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2012-09-14 17:47:48 +00:00

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basiert auf: 1.147
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<chapter id="linuxemu">
<chapterinfo>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Jim</firstname>
<surname>Mock</surname>
<contrib>Restrukturiert und teilweise aktualisiert von </contrib>
</author>
<!-- 22 Mar 2000 -->
</authorgroup>
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<author>
<firstname>Brian N.</firstname>
<surname>Handy</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
</author>
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<firstname>Rich</firstname>
<surname>Murphey</surname>
</author>
</authorgroup>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Johann</firstname>
<surname>Kois</surname>
<contrib>Übersetzt von </contrib>
</author>
</authorgroup>
</chapterinfo>
<title>Linux-Binärkompatibilität</title>
<sect1 id="linuxemu-synopsis">
<title>Übersicht</title>
<indexterm>
<primary>Linux-Binärkompatibilität</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Binärkompatibilität</primary>
<secondary>Linux</secondary>
</indexterm>
<para>FreeBSD bietet Binärkompatibilität zu verschiedenen
anderen &unix; Betriebssystemen, darunter auch Linux. Nun
könnten Sie sich fragen, warum FreeBSD in der Lage sein
muss, Linux-Binärprogramme auszuführen? Die Antwort
auf diese Frage ist sehr einfach. Viele Unternehmen und Entwickler
programmieren bzw. entwickeln nur für Linux, da es
<quote>das Neueste und Beste</quote> in der Computerwelt ist.
Für uns FreeBSD-Anwender heißt dies, genau diese Unternehmen
und Entwickler zu bitten, FreeBSD-Versionen ihrer Programme
herauszubringen. Das Problem dabei ist nur, dass die meisten dieser
Firmen trotzdem nicht erkennen, wie viele zusätzliche
Anwender ihre Produkte benutzen würden, wenn es auch
FreeBSD-Versionen gäbe, und daher weiterhin
ausschließlich für Linux entwickeln. Was also kann ein
FreeBSD-Anwender tun? Genau an diesem Punkt kommt die Linux-
Binärkompatibilität ins Spiel.</para>
<para>Um es auf den Punkt zu bringen, genau diese Kompatibilität
erlaubt es FreeBSD-Anwendern, etwa 90 % aller Linux-Anwendungen
ohne Code-Änderungen zu verwenden. Dies schließt
solche Anwendungen wie <application>&staroffice;</application>,
<application>Open Office</application>, die Linux-Versionen von
<application>&netscape;</application>,
<application>&adobe;&nbsp;&acrobat;</application>,
<application>&realplayer;</application>,
<application>&oracle;</application>,
<application>&wordperfect;</application>,
<application>Doom</application>,
<application>Quake</application> und viele andere ein. Es wird
sogar berichtet, dass diese Linux-Anwendungen in manchen
Fällen unter FreeBSD eine bessere Leistung als unter
Linux aufweisen.</para>
<para>Allerdings gibt es nach wie vor einige Linux-spezifische
Betriebssystem-Eigenschaften, die unter FreeBSD nicht
unterstützt werden. Linux-Anwendungen, die
&i386;-spezifische Aufrufe (wie die Aktivierung des
virtuellen 8086-Modus) verwenden, funktionieren
unter FreeBSD leider nicht.</para>
<para>Nach dem Lesen dieses Kapitels werden Sie</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>wissen, wie Sie die Linux-Binärkompatibilität
installieren bzw. aktivieren.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wissen, wie man zusätzliche Linux-Systembibliotheken
unter FreeBSD installiert.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Linux-Anwendungen unter FreeBSD installieren können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wissen, wie die Linux-Binärkompatibilität
unter FreeBSD verwirklicht wurde.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>wissen, wie man Software Dritter installiert
(<xref linkend="ports"/>).</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</sect1>
<sect1 id="linuxemu-lbc-install">
<title>Installation</title>
<indexterm><primary>KLD (kernel loadable object)</primary></indexterm>
<para>Die Linux-Binärkompatibilität ist per Voreinstellung
nicht aktiviert. Der einfachste Weg, dies zu tun, ist das
<literal>Linux</literal> KLD (<quote>Kernel LoaDable object</quote>)
zu laden. Dies erreichen Sie durch die Eingabe des folgenden
Befehls:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>kldload linux</userinput></screen>
<para>Wollen Sie die Linux-Binärkompatibilität dauerhaft
aktivieren, sollten Sie die folgende Zeile in
<filename>/etc/rc.conf</filename> einfügen:</para>
<programlisting>linux_enable="YES"</programlisting>
<para>Der &man.kldstat.8;-Befehl kann benutzt werden, um
festzustellen, ob KLD geladen wurde:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>kldstat</userinput>
Id Refs Address Size Name
1 2 0xc0100000 16bdb8 kernel
7 1 0xc24db000 d000 linux.ko</screen>
<indexterm>
<primary>Kerneloptionen</primary>
<secondary>COMPAT_LINUX</secondary>
</indexterm>
<para>Wenn Sie das KLD nicht laden können oder wollen, besteht
auch die Möglichkeit, die Linux-Binärkompatibiltät
statisch in den Kernel einzubinden. Dazu fügen Sie Ihrer
Kernelkonfigurationsdatei den Eintrag
<literal>options COMPAT_LINUX</literal>
hinzu. Anschließend installieren Sie Ihren neuen Kernel
wie in <xref linkend="kernelconfig"/> beschrieben.</para>
<sect2>
<title>Linux-Laufzeitbibliotheken installieren</title>
<indexterm>
<primary>Linux</primary>
<secondary>Linux-Laufzeitbibliotheken installieren</secondary>
</indexterm>
<para>Dies kann auf zwei Arten geschehen, entweder über den
<link linkend="linuxemu-libs-port">linux_base</link>-Port
oder durch <link linkend="linuxemu-libs-manually">manuelle
Installation</link> der Bibliotheken.</para>
<sect3 id="linuxemu-libs-port">
<title>Installation unter Verwendung des linux_base-Ports</title>
<indexterm><primary>Ports-Sammlung</primary></indexterm>
<para>Dies ist die einfachste Methode, um die Laufzeitbibliotheken
zu installieren. Sie funktioniert genauso wie die
Installation eines beliebigen anderen Ports aus der
<ulink type="html"
url="file://localhost/usr/ports/">Ports-Sammlung</ulink>.
Dazu machen Sie einfach folgendes:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/ports/emulators/linux_base-f10</userinput>
&prompt.root; <userinput>make install distclean</userinput></screen>
<note>
<para>Bei &os;-Systemen vor &os;&nbsp;8.0 müssen Sie den Port
<filename role="package">emulators/linux_base-fc4</filename>
anstatt <filename
role="package">emulators/linux_base-f10</filename>
installieren.</para>
</note>
<para>Sie sollten nun über eine funktionierende
Linux-Binärkompatibilität verfügen. Einige
Programme könnten sich zwar über falsche
Unterversionsnummern der Systembibliotheken beschweren, dies ist
im Allgemeinen aber kein Problem.</para>
<note>
<para>Unter Umständen gibt es mehrere Versionen des
Ports <filename role="package">emulators/linux_base</filename>.
