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2012-09-14 17:47:48 +00:00

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basiert auf: 1.248
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<chapter id="config-tuning">
<chapterinfo>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Chern</firstname>
<surname>Lee</surname>
<contrib>Geschrieben von </contrib>
</author>
</authorgroup>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Mike</firstname>
<surname>Smith</surname>
<contrib>Nach einem Tutorium von </contrib>
</author>
</authorgroup>
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<author>
<firstname>Matt</firstname>
<surname>Dillon</surname>
<contrib>Basiert ebenfalls auf tuning(7) von </contrib>
</author>
</authorgroup>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Martin</firstname>
<surname>Heinen</surname>
<contrib>Übersetzt von </contrib>
</author>
</authorgroup>
</chapterinfo>
<title>Konfiguration und Tuning</title>
<sect1 id="config-synopsis">
<title>Übersicht</title>
<indexterm><primary>System-Konfiguration</primary></indexterm>
<indexterm><primary>System-Optimierung</primary></indexterm>
<para>Ein korrekt konfiguriertes System kann die Arbeit,
die bei der zukünftigen Pflege und bei Migrationen des Systems
entsteht, erheblich reduzieren. Dieses Kapitel beschreibt die
Konfiguration von &os; sowie Maßnahmen zur Leistungssteigerung
von &os;-Systemen.</para>
<para>Nachdem Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben,
werden Sie Folgendes wissen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Wie Sie effizient Dateisysteme und
Swap-Partitionen auf Ihrer Festplatte einrichten.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Grundlagen der Konfiguration mit
<filename>rc.conf</filename> und des Systems zum Starten
von Anwendungen in <filename
class="directory">/usr/local/etc/rc.d</filename>.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wie Sie Netzwerkkarten konfigurieren und testen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wie Sie virtuelle Hosts und Netzwerkgeräte
konfigurieren.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wie Sie die verschiedenen Konfigurationsdateien
in <filename class="directory">/etc</filename> benutzen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wie Sie mit <command>sysctl</command>-Variablen &os;
einstellen können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wie Sie die Platten-Performance einstellen und Kernel-Parameter
modifizieren können.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>die Grundlagen von &unix; und &os; (<xref linkend="basics"/>)
verstehen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Damit vertraut sein, wie Sie einen Kernel konfigurieren
und kompilieren (<xref linkend="kernelconfig"/>).</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-initial">
<title>Vorbereitende Konfiguration</title>
<sect2>
<title>Layout von Partitionen</title>
<indexterm><primary>Layout von Partitionen</primary></indexterm>
<indexterm><primary><filename
class="directory">/etc</filename></primary></indexterm>
<indexterm><primary><filename
class="directory">/var</filename></primary></indexterm>
<indexterm><primary><filename
class="directory">/usr</filename></primary></indexterm>
<sect3>
<title>Partitionen</title>
<para>Wenn Sie Dateisysteme mit &man.bsdlabel.8; oder
&man.sysinstall.8; anlegen, sollten Sie beachten, dass
Festplatten auf Daten in den äußeren Spuren
schneller zugreifen können als auf Daten in den
inneren Spuren. Daher sollten die kleineren oft benutzten
Dateisysteme, wie das Root-Dateisystem oder die Swap-Partition,
an den äußeren Rand der Platte gelegt werden.
Die größeren Partitionen wie <filename
class="directory">/usr</filename> sollten in die inneren Bereiche
gelegt werden. Es empfiehlt sich, die Partitionen in einer
ähnlichen Reihenfolge wie Root-Partition, Swap, <filename
class="directory">/var</filename> und <filename
class="directory">/usr</filename> anzulegen.</para>
<para>Die Größe der <filename
class="directory">/var</filename>-Partition ist abhängig vom
Zweck der Maschine. Das <filename
class="directory">/var</filename>-Dateisystem enthält
hauptsächlich Postfächer, den Spoolbereich zum Drucken und
Logdateien. Abhängig von der Anzahl der Systembenutzer und der
Aufbewahrungszeit für Logdateien, können gerade
die Postfächer und Logdateien zu ungeahnten Größen
wachsen. Die meisten Benutzer werden selten mehr als etwa ein
Gigabyte in <filename class="directory">/var</filename>
benötigen.</para>
<note>
<para>Ein paar Mal wird es vorkommen, dass viel Festplattenspeicher
in <filename class="directory">/var/tmp</filename> gebraucht
wird. Wenn neue Software mit &man.pkg.add.1; installiert wird,
extrahieren die Paketwerkzeuge eine vorübergehende Kopie der
Pakete unter <filename class="directory">/var/tmp</filename>. Die
Installation grosser Softwarepakete wie
<application>Firefox</application>,
<application>Openoffice</application> oder
<application>LibreOffice</application> kann sich wegen zu wenig
Speicherplatz in <filename class="directory">/var/tmp</filename>
als trickreich herausstellen.</para>
</note>
<para>Die <filename class="directory">/usr</filename>-Partition
enthält viele der Hauptbestandteile des Systems, dazu
gehöhren die &man.ports.7;-Sammlung (empfohlen) und die Quellen
(optional). Sowohl die Ports als auch die Quellen des Basissystems
sind zum Zeitpunkt der Installation optional, trotzdem sollten Sie
mindestens zwei&nbsp;Gigabyte für diese Partition
vorsehen.</para>
<para>Wenn Sie die Größe der Partitionen festlegen,
beachten Sie bitte das Wachstum Ihres Systems. Wenn Sie den
Platz auf einer Partition vollständig aufgebraucht haben,
eine andere Partition aber kaum benutzen, kann die Handhabung des
Systems schwierig werden.</para>
<note><para>Die automatische Partitionierung von &man.sysinstall.8;
mit <literal>Auto-defaults</literal> legt manchmal zu kleine
<filename class="directory">/</filename> und <filename
class="directory">/var</filename>-Partition an. Partitionieren Sie
weise und großzügig.</para></note>
</sect3>
<sect3 id="swap-design">
<title>Swap Partition</title>
<indexterm>
<primary>Swap-Partition</primary>
<secondary>Größe</secondary>
</indexterm>
<indexterm><primary>Swap-Partition</primary></indexterm>
<para>Als Daumenregel sollten Sie doppelt soviel Speicher
für die Swap-Partition vorsehen, als Sie Hauptspeicher
haben. Verfügt die Maschine beispielsweise über
128&nbsp;Megabyte Hauptspeicher, sollten Sie 256&nbsp;Megabyte
für den Swap-Bereich vorsehen. Systeme mit weniger Speicher
werden wahrscheinlich mit viel mehr Swap mehr leisten. Es
wird nicht empfohlen, weniger als 256&nbsp;Megabyte Swap einzurichten.
Außerdem sollten Sie künftige Speichererweiterungen
beachten, wenn Sie die Swap-Partition einrichten. Die
VM-Paging-Algorithmen im Kernel sind so eingestellt, dass
Sie am besten laufen, wenn die Swap-Partition mindestens
doppelt so groß wie der Hauptspeicher ist. Zu wenig
Swap kann zu einer Leistungsverminderung im
<foreignphrase>VM page scanning</foreignphrase>
Code führen, sowie Probleme verursachen, wenn Sie später
mehr Speicher in Ihre Maschine bauen.</para>
<para>Auf größeren Systemen mit mehreren SCSI-Laufwerken
(oder mehreren IDE-Laufwerken an unterschiedlichen Controllern)
empfehlen wir Ihnen, Swap-Bereiche auf bis zu
vier Laufwerken einzurichten. Diese Swap-Partitionen sollten
ungefähr dieselbe Größe haben. Der Kernel
kann zwar mit beliebigen Größen umgehen, aber
die internen Datenstrukturen skalieren bis zur vierfachen
Größe der größten Partition. Ungefähr
gleich große Swap-Partitionen erlauben es dem Kernel,
den Swap-Bereich optimal über die Laufwerke zu verteilen.
Große Swap-Bereiche, auch wenn sie nicht oft gebraucht
werden, sind nützlich, da sich ein speicherfressendes
Programm unter Umständen auch ohne einen Neustart des Systems
beenden lässt.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Warum partitionieren?</title>
<para>Gegen eine einzelne Partition sprechen mehrere Gründe.
Jede Partition hat im Betrieb unterschiedliche Eigenschaften
und die Trennung der Partitionen erlaubt es, die Dateisysteme
an diese Eigenschaften anzupassen. Die Root- und <filename
class="directory">/usr</filename>-Partitionen weisen meist nur
lesende Zugriffe auf, während <filename
class="directory">/var</filename> und <filename
class="directory">/var/tmp</filename> hauptsächlich
beschrieben werden.</para>
<para>Indem Sie ein System richtig partitionieren, verhindern
Sie, dass eine Fragmentierung in den häufig beschriebenen
Partitionen auf die meist nur gelesenen Partitionen
übergreift. Wenn Sie die häufig beschriebenen
Partitionen an den Rand der Platte, legen, dann wird die
I/O-Leistung diesen Partitionen steigen.
Die I/O-Leistung ist natürlich auch für große
Partitionen wichtig, doch erzielen Sie eine größere
Leistungssteigerung, wenn Sie <filename
class="directory">/var</filename> an den Rand der Platte legen.
Schließlich sollten Sie noch die Stabilität des Systems
beachten. Eine kleine Root-Partition, auf die meist nur lesend
zugegriffen wird, überlebt einen schlimmen Absturz
wahrscheinlich eher als eine große Partition.</para>
</sect3>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-core-configuration">
<title>Basiskonfiguration</title>
<indexterm>
<primary>rc-Dateien</primary>
<secondary><filename>rc.conf</filename></secondary>
</indexterm>
<para>Informationen zur Systemkonfiguration sind hauptsächlich
in <filename>/etc/rc.conf</filename>, die meist beim Start
des Systems verwendet wird, abgelegt. Der Name der Datei zeigt
ihren Zweck an: Sie enthält die Konfigurationen für
die <filename>rc*</filename> Dateien.</para>
<para>In <filename>rc.conf</filename> werden die Vorgabewerte aus
<filename>/etc/defaults/rc.conf</filename> überschrieben.
Die Vorgabedatei sollte nicht nach <filename
class="directory">/etc</filename> kopiert werden, da sie die
Vorgabewerte und keine Beispiele enthält. Jede systemspezifische
Änderung wird in <filename>rc.conf</filename> vorgenommen.</para>
<para>Um den administrativen Aufwand gering zu halten, existieren
in geclusterten Anwendungen mehrere Strategien,
globale Konfigurationen von systemspezifischen Konfigurationen
zu trennen. Der empfohlene Weg hält die globale Konfiguration
in einer separaten Datei z.B. <filename>/etc/rc.conf.local</filename>.
Zum Beispiel so:</para>
<itemizedlist>
<listitem><para><filename>/etc/rc.conf</filename>:</para>
<programlisting>sshd_enable="YES"
keyrate="fast"
defaultrouter="10.1.1.254"</programlisting></listitem>
<listitem><para><filename>/etc/rc.conf.local</filename>:</para>
<programlisting>hostname="node1.example.org"
ifconfig_fxp0="inet 10.1.1.1/8"</programlisting></listitem>
</itemizedlist>
<para>Die <filename>rc.conf</filename> Datei kann dann auf jedes
System mit <command>rsync</command> oder einem ähnlichen Programm
verteilt werden, während die <filename>rc.conf.local</filename>
Datei dabei systemspezifisch bleibt.</para>
<para>Bei einem Upgrade des Systems mit &man.sysinstall.8; oder
<command>make world</command> wird <filename>rc.conf</filename>
nicht überschrieben, so dass die Systemkonfiguration
erhalten bleibt.</para>
<tip>
<para>Die Konfigurationsdatei <filename>/etc/rc.conf</filename> wird
von &man.sh.1; gelesen. Dies erlaubt es dem Systemadministrator,
eine bestimmte Menge an Logik dieser Datei hinzuzufügen, was
dabei helfen kann, komplexe Konfigurationsszenarien zu erstellen.
Lesen Sie dazu &man.rc.conf.5;, um weitere Informationen zu diesem
Thema zu erhalten.</para>
</tip>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-appconfig">
<title>Konfiguration von Anwendungen</title>
<para>Installierte Anwendungen haben typischerweise
eigene Konfigurationsdateien, die eine eigene Syntax
verwenden. Damit diese Dateien leicht von der
Paketverwaltung gefunden und verwaltet werden können,
ist es wichtig, sie vom Basissystem zu trennen.</para>
<indexterm><primary>/usr/local/etc</primary></indexterm>
<para>Für gewöhnlich werden diese Dateien in <filename
class="directory">/usr/local/etc</filename> installiert. Besitzt
eine Anwendung viele Konfigurationsdateien, werden
diese in einem separaten Unterverzeichnis abgelegt.</para>
<para>Wenn ein Port oder ein Paket installiert wird, werden
normalerweise auch Beispiele für die Konfigurationsdateien
installiert. Diese erkennt man gewöhnlich an dem
Suffix <filename>.default</filename>. Wenn keine Konfigurationsdateien
für eine Anwendung existieren, werden sie durch
Kopieren der <filename>.default</filename> Dateien erstellt.</para>
<para>Als Beispiel sei <filename
class="directory">/usr/local/etc/apache</filename> gezeigt:</para>
<literallayout class="monospaced">-rw-r--r-- 1 root wheel 2184 May 20 1998 access.conf
-rw-r--r-- 1 root wheel 2184 May 20 1998 access.conf.default
-rw-r--r-- 1 root wheel 9555 May 20 1998 httpd.conf
-rw-r--r-- 1 root wheel 9555 May 20 1998 httpd.conf.default
-rw-r--r-- 1 root wheel 12205 May 20 1998 magic
-rw-r--r-- 1 root wheel 12205 May 20 1998 magic.default
-rw-r--r-- 1 root wheel 2700 May 20 1998 mime.types
-rw-r--r-- 1 root wheel 2700 May 20 1998 mime.types.default
-rw-r--r-- 1 root wheel 7980 May 20 1998 srm.conf
-rw-r--r-- 1 root wheel 7933 May 20 1998 srm.conf.default</literallayout>
<para>Anhand der Dateigröße erkennen Sie, dass sich
nur <filename>srm.conf</filename> geändert hat. Eine
spätere Aktualisierung des <application>Apache</application>-Ports
überschreibt diese Datei nicht.</para>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-starting-services">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Tom</firstname>
<surname>Rhodes</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Start von Diensten</title>
<indexterm>
<primary>Dienste</primary>
</indexterm>
<para>Viele Benutzer installieren Software Dritter auf &os;
mithilfe der Ports-Sammlung. Häufig soll die
Software bei einem Systemstart mitgestartet werden.
Beispielsweise sollen die Dienste
<filename role="package">mail/postfix</filename> oder
<filename role="package">www/apache13</filename> nach
einem Systemstart laufen. Dieser Abschnitt stellt
die Startprozeduren für Software Dritter vor.</para>
<para>Unter &os; werden die meisten der im System enthaltenen
Dienste wie &man.cron.8; mithilfe von Systemskripten gestartet.
Diese Skripten sind abhängig von der &os;- oder
Hersteller-Version. Allerdings kann ein Dienst mit
einfachen Skripten gestartet werden.</para>
<sect2>
<title>Dienste über das
<filename>rc.d</filename>-System starten</title>
<para>Mit <filename>rc.d</filename> lässt sich der Start
von Anwendungen besser steuern als mit den vorher besprochenen
Startskripten. Mit den im Abschnitt
<link linkend="configtuning-rcd">rc.d</link>
besprochenen Schlüsselwörtern können
Anwendungen in einer bestimmten Reihenfolge (zum Beispiel
nach <acronym>DNS</acronym>) gestartet werden und
Optionen können in <filename>rc.conf</filename>
statt fest im Startskript der Anwendung festgelegt werden.
Ein einfaches Startskript sieht wie folgt aus:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# PROVIDE: utility
# REQUIRE: DAEMON
# KEYWORD: shutdown
. /etc/rc.subr
name=utility
rcvar=utility_enable
command="/usr/local/sbin/utility"
load_rc_config $name
#
# DO NOT CHANGE THESE DEFAULT VALUES HERE
# SET THEM IN THE /etc/rc.conf FILE
#
utility_enable=${utility_enable-"NO"}
pidfile=${utility_pidfile-"/var/run/utility.pid"}
run_rc_command "$1"</programlisting>
<para>Dieses Skript stellt sicher, dass
<application>utility</application> nach den
<literal>DAEMON</literal>-Pseudodiensten gestartet wird.
Es stellt auch eine Methode bereit, die
Prozess-<acronym>ID</acronym> (<acronym>PID</acronym>)
der Anwendung in einer Datei zu speichern.</para>
<para>In <filename>/etc/rc.conf</filename> könnte
für diese Anwendung die folgende Zeile stehen:</para>
<programlisting>utility_enable="YES"</programlisting>
<para>Die Methode erleichtert den Umgang mit
Kommandozeilenargumenten, bindet Funktionen aus
<filename>/etc/rc.subr</filename> ein, ist kompatibel
zum Werkzeug &man.rcorder.8; und lässt sich
über <filename>rc.conf</filename> leichter
konfigurieren.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Andere Arten, um Dienste zu starten</title>
<para>Dienste wie <acronym>POP</acronym>3 oder
<acronym>IMAP</acronym> können über
&man.inetd.8; gestartet werden. Nach der Installation
der Anwendung aus der Ports-Sammlung muss eine
Konfigurationszeile in der Datei
<filename>/etc/inetd.conf</filename> hinzugefügt oder
in der aktuellen Konfiguration durch Entfernen der Kommentare
aktiviert werden. Der Abschnitt <xref
linkend="network-inetd"/> beschreibt den
<application>inetd</application> und dessen Konfiguration.</para>
<para>Systemdienste können auch mit &man.cron.8; gestartet
werden. Dieser Ansatz hat einige Vorteile; nicht zuletzt, weil
&man.cron.8; die Prozesse unter dem Eigentümer der
<filename>crontab</filename> startet, ist es möglich, dass
Dienste von nicht-<username>root</username> Benutzern gestartet
und gepflegt werden können.</para>
<para>Dies nutzt eine Eigenschaft von &man.cron.8;:
Für die Zeitangabe kann <literal>@reboot</literal>
eingesetzt werden. Damit wird das Kommando gestartet, wenn
&man.cron.8; kurz nach dem Systemboot gestartet wird.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-cron">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Tom</firstname>
<surname>Rhodes</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
<!-- 20 May 2003 -->
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Programme mit <command>cron</command> starten</title>
<indexterm>
<primary><command>cron</command></primary>
</indexterm>
<para>Ein sehr nützliches Werkzeug von &os; ist &man.cron.8;.
<command>cron</command> läuft im Hintergrund und
überprüft fortlaufend die Datei
<filename>/etc/crontab</filename>. Beim Start sucht
<command>cron</command> neue <filename>crontab</filename>-Dateien
im Verzeichnis <filename class="directory">/var/cron/tabs</filename>.
In den <filename class="directory">crontab</filename>-Dateien wird
festgelegt, welche Programme zu welchem Zeitpunkt laufen sollen.</para>
<para>Das Werkzeug <command>cron</command> verwendet
zwei verschiedene Konfigurationsdateien: Die
System-<filename>crontab</filename> und die
Benutzer-<filename>crontab</filename>. Der einzige Unterschied
zwischen beiden Formaten ist das sechste Feld. In der
System-<filename>crontab</filename> gibt das sechste Feld das
Konto an, unter dem ein Kommando läuft. Aus der
System-<filename>crontab</filename> können daher
Kommandos unter beliebigen Konten gestartet werden.
