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2012-09-14 17:47:48 +00:00

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basiert auf: 1.124
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<chapter id="printing">
<chapterinfo>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Sean</firstname>
<surname>Kelly</surname>
<contrib>Beigetragen von </contrib>
</author>
<!-- 30 Sept 1995 -->
</authorgroup>
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<firstname>Jim</firstname>
<surname>Mock</surname>
<contrib>Restrukturiert und aktualisiert durch </contrib>
<!-- Mar 2000 -->
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<firstname>Stefan</firstname>
<surname>Bethke</surname>
<contrib>Übersetzt von </contrib>
<!-- Jan 2003 -->
</author>
</authorgroup>
</chapterinfo>
<title>Drucken</title>
<sect1 id="printing-synopsis">
<title>Übersicht</title>
<indexterm>
<primary>LPD spooling system</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>drucken</primary>
</indexterm>
<para>Mit &os; können Sie viele unterschiedliche Drucker
benutzen, von den ältesten Nadeldruckern bis zu den
neuesten Laserdruckern, und allen möglichen Geräten
dazwischen. Auf diese Weise können Sie hochwertige
Ausdrucke mit Ihren Programmen erzeugen.</para>
<para>Sie können &os; auch so konfigurieren, dass es
Druckaufträge von anderen Computern über Ihr lokales
Netzwerk entgegennimmt, seien es &windows;-, &macos;- oder andere
&os;-Computer. &os; stellt sicher, dass die Druckaufträge in der
richtigen Reihenfolge bearbeitet werden und kann optional ein Deckblatt
mit dem Namen des Auftraggebers eines Druckauftrags aufgeben.
&os; kann auch Statistiken über die Computer und Benutzer
führen, die Ausdrucke in Auftrag geben.</para>
<para>In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>&os;-Druckerwarteschlangen einrichten.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Druckfilter installieren, die Druckaufträge je nach
Bedarf besonders behandeln und z.B. Dokumente automatisch
in eine Form umwandeln, die Ihr Drucker versteht.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Druckaufträge mit einem Deckblatt versehen
können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Mit einem Drucker drucken können, der an einen
anderen Computer angeschlossen ist.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Mit einem Drucker drucken können, der direkt an das
Netzwerk angeschlossen ist.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>die Größe von Druckaufträgen
beschränken können, oder bestimmte Benutzer von
den Benutzung des Drucksystems ausschließen
können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Statistiken aufzeichnen und die Benutzung des
Drucksystems nach Benutzern und Computern aufschlüsseln
können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Probleme beim Drucken diagnostizieren und beheben
können.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Bevor Sie dieses Kapitel lesen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Machen Sie sich mit der Konfiguration und Installation
eines neuen Kernels vertraut (<xref
linkend="kernelconfig"/>).</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</sect1>
<sect1 id="printing-intro-spooler">
<title>Einführung</title>
<para>Um einen Drucker mit &os; zu benutzen, können Sie
das Berkeley Line Printer Spooling System, das auch als
<application>LPD</application>-Drucksystem oder nur als
<application>LPD</application> bekannt ist, verwenden.
Dieses System zur Verwaltung von Druckaufträgen ist das
Standardsystem in &os;. Dieses Kapitel führt Sie in
<application>LPD</application> und dessen Konfiguration ein.</para>
<para>Wenn Sie bereits mit <application>LPD</application> oder
einem anderen Drucksystem vertraut sind, können Sie direkt
im Abschnitt <link linkend="printing-intro-setup">Einfache
Drucker-Konfiguration</link> weiterlesen.</para>
<para><application>LPD</application> steuert alle Aspekte rund um
die Drucker, die an den Computer angeschlossen sind. Es ist
verantwortlich für:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Die Zugriffskontrolle für direkt und über das
Netzwerk angeschlossene Drucker.</para>
</listitem>
<listitem>
<indexterm>
<primary>Druckaufträge</primary>
</indexterm>
<para>Die Entgegennahme von Dateien, die gedruckt werden
sollen; eine so an das Drucksystem übergebene Datei
wird als <emphasis>Druckauftrag</emphasis>
bezeichnet.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Den gleichzeitigen Zugriff von mehreren Benutzern auf
einen Drucker. Alle Druckaufträge werden in einer
<emphasis>Druckerwarteschlange</emphasis> gesammelt, und
nacheinander abgearbeitet.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Den Druck von <emphasis>Deckblättern</emphasis> (auch als
<emphasis>Banner-</emphasis> oder <emphasis>Burst-</emphasis>Seiten
bezeichnet), damit Benutzer ihre Druckaufträge schnell innerhalb
eines Stapels von ausgedruckten Dokumenten finden können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Das Einstellen der korrekten Kommunikations-Parameter
für Drucker, die seriell angeschlossen sind.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Das Senden von Druckaufträgen an ein
<application>LPD</application>-System auf einem anderen
Computer.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Das Ausführen von speziellen Filtern, um
Druckaufträge in die unterschiedlichen
Seitenbeschreibungssprachen umzusetzen oder an die
Fähigkeiten eines Druckers anzupassen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Das Erfassen von Verrechnungsdaten für
Druckaufträge.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Sie können <application>LPD</application> alle diese
Funktionen, oder auch nur einen Teil davon, ausführen
lassen, indem Sie die Konfigurationsdatei
(<filename>/etc/printcap</filename>) anpassen, und indem Sie
spezielle Filterprogramme bereitstellen.</para>
<sect2 id="printing-intro-why">
<title>Vorteile des Drucksystems</title>
<para>Wenn Sie der einzige Benutzer sind, der mit Ihrem Computer
arbeitet, fragen Sie sich vielleicht, warum Sie die
Konfigurationsarbeit für das Drucksystem auf sich nehmen
sollten, wenn Sie Deckblätter, Abrechnungsdaten oder
Zugriffskontrolle nicht benötigen. Obwohl Sie direkt auf den
Drucker zugreifen können, bietet <application>LPD</application>
eine Reihe von Vorteilen:
</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para><application>LPD</application> druckt im Hintergrund;
Sie müssen nicht erst darauf warten, dass Ihr
Druckauftrag an den Drucker übermittelt worden
ist.</para>
</listitem>
<listitem>
<indexterm>
<primary>&tex;</primary>
</indexterm>
<para><application>LPD</application> kann Druckaufträge
mit Kopf- oder Fußzeilen versehen, oder ein spezielles
Dateiformat, wie DVI von &tex;, automatisch in ein für
den Drucker verständliches Format umwandeln;
Sie müssen diese Schritte nicht manuell
ausführen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Viele freie und kommerzielle Programme, mit denen Sie
drucken können, erwarten, mithilfe des
<application>LPD</application>-Drucksystems zu drucken.
Wenn Sie das Drucksystem konfiguriert haben, können
Sie einfacher mit neuer oder auch vorhandener Software
drucken.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="printing-intro-setup">
<title>Grund-Konfiguration</title>
<warning>
<para>Mit &os;&nbsp;8.0 wurden die Gerätedateien für
serielle Ports von
<filename>/dev/ttyd<replaceable>N</replaceable></filename> in
<filename>/dev/ttyu<replaceable>N</replaceable></filename>
umbenannt. Setzen Sie noch &os;&nbsp;7.X ein, müssen
Sie die Befehle in den folgenden Abschnitten entsprechend
anpassen.</para>
</warning>
<para>Um einen Drucker mit dem
<application>LPD</application>-Drucksystem benutzen zu
können, müssen Sie sowohl Ihren Drucker und die
Drucker-Schnittstelle als auch das
<application>LPD</application>-Drucksystem konfigurieren.
Dieser Abschnitt beschreibt zwei Konfigurationen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Abschnitt <link linkend="printing-simple">Einfache
Drucker-Konfiguration</link> beschreibt, wie Sie einen
Drucker an Ihren Computer anschließen und
<application>LPD</application> so konfigurieren, dass
Sie Textdateien zum Drucker senden können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Abschnitt <link linkend="printing-advanced">Erweiterte
Drucker-Konfiguration</link> beschreibt, wie Sie mit
speziellen Dateiformaten umgehen können, wie Sie
Deckblätter drucken können, wie Sie den Zugriff auf
Drucker einschränken können, und wie Sie
Verrechnungsdaten aufzeichnen können.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<sect2 id="printing-simple">
<title>Einfache Drucker-Konfiguration</title>
<para>Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die
<application>LPD</application>-Software konfigurieren, um
Ihren Drucker zu benutzen. Diese Grundlagen werden
erklärt:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Abschnitt <link
linkend="printing-hardware">Hardware-Konfiguration</link>
erläutert, wie Sie Ihren Drucker an Ihren Computer
anschließen können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Abschnitt <link
linkend="printing-software">Software-Konfiguration</link>
erklärt, wie Sie die
<application>LPD</application>-Konfigurationsdatei
(<filename>/etc/printcap</filename>) anpassen.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Wenn Sie einen Drucker einrichten möchten, der
über das Netzwerk angeschlossen ist (anstatt über
die serielle oder parallele Schnittstelle), lesen Sie bitte
Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-network-net-if">Drucker mit
direkter TCP-Schnittstelle</link>.</para>
<para>Obwohl dieser Abschnitt <quote>Grund-Konfiguration</quote>
heißt, ist die Konfiguration relativ komplex. Es ist
vergleichsweise schwierig, einen Drucker mit Ihrem Computer
und dem <application>LPD</application>-Drucksystem zu
verbinden. Die weiteren Optionen, wie Kopfzeilen oder
Deckblätter, sind einfach zu konfigurieren, sobald die
Grund-Konfiguration erfolgreich abgeschlossen ist.</para>
<sect3 id="printing-hardware">
<title>Hardware-Konfiguration</title>
<para>Dieser Abschnitt beschreibt, über welche
Schnittstellen Sie einen Drucker mit Ihrem Computer
verbinden können. Er behandelt sowohl die
Schnittstellen und Kabel, als auch die Kerneloptionen, die
Sie benötigen, um &os; mit Ihrem Drucker
kommunizieren zu lassen.</para>
<para>Wenn Sie Ihren Drucker bereits erfolgreich mit einem
anderen Betriebssystem auf Ihrem PC eingesetzt haben,
können Sie wahrscheinlich mit dem Abschnitt <link
linkend="printing-software">Software-Konfiguration</link>
fortfahren.</para>
<sect4 id="printing-ports">
<title>Schnittstellen und Kabel</title>
<para>Praktisch alle Drucker unterstützen mindestens
eine dieser Schnittstellen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>serielle</secondary>
</indexterm>
<para><emphasis>Seriell</emphasis> angeschlossene
Drucker werden über eine serielle Schnittstelle
(auch RS-232 oder COM-Schnittstelle genannt)
mit Ihrem Computer verbunden. Diese Schnittstelle wird
von vielen unterschiedlichen Systemen verwendet.
Serielle Kabel sind leicht erhältlich und
können auch einfach selbst hergestellt werden.
Einige Drucker erfordern möglicherweise ein
spezielles Kabel oder besondere
Kommunikationseinstellungen. Die meisten seriellen
Schnittstellen von PCs besitzen eine maximale
Datenübertragungsrate von 115200&nbsp;bps;
zum Ausdruck großer Grafiken sind serielle
Drucker daher ungeeignet.</para>
</listitem>
<listitem>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>parallele</secondary>
</indexterm>
<para><emphasis>Parallel</emphasis> angeschlossene
Drucker werden über eine parallele Schnittstelle
mit Ihrem Computer verbunden. Diese Schnittstelle wird
hauptsächlich von PCs und Workstations benutzt.
Die Schnittstelle bietet eine höhere
Datenübertragungsrate als serielle Schnittstellen.
Kabel sind leicht erhältlich, sind aber
vergleichsweise schwer selbst herzustellen.
Üblicherweise brauchen keine Kommunikationsparameter
festgelegt zu werden; dies macht die Einrichtung sehr
einfach.</para>
<indexterm>
<primary>Centronics</primary>
<see>Drucker, parallele</see>
</indexterm>
<para>Die parallele Schnittstelle wird auch als
<quote>Centronics</quote>-Schnittstelle bezeichnet,
nach dem Namen des Steckverbinders, der hier
häufig zum Einsatz kommt.</para>
</listitem>
<listitem>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>USB</secondary>
</indexterm>
<para>USB-Schnittstelle (Universal Serial Bus) bieten noch
höhere Geschwindigkeiten als parallele Schnittstellen
oder serielle RS-232-Schnittstellen. USB-Kabel sind einfach
und billig. Zum Drucken ist die USB-Schnittstelle besser
geeignet als serielle oder parallele Schnittstellen, auf
vielen &unix; Systemen werden USB-Schnittstellen jedoch nur
unzureichend unterstützt. Um Probleme zu vermeiden,
sollten Sie sich einen Drucker anschaffen, der sowohl eine
USB-Schnittstelle als auch eine parallele Schnittstelle besitzt
(viele Drucker besitzen heute beide Schnittstellen).</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Im Allgemeinen versenden parallele Schnittstellen Daten nur in
eine Richtung (vom Computer zum Drucker), serielle Schnittstellen
und USB-Schnittstellen versenden Daten in beide Richtungen.
Moderne parallele Schnittstellen (EPP and ECP) übertragen
Daten bi-direktional nach dem Standard IEEE&nbsp;1284.</para>
<indexterm>
<primary>PostScript</primary>
</indexterm>
<para>Ein Drucker kann auf zwei Arten bi-direktional
angesprochen werden. Die erste Methode benutzt einen
Druckertreiber, der die herstellerspezifische Sprache
des Druckers beherrscht. Diese Methode wird oft mit
Tintenstrahl-Druckern eingesetzt und dazu benutzt,
den Füllstand der Tintenpatronen und andere
Status-Informationen auszugeben. Die zweite Methode
wird benutzt, wenn der Drucker &postscript; beherrscht.</para>
<para>Da ein &postscript;-Druckauftrag ein komplettes Programm
ist, kann es auch Daten an den Computer zurückliefern, ohne
überhaupt eine Seite Papier zu bedrucken. Auf diesem Wege
werden auch Probleme wie z.B. ein Papierstau vom Drucker an den
Computer übermittelt. Darüberhinaus ist dies
die effektivste Methode, um die tatsächlich gedruckte
Anzahl an Seiten vom Drucker abzufragen: ein &postscript;-Programm
ermittelt jeweils vor und direkt nach einem Druckauftrag den
Seitenzähler des Druckers, und vergleicht die beiden
Zählerwerte.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-parallel">
<title>Parallele Schnittstellen</title>
<para>Um einen Drucker mit paralleler Schnittstelle an Ihren
Computer anzuschließen, verbinden Sie den Drucker
mit einer parallelen Schnittstelle Ihres Computers. Die
Dokumentation zu Ihrem Drucker oder Computer sollte Ihnen
hier weiterhelfen.</para>
<para>Notieren Sie sich, mit welcher parallelen Schnittstelle des
Computers Sie den Drucker verbunden haben. Die meisten Computer
haben lediglich eine parallele Schnittstelle.
Der &os;-Gerätename der ersten Schnittstelle lautet <filename
class="devicefile">ppc0</filename>, der der zweiten <filename
class="devicefile">ppc1</filename>, und so weiter. Der
Gerätename für den Drucker an der ersten parallelen
Schnittstelle folgt dem selben Schema und lautet <filename
class="devicefile">/dev/lpt0</filename>, usw.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-serial">
<title>Serielle Schnittstellen</title>
<para>Um einen Drucker mit serieller Schnittstelle an Ihren
Computer anzuschließen, verbinden Sie den Drucker
mit einer seriellen Schnittstelle Ihres Computers. Die
Dokumentation zu Ihrem Drucker oder Computer sollte Ihnen
hier weiterhelfen.</para>
<para>Sollten Sie sich nicht sicher sein, welches das
<quote>richtige Kabel</quote> ist, können Sie eine
dieser Alternativen ausprobieren:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Ein <emphasis>Modemkabel</emphasis> verbindet alle
Anschlüsse an einem Ende des Kabels eins-zu-eins
mit den Anschlüssen am anderen Ende des Kabels.
Ein solches Kabel wird auch als (engl.)
<quote>DTE-to-DCE-</quote> oder
<quote>DEE-zu-DÜE-</quote>Kabel
bezeichnet.</para>
</listitem>
<listitem>
<indexterm>
<primary>Nullmodemkabel</primary>
</indexterm>
<para>Ein <emphasis>Nullmodemkabel</emphasis> verbindet
einige Signale eins-zu-eins, andere über Kreuz
(z.B. Sende- und Empfangsleitung), und verbindet
einige weitere direkt im Stecker miteinander. Ein
solches Kabel wird auch als (engl.)
<quote>DTE-to-DTE-</quote> oder
<quote>DEE-zu-DEE-</quote>Kabel bezeichnet.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Ein <emphasis>Serielles Druckerkabel</emphasis>
schließlich, das für einige spezielle
Drucker benötigt wird, verbindet zusätzliche
Signale miteinander, anstatt sie im Stecker
zurückzuführen.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<indexterm>
<primary>Baudrate</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Parität</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Flusssteuerung</primary>
</indexterm>
<para>Sie sollten auch die Kommunikationsparameter am
Drucker einstellen; üblicherweise gibt es dazu
DIP-Schalter, oder eine Option in der Menüführung am
Drucker. Wählen Sie die höchste
<emphasis>Bitrate</emphasis> (auch als <literal>bps</literal>
Bits pro Sekunde oder <emphasis>Baudrate</emphasis> bezeichnet),
die sowohl Ihr Drucker als auch Ihr Computer unterstützen.
Wählen Sie 7 oder 8 Bits, gerade, ungerade oder keine
Parität, und ein oder zwei Stoppbits. Wählen
Sie die Art der Flusssteuerung: keine, XON/XOFF (auch
als <quote>in-band-</quote> oder
<quote>Software</quote>-Flusssteuerung bezeichnet),
oder Hardware. Notieren Sie sich diese Einstellungen, damit Sie
sie später bei der Software-Konfiguration zur Verfügung
haben.</para>
</sect4>
</sect3>
<sect3 id="printing-software">
<title>Software-Konfiguration</title>
<para>Dieser Abschnitt beschreibt die notwendigen
Konfigurationsschritte, damit Sie mit dem
&os;-<application>LPD</application>-System drucken
können.</para>
<para>Diese Schritte müssen Sie ausführen:</para>
<procedure>
<step>
<para>Konfigurieren Sie Ihren Kernel, soweit notwendig, um
die Schnittstelle benutzen zu können, an die Ihr
Drucker angeschlossen ist. Abschnitt <link
linkend="printing-kernel">Kernel-Konfiguration</link>
erklärt, welche Optionen Sie
benötigen.</para>
</step>
<step>
<para>Konfigurieren Sie die Kommunikationseinstellungen
für die parallele Schnittstelle, sofern Sie sie
benutzen. Abschnitt <link
linkend="printing-parallel-port-mode">Kommunikationseinstellungen
für die parallele Schnittstelle</link> enthält
die Details.</para>
</step>
<step>
<para>Prüfen Sie, ob Sie Daten an den Drucker senden
können. Abschnitt <link
linkend="printing-testing">Prüfen der
Drucker-Kommunikation</link> führt eine Reihe von
Möglichkeiten auf.</para>
</step>
<step>
<para>Konfigurieren Sie <application>LPD</application>
für Ihren Drucker, indem Sie die Konfigurationsdatei
<filename>/etc/printcap</filename> anpassen. Details dazu finden
Sie im Abschnitt <link
linkend="printing-printcap"><application>LPD</application>
aktivieren: die
<filename>/etc/printcap</filename>-Datei</link>.</para>
</step>
</procedure>
<sect4 id="printing-kernel">
<title>Kernel-Konfiguration</title>
<para>Der Betriebssystem-Kernel ist für eine bestimmte
Kombination aus Geräten kompiliert. Dies schließt
Ihre seriellen oder parallelen Schnittstellen mit ein.
Dementsprechend kann es notwendig sein, die Kernelkonfiguration um
weitere Schnittstellen zu erweitern.</para>
<para>So können Sie prüfen, ob Ihr Kernel die
serielle Schnittstelle unterstützt, an die Sie den
Drucker angeschlossen haben:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>grep sio<replaceable>N</replaceable> <filename>/var/run/dmesg.boot</filename></command></userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable> durch die
Nummer der seriellen Schnittstelle, beginnend bei Null.
Wenn Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden erhalten,
unterstützt ihr Kernel diese Schnittstelle:</para>
<screen>sio2 at port 0x3e8-0x3ef irq 5 on isa
sio2: type 16550A</screen>
<para> Erhalten Sie keine Ausgabe, oder eine Fehlermeldung,
wird die Schnittstelle nicht korrekt unterstützt.</para>
<para>So können Sie prüfen, ob Ihr Kernel die
parallele Schnittstelle unterstützt, an die Sie den
Drucker angeschlossen haben:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>grep ppc<replaceable>N</replaceable> /var/run/dmesg.boot</userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable> durch die
Nummer der parallelen Schnittstelle, beginnend bei Null.
