1110 lines
43 KiB
XML
1110 lines
43 KiB
XML
<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1" standalone="no"?>
|
|
<!--
|
|
The FreeBSD Documentation Project
|
|
The FreeBSD German Documentation Project
|
|
|
|
$FreeBSD$
|
|
$FreeBSDde: de-docproj/books/handbook/boot/chapter.sgml,v 1.63 2012/04/22 20:05:15 bcr Exp $
|
|
basiert auf: 1.76
|
|
-->
|
|
|
|
<chapter id="boot">
|
|
<chapterinfo>
|
|
<authorgroup>
|
|
<author>
|
|
<firstname>Hans-Christian</firstname>
|
|
<surname>Ebke</surname>
|
|
<contrib>Übersetzt von </contrib>
|
|
</author>
|
|
</authorgroup>
|
|
</chapterinfo>
|
|
<title>FreeBSDs Bootvorgang</title>
|
|
|
|
<sect1 id="boot-synopsis">
|
|
<title>Übersicht</title>
|
|
<indexterm><primary>booten</primary></indexterm>
|
|
<indexterm><primary>Bootstrap</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Das Starten des Computers und das Laden des Betriebssystems
|
|
wird im Allgemeinen als <quote>Bootstrap-Vorgang</quote>
|
|
bezeichnet, oder einfach als <quote>Booten</quote>. FreeBSDs
|
|
Bootvorgang ermöglicht große Flexibilität, was
|
|
das Anpassen dessen anbelangt, was passiert, wenn das System
|
|
gestartet wird. Es kann zwischen verschiedenen Betriebssystemen,
|
|
die auf demselben Computer installiert sind oder verschiedenen
|
|
Versionen desselben Betriebssystems oder installierten Kernels
|
|
gewählt werden.</para>
|
|
|
|
<para>Dieses Kapitel zeigt die zur Verfügung stehenden
|
|
Konfigurationsmöglichkeiten und wie man den Bootvorgang anpasst.
|
|
Dies schließt alles ein, bis der Kernel gestartet worden ist,
|
|
der dann alle Geräte gefunden hat und &man.init.8; gestartet hat.
|
|
Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, wann dies passiert:
|
|
Es passiert, wenn die Farbe des Textes während des Bootvorgangs
|
|
von weiß zu Hellgrau wechselt.</para>
|
|
|
|
<para>Dieses Kapitel informiert über folgende Punkte:</para>
|
|
|
|
<itemizedlist>
|
|
<listitem>
|
|
<para>Die Komponenten des FreeBSD-Bootvorgangs und deren
|
|
Interaktion.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Die Optionen, mit denen Sie den FreeBSD-Bootvorgang steuern
|
|
können.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Wie Geräte mit &man.device.hints.5; konfiguriert
|
|
werden.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</itemizedlist>
|
|
|
|
<note>
|
|
<title>nur x86</title>
|
|
|
|
<para>Dieses Kapitel erklärt den Bootvorgang von FreeBSD auf
|
|
Intel X86 Plattformen.</para>
|
|
</note>
|
|
</sect1>
|
|
|
|
<sect1 id="boot-introduction">
|
|
<title>Das Problem des Bootens</title>
|
|
|
|
<para>Wenn der Computer eingeschaltet wird und das Betriebssystem
|
|
gestartet werden soll, entsteht ein interessantes Dilemma, denn der
|
|
Computer weiß per Definition nicht, wie er irgendetwas tut, bis
|
|
das Betriebssystem gestartet wurde. Das schließt das Starten von
|
|
Programmen, die sich auf der Festplatte befinden, ein. Wenn nun
|
|
der Computer kein Programm von der Festplatte starten kann, sich
|
|
das Betriebssystem aber dummerweise genau dort befindet, wie
|
|
wird es dann gestartet?</para>
|
|
|
|
<para>Dieses Problem ähnelt einer Geschichte des Barons von
|
|
Münchhausen. Dort war eine Person in einen Sumpf gefallen
|
|
und hat sich selbst an den Riemen seiner Stiefel (engl.
|
|
<foreignphrase>bootstrap</foreignphrase>) herausgezogen. In den
|
|
jungen Jahren des Computerzeitalters wurde mit dem Begriff
|
|
Bootstrap dann die Technik das Betriebssystem zu laden bezeichnet
|
|
und wurde hinterher mit booten abgekürzt.</para>
|
|
|
|
<indexterm><primary>BIOS</primary></indexterm>
|
|
|
|
<indexterm>
|
|
<primary>Basic Input/Output System</primary>
|
|
<see>BIOS</see>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<para>Auf x86-Plattformen ist das BIOS (Basic Input/Output System)
|
|
dafür verantwortlich, das Betriebssystem zu laden. Dazu
|
|
liest das BIOS den Master Bootsektor (MBR; Master Boot Record)
|
|
aus, der sich an einer bestimmten Stelle auf der
|
|
Festplatte/Diskette befinden muss. Das BIOS kann den MBR
|
|
selbstständig laden und ausführen und geht davon aus,
|
|
dass dieser die restlichen Dinge, die für das Laden des
|
|
Betriebssystems notwendig sind, selbst oder mit Hilfe des BIOS
|
|
erledigen kann.</para>
|
|
|
|
<indexterm><primary>Master Boot Record (MBR)</primary></indexterm>
|
|
|
|
<indexterm><primary>Boot Manager</primary></indexterm>
|
|
|
|
<indexterm><primary>Boot Loader</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Der Code innerhalb des MBRs wird für gewöhnlich als
|
|
<emphasis>Boot-Manager</emphasis> bezeichnet, insbesondere, wenn
|
|
eine Interaktion mit dem Anwender stattfindet. Ist dies der Fall,
|
|
verwaltet der Boot-Manager zusätzlichen Code im ersten
|
|
<emphasis>Track</emphasis> der Platte oder in Dateisystemen
|
|
anderer Betriebssysteme. (Boot-Manager werden manchmal auch als
|
|
<emphasis>Boot Loader</emphasis> bezeichnet, unter FreeBSD wird
|
|
dieser Begriff aber für eine spätere Phase des
|
|
Systemstarts verwendet.) Zu den bekanntesten Boot-Managern
|
|
gehören <application>boot0</application> (der auch als
|
|
<application>Boot Easy</application> bekannte
|
|
Standard-Boot-Manager von &os;), <application>Grub</application>,
|
|
<application>GAG</application>, sowie
|
|
<application>LILO</application>.