In der Benutzer-<filename>crontab</filename> gibt das
sechste Feld das auszuführende Kommando an. Alle
Kommandos laufen unter dem Konto, unter dem die
<filename>crontab</filename> erstellt wurde (ein
wichtiges Sicherheitsmerkmal).</para>
<note>
<para>Benutzer können mit Benutzer-<filename>crontabs</filename>
ohne <username>root</username>-Rechte Befehle terminieren.
Die Kommandos in Benutzer-<filename>crontabs</filename> laufen
unter dem Benutzer, der die <filename>crontab</filename>
erstellt hat.</para>
<para>Der Benutzer <username>root</username> kann, wie
jeder andere Benutzer, eine Benutzer-<filename>crontab</filename>
besitzen. Die Benutzer-<filename>crontab</filename> von
<username>root</username> ist nicht mit der Datei
<filename>/etc/crontab</filename>, der
System-<filename>crontab</filename>, zu verwechseln.
Normalerweise besitzt <username>root</username>, wegen
der Existenz der System-<filename>crontab</filename>, keine
eigene Benutzer-<filename>crontab</filename>.</para>
</note>
<para>Der folgende Auszug aus der System-<filename>crontab</filename>
<filename>/etc/crontab</filename> zeigt den Aufbau
einer <filename>crontab</filename>-Datei:</para>
<programlisting># /etc/crontab - root's crontab for FreeBSD
#
# &dollar;FreeBSD: src/etc/crontab,v 1.32 2002/11/22 16:13:39 tom Exp &dollar;
# <co id="co-comments"/>
#
SHELL=/bin/sh
PATH=/etc:/bin:/sbin:/usr/bin:/usr/sbin <co id="co-env"/>
HOME=/var/log
#
#
#minute hour mday month wday who command <co id="co-field-descr"/>
#
#
*/5 * * * * root /usr/libexec/atrun <co id="co-main"/></programlisting>
<calloutlist>
<callout arearefs="co-comments">
<para>Das Zeichen <literal>#</literal> leitet, wie in
den meisten Konfigurationsdateien, einen Kommentar ein.
Benutzen Sie Kommentare, um die Funktion eines Eintrags
zu erläutern. Kommentare müssen in einer
extra Zeile stehen. Sie können nicht in derselben
Zeile wie ein Kommando stehen, da sie sonst Teil des
Kommandos wären. Leerzeilen in dieser Datei
werden ignoriert.</para>
</callout>
<callout arearefs="co-env">
<para>Umgebungsvariablen werden mit dem Gleichheits-Zeichen
(<literal>=</literal>) festgelegt. Im Beispiel werden
die Variablen <envar>SHELL</envar>, <envar>PATH</envar>
und <envar>HOME</envar> definiert. Wenn die Variable
<envar>SHELL</envar> nicht definiert wird, benutzt
<command>cron</command> die Shell <command>sh</command>.
Wird die Variable <envar>PATH</envar> nicht gesetzt,
müssen alle Pfadangaben absolut sein, da es keinen
Vorgabewert für <envar>PATH</envar> gibt. Der
Vorgabewert für <envar>HOME</envar> ist das
Heimatverzeichnis des Accounts, dem die
<filename>crontab</filename> gehört.</para>
</callout>
<callout arearefs="co-field-descr">
<para>In dieser Zeile werden sieben Felder beschrieben:
<literal>minute</literal>, <literal>hour</literal>,
<literal>mday</literal>, <literal>month</literal>,
<literal>wday</literal>, <literal>who</literal>
und <literal>command</literal>. Die ersten Felder
legen den Zeitpunkt fest, an dem ein Kommando laufen
soll. Das Feld <literal>minute</literal> legt die
Minute fest, das Feld <literal>hour</literal> die
Stunde, das Feld <literal>mday</literal> den Tag
des Monats. Im Feld <literal>month</literal>
wird der Monat und im Feld <literal>wday</literal>
der Wochentag festgelegt. Alle Felder müssen
numerische Werte enthalten und die Zeitangaben sind
im 24-Stunden-Format. Das Feld <literal>who</literal>
gibt es nur in der Datei <filename>/etc/crontab</filename>
und gibt den Account an, unter dem das Kommando laufen
soll. In den <filename>crontab</filename>-Dateien
einzelner Accounts existiert dieses Feld nicht. Im
letzten Feld wird schließlich das auszuführende
Kommando angegeben.</para>
</callout>
<callout arearefs="co-main">
<para>Diese Zeile definiert die Zeitpunkte an denen das
Kommando <command>atrun</command> laufen soll. Beachten
Sie die Zeichenfolge <literal>*/5</literal> gefolgt von
mehreren <literal>*</literal>-Zeichen. Das Zeichen
<literal>*</literal> ist ein Platzhalter und steht
für <emphasis>jede</emphasis> mögliche Zeit.
Diese Zeile führt das Kommando <command>atrun</command>
unter dem <username>root</username>-Account alle fünf
Minuten aus. Mehr über das Kommando
<command>atrun</command> erfahren Sie in der
Hilfeseite &man.atrun.8;.</para>
<para>Bei den Kommandos können beliebige Optionen
angegeben werden. Wenn das Kommando zu lang ist und
auf der nächsten Zeile fortgesetzt werden soll,
muss am Ende der Zeile das Fortsetzungszeichen
(<literal>\</literal>) angegeben werden.</para>
</callout>
</calloutlist>
<para>Bis auf das sechste Feld, das den Account angibt, sieht
jede <filename>crontab</filename>-Datei so wie das Beispiel
aus. Das sechste Feld existiert nur in der Systemdatei
<filename>/etc/crontab</filename>. In den restlichen
<filename>crontab</filename>-Dateien fehlt dieses Feld.</para>
<sect2 id="configtuning-installcrontab">
<title><filename>crontab</filename> installieren</title>
<important>
<para>Die nachstehende Prozedur gilt nur für
Benutzer-<filename>crontabs</filename>. Die
System-<filename>crontab</filename> können
Sie einfach mit Ihrem Lieblingseditor editieren.
Das Werkzeug <command>cron</command> bemerkt, dass
sich die Datei geändert hat und wird die neue
Version benutzen. Lesen Sie bitte auch die FAQ
zur Meldung <ulink
url="&url.books.faq;/admin.html#ROOT-NOT-FOUND-CRON-ERRORS">root: not found</ulink>.</para>
</important>
<para>Eine Benutzer-<filename>crontab</filename>, beispielsweise
die Datei <filename>crontab</filename>, können Sie mit
jedem Editor erstellen. Die Benutzer-<filename>crontab</filename>
installieren Sie mit dem nachstehenden Befehl:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>crontab crontab</userinput></screen>
<para>Das Argument zum Befehl <command>crontab</command>
ist die vorher erstellte Datei <filename>crontab</filename>.</para>
<para>Der Befehl <command>crontab -l</command> zeigt
die installierte <filename>crontab</filename>-Datei an.</para>
<para>Benutzer, die eine eigene <filename>crontab</filename>-Datei
ohne Vorlage erstellen wollen, können den Befehl
<command>crontab -e</command> verwenden. Dieser Befehl
ruft einen Editor auf und installiert beim Verlassen des
Editors die <filename>crontab</filename>-Datei.</para>
<para>Wollen Sie die installierte
Benutzer-<filename>crontab</filename> entfernen, rufen Sie den
Befehl <command>crontab</command> mit der Option
<option>-r</option> auf.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-rcd">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Tom</firstname>
<surname>Rhodes</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
<!-- 16 May 2003 -->
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Das rc-System für Systemdienste</title>
<para>2002 wurde das <application>rc.d</application>-System von
NetBSD zum Start von Systemdiensten in &os; integriert.
Die zu diesem System gehörenden Dateien sind im
Verzeichnis <filename class="directory">/etc/rc.d</filename> abgelegt.
Die Skripten in diesem Verzeichnis akzeptieren die
Optionen <option>start</option>, <option>stop</option>
und <option>restart</option>. Beispielsweise kann
&man.sshd.8; mit dem nachstehenden Kommando neu gestartet
werden:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/etc/rc.d/sshd restart</userinput></screen>
<para>Analog können Sie andere Dienste starten und stoppen.
Normalerweise werden die Dienste beim Systemstart über
Einträge in der Datei &man.rc.conf.5; automatisch gestartet.
Der Network Address
Translation D&aelig;mon wird zum Beispiel mit dem folgenden
Eintrag in <filename>/etc/rc.conf</filename> aktiviert:</para>
<programlisting>natd_enable="YES"</programlisting>
<para>Wenn dort bereits die Zeile <option>natd_enable="NO"</option>
existiert, ändern Sie einfach <option>NO</option> in
<option>YES</option>. Die rc-Skripten starten, wie unten
beschrieben, auch abhängige Dienste.</para>
<para>Da das <application>rcNG</application>-System primär
zum automatischen Starten und Stoppen von Systemdiensten
dient, funktionieren die Optionen <option>start</option>,
<option>stop</option> und <option>restart</option> nur,
wenn die entsprechenden Variablen in
<filename>/etc/rc.conf</filename> gesetzt sind. Beispielsweise
funktioniert das Kommando <command>sshd restart</command>
nur dann, wenn in <filename>/etc/rc.conf</filename> die
Variable <varname>sshd_enable</varname> auf <option>YES</option>
gesetzt wurde. Wenn Sie die Optionen <option>start</option>,
<option>stop</option> oder <option>restart</option>
unabhängig von den Einstellungen in
<filename>/etc/rc.conf</filename> benutzen wollen,
müssen Sie den Optionen mit dem Präfix
<quote>one</quote> verwenden. Um beispielsweise
<command>sshd</command> unabhängig von den
Einstellungen in <filename>/etc/rc.conf</filename> neu
zu starten, benutzen Sie das nachstehende Kommando:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/etc/rc.d/sshd onerestart</userinput></screen>
<para>Ob ein Dienst in <filename>/etc/rc.conf</filename>
aktiviert ist, können Sie leicht herausfinden, indem
Sie das entsprechende <filename>rc.d</filename>-Skript
mit der Option <option>rcvar</option> aufrufen. Ein
Administrator kann beispielsweise wie folgt prüfen, ob
der <command>sshd</command>-Dienst in
<filename>/etc/rc.conf</filename> aktiviert ist:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/etc/rc.d/sshd rcvar</userinput>
# sshd
$sshd_enable=YES</screen>
<note>
<para>Die zweite Zeile (<literal># sshd</literal>) wird
vom Kommando <command>sshd</command> ausgegeben; sie
kennzeichnet nicht die Eingabeaufforderung von
<username>root</username>.</para>
</note>
<para>Ob ein Dienst läuft, kann mit der Option
<option>status</option> abgefragt werden. Das folgende
Kommando überprüft, ob der <command>sshd</command>
auch wirklich gestartet wurde:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/etc/rc.d/sshd status</userinput>
sshd is running as pid 433.</screen>
<para>Einige Dienste können über die Option
<option>reload</option> neu initialisiert werden. Dazu wird
dem Dienst über ein Signal mitgeteilt,
dass er seine Konfigurationsdateien neu einlesen soll.
Oft wird dazu das Signal <literal>SIGHUP</literal>
verwendet. Beachten Sie aber, dass nicht alle Dienste diese
Option unterstützen.</para>
<para>Die meisten Systemdienste werden beim Systemstart vom
<application>rc.d</application>-System gestartet. Zum Beispiel
aktiviert das Skript <filename>bgfsck</filename> die Prüfung
von Dateisystemen im Hintergrund. Das Skript gibt die folgende
Meldung aus, wenn es gestartet wird:</para>
<screen>Starting background file system checks in 60 seconds.</screen>
<para>Viele Systemdienste hängen von anderen Diensten
ab. NIS und andere RPC-basierende Systeme hängen
beispielsweise von dem <command>rpcbind</command>-Dienst
(portmapper) ab. Im Kopf der Startskripten befinden sich
die Informationen über Abhängigkeiten von anderen
Diensten und weitere Metadaten.Mithilfe dieser Daten
bestimmt das Programm &man.rcorder.8; beim Systemstart die
Startreihenfolge der Dienste.</para>
<para>Folgende Schlüsselwörter müssen im Kopf aller
Startskripten verwendet werden (da sie von &man.rc.subr.8; zum
<quote>Aktivieren</quote> des Startskripts benötigt
werden:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para><literal>PROVIDE</literal>: Gibt die Namen der Dienste an,
die mit dieser Datei zur Verfügung gestellt werden.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Die folgenden Schlüsselwörter können im Kopf
des Startskripts angegeben werden. Sie sind zwar nicht unbedingt
notwendig, sind aber hilfreich beim Umgang mit
&man.rcorder.8;:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para><literal>REQUIRE</literal>: Gibt die Namen der Dienste an,
von denen dieser Dienst abhängt. Diese Datei wird
<emphasis>nach</emphasis> den angegebenen Diensten
ausgeführt.</para>
</listitem>
<listitem>
<para><literal>BEFORE</literal>: Zählt Dienste auf,
die auf diesen Dienst angewiesen sind. Diese Datei wird
<emphasis>vor</emphasis> den angegebenen Diensten
ausgeführt.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Durch das Verwenden dieser Schlüsselwörter kann
ein Administrator die Startreihenfolge von Systemdiensten
feingranuliert steuern, ohne mit den
Schwierigkeiten des <quote>runlevel</quote>-Systems
anderer &unix; Systeme kämpfen zu müssen.</para>
<para>Weitere Informationen über das
<filename>rc.d</filename>-System finden sich in den
Manualpages zu &man.rc.8; sowie &man.rc.subr.8;. Wenn Sie
Ihre eigenen <filename>rc.d</filename>-Skripte schreiben
wollen, sollten Sie den Artikel
<ulink url="&url.articles.rc-scripting.en">Practical rc.d
scripting in BSD</ulink> lesen.</para>
</sect1>
<sect1 id="config-network-setup">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Marc</firstname>
<surname>Fonvieille</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
<!-- 6 October 2002 -->
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Einrichten von Netzwerkkarten</title>
<indexterm>
<primary>Netzwerkkarten</primary>
<secondary>einrichten</secondary>
</indexterm>
<para>Ein Rechner ohne Netzanschluss ist heute nicht mehr
vorstellbar. Die Konfiguration einer Netzwerkkarte gehört zu
den alltäglichen Aufgaben eines &os; Administrators.</para>
<sect2>
<title>Bestimmen des richtigen Treibers</title>
<indexterm>
<primary>Netzwerkkarten</primary>
<secondary>Treiber</secondary>
</indexterm>
<para>Bevor Sie anfangen, sollten Sie das Modell Ihrer Karte kennen,
wissen welchen Chip die Karte benutzt und bestimmen, ob es sich
um eine PCI- oder ISA-Karte handelt. Eine Aufzählung der
unterstützten PCI- und ISA-Karten finden Sie in der
Liste der unterstützen Geräte. Schauen Sie nach, ob Ihre
Karte dort aufgeführt ist.</para>
<para>Wenn Sie wissen, dass Ihre Karte unterstützt wird,
müssen Sie den Treiber für Ihre Karte bestimmen.
<filename>/usr/src/sys/conf/NOTES</filename> und
<filename>/usr/src/sys/<replaceable>arch</replaceable>/conf/NOTES</filename>
enthalten eine
Liste der verfügbaren Treiber mit Informationen zu den
unterstützten Chipsätzen und Karten. Wenn Sie sich nicht
sicher sind, ob Sie den richtigen Treiber ausgewählt haben,
lesen Sie die Hilfeseite des Treibers. Die Hilfeseite enthält
weitere Informationen über die unterstützten Geräte
und macht auch auf mögliche Probleme aufmerksam.</para>
<para>Wenn Sie eine gebräuchliche Karte besitzen, brauchen Sie
meistens nicht lange nach dem passenden Treiber zu suchen. Die
Treiber zu diesen Karten sind schon im
<filename>GENERIC</filename>-Kernel enthalten und die Karte sollte
während des Systemstarts erkannt werden:</para>
<screen>dc0: &lt;82c169 PNIC 10/100BaseTX&gt; port 0xa000-0xa0ff mem 0xd3800000-0xd38
000ff irq 15 at device 11.0 on pci0
miibus0: &lt;MII bus&gt; on dc0
bmtphy0: &lt;BCM5201 10/100baseTX PHY&gt; PHY 1 on miibus0
bmtphy0: 10baseT, 10baseT-FDX, 100baseTX, 100baseTX-FDX, auto
dc0: Ethernet address: 00:a0:cc:da:da:da
dc0: [ITHREAD]
dc1: &lt;82c169 PNIC 10/100BaseTX&gt; port 0x9800-0x98ff mem 0xd3000000-0xd30
000ff irq 11 at device 12.0 on pci0
miibus1: &lt;MII bus&gt; on dc1
bmtphy1: &lt;BCM5201 10/100baseTX PHY&gt; PHY 1 on miibus1
bmtphy1: 10baseT, 10baseT-FDX, 100baseTX, 100baseTX-FDX, auto
dc1: Ethernet address: 00:a0:cc:da:da:db
dc1: [ITHREAD]</screen>
<para>Im Beispiel erkennt das System zwei Karten, die den
&man.dc.4; Treiber benutzen.</para>
<para>Ist der Treiber für Ihre Netzwerkkarte nicht
in <filename>GENERIC</filename> enthalten, müssen
Sie den Treiber laden, um die Karte zu benutzen.