Die Ports entsprechen unterschiedlichen Versionen
verschiedener Linux-Distributionen Sie sollten den
Port installieren, der am besten die Anforderungen
der Linux-Anwendung erfüllt.</para>
</note>
</sect3>
<sect3 id="linuxemu-libs-manually">
<title>Manuelle Installation der Bibliotheken</title>
<para>Wenn Sie die <quote>Ports</quote>-Sammlung nicht installiert
haben, können Sie die Bibliotheken auch manuell
installieren. Dazu brauchen Sie die jeweiligen
Linux-Systembibliotheken, die das zu installierende Programm
verwendet sowie den Laufzeit-Linker. Zusätzlich müssen
Sie auf Ihrem FreeBSD-System einen
<quote>virtuellen</quote> Verzeichnisbaum für die
Linux-Bibliotheken einrichten. Alle unter FreeBSD gestarteten
Linux-Programme suchen zuerst in diesem Verzeichnisbaum
nach Systembibliotheken. Wenn also ein Linuxprogramm beispielsweise
<filename>/lib/libc.so</filename> lädt, versucht FreeBSD
zuerst, <filename>/compat/linux/lib/libc.so</filename> laden.
Ist diese Datei nicht vorhanden, wird
<filename>/lib/libc.so</filename> geladen. Systembibliotheken
sollten daher besser in den <quote>virtuellen</quote> Verzeichnisbaum
<filename>/compat/linux/lib</filename> als in den vom
Linux-<command>ld.so</command> vorgeschlagenen installiert
werden.</para>
<para>Im Allgemeinen müssen Sie nur zu Beginn nach den
Systembibliotheken suchen, die von Linuxprogrammen
benötigt werden. Nach den ersten Installationen von
Linuxprogrammen auf Ihrem FreeBSD-System verfügen Sie
über eine Sammlung von Linux-Systembibliotheken,
die es Ihnen ermöglichen wird, neue Linuxprogramme
ohne Zusatzarbeit zu installieren.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Installation zusätzlicher Systembibliotheken</title>
<indexterm><primary>Shared-Libraries</primary></indexterm>
<para>Was passiert, wenn Sie den <filename>linux_base</filename>-Port
installieren, und Ihr Programm beschwert sich trotzdem
über fehlende Systembibliotheken? Woher wissen Sie,
welche Systembibliotheken von Linux-Binärprogrammen
benötigt werden, und wo Sie diese finden? Grundsätzlich
gibt es dafür zwei Möglichkeiten (um dieser
Anleitung zu folgen, müssen Sie unter
FreeBSD als Benutzer <username>root</username> angemeldet
sein):</para>
<para>Wenn Sie Zugriff auf ein Linux-System haben, können
Sie dort nachsehen, welche Systembibliotheken eine Anwendung
benötigt, und diese auf Ihr FreeBSD-System kopieren.
Dazu folgendes Beispiel:</para>
<informalexample>
<para>Nehmen wir an, Sie haben FTP verwendet, um die
Linux-Binärversion von <application>Doom</application>
zu bekommen und haben sie auf Ihrem Linux-System installiert.
Nun können Sie überprüfen, welche
Systembibliotheken das Programm benötigt, indem Sie
<command>ldd linuxdoom</command> eingeben. Das Resultat
sieht dann so aus:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>ldd linuxdoom</userinput>
libXt.so.3 (DLL Jump 3.1) =&gt; /usr/X11/lib/libXt.so.3.1.0
libX11.so.3 (DLL Jump 3.1) =&gt; /usr/X11/lib/libX11.so.3.1.0
libc.so.4 (DLL Jump 4.5pl26) =&gt; /lib/libc.so.4.6.29</screen>
<indexterm><primary>symbolische Links</primary></indexterm>
<para>Sie müssten nun alle Dateien aus der
letzten Spalte kopieren und sie unter
<filename>/compat/linux</filename> speichern, wobei
die Namen der ersten Spalte als symbolische Links auf
diese Dateien zeigen. Damit haben Sie schließlich
folgende Dateien auf Ihrem FreeBSD-System:</para>
<screen>/compat/linux/usr/X11/lib/libXt.so.3.1.0
/compat/linux/usr/X11/lib/libXt.so.3 -&gt; libXt.so.3.1.0
/compat/linux/usr/X11/lib/libX11.so.3.1.0
/compat/linux/usr/X11/lib/libX11.so.3 -&gt; libX11.so.3.1.0
/compat/linux/lib/libc.so.4.6.29
/compat/linux/lib/libc.so.4 -&gt; libc.so.4.6.29</screen>
<blockquote>
<note>
<para>Beachten Sie, dass wenn Sie bereits eine
Linux-Systembibliothek einer zur ersten Spalte
passenden Hauptversionsnummer (laut
<command>ldd</command>-Ausgabe) besitzen, Sie die Datei
aus der zweiten Spalte nicht mehr kopieren müssen,
da die bereits vorhandene Version funktionieren sollte.
Hat die Systembibliothek jedoch eine neuere
Versionsnummer, sollten Sie sie dennoch kopieren.
Sie können die alte Version löschen, solange
Sie einen symbolischen Link auf die neue
Version anlegen. Wenn Sie also folgende Bibliotheken
auf Ihrem System installiert haben:</para>
<screen>/compat/linux/lib/libc.so.4.6.27
/compat/linux/lib/libc.so.4 -&gt; libc.so.4.6.27</screen>
<para>und Sie haben eine neue Binärdatei, die
laut <command>ldd</command>
eine neuere Bibliothek benötigt:</para>
<screen>libc.so.4 (DLL Jump 4.5pl26) -&gt; libc.so.4.6.29</screen>
<para>Wenn diese sich nur um ein oder zwei Stellen
in der Unterversionsnummer unterscheiden, müssen
Sie <filename>/lib/libc.so.4.6.29</filename>
nicht auf Ihr System kopieren, da das Programm auch
mit der etwas älteren Version ohne Probleme
funktionieren sollte. Wenn Sie wollen,
können Sie <filename>libc.so</filename> aber
dennoch ersetzen (das heißt aktualisieren), was dann zu
folgender Ausgabe führt:</para>
<screen>/compat/linux/lib/libc.so.4.6.29
/compat/linux/lib/libc.so.4 -&gt; libc.so.4.6.29</screen>
</note>
</blockquote>
<blockquote>
<note>
<para>Der Mechanismus der symbolischen Links wird
<emphasis>nur</emphasis> für Linux-Binärdateien
benötigt. Der FreeBSD-Laufzeitlinker sucht
sich die passenden Hauptversionsnummern selbst,
das heißt Sie müssen sich nicht darum
kümmern.</para>
</note>
</blockquote>
</informalexample>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>Linux ELF-Binärdateien installieren</title>
<indexterm>
<primary>Linux</primary>
<secondary>ELF-Binärdatei</secondary>
</indexterm>
<para>ELF-Binärdateien benötigen manchmal eine zusätzliche
<quote>Kennzeichnung</quote>. Wenn Sie versuchen, eine nicht
gekennzeichnete ELF-Binärdatei auszuführen,
werden Sie eine Fehlermeldung ähnlich der folgenden
erhalten:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>./my-linux-elf-binary</userinput>
ELF binary type not known
Abort</screen>
<para>Damit der FreeBSD-Kernel eine Linux-ELF-Datei von einer
FreeBSD-ELF-Datei unterscheiden kann, gibt es das Werkzeug
&man.brandelf.1;.</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>brandelf -t Linux my-linux-elf-binary</userinput></screen>
<indexterm><primary>GNU Werkzeuge</primary></indexterm>
<para>Die GNU Werkzeuge schreiben nun automatisch die
passende Kennzeichnungsinformation in die ELF-Binärdateien,
so dass Sie diesen Schritt in Zukunft nur noch selten benötigen
werden.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Installieren einer beliebigen RPM-basierten Linuxanwendung</title>