Wenn Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden erhalten,
unterstützt ihr Kernel diese Schnittstelle:</para>
<screen>ppc0: &lt;Parallel port&gt; at port 0x378-0x37f irq 7 on isa0
ppc0: SMC-like chipset (ECP/EPP/PS2/NIBBLE) in COMPATIBLE mode
ppc0: FIFO with 16/16/8 bytes threshold</screen>
<para> Erhalten Sie keine Ausgabe, oder eine Fehlermeldung,
wird die Schnittstelle nicht korrekt unterstützt.</para>
<para>Gegebenenfalls müssen Sie Ihren Kernel
umkonfigurieren und neu kompilieren, damit die von Ihnen
gewählte Schnittstelle unterstützt wird.</para>
<para>Um Unterstützung für eine serielle Schnittstelle
hinzuzufügen, lesen Sie bitte Kapitel <link
linkend="kernelconfig">Konfiguration des &os; Kernels</link>.
Um eine parallele Schnittstelle hinzuzufügen, lesen Sie bitte
ebenfalls jenes Kapitel als auch den folgenden Abschnitt <link
linkend="printing-parallel-port-mode">Kommunikationseinstellungen
für die parallele Schnittstelle</link>.</para>
</sect4>
</sect3>
<sect3 id="printing-parallel-port-mode">
<title>Kommunikationseinstellungen für die parallele
Schnittstelle</title>
<para>Wenn Sie die parallele Schnittstelle zur Kommunikation
mit Ihrem Drucker benutzen, haben Sie die Wahl zwischen
Interrupt-gesteuerter oder Polling-Datenübertragung.
Der generische Druckergerätetreiber &man.lpt.4; in
&os; benutzt das &man.ppbus.4;-System, das die parallele
Schnittstelle mithilfe des &man.ppc.4;-Treibers steuert.</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Die <emphasis>Interrupt-gesteuerte</emphasis>
Datenübertragung ist die Voreinstellung im
GENERIC-Kernel. Der Treiber benutzt eine IRQ-Leitung,
um zu erfahren, wann der Drucker weitere Daten
empfangen kann.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Bei der <emphasis>Polling-Methode</emphasis>
prüft der Treiber in regelmäßigen
Abständen, ob weitere Daten übertragen
werden können.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Die Interrupt-gesteuerte Methode ist
überlicherweise schneller und verbraucht weniger
Rechenzeit als die Polling-Methode, es wird jedoch eine
eigene IRQ-Leitung für die Schnittstelle
benötigt. Darüberhinaus kann es mit einigen
Druckermodellen zu Problemen kommen, wenn die
Interrupt-gesteuerte Übertragung zum Einsatz
kommt.</para>
<para>Die können die Kommunikationseinstellung entweder
in der Kernel-Konfiguration wählen, oder mittels des
&man.lptcontrol.8;-Programms zur Laufzeit
einstellen.</para>
<para><emphasis>So legen Sie die Kommunikationseinstellung
in der Kernel-Konfiguration fest:</emphasis></para>
<procedure>
<step>
<para>Ändern Sie Ihre Kernel-Konfigurationsdatei.
Finden Sie die Zeile, die mit <literal>device
ppc0</literal> beginnt. Wenn Sie die zweite parallele
Schnittstelle konfigurieren möchten, suchen Sie
nach <literal>device ppc1</literal>, für die
dritte Schnittstelle <literal>ppc2</literal>,
usw.</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Um die Interrupt-Steuerung zu aktivieren,
passen Sie die folgende Zeile an:</para>
<programlisting>hint.ppc.0.irq="<replaceable>N</replaceable>"</programlisting>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable>
durch die Nummer der IRQ-Leitung, die dieser
parallelen Schnittstelle zugewiesen ist. Stellen
Sie sicher, dass Ihre Kernel-Konfigurationsdatei den
&man.ppc.4;-Treiber enthält:</para>
<screen>device ppc</screen>
</listitem>
<listitem>
<para>Wenn Sie den Polling-Modus verwenden
möchten, entfernen Sie die folgende Zeile
aus <filename>/boot/device.hints</filename>:</para>
<programlisting>hint.ppc.0.irq="<replaceable>N</replaceable>"</programlisting>
<para>Sollte der Treiber die Schnittstelle dennoch
im Interrupt-Modus betreiben, könnte dies an
der Aktivierung durch das &man.acpi.4;-System in
&os; liegen. Bitte prüfen Sie die
ACPI- und die BIOS-Konfiguration.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</step>
<step>
<para>Wenn Sie Ihre Kernel-Konfigurationsdatei angepasst
haben, kompilieren und installieren Sie nun einen
neuen Kernel. Das Kapitel <link
linkend="kernelconfig">Konfiguration des
&os;-Kernels</link> enthält weitere Details dazu.</para>
</step>
</procedure>
<para><emphasis>So können Sie die Kommunikationseinstellung
mit</emphasis>&man.lptcontrol.8;
<emphasis>ändern:</emphasis></para>
<procedure>
<step>
<para>Um die Interrupt-Steuerung für die
Schnittstelle <replaceable>N</replaceable> zu
aktivieren, geben Sie ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>lptcontrol <option>-i</option> <option>-d</option> <filename class="devicefile">/dev/lpt<replaceable>N</replaceable></filename></command></userinput></screen>
</step>
<step>
<para>Um den Polling-Modus für die Schnittstelle
<replaceable>N</replaceable> zu aktivieren, geben Sie
ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>lptcontrol <option>-p</option> <option>-d</option> <filename class="devicefile">/dev/lpt<replaceable>N</replaceable></filename></command></userinput></screen>
</step>
</procedure>
<para>Sie können diesen Befehl in
<filename>/etc/rc.local</filename> aufnehmen, damit er bei
jedem Systemstart automatisch ausgeführt wird.
&man.lptcontrol.8; enthält weitere Informationen.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-testing">
<title>Kommunikation mit den Drucker prüfen</title>
<para>Bevor Sie mit der Konfiguration des
<application>LPD</application>-Drucksystems fortfahren,
sollten Sie sicherstellen, das Sie erfolgreich Daten an
Ihren Drucker senden können. Es ist deutlich
einfacher, Kommunikations- und Konfigurationsprobleme
unabhängig voneinander zu lösen.</para>
<para>Der Drucker kann mit einem Probeausdruck getestet werden.
Für alle Drucker, die normalen Text unmittelbar drucken
können, bietet sich das Programm &man.lptest.1; an: es
produziert alle 96 druckbaren ASCII-Zeichen auf 96 Zeilen.</para>
<indexterm>
<primary>PostScript</primary>
</indexterm>
<para>Für einen &postscript;-Drucker (oder andere
Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache verwenden)
muss ein passendes Programm an den Drucker gesendet
werden, z.B. dieses:</para>
<programlisting>%!PS
100 100 moveto 300 300 lineto stroke
310 310 moveto /Helvetica findfont 12 scalefont setfont
(Funktioniert dieser Drucker?) show
showpage</programlisting>
<para>Sie können dieses ProstScript-Programm in einer
Datei speichern, und mit den Beispielen in den folgenden
Abschnitt verwenden.</para>
<indexterm>
<primary>PCL</primary>
</indexterm>
<note>
<para>Nicht alle Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache
verwenden, benötigen ein Test-Programm: z.B. HPs PCL
(das auch in vielen kompatiblen Druckern zum Einsatz zu kommt),
versteht normalen Text. Besondere Escape-Sequenzen werden
benutzt, um die erweiterten Möglichkeiten aufzurufen.
&postscript;-Drucker können in der Regel keinen normalen
Text direkt verarbeiten, weil sie ein &postscript;-Programm
erwarten, das eine Seite produziert.</para>
</note>
<sect4 id="printing-checking-parallel">
<title>Einen Paralleldrucker prüfen</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>parallele</secondary>
</indexterm>
<para>Dieser Abschnitt führt vor, wie Sie die
Kommunikation mit Ihrem Drucker über die parallele
Schnittstelle prüfen können.</para>
<para><emphasis>So testen Sie einen Drucker an einer
parallelen Schnittstelle:</emphasis></para>
<procedure>
<step>
<para>Werden Sie <username>root</username> mithilfe
des &man.su.1;-Befehls.</para>
</step>
<step>
<para>Senden Sie Testdaten an den Drucker.</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Wenn Ihr Drucker reinen Text direkt drucken
kann, verwenden Sie &man.lptest.1;:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>lptest &gt; /dev/lpt<replaceable>N</replaceable></userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable>
durch die Nummer der parallelen Schnittstelle,
an die der Drucker angeschlossen ist (angefangen
bei Null).</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Wenn Ihr Drucker &postscript; (oder eine
andere Seitenbeschreibungssprache) versteht,
senden Sie ein passendes Testprogramm an den
Drucker. Geben Sie folgenden Befehl ein:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>cat <filename><replaceable>file</replaceable></filename> &gt; <filename class="devicefile">/dev/lpt<replaceable>N</replaceable></filename></command></userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>N</replaceable>
durch die Nummer der parallelen Schnittstelle,
an die der Drucker angeschlossen ist (angefangen
bei Null). Geben Sie nun das Testprogramm ein,
Zeile für Zeile. Kontrollieren Sie jede
Zeile, bevor Sie die Eingabetaste drücken:
Sie können die Zeile später nicht mehr
ändern. Zum Schluss tippen Sie
<keycombo action="simul">
<keycap>Ctrl</keycap>
<keycap>D</keycap>
</keycombo>.
Wenn Sie ein anderes Zeichen nutzen, um das Ende
der Datei anzuzeigen, müssen Sie
natürlich die entsprechende
Tastenkombination für dieses Zeichen
betätigen.</para>
<para>Sie können das Testprogramm auch in
einer Datei speichern, und dann diesen Befehl
aufrufen:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput>cat <replaceable>Testprogramm</replaceable> &gt; /dev/lpt<replaceable>N</replaceable></userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>Testprogramm</replaceable>
durch den Dateinamen, unter dem Sie das Testprogramm
gespeichert haben.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</step>
</procedure>
<para>Der Drucker sollte einige Zeilen oder eine Seite
drucken. Machen Sie sich keine Sorgen über falsche
Formatierungen: die Software-Konfiguration enthält
Informationen zum Umformatieren von Druckaufträgen.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-checking-serial">
<title>Einen seriellen Drucker prüfen</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>serielle</secondary>
</indexterm>
<para>Dieser Abschnitt führt vor, wie Sie die Kommunikation
mit Ihrem Drucker über die parallele Schnittstelle
prüfen können.</para>
<para><emphasis>So testen Sie einen Drucker an einer
seriellen Schnittstelle:</emphasis></para>
<procedure>
<step>
<para>Werden Sie <username>root</username> mithilfe
des &man.su.1;-Befehls.</para>
</step>
<step>
<para>Ändern Sie die Datei
<filename>/etc/remote</filename>. Fügen Sie
den folgenden Eintrag hinzu:</para>
<programlisting>printer:dv=<filename class="devicefile">/dev/<replaceable>port</replaceable></filename>:br#<replaceable>bps-rate</replaceable>:pa=<replaceable>parity</replaceable></programlisting>
<indexterm>
<primary>Baudrate</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>serieller Anschluss</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Parität</primary>
</indexterm>
<para>Ersetzen Sie
<replaceable>Gerät</replaceable> durch den
Gerätenamen der seriellen Schnittstelle
(<literal>ttyu0</literal> für die erste,
<literal>ttyu1</literal> für die zweite, usw.),
<replaceable>Baudrate</replaceable> ist die
Geschwindigkeit und
<replaceable>Parität</replaceable> die
Parität (<literal>even</literal> für
gerade, <literal>odd</literal> für ungerade
oder <literal>none</literal> für keine), die
Sie am Drucker eingestellt haben.</para>
<para>Hier ein Beispieleintrag für einen Drucker,
der über die dritte serielle Schnittstelle
angeschlossen ist, mit 19.200&nbsp;Baud kommuniziert und
keine Parität verwendet:</para>
<programlisting>printer:dv=<filename class="devicefile">/dev/ttyu2</filename>:br#19200:pa=none</programlisting>
</step>
<step>
<para>Verbinden Sie sich mit dem Drucker über den
Befehl &man.tip.1;:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>tip</command> printer</userinput></screen>
<para>Kommt es hierbei zu einer Fehlermeldung,
ändern Sie den Eintrag in
<filename class="devicefile">/dev/cuaa<replaceable>N</replaceable></filename> und verwenden Sie <filename
class="devicefile">/dev/cuaa<replaceable>N</replaceable></filename>
statt <filename
class="devicefile">/dev/ttyu<replaceable>N</replaceable></filename>.</para>
</step>
<step>
<para>Senden Sie Testdaten an den Drucker.</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Wenn Ihr Drucker reinen Text direkt drucken
kann, verwenden Sie &man.lptest.1;:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>$lptest</userinput></screen>
</listitem>
<listitem>
<para>Wenn Ihr Drucker &postscript; (oder eine andere
Seitenbeschreibungssprache) versteht, senden Sie ein
passendes Testprogramm an den Drucker. Geben Sie das
Testprogramm ein, Zeile für Zeile. Kontrollieren
Sie jede Zeile, bevor Sie die Eingabetaste drücken:
Sie können die Zeile später nicht mehr
ändern. Zum Schluss tippen Sie
<literal>Control-D</literal>.</para>
<para>Sie können das Testprogramm auch in einer Datei
speichern, und dann diesen Befehl aufrufen:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>&gt;<replaceable>Testprogramm</replaceable></userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>Testprogramm</replaceable>
durch den Dateinamen, unter dem Sie das Testprogramm
gespeichert haben. Nachdem &man.tip.1; die Datei
gesendet hat, tippen Sie
<literal>Control-D</literal>.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</step>
</procedure>
<para>Der Drucker sollte einige Zeilen oder eine Seite
drucken. Machen Sie sich keine Sorgen über falsche
Formatierungen: die Software-Konfiguration enthält
Informationen zum Umformatieren von
Druckaufträgen.</para>
</sect4>
</sect3>
<sect3 id="printing-printcap">
<title><application>LPD</application> aktivieren: die
<filename>/etc/printcap</filename>-Datei</title>
<para>Nachdem Sie Ihren Drucker angeschlossen haben, Ihren
Kernel richtig konfiguriert haben und erfolgreich einen
Testausdruck produziert haben, können Sie nun das
<application>LPD</application>-System konfigurieren.</para>
<para>Sie konfigurieren <application>LPD</application>, indem
Sie die Datei <filename>/etc/printcap</filename> anpassen.
Da <application>LPD</application> die Datei jedes Mal liest,
wenn eine Aktion durchgeführt wird, werden
Änderungen an der Konfiguration sofort aktiv.</para>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>Eigenschaften</secondary>
</indexterm>
<para>Die &man.printcap.5;-Datei ist einfach aufgebaut. Sie
können <filename>/etc/printcap</filename> mit Ihrem
bevorzugten Texteditor bearbeiten. Sie verwendet dasselbe
Format wie auch <filename>/usr/share/misc/termcap</filename>
oder <filename>/etc/remote</filename>. Informationen zum
Format finden Sie in &man.cgetent.3;.</para>
<para>Die Grund-Konfiguration des
<application>LPD</application>-Systems beinhaltet diese
Schritte:</para>
<procedure>
<step>
<para>Wählen Sie einen Namen (und einige praktische
Abkürzungen) für die Druckerwarteschlage, und
tragen Sie ihn in die <filename>/etc/printcap</filename>-Datei
ein. Abschnitt <link linkend="printing-naming">Einen Namen
wählen</link> enthält weitere Informationen.</para>
</step>
<step>
<indexterm>
<primary>Deckblätter</primary>
</indexterm>
<para>Schalten Sie den Druck von Deckblättern aus (dies
ist standardmäßig eingeschaltet), indem Sie das
Attribut <literal>sh</literal> setzen. Abschnitt <link
linkend="printing-no-header-pages">Den Druck von
Deckblättern ausschalten</link> erklärt, wie Sie
dies tun können.</para>
</step>
<step>
<para>Legen Sie ein Pufferverzeichnis für die
Warteschlange an, und geben Sie den Pfad mittels des
<literal>sd</literal>-Attributs an: siehe Abschnitt <link
linkend="printing-spooldir">Das Pufferverzeichnis
anlegen</link>.</para>
</step>
<step>
<para>Geben Sie den Gerätenamen für Ihren
Drucker mittels des <literal>lp</literal>-Attributs an:
siehe Abschnitt <link
linkend="printing-device">Festlegen der
Drucker-Gerätedatei</link>. Ist Ihr Drucker
über eine serielle Schnittstelle angeschlossen,
benutzen Sie das Attribut <literal>ms#</literal>,
wie dies in Abschnitt <link
linkend="printing-commparam">Festlegen der
Kommunikationsparameter</link> beschrieben ist.</para>
</step>
<step>
<para>Installieren Sie einen Filter für reinen Text:
siehe Abschnitt <link linkend="printing-textfilter">Den
Textfilter installieren</link>.</para>
</step>
<step>
<para>Testen Sie die Konfiguration, indem Sie etwas mit
dem &man.lpr.1;-Befehl drucken. Die Abschnitte <link
linkend="printing-trying">Die Konfiguration testen</link> und
<link linkend="printing-troubleshooting">Fehlersuche und
Problembehebung</link> enthalten weitere Informationen.</para>
</step>
</procedure>
<note>
<para>Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache wie
&postscript; verwenden, können keinen reinen Text
drucken. Es wird deshalb angenommen, dass Sie nur
solche Dateien drucken, die Ihr Drucker verarbeiten
kann.</para>
</note>
<para>Viele Anwender erwarten, dass sie normalen Text auf
allen Druckern drucken können. Viele Programme, die mit
<application>LPD</application> zusammenarbeiten, gehen ebenfalls von
dieser Annahme aus. Wenn Sie einen &postscript;-Drucker
installieren, und Sie sowohl &postscript;- als auch Textdateien
drucken möchten, sollten Sie einen weiteren
Konfigurationsschritt ausführen und einen
Text-zu-&postscript;-Filter installieren. Der Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-if-conversion">Drucken von reinen
Textdateien auf einem &postscript;-Drucker</link>
erklärt, wie Sie dies tun können.</para>
<sect4 id="printing-naming">
<title>Einen Namen wählen</title>
<para>Der erste einfache Schritt ist, einen Namen für
Ihren Drucker zu wählen. Sie können diesen Namen
frei wählen, Sie sollten allerdings keine Sonderzeichen oder
Umlaute verwenden. Sie können mehrere Alias-Namen
vergeben.</para>
<para>Ein Drucker in <filename>/etc/printcap</filename>
sollte den Alias <literal>lp</literal> haben. Dieser Name
wird standardmäßig von allen Druckbefehlen
verwendet, wenn auf der Befehlszeile oder in der
<envar>PRINTER</envar>-Umgebungsvariablen kein anderer
Drucker angegeben ist.</para>
<para>Ebenso ist es üblich, eine ausführliche
Beschreibung des Druckermodells als letzten Alias-Namen zu
verwenden.</para>
<para>Sobald Sie einen Namen und einige einfache Alias-Namen
ausgewählt haben, tragen Sie sie in die Datei
<filename>/etc/printcap</filename> ein. Beginnen Sie die
Zeile mit dem Namen des Druckers und fügen Sie alle
Alias-Namen an. Trennen Sie die Namen durch den
senkrechten Strich <literal>|</literal>. Fügen Sie an
das Ende der Zeile einen Doppelpunkt <literal>:</literal>
an.</para>
<para>Das folgende Beispiel definiert zwei Drucker, einen
Diablo 630 Zeilendrucker, und einen Panasonic KX-P4455
&postscript;-Laserdrucker:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap for host rose
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:</programlisting>
<para>Der erste Drucker hat den Namen
<literal>rattan</literal>, und hat die Alias-Namen
<literal>line</literal>, <literal>diablo</literal>,
<literal>lp</literal> und <literal>Diablo 630 Line
Printer</literal>. Da er den Alias-Namen
<literal>lp</literal> trägt, wird er
standardmäßig von den Druckprogrammen
verwendet. Der zweite Drucker heißt
<literal>bamboo</literal>, und hat die Alias-Namen
<literal>ps</literal>, <literal>PS</literal>,
<literal>S</literal>, <literal>panasonic</literal> und
<literal>Panasonic KX-P4455 PostScript
v51.4</literal>.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-no-header-pages">
<title>Keine Deckblätter drucken</title>
<indexterm>
<primary>drucken</primary>
<secondary>Deckblatt</secondary>
</indexterm>
<para>Standardmäßig druckt das
<application>LPD</application>-System ein
<emphasis>Deckblatt</emphasis> vor jedem Druckauftrag,
die den Namen des Druckauftrags, den Benutzer und den
Computer angibt. Während der Einrichtung des Systems
und beim Testen stört das Deckblatt allerdings,
weshalb Sie sie zunächst deaktivieren sollten.</para>
<para>Um den Druck von Deckblättern zu deaktivieren,
fügen Sie das Attribut <literal>sh</literal> zur
Druckerdefinition in <filename>/etc/printcap</filename>
hinzu. Hier ein Beispiel:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap for host rose - no header pages anywhere
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:</programlisting>
<para>Beachten Sie die korrekte Formatierung: die beiden
Definitionen beginnen auf einer Zeile; weitere Zeilen der
Definition sind mit einem <literal>Tab</literal>-Zeichen
eingerückt, und alle Zeilen einer Definition, bis auf
die letzte, enden mit dem Backslash <literal>\</literal>.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-spooldir">
<title>Das Pufferverzeichnis anlegen</title>
<indexterm>
<primary>Pufferverzeichnis</primary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Druckaufträge</primary>
</indexterm>
<para>Der nächste Schritt ist, das
<emphasis>Pufferverzeichnis</emphasis> anzulegen. In
diesem Verzeichnis werden Druckaufträge zwischengespeichert,
während sie gedruckt werden. Gleichzeitig werden hier auch
einige Verwaltungsdateien des Systems abgelegt.</para>
<para>Da sich die Dateien in diesem Verzeichnis häufig
ändern, ist es üblich, das Verzeichnis unter
<filename class="directory">/var/spool</filename> anzulegen.