Sie können den Treiber auf zwei Arten laden:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Am einfachsten ist es, das Kernelmodul für
Ihre Karte mit &man.kldload.8; zu laden. Allerdings
gibt es nicht für alle Karten Kernelmodule;
zum Beispiel gibt es keine Kernelmodule für
ISA-Karten.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Alternativ können Sie den Treiber für die
Karte fest in den Kernel einbinden. Schauen Sie sich dazu
<filename>/usr/src/sys/conf/NOTES</filename>,
<filename>/usr/src/sys/<replaceable>arch</replaceable>/conf/NOTES</filename>
und die Hilfeseite des Treibers, den Sie in den Kernel
einbinden möchten, an. Die Übersetzung des Kernels
wird in <xref linkend="kernelconfig"/> beschrieben. Wenn
Ihre Karte während des Systemstarts vom Kernel
(<filename>GENERIC</filename>) erkannt wurde, müssen
Sie den Kernel nicht neu übersetzen.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<sect3 id="config-network-ndis">
<title>&windows;-NDIS-Treiber einsetzen</title>
<indexterm><primary>NDIS</primary></indexterm>
<indexterm><primary>NDISulator</primary></indexterm>
<indexterm><primary>&windows;-Treiber</primary></indexterm>
<indexterm><primary>Microsoft Windows</primary></indexterm>
<indexterm>
<primary>Microsoft Windows</primary>
<secondary>Gerätetreiber</secondary></indexterm>
<indexterm><primary>KLD (kernel loadable object)</primary></indexterm>
<!-- Hm. Soll man den letzten Indexterm abwandeln, d.h. die
Langversion weglassen? Keine Ahnung. Wenn ja, dann muss das
auch in handbook/linuxemu/chapter.sgml passieren! -->
<para>Leider stellen nach wie vor viele Unternehmen die
Spezifikationen ihrer Treiber der Open Source Gemeinde
nicht zur Verfügung, weil sie diese Informationen
als Geschäftsgeheimnisse betrachten. Daher haben die
Entwickler von FreeBSD und anderen Betriebssystemen nur
zwei Möglichkeiten. Entweder versuchen sie in einem
aufwändigen Prozess den Treiber durch
<foreignphrase>Reverse Engineering</foreignphrase>
nachzubauen, oder sie versuchen, die vorhandenen
Binärtreiber der &microsoft.windows;-Plattform zu
verwenden. Die meisten Entwickler, darunter auch die an
FreeBSD beteiligten, haben sich für den zweiten Ansatz
entschieden.</para>
<para>Bill Paul (wpaul) ist es zu verdanken, dass es seit
eine <quote>native</quote> Unterstützung der
<foreignphrase>Network Driver Interface
Specification</foreignphrase> (NDIS) gibt. Der
FreeBSD NDISulator (auch als Project Evil bekannt) nutzt
den binären &windows;-Treiber, indem er diesem vorgibt,
unter &windows; zu laufen. Da der &man.ndis.4;-Treiber
eine &windows;-Binärdatei nutzt, kann er nur auf
&i386;- und amd64-Systemen verwendet werden.</para>
<note>
<para>Der &man.ndis.4;-Treiber unterstützt primär
PCI-, CardBus- sowie PCMCIA-Geräte, USB-Geräte
werden hingegen noch nicht unterstützt.</para>
</note>
<para>Um den NDISulator zu verwenden, benötigen Sie drei
Dinge:</para>
<orderedlist>
<listitem>
<para>Die Kernelquellen</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Den &windowsxp;-Binärtreiber
(mit der Erweiterung <filename>.SYS</filename>)</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Konfigurationsdatei des &windowsxp;-Treibers
(mit der Erweiterung <filename>.INF</filename>)</para>
</listitem>
</orderedlist>
<para>Suchen Sie die Dateien für Ihre Karte. Diese
befinden sich meistens auf einer beigelegten CD-ROM, oder
können von der Internetseite des Herstellers
heruntergeladen werden. In den folgenden Beispielen werden
die Dateien <filename>W32DRIVER.SYS</filename> und
<filename>W32DRIVER.INF</filename> verwendet.</para>
<note>
<para>Sie können einen &windows;/i386-Treiber nicht
unter &os;/amd64 einsetzen, vielmehr benötigen Sie
dafür einen &windows;/amd64-Treiber.</para>
</note>
<para>Als Nächstes kompilieren Sie den binären
Treiber, um ein Kernelmodul zu erzeugen. Dazu rufen Sie als
<username>root</username> &man.ndisgen.8; auf:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>ndisgen <replaceable>/path/to/W32DRIVER.INF</replaceable> <replaceable>/path/to/W32DRIVER.SYS</replaceable></userinput></screen>
<para>&man.ndisgen.8; arbeitet interaktiv, benötigt es
weitere Informationen, so fragt es Sie danach. Als Ergebnis
erhalten Sie ein Kernelmodul im Arbeitsverzeichnis, das Sie
wie folgt laden können:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>kldload <replaceable>./W32DRIVER.ko</replaceable></userinput></screen>
<para>Neben dem vorhin erzeugten Kernelmodul müssen Sie
auch die Kernelmodule <filename>ndis.ko</filename> und
<filename>if_ndis.ko</filename> laden. Diese Module sollten
automatisch geladen werden, wenn Sie ein von &man.ndis.4;
abhängiges Modul laden. Wollen Sie die Module hingegen
manuell laden, geben Sie die folgenden Befehle ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>kldload ndis</userinput>
&prompt.root; <userinput>kldload if_ndis</userinput></screen>
<para>Der erste Befehl lädt dabei den NDIS-Miniport-Treiber,
der zweite das tatsächliche Netzwerkgerät.</para>
<para>Überprüfen Sie nun die Ausgabe von &man.dmesg.8;
auf eventuelle Fehler während des Ladevorgangs. Gab es
dabei keine Probleme, sollten Sie eine Ausgabe ähnlich
der folgenden erhalten:</para>
<screen>ndis0: &lt;Wireless-G PCI Adapter&gt; mem 0xf4100000-0xf4101fff irq 3 at device 8.0 on pci1
ndis0: NDIS API version: 5.0
ndis0: Ethernet address: 0a:b1:2c:d3:4e:f5
ndis0: 11b rates: 1Mbps 2Mbps 5.5Mbps 11Mbps
ndis0: 11g rates: 6Mbps 9Mbps 12Mbps 18Mbps 36Mbps 48Mbps 54Mbps</screen>
<para>Ab jetzt können Sie mit dem Gerät
<devicename>ndis0</devicename> wie mit jeder anderen
Gerätedatei (etwa <devicename>dc0</devicename>)
arbeiten.</para>
<para>Wie jedes Kernelmodul können auch die NDIS-Module
beim Systemstart automatisch geladen werden. Dazu kopieren
Sie das erzeugte Modul (<filename>W32DRIVER_SYS.ko</filename>)
in das Verzeichnis <filename
class="directory">/boot/modules</filename>. Danach
fügen Sie die folgende Zeile in
<filename>/boot/loader.conf</filename> ein:</para>
<programlisting>W32DRIVER_SYS_load="YES"</programlisting>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>Konfiguration von Netzwerkkarten</title>
<indexterm>
<primary>Netzwerkkarten</primary>
<secondary>einrichten</secondary>
</indexterm>
<para>Nachdem der richtige Treiber für die Karte geladen ist,
muss die Karte konfiguriert werden. Unter Umständen ist
die Karte schon während der Installation mit
<application>sysinstall</application> konfiguriert worden.</para>
<para>Das nachstehende Kommando zeigt die Konfiguration der Karten
eines Systems an:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>ifconfig</userinput>
dc0: flags=8843&lt;UP,BROADCAST,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST&gt; metric 0 mtu 1500
options=80008&lt;VLAN_MTU,LINKSTATE&gt;
ether 00:a0:cc:da:da:da
inet 192.168.1.3 netmask 0xffffff00 broadcast 192.168.1.255
media: Ethernet autoselect (100baseTX &lt;full-duplex&gt;)
status: active
dc1: flags=8802&lt;UP,BROADCAST,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST&gt; metric 0 mtu 1500
options=80008&lt;VLAN_MTU,LINKSTATE&gt;
ether 00:a0:cc:da:da:db
inet 10.0.0.1 netmask 0xffffff00 broadcast 10.0.0.255
media: Ethernet 10baseT/UTP
status: no carrier
plip0: flags=8810&lt;POINTOPOINT,SIMPLEX,MULTICAST&gt; metric 0 mtu 1500
lo0: flags=8049&lt;UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST&gt; metric 0 mtu 16384
options=3&lt;RXCSUM,TXCSUM&gt;
inet6 fe80::1%lo0 prefixlen 64 scopeid 0x4
inet6 ::1 prefixlen 128
inet 127.0.0.1 netmask 0xff000000
nd6 options=3&lt;PERFORMNUD,ACCEPT_RTADV&gt;</screen>
<para>Im Beispiel werden Informationen zu den folgenden Geräten
angezeigt:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para><devicename>dc0</devicename>: Der erste
Ethernet-Adapter</para>
</listitem>
<listitem>
<para><devicename>dc1</devicename>: Der zweite
Ethernet-Adapter</para>
</listitem>
<listitem>
<para><devicename>plip0</devicename>: Die parallele
Schnittstelle (falls Ihr System über eine
derartige Schnittstelle verfügt)</para>
</listitem>
<listitem>
<para><devicename>lo0</devicename>: Das Loopback-Gerät</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Der Name der Netzwerkkarte wird aus dem Namen des Treibers und
einer Zahl zusammengesetzt. Die Zahl gibt die Reihenfolge an, in
der die Geräte beim Systemstart erkannt wurden. Die dritte
Karte, die den &man.sis.4; Treiber benutzt, würde
beispielsweise <devicename>sis2</devicename> heißen.</para>
<para>Der Adapter <devicename>dc0</devicename> aus dem Beispiel ist
aktiv. Sie erkennen das an den folgenden Hinweisen:</para>
<orderedlist>
<listitem>
<para><literal>UP</literal> bedeutet, dass die Karte
konfiguriert und aktiv ist.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Der Karte wurde die Internet-Adresse (<literal>inet</literal>)
<hostid role="ipaddr">192.168.1.3</hostid> zugewiesen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Subnetzmaske ist richtig
(<hostid role="netmask">0xffffff00</hostid> entspricht
<hostid role="netmask">255.255.255.0</hostid>).</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Broadcast-Adresse <hostid
role="ipaddr">192.168.1.255</hostid> ist richtig.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die MAC-Adresse der Karte (<literal>ether</literal>)
lautet <hostid role="mac">00:a0:cc:da:da:da</hostid>.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die automatische Medienerkennung ist aktiviert
(<literal>media: Ethernet autoselect (100baseTX
&lt;full-duplex&gt;)</literal>). Der Adapter
<devicename>dc1</devicename> benutzt das Medium
<literal>10baseT/UTP</literal>. Weitere Informationen
über die einstellbaren Medien entnehmen
Sie bitte der Hilfeseite des Treibers.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Der Verbindungsstatus (<literal>status</literal>) ist
<literal>active</literal>, das heißt es wurde ein
Trägersignal entdeckt. Für
<devicename>dc1</devicename> wird <literal>status: no
carrier</literal> angezeigt. Das ist normal, wenn kein Kabel
an der Karte angeschlossen ist.</para>
</listitem>
</orderedlist>
<para>Wäre die Karte nicht konfiguriert, würde die Ausgabe
von &man.ifconfig.8; so aussehen:</para>
<screen>dc0: flags=8843&lt;BROADCAST,SIMPLEX,MULTICAST&gt; metric 0 mtu 1500
options=80008&lt;VLAN_MTU,LINKSTATE&gt;
ether 00:a0:cc:da:da:da
media: Ethernet autoselect (100baseTX &lt;full-duplex&gt;)
status: active</screen>
<para>Sie brauchen die Berechtigungen von <username>root</username>, um
Ihre Karte zu konfigurieren. Die Konfiguration kann auf der
Kommandozeile mit &man.ifconfig.8; erfolgen, allerdings
müsste sie dann nach jedem Neustart wiederholt werden.
Dauerhaft wird die Karte in <filename>/etc/rc.conf</filename>
konfiguriert.</para>
<para>Öffnen Sie <filename>/etc/rc.conf</filename> mit Ihrem
Lieblingseditor und fügen Sie für jede Karte Ihres
Systems eine Zeile hinzu. In dem hier diskutierten Fall wurden
die nachstehenden Zeilen eingefügt:</para>
<programlisting>ifconfig_dc0="inet 192.168.1.3 netmask 255.255.255.0"
ifconfig_dc1="inet 10.0.0.1 netmask 255.255.255.0 media 10baseT/UTP"</programlisting>
<para>Ersetzen Sie <devicename>dc0</devicename>,
<devicename>dc1</devicename> usw. durch die Gerätenamen Ihrer
Karten und setzen Sie die richtigen IP-Adressen ein. Die
Hilfeseiten des Treibers und &man.ifconfig.8; enthalten weitere
Einzelheiten über verfügbare Optionen. Die Syntax von
<filename>/etc/rc.conf</filename> wird in &man.rc.conf.5;
erklärt.</para>
<para>Wenn Sie das Netz während der Installation
konfiguriert haben, existieren vielleicht schon Einträge
für Ihre Karten. Überprüfen Sie
<filename>/etc/rc.conf</filename> bevor Sie weitere Zeilen
hinzufügen.</para>
<para>In <filename>/etc/hosts</filename> können Sie die Namen
und IP-Adressen der Rechner Ihres LANs eintragen. Weitere
Informationen entnehmen Sie bitte &man.hosts.5; und
<filename>/usr/share/examples/etc/hosts</filename>.</para>
<note>
<para>Soll Ihr System sich auch mit dem Internet verbinden
können, müssen Sie Default-Gateway und
Nameserver manuell konfigurieren:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>echo 'defaultrouter="<replaceable>Ihr_Default_Gateway</replaceable>"' &gt;&gt; /etc/rc.conf</userinput>
&prompt.root; <userinput>echo 'nameserver <replaceable>Ihr_DNS_Server</replaceable>' &gt;&gt; /etc/resolv.conf</userinput></screen>
</note>
</sect2>
<sect2>
<title>Test und Fehlersuche</title>
<para>Nachdem Sie die notwendigen Änderungen in
<filename>/etc/rc.conf</filename> vorgenommen haben, führen
Sie einen Neustart Ihres Systems durch. Dadurch werden die Adapter
konfiguriert und Sie stellen sicher, dass der Start ohne
Konfigurationsfehler erfolgt. Alternativ können Sie
auch lediglich die Netzwerkeinstellungen neu initialisieren:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/etc/rc.d/netif restart</userinput></screen>
<note>
<para>Haben Sie ein Default-Gateway definiert (in der Datei
<filename>/etc/rc.conf</filename>), müssen Sie
auch den folgenden Befehl ausführen:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/etc/rc.d/routing restart</userinput></screen>
</note>
<para>Wenn das System gestartet ist, sollten Sie die Netzwerkkarten
testen.</para>
<sect3>
<title>Test der Ethernet-Karte</title>
<indexterm>
<primary>Netzwerkkarten</primary>
<secondary>testen</secondary>
</indexterm>
<para>Mit zwei Tests können Sie prüfen, ob die
Ethernet-Karte richtig konfiguriert ist. Testen Sie zuerst mit
<command>ping</command> den Adapter selbst und sprechen Sie dann
eine andere Maschine im LAN an.</para>
<para>Zuerst, der Test des Adapters:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>ping -c5 192.168.1.3</userinput>
PING 192.168.1.3 (192.168.1.3): 56 data bytes
64 bytes from 192.168.1.3: icmp_seq=0 ttl=64 time=0.082 ms
64 bytes from 192.168.1.3: icmp_seq=1 ttl=64 time=0.074 ms
64 bytes from 192.168.1.3: icmp_seq=2 ttl=64 time=0.076 ms
64 bytes from 192.168.1.3: icmp_seq=3 ttl=64 time=0.108 ms
64 bytes from 192.168.1.3: icmp_seq=4 ttl=64 time=0.076 ms
--- 192.168.1.3 ping statistics ---
5 packets transmitted, 5 packets received, 0% packet loss
round-trip min/avg/max/stddev = 0.074/0.083/0.108/0.013 ms</screen>
<para>Jetzt versuchen wir, eine andere Maschine im LAN zu
erreichen:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>ping -c5 192.168.1.2</userinput>
PING 192.168.1.2 (192.168.1.2): 56 data bytes
64 bytes from 192.168.1.2: icmp_seq=0 ttl=64 time=0.726 ms
64 bytes from 192.168.1.2: icmp_seq=1 ttl=64 time=0.766 ms
64 bytes from 192.168.1.2: icmp_seq=2 ttl=64 time=0.700 ms
64 bytes from 192.168.1.2: icmp_seq=3 ttl=64 time=0.747 ms
64 bytes from 192.168.1.2: icmp_seq=4 ttl=64 time=0.704 ms
--- 192.168.1.2 ping statistics ---
5 packets transmitted, 5 packets received, 0% packet loss
round-trip min/avg/max/stddev = 0.700/0.729/0.766/0.025 ms</screen>
<para>Sie können auch den Namen der Maschine anstelle von
<hostid role="ipaddr">192.168.1.2</hostid> benutzen, wenn Sie
<filename>/etc/hosts</filename> entsprechend eingerichtet
haben.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Fehlersuche</title>
<indexterm>
<primary>Netzwerkkarten</primary>
<secondary>Fehlersuche</secondary>
</indexterm>
<para>Fehler zu beheben, ist immer sehr mühsam.
Indem Sie die einfachen Sachen zuerst prüfen,
erleichtern Sie sich die Aufgabe. Steckt das Netwerkkabel?
Sind die Netzwerkdienste richtig konfiguriert? Funktioniert
die Firewall? Wird die Netwerkkarte von &os;
unterstützt? Lesen Sie immer die Hardware-Informationen
des Releases, bevor Sie einen Fehlerbericht einsenden.
Aktualisieren Sie Ihre &os;-Version
auf -STABLE. Suchen Sie in den Archiven der Mailinglisten
oder auf dem Internet nach bekannten Lösungen.</para>
<para>Wenn die Karte funktioniert, die Verbindungen aber
zu langsam sind, lesen Sie bitte die Hilfeseite
&man.tuning.7;. Prüfen Sie auch die
Netzwerkkonfiguration, da falsche Einstellungen die
Ursache für langsame Verbindungen sein können.</para>
<para>Wenn Sie viele <errorname>device timeout</errorname>
Meldungen in den Systemprotokollen finden, prüfen
Sie, dass es keinen Konflikt zwischen der Netzwerkkarte
und anderen Geräten Ihres Systems gibt.
Überprüfen Sie nochmals die Verkabelung.
Unter Umständen benötigen Sie eine neue
Netzwerkkarte.</para>
<para>Wenn Sie in den Systemprotokollen
<errorname>watchdog timeout</errorname> Fehlermeldungen
finden, kontrollieren Sie zuerst die Verkabelung.