|
|
(Von diesen Boot-Managern hat nur <application>boot0</application>
|
|
innerhalb des MBRs Platz.)</para>
|
|
|
|
<para>Falls nur ein Betriebssystem installiert ist, ist der
|
|
Standard MBR ausreichend. Dieser MBR sucht nach dem ersten
|
|
bootbaren Slice (das dabei als <emphasis>active</emphasis>
|
|
gekennzeichnet ist) auf dem Laufwerk und führt den dort
|
|
vorhandenen Code aus, um das restliche Betriebssystem zu
|
|
laden. Der von &man.fdisk.8; in der Voreinstellung
|
|
installierte MBR ist ein solcher MBR und basiert auf
|
|
<filename>/boot/mbr</filename>.</para>
|
|
|
|
<para>Falls mehrere Betriebssysteme installiert sind, sollte
|
|
man einen anderen Boot-Manager installieren, der eine Liste der
|
|
verfügbaren Betriebssysteme anzeigt und einen wählen
|
|
lässt, welches man booten möchte. Der nächste
|
|
Abschnitt beschreibt zwei Boot-Manager mit diesen
|
|
Fähigkeiten.</para>
|
|
|
|
<para>Das restliche FreeBSD-Bootstrap-System ist in drei Phasen
|
|
unterteilt. Die erste Phase wird vom MBR durchgeführt, der
|
|
gerade genug Funktionalität besitzt um den Computer in
|
|
einen bestimmten Status zu verhelfen und die zweite Phase zu
|
|
starten. Die zweite Phase führt ein wenig mehr Operationen
|
|
durch und startet schließlich die dritte Phase, die das Laden
|
|
des Betriebssystems abschließt. Der ganze Prozess wird in drei
|
|
Phasen durchgeführt, weil der PC Standard die Größe
|
|
der Programme, die in Phase eins und zwei ausgeführt
|
|
werden, limitiert. Durch das Verketten der durchzuführenden
|
|
Aufgaben wird es FreeBSD möglich, ein sehr flexibles
|
|
Ladeprogramm zu besitzen.</para>
|
|
|
|
<indexterm><primary>Kernel</primary></indexterm>
|
|
<indexterm><primary><command>init</command></primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Als nächstes wird der Kernel gestartet, der zunächst nach
|
|
Geräten sucht und sie für den Gebrauch
|
|
initialisiert. Nach dem Booten des Kernels übergibt dieser
|
|
die Kontrolle an den Benutzer Prozess &man.init.8;, der erst
|
|
sicherstellt, dass alle Laufwerke benutzbar sind und die
|
|
Ressourcen Konfiguration auf Benutzer Ebene startet. Diese
|
|
wiederum mountet Dateisysteme, macht die Netzwerkkarten für
|
|
die Kommunikation mit dem Netzwerk bereit und startet generell
|
|
alle Prozesse, die auf einem FreeBSD-System normalerweise beim
|
|
Hochfahren gestartet werden.</para>
|
|
</sect1>
|
|
|
|
<sect1 id="boot-blocks">
|
|
<title>Boot-Manager und Boot-Phasen</title>
|
|
|
|
<indexterm><primary>Boot Manager</primary></indexterm>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-boot0">
|
|
<title>Der Boot-Manager</title>
|
|
|
|
<indexterm><primary>Master Boot Record (MBR)</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Der Code im MBR oder im Boot-Manager wird manchmal auch
|
|
als <emphasis>stage zero</emphasis> des Boot-Prozesses
|
|
bezeichnet. Dieser Abschnitt beschreibt zwei der weiter
|
|
oben erwähnten Boot-Manager:
|
|
<application>boot0</application> sowie
|
|
<application>LILO</application>.</para>
|
|
|
|
<formalpara><title>Der <application>boot0</application> Boot-Manager:</title>
|
|
|
|
<para>Der vom FreeBSD-Installationsprogramm oder &man.boot0cfg.8;
|
|
in der Voreinstelung installierte Master Boot Record (MBR)
|
|
basiert auf <filename>/boot/boot0</filename>.
|
|
Bei <application>boot0</application> handelt es sich um ein
|
|
sehr einfaches Programm, da im <abbrev>MBR</abbrev> lediglich
|
|
446 Bytes verfügbar sind, weil der restliche Platz
|
|
für die Partitionstabelle sowie den
|
|
<literal>0x55AA</literal>-Identifier
|
|
am Ende des MBRs benötigt wird. Falls Sie
|
|
<application>boot0</application> verwenden und mehrere
|
|
Betriebssysteme auf Ihrer Festplatte installiert haben, werden
|
|
Sie beim Starten des Computers eine Anzeige ähnlich der
|
|
folgenden sehen:</para></formalpara>
|
|
|
|
<example id="boot-boot0-example">
|
|
<title><filename>boot0</filename>-Screenshot</title>
|
|
|
|
<screen>F1 DOS
|
|
F2 FreeBSD
|
|
F3 Linux
|
|
F4 ??