Es ist nicht notwendig, Sicherungskopien der Dateien
herzustellen; das Verzeichnis kann nötigenfalls
leicht mit &man.mkdir.1; wieder angelegt werden.</para>
<para>Es ist auch üblich, dem Verzeichnis denselben
Namen wie dem Drucker zu geben:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/<replaceable>printer-name</replaceable></filename></command></userinput></screen>
<para>Wenn Sie viele Drucker verwenden, ist es am besten,
wenn Sie für die Pufferverzeichnisse ein eigenes
Unterverzeichnis in <filename>/var/spool</filename>
anlegen, wie dies hier für die beiden Beispieldrucker
<literal>rattan</literal> und <literal>bamboo</literal>
gezeigt wird:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/lpd</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>mkdir <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput></screen>
<note>
<para>Um zu verhindern, dass alle Benutzer den Inhalt
aller Druckaufträge einsehen können, sollten
Sie die Rechte auf den Pufferverzeichnissen einschränken.
Die Verzeichnisse sollten dem
Benutzer <username>daemon</username> und der Gruppe
<groupname>daemon</groupname> gehören, und auch nur
vom Benutzer und der Gruppe les-, schreib- und
durchsuchbar sein. Für unsere
Beispieldrucker:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>chown daemon:daemon <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chown daemon:daemon <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chmod 770 <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chmod 770 <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput></screen>
</note>
<para>Schließlich müssen Sie dem
<application>LPD</application>-System noch mitteilen, wo
Sie die Pufferverzeichnisse angelegt haben. Dazu geben Sie
in der Definition das Attribut <literal>sd</literal> an:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap for host rose - added spooling directories
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:</programlisting>
<para>Beachten Sie, dass der Druckername in der ersten
Spalte beginnt, und dass alle Folgezeilen mit einem
<literal>Tab</literal> eingerückt sind.</para>
<para>Wenn Sie das <literal>sd</literal>-Attribut nicht
angeben, verwendet das System <filename
class="directory">/var/spool/lpd</filename> als Verzeichnis.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-device">
<title>Festlegen der Drucker-Gerätedatei</title>
<para>Nachdem Sie die korrekte Gerätedatei für die
Schnittstelle im Abschnitt <link
linkend="printing-hardware">Hardware-Konfiguration</link>
identifiziert und angelegt haben, müssen Sie dem
<application>LPD</application>-System mitteilen, welche
Gerätedatei im Verzeichnis <filename
role="directory">/dev</filename> es für die
Datenübertragung zum Drucker verwenden soll.</para>
<para>Geben Sie die Gerätedatei durch das Attribut
<literal>lp</literal> in
<filename>/etc/printcap</filename> an.</para>
<para>Wenn <literal>rattan</literal> an die erste parallele
Schnittstelle angeschlossen ist, und <literal>bamboo</literal> an
die sechste serielle, dann sieht <filename>/etc/printcap</filename>
so aus:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap for host rose - identified what devices to use
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:</programlisting>
<para>Wenn Sie <literal>lp</literal> nicht angeben, versucht
<application>LPD</application> die Gerätedatei <filename
class="devicefile">/dev/lp</filename> zu verwenden. <filename
class="devicefile">/dev/lp</filename> ist zurzeit in &os;
nicht definiert.</para>
<para>Wenn Ihr Drucker über eine parallele Schnittstelle
angeschlossen ist, können Sie mit dem Abschnitt <link
linkend="printing-textfilter">Den Textfilter installieren</link>
fortfahren. Verwenden Sie eine serielle Schnittstelle, beachten
Sie bitte den folgenden Abschnitt.</para>
</sect4>
<sect4 id="printing-commparam">
<title>Kommunikationsparameter festlegen</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>serielle</secondary>
</indexterm>
<para>Für seriell angeschlossene Drucker kann
<application>LPD</application> die Geschwindigkeit,
Parität und weitere Kommunikationsparameter
einstellen. Dies hat folgende Vorteile:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Sie können die Parameter einfach in
<filename>/etc/printcap</filename> ändern, ohne
das Ausgabe-Filterprogramm anpassen zu
müssen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Dasselbe Ausgabe-Filterprogramm kann für
unterschiedliche Drucker verwendet werden, auch wenn
diese unterschiedliche Kommunikationseinstellungen
benötigen.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Die folgenden Attribute legen die seriellen
Kommunikationsparameter fest:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><literal>br#<replaceable>Baudrate</replaceable></literal></term>
<listitem>
<para>Setzt die Übertragungsgeschwindigkeit auf
<replaceable>Baudrate</replaceable>.
<replaceable>Baudrate</replaceable> kann
üblicherweise 50, 75, 110, 134.5, 150, 300,
600, 1200, 1800, 2400, 4800, 9600, 19200, 38400,
57600, oder 115200 Bit pro Sekunde betragen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><literal>ms#<replaceable>stty-Modi</replaceable></literal></term>
<listitem>
<para>Setzt die Eigenschaften für das Gerät,
nachdem es geöffnet wurde. Die verfügbaren
Eigenschaften sind in &man.stty.1; aufgeführt.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para>Wenn <application>LPD</application> das mit
<literal>lp</literal> angegebene Gerät öffnet,
setzt es die mit <literal>ms#</literal> angegebenen
Eigenschaften. Von besonderem Interesse sind hier die Modi
<literal>parenb</literal>, <literal>parodd</literal>,
<literal>cs5</literal>, <literal>cs6</literal>,
<literal>cs7</literal>, <literal>cs8</literal>,
<literal>cstopb</literal>, <literal>crtscts</literal> und
<literal>ixon</literal>, die in der
&man.stty.1;-Handbuchseite erläutert werden.</para>
<para>Für den über die sechste serielle
Schnittstelle angeschlossenen Laserdrucker beträgt
die Geschwindigkeit 38.400&nbsp;Baud, und es werden diese
Kommunikationseinstellungen verwendet: keine Parität
(<literal>-parenb</literal>), 8-Bit-Zeichen
(<literal>cs8</literal>), keine Modemsteuerung
(<literal>clocal</literal>) und Hardware-Flusssteuerung
(<literal>crtscts</literal>):</para>
<programlisting>bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyd5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:</programlisting>
</sect4>
<sect4 id="printing-textfilter">
<title>Den Textfilter installieren</title>
<indexterm>
<primary>Druckfilter</primary>
</indexterm>
<para>Ein <emphasis>Textfilter</emphasis>, auch als
<emphasis>Eingangsfilter</emphasis> bezeichnet, ist ein
Programm, das von <application>LPD</application>
aufgerufen wird, wenn ein Druckauftrag verarbeitet wird.
Dabei wird die Standardeingabe des Programms mit der zu
druckenden Datei verbunden, und die Standardausgabe mit
dem im <literal>lp</literal>-Attribut angegebenen
Gerät. Das Programm sollte nun die Datei einlesen,
alle Übersetzungen durchführen, die für den
Drucker notwendig sind, und das Ergebnis über die
Standardausgabe an den Drucker senden. Textfilter werden
im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-filters">Filter</link> genauer
erläutert.</para>
<para>Um einen einfachen Test durchzuführen, reicht ein
kleines Filterprogramm, dass schlicht <command>/bin/cat</command>
aufruft, um die Daten unverändert und den Drucker zu schicken.
&os; verfügt über das Programm <filename>lpf</filename>,
das Unterstreichung und Fettdruck für solche Drucker
ermöglicht, die ansonsten dazu nicht in der Lage wären.
Darüberhinaus gibt es viele andere Filter, die Sie einsetzen
können. <command>lpf</command> wird im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-lpf">lpf: ein Textfilter</link>
ausführlich beschrieben.</para>
<para>Legen Sie zunächst das folgende Shell-Skript als
<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename> mit
Ihrem bevorzugten Texteditor an:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# if-simple - Simple text input filter for lpd
# Installed in /usr/local/libexec/if-simple
#
# Simply copies stdin to stdout. Ignores all filter arguments.
/bin/cat &amp;&amp; exit 0
exit 2</programlisting>
<para>Machen Sie die Datei ausführbar:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>chmod 555 <filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename></command></userinput></screen>
<para>Konfigurieren Sie nun den Textfilter für Ihren
Drucker in <filename>/etc/printcap</filename>, indem Sie
das <literal>if</literal>-Attribut hinzufügen. Hier
die Konfiguration unserer beiden Beispieldrucker:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap for host rose - added text filter
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\ :lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:</programlisting>
<note>
<para>Das Shell-Skript <filename>if-simple</filename>
steht im Verzeichnis <filename
class="directory">/usr/share/examples/printing</filename>.</para>
</note>
</sect4>
<sect4>
<title><application>LPD</application> aktivieren</title>
<para>&man.lpd.8; wird von <filename>/etc/rc</filename>
gestartet, wenn die &man.rc.conf.5;-Variable
<literal>lpd_enable</literal> auf <literal>YES</literal>
gesetzt ist. Fügen Sie dazu diese Zeile in
<filename>/etc/rc.conf</filename> hinzu:</para>
<programlisting>lpd_enable="YES"</programlisting>
<para>Starten Sie Ihren Computer neu, oder starten Sie
&man.lpd.8; von Hand:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>lpd</command></userinput></screen>
</sect4>
<sect4 id="printing-trying">
<title>Die Konfiguration testen</title>
<para>Damit ist die einfache Konfiguration abgeschlossen.
Noch muss die Konfiguration aber getestet werden und etwaige
Probleme müssen behoben werden. Um die Konfiguration zu
testen, sollten Sie einen Probeausdruck mithilfe des Programms
&man.lpr.1; produzieren. &man.lpr.1; übergibt
Druckaufträge an das
<application>LPD</application>-System.</para>
<para>Sie können &man.lpr.1; mit &man.lptest.1;
kombinieren, um Testdaten zu drucken. &man.lptest.1; wurde
im Abschnitt <link
linkend="printing-testing">Kommunikation mit den Drucker
prüfen</link> vorgestellt.</para>
<para><emphasis>So testen Sie die einfache
<application>LPD</application>-Konfiguration:</emphasis></para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>lptest 20 5 | lpr <option>-P</option><replaceable>Druckername</replaceable></command></userinput></screen>
<para>Ersetzen Sie <replaceable>Druckername</replaceable>
durch den Namen des Druckers, den Sie testen möchten.
Wenn Sie den Standard-Drucker testen möchten, rufen
Sie &man.lpr.1; ohne die Option <option>-P</option> auf.
Wenn Sie einen Drucker testen möchten, der nur
&postscript; versteht, müssen Sie ein
&postscript;-Testprogramm an &man.lpr.1; übergeben.
Ein Testprogramm, das Sie in einer Datei gespeichert haben,
können Sie mit dem Befehl
<command>lpr <replaceable>Dateiname</replaceable></command>
an das <application>LPD</application>-System übergeben.</para>
<para>Bei einem &postscript;-Drucker hängt das Ergebnis
naturgemäß vom Testprogramm ab. Wenn Sie
&man.lptest.1; verwenden, sollte das Ergebnis
ungefähr so aussehen:</para>
<screen>!"#$%&amp;'()*+,-./01234
"#$%&amp;'()*+,-./012345
#$%&amp;'()*+,-./0123456
$%&amp;'()*+,-./01234567
%&amp;'()*+,-./012345678</screen>
<para>Um sicherzustellen, dass alles richtig
funktioniert, sollten Sie jetzt ein größeres
&postscript;-Programm senden. Mit &man.lptest.1; können
Sie größere Datenmengen z.B. mit dem Befehl
<command>lptest 80 60</command> erzeugen: &man.lptest.1;
produziert 60 Zeilen mit je 80 Zeichen.</para>
<para>Wenn Sie nicht erfolgreich drucken können, finden
Sie im Abschnitt <link
linkend="printing-troubleshooting">Fehlersuche und
Problembehebung</link> weitere Informationen.</para>
</sect4>
</sect3>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="printing-advanced">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Johann</firstname>
<surname>Kois</surname>
<contrib>Übersetzt von </contrib>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Erweiterte Drucker-Konfiguration</title>
<warning>
<para>Mit &os;&nbsp;8.0 wurden die Gerätedateien für
serielle Ports von
<filename>/dev/ttyd<replaceable>N</replaceable></filename> in
<filename>/dev/ttyu<replaceable>N</replaceable></filename>
umbenannt. Setzen Sie noch &os;&nbsp;7.X ein, müssen
Sie die Befehle in den folgenden Abschnitten entsprechend
anpassen.</para>
</warning>
<para>Dieser Abschnitt beschreibt den Einsatz von Filtern für
das Drucken speziell formatierter Seiten oder von
Deckblättern, das Drucken über ein Netzwerk sowie die
Beschränkung und Verrechnung der Druckernutzung.</para>
<sect2 id="printing-advanced-filter-intro">
<title>Filter</title>
<indexterm>
<primary>Drucken</primary>
<secondary>Filter</secondary>
</indexterm>
<para>Obwohl <application>LPD</application> Netzwerkprotokolle,
Warteschlangen, Zugriffskontrollen und andere für das
Drucken wichtige Aspekte prinzipiell unterstützt, passiert
ein Großteil der <emphasis>wirklichen</emphasis> Arbeit
in den sogenannten <emphasis>Filtern</emphasis>. Dabei handelt
es sich um Programme, die direkt mit einem Drucker kommunizieren
und deren Gerätespezifika und spezielle Anforderungen
erfüllen. Im einfachsten Fall installiert man nur einen reinen
Textfilter, der mit beinahe allen Druckern funktionieren sollte.
(Lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
linkend="printing-textfilter">Den Text-Filter
installieren</link>.)</para>
<para>Um die erweiterten Fähigkeiten von Druckern auch
einsetzen zu können, sollten Sie verstehen, wie Filter
arbeiten, da diese für die Bereitstellung dieser Funktionen
zuständig sind. Die schlechte Nachricht ist, dass
<emphasis>Sie</emphasis> diese Filter bereitstellen müssen.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass diese in der Regel
bereits vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, können
Sie einen Filter meist relativ einfach selbst erstellen.</para>
<para>Der Filter <filename>/usr/libexec/lpr/lpf</filename> wird
bereits mit &os; geliefert. Er kümmert sich um die
korrekte Behandlung von gelöschten Zeichen (das sogenannte
<foreignphrase>Backspacing</foreignphrase>), um im Text
enthaltene Tabulatoren, sowie um die Verrechnung von
Druckaufträgen. Das ist aber auch alles, was dieser
Filter kann. Zusätzliche Filter und für die Funktion
von Filtern nötige Komponenten finden sich aber in der
&os; Ports-Sammlung.</para>
<para>Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Der Abschnitt <link linkend="printing-advanced-filters">
Die Funktionsweise von Filtern</link> versucht, einen
Überblick über die Rolle von Filtern innerhalb des
Druckprozesses zu geben. Sie sollten diesen Abschnitt lesen,
damit Sie verstehen, was <quote>unter der Haube</quote>
passiert, wenn <application>LPD</application> einen Filter
verwendet. Dieses Wissen wird Ihnen dabei helfen, Probleme,
die bei Installation von Filtern für verschiedene Drucker
entstehen können, vorauszusehen und zu beheben.</para>
</listitem>
<listitem>
<para><application>LPD</application> geht davon aus, dass
jeder Drucker in der Lage ist, normalen Text zu drucken.
Für &postscript;- (oder andere sprachbasierte) Drucker
stellt dies allerdings ein Problem dar, da diese nicht in
der Lage sind, normalen Text direkt zu drucken. Der
Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-if-conversion">Normalen Text auf
&postscript;-Druckern drucken</link> beschreibt, wie Sie
dieses Problem lösen können. Besitzen Sie einen
&postscript;-Drucker, sollten Sie diesen Abschnitt lesen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>&postscript; ist ein populäres Ausgabeformat, das
von vielen Programmen unterstützt wird. Es ist sogar
möglich, &postscript;-Code direkt zu schreiben. Leider
sind &postscript;-Drucker in der Regel relativ teuer. Der
Abschnitt <link linkend="printing-advanced-ps">&postscript;
auf Nicht-&postscript;-Druckern emulieren</link> beschreibt,
wie Sie einen Textfilter anpassen müssen, um
&postscript;-Daten auf einem
<emphasis>nicht-&postscript;-fähigen Drucker</emphasis>
auszugeben. Haben Sie keinen &postscript;-Drucker, sollten
Sie insbesondere diesen Abschnitt lesen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Der Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-convfilters">
Konvertierungsfilter</link> beschreibt eine Möglichkeit
zur automatischen Konvertierung verschiedener Dateiformate
in ein von Ihrem Drucker unterstütztes Format. Nachdem
Sie diesen Abschnitt gelesen haben, werden Sie in der Lage
sein, Ihren Drucker so zu konfigurieren, dass Sie durch die
Eingabe von <command>lpr <option>-t</option></command> troff-Daten,
von <command>lpr <option>-d</option></command> &tex;-DVI-Daten,
oder von <command>lpr <option>-v</option></command> Rasterbilddaten
drucken können.
Daher sollten Sie diesen Abschnitt auf jeden Fall lesen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Im Abschnitt <link linkend="printing-advanced-of">
Ausgabefilter</link> wird eine nur selten genutzte
Eigenschaft von <application>LPD</application>, die
sogenannten Ausgabefilter, beschrieben. Wenn Sie keine
<link linkend="printing-advanced-header-pages">
Deckblätter</link> drucken müssen, können
Sie diesen Abschnitt überspringen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Der Abschnitt <link linkend="printing-advanced-lpf">lpf:
Ein Textfilter</link> beschreibt <command>lpf</command>,
einen kompletten, wenn auch einfachen Textfilter für
Zeilendrucker (oder auch Laserdrucker, die sich analog
verhalten), der bereits mit &os; geliefert wird. Wenn
Sie nur am Ausdruck von reinem Text interessiert sind, oder
wenn Ihr Drucker nur <quote>Schrott</quote> produziert, wenn
er auf Backspace-Zeichen trifft, sollten Sie sich
<command>lpf</command> näher ansehen.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<note>
<para>Eine Kopie der verschiedenen Skripte finden Sie im
Verzeichnis <filename
class="directory">/usr/share/examples/printing</filename>.</para>
</note>
<sect3 id="printing-advanced-filters">
<title>Die Funktionsweise von Filtern</title>
<para>Bei einem Filter handelt es sich um ein ausführbares
Programm, das von <application>LPD</application> gestartet
wird, um den geräteabhängigen Teil der Kommunikation
mit einem Drucker zu übernehmen.</para>
<para>Wenn <application>LPD</application> eine Datei über
einen Druckauftrag drucken will, startet es ein Filterprogramm.
Danach setzt es die Standardeingabe des Filters auf die zu
druckende Datei, die Standardausgabe auf den Drucker und die
Standardfehlerausgabe auf <filename
class="devicefile">/dev/console</filename> (Voreinstellung) oder auf
die über die Option <literal>lf</literal> in
<filename>/etc/printcap</filename> festgelegte Datei.</para>
<indexterm>
<primary><command>troff</command></primary>
</indexterm>
<para>Welcher Filter von <application>LPD</application> mit
welchen Argumenten geladen wird, wird in der Datei
<filename>/etc/printcap</filename> oder durch die Argumente,
die der Anwender &man.lpr.1; auf der Kommandozeile
übergibt, festgelegt. Gibt der Anwender beispielsweise
<command>lpr <option>-t</option></command> ein, startet
<application>LPD</application> über die
<literal>tf</literal>-Fähigkeit den troff-Filter für
den gewünschten Drucker. Wollen Sie hingegen normalen
Text drucken, wird der <literal>if</literal>-Filter gestartet.
(Für Ausnahmen von diesem Vorgehen lesen Sie bitte den
Abschnitt <link linkend="printing-advanced-of">
Ausgabefilter</link>.)</para>
<para>Es gibt drei Arten von Filtern, die Sie in
<filename>/etc/printcap</filename> angeben können:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para><emphasis>Textfilter</emphasis> (die in der
<application>LPD</application>-Dokumentation als
<emphasis>input filter</emphasis> bezeichnet werden) sind
für den Druck von normalem Text zuständig.