Überprüfen Sie dann, ob der PCI-Steckplatz der
Karte Bus Mastering unterstützt. Auf einigen
älteren Motherboards ist das nur für einen
Steckplatz (meistens Steckplatz 0) der Fall. Lesen Sie
in der Dokumentation Ihrer Karte und Ihres Motherboards
nach, ob das vielleicht die Ursache des Problems sein
könnte.</para>
<para>Die Meldung <errorname>No route to host</errorname>
erscheint, wenn Ihr System ein Paket nicht zustellen
kann. Das kann vorkommen weil beispielsweise keine
Default-Route gesetzt wurde oder das Netzwerkkabel
nicht richtig steckt. Schauen Sie in der Ausgabe
von <command>netstat -rn</command> nach, ob eine
Route zu dem Zielsystem existiert. Wenn nicht, lesen
Sie bitte das <xref linkend="advanced-networking"/>.</para>
<para>Die Meldung <errorname>ping: sendto: Permission
denied</errorname> wird oft von einer falsch konfigurierten
Firewall verursacht. Wenn keine Regeln definiert wurden,
blockiert eine aktivierte Firewall alle Pakete, selbst
einfache <command>ping</command>-Pakete. Weitere
Informationen erhalten Sie in <xref linkend="firewalls"/>.</para>
<para>Falls die Leistung der Karte schlecht ist, setzen
Sie die Medienerkennung von <literal>autoselect</literal>
(automatisch) auf das richtige Medium. In vielen Fällen
löst diese Maßnahme Leistungsprobleme. Wenn
nicht, prüfen Sie nochmal die Netzwerkeinstellungen
und lesen Sie die Hilfeseite &man.tuning.7;.</para>
</sect3>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-virtual-hosts">
<title>Virtual Hosts</title>
<indexterm><primary>virtual hosts</primary></indexterm>
<indexterm><primary>IP-Aliase</primary></indexterm>
<para>Ein gebräuchlicher Zweck von &os; ist das
virtuelle Hosting, bei dem ein Server im Netzwerk wie
mehrere Server aussieht. Dies wird dadurch erreicht,
dass einem Netzwerkinterface mehrere Netzwerk-Adressen
zugewiesen werden.</para>
<para>Ein Netzwerkinterface hat eine <quote>echte</quote>
Adresse und kann beliebig viele <quote>alias</quote> Adressen
haben. Die Aliase werden durch entsprechende alias Einträge
in <filename>/etc/rc.conf</filename> festgelegt.</para>
<para>Ein alias Eintrag für das Interface
<devicename>fxp0</devicename> sieht wie folgt aus:</para>
<programlisting>ifconfig_fxp0_alias0="inet xxx.xxx.xxx.xxx netmask xxx.xxx.xxx.xxx"</programlisting>
<para>Beachten Sie, dass die Alias-Einträge mit
<literal>alias0</literal> anfangen müssen und
weiter hochgezählt werden, das heißt
<literal>_alias1</literal>, <literal>_alias2</literal>,
und so weiter. Die Konfiguration der Aliase hört
bei der ersten fehlenden Zahl auf.</para>
<para>Die Berechnung der Alias-Netzwerkmasken ist wichtig, doch
zum Glück einfach. Für jedes Interface muss es
eine Adresse geben, die die Netzwerkmaske des Netzwerkes richtig
beschreibt. Alle anderen Adressen in diesem Netzwerk haben dann
eine Netzwerkmaske, die mit <literal>1</literal> gefüllt
ist (also <hostid role="netmask">255.255.255.255</hostid>
oder hexadezimal
<hostid role="netmask">0xffffffff</hostid>).</para>
<para>Als Beispiel betrachten wir den Fall, in dem
<devicename>fxp0</devicename> mit zwei Netzwerken verbunden
ist: dem Netzwerk <hostid role="ipaddr">10.1.1.0</hostid> mit der
Netzwerkmaske <hostid role="netmask">255.255.255.0</hostid>
und dem Netzwerk <hostid role="ipaddr">202.0.75.16</hostid> mit der
Netzwerkmaske <hostid role="netmask">255.255.255.240</hostid>.
Das System soll die Adressen <hostid role="ipaddr">10.1.1.1</hostid>
bis <hostid role="ipaddr">10.1.1.5</hostid> und
<hostid role="ipaddr">202.0.75.17</hostid> bis
<hostid role="ipaddr">202.0.75.20</hostid> belegen.
Wie eben beschrieben, hat nur die erste Adresse in einem
Netzwerk (hier <hostid role="ipaddr">10.0.1.1</hostid>
und <hostid role="ipaddr">202.0.75.17</hostid>) die
richtige Netzwerkmaske. Alle anderen Adressen
(<hostid role="ipaddr">10.1.1.2</hostid> bis <hostid
role="ipaddr">10.1.1.5</hostid> und <hostid
role="ipaddr">202.0.75.18</hostid> bis <hostid
role="ipaddr">202.0.75.20</hostid>) erhalten die Maske
<hostid role="netmask">255.255.255.255</hostid>.</para>
<para>Die folgenden Einträge in
<filename>/etc/rc.conf</filename> konfigurieren den Adapter
entsprechend dem Beispiel:</para>
<programlisting>ifconfig_fxp0="inet 10.1.1.1 netmask 255.255.255.0"
ifconfig_fxp0_alias0="inet 10.1.1.2 netmask 255.255.255.255"
ifconfig_fxp0_alias1="inet 10.1.1.3 netmask 255.255.255.255"
ifconfig_fxp0_alias2="inet 10.1.1.4 netmask 255.255.255.255"
ifconfig_fxp0_alias3="inet 10.1.1.5 netmask 255.255.255.255"
ifconfig_fxp0_alias4="inet 202.0.75.17 netmask 255.255.255.240"
ifconfig_fxp0_alias5="inet 202.0.75.18 netmask 255.255.255.255"
ifconfig_fxp0_alias6="inet 202.0.75.19 netmask 255.255.255.255"
ifconfig_fxp0_alias7="inet 202.0.75.20 netmask 255.255.255.255"</programlisting>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-configfiles">
<title>Konfigurationsdateien</title>
<sect2>
<title><filename class="directory">/etc</filename> Layout</title>
<para>Konfigurationsdateien finden sich in einigen Verzeichnissen
unter anderem in:</para>
<informaltable frame="none" pgwide="1">
<tgroup cols="2">
<colspec colwidth="1*"/>
<colspec colwidth="2*"/>
<tbody>
<row>
<entry><filename class="directory">/etc</filename></entry>
<entry>Enthält generelle Konfigurationsinformationen,
die Daten hier sind systemspezifisch.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename
class="directory">/etc/defaults</filename></entry>
<entry>Default Versionen der Konfigurationsdateien.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename class="directory">/etc/mail</filename></entry>
<entry>Enthält die &man.sendmail.8; Konfiguration
und weitere MTA Konfigurationsdateien.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename class="directory">/etc/ppp</filename></entry>
<entry>Hier findet sich die Konfiguration für
die User- und Kernel-ppp Programme.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename class="directory">/etc/namedb</filename></entry>
<entry>Das Vorgabeverzeichnis, in dem Daten von
&man.named.8; gehalten werden. Normalerweise
werden hier <filename>named.conf</filename> und Zonendaten
abgelegt.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename
class="directory">/usr/local/etc</filename></entry>
<entry>Installierte Anwendungen legen hier ihre
Konfigurationsdateien ab. Dieses Verzeichnis kann
Unterverzeichnisse für bestimmte Anwendungen
enthalten.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename
class="directory">/usr/local/etc/rc.d</filename></entry>
<entry>Ort für Start- und Stopskripten installierter
Anwendungen.</entry>
</row>
<row>
<entry><filename class="directory">/var/db</filename></entry>
<entry>Automatisch generierte systemspezifische Datenbanken,
wie die Paket-Datenbank oder die
<command>locate</command>-Datenbank.</entry>
</row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
</sect2>
<sect2>
<title>Hostnamen</title>
<indexterm><primary>hostname</primary></indexterm>
<indexterm><primary>DNS</primary></indexterm>
<sect3>
<title><filename>/etc/resolv.conf</filename></title>
<indexterm><primary><filename>resolv.conf</filename></primary></indexterm>
<para>Wie der &os;-Resolver auf das Internet Domain Name
System (DNS) zugreift, wird in <filename>/etc/resolv.conf</filename>
festgelegt.</para>
<para>Die gebräuchlichsten Einträge in
<filename>/etc/resolv.conf</filename> sind:</para>
<informaltable frame="none" pgwide="1">
<tgroup cols="2">
<colspec colwidth="1*"/>
<colspec colwidth="2*"/>
<tbody>
<row>
<entry><literal>nameserver</literal></entry>
<entry>Die IP-Adresse eines Nameservers, den
der Resolver abfragen soll. Bis zu drei Server werden
in der Reihenfolge, in der sie aufgezählt
sind, abgefragt.</entry>
</row>
<row>
<entry><literal>search</literal></entry>
<entry>Suchliste mit Domain-Namen zum Auflösen von
Hostnamen. Die Liste wird normalerweise durch den
Domain-Teil des lokalen Hostnamens festgelegt.</entry>
</row>
<row>
<entry><literal>domain</literal></entry>
<entry>Der lokale Domain-Name.</entry>
</row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
<para>Beispiel für eine typische
<filename>resolv.conf</filename>:</para>
<programlisting>search example.com
nameserver 147.11.1.11
nameserver 147.11.100.30</programlisting>
<note><para>Nur eine der Anweisungen <literal>search</literal>
oder <literal>domain</literal> sollte benutzt werden.</para></note>
<para>Wenn Sie DHCP benutzen, überschreibt &man.dhclient.8;
für gewöhnlich <filename>resolv.conf</filename>
mit den Informationen vom DHCP-Server.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><filename>/etc/hosts</filename></title>
<indexterm><primary>hosts</primary></indexterm>
<para><filename>/etc/hosts</filename> ist eine einfache textbasierte
Datenbank, die aus alten Internetzeiten stammt. Zusammen
mit DNS und NIS stellt sie eine Abbildung zwischen Namen und
IP-Adressen zur Verfügung. Anstatt &man.named.8;
zu konfigurieren, können hier lokale Rechner, die über
ein LAN verbunden sind, eingetragen werden. Lokale Einträge
für gebräuchliche Internet-Adressen in
<filename>/etc/hosts</filename> verhindern die Abfrage eines
externen Servers und beschleunigen die Namensauflösung.</para>
<programlisting># &dollar;FreeBSD&dollar;
#
#
# Host Database
#
# This file should contain the addresses and aliases for local hosts that
# share this file. Replace 'my.domain' below with the domainname of your
# machine.
#
# In the presence of the domain name service or NIS, this file may
# not be consulted at all; see /etc/nsswitch.conf for the resolution order.
#
#
::1 localhost localhost.my.domain
127.0.0.1 localhost localhost.my.domain
#
# Imaginary network.
#10.0.0.2 myname.my.domain myname
#10.0.0.3 myfriend.my.domain myfriend
#
# According to RFC 1918, you can use the following IP networks for
# private nets which will never be connected to the Internet:
#
# 10.0.0.0 - 10.255.255.255
# 172.16.0.0 - 172.31.255.255
# 192.168.0.0 - 192.168.255.255
#
# In case you want to be able to connect to the Internet, you need
# real official assigned numbers. Do not try to invent your own network
# numbers but instead get one from your network provider (if any) or
# from your regional registry (ARIN, APNIC, LACNIC, RIPE NCC, or AfriNIC.)
#</programlisting>
<para><filename>/etc/hosts</filename> hat ein einfaches Format:</para>
<programlisting>[Internet Adresse] [Offizieller Hostname] [Alias1] [Alias2] ...</programlisting>
<para>Zum Beispiel:</para>
<programlisting>10.0.0.1 myRealHostname.example.com myRealHostname foobar1 foobar2</programlisting>
<para>Weitere Informationen entnehmen Sie bitte &man.hosts.5;.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>Konfiguration von Logdateien</title>
<indexterm><primary>Logdateien</primary></indexterm>
<sect3>
<title><filename>syslog.conf</filename></title>
<indexterm><primary>syslog.conf</primary></indexterm>
<para><filename>syslog.conf</filename> ist die Konfigurationsdatei
von &man.syslogd.8;. Sie legt fest, welche
<application>syslog</application> Meldungen in welche
Logdateien geschrieben werden.</para>
<programlisting># &dollar;FreeBSD&dollar;
#
# Spaces ARE valid field separators in this file. However,
# other *nix-like systems still insist on using tabs as field
# separators. If you are sharing this file between systems, you
# may want to use only tabs as field separators here.
# Consult the syslog.conf(5) manpage.
*.err;kern.debug;auth.notice;mail.crit /dev/console
*.notice;kern.debug;lpr.info;mail.crit;news.err /var/log/messages
security.* /var/log/security
mail.info /var/log/maillog
lpr.info /var/log/lpd-errs
cron.* /var/log/cron
*.err root
*.notice;news.err root
*.alert root
*.emerg *
# uncomment this to log all writes to /dev/console to /var/log/console.log
#console.info /var/log/console.log
# uncomment this to enable logging of all log messages to /var/log/all.log
#*.* /var/log/all.log
# uncomment this to enable logging to a remote log host named loghost
#*.* @loghost
# uncomment these if you're running inn
# news.crit /var/log/news/news.crit
# news.err /var/log/news/news.err
# news.notice /var/log/news/news.notice
!startslip
*.* /var/log/slip.log
!ppp
*.* /var/log/ppp.log</programlisting>
<para>Weitere Informationen enthält &man.syslog.conf.5;.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><filename>newsyslog.conf</filename></title>
<indexterm><primary>newsyslog.conf</primary></indexterm>
<para>Die Konfigurationsdatei für &man.newsyslog.8;, das
normalerweise von &man.cron.8; aufgerufen wird, ist
<filename>newsyslog.conf</filename>. &man.newsyslog.8;
stellt fest, ob Logdateien archiviert oder verschoben
werden müssen. So wird <filename>logfile</filename>
nach <filename>logfile.0</filename> geschoben und
<filename>logfile.0</filename> nach <filename>logfile.1</filename>
usw. Zudem können Logdateien mit &man.gzip.1;
komprimiert werden. Die Namen der Logdateien sind dann
<filename>logfile.0.gz</filename>, <filename>logfile.1.gz</filename>
usw.</para>
<para><filename>newsyslog.conf</filename> legt fest, welche
Logdateien wann bearbeitet und wie viele Dateien behalten werden.
Logdateien können auf Basis ihrer Größe oder zu
einem gewissen Zeitpunkt archiviert bzw. umbenannt werden.</para>
<programlisting># configuration file for newsyslog
# &dollar;FreeBSD&dollar;
#
# filename [owner:group] mode count size when [ZB] [/pid_file] [sig_num]
/var/log/cron 600 3 100 * Z
/var/log/amd.log 644 7 100 * Z
/var/log/kerberos.log 644 7 100 * Z
/var/log/lpd-errs 644 7 100 * Z
/var/log/maillog 644 7 * @T00 Z
/var/log/sendmail.st 644 10 * 168 B
/var/log/messages 644 5 100 * Z
/var/log/all.log 600 7 * @T00 Z
/var/log/slip.log 600 3 100 * Z
/var/log/ppp.log 600 3 100 * Z
/var/log/security 600 10 100 * Z
/var/log/wtmp 644 3 * @01T05 B
/var/log/daily.log 640 7 * @T00 Z
/var/log/weekly.log 640 5 1 $W6D0 Z
/var/log/monthly.log 640 12 * $M1D0 Z
/var/log/console.log 640 5 100 * Z</programlisting>
<para>Um mehr zu erfahren, lesen Sie bitte &man.newsyslog.8;.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="configtuning-sysctlconf">
<title><filename>sysctl.conf</filename></title>
<indexterm><primary>sysctl.conf</primary></indexterm>
<indexterm><primary>sysctl</primary></indexterm>
<para><filename>sysctl.conf</filename> sieht ähnlich
wie <filename>rc.conf</filename> aus. Werte werden in der
Form <literal>Variable=Wert</literal> gesetzt.
Die angegebenen Werte werden gesetzt, nachdem sich das
System bereits im Mehrbenutzermodus befindet. Allerdings
lassen sich im Mehrbenutzermodus nicht alle Werte
setzen.</para>
<para>Um das Protokollieren von fatalen Signalen abzustellen
und Benutzer daran zu hindern, von anderen Benutzern
gestartete Prozesse zu sehen, können Sie in der
Datei <filename>sysctl.conf</filename> die folgenden
Variablen setzen:</para>
<programlisting># Do not log fatal signal exits (e.g. sig 11)
kern.logsigexit=0
# Prevent users from seeing information about processes that
# are being run under another UID.
security.bsd.see_other_uids=0</programlisting>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-sysctl">
<title>Einstellungen mit sysctl</title>
<indexterm><primary>sysctl</primary></indexterm>
<indexterm>
<primary>Einstellungen</primary>
<secondary>mit sysctl</secondary>
</indexterm>
<para>Mit &man.sysctl.8; können Sie Änderungen an
einem laufenden &os;-System vornehmen. Unter anderem
können Optionen des TCP/IP-Stacks oder des
virtuellen Speichermanagements verändert werden. Unter
der Hand eines erfahrenen Systemadministrators kann dies
die Systemperformance erheblich verbessern. Über 500
Variablen können mit &man.sysctl.8; gelesen und gesetzt
werden.</para>
<para>Der Hauptzweck von &man.sysctl.8; besteht darin, Systemeinstellungen
zu lesen und zu verändern.</para>
<para>Alle auslesbaren Variablen werden wie folgt angezeigt:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>sysctl -a</userinput></screen>
<para>Sie können auch eine spezielle Variable, z.B.
<varname>kern.maxproc</varname> lesen:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>sysctl kern.maxproc</userinput>
kern.maxproc: 1044</screen>
<para>Um eine Variable zu setzen, benutzen Sie die Syntax
<replaceable>Variable</replaceable>=
<replaceable>Wert</replaceable>:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>sysctl kern.maxfiles=5000</userinput>
kern.maxfiles: 2088 -&gt; 5000</screen>
<para>Mit sysctl können Sie Strings, Zahlen oder
Boolean-Werte setzen. Bei Boolean-Werten setzen sie <literal>1</literal>
für wahr und <literal>0</literal> für falsch.</para>
<para>Wenn Sie Variablen automatisch während des Systemstarts
setzen wollen, fügen Sie die Variablen in die Datei
<filename>/etc/sysctl.conf</filename> ein. Weiteres
entnehmen Sie bitte der Hilfeseite &man.sysctl.conf.5;
und dem <xref linkend="configtuning-sysctlconf"/>.</para>
<sect2 id="sysctl-readonly">
<sect2info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Tom</firstname>
<surname>Rhodes</surname>
<contrib>Contributed by </contrib>
</author>
</authorgroup>
</sect2info>
<title>Schreibgeschützte Variablen</title>
<para>Schreibgeschützte sysctl-Variablen können nur
während des Systemstarts verändert werden.</para>
<para>Beispielsweise hat &man.cardbus.4; auf einigen Laptops
Schwierigkeiten, Speicherbereiche zu erkennen. Es treten
dann Fehlermeldungen wie die folgende auf:</para>
<screen>cbb0: Could not map register memory
device_probe_and_attach: cbb0 attach returned 12</screen>
<para>Um dieses Problem zu lösen, muss eine
schreibgeschützte sysctl-Variable verändert
werden. Eine <acronym>OID</acronym> kann in der Datei
<filename>/boot/loader.conf</filename> überschrieben
werden. Die Datei <filename>/boot/defaults/loader.conf</filename>
enthält Vorgabewwerte für sysctl-Variablen.</para>
<para>Das oben erwähnte Problem wird durch die Angabe von
<option>hw.pci.allow_unsupported_io_range=1</option> in
<filename>/boot/loader.conf</filename> gelöst.
Danach sollte &man.cardbus.4; fehlerfrei funktionieren.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-disk">
<title>Tuning von Laufwerken</title>
<sect2>
<title>Sysctl Variablen</title>
<sect3>
<title><varname>vfs.vmiodirenable</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>vfs.vmiodirenable</varname></primary>
</indexterm>
<para>Die Variable <varname>vfs.vmiodirenable</varname> besitzt
in der Voreinstellung den Wert 1. Die Variable kann auf den Wert
0 (ausgeschaltet) oder 1 (angeschaltet) gesetzt werden. Sie
steuert, wie Verzeichnisse vom System zwischengespeichert
werden. Die meisten Verzeichnisse sind klein und benutzen
nur ein einzelnes Fragment, typischerweise 1&nbsp;kB,
im Dateisystem. Im Buffer-Cache verbrauchen sie mit
512&nbsp;Bytes noch weniger Platz. Ist die Variable
ausgeschaltet (auf 0) wird der Buffer-Cache nur
eine limitierte Anzahl Verzeichnisse zwischenspeichern, auch
wenn das System über sehr viel Speicher verfügt.
Ist die Variable aktiviert (auf 1), kann der Buffer-Cache den
VM-Page-Cache benutzen, um Verzeichnisse zwischenzuspeichern.