|
|
F5 Drive 1
|
|
|
|
Default: F2</screen>
|
|
</example>
|
|
|
|
<para>Diverse Betriebssysteme, insbesondere &windows;,
|
|
überschreiben den MBR ungefragt mit ihrem
|
|
eigenen. Falls einem dies passiert sein sollte, kann man mit
|
|
folgendem Kommando den momentanen MBR durch den FreeBSD-MBR
|
|
ersetzen:</para>
|
|
|
|
<screen>&prompt.root; <userinput>fdisk -B -b /boot/boot0 <replaceable>Gerät</replaceable></userinput></screen>
|
|
|
|
<para>Bei <replaceable>Gerät</replaceable> handelt es sich
|
|
um das Gerät, von dem gebootet wird, also beispielsweise
|
|
<devicename>ad0</devicename> für die erste IDE-Festplatte,
|
|
<devicename>ad2</devicename> für die erste IDE-Festplatte
|
|
am zweiten IDE-Controller, <devicename>da0</devicename>
|
|
für die erste SCSI-Festplatte, usw. Diese Einstellungen
|
|
können aber über &man.boot0cfg.8; angepasst
|
|
werden.</para>
|
|
|
|
<formalpara><title>Der LILO-Boot-Manager:</title>
|
|
|
|
<para>Damit dieser Boot-Manager auch FreeBSD booten kann, starten
|
|
Sie zuerst Linux und fügen danach folgende Zeilen in die
|
|
Konfigurationsdatei <filename>/etc/lilo.conf</filename>
|
|
ein:</para></formalpara>
|
|
|
|
<programlisting>other=/dev/hdXY
|
|
table=/dev/hdX
|
|
loader=/boot/chain.b
|
|
label=FreeBSD</programlisting>
|
|
|
|
<para>Dabei müssen Sie die primäre Partition von FreeBSD
|
|
sowie dessen Platte im Linux-Format angeben. Dazu ersetzen Sie
|
|
<replaceable>X</replaceable> durch die Linux-Bezeichnung der
|
|
Platte und <replaceable>Y</replaceable> durch die von Linux
|
|
verwendete Partitionsnummer. Wenn Sie ein
|
|
<acronym>SCSI</acronym>-Laufwerk verwenden, müssen Sie
|
|
<replaceable>/dev/sd</replaceable> anstelle von
|
|
<replaceable>/dev/hd</replaceable> verwenden. Die Zeile
|
|
<option>loader=/boot/chain.b</option> kann weggelassen werden,
|
|
wenn beide Betriebssysteme auf der gleichen Platte installiert
|
|
sind. Geben Sie danach <command>/sbin/lilo -v</command>
|
|
ein, um Ihre Änderungen zu übernehmen. Achtung Sie
|
|
dabei besonders auf etwaige Fehlermeldungen.</para>
|
|
</sect2>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-boot1">
|
|
<title>Phase Eins, <filename>/boot/boot1</filename> und Phase Zwei,
|
|
<filename>/boot/boot2</filename></title>
|
|
|
|
<para>Im Prinzip sind die erste und die zweite Phase Teile
|
|
desselben Programms, im selben Bereich auf der
|
|
Festplatte. Aufgrund von Speicherplatz-Beschränkungen
|
|
wurden sie aufgeteilt, aber man installiert sie eigentlich
|
|
generell zusammen. Beide werden entweder vom Installer oder
|
|
von <application>bsdlabel</application> aus der kombinierten
|
|
Datei <filename>/boot/boot</filename> kopiert.</para>
|
|
|
|
<para>Beide Phasen befinden sich außerhalb des Dateisystems
|
|
im Bootsektor des Boot-Slices, wo <link
|
|
linkend="boot-boot0">boot0</link> oder ein anderer Boot-Manager
|
|
ein Programm erwarten, das den weiteren Bootvorgang
|
|
durchführen kann. Die Anzahl der dabei verwendeten
|
|
Sektoren wird durch die Größe von
|
|
<filename>/boot/boot</filename> bestimmt.</para>
|
|
|
|
<para><filename>boot1</filename> ist ein sehr einfaches
|
|
Programm, da es nur 512 Bytes groß sein darf, und es
|
|
besitzt gerade genug Funktionalität, um FreeBSDs
|
|
<firstterm>bsdlabel</firstterm>, das Informationen über
|
|
den Slice enthält, auszulesen, und um
|
|
<filename>boot2</filename> zu finden und
|
|
auszuführen.</para>
|
|
|
|
<para><filename>boot2</filename> ist schon ein wenig
|
|
umfangreicher und besitzt genügend Funktionalität, um
|
|
Dateien in FreeBSDs Dateisystem zu finden. Außerdem hat es
|
|
eine einfache Schnittstelle, die es ermöglicht, den zu
|
|
ladenden Kernel oder Loader auszuwählen.</para>
|
|
|
|
<para>Da der <link linkend="boot-loader">Loader</link> einen
|
|
weitaus größeren Funktionsumfang hat und eine schöne
|
|
und einfach zu bedienende Boot-Konfigurations-Schnittstelle zur
|
|
Verfügung stellt, wird er gewöhnlich von
|
|
<filename>boot2</filename> anstatt des Kernels
|
|
gestartet. Früher war es jedoch dazu da den Kernel direkt
|
|
zu starten.</para>
|
|
|
|
<example id="boot-boot2-example">
|
|
<title><filename>boot2</filename>-Screenshot</title>
|
|
|
|
<screen>>> FreeBSD/i386 BOOT
|
|
Default: 0:ad(0,a)/boot/loader
|
|
boot:</screen>
|
|
</example>
|
|
|
|
<para>Um das installierte
|
|
<filename>boot1</filename> und <filename>boot2</filename> zu
|
|
ersetzen, benutzt man &man.bsdlabel.8;:</para>
|
|
|
|
<screen>&prompt.root; <userinput>bsdlabel -B <replaceable>diskslice</replaceable></userinput></screen>
|
|
|
|
<para>Wobei <replaceable>Slice</replaceable> das Laufwerk und die Slice
|
|
darstellt, von dem gebootet wird, beispielsweise
|
|
<devicename>ad0s1</devicename> für die erste Slice
|
|
auf der ersten IDE-Festplatte.</para>
|
|
|
|
<warning>
|
|
<title>Dangerously Dedicated Mode</title>
|
|
|
|
<para>Wenn man nur den Festplatten-Namen, also
|
|
z.B. <devicename>ad0</devicename>, in &man.bsdlabel.8;
|
|
benutzt wird eine "dangerously dedicated disk" erstellt,
|
|
ohne Slices. Das ist ein Zustand, den man meistens nicht
|
|
hervorrufen möchte. Aus diesem Grund sollte man ein
|
|
&man.bsdlabel.8;-Kommando noch einmal prüfen, bevor
|
|
man <keycap>Return</keycap> betätigt.</para>
|
|
</warning>
|
|
</sect2>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-loader">
|
|
<title>Phase drei, <filename>/boot/loader</filename></title>
|
|
|
|
<indexterm><primary>boot-loader</primary></indexterm>
|
|
<para>Der boot-loader ist der letzte von drei Schritten im
|
|
Bootstrap-Prozess und kann im Dateisystem normalerweise unter
|
|
<filename>/boot/loader</filename> gefunden werden.</para>
|