<para>&os; besitzt seine eigene Paketdatenbank und diese wird dazu
verwendet, um alle Ports (auch &linux;-Ports) zu verfolgen. Deshalb
wird die &linux; RPM-Datenbank nicht benutzt (fehlende
Unterstützung).</para>
<para>Falls Sie jedoch eine beliebige RPM-basierte &linux;-Anwendung
installieren wollen, erreichen Sie das mittels:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cd /compat/linux</userinput>
&prompt.root; <userinput>rpm2cpio -q &lt; /path/to/linux.archive.rpm | cpio -id</userinput></screen>
<para>Benutzen Sie dann brandelf auf die installierten
ELF-Binärdateien (nicht die Bibliotheken!). Sie werden keine
saubere Deinstallation hinbekommen, aber evtl. helfen ein paar Tests
weiter.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Namensauflösung konfigurieren</title>
<para>Wenn DNS nicht funktioniert, oder Sie folgende Fehlermeldung
erhalten:</para>
<screen>resolv+: "bind" is an invalid keyword resolv+:
"hosts" is an invalid keyword</screen>
<para>müssen sie <filename>/compat/linux/etc/host.conf</filename>
wie folgt anlegen:</para>
<programlisting>order hosts, bind
multi on</programlisting>
<para>Diese Reihenfolge legt fest, dass zuerst
<filename>/etc/hosts</filename> und anschließend DNS
durchsucht werden. Wenn
<filename>/compat/linux/etc/host.conf</filename> nicht vorhanden
ist, finden Linux-Anwendungen FreeBSD's
<filename>/etc/host.conf</filename> und
beschweren sich über die inkompatible FreeBSD-Syntax. Wenn Sie
keinen Nameserver (in <filename>/etc/resolv.conf</filename>)
konfiguriert haben, sollten Sie den Eintrag
<literal>bind</literal> entfernen.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="linuxemu-mathematica">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Boris</firstname>
<surname>Hollas</surname>
<contrib>Für Mathematica 5.x aktualisiert von </contrib>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>&mathematica; installieren</title>
<indexterm>
<primary>Linux-Anwendungen</primary>
<secondary><application>Mathematica</application></secondary>
</indexterm>
<para>Dieses Dokument beschreibt die Installation der Linux-Version von
<application>&mathematica; 5.x</application> auf einem
FreeBSD-System.</para>
<para>Die Linux-Version von <application>&mathematica;</application>
oder <application>&mathematica; für Studenten</application> kann
direkt von Wolfram unter <ulink url="http://www.wolfram.com/"></ulink>
bestellt werden.</para>
<sect2>
<title>Den &mathematica;-Installer starten</title>
<para>Zuerst müssen Sie &os; mitteilen, dass die
Linux-Binärversion von
<application>&mathematica;</application> die Linux-ABI
verwendet. Dies erreichen Sie am einfachsten, indem Sie die
Standard-ELF-Kennzeichnung für alle ungekennzeichneten
Binärdateien auf Linux festlegen:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>sysctl kern.fallback_elf_brand=3</userinput></screen>
<para>Danach wird FreeBSD annehmen, dass alle ungekennzeichneten
ELF-Binärdateien die Linux-ABI verwenden und es wäre
nun möglich, das Installationsprogramm direkt von der
CD-ROM zu starten.</para>
<para>Unter &os; müssen allerdings die Datei
<filename>MathInstaller</filename> in ein lokales Verzeichnis
Ihrer Festplatte kopieren:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>mount /cdrom</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp /cdrom/Unix/Installers/Linux/MathInstaller /LokalesVerzeichnis/</userinput></screen>
<para>In dieser Datei ersetzen Sie in der ersten Zeile den Wert
<literal>/bin/sh</literal> durch
<literal>/compat/linux/bin/sh</literal>. Dadurch wird
sichergestellt, dass der Installer von der Linux-Version von
&man.sh.1; aufgerufen wird. Danach ersetzen Sie durch das
im nächsten Abschnitt zu findende Skript oder über
einen Texteditor alle Vorkommen von <literal>Linux)</literal>
durch <literal>FreeBSD)</literal>. Dadurch ist es dem
<application>&mathematica;</application>-Installer möglich,
durch den Einsatz von <command>uname -s</command> das
Betriebssystem zu bestimmen. &os; wird dabei als
Linux-artiges Betriebssystem behandelt. Durch den Aufruf von
<command>MathInstaller</command> kann
<application>&mathematica;</application> anschließend
installiert werden.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Die &mathematica;-Programmdateien anpassen</title>
<para>Das von <application>&mathematica;</application> während
der Installation erzeugte Shell-Skript muss angepasst werden,
bevor Sie es einsetzen können. Wenn Sie die
<application>&mathematica;</application>-Programmdateien unter
<filename class="directory">/usr/local/bin</filename> installieren,
finden Sie in diesem Verzeichnis die symbolische Links
<filename>math</filename>, <filename>mathematica</filename>,
<filename>Mathematica</filename>, sowie
<filename>MathKernel</filename>. In jeder dieser Dateien
müssen Sie jedes Vorkommen von <literal>Linux)</literal>
durch <literal>FreeBSD)</literal> ersetzen (entweder über
einen Texteditor oder durch das folgende Shellskript):</para>
<programlisting>#!/bin/sh
cd /usr/local/bin
for i in math mathematica Mathematica MathKernel
do sed 's/Linux)/FreeBSD)/g' $i &gt; $i.tmp
sed 's/\/bin\/sh/\/compat\/linux\/bin\/sh/g' $i.tmp &gt; $i
rm $i.tmp
chmod a+x $i
done</programlisting>
</sect2>
<sect2>
<title>Ihr &mathematica;-Passwort anfordern</title>
<indexterm>
<primary>Ethernet</primary>
<secondary>MAC-Adresse</secondary>
</indexterm>
<para>Wenn Sie <application>&mathematica;</application> das erste
Mal starten, werden Sie nach einem Passwort gefragt. Haben Sie
noch kein Passwort von Wolfram erhalten, müssen Sie zuerst
im Installationsverzeichnis <command>mathinfo</command>
aufrufen, um Ihre <quote>Rechner-ID</quote> zu bestimmen. Diese
Rechner-ID basiert ausschließlich auf der MAC-Adresse
Ihrer ersten Netzwerkkarte. Daher ist es nicht möglich,
Ihre <application>&mathematica;</application>-Kopie auf
verschiedenen Rechnern zu installieren.</para>
<para>Wenn Sie sich bei Wolfram registrieren (durch E-Mail,
Telefon oder Fax), teilen Sie
Ihre <quote>Rechner-ID</quote> mit und erhalten dafür
ein aus Zahlengruppen bestehendes Passwort.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Das &mathematica;-Frontend über ein Netzwerk
ausführen</title>
<para><application>&mathematica;</application> verwendet einige
spezielle Schriftarten, um Zeichen anzuzeigen, die in den
Standardzeichensätzen nicht vorhanden
sind (z.B. Integrale, Summen, griechische Buchstaben). Das
X-Protokoll verlangt allerdings, dass diese Schriftarten
<emphasis>lokal</emphasis> installiert sind.