Der ganze Speicher steht damit zum Zwischenspeichern von
Verzeichnissen zur Verfügung. Der Nachteil bei dieser
Vorgehensweise ist, dass zum Zwischenspeichern eines
Verzeichnisses mindestens eine physikalische Seite im
Speicher, die normalerweise 4&nbsp;kB groß ist,
anstelle von 512&nbsp;Bytes gebraucht wird. Wir empfehlen,
diese Option aktiviert zu lassen, wenn Sie Dienste zur
Verfügung stellen, die viele Dateien manipulieren.
Beispiele für solche Dienste sind Web-Caches,
große Mail-Systeme oder Netnews. Die aktivierte
Variable vermindert, trotz des verschwendeten Speichers,
in aller Regel nicht die Leistung des Systems, obwohl Sie
das nachprüfen sollten.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><varname>vfs.write_behind</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>vfs.write_behind</varname></primary>
</indexterm>
<para>In der Voreinstellung besitzt die Variable
<varname>vfs.write_behind</varname> den Wert
<literal>1</literal> (aktiviert). Mit dieser Einstellung
schreibt das Dateisystem anfallende vollständige Cluster,
die besonders beim sequentiellen Schreiben großer Dateien
auftreten, direkt auf das Medium aus. Dies verhindert,
dass sich im Buffer-Cache veränderte Puffer
(<foreignphrase>dirty buffers</foreignphrase>) ansammeln,
die die I/O-Verarbeitung nicht mehr beschleunigen
würden. Unter bestimmten Umständen blockiert
diese Funktion allerdings Prozesse. Setzen Sie in diesem
Fall die Variable <varname>vfs.write_behind</varname> auf
den Wert <literal>0</literal>.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><varname>vfs.hirunningspace</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>vfs.hirunningspace</varname></primary>
</indexterm>
<para>Die Variable <varname>vfs.hirunningspace</varname>
bestimmt systemweit die Menge ausstehender Schreiboperationen,
die dem Platten-Controller zu jedem beliebigen Zeitpunkt
übergeben werden können. Normalerweise können
Sie den Vorgabewert verwenden. Auf Systemen mit
vielen Platten kann der Wert aber auf 4 bis
5&nbsp;<emphasis>Megabyte</emphasis> erhöht werden.
Beachten Sie, dass ein zu hoher Wert (größer
als der Schreib-Schwellwert des Buffer-Caches) zu
Leistungverlusten führen kann. Setzen Sie den Wert daher
nicht zu hoch! Hohe Werte können auch Leseoperationen
verzögern, die gleichzeitig mit Schreiboperationen
ausgeführt werden.</para>
<para>Es gibt weitere Variablen, mit denen Sie den Buffer-Cache
und den VM-Page-Cache beeinflussen können. Wir raten
Ihnen allerdings davon ab, diese Variablen zu verändern,
da das VM-System den virtuellen Speicher selbst sehr gut
verwaltet.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><varname>vm.swap_idle_enabled</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>vm.swap_idle_enabled</varname></primary>
</indexterm>
<para>Die Variable <varname>vm.swap_idle_enabled</varname>
ist für große Mehrbenutzer-Systeme gedacht, auf
denen sich viele Benutzer an- und abmelden und auf denen
es viele Prozesse im Leerlauf
(<foreignphrase>idle</foreignphrase>) gibt. Solche Systeme
fragen kontinuierlich freien Speicher an. Wenn Sie die
Variable <varname>vm.swap_idle_enabled</varname> aktivieren,
können Sie die Auslagerungs-Hysterese von Seiten mit
den Variablen <varname>vm.swap_idle_threshold1</varname> und
<varname>vm.swap_idle_threshold2</varname> einstellen. Die
Schwellwerte beider Variablen geben die Zeit in Sekunden an,
in denen sich ein Prozess im Leerlauf befinden muss. Wenn die
Werte so eingestellt sind, dass Seiten früher als nach dem
normalen Algorithmus ausgelagert werden, verschafft das dem
Auslagerungs-Prozess mehr Luft. Aktivieren Sie diese Funktion
nur, wenn Sie sie wirklich benötigen: Die Speicherseiten
werden eher früher als später ausgelagert. Der
Platz im Swap-Bereich wird dadurch schneller verbraucht und
die Plattenaktivitäten steigen an. Auf kleine Systeme
hat diese Funktion spürbare Auswirkungen. Auf großen
Systemen, die sowieso schon Seiten auslagern müssen,
können ganze Prozesse leichter in den Speicher geladen
oder ausgelagert werden.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><varname>hw.ata.wc</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>hw.ata.wc</varname></primary>
</indexterm>
<para>In &os;&nbsp;4.3 wurde versucht, den IDE-Schreib-Zwischenspeicher
abzustellen. Obwohl dies die Bandbreite zum Schreiben auf
IDE-Platten verringerte, wurde es aus Gründen der
Datenkonsistenz als notwenig angesehen. Der Kern des
Problems ist, dass IDE-Platten keine zuverlässige
Aussage über das Ende eines Schreibvorgangs treffen.
Wenn der Schreib-Zwischenspeicher aktiviert ist, werden die Daten
nicht in der Reihenfolge ihres Eintreffens geschrieben. Es kann
sogar passieren, dass das Schreiben mancher Blöcke
im Fall von starker Plattenaktivität auf unbefristete
Zeit verzögert wird. Ein Absturz oder Stromausfall
zu dieser Zeit kann die Dateisysteme erheblich beschädigen.
Wir entschieden uns daher für die sichere Variante
und stellten den Schreib-Zwischenspeicher ab. Leider war
damit auch ein großer Leistungsverlust verbunden, so
dass wir die Variable
nach dem Release wieder aktiviert haben. Sie sollten den
Wert der Variable <varname>hw.ata.wc</varname> auf Ihrem
System überprüfen. Wenn der Schreib-Zwischenspeicher
abgestellt ist, können Sie ihn aktivieren, indem Sie die
Variable auf den Wert 1 setzen. Dies muss zum Zeitpunkt
des Systemstarts im Boot-Loader geschehen. Eine Änderung
der Variable, nachdem der Kernel gestartet ist, hat keine
Auswirkungen.</para>
<para>Weitere Informationen finden Sie in &man.ata.4;.</para>
</sect3>
<sect3>
<title><literal>SCSI_DELAY</literal>
(<varname>kern.cam.scsi_delay</varname>)</title>
<indexterm>
<primary><varname>kern.cam.scsi_delay</varname></primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Kerneloptionen</primary>
<secondary><literal>SCSI_DELAY</literal></secondary>
</indexterm>
<para>Mit der Kerneloption <literal>SCSI_DELAY</literal> kann
die Dauer des Systemstarts verringert werden. Der Vorgabewert
ist recht hoch und er verzögert den Systemstart um 15 oder
mehr Sekunden. Normalerweise kann dieser Wert, insbesondere
mit modernen Laufwerken, auf 5&nbsp;Sekunden heruntergesetzt
werden (durch Setzen der <command>sysctl</command>-Variable
<varname>kern.cam.scsi_delay</varname>). Die Variable
sowie die Kerneloption verwenden für die Zeitangabe
Millisekunden und <emphasis>nicht</emphasis> Sekunden.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="soft-updates">
<title>Soft Updates</title>
<indexterm><primary>Soft Updates</primary></indexterm>
<indexterm><primary>tunefs</primary></indexterm>
<para>Mit &man.tunefs.8; lassen sich Feineinstellungen an
Dateisystemen vornehmen. Das Programm hat verschiedene Optionen,
von denen hier nur Soft Updates betrachtet werden. Soft Updates
werden wie folgt ein- und ausgeschaltet:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>tunefs -n enable /filesystem</userinput>
&prompt.root; <userinput>tunefs -n disable /filesystem</userinput></screen>
<para>Ein eingehängtes Dateisystem kann nicht mit &man.tunefs.8;
modifiziert werden. Soft Updates werden am besten im Single-User
Modus aktiviert, bevor Partitionen eingehangen sind.</para>
<para>Durch Einsatz eines Zwischenspeichers wird die Performance
im Bereich der Metadaten, vorwiegend beim Anlegen und Löschen
von Dateien, gesteigert. Wir empfehlen, Soft Updates auf allen
Dateisystemen zu aktivieren. Allerdings sollten Sie sich über
die zwei Nachteile von Soft Updates bewusst sein:
Erstens garantieren Soft Updates zwar die Konsistenz der Daten
im Fall eines Absturzes, aber es kann leicht passieren, dass
das Dateisystem über mehrere Sekunden oder gar eine Minute
nicht synchronisiert wurde. Im Fall eines Absturzes verlieren
Sie mit Soft Updates unter Umständen mehr Daten als ohne.
Zweitens verzögern Soft Updates die Freigabe von
Datenblöcken. Eine größere Aktualisierung
eines fast vollen Dateisystems, wie dem Root-Dateisystem,
z.B. während eines <command>make installworld</command>,
kann das Dateisystem vollaufen lassen. Dadurch würde
die Aktualisierung fehlschlagen.</para>
<sect3>
<title>Details über Soft Updates</title>
<indexterm>
<primary>Soft Updates</primary>
<secondary>Details</secondary>
</indexterm>
<para>Es gibt zwei klassische Herangehensweisen, wie
man die Metadaten des Dateisystems (also Daten
über Dateien, wie inode Bereiche oder Verzeichniseinträge)
aktualisiert auf die Platte zurückschreibt:</para>
<para>Das historisch übliche Verfahren waren synchrone
Updates der Metadaten, d. h. wenn eine Änderung an
einem Verzeichnis nötig war, wurde anschließend
gewartet, bis diese Änderung tatsächlich auf die
Platte zurückgeschrieben worden war. Der
<emphasis>Inhalt</emphasis> der Dateien wurde im
<quote>Buffer Cache</quote> zwischengespeichert und
asynchron irgendwann später auf die Platte geschrieben.
Der Vorteil dieser Implementierung ist, dass sie
sicher funktioniert. Wenn während eines Updates ein
Ausfall erfolgt, haben die Metadaten immer einen
konsistenten Zustand. Eine Datei ist entweder komplett
angelegt oder gar nicht. Wenn die Datenblöcke einer
Datei im Fall eines Absturzes noch nicht den Weg aus dem
<quote>Buffer Cache</quote> auf die Platte gefunden haben,
kann &man.fsck.8; das Dateisystem reparieren, indem es die
Dateilänge einfach auf 0 setzt. Außerdem
ist die Implementierung einfach und überschaubar. Der
Nachteil ist, dass Änderungen der Metadaten sehr
langsam vor sich gehen. Ein <command>rm -r</command>
beispielsweise fasst alle Dateien eines Verzeichnisses
der Reihe nach an, aber jede dieser Änderungen am
Verzeichnis (Löschen einer Datei) wird einzeln synchron
auf die Platte geschrieben. Gleiches beim Auspacken
großer Hierarchien (<command>tar -x</command>).</para>
<para>Der zweite Fall sind asynchrone Metadaten-Updates. Das
ist z. B. der Standard bei Linux/ext2fs oder die Variante
<command>mount -o async</command> für *BSD UFS. Man
schickt die Updates der Metadaten einfach auch noch
über den <quote>Buffer Cache</quote>, sie werden also
zwischen die Updates der normalen Daten eingeschoben.
Vorteil ist, dass man nun nicht mehr auf jeden Update
warten muss, Operationen, die zahlreiche Metadaten
ändern, werden also viel schneller. Auch
hier ist die Implementierung sehr einfach und wenig
anfällig für Fehler. Nachteil ist, dass
keinerlei Konsistenz des Dateisystems mehr gesichert ist.
Wenn mitten in einer Operation, die viele Metadaten
ändert, ein Ausfall erfolgt (Stromausfall, drücken
des Reset-Tasters), dann ist das Dateisystem
anschließend in einem unbestimmten Zustand. Niemand
kann genau sagen, was noch geschrieben worden ist und was
nicht mehr; die Datenblöcke einer Datei können
schon auf der Platte stehen, während die inode Tabelle
oder das zugehörige Verzeichnis nicht mehr aktualisiert
worden ist. Man kann praktisch kein <command>fsck</command>
mehr implementieren, das diesen Zustand
wieder reparieren kann, da die dazu nötigen
Informationen einfach auf der Platte fehlen. Wenn ein
Dateisystem derart beschädigt worden ist, kann man es
nur neu erzeugen (&man.newfs.8;) und die Daten
vom Backup zurückspielen.
</para>
<para>Der historische Ausweg aus diesem Dilemma war ein
<emphasis>dirty region logging</emphasis> (auch als
<emphasis>Journalling</emphasis> bezeichnet, wenngleich
dieser Begriff nicht immer gleich benutzt und manchmal auch
für andere Formen von Transaktionsprotokollen gebraucht
wird). Man schreibt die Metadaten-Updates zwar synchron,
aber nur in einen kleinen Plattenbereich, die
<emphasis>logging area</emphasis>. Von da aus werden sie
dann asynchron auf ihre eigentlichen Bereiche verteilt. Da
die <emphasis>logging area</emphasis> ein kleines
zusammenhängendes Stückchen ist, haben die
Schreibköpfe der Platte bei massiven Operationen auf
Metadaten keine allzu großen Wege zurückzulegen,
so dass alles ein ganzes Stück schneller geht als
bei klassischen synchronen Updates. Die Komplexität
der Implementierung hält sich ebenfalls in Grenzen,
somit auch die Anfälligkeit für Fehler. Als
Nachteil ergibt sich, dass Metadaten zweimal auf die
Platte geschrieben werden müssen (einmal in die
<emphasis>logging area</emphasis>, einmal an die richtige
Stelle), so dass das im Falle regulärer
Arbeit (also keine gehäuften Metadatenoperationen) eine
<quote>Pessimisierung</quote> des Falls der synchronen
Updates eintritt, es wird alles langsamer. Dafür hat man
als Vorteil, dass im Falle eines Crashes der
konsistente Zustand dadurch erzielbar ist, dass die
angefangenen Operationen aus dem <emphasis>dirty region
log</emphasis> entweder zu Ende ausgeführt oder
komplett verworfen werden, wodurch das Dateisystem schnell
wieder zur Verfügung steht.</para>
<para>Die Lösung von Kirk McKusick, dem Schöpfer von
Berkeley FFS, waren <emphasis>Soft Updates</emphasis>: die
notwendigen Updates der Metadaten werden im Speicher
gehalten und dann sortiert auf die Platte geschrieben
(<quote>ordered metadata updates</quote>). Dadurch hat man
den Effekt, dass im Falle massiver
Metadaten-Änderungen spätere Operationen die
vorhergehenden, noch nicht auf die Platte geschriebenen
Updates desselben Elements im Speicher
<quote>einholen</quote>. Alle Operationen, auf ein
Verzeichnis beispielsweise, werden also in der Regel noch im
Speicher abgewickelt, bevor der Update überhaupt auf
die Platte geschrieben wird (die dazugehörigen
Datenblöcke werden natürlich auch so sortiert,
dass sie nicht vor ihren Metadaten auf der Platte
sind). Im Fall eines Absturzes hat man ein implizites <quote>log
rewind</quote>: alle Operationen, die noch nicht den Weg auf
die Platte gefunden haben, sehen danach so aus, als
hätten sie nie stattgefunden. Man hat so also den
konsistenten Zustand von ca. 30 bis 60&nbsp;Sekunden früher
sichergestellt. Der verwendete Algorithmus garantiert
dabei, dass alle tatsächlich benutzten Ressourcen
auch in den entsprechenden Bitmaps (Block- und inode
Tabellen) als belegt markiert sind. Der einzige Fehler, der
auftreten kann, ist, dass Ressourcen noch als
<quote>belegt</quote> markiert sind, die tatsächlich
<quote>frei</quote> sind. &man.fsck.8; erkennt dies und
korrigiert diese nicht mehr belegten Ressourcen. Die
Notwendigkeit eines Dateisystem-Checks darf aus diesem
Grunde auch ignoriert und das Dateisystem mittels
<command>mount -f</command> zwangsweise eingebunden werden.
Um noch allozierte Ressourcen freizugeben muss
später ein &man.fsck.8; nachgeholt werden. Das ist
dann auch die Idee des <emphasis>background fsck</emphasis>:
beim Starten des Systems wird lediglich ein
<emphasis>Schnappschuss</emphasis> des Filesystems
gemacht, mit dem &man.fsck.8; dann später arbeiten
kann. Alle Dateisysteme dürfen <quote>unsauber</quote>
eingebunden werden und das System kann sofort in den
Multiuser-Modus gehen. Danach wird ein
Hintergrund-<command>fsck</command> für die
Dateisysteme gestartet, die dies benötigen, um
möglicherweise irrtümlich belegte Ressourcen
freizugeben. (Dateisysteme ohne <emphasis>Soft
Updates</emphasis> benötigen natürlich immer noch
den üblichen (Vordergrund-)<command>fsck</command>,
bevor sie eingebunden werden können.)</para>
<para>Der Vorteil ist, dass die Metadaten-Operationen
beinahe so schnell ablaufen wie im asynchronen Fall (also
durchaus auch schneller als beim <quote>logging</quote>, das
ja die Metadaten immer zweimal schreiben muss). Als
Nachteil stehen dem die Komplexität des Codes (mit
einer erhöhten Fehlerwahrscheinlichkeit in einem
bezüglich Datenverlust hoch sensiblen Bereich) und ein
erhöhter Speicherverbrauch entgegen. Außerdem
muss man sich an einige Eigenheiten
gewöhnen: Nach einem Absturz ist ein etwas älterer
Stand auf der Platte &ndash; statt einer leeren, aber bereits
angelegten Datei (wie nach einem herkömmlichen
<command>fsck</command> Lauf) ist auf einem Dateisystem mit
<emphasis>Soft Updates</emphasis> keine Spur der
entsprechenden Datei mehr zu sehen, da weder die Metadaten
noch der Dateiinhalt je auf die Platte geschrieben wurden.
Weiterhin kann der Platz nach einem <command>rm -r</command>
nicht sofort wieder als verfügbar markiert werden,
sondern erst dann, wenn der Update auch auf die Platte
vermittelt worden ist. Dies kann besonders dann Probleme
bereiten, wenn große Datenmengen in einem Dateisystem
ersetzt werden, das nicht genügend Platz hat, um alle
Dateien zweimal unterzubringen.</para>
</sect3>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="configtuning-kernel-limits">
<title>Einstellungen von Kernel Limits</title>
<indexterm>
<primary>Einstellungen</primary>
<secondary>von Kernel Limits</secondary>
</indexterm>
<sect2 id="file-process-limits">
<title>Datei und Prozeß Limits</title>
<sect3 id="kern-maxfiles">
<title><varname>kern.maxfiles</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>kern.maxfiles</varname></primary>
</indexterm>
<para>Abhängig von den Anforderungen Ihres Systems
kann <varname>kern.maxfiles</varname> erhöht oder
erniedrigt werden. Die Variable legt die maximale
Anzahl von Dateideskriptoren auf Ihrem System fest. Wenn
die Dateideskriptoren aufgebraucht sind, werden Sie
die Meldung <errorname>file: table is full</errorname>
wiederholt im Puffer für Systemmeldungen sehen. Den
Inhalt des Puffers können Sie sich mit <command>dmesg</command>
anzeigen lassen.</para>
<para>Jede offene Datei, jedes Socket und jede FIFO verbraucht
einen Dateideskriptor. Auf <quote>dicken</quote> Produktionsservern
können leicht Tausende Dateideskriptoren benötigt
werden, abhängig von der Art und Anzahl der gleichzeitig
laufenden Dienste.</para>
<para>In älteren &os;-Versionen wurde die Voreinstellung
von <varname>kern.maxfile</varname> aus der
Kernelkonfigurationsoption <literal>maxusers</literal>
bestimmt. <varname>kern.maxfiles</varname> wächst
proportional mit dem Wert von <literal>maxusers</literal>.
