maustaste emulieren, indem Sie die
linke und rechte Maustaste gleichzeitig drücken. Dazu
müssen Sie die Zeile</para>
<programlisting>Option "Emulate3Buttons"</programlisting>
<para>im Abschnitt <literal>InputDevice</literal> der Datei
<filename>xorg.conf</filename> einfügen.</para>
</sect1>
<sect1 xml:id="modems">
<title>Modems</title>
<para>Notebooks verfügen in der Regel über ein internes
Modem (On-Board-Modem). Leider handelt es sich dabei meist um
so genannte <quote>Winmodems</quote>, deren Funktionalität
in Software implementiert ist, und für die auch nur
Windows-Treiber verfügbar sind (auch wenn einige Hersteller
damit begonnen haben, Treiber für andere Betriebssysteme
bereitzustellen). Besitzt Ihr Modem beispielsweise einen
Lucent&nbsp;LT-Chipsatz, wird dieser wahrscheinlich vom
<package>comms/ltmdm</package>-Port
unterstützt. Hat Ihr Notebook aber ein <quote>Winmodem</quote>
eingebaut, müssen Sie sich ein externes Modem kaufen: Die
kompakteste Lösung sind hier PCMCIA-Modems, die weiter unten
besprochen werden. Serielle oder über USB angeschlossene Modems
sind aber deutlich billiger. In der Regel sollten
<quote>normale</quote> Modems (so genannte Non-Winmodems)
problemlos funktionieren.</para>
</sect1>
<sect1 xml:id="pcmcia">
<title>PCMCIA (PC-Card)-Geräte</title>
<para>Die meisten Notebooks verfügen über PCMCIA- oder
PC-Card-Slots. Diese werden von FreeBSD sehr gut
unterstützt. Verwenden Sie &man.dmesg.8;, um festzustellen,
ob die PCMCIA-Geräte beim Systemstart korrekt erkannt wurden.
Ist dies der Fall, sollten Einträge ähnlich den folgenden
auftauchen: <filename>pccard0</filename>,
<filename>pccard1</filename> sowie Geräte wie
<filename>pcic0</filename>.</para>
<para>&os;&nbsp;4.X unterstützt nur 16-Bit PCMCIA-Karten,
&os;&nbsp;5.X unterstützt sowohl 16-Bit-Karten als auch
32-Bit-Karten. Eine Liste der unterstützten Karten finden Sie
in <filename>/etc/defaults/pccard.conf</filename>. Kaufen Sie
möglichst nur Karten, die in dieser Liste aufgeführt sind. Ist
Ihre Karte nicht aufgeführt, kann sie aber trotzdem
funktionieren, da die meisten 16-Bit-Modems trotzdem unterstützt
werden, vorausgesetzt, es handelt sich nicht um
<quote>Winmodems</quote> (diese gibt es auch bei PCMCIA-Karten,
sie sollten daher beim Kauf der Karte aufpassen). Sollte Ihre
Karte als generisches Modem (<foreignphrase>generic
modem</foreignphrase>) erkannt werden, müssen Sie daran denken,
dass in der Defaultkonfiguration von
<filename>pccard.conf</filename> eine Verzögerung von
10&nbsp;Sekunden angegeben ist (dies verhindert das Einfrieren
bestimmter Modems). Für Ihr Modem kann dieser Eintrag
überflüssig sein, Sie sollten daher versuchen, die Zeit zu
reduzieren oder die Zeile komplett zu entfernen.</para>
<para>Einige Abschnitte der Datei <filename>pccard.conf</filename>
müssen angepasst werden. Prüfen Sie die Zeile, in der
die IRQs aufgeführt werden und entfernen sie jede Zahl, die
schon in Gebrauch ist: Besonders wichtig ist IRQ&nbsp;5, falls
Ihr Notebook eine On-Board-Soundkarte enthält (ansonsten ist
es möglich, dass das System abstürzt). Prüfen Sie
auch die vorhandenen Speicherressourcen: Sollte Ihr Modem nicht
erkannt werden, probieren Sie verschiedene erlaubte Werte aus
(diese sind in &man.pccardc.8; aufgeführt).</para>
<para>Sollte die Karte noch immer nicht funktionieren, starten Sie