|
|
|
<para>Der Loader soll eine benutzerfreundliche
|
|
Konfigurations-Schnittstelle sein mit einem einfach zu
|
|
bedienenden eingebauten Befehlssatz, ergänzt durch einen
|
|
umfangreichen Interpreter mit einem komplexeren
|
|
Befehlssatz.</para>
|
|
|
|
<sect3 id="boot-loader-flow">
|
|
<title>Loader Ablauf</title>
|
|
|
|
<para>Der Loader sucht während seiner Initialisierung
|
|
nach Konsolen und Laufwerken, findet heraus, von welchem
|
|
Laufwerk er gerade bootet, und setzt dementsprechend
|
|
bestimmte Variablen. Dann wird ein Interpreter gestartet,
|
|
der Befehle interaktiv oder von einem Skript empfangen
|
|
kann.</para>
|
|
<indexterm><primary>loader</primary></indexterm>
|
|
<indexterm><primary>loader Konfiguration</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Danach liest der Loader die Datei
|
|
<filename>/boot/loader.rc</filename> aus, welche ihn
|
|
standardmäßig anweist
|
|
<filename>/boot/defaults/loader.conf</filename> zu lesen, wo
|
|
sinnvolle Standardeinstellungen für diverse Variablen
|
|
festgelegt werden und wiederum
|
|
<filename>/boot/loader.conf</filename> für lokale
|
|
Änderungen an diesen Variablen ausgelesen
|
|
wird. Anschließend arbeitet dann
|
|
<filename>loader.rc</filename> entsprechend dieser Variablen
|
|
und lädt die ausgewählten Module und den
|
|
gewünschten Kernel.</para>
|
|
|
|
<para>In der Voreinstellung wartet der Loader
|
|
10 Sekunden lang auf eine Tastatureingabe und bootet den
|
|
Kernel, falls keine Taste betätigt wurde. Falls doch
|
|
eine Taste betätigt wurde wird dem Benutzer eine
|
|
Eingabeaufforderung angezeigt. Sie nimmt einen einfach zu
|
|
bedienenden Befehlssatz entgegen, der es dem Benutzer
|
|
erlaubt, Änderungen an Variablen vorzunehmen, Module zu
|
|
laden, alle Module zu entladen oder schließlich zu booten
|
|
bzw. neu zu booten.</para>
|
|
|
|
</sect3>
|
|
|
|
<sect3 id="boot-loader-commands">
|
|
<title>Die eingebauten Befehle des Loaders</title>
|
|
|
|
<para>Hier werden nur die gebräuchlichsten Befehle
|
|
bearbeitet. Für eine erschöpfende Diskussion aller
|
|
verfügbaren Befehle konsultieren Sie bitte
|
|
&man.loader.8;.</para>
|
|
|
|
<variablelist>
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>autoboot <replaceable>Sekunden</replaceable></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Es wird mit dem Booten des Kernels fortgefahren,
|
|
falls keine Taste in der gegebenen Zeitspanne
|
|
betätigt wurde. In der gegebenen Zeitspanne, Vorgabe
|
|
sind 10 Sekunden, wird ein Countdown angezeigt.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>boot
|
|
<optional><replaceable>-options</replaceable></optional>
|
|
<optional><replaceable>Kernelname</replaceable></optional></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Bewirkt das sofortige Booten des Kernels mit den
|
|
gegebenen Optionen, falls welche angegeben wurden, und
|
|
mit den angegebenen Kernel, falls denn einer angegeben
|
|
wurde. Das übergeben eines Kernelnamens ist nur
|
|
nach einem <emphasis>unload</emphasis>-Befehl anwendbar,
|
|
andernfalls wird der zuvor verwendete Kernel benutzt.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>boot-conf</term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Bewirkt die automatische Konfiguration der Module,
|
|
abhängig von den entsprechenden Variablen. Dieser
|
|
Vorgang ist identisch zu dem Vorgang, den der Bootloader
|
|
ausführt und daher nur sinnvoll, wenn zuvor
|
|
<command>unload</command> benutzt wurde und Variablen
|
|
(gewöhnlich <envar>kernel</envar>) verändert
|
|
wurden.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>help
|
|
<optional><replaceable>Thema</replaceable></optional></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Zeigt die Hilfe an, die zuvor aus der Datei
|
|
<filename>/boot/loader.help</filename> gelesen
|
|
wird. Falls <literal>index</literal> als Thema angegeben
|
|
wird, wird die Liste der zur Verfügung stehenden
|
|
Hilfe-Themen angezeigt.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>include <replaceable>Dateiname</replaceable>
|
|
…</term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Verarbeitet die angegebene Datei. Das Einlesen und
|
|
Interpretieren geschieht Zeile für Zeile und wird im Falle eines
|
|
Fehlers umgehend unterbrochen.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>load <optional><option>-t</option>
|
|
<replaceable>Typ</replaceable></optional>
|
|
<replaceable>Dateiname</replaceable></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Lädt den Kernel, das Kernel-Modul, oder die Datei
|
|
des angegebenen Typs. Optionen, die auf den Dateinamen folgen, werden
|
|
der Datei übergeben.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>ls <optional><option>-l</option></optional>
|
|
<optional><replaceable>Pfad</replaceable></optional></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Listet die Dateien im angegebenen Pfad auf, oder das
|
|
root-Verzeichnis(/), falls kein Pfad angegeben
|
|
wurde. Die Option <option>-l</option> bewirkt, dass die
|
|
Dateigrössen ebenfalls angezeigt werden.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>lsdev <optional><option>-v</option></optional></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Listet alle Geräte auf, für die Module geladen
|
|
werden können. Die Option <option>-v</option> bewirkt
|
|
eine detailreichere Ausgabe.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>lsmod <optional><option>-v</option></optional></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Listet alle geladenen Module auf. Die Option
|
|
<option>-v</option> bewirkt eine detailreichere
|
|