Wenn Sie einen angepassten Kernel kompilieren, empfiehlt es sich
diese Option entsprechend der maximalen Benutzerzahl Ihres
Systems einzustellen. Obwohl auf einer Produktionsmaschine
vielleicht nicht 256 Benutzer gleichzeitig angemeldet sind,
können die benötigten Ressourcen ähnlich denen
eines großen Webservers sein.</para>
<para>Die Variable <varname>kern.maxusers</varname> wird beim
Systemstart automatisch aus dem zur Verfügung stehenden
Hauptspeicher bestimmt. Im laufenden Betrieb kann dieser Wert
aus der (nur lesbaren) sysctl-Variable
<varname>kern.maxusers</varname> ermittelt werden. Falls ein
System für diese Variable einen anderen Wert benötigt,
kann der Wert über den Loader angepasst werden.
Häufig verwendete Werte sind dabei 64, 128, sowie 256.
Es ist empfehlenswert, die Anzahl der Dateideskriptoren nicht
auf einen Wert größer 256 zu setzen, es sei denn,
Sie benötigen wirklich eine riesige Anzahl von ihnen.
Viele der von <varname>kern.maxusers</varname> auf einen
Standardwert gesetzten Parameter können beim Systemstart
oder im laufenden Betrieb in der Datei
<filename>/boot/loader.conf</filename> (sehen Sie sich dazu
auch &man.loader.conf.5; sowie die Datei
<filename>/boot/defaults/loader.conf</filename> an) an Ihre
Bedürfnisse angepasst werden, so wie es bereits an anderer
Stelle dieses Dokuments beschrieben ist.</para>
<para>Ältere &os;-Versionen setzen diesen Wert selbst,
wenn Sie in der Konfigurationsdatei den Wert <literal>0</literal>
<footnote><para>Der verwendete Algorithmus setzt
<literal>maxusers</literal> auf die Speichergröße
des Systems. Der minimale Wert beträgt dabei
<literal>32</literal>, das Maximum ist
<literal>384</literal>.</para></footnote>
angeben. Wenn Sie den Wert selbst bestimmen wollen,
sollten Sie <literal>maxusers</literal> mindestens auf
<literal>4</literal> setzen. Dies gilt insbesondere dann,
wenn Sie beabsichtigen, das X&nbsp;Window-System zu benutzen
oder Software zu kompilieren. Der Grund dafür ist, dass
der wichtigste Wert, der durch <literal>maxusers</literal>
bestimmt wird, die maximale Anzahl an Prozessen ist, die auf
<literal>20 + 16 * maxusers</literal> gesetzt wird. Wenn Sie
also <literal>maxusers</literal> auf 1 setzen, können
gleichzeitig nur 36 Prozesse laufen, von denen ungefähr
18 schon beim Booten des Systems gestartet werden. Dazu
kommen nochmals etwa 15 Prozesse beim Start des
X&nbsp;Window-Systems. Selbst eine einfache Aufgabe wie das
Lesen einer Manualpage benötigt neun Prozesse zum Filtern,
Dekomprimieren und Betrachten der Datei. Für die meisten
Benutzer sollte es ausreichen, <literal>maxusers</literal> auf
64 zu setzen, womit 1044 gleichzeitige Prozesse zur
Verfügung stehen. Wenn Sie allerdings den
gefürchteten Fehler <errortype>proc table full</errortype>
beim Start eines Programms oder auf einem Server mit einer
großen Benutzerzahl (wie
<hostid role="fqdn">ftp.FreeBSD.org</hostid>) sehen, dann
sollten Sie den Wert nochmals erhöhen und den Kernel
neu bauen.</para>
<note><para>Die Anzahl der Benutzer, die sich auf einem Rechner
anmelden kann, wird durch <literal>maxusers</literal>
<emphasis>nicht</emphasis> begrenzt. Der Wert dieser
Variablen legt neben der möglichen Anzahl der Prozesse
eines Benutzers weitere sinnvolle Größen für
bestimmte Systemtabellen fest.</para>
</note>
</sect3>
<sect3>
<title><varname>kern.ipc.somaxconn</varname></title>
<indexterm>
<primary><varname>kern.ipc.somaxconn</varname></primary>
</indexterm>
<para>Die Variable <varname>kern.ipc.somaxconn</varname>
beschränkt die Größe der Warteschlange
(<foreignphrase>Listen-Queue</foreignphrase>) für
neue TCP-Verbindungen. Der Vorgabewert von
<literal>128</literal> ist normalerweise zu klein, um neue
Verbindungen auf einem stark ausgelasteten Webserver
zuverlässig zu handhaben. Auf solchen Servern sollte
der Wert auf <literal>1024</literal> oder höher gesetzt
werden. Ein Dienst (z.B. &man.sendmail.8;, oder
<application>Apache</application>) kann die Größe
der Queue selbst einschränken. Oft gibt es die
Möglichkeit, die Größe der Listen-Queue in
einer Konfigurationsdatei einzustellen. Eine große
Listen-Queue übersteht vielleicht auch einen
Denial of Service Angriff (<abbrev>DoS</abbrev>).</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="nmbclusters">
<title>Netzwerk Limits</title>
<para>Die Kerneloption <literal>NMBCLUSTERS</literal> schreibt
die Anzahl der Netzwerkpuffer (Mbufs) fest, die das System besitzt.
Eine zu geringe Anzahl Mbufs auf einem Server mit viel Netzwerkverkehr
verringert die Leistung von &os;. Jeder Mbuf-Cluster nimmt
ungefähr 2&nbsp;kB Speicher in Anspruch, so dass ein Wert
von 1024 insgesamt 2&nbsp;Megabyte Speicher für Netzwerkpuffer
im System reserviert. Wie viele Cluster benötigt werden,
lässt sich durch eine einfache Berechnung herausfinden.
Wenn Sie einen Webserver besitzen, der maximal 1000 gleichzeitige
Verbindungen servieren soll und jede der Verbindungen je einen
16&nbsp;kB großen Puffer zum Senden und Empfangen braucht,
brauchen Sie ungefähr 32&nbsp;MB Speicher für
Netzwerkpuffer. Als Daumenregel verdoppeln Sie diese Zahl,
so dass sich für <varname>NMBCLUSTERS</varname> der Wert
2x32&nbsp;MB&nbsp;/&nbsp;2&nbsp;kB&nbsp;= 32768 ergibt.
Für Maschinen mit viel Speicher sollten Werte zwischen
4096 und 32768 genommen werden. Sie können diesen Wert
nicht willkürlich erhöhen, da dies bereits zu einem
Absturz beim Systemstart führen kann. Mit der Option
<option>-m</option> von &man.netstat.1; können Sie den
Gebrauch der Netzwerkpuffer kontrollieren.</para>
<para>Die Netzwerkpuffer können beim Systemstart mit der
Loader-Variablen <varname>kern.ipc.nmbclusters</varname>
eingestellt werden. Nur auf älteren &os;-Systemen
müssen Sie die Kerneloption <literal>NMBCLUSTERS</literal>
verwenden.</para>
<para>Die Anzahl der &man.sendfile.2; Puffer muss auf ausgelasteten
Servern, die den Systemaufruf &man.sendfile.2; oft verwenden,
vielleicht erhöht werden. Dazu können Sie die
Kerneloption <literal>NSFBUFS</literal> verwenden oder die
Anzahl der Puffer in <filename>/boot/loader.conf</filename>
(siehe &man.loader.8;) setzen. Die Puffer sollten erhöht
werden, wenn Sie Prozesse im Zustand <literal>sfbufa</literal>
sehen. Die schreibgeschützte sysctl-Variable
<varname>kern.ipc.nsfbufs</varname> zeigt die Anzahl
eingerichteten Puffer im Kernel. Der Wert dieser Variablen
wird normalerweise von <varname>kern.maxusers</varname> bestimmt.
Manchmal muss die Pufferanzahl jedoch manuell eingestellt
werden.</para>
<important>
<para>Auch wenn ein Socket nicht blockierend angelegt wurde,
kann der Aufruf von &man.sendfile.2; blockieren, um auf
freie <literal>struct sf_buf</literal> Puffer zu warten.</para>
</important>
<sect3>
<title><varname>net.inet.ip.portrange.*</varname></title>
<indexterm>
<primary>net.inet.ip.portrange.*</primary>
</indexterm>
<para>Die sysctl-Variable <varname>net.inet.ip.portrange.*</varname>
legt die Portnummern für TCP- und UDP-Sockets fest.
Es gibt drei Bereiche: den niedrigen Bereich, den
normalen Bereich und den hohen Bereich. Die meisten
Netzprogramme benutzen den normalen Bereich. Dieser Bereich
umfasst in der Voreinstellung die Portnummern 500 bis 5000
und wird durch die Variablen
<varname>net.inet.ip.portrange.first</varname> und
<varname>net.inet.ip.portrange.last</varname> festgelegt.
Die festgelegten Bereiche für Portnummern werden von
ausgehenden Verbindungen benutzt. Unter bestimmten
Umständen, beispielsweise auf stark ausgelasteten
Proxy-Servern, sind alle Portnummern für ausgehende
Verbindungen belegt. Bereiche
für Portnummern spielen auf Servern keine Rolle, die
hauptsächlich eingehende Verbindungen verarbeiten (wie ein
normaler Webserver) oder nur eine begrenzte Anzahl ausgehender
Verbindungen öffnen (beispielsweise ein Mail-Relay).
Wenn Sie keine freien Portnummern mehr haben, sollten Sie
die Variable <varname>net.inet.ip.portrange.last</varname>
langsam erhöhen. Ein Wert von <literal>10000</literal>,
<literal>20000</literal> oder <literal>30000</literal> ist
angemessen. Beachten Sie auch eine vorhandene
Firewall, wenn Sie die Bereiche für Portnummern
ändern. Einige Firewalls sperren große Bereiche
(normalerweise aus den kleinen Portnummern) und erwarten,
dass hohe Portnummern für ausgehende Verbindungen
verwendet werden. Daher kann es erforderlich sein, den
Wert von <varname>net.inet.ip.portrange.first</varname>
zu erhöhen.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>TCP Bandwidth Delay Product Begrenzung</title>
<indexterm>
<primary>TCP Bandwidth Delay Product Begrenzung</primary>
<secondary>
<varname>net.inet.tcp.inflight.enable</varname>
</secondary>
</indexterm>
<para>Die TCP Bandwidth Delay Product Begrenzung gleicht
TCP/Vegas von NetBSD. Die
Begrenzung wird aktiviert, indem Sie die sysctl-Variable
<varname>net.inet.tcp.inflight.enable</varname> auf den
Wert <literal>1</literal> setzen. Das System wird dann
versuchen, für jede Verbindung, das Produkt aus der
Übertragungsrate und der Verzögerungszeit zu
bestimmen. Dieses Produkt begrenzt die Datenmenge, die
für einen optimales Durchsatz zwischengespeichert
werden muss.</para>
<para>Diese Begrenzung ist nützlich, wenn Sie Daten
über Verbindungen mit einem hohen Produkt aus
Übertragungsrate und Verzögerungszeit wie Modems,
Gigabit-Ethernet oder schnellen WANs, zur Verfügung
stellen. Insbesondere wirkt sich die Begrenzung aus, wenn
die Verbindung die TCP-Option
<foreignphrase>Window-scaling</foreignphrase> verwendet oder
große Sende-Fenster
(<foreignphrase>send window</foreignphrase>) benutzt.
Schalten Sie die Debug-Meldungen aus, wenn Sie die Begrenzung
aktiviert haben. Dazu setzen Sie die Variable
<varname>net.inet.tcp.inflight.debug</varname> auf
<literal>0</literal>. Auf Produktions-Systemen sollten Sie
zudem die Variable <varname>net.inet.tcp.inflight.min</varname>
mindestens auf den Wert <literal>6144</literal> setzen.
Allerdings kann ein zu hoher Wert, abhängig von der
Verbindung, die Begrenzungsfunktion unwirksam machen.
Die Begrenzung reduziert die Datenmenge in den Queues von Routern
und Switches, sowie die Datenmenge in der Queue der lokalen
Netzwerkkarte. Die Verzögerungszeit
(<foreignphrase>Round Trip Time</foreignphrase>) für
interaktive Anwendungen sinkt, da weniger Pakete
zwischengespeichert werden. Dies gilt besonders für
Verbindungen über langsame Modems. Die Begrenzung
wirkt sich allerdings nur auf das Versenden von Daten aus
(Uploads, Server). Auf den Empfang von Daten (Downloads)
hat die Begrenzung keine Auswirkungen.</para>
<para>Die Variable <varname>net.inet.tcp.inflight.stab</varname>
sollte <emphasis>nicht</emphasis> angepasst werden. Der
Vorgabewert der Variablen beträgt <literal>20</literal>,
das heißt es werden maximal zwei Pakete zu dem Produkt
aus Übertragungsrate und Verzögerungszeit addiert.
Dies stabilisiert den Algorithmus und verbessert die
Reaktionszeit auf Veränderungen. Bei langsamen
Verbindungen können sich aber die Laufzeiten der Pakete
erhöhen (ohne diesen Algorithmus wären sie
allerdings noch höher). In solchen Fällen
können Sie versuchen, den Wert der Variablen auf
<literal>15</literal>, <literal>10</literal> oder
<literal>5</literal> zu erniedrigen. Gleichzeitig müssen
Sie vielleicht auch <varname>net.inet.tcp.inflight.min</varname>
auf einen kleineren Wert (beispielsweise <literal>3500</literal>)
setzen. Ändern Sie diese Variablen nur ab, wenn Sie
keine anderen Möglichkeiten mehr haben.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>Virtueller Speicher (<foreignphrase>Virtual
Memory</foreignphrase>)</title>
<sect3>
<title><varname>kern.maxvnodes</varname></title>
<para>Ein vnode ist die interne Darstellung einer Datei oder
eines Verzeichnisses. Die Erhöhung der Anzahl der
für das Betriebssystem verfügbaren vnodes
verringert also die Schreib- und Lesezugriffe auf
Ihre Festplatte. vnodes werden im Normalfall vom
Betriebssystem automatisch vergeben und müssen
nicht von Ihnen angepasst werden. In einigen Fällen
stellt der Zugriff auf eine Platte allerdings einen
Flaschenhals dar, daher sollten Sie in diesem Fall die Anzahl
der möglichen vnodes erhöhen, um dieses Problem zu
beheben. Beachten Sie dabei aber die Größe
des inaktiven und freien Hauptspeichers.</para>
<para>Um die Anzahl der derzeit verwendeten vnodes zu sehen,
geben Sie Folgendes ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>sysctl vfs.numvnodes</userinput>
vfs.numvnodes: 91349</screen>
<para>Die maximal mögliche Anzahl der vnodes erhalten
Sie durch die Eingabe von:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>sysctl kern.maxvnodes</userinput>
kern.maxvnodes: 100000</screen>
<para>Wenn sich die Anzahl der genutzten vnodes dem maximal
möglichen Wert nähert, sollten Sie den Wert
<varname>kern.maxvnodes</varname> zuerst um etwa 1.000
erhöhen. Beobachten Sie danach die Anzahl der vom
System genutzten <varname>vfs.numvnodes</varname>.
Nähert sich der Wert wiederum dem definierten
Maximum, müssen Sie <varname>kern.maxvnodes</varname>
nochmals erhöhen. Sie sollten nun eine Änderung
Ihres Speicherverbrauches (etwa über &man.top.1;)
registrieren können und über mehr aktiven
Speicher verfügen.</para>
</sect3>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="adding-swap-space">
<title>Hinzufügen von Swap-Bereichen</title>
<para>Egal wie vorausschauend Sie planen, manchmal entspricht ein System
einfach nicht Ihren Erwartungen. Es ist leicht, mehr Swap-Bereiche
hinzuzufügen. Dazu stehen Ihnen drei Wege offen: Sie
können eine neue Platte einbauen, den Swap-Bereich über NFS
ansprechen oder eine Swap-Datei auf einer existierenden Partition
einrichten.</para>
<para>Für Informationen zur Verschlüsselung von
Swap-Partitionen, zu den dabei möglichen Optionen sowie
zu den Gründen für eine Verschlüsselung des
Auslagerungsspeichers lesen Sie bitte
<xref linkend="swap-encrypting"/> des Handbuchs.</para>
<sect2 id="new-drive-swap">
<title>Swap auf einer neuen Festplatte</title>
<para>Der einfachste Weg, zusätzlich einen Swap-Bereich
einzurichten, ist der Einbau einer neuen Platte, die Sie
sowieso gebrauchen können. Die Anordnung von
Swap-Bereichen wird in <xref linkend="configtuning-initial"/>
des Handbuchs besprochen.</para>
</sect2>
<sect2 id="nfs-swap">
<title>Swap-Bereiche über NFS</title>
<para>Swap-Bereiche über NFS sollten Sie nur dann einsetzen,
wenn Sie über keine lokale Platte verfügen, da es durch
die zur Verfügung stehende Bandbreite limitiert wird und
außerdem den NFS-Server zusätzlich belastet.</para>
</sect2>
<sect2 id="create-swapfile">
<title>Swap-Dateien</title>
<para>Sie können eine Datei festgelegter Größe als
Swap-Bereich nutzen. Im folgenden Beispiel werden wir eine 64&nbsp;MB
große Datei mit Namen <filename>/usr/swap0</filename>
benutzen, Sie können natürlich einen beliebigen Namen
für den Swap-Bereich benutzen.</para>
<example>
<title>Erstellen einer Swap-Datei</title>
<orderedlist>
<listitem>
<para>Der <filename>GENERIC</filename>-Kernel unterstützt
bereits RAM-Disks (&man.md.4;), welche für diese Aktion
benötigt werden. Wenn Sie einen eigenen Kernel erstellen,
vergewissern Sie sicher, dass die folgende Zeile in ihrer
Kernel-Konfigurationsdatei enthalten ist:</para>
<programlisting>device md</programlisting>
<para>Informationen, wie man einen eigenen Kernel erstellen kann,
erhalten Sie in <xref linkend="kernelconfig"/>.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Legen Sie die Swap-Datei
<filename>/usr/swap0</filename> an:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>dd if=/dev/zero of=/usr/swap0 bs=1024k count=64</userinput></screen>
</listitem>
<listitem>
<para>Setzen Sie die richtigen Berechtigungen für
<filename>/usr/swap0</filename>:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>chmod 0600 /usr/swap0</userinput></screen>
</listitem>
<listitem>
<para>Aktivieren Sie die Swap-Datei
<filename>/etc/rc.conf</filename>:</para>
<programlisting>swapfile="/usr/swap0" # Set to name of swapfile if aux swapfile desired.</programlisting>
</listitem>
<listitem>
<para>Um die Swap-Datei zu aktivieren, führen Sie
entweder einen Neustart durch oder geben das folgende Kommando
ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>mdconfig -a -t vnode -f /usr/swap0 -u 0 &amp;&amp; swapon /dev/md0</userinput></screen>
</listitem>
</orderedlist>
</example>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="acpi-overview">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Hiten</firstname>
<surname>Pandya</surname>
<contrib>Verfasst von </contrib>
</author>
<author>
<firstname>Tom</firstname>
<surname>Rhodes</surname>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Energie- und Ressourcenverwaltung</title>
<para>Es ist wichtig, Hardware effizient einzusetzen. Vor der
Einführung des <firstterm>Advanced Configuration and Power
Interface</firstterm> (<acronym>ACPI</acronym>) konnten
Stromverbrauch und Wärmeabgabe eines Systems nur
schlecht von Betriebssystemen gesteuert werden. Die Hardware
wurde vom <acronym>BIOS</acronym> gesteuert, was die Kontrolle
der Energieverwaltung für den Anwender erschwerte. Das
<emphasis>Advanced Power Management (APM)</emphasis> erlaubte
es lediglich, einige wenige Funktionen zu steuern, obwohl die
Überwachung von Energie- und Ressourcenverbrauch zu den
wichtigsten Aufgaben eines Betriebssystems gehört, um auf
verschiedene Ereignisse, beispielsweise einen unerwarteten
Temperaturanstieg, reagieren können.</para>
<para>Dieser Abschnitt erklärt das Advanced Configuration and
Power Interface (<acronym>ACPI</acronym>).</para>
<sect2 id="acpi-intro">
<title>Was ist ACPI?</title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>APM</primary>
</indexterm>
<para>Advanced Configuration and Power Interface
(<acronym>ACPI</acronym>) ist ein Standard verschiedener
Hersteller, der die Verwaltung von Hardware und
Energiesparfunktionen festlegt. Die
<acronym>ACPI</acronym>-Funktionen können von einem
Betriebssystem gesteuert werden. Der Vorgänger des
<acronym>ACPI</acronym>, <quote>Advanced Power Management</quote>
(<acronym>APM</acronym>), erwies sich in modernen Systemen
als unzureichend.</para>
</sect2>
<sect2 id="acpi-old-spec">
<title>Mängel des Advanced Power Managements (APM)</title>
<para>Das <emphasis>Advanced Power Management (APM)</emphasis>
steuert den Energieverbrauch eines Systems auf Basis
der Systemaktivität. Das APM-BIOS wird von dem
Hersteller des Systems zur Verfügung gestellt
und ist auf die spezielle Hardware angepasst. Der
APM-Treiber des Betriebssystems greift auf das
<emphasis>APM Software Interface</emphasis> zu, das den
Energieverbrauch regelt. APM findet sich in der Regel
nur noch in Systemen, die vor 2001 produziert
wurden.</para>
<para>Das <acronym>APM</acronym> hat hauptsächlich
vier Probleme. Erstens läuft die Energieverwaltung
unabhängig vom Betriebssystem in einem
(herstellerspezifischen) BIOS. Beispielsweise kann
das APM-BIOS die Festplatten nach einer konfigurierbaren
Zeit ohne die Zustimmung des Betriebssystems herunterfahren.