Das bedeutet, dass Sie diese Schriftarten von der CD-ROM oder
von einem Rechner, auf dem <application>&mathematica;</application>
installiert ist, auf Ihren Rechner kopieren müssen.
Diese Schriftarten befinden sich normalerweise in
<filename>/cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts</filename>
(&mathematica;-CD) oder in
<filename>/usr/local/mathematica/SystemFiles/Fonts</filename>
(Festplatte). Die aktuellen Schriftarten befinden sich dabei
in den Unterverzeichnissen <filename>Type1</filename> und
<filename>X</filename>. Um diese Schriftarten zu verwenden,
gibt es mehrere Möglichkeiten, die nun beschrieben werden:</para>
<para>Die erste Möglichkeit besteht darin, die Schriftarten
in eins der bereits existierenden Schriftartenverzeichnisse unter
<filename>/usr/X11R6/lib/X11/fonts</filename> zu kopieren.
Dies bedeutet, dass Sie <filename>fonts.dir</filename> editieren
müssen, indem Sie die Schriftnamen hinzufügen und
die Anzahl der Schriftarten in der ersten Zeile ändern.
Alternativ ist es auch möglich, im Verzeichnis, in das
Sie die Schriftarten kopiert haben, das Kommando
&man.mkfontdir.1; auszuführen.</para>
<para>Die zweite Möglichkeit, besteht darin,
die Verzeichnisse nach
<filename>/usr/X11R6/lib/X11/fonts</filename> zu kopieren:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkdir X</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkdir MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd /cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp X/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X</userinput>
&prompt.root; <userinput>cp Type1/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkfontdir</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd ../MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>mkfontdir</userinput></screen>
<para>Nun fügen Sie die neuen Schriftartenverzeichnisse in
Ihren Pfad ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X</userinput>
&prompt.root; <userinput>xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1</userinput>
&prompt.root; <userinput>xset fp rehash</userinput></screen>
<para>Wenn Sie den &xorg;-Server verwenden, können Sie die
Schriftarten-Verzeichnisse automatisch laden lassen, wenn Sie sie
in Ihrer <filename>xorg.conf</filename> angeben.</para>
<indexterm><primary>Schriftarten</primary></indexterm>
<para>Wenn Sie <emphasis>noch kein</emphasis>
<filename>/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1</filename>-Verzeichnis
haben, können Sie das
<filename>MathType1</filename>-Verzeichnis im vorherigen
Beispiel in <filename>Type1</filename> umbenennen.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="linuxemu-maple">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Aaron</firstname>
<surname>Kaplan</surname>
<!-- <address><email>aaron@lo-res.org</email></address>-->
<contrib>Beigetragen von </contrib>
</author>
</authorgroup>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Robert</firstname>
<surname>Getschmann</surname>
<!-- <address><email>rob@getschmann.org</email></address>-->
<contrib>Mit Unterstützung durch </contrib>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>&maple; installieren</title>
<indexterm>
<primary>Linux-Anwendungen</primary>
<secondary><application>Maple</application></secondary>
</indexterm>
<para><application>&maple;</application> ist ein mit
<application>&mathematica;</application> vergleichbares kommerzielles
Mathematikprogramm. Sie können dieses Programm unter
<ulink url="http://www.maplesoft.com/"></ulink> kaufen und sich
anschließend registrieren, um eine Lizenz zu erhalten. Um
dieses Programm unter FreeBSD zu installieren, gehen Sie wie
folgt vor:</para>
<procedure>
<step><para>Führen Sie das
<filename>INSTALL</filename>-Shell-Skript
der Softwaredistribution aus. Wählen Sie die
<quote>RedHat</quote>-Option aus, wenn Sie das
Installationsprogramm danach fragt. Ein typisches
Installationsverzeichnis wäre z.B.
<filename class="directory">/usr/local/maple</filename>.</para></step>
<step><para>Wenn Sie dies noch nicht gemacht haben, besorgen Sie
sich nun eine <application>&maple;</application>-Lizenz von
Maple Waterloo Software
(<ulink url="http://register.maplesoft.com"></ulink>)
und kopieren Sie diese nach
<filename>/usr/local/maple/license/license.dat</filename>.</para></step>
<step><para>Installieren Sie den
<application>FLEXlm</application>-Lizenz-Manager, indem Sie
das <filename>INSTALL_LIC</filename>-Installations-Shellskript
ausführen, das mit <application>&maple;</application>
ausgeliefert wird. Geben Sie Ihren primären
Rechnernamen für den Lizenz-Server an.</para></step>
<step><para>Verändern Sie
<filename>/usr/local/maple/bin/maple.system.type</filename>
wie folgt:</para>
<programlisting> ----- snip ------------------
*** maple.system.type.orig Sun Jul 8 16:35:33 2001
--- maple.system.type Sun Jul 8 16:35:51 2001
***************
*** 72,77 ****
--- 72,78 ----
# the IBM RS/6000 AIX case
MAPLE_BIN="bin.IBM_RISC_UNIX"
;;
+ "FreeBSD"|\
"Linux")
# the Linux/x86 case
# We have two Linux implementations, one for Red Hat and
----- snip end of patch -----</programlisting>
<para>Bitte beachten Sie, dass nach
<literal>"FreeBSD"|\</literal> kein anderes
Zeichen eingefügt werden darf.</para>
<para>Dieser Patch weist <application>&maple;</application> an,
FreeBSD als <quote>eine Art von Linux-System</quote> zu erkennen.
Das Shell-Skript <filename>bin/maple</filename> ruft das
Shell-Skript <filename>bin/maple.system.type</filename> auf,
welches wiederum <command>uname -a</command> verwendet,
um den Namen des Betriebssystems herauszufinden.
Abhängig vom Betriebssystem weiß das System nun,
welche Binärdateien verwendet werden sollen.</para></step>
<step><para>Starten Sie den Lizenz-Server.</para>
<para>Das folgende, als
<filename>/usr/local/etc/rc.d/lmgrd.sh</filename>
installierte Shell-Skript ist ein komfortabler Weg,
um <command>lmgrd</command> zu starten:</para>
<programlisting> ----- snip ------------
#! /bin/sh
PATH=/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin
PATH=${PATH}:/usr/local/maple/bin:/usr/local/maple/FLEXlm/UNIX/LINUX
export PATH
LICENSE_FILE=/usr/local/maple/license/license.dat
LOG=/var/log/lmgrd.log
case "$1" in
start)
lmgrd -c ${LICENSE_FILE} 2&gt;&gt; ${LOG} 1&gt;&2
echo -n " lmgrd"
;;
stop)
lmgrd -c ${LICENSE_FILE} -x lmdown 2&gt;&gt; ${LOG} 1&gt;&2
;;
*)
echo "Usage: `basename $0` {start|stop}" 1&gt;&2
exit 64
;;
esac
exit 0
----- snip ------------</programlisting></step>
<step><para>Versuchen Sie, <application>&maple;</application>
zu starten:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>cd /usr/local/maple/bin</userinput>
&prompt.user; <userinput>./xmaple</userinput></screen>
<para>Nun sollte das Programm laufen und alles funktionieren.