Es handelt sich dabei um eine Art Standardfilter, da
<application>LPD</application> von jedem Drucker erwartet,
dass er normalen Text drucken kann. Aufgabe des
Textfilters ist es, sicherzustellen, dass gelöschte
Zeichen (<foreignphrase>Backspaces</foreignphrase>),
Tabulatoren und andere Sonderzeichen Ihren Drucker nicht
verwirren. Falls Sie für die Nutzung eines Druckers
bezahlen müssen, kann der Textfilter über die
Anzahl der gedruckten Zeilen auch die Anzahl der von Ihnen
gedruckten Seiten ermitteln. Der Textfilter wird mit
folgenden Argumenten gestartet:</para>
<cmdsynopsis>
<command>filter-name</command>
<arg>-c</arg>
<arg choice="plain">-w <replaceable>width</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-l <replaceable>length</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-i <replaceable>indent</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-n <replaceable>login</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-h <replaceable>host</replaceable></arg>
<arg choice="plain"><replaceable>acct-file</replaceable></arg>
</cmdsynopsis>
<para>Die einzelnen Argumente haben folgende Bedeutung:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><option>-c</option></term>
<listitem>
<para>Notwendig, wenn <command>lpr
<option>-l</option></command> verwendet wird.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>width</replaceable></term>
<listitem>
<para>Der Wert der in
<filename>/etc/printcap</filename> festgelegten
Option <literal>pw</literal> (<foreignphrase>page
width</foreignphrase>). In der Voreinstellung
ist dieser Wert auf 132 gesetzt.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>length</replaceable></term>
<listitem>
<para>Der Wert der
<literal>pl</literal>-Fähigkeit
(<foreignphrase>page length</foreignphrase>),
Voreinstellung 66.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>indent</replaceable></term>
<listitem>
<para>Der durch <command>lpr
<option>-i</option></command> festgelegte Einzug,
Voreinstellung 0.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>login</replaceable></term>
<listitem>
<para>Der Name des Benutzers, der die Datei
druckt.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>host</replaceable></term>
<listitem>
<para>Der Rechner, auf dem der Druckauftrag
gestartet wurde.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>acct-file</replaceable></term>
<listitem>
<para>Der Name der Verrechnungsdatei, in der die
Ergebnisse der
<literal>af</literal>-Fähigkeit gespeichert
werden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</listitem>
<listitem>
<indexterm>
<primary>Drucken</primary>
<secondary>Filter</secondary>
</indexterm>
<para>Ein <emphasis>Konvertierungsfilter</emphasis>
konvertiert verschiedene Dateiformate in ein Format, das
Ihr Drucker auf Papier ausgeben kann. So kann etwa der
ditroff-Schriftsatz nicht direkt gedruckt werden, daher
müssen Sie einen Konvertierungsfilter installieren,
um diese Daten in ein Format zu bringen, das Ihr Drucker
verarbeiten und drucken kann. Der Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-convfilters">
Konvertierungsfilter</link> enthält ausführliche
Informationen zu diesen Filtern. Konvertierungsfilter
können auch zur Verrechnung verwendet werden. Sie
werden mit folgenden Argumenten gestartet:</para>
<cmdsynopsis>
<command>filter-name</command>
<arg
choice="plain">-x <replaceable>pixel-width</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-y <replaceable>pixel-height</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-n <replaceable>login</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-h <replaceable>host</replaceable></arg>
<arg choice="plain"><replaceable>acct-file</replaceable></arg>
</cmdsynopsis>
<para><replaceable>pixel-width</replaceable> ist der Wert
der <literal>px</literal>-Fähigkeit (Voreinstellung 0),
während <replaceable>pixel-height</replaceable> dem Wert
der <literal>py</literal>-Fähigkeit (Voreinstellung
ebenfalls 0) entspricht.</para>
</listitem>
<listitem>
<para><emphasis>Ausgabefilter</emphasis> werden nur verwendet, wenn
keine Textfilter vorhanden sind oder wenn Deckblätter
benötigt werden. Der Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-of">Ausgabefilter</link>
enthält weitere Informationen. Ausgabefilter
unterstützen nur zwei Argumente:</para>
<cmdsynopsis>
<command>filter-name</command>
<arg choice="plain">-w <replaceable>width</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-l <replaceable>length</replaceable></arg>
</cmdsynopsis>
<para>Beide Argumente entsprechen den Optionen
<option>-w</option> und <option>-l</option> der
Textfilter.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Alle Filter sollten mit folgenden Rückgabewerten
(Exitcodes) <emphasis>beendet</emphasis> werden:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>exit 0</term>
<listitem>
<para>Der Filter hat die Datei erfolgreich gedruckt.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>exit 1</term>
<listitem>
<para>Der Filter war nicht in der Lage, die Datei zu
drucken und meldet diesen Exitcode an
<application>LPD</application>, um die Datei erneut
zu drucken. <application>LPD</application> startet
daraufhin den Filter erneut.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>exit 2</term>
<listitem>
<para>Der Filter war nicht in der Lage, die Datei zu
drucken. Bei diesem Exitcode soll
<application>LPD</application> aber nicht versuchen,
die Datei erneut zu drucken, sondern den Druckauftrag
verwerfen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para><filename>/usr/libexec/lpr/lpf</filename>, der mit &os;
gelieferte Textfilter, nutzt die Argumente <foreignphrase>page
width</foreignphrase> und <foreignphrase>page
length</foreignphrase>, um festzulegen, wann ein Seitenumbruch
(<foreignphrase>form feed</foreignphrase>) gesendet werden
soll sowie zur Verrechnung von Druckaufträgen. Dazu werden
der Benutzername, der für den Druckauftrag verwendete
Rechner sowie die Verrechnungsdatei ausgewertet, um die
entsprechenden Einträge zu erstellen.</para>
<para>Wenn Sie auf der Suche nach Filtern sind, achten Sie
darauf, dass diese LPD-kompatibel sind. Dazu müssen
diese die oben beschriebenen Argumente unterstützen.
Wenn Sie planen, Ihre Filter selbst zu erstellen, müssen
diese ebenfalls die gleichen Argumente und Exitcodes
unterstützen.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-if-conversion">
<title>Normalen Text auf &postscript;-Druckern drucken</title>
<indexterm><primary>Druckjob</primary></indexterm>
<para>Sie sind der alleinige Benutzer Ihres Computers und Ihres
&postscript;-Druckers und Sie sind sich sicher, dass Sie
niemals normalen Text an Ihren Drucker senden werden?
Außerdem werden Sie niemals ein Programm verwenden,
um normalen Text auszudrucken? Nur wenn dies alles zutrifft,
können Sie diesen Abschnitt überspringen.</para>
<para>Wollen Sie allerdings sowohl &postscript; als auch
normalen Text drucken, müssen Sie Ihren Drucker zuvor
entsprechend konfigurieren. Dazu muss Ihr Textfilter in der
Lage sein, zu unterscheiden, ob es sich bei einem ankommenden
Druckauftrag um normalen Text oder um &postscript;-Daten
handelt. Jeder &postscript;-Druckauftrag muss mit den Zeichen
<literal>%!</literal> beginnen (sehen Sie in Ihrem
Druckerhandbuch nach, ob Ihr Drucker weitere Sprachen
unterstützt). Sind dies die beiden ersten Zeichen eines
Druckauftrages, so handelt es sich um &postscript;-Daten, die
direkt gedruckt werden können. Fehlen diese Zeichen allerdings,
muss der Textfilter den Inhalt der Datei nach &postscript;
konvertieren, bevor die Datei gedruckt werden kann.</para>
<para>Wie funktioniert diese Unterscheidung?</para>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>seriell</secondary>
</indexterm>
<para>Haben Sie einen seriellen Drucker, können Sie
<command>lprps</command> installieren.
<command>lprps</command> ist ein &postscript;-Druckerfilter,
der eine Zweiwegekommunikation mit einem Drucker
ermöglicht. Er aktualisiert die Druckerstatusdatei mit
Protokollinformationen des Druckers. Dadurch sind Anwender
und Administratoren in der Lage, den genauen Zustand des
Druckers zu prüfen (durch Meldungen wie <errorname>toner
low</errorname> oder <errorname>paper jam</errorname>).
Wichtiger ist allerdings, dass <command>lprps</command>
<command>psif</command> enthält, ein Programm, das
feststellen kann, ob ein ankommender Druckauftrag normalen
Text enthält. Ist dies der Fall, wird
<command>textps</command> (das ebenfalls mit
<command>lprps</command> geliefert wird) aufgerufen und die
Datei nach &postscript; konvertiert. Danach kann
<command>lprps</command> die Datei an den Drucker senden.</para>
<para><command>lprps</command> ist in der &os;
<link linkend="ports">Ports-Sammlung</link> enthalten. Je
nach der von Ihnen verwendeten Papiergröße
installieren Sie dazu den Port <filename
role="package">print/lprps-a4</filename> oder <filename
role="package">print/lprps-letter</filename>. Nach
der Installation müssen Sie nur noch den Pfad zum
Programm <command>psif</command> angeben, das als Teil von
<command>lprps</command> installiert wird. Haben Sie
<command>lprps</command> über die Ports-Sammlung installiert,
fügen Sie folgende Zeile in den Eintrag Ihres
&postscript;-Druckers in
<filename>/etc/printcap</filename> ein:</para>
<programlisting>:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:</programlisting>
<para>Zusätzlich sollten Sie die
<literal>rw</literal>-Fähigkeit aktivieren, um
<application>LPD</application> im Schreib- und Lesemodus
zu öffnen.</para>
<para>Haben Sie hingegen einen parallelen &postscript;-Drucker,
was eine Zweiwegekommunikation mit Ihrem Drucker (auf die
<command>lprps</command> angewiesen ist) unmöglich
macht, können Sie das folgende Shell-Skript verwenden:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# psif - Drucke PostScript oder normalen Text auf einem PostScript-Drucker
# Script-Version; das ist NICHT die mit lprps gelieferte Version!
# Installiert unter: /usr/local/libexec/psif
#
IFS="" read -r first_line
first_two_chars=`expr "$first_line" : '\(..\)'`
if [ "$first_two_chars" = "%!" ]; then
#
# PostScript - einfach drucken.
#
echo "$first_line" &amp;&amp; cat &amp;&amp; printf "\004" &amp;&amp; exit 0
exit 2
else
#
# Normaler Text - zuerst konvertieren, dann drucken.
#
( echo "$first_line"; cat ) | /usr/local/bin/textps &amp;&amp; printf "\004" &amp;&amp; exit 0
exit 2
fi </programlisting>
<para>Für dieses Skript wurde <command>textps</command>
als seperates Programm installiert, um normalen Text nach
&postscript; zu konvertieren. Sie können aber auch jeden
anderen Text-nach-&postscript;-Konverter verwenden. Die
&os; <link linkend="ports">Ports-Sammlung</link>
enthält mit <literal>a2ps</literal> ein umfangreiches
Programm zur Konvertierung von normalem Text nach
&postscript;.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-ps">
<title>&postscript; auf Nicht-&postscript;-Druckern emulieren</title>
<indexterm>
<primary>PostScript</primary>
<secondary>Emulation</secondary>
</indexterm>
<indexterm>
<primary>Ghostscript</primary></indexterm>
<para>Bei &postscript; handelt es sich um den
<emphasis>de facto</emphasis>-Standard für hochwertigen
Schriftsatz und Druck. Leider ist &postscript; aber auch ein
<emphasis>teurer</emphasis> Standard. Glücklicherweise
hat Aladdin Enterprises daher eine freie
&postscript;-ähnliche Implementierung namens
<application>Ghostscript</application> entwickelt, die auch
unter &os; lauffähig ist.
<application>Ghostscript</application> kann fast jede
&postscript;-Datei lesen und auf den verschiedensten
Geräten ausgeben, darunter auch auf vielen
Nicht-&postscript;-Druckern. Durch die Installation von
<application>Ghostscript</application> und die Nutzung eines
speziellen Textfilters erreichen Sie, dass sich Ihr
Nicht-&postscript;-Drucker wie ein echter &postscript;-Drucker
verhält.</para>
<para><application>Ghostscript</application> ist in
verschiedenen Versionen in der &os; Ports-Sammlung enhalten,
die am häfigsten verwendete Version ist <filename
role="package">print/ghostscript-gpl</filename>.</para>
<para>Um &postscript; zu emulieren, muss der Textfilter erkennen, ob er
eine &postscript;-Datei drucken soll. Ist dies nicht der Fall, wird
die Datei direkt an den Drucker geschickt. Anderenfalls wird die
Datei an <application>Ghostscript</application> übergeben, das
die Datei in ein Format konvertiert, das Ihr Drucker versteht.</para>
<para>Dazu ein Beispiel. Das folgende Skript ist ein Textfilter
für den Drucker DeskJet 500 von Hewlett Packard. Nutzen
Sie einen anderen Drucker, müssen Sie die Option
<option>-sDEVICE</option> beim Aufruf von <command>gs</command>
(Ghostscript) entsprechend anpassen. Eine Liste der von
<application>Ghostscript</application> unterstützten
Geräte erhalten Sie durch die Eingabe von
<command>gs <option>-h</option></command> auf der
Kommandozeile.</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# ifhp - Ghostscript-emuliertes PostScript auf einem HP DeskJet 500 drucken
# Installiert unter: /usr/local/libexec/ifhp
#
# LF als CR+LF behandeln (um einen "Treppeneffekt" auf HP/PCL-Drucker
# zu vermeiden)
#
printf "\033&amp;k2G" || exit 2
#
# Lies die ersten zwei Zeichen der Datei
#
IFS="" read -r first_line
first_two_chars=`expr "$first_line" : '\(..\)'`
if [ "$first_two_chars" = "%!" ]; then
#
# Oh. Es ist PostScript; mit Ghostscript konvertieren, danach drucken.
#
/usr/local/bin/gs -dSAFER -dNOPAUSE -q -sDEVICE=djet500 \
-sOutputFile=- - &amp;&amp; exit 0
else
#
# Normaler Text oder HP/PCL, einfach direkt drucken. Ans Ende setzen wir
# einen Seitenumbruch (also ein Form Feed), damit auch die letzte Seite
# ausgeworfen wird.
#
echo "$first_line" &amp;&amp; cat &amp;&amp; printf "\033&amp;l0H" &amp;&amp;
exit 0
fi
exit 2</programlisting>
<para>Zuletzt müssen Sie <application>LPD</application>
noch durch die <literal>if</literal>-Fähigkeit über
den neuen Filter informieren:</para>
<programlisting>:if=<filename>/usr/local/libexec/ifhp</filename>:</programlisting>
<para>Das ist alles. Ab sofort sollte sowohl ein <command>lpr
<filename><replaceable>normaler.text</replaceable></filename></command>
als auch ein <command>lpr <replaceable>wasauchimmer.ps</replaceable></command>
funktionieren und beide Dateien sollten problemlos gedruckt
werden.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-convfilters">
<title>Konvertierungsfilter</title>
<para>Nachdem Sie Ihren Drucker wie unter <link
linkend="printing-simple">Einfache Drucker-Konfiguration</link>
eingerichtet haben, wollen Sie wahrscheinlich einige
Konvertierungsfilter installieren, damit Sie (abgesehen von
ASCII-Text) auch Ihre Lieblings-Dateiformate drucken
können.</para>
<sect4>
<title>Warum sollte ich einen Konvertierungsfilter
installieren?</title>
<indexterm>
<primary>&tex;</primary>
<secondary>DVI-Dateien drucken</secondary>
</indexterm>
<para>Konvertierungsfilter erleichtern das Drucken von
verschiedenen Dateiformaten. Nehmen wir beispielsweise an,
dass Sie sehr viel mit dem &tex;-Satzsystem arbeiten und
über einen &postscript;-Drucker verfügen. Eine
vom &tex;-System erzeugte DVI-Datei kann erst dann gedruckt
werden, nachdem diese nach &postscript; konvertiert wurde.
Dazu geben Sie Folgendes ein:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>dvips <filename><replaceable>seaweed-analysis.dvi</replaceable></filename></command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>lpr <filename><replaceable>seaweed-analysis.ps</replaceable></filename></command></userinput></screen>
<para>Haben Sie einen Konvertierungsfilter für DVI-Dateien
installiert, können Sie die manuelle Konvertierung
überspringen, da dies nun <application>LPD</application>
für Sie erledigt. Wollen Sie eine DVI-Datei drucken, geben
Sie nur noch den folgenden Befehl ein:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-d</option> <filename><replaceable>seaweed-analysis.dvi</replaceable></filename></command></userinput></screen>
<para>Durch die Verwendung der Option <option>-d</option>
wurde <application>LPD</application> angewiesen, unsere
DVI-Datei vor dem Druck zu konvertieren. Der Abschnitt
<link linkend="printing-lpr-options-format">Formatierungs-
und Konvertierungsoptionen</link> beschreibt die dabei
möglichen Optionen.</para>
<para>Für jede Konvertierungsoption, die Ihr Drucker
unterstützen soll, müssen Sie einen eigenen
<emphasis>Konvertierungsfilter</emphasis> installieren und
dessen Pfad in der Datei <filename>/etc/printcap</filename>
angeben. Ein Konvertierungsfilter verhält sich im
Prinzip wie ein Textfilter bei einer einfachen
Druckerkonfiguration (lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
linkend="printing-textfilter">Den Textfilter installieren</link>),
allerdings konvertiert er die Datei in ein Format, das Ihr Drucker
versteht, anstatt normalen Text zu drucken.</para>
</sect4>
<sect4>
<title>Welche Konvertierungsfilter sollte ich installieren?</title>
<para>Sie sollten nur Filter installieren, die Sie auch
benötigen. Wenn Sie sehr viele DVI-Dateien drucken,
sollten Sie auch einen DVI-Konvertierungsfilter installieren.
Müssen Sie viele troff-Daten drucken, ist ein troff-Filter
hilfreich.</para>
<para>Die folgende Tabelle listet die von
<application>LPD</application> unterstützten Filter
sowie die Einträge in <filename>/etc/printcap</filename> auf,
mit denen Sie diese Fähigkeiten aktivieren. Zusätzlich
wird angegeben, wie Sie <command>lpr</command> jeweils
aufrufen müssen:</para>
<informaltable frame="none" pgwide="1">
<tgroup cols="3">
<thead>
<row>
<entry>Dateityp</entry>
<entry><filename>/etc/printcap</filename>-Fähigkeit</entry>
<entry><command>lpr</command>-Option</entry>
</row>
</thead>
<tbody>
<row>
<entry>cifplot</entry>
<entry><literal>cf</literal></entry>
<entry><option>-c</option></entry>
</row>
<row>
<entry>DVI</entry>
<entry><literal>df</literal></entry>
<entry><option>-d</option></entry>
</row>
<row>
<entry>plot</entry>
<entry><literal>gf</literal></entry>
<entry><option>-g</option></entry>
</row>
<row>
<entry>ditroff</entry>
<entry><literal>nf</literal></entry>
<entry><option>-n</option></entry>
</row>
<row>
<entry>FORTRAN-Text</entry>
<entry><literal>rf</literal></entry>
<entry><option>-f</option></entry>
</row>
<row>
<entry>troff</entry>
<entry><literal>tf</literal></entry>
<entry><option>-f</option></entry>
</row>
<row>
<entry>Rasterdaten</entry>
<entry><literal>vf</literal></entry>
<entry><option>-v</option></entry>
</row>
<row>
<entry>Normaler Text</entry>
<entry><literal>if</literal></entry>
<entry>keine, <option>-p</option>, or
<option>-l</option></entry>
</row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
<para>Wollen Sie also <command>lpr <option>-d</option></command>
verwenden, muss die <literal>df</literal>-Fähigkeit in
<filename>/etc/printcap</filename> aktiviert sein.</para>
<indexterm><primary>FORTRAN</primary></indexterm>
<para>Obwohl manche Leute etwas anderes behaupten, sind
Formate wie FORTRAN-Text und -Plot inzwischen nahezu
obsolet. Wenn Sie diese Formate dennoch benötigen,
installieren Sie einfach einen angepassten Filter. Wollen
Sie beispielsweise zwar Printerleaf-Dateien (also Dateien des
Desktop Publishing-Programms von Interleaf), aber keine
Plotdateien drucken, so können Sie einen
Printerleaf-Konvertierungsfilter installieren, der es durch
die Aktivierung der <literal>gf</literal>-Fähigkeit
erlaubt, diese Dateien direkt zu drucken. Nun müssen
Sie Ihren Mitarbeitern nur noch mitteilen, dass
<command>lpr <option>-g</option></command> nun für
<quote>drucke Printerleaf-Dateien</quote> steht.</para>
</sect4>
<sect4>
<title>Konvertierungsfilter installieren</title>
<para>Da Konvertierungsfilter nicht zum Basissystem von &os;
gehören, sollten diese unter <filename
class="directory">/usr/local</filename> installiert werden.