Ausgabe.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>more <replaceable>Dateiname</replaceable></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Zeigt den Dateinhalt der angegebenen Datei an, wobei
|
|
eine Pause alle <varname>LINES</varname> Zeilen gemacht
|
|
wird.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>reboot</term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Bewirkt einen umgehenden Neustart des Systems.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>set <replaceable>Variable</replaceable></term>
|
|
<term>set
|
|
<replaceable>Variable</replaceable>=<replaceable>Wert</replaceable></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Setzt die Umgebungsvariablen des Loaders.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term>unload</term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Entlädt sämtliche geladenen Module.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
</variablelist>
|
|
</sect3>
|
|
|
|
<sect3 id="boot-loader-examples">
|
|
<title>Beispiele für die Loader Bedienung</title>
|
|
|
|
<para>Hier ein paar praktische Beispiele für die Bedienung
|
|
des Loaders.</para>
|
|
|
|
<itemizedlist>
|
|
<indexterm><primary>Single-User Modus</primary></indexterm>
|
|
<listitem>
|
|
<para>Um den gewöhnlichen Kernel im Single-User Modus zu
|
|
starten:</para>
|
|
|
|
<screen><userinput>boot -s</userinput></screen>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Um alle gewöhnlichen Kernelmodule zu entladen und dann
|
|
nur den alten (oder jeden beliebigen anderen) Kernel zu
|
|
laden:</para>
|
|
<indexterm>
|
|
<primary><filename>kernel.old</filename></primary>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<screen><userinput>unload</userinput>
|
|
<userinput>load <replaceable>kernel.old</replaceable></userinput></screen>
|
|
|
|
<para>Es kann <filename>kernel.GENERIC</filename> verwendet
|
|
werden, um den allgemeinen Kernel zu bezeichnen, der
|
|
vorinstalliert wird. <filename>kernel.old</filename>
|
|
bezeichnet den Kernel, der vor dem aktuellen installiert
|
|
war (falls man einen neuen Kernel kompiliert und
|
|
installiert hat zum Beispiel).</para>
|
|
<note>
|
|
<para>Der folgende Befehl lädt die gewöhnlichen Module mit
|
|
einem anderen Kernel:</para>
|
|
|
|
<screen><userinput>unload</userinput>
|
|
<userinput>set kernel="<replaceable>kernel.old</replaceable>"</userinput>
|
|
<userinput>boot-conf</userinput></screen></note>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Folgendes lädt ein Kernelkonfigurations-Skript (ein
|
|
automatisiertes Skript, dass dasselbe tut, was der
|
|
Benutzer normalerweise von Hand an der Eingabeaufforderung
|
|
durchführen würde):</para>
|
|
|
|
<screen><userinput>load -t userconfig_script <replaceable>/boot/kernel.conf</replaceable></userinput></screen>
|
|
</listitem>
|
|
</itemizedlist>
|
|
</sect3>
|
|
|
|
<sect3 id="boot-splash">
|
|
<sect3info>
|
|
<authorgroup>
|
|
<author>
|
|
<firstname>Joseph J.</firstname>
|
|
<surname>Barbish</surname>
|
|
<contrib>Contributed by </contrib>
|
|
</author>
|
|
</authorgroup>
|
|
|
|
<authorgroup>
|
|
<author>
|
|
<firstname>Benedict</firstname>
|
|
<surname>Reuschling</surname>
|
|
<contrib>Übersetzt von </contrib>
|
|
</author>
|
|
</authorgroup>
|
|
</sect3info>
|
|
|
|
<title>Willkommmensbildschirme während des Bootvorgangs</title>
|
|
|
|
<para>Die Willkommmensbildschirme erzeugen einen visuell viel
|
|
ansprechenderen Bootvorgang im Vergleich zu den herkömmlichen
|
|
Bootmeldungen. Diese Bildschirme werden entweder bis zu einem
|
|
Konsolen-Login-Prompt oder dem eines X-Display Managers
|
|
angezeigt.</para>
|
|
|
|
<para>Es existieren zwei grundlegende Umgebungen in &os;. Die erste
|
|
ist die altbekannte, auf virtuellen Konsolen basierte Kommandozeile.
|
|
Nachdem das System den Bootvorgang abgeschlossen hat, wird ein
|
|
Anmeldebildschirm auf der Konsole anzeigt. Die zweite Umgebung
|
|
ist die graphische X11-Desktop Umgebung. Nachdem <link
|
|
linkend="x-install">X11</link> und eine der <link
|
|
linkend="x11-wm">Graphischen Oberflächen</link>, wie
|
|
<application>GNOME</application>, <application>KDE</application>, oder
|
|
<application>XFce</application> installiert wurden, kann der
|
|
X11-Desktop über das Kommando <command>startx</command>
|
|
gestartet werden.</para>
|
|
|
|
<para>Manche Benutzer ziehen den graphischen Anmeldebildschirm von X11
|
|
dem traditionellen, textbasierten Anmeldeprompt vor. Display-Manager
|
|
wie <application>XDM</application> für &xorg;,
|
|
<application>gdm</application> für
|
|
<application>GNOME</application> und <application>kdm</application>
|
|
für <application>KDE</application> (und viele weitere aus der
|
|
Ports-Sammlung) bieten einen graphischen statt dem konsolenbasierten
|
|
Anmeldebildschirm. Nach einer erfolgreichen Anmeldung kann der
|
|
Benutzer die graphische Oberfläche verwenden.</para>
|
|
|
|
<para>In der Kommandozeilen-Umgebung würde der Willkommensbildschirm
|
|
alle Erkennungsmeldungen des Bootvorgangs und die Startmeldungen von
|
|
Diensten verstecken, bevor der Anmeldebildschirm erscheint. In der
|
|
X11-Umgebung erhalten die Anwender einen klareren visuellen Eindruck
|
|
des Startvorgangs, ähnlich zu dem, den µsoft; &windows;
|
|
(oder ein nicht-Unix-artiger Systemtyp) zur Verfügung
|
|
stellt.</para>
|
|
|
|
<sect4 id="boot-splash-function">
|
|
<title>Willkommensbildschirm-Funktionalität</title>
|
|
|
|
<para>Die Willkommensbildschirm-Funktionalität unterstützt
|
|
nur 256-Farben Bitmaps (<filename>.bmp</filename>), ZSoft
|
|
<acronym>PCX</acronym> (<filename>.pcx</filename>) oder
|
|
TheDraw (<filename>.bin</filename>) Dateien.