Falls ja, vergessen Sie nicht, an Maplesoft zu schreiben
und sie wissen zu lassen, dass Sie gerne eine native
FreeBSD-Version hätten.</para></step>
</procedure>
<sect2>
<title>Häufige Fehlerquellen</title>
<itemizedlist>
<listitem><para>Der
<application>FLEXlm</application>-Lizenzmanager kann schwierig
zu bedienen sein. Zusätzliche Dokumentation
zu diesem Thema finden Sie unter <ulink
url="http://www.globetrotter.com/"></ulink>.</para></listitem>
<listitem><para>Es ist bekannt, dass <command>lmgrd</command>
sehr pingelig ist, wenn es um die Lizenzdatei geht. Gibt
es Probleme, führt dies zu einem Speicherauszug
(<foreignphrase>core dump</foreignphrase>). Ein
korrekte Lizenzdatei sollte ähnlich der
folgenden aussehen:</para>
<programlisting># =======================================================
# License File for UNIX Installations ("Pointer File")
# =======================================================
SERVER chillig ANY
#USE_SERVER
VENDOR maplelmg
FEATURE Maple maplelmg 2000.0831 permanent 1 XXXXXXXXXXXX \
PLATFORMS=i86_r ISSUER="Waterloo Maple Inc." \
ISSUED=11-may-2000 NOTICE=" Technische Universitat Wien" \
SN=XXXXXXXXX</programlisting>
<note><para>Seriennummer und Schlüssel wurden durch mehrere
<literal>X</literal> unkenntlich gemacht. <hostid>chillig</hostid> ist ein
Rechnername.</para></note>
<para>Veränderungen an der Lizenzdatei sind möglich,
solange Sie die <literal>FEATURE</literal>-Zeile nicht
verändern (diese ist durch den Lizenzschlüssel
geschützt).</para></listitem>
</itemizedlist>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="linuxemu-matlab">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Dan</firstname>
<surname>Pelleg</surname>
<contrib>Beigesteuert von </contrib>
</author>
<!-- daniel+handbook@pelleg.org -->
</authorgroup>
</sect1info>
<title>&matlab; installieren</title>
<indexterm>
<primary>Linux-Anwendungen</primary>
<secondary><application>MATLAB</application></secondary>
</indexterm>
<para>Im Folgenden wird die Installation der Linux-Anwendung
<application>&matlab;</application> Version&nbsp;6.5 auf
&os; beschrieben. Mit Ausnahme der
<application>&java.virtual.machine;</application> (siehe
<xref linkend="matlab-jre"/>) läuft die Anwendung
auch ganz gut.</para>
<para>Die Linux-Version von <application>&matlab;</application>
können Sie direkt bei <ulink
url="http://www.mathworks.com">The MathWorks</ulink> bestellen.
Vergewissern Sie sich, dass Sie die Lizenz-Datei
oder eine Anleitung zum Erstellen der Lizenz-Datei erhalten
haben. Wenn Sie mit MathWorks in Kontakt stehen, weisen
Sie bitte auf die fehlende &os;-Version der Software hin.</para>
<sect2>
<title>Das &matlab;-Installationsskript</title>
<para>Um <application>&matlab;</application> zu installieren,
gehen Sie wie folgt vor:</para>
<procedure>
<step>
<para>Hängen Sie die Installations-CD ein und
wechseln Sie zu <username>root</username>, wie im
Installations-Skript gefordert. Starten Sie die
Installation mit dem folgenden Kommando:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/compat/linux/bin/sh /cdrom/install</userinput></screen>
<tip>
<para>Die Installation erfordert eine graphische
Benutzeroberfläche. Wenn Sie die Fehlermeldung
erhalten, dass das Display nicht geöffnet werden
konnte, führen Sie das folgende Kommando aus:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>setenv HOME ~<replaceable>USER</replaceable></userinput></screen>
<para>Für <replaceable>USER</replaceable> setzen Sie
den Benutzer ein, von dem aus Sie <username>root</username>
geworden sind.</para>
</tip>
</step>
<step>
<para>Beantworten Sie die Frage nach dem
<application>&matlab;</application>-Root-Verzeichnis mit:
<userinput>/compat/linux/usr/local/matlab</userinput>.</para>
<tip>
<para>Den langen Pfad werden Sie noch öfter brauchen.
Die Tipparbeit können Sie sich mit dem folgenden
Befehl erleichtern:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>set MATLAB=/compat/linux/usr/local/matlab</userinput></screen>
</tip>
</step>
<step>
<para>Editieren Sie die Lizenz-Datei entsprechend der
Anweisung, die Sie beim Erwerb der Lizenz
erhalten haben.</para>
<tip>
<para>Sie können die Datei schon vorher mit Ihrem
Lieblingseditor bearbeiten. Kopieren Sie die Lizenz-Datei
nach <filename>$MATLAB/license.dat</filename>
bevor das Installationsprogramm Sie auffordert, die
Datei zu editieren.</para>
</tip>
</step>
<step>
<para>Schließen Sie die Installation ab.</para>
</step>
</procedure>
<para>Die <application>&matlab;</application>-Installation
ist jetzt abgeschlossen. Die folgenden Schritte passen
<application>&matlab;</application> an &os; an.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Den Lizenzmanager starten</title>
<procedure>
<step>
<para>Erstellen Sie symbolische Links zu den Startskripten
des Lizenzmanagers:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>ln -s $MATLAB/etc/lmboot /usr/local/etc/lmboot_TMW</userinput>
&prompt.root; <userinput>ln -s $MATLAB/etc/lmdown /usr/local/etc/lmdown_TMW</userinput></screen>
</step>
<step>
<para>Erstellen Sie das Startskript
<filename>/usr/local/etc/rc.d/flexlm.sh</filename>. Das
folgende Beispiel ist eine geänderte Version des
mitgelieferten Skripts
<filename>$MATLAB/etc/rc.lm.glnx86</filename>.