Häufig wird das Verzeichnis <filename
class="directory">/usr/local/libexec</filename> verwendet, da es
sich bei Konvertierungsfiltern um spezielle Programme
handelt, die nur von <application>LPD</application>, aber
nicht von einem normalen Benutzer gestartet werden.</para>
<para>Um einen Konvertierungsfilter zu aktivieren, müssen
Sie dessen Pfad zusätzlich zur benötigten Fähigkeit
in der Datei <filename>/etc/printcap</filename> eintragen.</para>
<para>In unserem Beispiel wollen wir einen
DVI-Konvertierungsfilter für den Drucker
<literal>bamboo</literal> installieren. Unsere bereits
bekannte <filename>/etc/printcap</filename> wurde
allerdings um die <literal>df</literal>-Fähigkeit
für den Drucker <literal>bamboo</literal> erweitert:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap des Rechners rose - neuer df-Filter für bamboo
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
:df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>
<para>Beim DVI-Filter handelt es sich um ein Shell-Skript
namens <filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# psdf - DVI-nach-PostScript Druckerfilter
# Installiert unter: /usr/local/libexec/psdf
#
# Wird von lpd aktiviert, wenn der Nutzer lpr -d eingibt.
#
exec /usr/local/bin/dvips -f | /usr/local/libexec/lprps "$@"</programlisting>
<para>Dieses Skript startet <command>dvips</command> im
Filtermodus (durch das Argument <option>-f</option> wird der
Druckauftrag über die Standardeingabe entgegengenommen).
Danach wird der &postscript;-Druckerfilter
<command>lprps</command> (lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-if-conversion">Drucken von reinen
Textdateien auf einem &postscript;-Drucker</link>) mit den von
<application>LPD</application> übergebenen Argumenten
gestartet. Das <command>lprps</command>-Werkzeug wiederum nutzt
diese Argumente, um die gedruckten Seiten zu verrechnen.</para>
</sect4>
<sect4>
<title>Beispiele für Konvertierungsfilter</title>
<para>Da es keine verbindliche Prozedur zur Installation eines
Druckerfilters gibt, folgen nun weitere Beispiele in diesem
Abschnitt. Verwenden Sie diese, um Ihre eigenen Filter zu
erstellen. Falls ein Filter Ihren Anforderungen bereits
entspricht, können Sie ihn auch direkt verwenden.</para>
<para>Das erste Beispiel beschreibt einen Konvertierungsfilter
für GIF-Dateien für den Drucker LaserJet III-Si von
Hewlett Packard:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# hpvf - Konvertiert GIF-Dateien nach HP/PCL, danach wird gedruckt.
# Installiert unter: /usr/local/libexec/hpvf
PATH=/usr/X11R6/bin:$PATH; export PATH
giftopnm | ppmtopgm | pgmtopbm | pbmtolj -resolution 300 \
&amp;&amp; exit 0 \
|| exit 2</programlisting>
<para>Dieser Filter konvertiert eine GIF-Datei in eine portable
Anymap, diese in ein portables Graustufenbild, dieses wiederum in
eine portable Bitmap, die schließlich in ein
LaserJet/PCL-kompatibles Format umgewandelt wird.</para>
<para><filename>/etc/printcap</filename> muss für einen Drucker,
der diesen Filter nutzen will, folgenden Eintrag enthalten:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap des Rechners orchid
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/hpif</filename>:\
:vf=<filename>/usr/local/libexec/hpvf</filename>:</programlisting>
<para>Das folgende Skript ist ein Konvertierungsfilter, der
das Drucken von troff-Daten des groff-Textsatzsystems
auf dem &postscript;-Drucker <literal>bamboo</literal>
ermöglicht:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# pstf - Konvertiert groff's troff-Daten nach PS, dann wird gedruckt.
# Installiert unter: /usr/local/libexec/pstf
#
exec grops | /usr/local/libexec/lprps "$@"</programlisting>
<para>Dieses Skript nutzt wiederum <command>lprps</command>,
um mit dem Drucker zu kommunizieren. Wäre der Drucker
an einem parallelen Port angeschlossen, würde das Skript
so aussehen:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# pstf - Konvertiert groff's troff-Daten nach PS, danach wird gedruckt.
# Installiert unter: /usr/local/libexec/pstf
#
exec grops</programlisting>
<para>Das ist alles. Um den Filter verwenden zu können,
müssen Sie ihn allerdings noch in
<filename>/etc/printcap</filename> aktivieren:</para>
<programlisting>:tf=<filename>/usr/local/libexec/pstf</filename>:</programlisting>
<para>Das nächste Skript ist ein FORTRAN-Textfilter
für jeden Drucker, der normalen Text direkt drucken
kann und der hier für den Drucker
<literal>teak</literal> installiert wird:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# hprf - FORTRAN-Textfilter für den Drucker LaserJet 3si:
# Installiert unter: /usr/local/libexec/hprf
#
printf "\033&amp;k2G" &amp;&amp; fpr &amp;&amp; printf "\033&amp;l0H" &amp;&amp;
exit 0
exit 2 </programlisting>
<para>Zusätzlich benötigen wir wiederum einen Eintrag in
<filename>/etc/printcap</filename>, um diesen Filter für den
Drucker <literal>teak</literal> zu aktivieren:</para>
<programlisting>:rf=<filename>/usr/local/libexec/hprf</filename>:</programlisting>
<para>Das letzte Beispiel ist etwas komplexer. Es soll ein
DVI-Filter für den bereits erwähnten
LaserJet-Drucker <literal>teak</literal> installiert werden.
Der erste Teil ist einfach: Sie müssen den Pfad des
DVI-Filters in <filename>/etc/printcap</filename> eintragen:</para>
<programlisting>:df=<filename>/usr/local/libexec/hpdf</filename>:</programlisting>
<para>Nun kommt der schwierige Teil: Sie müssen den
Filter funktionsfähig machen. Dazu benötigen Sie
einen DVI-nach-LaserJet/PCL-Konverter.
Glücklicherweise enthält die &os; <link
linkend="ports">Ports-Sammlung</link> mit <filename
role="package">print/dvi2xx</filename> ein solches Programm. Nach
der Installation des Pakets verfügen wir über das
Programm <command>dvilj2p</command>, das zur Konvertierung
von DVI-Daten in zu den Druckern LaserJet IIp, LaserJet III,
sowie LaserJet 2000 kompatible Codes benötigt wird.</para>
<para>Durch den Einsatz von <command>dvilj2p</command> wird
der Filter <command>hpdf</command> relativ komplex, da
<command>dvilj2p</command> nicht von der Standardeingabe
lesen kann, sondern als Eingabe einen Dateinamen erwartet.
Zusätzlich muss der Dateiname auf <filename>.dvi</filename>
enden, daher ist die Verwendung von <filename
class="devicefile">/dev/fd/0</filename> als Standardeingabe
problematisch. Wir können diese Problem aber umgehen, indem
wir einen temporären Dateinamen symbolisch nach <filename
class="devicefile">/dev/fd/0</filename> linken.
Dadurch wird <command>dvilj2p</command> gezwungen, dennoch von der
Standardeingabe zu lesen.</para>
<para>Das letzte Problem, das wir noch lösen müssen,
ist, dass wir <filename class="directory">/tmp</filename> nicht als
temporären Link verwenden können. Symbolische
Links gehören dem User sowie der Gruppe
<username>bin</username>. Der Filter läuft aber als
User <username>daemon</username>. Außerdem ist
<filename class="directory">/tmp</filename> durch ein Sticky-Bit
gesichert. Daher kann der Filter den Link zwar erzeugen, ein
Aufräumen ist aber nicht mehr möglich, weil sich
die Eigentümer des Filters und des temporären
Verzeichnisses unterscheiden.</para>
<para>Daher legt der Filter den symbolischen Link im
Arbeitsverzeichnis an, das gleichzeitig als Spooling-Verzeichnis
dient (festgelegt durch die Aktivierung
der <literal>sd</literal>-Fähigkeit in
<filename>/etc/printcap</filename>). Das Arbeitsverzeichnis
ist ein idealer Ort für den Filter, insbesondere da dieses
(manchmal) sogar über mehr freien Speicherplatz als <filename
class="directory">/tmp</filename> verfügt.</para>
<para>Mit diesen Informationen sind wir nun in der Lage, den
Filter zu entwickeln:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# hpdf - DVI-Daten auf einen HP/PCL-Drucker drucken
# Installiert unter: /usr/local/libexec/hpdf
PATH=/usr/local/bin:$PATH; export PATH
#
# Eine Funktion zum Aufräumen unserer temporären Dateien.
# Diese finden sich im Arbeitsverzeichnis, das wir auch als
# Spooling-Verzeichnis für unseren Drucker verwenden werden.
#
cleanup() {
rm -f hpdf$$.dvi
}
#
# Eine Funktion, um fatale Fehler zu behandeln. Dazu die Meldung
# ausgeben, danach ein exit 2. Dadurch weiß LPD, dass es
# den Auftrag nicht noch einmal drucken soll.
#
fatal() {
echo "$@" 1&gt;&amp;2
cleanup
exit 2
}
#
# Wenn ein Anwender den Auftrag entfernt, sendet LPD ein SIGINT, daher
# wollen wir SIGINT und einige andere Signale abfangen (trappen), um
# nach der Konvertierung aufräumen zu können.
#
trap cleanup 1 2 15
#
# Bevor wir anfangen, räumen wir noch auf. Sicher ist sicher.
#
cleanup
#
# Die DVI-Eingabedatei auf die Standardeingabe linken (die zu druckende
# Datei).
#
ln -s /dev/fd/0 hpdf$$.dvi || fatal "Konnte Symlink nicht anlegen!"
#
# Umwandeln: LF = CR+LF
#
printf "\033&amp;k2G" || fatal "Konnte Drucker nicht initialisieren!"
#
# Konvertieren und drucken. Da der Rückgabewert von dvilj2p
# unzuverlässig ist, ignorieren wir ihn einfach.
#
dvilj2p -M1 -q -e- dfhp$$.dvi
#
# Aufräumen und beenden.
#
cleanup
exit 0 </programlisting>
</sect4>
<sect4 id="printing-advanced-autoconv">
<title>Automatische Konvertierung: Eine Alternative zu
Konvertierungsfiltern</title>
<para>Alle in diesem Abschnitt besprochenen Konvertierungsfilter sind
zwar sehr hilfreich, allerdings müssen Sie nach wie vor bei
jedem Aufruf von &man.lpr.1; angeben, welchen Filter sie verwenden
wollen, was mit der Zeit sicher nervend wird. Schlimmer ist
allerdings, dass die Auswahl eines unpassenden Filters dazu
führen kann, dass Sie Hunderte Seiten Papier ausdrucken.</para>
<para>Statt also Konvertierungsfilter zu installieren,
könnten Sie den Textfilter (der ohnehin der
Standardfilter ist) verwenden, um den zu druckenden
Dateityp zu erkennen und anschließend den korrekten
Konvertierungsfilter auszuwählen. Um den Dateityp
zu bestimmen, können Sie beispielsweise
<command>file</command> verwenden. Leider ist es bei
<emphasis>einigen</emphasis> Dateitypen problematisch, diese zu
unterscheiden. Daher könnten Sie für diese Dateitypen
dennoch einen Konvertierungsfilter installieren.</para>
<indexterm><primary>apsfilter</primary></indexterm>
<indexterm>
<primary>Drucken</primary>
<secondary>Filter</secondary>
<tertiary>apsfilter</tertiary>
</indexterm>
<para>Die &os; Ports-Sammlung enthält mit
<command>apsfilter</command> (<filename
role="package">print/apsfilter</filename>) einen Textfilter, der
diese automatische Konvertierung durchführen kann. Er ist
in der Lage, normalen Text, &postscript;, DVI und beinahe jede
Art von Datei zu erkennen, diese zu konvertieren und auf
Ihren Drucker auszugeben.</para>
</sect4>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-of">
<title>Ausgabefilter</title>
<para><application>LPD</application> unterstützt noch eine
weitere Filterart, die sogenannten Ausgabefilter. Diese sind
&ndash;&nbsp;analog zu einem Textfilter&nbsp;&ndash;&nbsp;
für den Druck von normalem Text ausgelegt, allerdings
verfügen sie im Vergleich zu diesen nur über
sehr eingeschränkte Fähigkeiten. Wenn Sie einen
Ausgabefilter (aber keinen Textfilter) verwenden, dann</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>startet <application>LPD</application> nur einen
Ausgabefilter für den kompletten Druckauftrag, statt
für jede Datei des Auftrags einen eigenen Filter zu
starten.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>kümmert sich <application>LPD</application> nicht
darum, den Beginn oder das Ende einer Datei innerhalb des
Druckauftrages zu finden.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>übergibt <application>LPD</application> weder
den Benutzer- noch den Rechnernamen desjenigen, der den
Druckauftrag erteilt hat, an den Ausgabefilter, was
eine Verrechnung von Druckaufträgen unmöglich
macht. Ausgabefilter unterstützen insgesamt nur
zwei Argumente:</para>
<cmdsynopsis>
<command>filter-name</command>
<arg choice="plain">-w <replaceable>width</replaceable></arg>
<arg choice="plain">-l <replaceable>length</replaceable></arg>
</cmdsynopsis>
<para><replaceable>width</replaceable> basiert auf der
<literal>pw</literal>-Fähigkeit,
<replaceable>length</replaceable> hingegen auf der
<literal>pl</literal>-Fähigkeit des gewählten
Druckers.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Lassen Sie sich von dieser angeblichen Einfachheit eines
Ausgabefilters nicht täuschen. Ausgabefilter sind
beispielsweise <emphasis>nicht dazu in der Lage</emphasis>,
jede Datei eines Druckauftrages auf einer neuen Seite zu
drucken. Dazu benötigen Sie einen Textfilter (die im
Abschnitt <link linkend="printing-textfilter">Den Textfilter
installieren</link> beschrieben werden). Außerdem
sind Ausgabefilter in Wirklichkeit
<emphasis>komplexer</emphasis>, da sie den gesendeten
Bytestrom nicht nur auf Sonderzeichen hin untersuchen
müssen, sondern auch die Übertragung von Signalen
für <application>LPD</application> übernehmen
müssen.</para>
<para>Sie <emphasis>benötigen</emphasis> Ausgabefilter
aber dann, wenn Sie Deckblätter drucken wollen, da
dazu Escape-Sequenzen und Initialisierungsstrings
erforderlich sind. (Es ist allerdings <emphasis>nicht
möglich</emphasis>, den Druck dieser Deckblätter
zu verrechnen, da <application>LPD</application>
keine Benutzer- oder Rechnerinformationen an den Ausgabefilter
übergibt.)</para>
<para><application>LPD</application> kann für den gleichen
Drucker sowohl Ausgabefilter als auch Textfilter verwenden.
In solchen Fällen verwendet <application>LPD</application>
den Ausgabefilter nur für den Druck von Deckblättern
(die im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-header-pages">Deckblätter</link>
näher beschrieben werden). Nach dem Druck des Deckblattes
erwartet <application>LPD</application>, dass sich der
Ausgabefilter <emphasis>selbst beendet</emphasis>. Dazu werden
zwei Bytes an den Ausgabefilter gesendet: ASCII 031, gefolgt
von ASCII 001. Wenn ein Ausgabefilter diese zwei Bytes
(031, 001) empfängt, sendet er das Signal
<literal>SIGSTOP</literal> an sich selbst. Nachdem
<application>LPD</application> den Rest des Druckauftrages
erledigt hat, wird der Ausgabefilter erneut gestartet, indem
ein <literal>SIGCONT</literal> an den Ausgabefilter
gesendet wird.</para>
<para>Haben Sie nur einen Ausgabefilter, aber
<emphasis>keinen</emphasis> Textfilter installiert, dann
verwendet <application>LPD</application> den Ausgabefilter auch
für den Druck von normalem Text. Wie bereits erwähnt,
werden dabei allerdings alle Dateien des Druckauftrags unmittelbar
hintereinander gedruckt, Seitenumbrüche oder ein
zusätzlicher Papiervorschub sind also nicht möglich.
Da dieses Verhalten von Ihnen wahrscheinlich
<emphasis>nicht</emphasis> gewünscht wird, werden Sie in
fast allen Fällen einen zusätzlichen Textfilter
benötigen.</para>
<para>Der weiter oben beschriebene Textfilter
<command>lpf</command> kann auch als Ausgabefilter verwendet
werden. Wenn Sie nur einen funktionierenden Ausgabefilter
benötigen, aber nicht den dafür benötigten
Code (zur Zeichenerkennung und zum Senden von Signalen)
schreiben wollen, sollten Sie sich <command>lpf</command>
näher ansehen. Sie können <command>lpf</command>
auch in ein Shell-Skript einbinden, um von Ihrem Drucker
benötigte Initialisierungscodes zu verarbeiten.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-lpf">
<title><command>lpf</command>: Ein Textfilter</title>
<para>Der Textfilter (Eingabefilter)
<filename>/usr/libexec/lpr/lpf</filename> wird bereits mit
&os; geliefert. Er erlaubt das Einrücken der
Ausgabe (über <command>lpr <option>-i</option></command>), die
Übergabe von Zeichen-Literalen
(über <command>lpr <option>-l</option></command>), das Anpassen
der Druckposition bei gelöschten Zeichen
(<foreignphrase>Backspaces</foreignphrase>) oder Tabulatoren,
sowie die Verrechnung gedruckter Seiten. Zusätzlich
kann dieser Textfilter auch als Ausgabefilter arbeiten.</para>
<para><command>lpf</command> ist für viele verschiedene
Druckumgebungen geeignet. Zwar ist dieser Textfilter nicht
in der Lage, Initialisierungssequenzen an einen Drucker
zu senden, dieses Problem kann allerdings durch das Schreiben
und Ausführen eines Shell-Skripts (das diese Funktion
übernimmt) und das anschließende Aufrufen von
<command>lpf</command> gelöst werden.</para>
<indexterm><primary>Seiten verrechnen</primary></indexterm>
<indexterm>
<primary>verrechnen</primary>
<secondary>Druckernutzung</secondary>
</indexterm>
<para>Damit Sie <command>lpf</command> für die Verrechnung
von Druckaufträgen einsetzen können, müssen Sie
die korrekten Werte für die <literal>pw</literal>- und
<literal>pl</literal>-Fähigkeiten in
<filename>/etc/printcap</filename> eintragen.
<command>lpf</command> verwendet diese Werte, um festzustellen,
wieviel Text auf eine Seite passt und wieviele Seiten im
Druckauftrag enthalten sind. Weitere Informationen zur
Verrechnung der Druckernutzung enthält der Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-acct">Die Druckernutzung
verrechnen</link>.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="printing-advanced-header-pages">
<title>Deckblätter</title>
<para>Wenn Sie <emphasis>viele</emphasis> Benutzer mit verschiedenen
Druckern verwalten müssen, sollten Sie
<emphasis>Deckblätter</emphasis> als notwendiges Übel
akzeptieren.</para>
<indexterm>
<primary>Bannerseiten</primary>
<see>Deckblätter</see>
</indexterm>
<indexterm><primary>Deckblätter</primary></indexterm>
<para>Deckblätter (manchmal auch als
<emphasis>Bannerseiten</emphasis> oder
<emphasis>burst pages</emphasis> bezeichnet) geben an, wem
die Ausgabe eines Druckauftrags gehört. Sie werden
normalerweise in großen fetten Buchstaben gedruckt,
manchmal sogar mit zusätzlicher Umrandung, damit man
sie leichter von den tatsächlichen Seiten eines
Druckauftrages unterscheiden kann. Der Nachteil von
Deckblättern ist allerdings, dass es sich dabei um
eine zusätzliche zu druckende Seite handelt, die in
der Regel bereits nach wenigen Minuten wieder im Papierkorb
landet. Da aber für jeden Druckauftrag nur ein einziges
Deckblatt gedruckt wird, ist der Papierverbrauch in den
meisten Fällen tolerierbar.</para>
<para>Das <application>LPD</application>-System kann
Deckblätter automatisch erzeugen, <emphasis>wenn</emphasis>
Ihr Drucker normalen Text direkt drucken kann. Haben Sie
hingegen einen &postscript;-Drucker, benötigen Sie ein
externes Programm, um die Deckblätter zu generieren
(Lesen Sie dazu auch den Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-header-pages-ps">Deckblätter
auf &postscript;-Druckern erzeugen</link>.).</para>
<sect3 id="printing-advanced-header-pages-enabling">
<title>Deckblätter aktivieren</title>
<para>Im Abschnitt <link linkend="printing-simple">Einfache
Drucker-Konfiguration</link> haben wir die Ausgabe von
Deckblättern durch die die Angabe der Option
<literal>sh</literal>
(<foreignphrase>suppress header</foreignphrase>) in
<filename>/etc/printcap</filename> deaktiviert. Um die
Ausgabe von Deckblättern wieder zu aktivieren,
müssen Sie daher die <literal>sh</literal>-Fähigkeit
wieder entfernen.</para>
<para>Das klingt zu einfach? Wo ist der Haken?</para>
<para>Sie haben recht. Es ist <emphasis>möglich</emphasis>,
dass Sie einen Ausgabefilter verwenden müssen, um die
nötigen Initialisierungsstrings an den Drucker zu senden.