Zweitens befindet sich die ganze APM-Logik im BIOS; das
Betriebssystem hat gar keine APM-Komponenten. Bei Problemen
mit dem APM-BIOS muss das Flash-ROM aktualisiert werden.
Diese Prozedur ist gefährlich, da sie im Fehlerfall
das System unbrauchbar machen kann. Zum Dritten ist APM
eine Technik, die herstellerspezifisch ist und nicht
koordiniert wird. Fehler im BIOS eines Herstellers werden
nicht unbedingt im BIOS anderer Hersteller korrigiert.
Das letzte Problem ist, dass im APM-BIOS nicht genügend
Platz vorhanden ist, um eine durchdachte oder eine auf den
Zweck der Maschine zugeschnittene Energieverwaltung
zu implementieren.</para>
<para>Das <emphasis>Plug and Play BIOS (PNPBIOS)</emphasis>
war ebenfalls unzureichend. Das PNPBIOS verwendet eine
16-Bit-Technik. Damit das Betriebssystem das PNPBIOS
ansprechen kann, muss es in einer 16-Bit-Emulation laufen.</para>
<para>Der <acronym>APM</acronym>-Treiber von &os; ist in
der Hilfeseite &man.apm.4; beschrieben.</para>
</sect2>
<sect2 id="acpi-config">
<title>Konfiguration des <acronym>ACPI</acronym></title>
<para>Das Modul <filename>acpi.ko</filename> wird
standardmäßig beim Systemstart vom &man.loader.8;
geladen und sollte daher <emphasis>nicht</emphasis>
fest in den Kernel eingebunden werden. Dadurch kann
<filename>acpi.ko</filename> ohne einen Neubau des Kernels ersetzt
werden und das Modul ist leichter zu testen. Wenn Sie in der
Ausgabe von &man.dmesg.8; das Wort <acronym>ACPI</acronym> sehen,
ist das Modul geladen worden. Das ACPI-Modul im laufenden
Betrieb zu laden, führt oft nicht zum gewünschten
Ergebnis. Treten bei Ihrem System Probleme auf, können
Sie <acronym>ACPI</acronym> auch komplett deaktivieren.
Dazu definieren Sie die Variable
<literal>hint.acpi.0.disabled="1"</literal> in der Datei
<filename>/boot/loader.conf</filename>. Alternativ können
Sie die Variable auch am &man.loader.8;-Prompt eingeben.
Das Modul kann im laufenden Betrieb nicht entfernt werden,
da es zur Kommunikation mit der Hardware verwendet wird.</para>
<note>
<para><acronym>ACPI</acronym> und <acronym>APM</acronym>
können nicht zusammen verwendet werden. Das zuletzt
geladene Modul beendet sich, sobald es bemerkt, dass das andere
Modul geladen ist.</para>
</note>
<para>Mit &man.acpiconf.8; können Sie das System in einen
Ruhemodus (<foreignphrase>sleep mode</foreignphrase>) versetzen.
Es gibt verschiedene Modi (von <literal>1</literal> bis
<literal>5</literal>), die Sie auf der Kommandozeile mit
<option>-s</option> angeben können. Für die meisten
Anwender sind die Modi <literal>1</literal> und
<literal>3</literal> völlig ausreichend. Der Modus
<literal>5</literal> schaltet das System
aus (<foreignphrase>Soft-off</foreignphrase>) und entspricht
dem folgenden Befehl:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>halt -p</userinput></screen>
<para>Verschiedene Optionen können als
&man.sysctl.8;-Variablen gesetzt werden. Lesen Sie dazu
die Manualpages zu &man.acpi.4; sowie &man.acpiconf.8;.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="ACPI-debug">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Nate</firstname>
<surname>Lawson</surname>
<contrib>Verfasst von </contrib>
</author>
</authorgroup>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Peter</firstname>
<surname>Schultz</surname>
<contrib>Mit Beiträgen von </contrib>
</author>
<author>
<firstname>Tom</firstname>
<surname>Rhodes</surname>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title><acronym>ACPI</acronym>-Fehlersuche</title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>Probleme mit</secondary>
</indexterm>
<para><acronym>ACPI</acronym> ist ein gänzlich neuer
Weg, um Geräte aufzufinden und deren Stromverbrauch
zu regulieren. Weiterhin bietet <acronym>ACPI</acronym>
einen einheitlichen Zugriff auf Geräte, die vorher
vom <acronym>BIOS</acronym> verwaltet wurden. Es werden
zwar Fortschritte gemacht, dass <acronym>ACPI</acronym>
auf allen Systemen läuft, doch tauchen immer wieder
Fehler auf: fehlerhafter Bytecode der
<acronym>ACPI</acronym>-Machine-Language
(<acronym>AML</acronym>) einiger Systemplatinen,
ein unvollständiges &os;-Kernel-Subsystem oder
Fehler im <acronym>ACPI-CA</acronym>-Interpreter von &intel;.</para>
<para>Dieser Abschnitt hilft Ihnen, zusammen mit den Betreuern
des &os;-<acronym>ACPI</acronym>-Subsystems, Fehlerquellen
zu finden und Fehler zu beseitigen. Danke, dass Sie diesen
Abschnitt lesen; hoffentlich hilft er, Ihre Systemprobleme
zu lösen.</para>
<sect2 id="ACPI-submitdebug">
<title>Fehlerberichte einreichen</title>
<note>
<para>Bevor Sie einen Fehlerbericht einreichen, stellen
Sie bitte sicher, dass Ihr <acronym>BIOS</acronym>
und die Firmware Ihres Controllers aktuell sind.</para>
</note>
<para>Wenn Sie sofort einen Fehlerbericht einsenden wollen,
schicken Sie bitte die folgenden Informationen an
die Mailingliste <ulink
url="mailto:freebsd-acpi@FreeBSD.org">freebsd-acpi</ulink>:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Beschreiben Sie den Fehler und alle Umstände,
unter denen der Fehler auftritt. Geben Sie
ebenfalls den Typ und das Modell Ihres Systems
an. Wenn Sie einen neuen Fehler entdeckt haben,
versuchen Sie möglichst genau zu beschreiben,
wann der Fehler das erste Mal aufgetreten ist.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Ausgabe von &man.dmesg.8; nach der Eingabe
von <command>boot -v</command>.
Geben Sie auch alle Fehlermeldungen an, die erscheinen,
wenn Sie den Fehler provozieren.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Ausgabe von &man.dmesg.8; nach der Eingabe
von <command>boot -v</command> und mit deaktiviertem
<acronym>ACPI</acronym>, wenn das Problem ohne
<acronym>ACPI</acronym> nicht auftritt.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Ausgabe von <command>sysctl hw.acpi</command>.
Dieses Kommando zeigt die vom System unterstützten
<acronym>ACPI</acronym>-Funktionen an.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die <acronym>URL</acronym>, unter der die
<acronym>ACPI</acronym>-Source-Language
(<acronym>ASL</acronym>) liegt. Schicken Sie
bitte <emphasis>nicht</emphasis> die <acronym>ASL</acronym>
an die Mailingliste, da die <acronym>ASL</acronym>
sehr groß sein kann. Eine Kopie der
<acronym>ASL</acronym> erstellen Sie mit dem
nachstehenden Befehl:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>acpidump -td &gt; <replaceable>name</replaceable>-<replaceable>system</replaceable>.asl</userinput></screen>
<para>Setzen Sie bitte für <replaceable>name</replaceable>
den Namen Ihres Kontos und für
<replaceable>system</replaceable> den Hersteller und
das Modell Ihres Systems ein. Zum Beispiel:
<filename>njl-FooCo6000.asl</filename>.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Obwohl die meisten Entwickler die Mailingliste
&a.current.name; lesen, sollten Sie Fehlerberichte an
die Liste &a.acpi.name; schicken. Seien Sie bitte
geduldig; wir haben alle Arbeit außerhalb des Projekts.
Wenn der Fehler nicht offensichtlich ist, bitten
wir Sie vielleicht, einen offiziellen Fehlerbericht
(<acronym>PR</acronym>) mit &man.send-pr.1; einzusenden.
Geben Sie im Fehlerbericht bitte dieselben Informationen
wie oben an. Mithilfe der <acronym>PR</acronym>s
verfolgen und lösen wir Probleme. Senden Sie
bitte keinen <acronym>PR</acronym> ein, ohne vorher
den Fehlerbericht an die Liste &a.acpi.name; zu senden.
Wir benutzen die <acronym>PR</acronym>s als Erinnerung
an bestehende Probleme und nicht zum Sammeln aller
Probleme. Es kann sein, dass der Fehler schon von
jemand anderem gemeldet wurde.</para>
</sect2>
<sect2 id="ACPI-background">
<title><acronym>ACPI</acronym>-Grundlagen</title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
</indexterm>
<para><acronym>ACPI</acronym> gibt es in allen modernen Rechnern
der ia32- (x86), ia64- (Itanium) und amd64- (AMD) Architektur.
Der vollständige Standard bietet Funktionen
zur Steuerung und Verwaltung der <acronym>CPU</acronym>-Leistung,
der Stromversorgung, von Wärmebereichen, Batterien,
eingebetteten Controllern und Bussen. Auf den meisten
Systemen wird nicht der vollständige Standard implementiert.
Arbeitsplatzrechner besitzen meist nur Funktionen zur
Verwaltung der Busse, während Notebooks Funktionen
zur Temperaturkontrolle und Ruhezustände besitzen.</para>
<para>Ein <acronym>ACPI</acronym> konformes System
besitzt verschiedene Komponenten. Die <acronym>BIOS</acronym>-
und Chipsatz-Hersteller stellen mehrere statische
Tabellen bereit (zum Beispiel die
Fixed-<acronym>ACPI</acronym>-Description-Table,
<acronym>FADT</acronym>). Die Tabellen enthalten beispielsweise
die mit <acronym>SMP</acronym>-Systemen benutzte
<acronym>APIC</acronym>-Map, Konfigurationsregister und
einfache Konfigurationen. Zusätzlich gibt es die
Differentiated-System-Description-Table (<acronym>DSDT</acronym>),
die Bytecode enthält. Die Tabelle ordnet Geräte
und Methoden in einem baumartigen Namensraum an.</para>
<para>Ein <acronym>ACPI</acronym>-Treiber muss die statischen
Tabellen einlesen, einen Interpreter für den Bytecode
bereitstellen und die Gerätetreiber im Kernel so
modifizieren, dass sie mit dem <acronym>ACPI</acronym>-Subsystem
kommunizieren. Für &os;, Linux und NetBSD hat &intel;
den Interpreter <acronym>ACPI-CA</acronym>, zur Verfügung
gestellt. Der Quelltext zu <acronym>ACPI-CA</acronym>
befindet sich im Verzeichnis
<filename class="directory">src/sys/contrib/dev/acpica</filename>.
Die Schnittstelle von <acronym>ACPI-CA</acronym> zu &os;
befindet sich unter <filename
class="directory">src/sys/dev/acpica/Osd</filename>.
Treiber, die verschiedene <acronym>ACPI</acronym>-Geräte
implementieren, befinden sich im Verzeichnis
<filename class="directory">src/sys/dev/acpica</filename>.</para>
</sect2>
<sect2 id="ACPI-comprob">
<title>Häufige Probleme</title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>Probleme mit</secondary>
</indexterm>
<para>Damit <acronym>ACPI</acronym> richtig funktioniert,
müssen alle Teile funktionieren. Im Folgenden
finden Sie eine Liste mit Problemen und möglichen
Umgehungen oder Fehlerbehebungen. Die Liste ist nach
der Häufigkeit, mit der die Probleme auftreten,
sortiert.</para>
<sect3>
<title>Mausprobleme</title>
<para>Es kann vorkommen, dass die Maus nicht mehr funktioniert,
wenn Sie nach einem Suspend weiterarbeiten wollen. Ist dies
bei Ihnen der Fall, reicht es meistens aus, den Eintrag
<literal>hint.psm.0.flags="0x3000"</literal> in Ihre
<filename>/boot/loader.conf</filename> aufzunehmen. Besteht
das Problem weiterhin, sollten Sie einen Fehlerbericht
an das FreeBSD Project senden.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Suspend/Resume</title>
<para><acronym>ACPI</acronym> kennt drei
Suspend-to-<acronym>RAM</acronym>-Zustände
(<acronym>STR</acronym>):
<literal>S1</literal>-<literal>S3</literal>.
Es gibt einen Suspend-to-Disk-Zustand:
<literal>S4</literal>. Der Zustand <literal>S5</literal>
wird Soft-Off genannt. In diesem Zustand befindet
sich ein Rechner, wenn die Stromversorgung angeschlossen
ist, der Rechner aber nicht hochgefahren ist. Der
Zustand <literal>S4</literal> kann auf zwei Arten
implementiert werden:
<literal>S4</literal><acronym>BIOS</acronym> und
<literal>S4</literal><acronym>OS</acronym>.
Im ersten Fall wird der Suspend-to-Disk-Zustand durch
das <acronym>BIOS</acronym> hergestellt im zweiten
Fall alleine durch das Betriebssystem.</para>
<note>
<para>Die Suspend-Zustände sind Ruhezustände,
in denen der Rechner weniger Energie als im
Normalbetrieb benötigt. Resume bezeichnet
die Rückkehr zum Normalbetrieb.</para>
</note>
<para>Die Suspend-Zustände können Sie mit
dem Kommando <command>sysctl hw.acpi</command>
ermitteln. Das Folgende könnte beispielsweise
ausgegeben werden:</para>
<screen>hw.acpi.supported_sleep_state: S3 S4 S5
hw.acpi.s4bios: 0</screen>
<para>Diese Ausgabe besagt, dass mit dem Befehl
<command>acpiconf -s</command> die Zustände
<literal>S3</literal>, <literal>S4</literal><acronym>OS</acronym>
und <literal>S5</literal> eingestellt werden können.
Hätte <option>s4bios</option> den Wert
<literal>1</literal>, gäbe es den Zustand
<literal>S4</literal><acronym>BIOS</acronym> anstelle
von <literal>S4</literal><acronym>OS</acronym>.</para>
<para>Wenn Sie die Suspend- und Resume-Funktionen
testen, fangen Sie mit dem <literal>S1</literal>-Zustand
an, wenn er angeboten wird. Dieser Zustand wird
am ehesten funktionieren, da der Zustand wenig
Treiber-Unterstützung benötigt. Der Zustand
<literal>S2</literal> ist ähnlich wie
<literal>S1</literal>, allerdings hat ihn noch niemand
implementiert. Als nächstes sollten Sie den
Zustand <literal>S3</literal> ausprobieren. Dies
ist der tiefste <acronym>STR</acronym>-Schlafzustand.
Dieser Zustand ist auf massive Treiber-Unterstützung
angewiesen, um die Geräte wieder richtig zu
initialisieren. Wenn Sie Probleme mit diesem Zustand
haben, können Sie die Mailingliste
&a.acpi.name; anschreiben. Erwarten Sie allerdings
nicht zu viel: Es gibt viele Treiber und Geräte,
an denen noch gearbeitet und getestet wird.</para>
<!-- -->
<para>Ein häufiges Problem mit Suspend/Resume ist,
dass viele Gerätetreiber ihre Firmware, Register
und Gerätespeicher nicht korrekt speichern,
wiederherstellen und/oder reinitialisieren. Um dieses
Problem zu lösen, sollten Sie zuerst die
folgenden Befehle ausführen:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>sysctl debug.bootverbose=1</userinput>
&prompt.root; <userinput>sysctl debug.acpi.suspend_bounce=1</userinput>
&prompt.root; <userinput>acpiconf -s 3</userinput></screen>
<para>Dieser Test emuliert einen Suspend/Resume-Zyklus für
alle Geräte (ohne dass diese dabei wirklich in den Status
<literal>S3</literal> wechseln). In vielen Fällen
reicht dies bereits aus, um Probleme (beispielsweise
verlorener Firmware-Status, Timeouts, hängende Geräte)
zu entdecken. Beachten Sie dabei, dass das Gerät bei
diesem Test nicht wirklich in den Status
<literal>S3</literal> wechseln. Es kann also vorkommen, dass
manche Geräte weiterhin mit Strom versorgt werden (dies
wäre bei einem wirklichen Wechsel in den Status
<literal>S3</literal> NICHT möglich.