|
|
Zusätzlich muss die Willkommensbildschirm-Datei eine
|
|
Auflösung von 320 mal 200 Pixeln oder weniger besitzen, damit
|
|
Standard-VGA Geräte damit arbeiten können.</para>
|
|
|
|
<para>Um grössere Bilder bis zu einer maximalen Auflösung
|
|
von 1024 mal 768 Pixeln zu verwenden, muss Unterstützung
|
|
für <acronym>VESA</acronym> in &os; enthalten sein. Dies kann
|
|
durch das Laden des <acronym>VESA</acronym>-Moduls während
|
|
des Systemstarts geschehen, oder durch Hinzufügen der
|
|
<literal>VESA</literal>-Kernelkonfigurationsoption und
|
|
anschliessendem Bau des Kernels (Lesen Sie dazu <xref
|
|
linkend="kernelconfig"/>). Die
|
|
<acronym>VESA</acronym>-Unterstützung ermöglicht es den
|
|
Benutzern, Willkommensbildschirme als Vollbild anzuzeigen, die den
|
|
gesamten Bildschirm ausfüllen.</para>
|
|
|
|
<para>Wenn der Willkommensbildschirm beim Bootvorgang angezeigt wird,
|
|
kann dieser jederzeit mit einem beliebigen Tastendruck ausgeschaltet
|
|
werden.</para>
|
|
|
|
<para>Der Willkommensbildschirm ist standardmässig so
|
|
eingestellt, dass er als Bildschirmschoner ausserhalb von X11
|
|
verwendet wird. Nach einer bestimmten Zeit der Untätigkeit
|
|
wird der Willkommensbildschirm angezeigt und wechselt durch
|
|
verschiedene Stufen der Intensität von hell zu einem
|
|
sehr dunklen Bild und wieder zurück. Dieses Verhalten des
|
|
Standard-Willkommensbildschirms (Screen-Saver) kann durch
|
|
hinzufügen einer <literal>saver=</literal>-Zeile in
|
|
<filename>/etc/rc.conf</filename> geändert werden. Die Option
|
|
<literal>saver=</literal> besitzt mehrere eingebaute Screen-Saver,
|
|
aus denen man wählen kann, und deren komplette Liste in der
|
|
&man.splash.4;-Manualpage enthalten ist. Der Standard-Screen-Saver
|
|
ist <quote>warp</quote>. Beachten Sie, dass sich die
|
|
<literal>saver=</literal>-Option in
|
|
<filename>/etc/rc.conf</filename> nur auf virtuelle Konsolen
|
|
bezieht. Sie hat keinen Effekt auf X11-Display-Manager.</para>
|
|
|
|
<para>Ein paar Nachrichten des Bootloaders und ganz besonders das
|
|
Menü mit den Bootoptionen und dem Warte-Countdown werden
|
|
zur Bootzeit angezeigt, selbst wenn der Willkommensbildschirm
|
|
aktiviert ist.</para>
|
|
|
|
<para>Dateien mit Beispiel-Willkommensbildschirmen können von
|
|
der Galerie auf <ulink
|
|
url="http://artwork.freebsdgr.org/node/3/">http://artwork.freebsdgr.orgb</ulink> heruntergeladen werden.
|
|
Durch die Installation des Ports <filename
|
|
role="package">sysutils/bsd-splash-changer</filename> können
|
|
Willkommensbildschirme von einer zufällig ausgewählten
|
|
Sammlung von Bildern bei jedem Neustart angezeigt werden.</para>
|
|
</sect4>
|
|
|
|
<sect4 id="boot-splash-enable">
|
|
<title>Aktivieren der Willkommensbildschirm-Funktionalität</title>
|
|
|
|
<para>Die Willkommensbildschirm-Datei (<filename>.bmp</filename>,
|
|
<filename>.pcx</filename> oder <filename>.bin</filename>) muss
|
|
im Wurzelverzeichnis, z.B. <filename
|
|
class="directory">/boot</filename> abgelegt werden.</para>
|
|
|
|
<para>Für die Standard-Auflösung (256-Farben, 320 mal
|
|
200 Pixel oder weniger) beim Booten bearbeiten Sie die Datei
|
|
<filename>/boot/loader.conf</filename>, so dass diese die
|
|
folgenden Zeilen enthält:</para>
|
|
|
|
<programlisting>splash_bmp_load="YES"
|
|
bitmap_load="YES"
|
|
bitmap_name="<replaceable>/boot/splash.bmp</replaceable>"</programlisting>
|
|
|
|
<para>Für grössere Video-Auflösungen bis zum Maximum
|
|
von 1024 mal 768 Pixeln ändern Sie die Datei
|
|
<filename>/boot/loader.conf</filename>, damit diese die folgenden
|
|
Zeilen enthält:</para>
|
|
|
|
<programlisting>vesa_load="YES"
|
|
splash_bmp_load="YES"
|
|
bitmap_load="YES"
|
|
bitmap_name="<replaceable>/boot/splash.bmp</replaceable>"</programlisting>
|
|
|
|
<para>Das Beispiel oben nimmt an, dass
|
|
<filename><replaceable>/boot/splash.bmp</replaceable></filename>
|
|
als Willkommensbildschirm verwendet wird. Wenn eine
|
|
<acronym>PCX</acronym>-Datei verwendet werden soll, benutzen Sie
|
|
die folgenden Zeilen, inklusive der
|
|
<literal>vesa_load="YES"</literal>-Zeile, abhängig von der
|
|
Auflösung.</para>
|
|
|
|
<programlisting>splash_pcx_load="YES"
|
|
bitmap_load="YES"
|
|
bitmap_name="<replaceable>/boot/splash.pcx</replaceable>"</programlisting>
|
|
|
|
<para>In der Version 8.3 kann als weitere Option ascii-Kunst im
|
|
<ulink
|
|
url="https://en.wikipedia.org/wiki/TheDraw">TheDraw</ulink>
|
|
Format verwendet werden.</para>
|
|
|
|
<programlisting>splash_txt="YES"
|
|
bitmap_load="YES"
|
|
bitmap_name="<replaceable>/boot/splash.bin</replaceable>"</programlisting>
|
|
|
|
<para>Wie das Beispiel oben demonstriert, ist der Dateiname nicht auf
|
|
<quote>splash</quote> beschränkt. Es ist beliebig, so lange
|
|
es den Dateityp <acronym>BMP</acronym> oder <acronym>PCX</acronym>
|
|
besitzt, z.B.
|
|
<filename><replaceable>splash_640x400</replaceable>.bmp</filename>
|
|
oder
|
|
<filename><replaceable>blue_wave</replaceable>.pcx</filename>.</para>
|
|
|
|
<para>Weitere interessante Optionen für
|
|
<filename>loader.conf</filename> sind:</para>
|
|
|
|
<variablelist>
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><literal>beastie_disable="YES"</literal></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Diese Option verhindert die Anzeige des Menüs mit
|
|
den Bootoptionen, aber der Countdown ist immer noch aktiv.