Das folgende Beispiel beschreibt einen Ausgabefilter für
PCL-kompatible Drucker von Hewlett Packard:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# hpof - Ausgabefilter für PCL-kompatible Drucker von Hewlett Packard
# Installiert unter: /usr/local/libexec/hpof
printf "\033&amp;k2G" || exit 2
exec /usr/libexec/lpr/lpf</programlisting>
<para>Geben Sie den Pfad des Ausgabefilters über die
<literal>of</literal>-Fähigkeit an. Weitere Informationen
finden Sie im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-of">Ausgabefilter</link>.</para>
<para>Das nächste Beispiel beschreibt die Datei
<filename>/etc/printcap</filename> des bereits erwähnten
Druckers <literal>teak</literal>. Allerdings sind nun die
Ausgabe von Deckblättern sowie der vorhin beschriebene
Ausgabefilter enthalten:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap für den Rechner orchid
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/hpif</filename>:\
:vf=<filename>/usr/local/libexec/hpvf</filename>:\
:of=<filename>/usr/local/libexec/hpof</filename>:</programlisting>
<para>Wenn ein Anwender nun einen Druckauftrag an den Drucker
<literal>teak</literal> schickt, wird für jeden
Druckauftrag ein Deckblatt erstellt. Benötigt ein
Anwender keine Deckblätter, kann er die Ausgabe dieser
Seiten durch die Verwendung von <command>lpr
<option>-h</option></command> unterdrücken. Weitere, für
die Ausgabe von Deckblättern interessante &man.lpr.1;-Optionen
finden Sie im Abschnitt <link
linkend="printing-lpr-options-misc">Deckblattoptionen</link>.</para>
<note>
<para><application>LPD</application> verwendet ein
<foreignphrase>Form Feed</foreignphrase>, um das Deckblatt
abzuschließen. Wenn Ihr Drucker ein anderes Zeichen
verwendet, um eine Seite auszuwerfen, geben Sie dieses
über die <literal>ff</literal>-Fähigkeit in
<filename>/etc/printcap</filename> an.</para>
</note>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-header-pages-controlling">
<title>Deckblätter kontrollieren</title>
<para>Haben Sie die Ausgabe von Deckblättern aktiviert,
gibt <application>LPD</application> eine ganze Seite in
großen Buchstaben aus, die den Anwender, den
verwendeten Rechner sowie den Druckauftrag beschreiben.
Das folgende Beispiel ist ein Deckblatt für den
Druckauftrag <quote>outline</quote>, der von
<username>kelly</username> auf dem Rechner <hostid>rose</hostid>
erstellt wurde:</para>
<screen> k ll ll
k l l
k l l
k k eeee l l y y
k k e e l l y y
k k eeeeee l l y y
kk k e l l y y
k k e e l l y yy
k k eeee lll lll yyy y
y
y y
yyyy
ll
t l i
t l
oooo u u ttttt l ii n nnn eeee
o o u u t l i nn n e e
o o u u t l i n n eeeeee
o o u u t l i n n e
o o u uu t t l i n n e e
oooo uuu u tt lll iii n n eeee
r rrr oooo ssss eeee
rr r o o s s e e
r o o ss eeeeee
r o o ss e
r o o s s e e
r oooo ssss eeee
Job: outline
Date: Sun Sep 17 11:04:58 1995</screen>
<para><application>LPD</application> fügt ein
<foreignphrase>Form Feed</foreignphrase> an diesen Text an,
damit der eigentliche Druckauftrag auf einer neuen Seite
gestartet wird (es sei denn, Sie haben die
<literal>sf</literal>-Fähigkeit (<foreignphrase>suppress
form feeds</foreignphrase>) des jeweiligen Druckers in
<filename>/etc/printcap</filename> aktiviert).</para>
<para>Wenn Sie dies wüschen, kann
<application>LPD</application> auch nur ein <emphasis>kurzes
Deckblatt</emphasis> ausgeben. Dazu verwenden Sie die
Option <literal>sb</literal>
(<foreignphrase>short banner</foreignphrase>)
in <filename>/etc/printcap</filename>. Dadurch erhalten Sie
ein Deckblatt ähnlich dem folgenden:</para>
<screen>rose:kelly Job: outline Date: Sun Sep 17 11:07:51 1995</screen>
<para>In der Voreinstellung druckt <application>LPD</application>
zuerst das Deckblatt und danach den eigentlichen Druckauftrag.
Um diese Reihenfolge umzukehren, geben Sie die Option
<literal>hl</literal> (<foreignphrase>header
last</foreignphrase>) in <filename>/etc/printcap</filename>
ans.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-header-pages-accounting">
<title>Deckblätter verrechnen</title>
<para>Wenn Sie die in <application>LPD</application> eingebaute
Funktion zur Erstellung von Deckblättern verwenden,
werden Sie auf folgendes Paradigma stoßen:
Deckblätter müssen <emphasis>kostenlos</emphasis>
sein.</para>
<para>Warum ist das so?</para>
<para>Weil der Ausgabefilter das einzige externe Programm ist,
das zum Zeitpunkt der Erstellung des Deckblatts eine
Verrechnung durchführen könnte. Da Ausgabefilter
aber weder über <emphasis>Benutzer- noch über
Rechnerinformationen</emphasis> verfügen, ist es nicht
möglich, einen Druckauftrag einem bestimmten Benutzer
zuzuordnen. Da ein Benutzer die Ausgabe von Deckblättern
über <command>lpr <option>-h</option></command>
unterdrücken kann, ist es auch nicht möglich, die Vorgabe
<quote>verrechne eine zusätzliche Seite</quote> in den Text-
oder Konvertierungsfilter (die über die zur Verrechnung
nötigen Benutzer- und Rechnerinformationen verfügen)
aufzunehmen, weil Benutzer sonst für Deckblätter
bezahlen müssten, die sie nicht gedruckt haben.</para>
<para>Es ist <emphasis>ebenfalls nicht ausreichend</emphasis>,
jeden Filter eigene Deckblätter erzeugen zu lassen (und
sie dadurch verrechnen zu können). Wollte ein Benutzer
durch ein <command>lpr <option>-h</option></command> die Ausgabe
eines Deckblattes unterdrücken, würde dieses nun trotzdem
verrechnet werden, da <application>LPD</application> keine
Informationen über die Verwendung der Option
<option>-h</option> an einen Filter weitergibt.</para>
<para>Welche Möglichkeiten habe ich nun?</para>
<para>Sie können:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Das Paradigma von <application>LPD</application> einfach
akzeptieren und die Deckblätter gratis abgeben.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Eine alternatives Drucksystem wie
<application>LPRng</application> installieren. Der
Abschnitt <link linkend="printing-lpd-alternatives">
Alternativen zum Standard-Drucksystem</link> beschreibt
verschiedene Drucksysteme, die
<application>LPD</application> ersetzen können.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Schreiben Sie einen <emphasis>intelligenten</emphasis>
Ausgabefilter. Normalerweise kümmert sich ein
Ausgabefilter nur um die Initialisierung des Druckers oder
um eine einfache Zeichenkonvertierung. Außerdem
eignet er sich für die Ausgabe von Deckblättern
und normalem Text, wenn Sie keinen Text- oder Eingabefilter
installiert haben. Haben Sie allerdings einen Textfilter
installiert, verwendet <application>LPD</application>
Ausgabefilter nur für die Ausgabe von Deckblättern.
Ein Ausgabefilter kann den Text des von
<application>LPD</application> erzeugten Deckblattes
untersuchen, um festzustellen, welcher Benutzer und welcher
Rechner den Druckauftrag gestartet hat. Leider weiß
der Ausgabefilter auch mit dieser Methode nicht, welche
Datei er zur Verrechnung verwenden soll (da der Name dieser
Datei durch die <literal>af</literal>-Fähigkeit
übergeben wird). Wenn Sie eine
Standard-Verrechnungsdatei verwenden, können Sie diese
in den Ausgabefilter einbauen. Um den Text des Deckblattes
zu untersuchen, verwenden Sie die
<literal>sh</literal>-Fähigkeit
(<foreignphrase>short header</foreignphrase>) in
<filename>/etc/printcap</filename>. Falls Ihnen das zuviel
Aufwand ist, freuen sich Ihre Benutzer sicher darüber,
wenn Sie ihnen den kostenlosen Druck von Deckblättern
erlauben.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-header-pages-ps">
<title>Deckblätter auf &postscript;-Druckern ausgeben</title>
<para>In der Regel erzeugt <application>LPD</application> ein Deckblatt
mit normalem Text, das für viele verschiedene Drucker geeignet
ist. Da &postscript;-Drucker normalen Text aber nicht drucken
können, ist die <application>LPD</application>-Funktion zur
Erstellung von Deckblättern auf diesen Drucker relativ
sinnlos.</para>
<para>Es sei denn, jeder Text- und Konvertierungsfilter erzeugt
über den Benutzer- und Rechnernamen sein eigenes, für
den jeweiligen Drucker geeignetes Deckblatt. Das Problem
dieser Methode ist allerdings, dass ein Anwender auch dann ein
Deckblatt erhält, wenn er dies über
<command>lpr <option>-h</option></command> verhindern wollte.</para>
<para>Das folgende Skript benötigt drei Argumente (den
Loginnamen des Benutzers, den Rechnernamen und den Namen
des Druckauftrages), um daraus ein einfaches
&postscript;-Deckblatt zu erzeugen:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# make-ps-header - ein PostScript-Deckblatt auf stdout ausgeben
# Installiert unter: /sr/local/libexec/make-ps-header
#
#
# Die folgenden Werte sind PostScript-Einheiten (72 pro Zoll).
# Passen Sie diese Werte für A4 oder die von Ihnen verwendete
# Papiergröße an:
#
page_width=612
page_height=792
border=72
#
# Argumente prüfen
#
if [ $# -ne 3 ]; then
echo "Usage: `basename $0` &lt;user&gt; &lt;host&gt; &lt;job&gt;" 1&gt;&amp;2
exit 1
fi
#
# Diese Werte in Variablen speichern, damit der PostScript-Code
# übersichtlicher wird.
#
user=$1
host=$2
job=$3
date=`date`
#
# Sende den PostScript-Code an stdout.
#
exec cat &lt;&lt;EOF
%!PS
%
% Sicherstellen, dass es keine unerwünschten Wechselwirkungen mit
% dem folgenden Druckauftrag gibt.
%
save
%
% Ziehe eine fette Umrandung.
%
$border $border moveto
$page_width $border 2 mul sub 0 rlineto
0 $page_height $border 2 mul sub rlineto
currentscreen 3 -1 roll pop 100 3 1 roll setscreen
$border 2 mul $page_width sub 0 rlineto closepath
0.8 setgray 10 setlinewidth stroke 0 setgray
%
% Zeige den Benutzernamen groß und fett an.
%
/Helvetica-Bold findfont 64 scalefont setfont
$page_width ($user) stringwidth pop sub 2 div $page_height 200 sub moveto
($user) show
%
% Und nun zeige noch die Einzelheiten an.
%
/Helvetica findfont 14 scalefont setfont
/y 200 def
[ (Job:) (Host:) (Date:) ] {
200 y moveto show /y y 18 sub def }
forall
/Helvetica-Bold findfont 14 scalefont setfont
/y 200 def
[ ($job) ($host) ($date) ] {
270 y moveto show /y y 18 sub def
} forall
%
% Das wars.
%
restore
showpage
EOF </programlisting>
<para>Nun kann jeder Konvertierungs- oder Textfilter dieses
Skript aufrufen, um zuerst das Deckblatt zu erzeugen und
danach den Druckauftrag zu drucken. Das nächste
Beispiel enthält den bereits beschriebenen
DVI-Konvertierungsfilter, der hier um die Funktion zur
Erzeugung eines Deckblatts erweitert wurde:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# psdf - DVI-nach-PostScript - Druckerfilter
# Installiert unter: /usr/local/libexec/psdf
#
# Wird von lpd aufgerufen, wenn der Benutzer lpr -d verwendet.
#
orig_args="$@"
fail() {
echo "$@" 1&gt;&amp;2
exit 2
}
while getopts "x:y:n:h:" option; do
case $option in
x|y) ;; # Ignore
n) login=$OPTARG ;;
h) host=$OPTARG ;;
*) echo "LPD started `basename $0` wrong." 1&gt;&amp;2
exit 2
;;
esac
done
[ "$login" ] || fail "No login name"
[ "$host" ] || fail "No host name"
( /usr/local/libexec/make-ps-header $login $host "DVI File"
/usr/local/bin/dvips -f ) | eval /usr/local/libexec/lprps $orig_args</programlisting>
<para>Beachten Sie, dass der Filter die Liste der Argumente
überprüft, um den Benutzer- und den Rechnernamen
zu ermitteln. Dieser Vorgang ist prinzipiell für alle
Filter identisch. Der Textfilter benötigt allerdings
etwas andere Argumente, die im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-filters">Die Funktionsweise von
Filtern</link> beschrieben werden.</para>
<para>Wie bereits erwähnt, deaktiviert diese Methode
leider die <quote>suppress header page</quote>-Option
(also die Option <option>-h</option>) von
<command>lpr</command>. Benutzer können danach den
Ausdruck eines Deckblattes nicht mehr verhindern, da der
angepasste Filter zu jedem Druckauftrag automatisch ein
Deckblatt erstellt.</para>
<para>Damit ein Benutzer bei Bedarf den Ausdruck eines
Deckblatts dennoch unterbinden kann, müssen Sie
auch hier den im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-header-pages-accounting">
Deckblätter verrechnen</link> beschriebenen
Trick einsetzen: Schreiben Sie einen Ausgabefilter, der
das von LPD erzeugte Deckblatt untersucht und daraus
eine &postscript;-Version erzeugt. Wenn der Benutzer
den Druckauftrag mit <command>lpr <option>-h</option></command>
verschickt, erzeugt <application>LPD</application> kein Deckblatt,
was in weiterer Folge auch für Ihren Ausgabefilter gilt.
Soll hingegen ein Deckblatt erzeugt werden, liest der
Ausgabefilter den von <application>LPD</application>
übergebenen Text und erzeugt daraus ein für
Ihren &postscript;-Drucker geeignetes Deckblatt.</para>
<para>Haben Sie Ihren &postscript;-Drucker über eine
serielle Verbindung angeschlossen, können Sie auch
<command>lprps</command> verwenden. In diesem Paket ist
mit <command>psof</command> auch ein Ausgabefilter
enthalten, der die eben beschriebenen Funktionen
übernehmen kann. Beachten Sie aber, dass Sie mit
<command>psof</command> keine Deckblätter verrechnen
können.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="printing-advanced-network-printers">
<title>Drucken über ein Netzwerk</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>Netzwerk</secondary>
</indexterm>
<indexterm><primary>Netzwerkdruck</primary></indexterm>
<para>&os; unterstützt das Drucken über ein Netzwerk, also den
Versand von Druckaufträgen an einen entfernten Drucker. Man
unterscheidet dabei zwei Möglichkeiten:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Den Zugriff auf einen an einem entfernten Rechner
angeschlossenen Drucker. Sie konfigurieren dabei auf Ihrem
System einen Drucker, der über eine konventionelle
serielle oder parallele Verbindung an einem anderen Rechner
angeschlossen ist. Danach richten Sie
<application>LPD</application> auf dem entfernten System
so ein, dass andere Drucker über das Netzwerk auf
diesen Drucker zugreifen können. Der Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
Rechnern installierte Drucker</link> beschreibt, wie Sie
dazu vorgehen müssen.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Den Zugriff auf einen direkt an ein Netzwerk
angeschlossenen Drucker. Ein solcher Drucker verfügt
anstelle (oder zusätzlich zu) einer parallelen oder
seriellen Schnittstelle über eine Netzwerkschnittstelle.
Ein solcher Drucker kann sich auf zwei Arten verhalten:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Er kann das <application>LPD</application>-Protokoll
direkt unterstützen und sogar Druckjobs von entfernten
Rechner verwalten. In diesem Fall verhält sich der
Drucker wie ein normaler Rechner, auf dem
<application>LPD</application> läuft. Lesen Sie den
Abschnitt <link linkend="printing-advanced-network-rm">
Auf entfernten Rechnern installierte Drucker</link>, um
einen solchen Drucker einzurichten.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Er könnte Verbindungen über ein
Netzwerk unterstützen. In diesem Fall
<quote>verbinden</quote> Sie den Drucker mit einem
Rechner Ihres Netzwerks, der danach für die
Verwaltung von Druckaufträgen sowie den
tatsächlichen Druck verantwortlich ist. Der
Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-network-net-if">Drucker mit
direkter TCP-Schnittstelle</link> enthält
Hinweise zur Installation derartiger Drucker.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</listitem>
</itemizedlist>
<sect3 id="printing-advanced-network-rm">
<title>Auf entfernten Rechnern installierte Drucker</title>
<para>Das <application>LPD</application>-Drucksystem
unterstützt den Versand von Druckaufträgen an
andere Rechner, auf denen entweder
<application>LPD</application> läuft oder die zu
<application>LPD</application> kompatibel sind. Dadurch
können Sie einen Drucker auf einem Rechner installieren
und von anderen Rechnern des Netzwerks darauf zugreifen.
Außerdem werden Drucker mit direkter TCP-Schnittstelle
unterstützt, wenn diese das
<application>LPD</application>-Protokoll
unterstützen.</para>
<para>Um diese Art des Druckens über ein Netzwerk zu
aktivieren, installieren Sie zuerst Ihren Drucker auf einem
Rechner Ihres Netzwerks, dem sogenannten
<emphasis>printer host</emphasis>. Die dazu nötigen
Schritte werden im Abschnitt <link linkend="printing-simple">
Einfache Drucker-Konfiguration</link> beschrieben. Falls
Sie eine erweiterte Druckerkonfiguration benötigen,
sollten Sie auch den Abschnitt <link
linkend="printing-advanced">Erweiterte
Drucker-Konfiguration</link> lesen. Danach testen Sie, ob
der Drucker alle von Ihnen aktivierten
<application>LPD</application>-Fähigkeiten
unterstützt. Stellen Sie auch sicher, dass Ihr
<emphasis>lokales System</emphasis> berechtigt ist, den
<application>LPD</application>-Dienst auf dem
<emphasis>entfernten System</emphasis> zu nutzen (lesen
Sie dazu den Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-restricting-remote">
Druckaufträge auf entfernten Druckern
beschränken</link>).</para>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>Netzwerk</secondary>
</indexterm>
<indexterm><primary>Netzwerkdrucker</primary></indexterm>
<para>Wenn Sie einen Drucker mit einer zu
<application>LPD</application> kompatiblen
Netzwerkschnittstelle verwenden, handelt es sich beim
<emphasis>printer host</emphasis> um den Drucker selbst,
und der <emphasis>Druckername</emphasis> ist der von Ihnen
für diesen Drucker vorgegebene Name. Lesen Sie die
Dokumentation Ihres Druckers und/oder der Netzwerkschnittstelle
Ihres Druckers, um dies zu klären.</para>
<tip>
<para>Wenn Sie einen Hewlett Packard Laserjet-Drucker
verwenden, sorgt der Druckername <literal>text</literal>
für eine automatische LF-zu-CRLF-Konvertierung. In
diesem Fall wird das <filename>hpif</filename>-Skript
nicht benötigt.</para>
</tip>
<para>Danach müssen Sie auf jedem Rechner, der auf diesen
Drucker zugreifen soll, einen entsprechenden Eintrag in
deren <filename>/etc/printcap</filename> aufnehmen. Dazu
werden folgende Informationen benötigt:</para>
<orderedlist>
<listitem>
<para>Der Name des Eintrags. Entspricht in der Regel dem
Eintrag auf dem <emphasis>printer host</emphasis>.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Lassen Sie den Eintrag für die
<literal>lp</literal>-Fähigkeit leer, schreiben Sie
also <literal>:lp=:</literal>.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Erzeugen Sie ein Spooling-Verzeichnis und geben Sie
dessen Pfad über die
<literal>sd</literal>-Fähigkeit an.