Andere Geräte werden normal weiterarbeiten, weil sie
über keine Suspend/Resume-Funktionen verfügen.</para>
<para>Schwierigere Fälle können den Einsatz
zusätzlicher Hardware (beispielsweise serielle
Ports/Kabel für die Verbindung über eine
serielle Konsole oder Firewire-Ports/Kabel für
&man.dcons.4;) sowie Kenntnisse im Bereich
Kerneldebugging erforderlich machen.</para>
<para>Um das Problem einzugrenzen, entfernen Sie soviele
Treiber wie möglich aus dem Kernel. Sie können
das Problem isolieren, indem Sie einen Treiber nach
dem anderen laden, bis der Fehler wieder auftritt.
Typischerweise verursachen binäre Treiber wie
<filename>nvidia.ko</filename>, X11-Grafiktreiber und
<acronym>USB</acronym>-Treiber die meisten Fehler,
hingegen laufen Ethernet-Treiber für gewöhnlich
sehr zuverlässig. Wenn ein Treiber
zuverlässig geladen und entfernt werden kann,
können Sie den Vorgang automatisieren, indem
Sie die entsprechenden Kommandos in die Dateien
<filename>/etc/rc.suspend</filename> und
<filename>/etc/rc.resume</filename> einfügen.
In den Dateien finden Sie ein deaktiviertes Beispiel,
das einen Treiber lädt und wieder entfernt.
Ist die Bildschirmanzeige bei der Wiederaufnahme
des Betriebs gestört, setzen Sie bitte die
Variable <option>hw.acpi.reset_video</option> auf
<literal>0</literal>. Versuchen Sie auch, die Variable
<option>hw.acpi.sleep_delay</option> auf kürzere
Zeitspannen zu setzen.</para>
<para>Die Suspend- und Resume-Funktionen können
Sie auch auf einer neuen Linux-Distribution
mit <acronym>ACPI</acronym> testen. Wenn es mit
Linux funktioniert, liegt das Problem wahrscheinlich
bei einem &os;-Treiber. Es hilft uns, das Problem
zu lösen, wenn Sie feststellen können, welcher
Treiber das Problem verursacht. Beachten Sie bitte,
dass die <acronym>ACPI</acronym>-Entwickler normalerweise
keine anderen Treiber pflegen (beispielsweise Sound- oder
<acronym>ATA</acronym>-Treiber). Es ist wohl das beste,
die Ergebnisse der Fehlersuche an die Mailingliste
&a.current.name; und den Entwickler des Treibers
zu schicken. Wenn Ihnen danach ist, versuchen Sie,
den Fehler in der Resume-Funktion zu finden, indem
Sie einige &man.printf.3;-Anweisungen in den Code
des fehlerhaften Treibers einfügen.</para>
<para>Schließlich können Sie <acronym>ACPI</acronym>
noch abschalten und stattdessen <acronym>APM</acronym>
verwenden. Wenn die Suspend- und Resume-Funktionen mit
<acronym>APM</acronym> funktionieren, sollten Sie
vielleicht besser <acronym>APM</acronym> verwenden
(insbesondere mit alter Hardware von vor dem Jahr 2000).
Die Hersteller benötigten einige Zeit, um
<acronym>ACPI</acronym> korrekt zu implementieren, daher
gibt es mit älterer Hardware oft
<acronym>ACPI</acronym>-Probleme.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Temporäre oder permanente Systemhänger</title>
<para>Die meisten Systemhänger entstehen durch verlorene
Interrupts oder einen Interrupt-Sturm.
Probleme werden verursacht durch die Art, in der das
<acronym>BIOS</acronym> Interrupts vor dem Systemstart
konfiguriert, durch eine fehlerhafte
<acronym>APIC</acronym>-Tabelle und durch die
Zustellung des System-Control-Interrupts
(<acronym>SCI</acronym>).</para>
<indexterm>
<primary>Interrupt-Sturm</primary>
</indexterm>
<para>Anhand der Ausgabe des Befehls
<command>vmstat -i</command> können Sie verlorene
Interrupts von einem Interrupt-Sturm unterscheiden.
Untersuchen Sie die Ausgabezeile, die <literal>acpi0</literal>
enthält. Ein Interrupt-Sturm liegt vor, wenn
der Zähler öfter als ein paar Mal pro
Sekunde hochgezählt wird. Wenn sich das System
aufgehangen hat, versuchen Sie mit der Tastenkombination
<keycombo action="simul">
<keycap>Ctrl</keycap>
<keycap>Alt</keycap>
<keycap>Esc</keycap>
</keycombo> in den Debugger <acronym>DDB</acronym>
zu gelangen. Geben Sie dort den Befehl
<literal>show interrupts</literal> ein.</para>
<indexterm>
<primary>APIC</primary>
<secondary>deaktivieren</secondary>
</indexterm>
<para>Wenn Sie Interrupt-Probleme haben, ist es vorerst
wohl am besten, <acronym>APIC</acronym> zu deaktivieren.
Tragen Sie dazu die Zeile
<literal>hint.apic.0.disabled="1"</literal> in
<filename>loader.conf</filename> ein.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Abstürze (Panics)</title>
<para><foreignphrase>Panics</foreignphrase> werden so
schnell wie möglich behoben; mit <acronym>ACPI</acronym>
kommt es aber selten dazu. Zuerst sollten Sie
die Panic reproduzieren und dann versuchen einen
<foreignphrase>backtrace</foreignphrase> (eine
Rückverfolgung der Funktionsaufrufe) zu erstellen.
Richten Sie dazu den <acronym>DDB</acronym> über
die serielle Schnittstelle (siehe
<xref linkend="serialconsole-ddb"/>) oder eine gesonderte
&man.dump.8;-Partition ein. In <acronym>DDB</acronym>
können Sie den <foreignphrase>backtrace</foreignphrase>
mit dem Kommando <literal>tr</literal> erstellen.
Falls Sie den <foreignphrase>backtrace</foreignphrase>
vom Bildschirm abschreiben müssen, schreiben
Sie bitte mindestens die fünf ersten und die
fünf letzten Zeile der Ausgabe auf.</para>
<para>Versuchen Sie anschließend, das Problem
durch einen Neustart ohne <acronym>ACPI</acronym>
zu beseitigen. Wenn das funktioniert hat, können
Sie versuchen, das verantwortliche
<acronym>ACPI</acronym>-Subsystem durch Setzen der
Variablen <option>debug.acpi.disable</option>
herauszufinden. Die Hilfeseite &man.acpi.4; enthält
dazu einige Beispiele.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Nach einem Suspend oder einem Stopp startet
das System wieder</title>
<para>Setzen Sie zuerst in &man.loader.conf.5; die Variable
<option>hw.acpi.disable_on_poweroff</option> auf
<literal>0</literal>. Damit wird verhindert, dass
<acronym>ACPI</acronym> während des Systemabschlusses
die Bearbeitung verschiedener Ereignisse deaktiviert.
Auf manchen Systemen muss die Variable den Wert
<literal>1</literal> besitzen (die Voreinstellung).
Normalerweise wird der unerwünschte Neustart
des Systems durch Setzen dieser Variablen behoben.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Andere Probleme</title>
<para>Wenn Sie weitere Probleme mit <acronym>ACPI</acronym>
haben (Umgang mit einer Docking-Station, nicht erkannte
Geräte), schicken Sie bitte eine Beschreibung an die
Mailingliste. Allerdings kann es sein, dass einige
Probleme von noch unvollständigen Teilen des
<acronym>ACPI</acronym>-Subsystems abhängen und
es etwas dauern kann bis diese Teile fertig sind.
Seien Sie geduldig und rechnen Sie damit, dass wir
Ihnen Fehlerbehebungen zum Testen senden.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="ACPI-aslanddump">
<title><acronym>ASL</acronym>, <command>acpidump</command> und
<acronym>IASL</acronym></title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>ASL</secondary>
</indexterm>
<para>Ein häufiges Problem ist fehlerhafter Bytecode
des <acronym>BIOS</acronym>-Herstellers. Dies erkennen
Sie an Kernelmeldungen auf der Konsole wie die folgende:</para>
<screen>ACPI-1287: *** Error: Method execution failed [\\_SB_.PCI0.LPC0.FIGD._STA] \\
(Node 0xc3f6d160), AE_NOT_FOUND</screen>
<para>Oft können Sie das Problem dadurch lösen,
dass Sie eine aktuelle <acronym>BIOS</acronym>-Version
einspielen. Die meisten Meldungen auf der Konsole sind
harmlos, wenn aber beispielsweise der Batteriestatus
falsch angezeigt wird, können Sie in den
Meldungen nach Problemen mit der
<acronym>AML</acronym>-Machine-Language
(<acronym>AML</acronym>) suchen. Der Bytecode der
<acronym>AML</acronym> wird aus der
<acronym>ACPI</acronym>-Source-Language (<acronym>ASL</acronym>)
übersetzt und in einer Tabelle, der <acronym>DSDT</acronym>,
abgelegt. Eine Kopie der <acronym>ASL</acronym>
können Sie mit dem Befehl &man.acpidump.8; erstellen.
Verwenden Sie mit diesem Befehl sowohl die Option
<option>-t</option> (die Inhalte der statischen
Tabellen anzeigen) als auch die Option <option>-d</option>
(die <acronym>AML</acronym> in <acronym>ASL</acronym>
zurückübersetzen). Ein Beispiel für
die Syntax finden Sie im Abschnitt <link
linkend="ACPI-submitdebug">Fehlerberichte einreichen</link>.</para>
<para>Sie können einfach prüfen, ob sich die
<acronym>ASL</acronym> übersetzen lässt.
Für gewöhnlich können Sie Warnungen
während des Übersetzens ignorieren.
Fehlermeldungen führen normal dazu, dass
<acronym>ACPI</acronym> fehlerhaft arbeitet. Ihre
<acronym>ASL</acronym> übersetzen Sie mit dem
nachstehenden Kommando:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>iasl ihre.asl</userinput></screen>
</sect2>
<sect2 id="ACPI-fixasl">
<title>Die <acronym>ASL</acronym> reparieren</title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>ASL</secondary>
</indexterm>
<para>Auf lange Sicht ist es unser Ziel, dass
<acronym>ACPI</acronym> ohne Eingriffe des Benutzers
läuft. Zurzeit entwickeln wir allerdings noch
Umgehungen für Fehler der <acronym>BIOS</acronym>-Hersteller.
Der &microsoft;-Interpreter (<filename>acpi.sys</filename>
und <filename>acpiec.sys</filename>) prüft die
<acronym>ASL</acronym> nicht streng gegen den Standard.
Daher reparieren <acronym>BIOS</acronym>-Hersteller,
die <acronym>ACPI</acronym> nur unter &windows; testen,
ihre <acronym>ASL</acronym> nicht. Wir hoffen, dass
wir das vom Standard abweichende Verhalten des
&microsoft;-Interpreters dokumentieren und in &os; replizieren
können. Dadurch müssen Benutzer ihre
<acronym>ASL</acronym> nicht selbst reparieren.
Sie können Ihre <acronym>ASL</acronym> selbst reparieren,
wenn Sie ein Problem umgehen und uns helfen möchten.
Senden Sie uns bitte die mit &man.diff.1; erstellte Differenz
zwischen alter und neuer <acronym>ASL</acronym>. Wir
werden versuchen, den Interpreter <acronym>ACPI-CA</acronym>
zu korrigieren, damit die Fehlerbehebung nicht mehr
erforderlich ist.</para>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>Fehlermeldungen</secondary>
</indexterm>
<para>Die nachfolgende Liste enthält häufige
Fehlermeldungen, deren Ursache und eine Beschreibung,
wie die Fehler korrigiert werden:</para>
<sect3>
<title>Abhängigkeiten vom Betriebssystem</title>
<para>Einige <acronym>AML</acronym>s gehen davon aus, dass
die Welt ausschließlich aus verschiedenen
&windows;-Versionen besteht. &os; kann vorgeben, irgendein
Betriebssystem zu sein. Versuchen Sie das Betriebssystem,
das Sie in der <acronym>ASL</acronym> finden, in der
Datei <filename>/boot/loader.conf</filename> anzugeben:
<literal>hw.acpi.osname="Windows 2001"</literal>.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Fehlende Return-Anweisungen</title>
<para>Einige Methoden verzichten auf die vom Standard
vorgeschriebene Rückgabe eines Wertes. Obwohl
der Interpreter <acronym>ACPI-CA</acronym> dies nicht
beheben kann, besitzt &os; die Möglichkeit, den
Rückgabewert implizit zu setzen. Wenn Sie
wissen, welcher Wert zurückgegeben werden muss,
können Sie die fehlenden Return-Anweisungen
selbst einsetzen. Die Option <option>-f</option>
zwingt <command>iasl</command>, die <acronym>ASL</acronym>
zu übersetzen.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Überschreiben der vorgegebenen
<acronym>AML</acronym></title>
<para>Nachdem Sie Ihre <acronym>ASL</acronym> in der
Datei <filename>ihre.asl</filename> angepasst haben,
übersetzen Sie die <acronym>ASL</acronym> wie folgt:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>iasl ihre.asl</userinput></screen>
<para>Mit der Option <option>-f</option> erzwingen Sie das
Erstellen der <acronym>AML</acronym> auch wenn während
der Übersetzung Fehler auftreten. Beachten Sie,
dass einige Fehler, wie fehlende Return-Anweisungen,
automatisch vom Interpreter umgangen werden.</para>
<para>In der Voreinstellung erstellt der Befehl
<command>iasl</command> die Ausgabedatei
<filename>DSDT.aml</filename>. Wenn Sie diese Datei
anstelle der fehlerhaften Kopie des <acronym>BIOS</acronym>
laden wollen, editieren Sie <filename>/boot/loader.conf</filename>
wie folgt:</para>
<programlisting>acpi_dsdt_load="YES"
acpi_dsdt_name="/boot/DSDT.aml"</programlisting>
<para>Stellen Sie bitte sicher, dass sich die Datei
<filename>DSDT.aml</filename> im Verzeichnis
<filename class="directory">/boot</filename> befindet.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="ACPI-debugoutput">
<title><acronym>ACPI</acronym>-Meldungen zur
Fehlersuche erzeugen</title>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>Probleme mit</secondary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>ACPI</primary>
<secondary>Fehlersuche</secondary>
</indexterm>
<para>Der <acronym>ACPI</acronym>-Treiber besitzt
flexible Möglichkeiten zur Fehlersuche. Sie
können sowohl die zu untersuchenden Subsysteme
als auch die zu erzeugenden Ausgaben festlegen. Die zu
untersuchenden Subsysteme werden als so genannte
<quote>layers</quote> angegeben. Die Subsysteme sind in
<acronym>ACPI-CA</acronym>-Komponenten
(<literal>ACPI_ALL_COMPONENTS</literal>) und
<acronym>ACPI</acronym>-Hardware (<literal>ACPI_ALL_DRIVERS</literal>)
aufgeteilt. Welche Meldungen ausgegeben werden, wird über
<quote>level</quote> gesteuert. <quote>level</quote> reicht
von <literal>ACPI_LV_ERROR</literal> (es werden nur Fehler
ausgegeben) bis zu <literal>ACPI_LV_VERBOSE</literal> (alles
wird ausgegeben). <quote>level</quote> ist eine Bitmaske,
sodass verschiedene Stufen auf einmal (durch Leerzeichen
getrennt) angegeben werden können. Die erzeugte
Ausgabemenge passt vielleicht nicht in den Konsolenpuffer.
In diesem Fall sollten Sie die Ausgaben mithilfe einer
seriellen Konsole sichern. Die möglichen Werte
für <quote>layers</quote> und <quote>level</quote>
werden in der Hilfeseite &man.acpi.4; beschrieben.</para>
<para>Die Ausgaben zur Fehlersuche sind in der Voreinstellung
nicht aktiviert. Wenn <acronym>ACPI</acronym> im Kernel
enthalten ist, fügen Sie <literal>options ACPI_DEBUG</literal>
zur Kernelkonfigurationsdatei hinzu. Sie können die
Ausgaben zur Fehlersuche global aktivieren, indem Sie in der
Datei <filename>/etc/make.conf</filename> die Zeile
<literal>ACPI_DEBUG=1</literal> einfügen. Das Modul
<filename>acpi.ko</filename> können Sie wie folgt
neu übersetzen:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cd /sys/modules/acpi/acpi
&amp;&amp; make clean &amp;&amp;
make ACPI_DEBUG=1</userinput></screen>
<para>Installieren Sie anschließend
<filename>acpi.ko</filename> im Verzeichnis
<filename class="directory">/boot/kernel</filename>.
In der Datei <filename>loader.conf</filename> stellen Sie
<quote>level</quote> und <quote>layer</quote> ein. Das
folgende Beispiel aktiviert die Ausgabe von Fehlern für
alle <acronym>ACPI-CA</acronym>-Komponenten und alle
<acronym>ACPI</acronym>-Hardwaretreiber (wie
<acronym>CPU</acronym>, <acronym>LID</acronym>):</para>
<programlisting>debug.acpi.layer="ACPI_ALL_COMPONENTS ACPI_ALL_DRIVERS"
debug.acpi.level="ACPI_LV_ERROR"</programlisting>
<para>Wenn ein Problem durch ein bestimmtes Ereignis,
beispielsweise den Start nach einem Ruhezustand, hervorgerufen
wird, können Sie die Einstellungen für
<quote>level</quote> und <quote>layer</quote> auch mit dem
Kommando <command>sysctl</command> vornehmen. In diesem
Fall müssen Sie die Datei <filename>loader.conf</filename>
nicht editieren. Auf der <command>sysctl</command>-Kommandozeile
geben Sie dieselben Variablennamen wie in
<filename>loader.conf</filename> an.</para>
</sect2>
<sect2 id="ACPI-References">
<title>ACPI-Informationsquellen</title>
<para>Weitere Informationen zu <acronym>ACPI</acronym>
erhalten Sie an den folgenden Stellen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>die &a.acpi; Mailingliste,</para>
</listitem>
<listitem>
<para>die Archive der <acronym>ACPI</acronym>-Mailingliste:
<ulink url="http://lists.FreeBSD.org/pipermail/freebsd-acpi/"></ulink>,</para>
</listitem>
<listitem>
<para>die alten Archive der <acronym>ACPI</acronym>-Mailingliste:
<ulink url="http://home.jp.FreeBSD.org/mail-list/acpi-jp/"></ulink>,</para>
</listitem>
<listitem>
<para>die <acronym>ACPI</acronym>-Spezifikation (Version 2.0):
<ulink url="http://acpi.info/spec.htm"></ulink>,</para>
</listitem>
<listitem>
<para>in den nachstehenden &os;-Hilfeseiten:
&man.acpi.4;, &man.acpi.thermal.4;, &man.acpidump.8;,
&man.iasl.8; und &man.acpidb.8;,</para>
</listitem>
<listitem>
<para><ulink
url="http://www.cpqlinux.com/acpi-howto.html#fix_broken_dsdt">
<acronym>DSDT</acronym> debugging resource</ulink>
(als Beispiel wird Compaq erläutert, die
Ressource ist aber dennoch nützlich).</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</sect2>
</sect1>
</chapter>