Angepasst wurden die Pfade zu den Dateien und der
Start des Lizenzmanagers unter der Linux-Emulation.</para>
<programlisting>#!/bin/sh
case "$1" in
start)
if [ -f /usr/local/etc/lmboot_TMW ]; then
/compat/linux/bin/sh /usr/local/etc/lmboot_TMW -u <replaceable>username</replaceable> &amp;&amp; echo 'MATLAB_lmgrd'
fi
;;
stop)
if [ -f /usr/local/etc/lmdown_TMW ]; then
/compat/linux/bin/sh /usr/local/etc/lmdown_TMW &gt; /dev/null 2&gt;&amp;1
fi
;;
*)
echo "Usage: $0 {start|stop}"
exit 1
;;
esac
exit 0</programlisting>
<important>
<para>Machen Sie Datei ausführbar:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>chmod +x /usr/local/etc/rc.d/flexlm.sh</userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie im Skript <replaceable>username</replaceable>
durch einen existierenden Benutzer Ihres Systems
(bitte keinesfalls <username>root</username>).</para>
</important>
</step>
<step>
<para>Starten Sie den Lizenzmanager:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>/usr/local/etc/rc.d/flexlm.sh start</userinput></screen>
</step>
</procedure>
</sect2>
<sect2 id="matlab-jre">
<title>Einrichten der &java;-Laufzeitumgebung</title>
<para>Erstellen Sie einen symbolischen Link auf eine
unter &os; laufende &java;-Laufzeitumgebung (JRE):</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cd $MATLAB/sys/java/jre/glnx86/</userinput>
&prompt.root; <userinput>unlink jre; ln -s ./jre1.1.8 ./jre</userinput></screen>
</sect2>
<sect2>
<title>Ein &matlab;-Startskript erstellen</title>
<procedure>
<step>
<para>Kopieren Sie das folgende Skript nach
<filename>/usr/local/bin/matlab</filename>:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
/compat/linux/bin/sh /compat/linux/usr/local/matlab/bin/matlab "$@"</programlisting>
</step>
<step>
<para>Machen Sie das Skript ausführbar:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>chmod +x /usr/local/bin/matlab</userinput></screen>
</step>
</procedure>
<tip>
<para>Abhängig von der Version des Ports
<filename role="package">emulators/linux_base</filename>
kann das Skript auf Fehler laufen. Die Fehler können
Sie vermeiden, indem Sie die Datei
<filename>/compat/linux/usr/local/matlab/bin/matlab</filename>
editieren. Ändern Sie die nachstehende Zeile</para>
<programlisting>if [ `expr "$lscmd" : '.*-&gt;.*'` -ne 0 ]; then</programlisting>
<para>(mit Version&nbsp;13.0.1 in der Zeile&nbsp;410) in
die folgende um:</para>
<programlisting>if test -L $newbase; then</programlisting>
</tip>
</sect2>
<sect2>
<title>Stopp-Skript für &matlab; erstellen</title>
<para>Das nachstehende Skript beendet &matlab;
ordnungsgemäß.</para>
<procedure>
<step>
<para>Erstellen Sie die Datei
<filename>$MATLAB/toolbox/local/finish.m</filename> mit
dem nachstehenden Inhalt:</para>
<programlisting>! $MATLAB/bin/finish.sh</programlisting>
<note>
<para>Übernehmen Sie die Zeichenkette
<literal>$MATLAB</literal> unverändert.</para>
</note>
<tip>
<para>Im selben Verzeichnis befinden sich die
Dateien <filename>finishsav.m</filename> und
<filename>finishdlg.m</filename>. Die Dateien
sichern die Einstellungen der Arbeitsfläche
bevor &matlab; beendet wird. Wenn Sie eine
der beiden Dateien benutzen, fügen Sie
die obige Zeile unmittelbar nach dem
<literal>save</literal>-Kommando ein.</para>
</tip>
</step>
<step>
<para>Erstellen Sie die Datei
<filename>$MATLAB/bin/finish.sh</filename> mit
nachstehendem Inhalt:</para>
<programlisting>#!/compat/linux/bin/sh
(sleep 5; killall -1 matlab_helper) &
exit 0</programlisting>
</step>
<step>
<para>Machen Sie die Datei ausführbar:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>chmod +x $MATLAB/bin/finish.sh</userinput></screen>
</step>
</procedure>
</sect2>
<sect2 id="matlab-using">
<title>&matlab; benutzen</title>
<para>Jetzt können Sie <application>&matlab;</application>
mit dem <command>matlab</command> starten.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="linuxemu-oracle">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Marcel</firstname>
<surname>Moolenaar</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
</author>
<!-- marcel@cup.hp.com -->
</authorgroup>
</sect1info>
<title>&oracle; installieren</title>
<indexterm>
<primary>Linux-Anwendungen</primary>
<secondary><application>Oracle</application></secondary>
</indexterm>
<sect2>
<title>Übersicht</title>
<para>Dieses Dokument beschreibt die Installation von
<application>&oracle; 8.0.5</application>
und <application>&oracle; 8.0.5.1 Enterprise Edition</application>
für Linux auf einem FreeBSD-Rechner.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Installation der Linux-Umgebung</title>
<para>Stellen Sie sicher, dass Sie sowohl
<filename role="package">emulators/linux_base</filename> und
<filename role="package">devel/linux_devtools</filename>
aus der Ports-Sammlung installiert haben. Wenn Sie mit
diesen Ports Schwierigkeiten haben, müssen Sie
vielleicht ältere Versionen der Linux-Umgebung aus
der Ports-Sammlung installieren.</para>
<para>Wenn Sie den Intelligent-Agent verwenden wollen,
müssen Sie zusätzlich das RedHat Tcl-Paket
installieren: <filename>tcl-8.0.3-20.i386.rpm</filename>.
Zur Installation von RPM-Paketen wir der Port
<filename role='package'>archivers/rpm</filename> benötigt.
Ist der Port installiert, lassen sich RPM-Pakete
anschließend mit dem nachstehenden Befehl
installieren:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>rpm -i --ignoreos --root /compat/linux --dbpath /var/lib/rpm <replaceable>package</replaceable></userinput></screen>
<para>Die Installation der RPM-Pakete sollte ohne
Fehlermeldung ablaufen.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Die &oracle;-Umgebung erzeugen</title>
<para>Bevor Sie <application>&oracle;</application> installieren
können, müssen Sie eine entsprechende Umgebung erzeugen.
Dieses Dokument beschreibt nur, was Sie
<emphasis>im Speziellen</emphasis> tun müssen, um die
Linux-Version von <application>&oracle;</application> unter FreeBSD
zu installieren, nicht aber, was bereits in der Installationsanleitung
von <application>&oracle;</application> beschrieben wird.</para>
<sect3 id="linuxemu-kernel-tuning">
<title>Kernel-Tuning</title>
<indexterm><primary>Kernel Tuning</primary></indexterm>
<para>Wie in der Installationsanleitung von
<application>&oracle;</application> beschrieben,
müssen Sie die maximale Shared-Memory Größe
festlegen. Verwenden Sie
<literal>SHMMAX</literal> nicht unter FreeBSD.
<literal>SHMMAX</literal> wird lediglich aus
<literal>SHMMAXPGS</literal> und <literal>PGSIZE</literal>
berechnet. Definieren Sie stattdessen
<literal>SHMMAXPGS</literal>. Alle anderen Optionen
können wie in der Anleitung beschrieben verwendet werden.
Zum Beispiel:</para>
<programlisting>options SHMMAXPGS=10000
options SHMMNI=100
options SHMSEG=10
options SEMMNS=200
options SEMMNI=70
options SEMMSL=61</programlisting>
<para>Passen Sie diese Optionen entsprechend dem von Ihnen
gewünschten Einsatzzweck von
<application>&oracle;</application> an.</para>
<para>Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie folgende
Optionen in Ihren Kernel kompilieren:</para>
<programlisting>options SYSVSHM #SysV shared memory
options SYSVSEM #SysV semaphores
options SYSVMSG #SysV interprocess communication</programlisting>
</sect3>
<sect3 id="linuxemu-oracle-account">
<title>&oracle;-Benutzer anlegen</title>
<para>Legen Sie den Account <username>oracle</username> an.
Der Account unterschiedet sich von normalen Accounts
dadurch, dass er eine Linux-Shell zugeordnet bekommen muss.
Fügen Sie <literal>/compat/linux/bin/bash</literal> in die
Datei <filename>/etc/shells</filename> ein und setzen Sie die
Shell für den <username>oracle</username>-Account auf
<filename>/compat/linux/bin/bash</filename>.</para>
</sect3>
<sect3 id="linuxemu-environment">
<title>Umgebung</title>
<para>Neben den normalen
<application>&oracle;</application>-Variablen, wie z.B.