<application>LPD</application> speichert Ihre
Druckaufträge in diesem Verzeichnis, bevor sie an den
Drucker geschickt werden.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Geben Sie den Namen des <emphasis>printer
hosts</emphasis> über die
<literal>rm</literal>-Fähigkeit an.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Geben Sie den Namen des Druckers (auf dem
<emphasis>printer host</emphasis>) über die
<literal>rp</literal>-Fähigkeit an.</para>
</listitem>
</orderedlist>
<para>Das ist alles. Sie benötigen weder
Konvertierungsfilter, noch Seitengrößen oder
sonstige Angaben in Ihrer lokalen
<filename>/etc/printcap</filename>.</para>
<para>Dazu ein Beispiel. Der Rechner <hostid>rose</hostid>
verfügt über zwei Drucker, <literal>bamboo</literal>
und <literal>rattan</literal>. Wir wollen nun allen Benutzern
des Rechners <hostid>orchid</hostid> erlauben, diese Drucker
zu verwenden. Es folgt nun wieder die bereits aus dem Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-header-pages-enabling">
Deckblätter verwenden</link> bekannte
<filename>/etc/printcap</filename> für den Rechner
<hostid>orchid</hostid>. Diese enthielt bereits einen Eintrag
für den Drucker <literal>teak</literal>. Zusätzlich
tragen wir nun die zwei Drucker des Rechners
<hostid>rose</hostid> ein:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap für den Rechner orchid - mit zusätzlichen
# Einträgen für die (entfernten) Drucker auf dem Rechner rose
#
#
# teak ist ein lokaler Drucker und direkt mit orchid verbunden:
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/ifhp</filename>:\
:vf=<filename>/usr/local/libexec/vfhp</filename>:\
:of=<filename>/usr/local/libexec/ofhp</filename>:
#
# rattan ist mit rose verbunden, Druckaufträge für rattan gehen daher
# an den Rechner rose:
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:lp=:rm=rose:rp=rattan:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:
#
# bamboo ist ebenfalls mit rose verbunden:
#
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:lp=:rm=rose:rp=bamboo:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:</programlisting>
<para>Nun müssen wir nur noch die Spooling-Verzeichnisse
auf dem Rechner <hostid>orchid</hostid> erzeugen:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>mkdir <option>-p</option> <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename> <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chmod 770 <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename> <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput>
&prompt.root; <userinput><command>chown daemon:daemon <filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename> <filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename></command></userinput></screen>
<para>Damit können Benutzer des Rechners
<hostid>orchid</hostid> die Drucker <literal>rattan</literal>
und <literal>bamboo</literal> verwenden. Ein Benutzer gibt
auf <hostid>orchid</hostid> beispielsweise ein:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> bamboo <option>-d</option> <filename><replaceable>sushi-review.dvi</replaceable></filename></command></userinput></screen>
<para>Die Anwendung <application>LPD</application> auf dem Rechner
<hostid>orchid</hostid> kopiert daraufhin den Druckauftrag in das
Spooling-Verzeichnis <filename
class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename> und stellt fest,
dass es sich um einen DVI-Auftrag handelt. Sobald
<hostid>rose</hostid> über genug freien Platz im
<literal>bamboo</literal>-Spooling-Verzeichnis verfügt,
würden die beiden <application>LPD</application> die Datei auf
den Rechner <hostid>rose</hostid> transferieren. Diese Datei
verbleibt danach in der Druckerwarteschlange des Rechners
<hostid>rose</hostid>, bis der Ausdruck der Datei abgeschlossen ist.
Vor dem Ausdruck würde die Datei noch von DVI nach &postscript;
konvertiert werden, da es sich bei <literal>bamboo</literal> um einen
an den Rechner <hostid>rose</hostid> angeschlossenen
&postscript;-Drucker handelt.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-network-net-if">
<title>Drucker mit direkter TCP-Schnittstelle</title>
<para>Wenn Sie eine Netzwerkkarte für Ihren Drucker kaufen,
können Sie zwei verschiedene Versionen wählen:
Eine Version, die ein Drucksystem emuliert (die teure Version),
oder eine Version, die sich verhält, als wäre der
Drucker an eine serielle oder parallele Schnittstelle
angeschlossen (die billige Version). Dieser Abschnitt
beschreibt die billige Variante. Bevorzugen Sie die teure
Variante, sollten Sie den Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
Rechnern installierte Drucker</link> nochmals lesen.</para>
<para>Das Format der Datei <filename>/etc/printcap</filename>
erlaubt es Ihnen, anzugeben, welche serielle oder parallele
Schnittstelle verwendet werden soll und (falls Sie eine
serielle Schnittstelle verwenden) welche Parameter (Baudrate,
Flußkontrolle, Behandlung von Tabulatoren, Konvertierung
von neuen Zeilen und andere mehr) Sie verwenden wollen. Es
gibt allerdings keine Möglichkeit, eine Verbindung zu
einem Drucker zu definieren, der einen TCP/IP- oder einem
anderem Netzwerkport auf Druckaufträge hin abfragt.</para>
<para>Um Daten an einen Netzwerkdrucker zu schicken, müssen
Sie daher ein Kommunikationsprogramm entwickeln, das von
Text- und Konvertierungsfiltern aufgerufen werden kann. Dazu
ein Beispiel. Das Skript <command>netprint</command>
übernimmt alle Daten von der Standardeingabe und schickt
sie an einen Netzwerkdrucker. <command>netprint</command>
erwartet zwei Argumente: Als erstes Argument wird der Hostname
des Druckers und als zweites Argument der Port, über den
die Verbindung erfolgen soll, übergeben. Dabei handelt
sich allerdings um eine Ein-Wege-Kommunikation (von &os; zum
Drucker). Viele Netzwerkdrucker unterstützen aber auch
eine Zwei-Wege-Kommunikation, deren Vorteile (Abfrage des
Druckerstatus, die Verrechnung von Druckaufträgen und
andere mehr) Sie vielleicht nutzen wollen.</para>
<programlisting>#!/usr/bin/perl
#
# netprint - Textfilter für einen Netzwerkdrucker
# Installiert unter: /usr/local/libexec/netprint
#
$#ARGV eq 1 || die "Usage: $0 &lt;printer-hostname&gt; &lt;port-number&gt;";
$printer_host = $ARGV[0];
$printer_port = $ARGV[1];
require 'sys/socket.ph';
($ignore, $ignore, $protocol) = getprotobyname('tcp');
($ignore, $ignore, $ignore, $ignore, $address)
= gethostbyname($printer_host);
$sockaddr = pack('S n a4 x8', &amp;AF_INET, $printer_port, $address);
socket(PRINTER, &amp;PF_INET, &amp;SOCK_STREAM, $protocol)
|| die "Can't create TCP/IP stream socket: $!";
connect(PRINTER, $sockaddr) || die "Can't contact $printer_host: $!";
while (&lt;STDIN&gt;) { print PRINTER; }
exit 0; </programlisting>
<para>Dieses Skript kann für verschiedene Filter
eingesetzt werden. Das folgende Beispiel verwendet den
an ein Netzwerk angeschlossenen Zeilendrucker Diablo 750-N.
Dieser Drucker empfängt zu druckende Daten auf dem
Port 5100. Der Hostname des Druckers lautet
<hostid>scrivener</hostid>.
Daher sieht der Textfilter für diesen Drucker wie folgt
aus:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# diablo-if-net - Textfilter für den Diablo-Drucker `scrivener'.
# Drucker lauscht auf Port 5100.
# Installiert unter: /usr/local/libexec/diablo-if-net
#
exec /usr/libexec/lpr/lpf "$@" | /usr/local/libexec/netprint scrivener 5100</programlisting>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="printing-advanced-restricting">
<title>Den Druckerzugriff beschränken</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>den Zugriff beschränken</secondary>
</indexterm>
<para>Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie den Druckerzugriff
beschränken können. Das
<application>LPD</application>-Drucksystem erlaubt Ihnen die
Kontrolle darüber, wer lokal oder über ein Netzwerk
auf einen Drucker zugreifen darf, ob mehrere Kopien erstellt
werden dürfen und wie groß Druckaufträge und
Druckerwarteschlangen werden dürfen.</para>
<sect3 id="printing-advanced-restricting-copies">
<title>Den Ausdruck von mehreren Kopien verhindern</title>
<para>Das <application>LPD</application>-System macht es dem
einzelnen Benutzer einfach, mehrere Kopien einer Datei zu
drucken. So werden mit <command>lpr <option>-#5</option></command>
beispielsweise fünf Kopien jeder Datei des Druckauftrags
erstellt. Ob dies gut oder schlecht ist, müssen Sie
selbst entscheiden.</para>
<para>Wenn Sie der Meinung sind, dass multiple Kopien eine
unnötige Beanspruchung Ihres Druckers darstellen,
sollten Sie die <option>-#</option>-Opion von &man.lpr.1;
deaktivieren, indem Sie die
<literal>sc</literal>-Fähigkeit in Ihre
<filename>/etc/printcap</filename> aufnehmen. Verwendet ein
Benutzer dennoch die Option <option>-#</option>, erhält
er daraufhin folgende Meldung:</para>
<screen>lpr: multiple copies are not allowed</screen>
<para>Wenn Sie den Zugriff auf einen entfernten Drucker
(wie in Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
Rechnern installierte Drucker</link> beschrieben) konfiguriert
haben, müssen Sie die <literal>sc</literal>-Fähigkeit
auch auf den entfernten Rechnern, die auf Ihren Drucker
zugreifen dürfen, in <filename>/etc/printcap</filename>
eintragen, damit Benutzer diese Vorgabe nicht durch den Wechsel
auf einen anderen Rechner umgehen können.</para>
<para>Dazu ein Beispiel. Es handelt sich dabei um die Datei
<filename>/etc/printcap</filename> auf dem Rechner
<hostid>rose</hostid>. Der Drucker <literal>rattan</literal>
soll multiple Kopien zulassen, auf dem Laserdrucker
<literal>bamboo</literal> sollen multiple Kopien hingegen
nicht erlaubt sein, daher müssen wir für diesen
Drucker die <literal>sc</literal>-Fähigkeit
aktivieren:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap für den Rechner rose - multiple Kopien auf bamboo verbieten
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
:df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>
<para>Außerdem müssen wir noch die
<literal>sc</literal>-Fähigkeit in der Datei
<filename>/etc/printcap</filename> des Rechners
<hostid>orchid</hostid> aktivieren. Parallel dazu untersagen
wir das Erstellen von multiplen Kopien auf dem Drucker
<literal>teak</literal>:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap für den Rechner orchid - lokal machen wir keine multiplen Kopien
# Lokaler Drucker teak oder entfernter Drucker bamboo:
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:sc:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/ifhp</filename>:\
:vf=<filename>/usr/local/libexec/vfhp</filename>:\
:of=<filename>/usr/local/libexec/ofhp</filename>:
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:lp=:rm=rose:rp=rattan:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:lp=:rm=rose:rp=bamboo:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:</programlisting>
<para>Durch die Verwendung der
<literal>sc</literal>-Fähigkeit ist zwar die Verwendung
von <command>lpr <option>-#</option></command> nicht mehr
möglich, ein Benutzer kann aber weiterhin &man.lpr.1; mehrmals
hintereinander aufrufen oder eine Datei mehrfach in den gleichen
Druckauftrag aufnehmen:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput>lpr <filename><replaceable>forsale.sign forsale.sign forsale.sign forsale.sign forsale.sign</replaceable></filename></userinput></screen>
<para>Auch dieser Mißbrauch Ihres Druckers kann verhindert
werden, falls Sie dies wünschen. Diese Maßnahmen
werden in diesem Abschnitt allerdings nicht behandelt.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-restricting-access">
<title>Den Zugriff auf bestimmte Drucker beschränken</title>
<para>Sie können angeben, wer auf welchem Drucker drucken
darf, wenn Sie den Gruppenmechanismus von &unix; in Kombination
mit der <literal>rg</literal>-Fähigkeit von
<filename>/etc/printcap</filename> einsetzen. Weisen Sie dazu
alle Benutzer, die auf einen Drucker zugreifen dürfen,
einer gemeinsamen Gruppe zu und geben Sie diese Gruppe
über die <literal>rg</literal>-Fähigkeit an.</para>
<para>Wenn Benutzer, die dieser Gruppe nicht angehören (dies
gilt auch für <username>root</username>), werden diese durch
die Meldung begrüsst, wenn Sie diesen Drucker verwenden
wollen.</para>
<screen>lpr: Not a member of the restricted group</screen>
<para>Analog zur <literal>sc</literal>-Fähigkeit
(<emphasis>suppress multiple copies</emphasis>) müssen
Sie die <literal>rg</literal>-Fähigkeit auch auf allen
entfernten Rechnern aktivieren, die auf Ihren Drucker
zugreifen dürfen (lesen Sie dazu auch den Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-network-rm">Auf entfernten
Rechnern installierte Drucker</link>).</para>
<para>Wollen wir beispielsweise allen Benutzern die Verwendung
des Druckers <literal>rattan</literal>, aber nur Mitgliedern
der Gruppe <groupname>artists</groupname> die Verwendung des
Druckers <literal>bamboo</literal> erlauben, passen wir die
bereits bekannte <filename>/etc/printcap</filename> des
Rechners <hostid>rose</hostid> entsprechend an:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap des Rechners rose - Zugriffsbeschränkung für bamboo
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:rg=artists:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
:df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>
<para>Die Datei <filename>/etc/printcap</filename> des Rechners
<hostid>orchid</hostid> wird dadurch nicht beeinflusst. Jeder
Benutzer des Rechners <hostid>orchid</hostid> kann also
weiterhin den Drucker <literal>bamboo</literal> verwenden.</para>
<note>
<para>Für jeden Drucker kann nur eine einzige
priviligierte Gruppe erstellt werden.</para>
</note>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-restricting-sizes">
<title>Die Größe von Druckaufträgen kontrollieren</title>
<indexterm><primary>Druckaufträge</primary></indexterm>
<para>Wenn Sie viele Benutzer haben, die Ihre Drucker verwenden
dürfen, werden Sie wahrscheinlich eine Obergrenze für
Dateien angeben wollen, die Benutzer an Ihren Drucker senden
dürfen. Dies ist sinnvoll, weil Speicherplatz für
Spooling-Verzeichnisse nur begrenzt verfügbar ist und Sie stets
sicherstellen müssen, dass auch die Druckaufträge anderer
Benutzer verarbeitet werden können.</para>
<indexterm>
<primary>Druckauftrag</primary>
<secondary>kontrollieren</secondary>
</indexterm>
<para><application>LPD</application> verwendet die
<literal>mx</literal>-Fähigkeit, um die maximal erlaubte
Größe von Dateien eines Druckauftrags anzugeben.
Dieser Wert wird in 1.024 Bytes großen
<literal>BUFSIZ</literal>-Blöcken angegeben. Setzen Sie
diesen Wert auf Null, gibt es keine
Größenbeschränkung. Existiert die
<literal>mx</literal>-Fähigkeit hingegen überhaupt
nicht, so gilt ein Limit von 1.000&nbsp;Blöcken.</para>
<note>
<para>Diese Limits gelten nur für die Größe
von <emphasis>Dateien</emphasis> innerhalb eines
Druckauftrages, <emphasis>nicht aber</emphasis> für
die Gesamtgröße des Druckauftrags.</para>
</note>
<para><application>LPD</application> lehnt eine Datei auch dann
nicht ab, wenn sie das Limit des Druckers überschreitet.
Vielmehr wird die Datei bis zum Erreichen des Limits in die
Warteschlange geladen, danach wird der Druck gestartet. Der
das Limit überschreitende Rest wird hingegen verworfen
und nicht gedruckt!</para>
<para>Mit diesem Wissen können wir nun Limits für die
Drucker <literal>rattan</literal> und <literal>bamboo</literal>
definieren. Da &postscript;-Dateien der Gruppe
<groupname>artists</groupname> in der Regel sehr groß
sind, setzen wir ein Limit von fünf Megabytes. Für
den Druck von normalen Text (auf dem Drucker
<literal>rattan</literal>) setzen wir hingegen kein Limit:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap für den Rechner rose
#
#
# Kein Größenlimit:
#
rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:mx#0:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:
#
# Ein Limit von 5 Megabyte:
#
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:rg=artists:mx#5000:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
:df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>
<para>Auch diese Limits gelten nur für lokale Benutzer.
Wenn Sie den Zugriff auf Ihren Drucker auch über ein
Netzwerk erlauben wollen, unterliegen die Benutzer dieser
Rechner diesen Limits nicht. Daher müssen Sie diese
Limits über die <literal>mx</literal>-Fähigkeit
auch in der <filename>/etc/printcap</filename> jedes
Rechners definieren, der Ihren Drucker verwenden darf.
Der Abschnitt <link linkend="printing-advanced-network-rm">
Auf entfernten Rechnern installierte Drucker</link>
enthält weitere Informationen zum Drucken über
ein Netzwerk.</para>
<para>Es gibt eine weitere Möglichkeit, um die
Größe von Druckaufträgen von entfernten
Rechnern zu beschränken. Lesen Sie dazu den Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-restricting-remote">
Druckaufträge von entfernten Rechnern
beschränken</link>.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-advanced-restricting-remote">
<title>Druckaufträge von entfernten Rechnern
beschränken</title>
<para>Das <application>LPD</application>-System bietet mehrere
Möglichkeiten, um Druckaufträge zu beschränken,
die auf entfernten Rechnern gestartet wurden:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>Rechner beschränken</term>
<listitem>
<para>Sie können festlegen, von welchen entfernten
Rechnern ein lokaler <application>LPD</application>
Druckaufträge annimmt, indem Sie die Dateien
<filename>/etc/hosts.equiv</filename> sowie
<filename>/etc/hosts.lpd</filename> entsprechend
anpassen. <application>LPD</application>
überprüft diese Dateien, um festzustellen,
ob ein Druckauftrag von einem Rechner stammt, der in
einer dieser Dateien aufgeführt ist. Ist dies
nicht der Fall, lehnt <application>LPD</application>
den Druckauftrag ab.</para>
<para>Der Aufbau dieser Datei ist sehr einfach: Jede
Zeile enthält einen einzigen Rechnernamen.
Beachten Sie aber, dass
<filename>/etc/hosts.equiv</filename> auch vom
&man.ruserok.3;-Protokoll benötigt wird und
Änderungen dieser Datei auch Programme wie
&man.rsh.1; und &man.rcp.1; beeinflussen
können.</para>
<para>Das folgende Beispiel beschreibt die Datei
<filename>/etc/hosts.lpd</filename> auf dem Rechner
<hostid>rose</hostid>:</para>
<programlisting>orchid
violet
madrigal.fishbaum.de</programlisting>
<para>Durch diese Vorgaben akzeptiert <hostid>rose</hostid>
nur noch Druckaufträge von den Rechnern
<hostid>orchid</hostid>, <hostid>violet</hostid>,
und <hostid role="fqdn">madrigal.fishbaum.de</hostid>.
Versucht ein anderer Rechner, auf den
<application>LPD</application> von
<hostid>rose</hostid> zuzugreifen, wird dieser
Druckauftrag abgelehnt werden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Größenbeschränkungen</term>
<listitem>
<para>Sie können festlegen, wieviel Speicherplatz
auf dem Dateisystem, in dem das Spooling-Verzeichnis
liegt, mindestens frei sein muss. Dazu erzeugen Sie im
Spooling-Verzeichnis Ihres lokalen Druckers die Datei
<filename>minfree</filename>. In dieser Datei geben
Sie an, wieviele 512&nbsp;Byte große
Blöcke auf Ihrer Platte frei sein müssen,
damit ein Druckauftrag von einem entfernten Rechner
akzeptiert wird.</para>
<para>Durch diese Vorgabe können Sie sicherstellen,
dass Benutzer von entfernten Rechnern Ihr Dateisystem
nicht <quote>zumüllen</quote>. Außerdem
können Sie damit lokale Benutzer bevorzugen, da
diese auch dann noch Druckaufträge erteilen
dürfen, wenn der verfügbare Plattenplatz
unter das in der Datei <filename>minfree</filename>
definierte Limit gefallen ist.</para>
<para>Legen wir nun die Datei <filename>minfree</filename>
für den Drucker <literal>bamboo</literal> an. Zuerst
untersuchen wir <filename>/etc/printcap</filename>, um
das Spooling-Verzeichnis für diesen Drucker zu
finden. Das folgende Beispiel zeigt den Eintrag
für den Drucker <literal>bamboo</literal>:</para>
<programlisting>bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/bamboo</filename>:sc:rg=artists:mx#5000:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/ttyu5</filename>:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:mx#5000:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/psif</filename>:\
:df=<filename>/usr/local/libexec/psdf</filename>:</programlisting>
<para>Das Spooling-Verzeichnis wird über die
<literal>sd</literal>-Fähigkeit festgelegt.
Wir wollen, dass mindestens drei Megabyte
(also 6144&nbsp;Blöcke) freier Plattenplatz
vorhanden sein müssen, damit
<application>LPD</application> einen Druckauftrag
von einem entfernten Rechner akzeptiert:</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>echo 6144 &gt; <filename>/var/spool/lpd/bamboo/minfree</filename></command></userinput></screen>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Benutzer beschränken</term>
<listitem>
<para>Sie können auch festlegen, welche entfernten
Benutzer Ihren lokalen Drucker verwenden dürfen,
indem Sie die <literal>rs</literal>-Fähigkeit in
<filename>/etc/printcap</filename> definieren. Wenn
für den Eintrag eines lokalen Druckers die
<literal>rs</literal>-Fähigkeit definiert ist,
akzeptiert <application>LPD</application>
Druckaufträge von entfernten Rechnern nur dann,
<emphasis>wenn</emphasis> der Benutzer, der den
Druckauftrag gesendet hat, auch über ein
gleichnamiges Benutzerkonto auf dem lokalen Rechner
verfügt. Ist dies nicht der Fall, lehnt
<application>LPD</application> den Druckauftrag ab.</para>
<para>Diese Fähigkeit ist besonders in Umgebungen
nützlich, in denen beispielsweise verschiedene
Abteilungen ein gemeinsames Netzwerk teilen, wobei
einige Benutzer zu mehreren Abteilungen gehören.