|
|
Selbst wenn das Bootmenü deaktiviert ist, kann
|
|
während des Countdowns eine der korrespondierenden
|
|
Optionen ausgewählt werden.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><literal>loader_logo="beastie"</literal></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Dies ersetzt die Standardanzeige des Wortes
|
|
<quote>&os;</quote>. Stattdessen wird wie in der Vergangenheit
|
|
auf der rechten Seite des Bootmenüs das bunte Beastie-Logo
|
|
angezeigt.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
</variablelist>
|
|
|
|
<para>Für weitere Informationen lesen Sie die Manualpages
|
|
&man.splash.4;, &man.loader.conf.5; und &man.vga.4;.</para>
|
|
</sect4>
|
|
</sect3>
|
|
</sect2>
|
|
</sect1>
|
|
|
|
<sect1 id="boot-kernel">
|
|
<title>Kernel Interaktion während des Bootprozesses</title>
|
|
<indexterm>
|
|
<primary>Kernel</primary>
|
|
<secondary>boot interaction</secondary>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<para>Wenn der Kernel einmal geladen ist, entweder durch den <link
|
|
linkend="boot-loader">Loader</link> (die Standardmethode) oder
|
|
durch <link linkend="boot-boot1">boot2</link> (den Loader
|
|
umgehend), verhält sich gemäß seiner Boot-Flags, falls es
|
|
welche gibt.</para>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-kernel-bootflags">
|
|
<title>Kernel Boot-Flags</title>
|
|
<indexterm>
|
|
<primary>Kernel</primary>
|
|
<secondary>bootflags</secondary>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<para>Es folgt eine Auflistung der gebräuchlichsten
|
|
Boot-Flags:</para>
|
|
|
|
<variablelist id="boot-kernel-bootflags-list">
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><option>-a</option></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Bewirkt, dass der Benutzer während der
|
|
Kernel-Initialisierung gefragt wird, welches Gerät als
|
|
Root-Dateisystem gemounted werden soll.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><option>-C</option></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Es wird von CD-ROM gebootet.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><option>-c</option></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>UserConfig, das Boot-Zeit Konfigurationsprogramm,
|
|
wird gestartet.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><option>-s</option></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Bewirkt den Start des Single-User Modus.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
|
|
<varlistentry>
|
|
<term><option>-v</option></term>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para>Zeigt mehr Informationen während des Starten des
|
|
Kernels an.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</varlistentry>
|
|
</variablelist>
|
|
|
|
<note>
|
|
<para>Andere Boot-Flags sind in der Hilfeseite
|
|
&man.boot.8; erläutert.</para></note>
|
|
</sect2>
|
|
|
|
<!-- <sect2 id="boot-kernel-userconfig">
|
|
<title>UserConfig: Das Boot-Zeit Konfigurationsprogramm</title>
|
|
|
|
<para> </para>
|
|
</sect2> -->
|
|
</sect1>
|
|
|
|
<sect1 id="device-hints">
|
|
<sect1info>
|
|
<authorgroup>
|
|
<author>
|
|
<firstname>Tom</firstname>
|
|
<surname>Rhodes</surname>
|
|
<contrib>Beigetragen von </contrib>
|
|
</author>
|
|
</authorgroup>
|
|
<!-- 18 OCT 2002 -->
|
|
</sect1info>
|
|
|
|
<title>Konfiguration von Geräten</title>
|
|
|
|
<indexterm>
|
|
<primary>device.hints</primary>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<para>Der Boot-Loader liest während des Systemstarts die Datei
|
|
&man.device.hints.5;, die Variablen, auch <quote>device hints</quote>
|
|
genannt, zur Konfiguration von Geräten enthält.</para>
|
|
|
|
<para>Die Variablen können auch mit Kommandos in der <link
|
|
linkend="boot-loader">Phase 3 des Boot-Loaders</link> bearbeitet
|
|
werden. Neue Variablen werden mit <command>set</command> gesetzt,
|
|
<command>unset</command> löscht schon definierte Variablen und
|
|
<command>show</command> zeigt Variablen an. Variablen aus
|
|
<filename>/boot/device.hints</filename> können zu diesem Zeitpunkt
|
|
überschrieben werden. Die hier durchgeführten Änderungen
|
|
sind nicht permanent und beim nächsten Systemstart nicht mehr
|
|
gültig.</para>
|
|
|
|
<para>Nach dem Systemstart können alle Variablen mit &man.kenv.1;
|
|
angezeigt werden.</para>
|
|
|
|
<para>Pro Zeile enthält <filename>/boot/device.hints</filename> eine
|
|
Variable. Kommentare werden, wie üblich, durch
|
|
<literal>#</literal> eingeleitet. Die verwendete Syntax
|
|
lautet:</para>
|
|
|
|
<screen><userinput>hint.<replaceable>driver</replaceable>.<replaceable>unit</replaceable>.<replaceable>keyword</replaceable>="<replaceable>value</replaceable>"</userinput></screen>
|
|
|
|
<para>Der Boot-Loader verwendet die nachstehende Syntax:</para>
|
|
|
|
<screen><userinput>set hint.<replaceable>driver</replaceable>.<replaceable>unit</replaceable>.<replaceable>keyword</replaceable>=<replaceable>value</replaceable></userinput></screen>
|
|
|
|
<para>Der Gerätetreiber wird mit <replaceable>driver</replaceable>,
|
|
die Nummer des Geräts mit <replaceable>unit</replaceable>
|
|
angegeben. <replaceable>keyword</replaceable> ist eine Option aus
|
|
der folgenden Liste:</para>
|
|
|
|
<itemizedlist>
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>at</option>: Gibt den Bus, auf dem sich das
|
|
Gerät befindet, an.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>port</option>: Die Startadresse des
|
|
<acronym>I/O</acronym>-Bereichs.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>irq</option>: Gibt die zu verwendende
|
|
Unterbrechungsanforderung (IRQ) an.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>drq</option>: Die Nummer des DMA Kanals.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>maddr</option>: Die physikalische Speicheradresse des
|
|
Geräts.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>flags</option>: Setzt verschiedene
|
|
gerätespezifische Optionen.</para>
|
|
</listitem>
|
|
|
|
<listitem>
|
|
<para><option>disabled</option>: Deaktiviert das Gerät, wenn
|
|
der Wert auf <literal>1</literal> gesetzt wird.</para>
|
|
</listitem>
|
|