<envar>ORACLE_HOME</envar> und <envar>ORACLE_SID</envar>
müssen Sie die folgenden Variablen setzen:</para>
<informaltable frame="none" pgwide="1">
<tgroup cols="2">
<colspec colwidth="1*"/>
<colspec colwidth="2*"/>
<thead>
<row>
<entry>Variable</entry>
<entry>Wert</entry>
</row>
</thead>
<tbody>
<row>
<entry><envar>LD_LIBRARY_PATH</envar></entry>
<entry><literal>$ORACLE_HOME/lib</literal></entry>
</row>
<row>
<entry><envar>CLASSPATH</envar></entry>
<entry><literal>$ORACLE_HOME/jdbc/lib/classes111.zip</literal></entry>
</row>
<row>
<entry><envar>PATH</envar></entry>
<entry><literal>/compat/linux/bin
/compat/linux/sbin
/compat/linux/usr/bin
/compat/linux/usr/sbin
/bin
/sbin
/usr/bin
/usr/sbin
/usr/local/bin
$ORACLE_HOME/bin</literal></entry>
</row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
<para>Es ist empfehlenswert, alle Variablen in der Datei
<filename>.profile</filename> zu setzen. Ein komplettes
Beispiel sieht folgendermaßen aus:</para>
<programlisting>ORACLE_BASE=/oracle; export ORACLE_BASE
ORACLE_HOME=/oracle; export ORACLE_HOME
LD_LIBRARY_PATH=$ORACLE_HOME/lib
export LD_LIBRARY_PATH
ORACLE_SID=ORCL; export ORACLE_SID
ORACLE_TERM=386x; export ORACLE_TERM
CLASSPATH=$ORACLE_HOME/jdbc/lib/classes111.zip
export CLASSPATH
PATH=/compat/linux/bin:/compat/linux/sbin:/compat/linux/usr/bin
PATH=$PATH:/compat/linux/usr/sbin:/bin:/sbin:/usr/bin:/usr/sbin
PATH=$PATH:/usr/local/bin:$ORACLE_HOME/bin
export PATH</programlisting>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>&oracle; installieren</title>
<para>Auf Grund einer kleinen Unregelmäßigkeit
im Linux-Emulator müssen Sie das Verzeichnis
<filename>.oracle</filename> unter <filename>/var/tmp</filename>
erzeugen, bevor Sie das Installationsprogramm starten.
Das Verzeichnis muss dem Account <username>oracle</username>
gehören. Sie sollten <application>&oracle;</application> nun
ohne Probleme installieren können. Treten dennoch Probleme
auf, überprüfen Sie zuerst Ihre
<application>&oracle;</application>-Distribution und Ihre
Konfiguration. Nachdem Sie <application>&oracle;</application>
erfolgreich installiert haben, installieren Sie die Patches
wie in den zwei folgenden Abschnitten beschrieben:</para>
<para>Ein häufiges Problem ist, dass der
TCP Protokoll-Adapter nicht korrekt installiert wird.
Daraus folgt, dass Sie keine TCP-Listener starten können.
Dieses Problem kann durch folgende Schritte behoben werden:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cd $ORACLE_HOME/network/lib</userinput>
&prompt.root; <userinput>make -f ins_network.mk ntcontab.o</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd $ORACLE_HOME/lib</userinput>
&prompt.root; <userinput>ar r libnetwork.a ntcontab.o</userinput>
&prompt.root; <userinput>cd $ORACLE_HOME/network/lib</userinput>
&prompt.root; <userinput>make -f ins_network.mk install</userinput></screen>
<para>Vergessen Sie nicht, <filename>root.sh</filename>
nochmals auszuführen!</para>
<sect3 id="linuxemu-patch-root">
<title>root.sh patchen</title>
<para>Während der
<application>&oracle;</application>-Installation werden einige
Aktionen, die als <username>root</username>
ausgeführt werden müssen, in ein Shell-Skript
mit dem Namen <filename>root.sh</filename> gespeichert.
Dieses Skript befindet sich im Verzeichnis
<filename>orainst</filename>. Verwenden Sie folgenden
Patch für <filename>root.sh</filename>, damit es
das richtige <command>chown</command> Kommando
verwendet, oder lassen Sie das
Skript alternativ unter einer Linux-Shell ablaufen:</para>
<programlisting>*** orainst/root.sh.orig Tue Oct 6 21:57:33 1998
--- orainst/root.sh Mon Dec 28 15:58:53 1998
***************
*** 31,37 ****
# This is the default value for CHOWN
# It will redefined later in this script for those ports
# which have it conditionally defined in ss_install.h
! CHOWN=/bin/chown
#
# Define variables to be used in this script
--- 31,37 ----
# This is the default value for CHOWN
# It will redefined later in this script for those ports
# which have it conditionally defined in ss_install.h
! CHOWN=/usr/sbin/chown
#
# Define variables to be used in this script</programlisting>
<para>Wenn Sie <application>&oracle;</application> nicht
von CD-ROM installieren, können
Sie Quelldatei für <filename>root.sh</filename>
verändern. Sie heißt <filename>rthd.sh</filename>
und befindet sich im <filename>orainst</filename>-Verzeichnis
des Quellcodebaums.</para>
</sect3>
<sect3 id="linuxemu-patch-tcl">
<title>genclntsh patchen</title>
<para>Das Skript <command>genclntsh</command> wird verwendet,
um eine Shared-Library für Clients zu erzeugen.
Diese wird bei der Erzeugung der Demos verwendet. Verwenden
Sie folgenden Patch, um die Definition von <envar>PATH</envar>
auszukommentieren:</para>
<programlisting>*** bin/genclntsh.orig Wed Sep 30 07:37:19 1998
--- bin/genclntsh Tue Dec 22 15:36:49 1998
***************
*** 32,38 ****
#
# Explicit path to ensure that we're using the correct commands
#PATH=/usr/bin:/usr/ccs/bin export PATH
! PATH=/usr/local/bin:/bin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin export PATH
#
# each product MUST provide a $PRODUCT/admin/shrept.lst
--- 32,38 ----
#
# Explicit path to ensure that we're using the correct commands
#PATH=/usr/bin:/usr/ccs/bin export PATH
! #PATH=/usr/local/bin:/bin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin export PATH
#
# each product MUST provide a $PRODUCT/admin/shrept.lst</programlisting>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>&oracle; starten</title>
<para>Wenn Sie den Anweisungen gefolgt sind, sollten Sie nun
in der Lage sein, <application>&oracle;</application> zu starten,
genau so, wie Sie dies auch unter Linux tun würden.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="linuxemu-advanced">
<title>Weiterführende Themen</title>
<para>Wenn Sie sich fragen, wie die Linux-Binärkompatibilität
unter FreeBSD realisiert wurde, sollten Sie diesen Abschnitt lesen.
Der Großteil der folgenden Informationen stammt aus einer
E-Mail, die von Terry Lambert (<email>tlambert@primenet.com</email>)
an die FreeBSD-Chat-Mailingliste
(<email>freebsd-chat@FreeBSD.org</email>) geschrieben wurde
(Message ID: <literal>&lt;199906020108.SAA07001@usr09.primenet.com&gt;</literal>).</para>
<sect2>
<title>Wie funktioniert es?</title>
<indexterm><primary>execution class loader</primary></indexterm>
<para>FreeBSD verfügt über eine <quote>execution class
loader</quote> genannte Abstraktion. Dabei handelt es sich um einen
Eingriff in den &man.execve.2; Systemaufruf.</para>
<para>FreeBSD verfügt über eine Liste von Ladern, anstelle
eines einzigen, auf <literal>#!</literal>
zurückgreifenden Laders, um Shell-Interpreter oder Shell-Skripte
auszuführen.</para>
<para>Historisch gesehen untersuchte der einzige, auf
UNIX-Plattformen vorhandene Lader die "magische Zahl"
(in der Regel die ersten 4 oder 8&nbsp;Bytes der Datei), um
festzustellen, ob der Binärtyp dem System bekannt war.