den &man.pccardd.8;-Daemon manuell. Um diesen schon beim Booten
zu aktivieren, fügen Sie die Zeile
<programlisting>pccard_enable="YES"</programlisting> in
<filename>/etc/rc.conf</filename> ein. Ihre Karte sollte
nun erkannt werden, und Sie sollten eine Statusmeldung
darüber erhalten, dass neue Geräte vorhanden sind.</para>
<para>Seit &os;&nbsp;4.4-RELEASE wurde der PCMCIA-Code komplett
überarbeitet. Auch die Unterstützung von ISA-Routing
für Interrupts, auf denen &os; nicht in der Lage war, das
PCI-BIOS zu nutzen, ist jetzt enthalten. Falls Sie
PCMCIA-Probleme haben, sollten Sie daher Ihr System
aktualisieren.</para>
</sect1>
<sect1 xml:id="power-management">
<title>Power-Management</title>
<para>Leider sind die Power-Management-Funktionen unter FreeBSD
noch nicht sehr stabil. Mit etwas Glück funktioniert die
eine oder andere Funktion. Oder es funktioniert keine.</para>
<para>Was die Sache nicht einfacher macht, ist, dass es zwei
verschiedene Standards für das Power-Management gibt: APM
und ACPI. Letzteres ist zwar leistungsfähiger und besitzt
mehr Funktionen, verursacht aber auch mehr Probleme.</para>
<para>Manche Laptops unterstützen sowohl APM als auch ACPI
(bis zu einem gewissen Grad), andere unterstützen nur einen
der beiden Standards. Sie sollten also mit beiden
experimentieren, um ein funktionsfähiges Power-Management
zu erhalten.</para>
<note>
<para>Es ist nicht möglich, APM und ACPI gleichzeitig zu
benutzen, auch wenn Ihr Notebook beide unterstützt.</para>
</note>
<sect2>
<title>APM</title>
<para>Das BIOS von APM (Advanced Power Management) stellt
verschiedene Power-Management-Funktionen bereit, darunter
Standby, Suspend, Hibernation, die Drosselung des Prozessors,
und andere mehr. APM wird sowohl von &os;&nbsp;4.X als auch
von &os;&nbsp;5.X unterstützt.</para>
<para>Um die APM-Unterstützung zu aktivieren, können
Sie einen Kernel mit Power-Management-Unterstützung
bauen (<literal>device apm0</literal> bei &os;&nbsp;4.X und
<literal>device apm</literal> bei &os;&nbsp;5.X). Unter
&os;&nbsp;5.X ist auch ein APM-Modul vorhanden. Sie
können das APM-Modul beim Systemstart laden, indem Sie in
<filename>/boot/loader.conf</filename> die Zeile
<literal>apm_load="YES"</literal> einfügen.</para>
<para>Unter &os;&nbsp;5.X müssen Sie in
<filename>/boot/device.hints</filename> folgende Einstellung
vornehmen: <literal>hint.apm.0.disabled="0"</literal>.</para>
<para>Um APM beim Systemstart zu aktivieren, müssen Sie in
<filename>/etc/rc.conf</filename> außerdem folgende Zeile
einfügen: <literal>apm_enable="YES"</literal>. Falls Sie
den &man.apmd.8;-Daemon automatisch starten wollen, fügen
Sie die Zeile <literal>apmd_enable="YES"</literal> in
<filename>/etc/rc.conf</filename> ein. Dieser Daemon
kümmert sich um verschiedene APM-Ereignisse und die
Benachrichtigung des BIOS. Damit kann das Notebook durch
Drücken einer definierten Taste oder durch das
Schließen des Deckels in den Ruhemodus versetzt
werden.</para>
<para>Die verschiedenen APM-Befehle sind in &man.apm.8;
aufgeführt. <command>apm -b</command> zeigt den
aktuellen Akkustatus an, wird dies nicht unterstützt,
den Code 255. <command>apm -Z</command> versetzt das
Notebook in den Standby-Modus, <command>apm -z</command>
(oder <command>zzz</command>) in den Suspend-Modus. Mit
<command>shutdown -p</command> wird das Notebook
heruntergefahren und ausgeschaltet. Es ist möglich,