</itemizedlist>
|
|
|
|
<para>Ein Gerätetreiber kann mehr Optionen, als die hier
|
|
beschriebenen, besitzen oder benötigen. Schlagen Sie die
|
|
Optionen bitte in der Online-Hilfe des Treibers nach. Weitere
|
|
Informationen erhalten Sie in &man.device.hints.5;, &man.kenv.1;,
|
|
&man.loader.conf.5; und &man.loader.8;.</para>
|
|
</sect1>
|
|
|
|
<sect1 id="boot-init">
|
|
<title>Init: Initialisierung der Prozess-Kontrolle</title>
|
|
<indexterm>
|
|
<primary><command>init</command></primary>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<para>Nachdem der Kernel den Bootprozess abgeschlossen hat,
|
|
übergibt er die Kontrolle an den Benutzer-Prozess
|
|
&man.init.8;. Dieses Programm befindet sich in
|
|
<filename>/sbin/init</filename>, oder dem Pfad, der durch die
|
|
Variable <envar>init_path</envar> im <command>Loader</command>
|
|
spezifiziert wird.</para>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-autoreboot">
|
|
<title>Der automatische Reboot-Vorgang</title>
|
|
|
|
<para>Der automatische Reboot-Vorgang stellt sicher, dass alle
|
|
Dateisysteme des Systems konsistent sind. Falls dies nicht der
|
|
Fall ist und die Inkonsistenz nicht durch
|
|
&man.fsck.8; behebbar ist, schaltet
|
|
&man.init.8; das System in den <link
|
|
linkend="boot-singleuser">Single-User Modus</link>, damit der
|
|
Systemadministrator sich des Problems annehmen kann.</para>
|
|
</sect2>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-singleuser">
|
|
<title>Der Single-User Modus</title>
|
|
<indexterm><primary>Single-User Modus</primary></indexterm>
|
|
<indexterm><primary>Konsole</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Das Schalten in diesen Modus kann erreicht werden durch <link
|
|
linkend="boot-autoreboot">den automatischen
|
|
Reboot-Vorgang</link>, durch das Booten mit der Option
|
|
<option>-s</option> oder das Setzen der
|
|
<envar>boot_single</envar> Variable in
|
|
<command>Loader</command>.</para>
|
|
|
|
<para>Weiterhin kann der Single-User Modus aus dem <link
|
|
linkend="boot-multiuser">Mehrbenutzermodus</link> heraus durch
|
|
den Befehl &man.shutdown.8; ohne die reboot
|
|
(<option>-r</option>) oder halt (<option>-h</option>) Option
|
|
erreicht werden.</para>
|
|
|
|
<para>Falls die System-Konsole (<literal>console</literal>) in
|
|
<filename>/etc/ttys</filename> auf <literal>insecure</literal>
|
|
(dt.: unsicher) gesetzt ist, fordert das System allerdings zur
|
|
Eingabe des Passworts von <username>root</username> auf,
|
|
bevor es den Single-User Modus aktiviert.</para>
|
|
|
|
<example id="boot-insecure-console">
|
|
<title>Auf insecure gesetzte Konsole in
|
|
<filename>/etc/ttys</filename></title>
|
|
|
|
<programlisting># name getty type status comments
|
|
#
|
|
# If console is marked "insecure", then init will ask for the root password
|
|
# when going to single-user mode.
|
|
console none unknown off insecure</programlisting>
|
|
</example>
|
|
|
|
<note>
|
|
<para>Eine Konsole sollte auf <literal>insecure</literal>
|
|
gesetzt sein, wenn die physikalische Sicherheit der Konsole
|
|
nicht gegeben ist und sichergestellt werden soll, dass nur
|
|
Personen, die das Passwort von <username>root</username> kennen,
|
|
den Single-User Modus benutzen können. Es bedeutet nicht,
|
|
dass die Konsole "unsicher" laufen wird. Daher sollte man
|
|
<literal>insecure</literal> wählen, wenn man auf Sicherheit
|
|
bedacht ist, nicht <literal>secure</literal>.</para>
|
|
</note>
|
|
</sect2>
|
|
|
|
<sect2 id="boot-multiuser">
|
|
<title>Mehrbenutzermodus</title>
|
|
<indexterm><primary>Mehrbenutzermodus</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Stellt &man.init.8; fest, dass das Dateisystem
|
|
in Ordnung ist, oder der Benutzer den <link
|
|
linkend="boot-singleuser">Single-User Modus</link> beendet,
|
|
schaltet das System in den Mehrbenutzermodus, in dem dann die
|
|
Ressourcen Konfiguration des Systems gestartet wird.</para>
|
|
|
|
<sect3 id="boot-rc">
|
|
<title>Ressourcen Konfiguration, rc-Dateien</title>
|
|
<indexterm><primary>rc-Dateien</primary></indexterm>
|
|
|
|
<para>Das Ressourcen Konfigurationssystem (engl.
|
|
<foreignphrase>resource configuration</foreignphrase>, rc)
|
|
liest seine Standardkonfiguration von
|
|
<filename>/etc/defaults/rc.conf</filename> und
|
|
System-spezifische Details von
|
|
<filename>/etc/rc.conf</filename>. Dann mountet es die
|
|
Dateisysteme gemäß <filename>/etc/fstab</filename>, startet
|
|
die Netzwerkdienste, diverse System Daemons und führt
|
|
schließlich die Start-Skripten der lokal installierten
|
|
Anwendungen aus.</para>
|
|
|
|
<para>Die &man.rc.8; Handbuch Seite ist eine gute Quelle für
|
|
Informationen über das Ressourcen Konfigurationssystem und
|
|
ebenso über die Skripte an sich.</para>
|
|
</sect3>
|
|
</sect2>
|
|
</sect1>
|
|
|
|
<sect1 id="boot-shutdown">
|
|
<title>Der Shutdown-Vorgang</title>
|
|
<indexterm>
|
|
<primary><command>shutdown</command></primary>
|
|
</indexterm>
|
|
|
|
<para>Im Falle eines regulären Herunterfahrens durch
|
|
&man.shutdown.8; führt &man.init.8;
|
|
<filename>/etc/rc.shutdown</filename> aus, sendet dann
|
|
sämtlichen Prozessen ein <literal>TERM</literal> Signal und
|
|
schließlich ein <literal>KILL</literal> Signal an alle Prozesse,
|
|
die sich nicht schnell genug beendet haben.</para>
|
|
|
|
<para>FreeBSD-Systeme, die Energieverwaltungsfunktionen
|
|
unterstützen, können Sie mit dem Kommando
|
|
<command>shutdown -p now</command> ausschalten. Zum Neustart des
|
|
Systems benutzen Sie <command>shutdown -r now</command>. Das
|
|
Kommando &man.shutdown.8; kann nur von <username>root</username> oder
|
|
Mitgliedern der Gruppe <groupname>operator</groupname> benutzt
|
|
werden. Sie können auch die Kommandos &man.halt.8; und
|
|
&man.reboot.8; verwenden. Weitere Informationen finden Sie in den
|
|
Hilfeseiten der drei Kommandos.</para>
|
|
|
|
<note>
|
|
<para>Unter FreeBSD müssen Sie die
|
|
&man.acpi.4;-Unterstützung im Kernel aktivieren oder das Modul
|
|
geladen haben, damit Sie die Energieverwaltungsfunktionen benutzen
|
|
können.</para>
|
|
</note>
|
|
</sect1>
|
|
</chapter>
|