War dies der Fall, wurde der Binärlader aufgerufen.</para>
<para>Wenn es sich nicht um den zum System gehörigen Binärtyp
handelte, gab &man.execve.2; einen Fehler zurück,
und die Shell versuchte stattdessen, die Datei als Shell-Befehl
auszuführen.</para>
<para>Dabei wurde als Standardeinstellung <quote>was auch immer die
aktuelle Shell ist</quote> festgelegt.</para>
<para>Später wurde ein Hack in &man.sh.1; eingefügt,
der die zwei ersten Zeichen untersuchte. Wenn diese
<literal>:\n</literal> entsprachen,
wurde stattdessen die &man.csh.1;-Shell aufgerufen
(wir glauben, dass dies zuerst von SCO umgesetzt wurde).</para>
<para>FreeBSD versucht heute eine Liste von Ladern, unter denen
sich ein allgemeiner Lader für Interpreter befindet. Der
auszuführende Interpreter wird im ersten, durch
Leerzeichen getrennten Feld, der <literal>#!</literal>-Zeile
angegeben. Lässt sich der Interpreter nicht ermitteln,
wird auf <filename>/bin/sh</filename> zurückgegriffen.</para>
<indexterm><primary>ELF</primary></indexterm>
<para>Für die Linux ABI-Unterstützung erkennt FreeBSD
die magische Zahl als ELF-Binärdatei (Zu diesem Zeitpunkt wird
nicht zwischen FreeBSD, &solaris;, Linux oder anderen Systemen
unterschieden, die über ELF-Binärdateien
verfügen.).</para>
<indexterm><primary>Solaris</primary></indexterm>
<para>Der ELF-Lader sucht nach einer speziellen
<emphasis>Kennzeichnung</emphasis>, die aus einem Kommentarabschnitt
in der ELF-Datei besteht, und die in SVR4/&solaris; ELF
Binärdateien nicht vorhanden ist.</para>
<para>Damit Linux-Binärdateien (unter FreeBSD) funktionieren,
müssen sie als <literal> Linux</literal>
<emphasis>gekennzeichnet</emphasis> werden, und zwar durch
&man.brandelf.1;:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>brandelf -t Linux file</userinput></screen>
<para>Nachdem dies geschehen ist, erkennt der ELF-Lader die
<literal>Linux</literal>-Kennzeichnung der Datei.</para>
<indexterm>
<primary>ELF</primary>
<secondary><command>brandelf</command></secondary>
</indexterm>
<para>Wenn der ELF-Lader die <literal>Linux</literal>-Kennzeichnung
sieht, wird ein Zeiger in der <literal>proc</literal>-Struktur
ersetzt. Alle Systemaufrufe werden durch diesen Zeiger indiziert
(in einem traditionellen &unix; System wäre das ein
<literal>sysent[]</literal>-Strukturfeld, das die Systemaufrufe
enthält). Der Prozess wird weiterhin speziell gekennzeichnet,
so dass der Trap-vector im Signal-trampoline-code eine spezielle
Behandlung erfährt und das Linux-Kernelmodul verschiedene
kleinere Korrekturen vornehmen kann.</para>
<para>Der Linux-Systemaufrufvektor enthält neben anderen
Dingen eine Liste der <literal>sysent[]</literal>-Einträge,
deren Adressen sich im Kernelmodul befinden.</para>
<para>Wenn ein Linux-Programm einen Systemaufruf ausführt,
dereferenziert die Trap-Behandlungsroutine den Zeiger auf die
Eintrittspunkte für die Systemaufrufe und erhält damit die
Linux-Eintrittspunkte und nicht die FreeBSD-Eintrittspunkte.</para>
<para>Zusätzlich <emphasis>verändert</emphasis> der
Linuxmodus die Systempfade dynamisch; genauso, wie dies die
Option <option>union</option> beim Einbinden von Dateisystemen
macht (Achtung: <emphasis>nicht</emphasis> das Dateisystem unionfs!).
Zuerst wird die Datei im Verzeichnis <filename>/compat/linux/<replaceable>Originalpfad</replaceable></filename>
gesucht, <emphasis>danach</emphasis>, wenn sie dort nicht gefunden
wurde, wird sie im FreeBSD-Verzeichnis
<filename>/<replaceable>Originalpfad</replaceable></filename>
gesucht. Dadurch wird sichergestellt, dass
Binärdateien, die zur Ausführung andere
Binärdateien benötigen, ausgeführt
werden können (so dass alle Linux-Werkzeuge unter der
ABI laufen). Dies bedeutet auch,
dass Linux-Binärdateien FreeBSD-Binärdateien
laden und ausführen können, wenn keine passenden
Linux-Binärdateien vorhanden sind. Ein in
<filename>/compat/linux</filename> plaziertes &man.uname.1; kann
damit Linux-Programmen vorgaukeln, dass sie auf einem Linux-System
laufen.</para>
<para>Im Endeffekt gibt es einen Linux-Kernel innerhalb des
FreeBSD-Kernels. Die Sprungtabellen für Linux-
beziehungsweise FreeBSD-Systemaufrufe verweisen allerdings auf
dieselben Funktionen, die Kerneldienste wie Dateisystemoperationen,
Operationen für den virtuellen Speicher,
Signalübermittlung und System&nbsp;V&nbsp;IPC bereitstellen,
Der einzige Unterschied ist, dass Binärdateien unter FreeBSD
FreeBSD-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen verwenden.
Linux-Binärdateien hingegen verwenden die
Linux-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen. Die meisten
älteren Betriebssysteme hatten ihre eigenen
<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen: Funktionsadressen
in einem globalen, statischen <literal>sysent[]</literal>
Strukturfeld an Stelle von Funktionsadressen, die durch
einen dynamisch initialisierten Zeiger aus der
<literal>proc</literal> Struktur, die den Aufruf gemacht hatte,
dereferenziert wurden.</para>
<para>Welche ist die echte FreeBSD-ABI? Das spielt keine Rolle.
Grundsätzlich ist der einzige Unterschied (zurzeit
ist das so; dies könnte sich in zukünftigen
Versionen leicht ändern und wird sich wahrscheinlich
auch ändern), dass die
FreeBSD-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen statisch in
den Kernel gelinkt sind, und dass die
Linux-<emphasis>glue</emphasis>-Funktionen statisch gelinkt
oder über ein Modul eingebunden werden können.</para>
<para>Ja, aber ist das wirkliche eine Emulation? Nein. Es ist eine
Implementierung eines ABIs, keine Emulation. Es ist kein Emulator
(oder Simulator, um der nächsten Frage zuvorzukommen)
beteiligt.</para>
<para>Warum wird es manchmal <quote>Linux-Emulation</quote> genannt?
Um es schwerer zu machen, FreeBSD zu verkaufen. Wirklich, das kommt
daher, weil dies zu einer Zeit implemtiert wurde,
in der es kein anderes Wort
(als Emulation) gab, das beschrieb, was vor sich ging.
Wenn der Kernel nicht entsprechend konfiguriert wurde oder das
Modul geladen wurde, war es falsch zu behaupten, FreeBSD würde
Linux-Binärprogramme ausführen. Man benötigte
ein Wort, das beschrieb, was da geladen
wurde &ndash; daher <quote>Der Linux-Emulator</quote>.</para>
</sect2>
</sect1>
</chapter>