dass nur einige oder keiner dieser Befehle
funktionieren.</para>
<para>Vielleicht können Sie den Suspend-/Standby-Modus nur auf
der Konsole aktivieren, aber nicht unter X (dann bleibe der
Bildschirm nach dem Reaktivieren dunkel). Seit &os;&nbsp;5.X
könnte eine Lösung darin bestehen, die Zeile <literal>options
SC_NO_SUSPEND_VTYSWITCH</literal> in die
Kernel-Konfigurationsdatei aufzunehmen und den Kernel neu zu
kompilieren. Eine andere Lösung wäre es, vor dem
&man.apm.8;-Aufruf in den Konsolen-Modus zu wechseln, indem
die Tastenkombination <keycombo action="simul"><keycap>Ctrl</keycap><keycap>Alt</keycap><keycap>F1</keycap></keycombo>
oder eine andere Funktionstaste gedrückt wird. Dieser Vorgang
kann mit &man.apmd.8; automatisiert werden, falls der
&man.apmd.8;-Daemon läuft. Dazu fügen Sie die folgenden
Abschnitte in <filename>/etc/apmd.conf</filename>
ein:</para>
<programlisting>apm_event SUSPENDREQ {
exec "vidcontrol -s 1 &lt; /dev/console";
exec "/etc/rc.suspend";
}
apm_event USERSUSPENDREQ {
exec "vidcontrol -s 1 &lt; /dev/console";
exec "sync &amp;&amp; sync &amp;&amp; sync";
exec "sleep 1";
exec "apm -z";
}
apm_event NORMRESUME, STANDBYRESUME {
exec "/etc/rc.resume";
exec "vidcontrol -s 9 &lt; /dev/console";
} </programlisting>
</sect2>
<sect2>
<title>ACPI</title>
<para>ACPI (Advanced Configuration and Power Management
Interface) stellt nicht nur Power-Management-Funktionen
bereit, sondern ist auch in der Lage, von Ihnen eingesetzte
Hardware zu erkennen (es ersetzt damit PnP und das PCI-BIOS).
ACPI steht seit &os;&nbsp;5.X zur Verfügung und ist dort
standardmäßig eingeschaltet. Die ACPI-Funktionen
können mit &man.acpiconf.8; gesteuert werden.</para>
<para>Leider werden Notebooks oft mit fehlerhaften
ACPI-Implementierungen verkauft. Ist ACPI in so einem Fall
aktiviert, verursacht es oft mehr Probleme als Nutzen. Es
kann sogar so weit kommen, dass &os; auf manchen Notebooks
nicht startet, wenn ACPI aktiviert ist.</para>
<para>Sollte ACPI auf Ihrem Notebook Probleme verursachen,
sollten Sie prüfen, ob der Hersteller Ihres Notebooks eine
neuere BIOS-Version bereitstellt, in der die ACPI-Fehler
behoben sind. Da die ACPI-Implementierung von &os; sich noch
im Entwicklungsstatus befindet, könnten Sie auch Ihr System
aktualisieren. Die Chancen stehen gut, dass sich Ihre
Probleme damit beheben lassen.</para>
<para>Möchten Sie ACPI abschalten, bearbeiten Sie die
Zeile <literal>hint.acpi.0.disabled="1"</literal> in
<filename>/boot/device.hints</filename>. Falls Sie beim
Systemstart Probleme mit ACPI feststellen, können Sie
ACPI auch am Bootprompt vorläufig deaktivieren, indem Sie
<literal>unset acpi_load</literal> eingeben.
Seit &os;&nbsp;5.1-RELEASE gibt es ein Bootmenü, in dem
Sie unter anderem ACPI deaktivieren können. Dazu
müssen Sie die Option <guimenuitem>2. Boot &os; with ACPI
disabled</guimenuitem> auswählen.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Den Status des Power-Managements anzeigen</title>
<para>Das X-Window-System <application>&xorg;</application>
besitzt eine eigene Funktion, um den Status der
Power-Management-Funktionen anzuzeigen (suchen Sie in
&man.xset.1; nach <quote>dpms</quote>). Leider funktioniert
auch diese Funktion nicht auf allen Notebooks. Oft wird zwar
das Display abgeschaltet, nicht aber die
Hintergrundbeleuchtung.</para>
</sect2>
</sect1>
</article>