Haben diese Benutzer auch ein Benutzerkonto auf Ihrem
System, so können sie Ihren Drucker auch von
ihrer eigenen Abteilung aus nutzen. Wollen Sie zwar
den Zugriff auf Ihren Drucker, <emphasis>nicht
aber</emphasis> den Zugriff auf Ihre übrigen
Ressourcen erlauben, können Sie für diese
Benutzer einen sogenannten <quote>Token-Account</quote>
ohne Heimatverzeichnis und mit einer nutzlosen Shell
wie <filename>/usr/bin/false</filename> erstellen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="printing-advanced-acct">
<title>Die Druckernutzung verrechnen</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>verrechnen</secondary>
</indexterm>
<para>Sie wollen die Nutzung Ihrer Drucker kostenpflichtig machen?
Warum auch nicht? Papier und Tinte kosten Geld. Auch eine
regelmäßige Wartung muss bezahlt werden. Nachdem Sie
einen Preis festgelegt haben, den Sie für jede
gedruckte Seite verrechnen wollen, stellt sich die Frage, wie Sie
die Verrechnung der Druckkosten technisch umsetzen
können.</para>
<para>Die schlechte Nachricht ist, dass das
<application>LPD</application>-System dabei wenig hilfreich ist.
Die Verrechnung von Druckaufträgen hängt stark vom
verwendeten Drucker, den zu druckenden Dateiformaten und
<emphasis>Ihren</emphasis> Anforderungen an die Verrechnung
der Druckernutzung ab.</para>
<para>Um die Verrechnung der Druckernutzung zu implementieren,
müssen Sie sowohl Ihre Textfilter (um den Druck von
normalem Text abzurechnen) als auch Ihre Konvertierungsfilter
(um den Druck sonstiger Formate abzurechnen) entsprechend
anpassen, damit diese die Zahl der gedruckten Seiten
ermitteln können. Leider können Sie dazu nicht
einen einfachen Ausgabefilter verwenden, da diese die
Verrechnung von Druckaufträgen nicht unterstützen.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Filterarten finden
Sie im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-filter-intro">Filter</link>.</para>
<para>Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, wie Sie diese
Verrechnung umsetzen können:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Die <emphasis>periodische Verrechnung</emphasis> wird
häufiger verwendet, da sie einfacher zu implementieren
ist. Wenn ein Druckauftrag ausgeführt wird,
schreibt der Filter den Benutzer, den verwendeten Rechner
sowie die Anzahl der gedruckten Seiten in eine
Verrechnungsdatei. Nach einem zu definierenden Zeitraum
werden diese Dateien ausgewertet, die Gesamtzahl der
von einem Benutzer gedruckten Seiten bestimmt und dem
jeweiligen Benutzer verrechnet. Danach werden alle
Protokolldateien zurückgesetzt, und die Protokollierung
beginnt von Neuem.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die <emphasis>unmittelbare Verrechnung</emphasis> wird
nur selten eingesetzt, das sie schwieriger zu implementieren
ist. Bei dieser Methode wird der Druckauftrag verrechnet,
sobald der Drucker verwendet wird. Dadurch können Sie
beispielsweise verhindern, dass ein Benutzer seine erlaubte
<quote>Druckquote</quote> überschreitet.
Zusätzlich können Sie es Ihren Benutzern erlauben,
deren Druckquote abzufragen oder anzupassen. Allerdings
benötigen Sie eine Datenbank, um Benutzer und deren
Quoten verwalten zu können.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Das <application>LPD</application>-Drucksystem
unterstützt beide Methoden. Allerdings müssen Sie
die benötigen Filter sowie den zur Verrechnung nötigen
Code selbst bereitstellen. Der Vorteil dabei ist allerdings,
dass Sie in der Wahl Ihrer Verrechnungsmethode äußerst
flexibel sind. So können Sie sich etwa für die
periodische oder die unmittelbare Verrechnung entscheiden. Sie
können festlegen, welche Informationen Sie erfassen wollen:
Benutzernamen, Rechnernamen, die Art der Druckaufträge,
die Anzahl der gedruckten Seiten, den Papierverbrauch, den
Zeitaufwand für die Bearbeitung eines Druckauftrages und
viele andere mehr. Dazu müssen Sie Ihre Filter entsprechend
anpassen, damit diese Informationen erfassst und gespeichert
werden.</para>
<sect3>
<title>Kurzanleitung für die Implementierung der
Druckerverrechnung</title>
<para>&os; bietet Ihnen zwei Programme, um eine periodische
Verrechnung rasch zu implementieren. Dabei handelt es sich
um den im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-lpf">lpf: Ein Textfilter</link>
behandelten Textfilter sowie um &man.pac.8;, ein Programm,
mit dem Sie Einträge aus Verrechnungsdateien auslesen
und aufsummieren können.</para>
<para>Wie bereits im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-filters">Filter</link> erwähnt,
startet <application>LPD</application> den Text- oder
Konvertierungsfilter mit dem Namen der Verrechnungsdatei als
Argument. Dadurch weiß der Filter, in welche Datei
er einen Verrechnungseintrag schreiben soll. Der Name dieser
Datei wird über die <literal>af</literal>-Fähigkeit
in <filename>/etc/printcap</filename> festgelegt. Falls die
Datei nicht über einen absoluten Pfad angegeben wird,
handelt es sich um einen Pfad relativ zum
Spooling-Verzeichnis.</para>
<para><application>LPD</application> startet
<command>lpf</command> mit den Argumenten <emphasis>page width
und page length</emphasis>, die über die
<literal>pw</literal>- und <literal>pl</literal>-Fähigkeit
definiert werden. Das Kommando <command>lpf</command> verwendet
diese Argumente danach, um den Papierverbrauch zu bestimmen. Nachdem
die Datei an den Drucker geschickt wurde, wird ein
Verrechnungseintrag in die Verrechnungsdatei geschrieben. Ein
solcher Eintrag sieht dabei ähnlich den folgenden aus:</para>
<programlisting>2.00 rose:andy
3.00 rose:kelly
3.00 orchid:mary
5.00 orchid:mary
2.00 orchid:zhang</programlisting>
<para>Sie sollten für jeden Drucker eine eigene
Verrechnungsdatei verwenden, da <command>lpf</command>
die Verrechnungsdatei nicht sperren kann. Sind also
gleichzeitig zwei <command>lpf</command>-Instanzen aktiv,
kann es dazu kommen, dass Ihre Verrechnungsdatei zerstört
wird, wenn beide Instanzen gleichzeitig in die gleiche Datei
schreiben. Damit für jeden Drucker eine eigene
Verrechnungsdatei angelegt wird, fügen Sie den
Eintrag <literal>af=acct</literal> in
<filename>/etc/printcap</filename> ein. Dadurch wird für
jeden Drucker eine separate Verrechnungsdatei mit dem Namen
<filename>acct</filename> im Spooling-Verzeichnis des
jeweiligen Druckers erzeugt.</para>
<para>Wenn Sie Ihre Daten erfasst haben und die entstandenen
Kosten Ihren Benutzern verrechnen wollen, starten Sie
&man.pac.8;. Dazu wechseln Sie in das Spooling-Verzeichnis
des auszuwertenden Druckers und geben <command>pac</command>
ein. Dadurch erhalten Sie eine Ausgabe ähnlich
der folgenden:</para>
<screen> Login pages/feet runs price
orchid:kelly 5.00 1 $ 0.10
orchid:mary 31.00 3 $ 0.62
orchid:zhang 9.00 1 $ 0.18
rose:andy 2.00 1 $ 0.04
rose:kelly 177.00 104 $ 3.54
rose:mary 87.00 32 $ 1.74
rose:root 26.00 12 $ 0.52
total 337.00 154 $ 6.74</screen>
<para>Folgende Argumente können an &man.pac.8;
übergeben werden:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><option>-P<replaceable>Drucker</replaceable></option></term>
<listitem>
<para>Gibt an, welcher <replaceable>Drucker</replaceable>
ausgewertet werden soll. Diese Option setzt voraus,
dass für die <literal>af</literal>-Fähigkeit
in <filename>/etc/printcap</filename> ein absoluter
Pfad angegeben wurde.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-c</option></term>
<listitem>
<para>Sortiert die Ausgabe nach den verursachten Kosten
anstelle einer alphabetischen Sortierung der
Benutzernamen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-m</option></term>
<listitem>
<para>Ignoriert den Rechnernamen in Verrechnungsdateien.
Ist diese Option gesetzt, ist der Benutzer
<username>smith</username> auf dem Rechner
<hostid>alpha</hostid> mit dem Benutzer
<username>smith</username> auf dem Rechner
<hostid>gamma</hostid> identisch. Ist diese Option
nicht gesetzt, handelt es sich um unterschiedliche
Benutzer.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-p<replaceable>Preis</replaceable></option></term>
<listitem>
<para>Berechnet die entstandenen Kosten aus dem
<replaceable>Preis</replaceable> in Dollar pro Seite
statt aus dem über die
<literal>pc</literal>-Fähigkeit in
<filename>/etc/printcap</filename> definierten Preis.
In der Voreinstellung sind dies zwei Cent pro Seite.
Sie können aber auch einen eigenen
<replaceable>Preis</replaceable> in Form einer
Gleitkommazahl angeben.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-r</option></term>
<listitem>
<para>Die Sortierreihenfolge umkehren.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-s</option></term>
<listitem>
<para>Die Verrechnungsdatei in einer neuen Datei
aufsummieren und die originale Verrechnungsdatei
zurücksetzen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><replaceable>name</replaceable>
<replaceable>&hellip;</replaceable></term>
<listitem>
<para>Verrechnungsinformationen nur für die
angegebenen Benutzernamen ausgeben.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para>In der Voreinstellung gibt &man.pac.8; aus, wieviele
Seiten von welchem Benutzer auf welchem Rechner gedruckt
wurden. Wenn Rechnernamen für Sie uninteressant sind
(weil sich Benutzer beispielsweise auf jedem Rechner
anmelden können), sollten Sie <command>pac
<option>-m</option></command> verwenden, um die folgende Ausgabe zu
erhalten:</para>
<screen> Login pages/feet runs price
andy 2.00 1 $ 0.04
kelly 182.00 105 $ 3.64
mary 118.00 35 $ 2.36
root 26.00 12 $ 0.52
zhang 9.00 1 $ 0.18
total 337.00 154 $ 6.74</screen>
<para>Um den zu verrechnenden Betrag zu ermitteln, verwendet
&man.pac.8; die <literal>pc</literal>-Fähigkeit von
<filename>/etc/printcap</filename> (Voreinstellung 200, dieser
Wert entspricht 2 Cents). Geben Sie hier (als Hundertfaches
des tatsächlichen Wertes) den Preis pro Seite an, den
Sie verrechnen wollen. Sie können diesen Wert
überschreiben, wenn Sie &man.pac.8; mit der Option
<option>-p</option> ausführen. Beachten Sie dabei aber,
dass Sie in diesem Fall die Einheiten in Dollar angeben, und
nicht als Hundertfaches des tatsächlichen Cent-Betrages.
So steht</para>
<screen>&prompt.root; <userinput><command>pac <option>-p1.50</option></command></userinput></screen>
<para>beispielsweise für einen Preis von einem Dollar und
fünfzig Cent pro Seite.</para>
<para>Der Aufruf von <command>pac <option>-s</option></command>
führt schließlich dazu, dass die aufsummierten
Informationen in einer eigenen Auswertedatei gespeichert werden.
Diese hat den gleichen Namen wie die Verrechnungsdatei, es wird
lediglich ein <literal>_sum</literal> an den Dateinamen
angehängt. Danach wird die Verrechnungsdatei
zurückgesetzt. Wenn Sie &man.pac.8; erneut aufrufen,
wird die Auswertedatei eingelesen, um die Startbeträge
zu erhalten, alle weiteren Informationen stammen danach
aus der normalen Verrechnungsdatei.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Wie kann man die Anzahl der gedruckten Seiten
ermitteln?</title>
<para>Um die Druckernutzung auch nur annähernd genau
verrechnen zu können, müssen Sie ermitteln, wieviel
Papier ein Druckauftrag verbraucht. Die Bestimmung dieses
Wertes ist das zentrale Problem, das Sie lösen müssen,
wenn Sie Druckaufträge kostenpflichtig machen wollen.</para>
<para>Normaler Text stellt in der Regel kein Problem dar: Sie
zählen dazu nur die Zeilen des Druckauftrages und
dividieren diesen Wert durch die Anzahl der Zeilen pro Seite,
die Ihr Drucker bietet. Allerdings dürfen Sie dabei
nicht vergessen, dass gelöschte Zeichen
(<foreignphrase>Backspaces</foreignphrase>) Zeilen
überschreiben. Außerdem können sich lange
logische Zeilen (im Druckauftrag) über mehrere
physikalische Zeilen (am Ausdruck) erstrecken.</para>
<para>Der im Abschnitt <link linkend="printing-advanced-lpf">lpf:
Ein Textfilter</link> vorgestellte Textfilter
<command>lpf</command> berücksichtigt diese
Besonderheiten. Wenn Sie einen eigenen Textfilter für
die Verrechnung der Druckernutzung schreiben wollen, sollten
Sie sich daher den Quellcode von <command>lpf</command>
näher ansehen.</para>
<para>Aber was ist mit anderen Dateiformaten?</para>
<para>Für die DVI-nach-LaserJet- oder für die
DVI-nach-&postscript;-Konvertierung können Sie die
Protokolldateien von <command>dvilj</command> oder
<command>dvips</command> auslesen, um festzustellen, wieviele
Seiten konvertiert wurden. Die gleiche Methode könnte
auch mit anderen Dateitypen funktionieren.</para>
<para>Alle diese Methoden haben aber das Problem, dass ein
Drucker möglicherweise nicht alle Seiten des
Druckauftrages drucken kann. So könnte es etwa zu einem
Papierstau kommen, der Toner könnte zu Ende gehen oder
es könnte ein Druckerdefekt
auftreten&nbsp;&ndash;&nbsp;trotzdem würden alle Seiten
des Druckauftrages verrechnet werden.</para>
<para>Was kann man dagegen tun?</para>
<para>Es gibt nur eine einzige <emphasis>sichere</emphasis>
Methode, um die Druckernutzung <emphasis>exakt</emphasis>
zu bestimmen. Besorgen Sie sich einen Drucker, der das
verbrauchte Papier protokolliert und verbinden Sie ihn
über eine serielle oder eine Netzwerkverbindung.
Nahezu alle &postscript;-Drucker, aber auch viele andere
Modelle und Druckertypen (beispielsweise Laserdrucker von
Imagen) sind dazu in der Lage. Passen Sie die Filter
für diese Drucker entsprechend an, damit diese
nach jedem Druckauftrag die Anzahl der gedruckten Seiten
ermitteln und verrechnen Sie Druckaufträge
<emphasis>ausschließlich</emphasis> über diesen
Wert. Danach müssen Sie sich um die Anzahl
der gedruckten Zeilen oder um mögliche Druckerprobleme
nie mehr kümmern.</para>
<para>Sie können aber auch großzügig sein und alle
Ausdrucke kostenlos abgeben.</para>
</sect3>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="printing-using">
<sect1info>
<authorgroup>
<author>
<firstname>Johann</firstname>
<surname>Kois</surname>
<contrib>Übersetzt von </contrib>
</author>
</authorgroup>
</sect1info>
<title>Drucker verwenden</title>
<indexterm>
<primary>Drucker</primary>
<secondary>verwenden</secondary>
</indexterm>
<para>Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie einen unter &os;
konfigurierten Drucker verwenden können. Die folgende
Liste bietet einen Überblick über wichtige
Anwenderbefehle:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>&man.lpr.1;</term>
<listitem>
<para>Einen Druckauftrag drucken</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>&man.lpq.1;</term>
<listitem>
<para>Eine Druckerwarteschlange prüfen</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>&man.lprm.1;</term>
<listitem>
<para>Einen Druckauftrag aus einer Warteschlange entfernen
(stornieren)</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para>Zusätzlich existiert mit &man.lpc.8; ein Befehl zur
zur Steuerung von Druckern und Druckerwarteschlangen, der im
Abschnitt <link linkend="printing-lpc">Drucker verwalten</link>
näher beschrieben wird.</para>
<para>Jeder der drei Befehle &man.lpr.1;, &man.lprm.1;, sowie
&man.lpq.1; akzeptiert die Option
<option>-P <replaceable>printer-name</replaceable></option>,
mit der Sie den zu verwendenden Drucker (der dazu in
<filename>/etc/printcap</filename> definiert sein muss)
festlegen. Dadurch sind Sie in der Lage, Druckaufträge
zu erstellen, zu stornieren, oder den Status Ihrer
Druckaufträge zu überprüfen. Verwenden Sie die
Option <option>-P</option> nicht, wird der in der Umgebungsvariable
<envar>PRINTER</envar> definierte Drucker verwendet. Existiert
diese Variable nicht, greifen diese Befehle auf den Drucker
<literal>lp</literal> zurück.</para>
<para>Im Folgenden steht der Begriff
<emphasis>Standarddrucker</emphasis> daher
für den über die Umgebungsvariable <envar>PRINTER</envar>
definierten Drucker, oder, falls diese Variable nicht existiert,
für den Drucker <literal>lp</literal>.</para>
<sect2 id="printing-lpr">
<title>Druckaufträge erstellen</title>
<para>Um eine Datei zu drucken, geben Sie folgenden Befehl ein:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <filename><replaceable>filename</replaceable></filename> <replaceable>...</replaceable></command></userinput></screen>
<indexterm><primary>printing</primary></indexterm>
<para>Dadurch wird jede angegebene Datei an den Standarddrucker
geschickt. Wenn Sie keine Datei angeben, liest &man.lpr.1;
die zu druckenden Daten von der Standardeingabe. Um
beispielsweise einige wichtige Systemdateien zu drucken, geben
Sie folgenden Befehl ein:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <filename>/etc/host.conf</filename> <filename>/etc/hosts.equiv</filename></command></userinput></screen>
<para>Um einen bestimmten Drucker auszuwählen, verwenden Sie:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> <replaceable>printer-name</replaceable> <filename><replaceable>filename</replaceable></filename> <replaceable>...</replaceable></command></userinput></screen>
<para>Das folgende Beispiel gibt eine ausführliche Liste aller
im Arbeitsverzeichnis enthaltenen Dateien auf den Drucker
<literal>rattan</literal> aus:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>ls <option>-l</option> | lpr <option>-P</option> rattan</command></userinput></screen>
<para>Da keine Dateien an &man.lpr.1; übergeben werden, liest
<command>lpr</command> die zu druckenden Daten von der
Standardeingabe, in unserem Fall also die Ausgabe des Befehls
<command>ls <option>-l</option></command>.</para>
<para>&man.lpr.1; akzeptiert auch verschiedene Optionen zur
Formatierung und Konvertierung von Dateien, zur Erzeugung von
multiplen Ausdrucken und so weiter. Lesen Sie dazu den
Abschnitt <link
linkend="printing-lpr-options">Druckoptionen</link>.</para>
</sect2>
<sect2 id="printing-lpq">
<title>Druckaufträge verwalten</title>
<indexterm><primary>Druckauftrag</primary></indexterm>
<para>Wenn Sie &man.lpr.1; verwenden, werden alle zu druckenden
Daten in ein Paket, den sogenannten <quote>Druckauftrag</quote>,
gepackt und an <application>LPD</application> geschickt. Jeder
Drucker verfügt über eine Druckerwarteschlange, in der Ihre
Druckaufträge gemeinsam mit denen anderer Benutzer verbleiben, bis
sie gedruckt werden können. Zuerst eintreffende
Druckaufträge werden dabei auch zuerst gedruckt.</para>
<para>Um die Druckerwarteschlange des Standarddruckers anzuzeigen,
verwenden Sie &man.lpq.1;. Wollen Sie einen anderen Drucker
abfragen, müssen Sie die Option <option>-P</option>
verwenden. Der Befehl
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpq <option>-P</option> bamboo</command></userinput></screen>
zeigt so die Druckerwarteschlange des Druckers
<literal>bamboo</literal> an. Dieser Befehl liefert eine
Ausgabe ähnlich der folgenden:</para>
<screen>bamboo is ready and printing
Rank Owner Job Files Total Size
active kelly 9 /etc/host.conf, /etc/hosts.equiv 88 bytes
2nd kelly 10 (standard input) 1635 bytes
3rd mary 11 ... 78519 bytes</screen>
<para>Derzeit enthält die Warteschlange von
<literal>bamboo</literal> drei Druckaufträge. Dem ersten
Auftrag, der vom Benutzer kelly erstellt wurde, wurde die
<quote>Auftragsnummer (job number)</quote> 9 zugewiesen.
Analog erhält jeder Druckerauftrag eine eindeutige Nummer
zugewiesen. Diese Nummern sind nur dann von Bedeutung, wenn
Sie einen Druckauftrag stornieren wollen. Der Abschnitt
<link linkend="printing-lprm">Druckaufträge
stornieren</link> beschreibt, wie Sie dazu vorgehen.</para>
<para>Der Auftrag mit der Nummer 9 besteht aus zwei Dateien,
mehrere an &man.lpr.1; übergebene Dateien werden also als
Teil eines (gemeinsamen) Druckauftrags betrachtet. Dieser
Druckauftrag ist derzeit aktiv (beachten Sie den Status
<literal>active</literal> in der Spalte <quote>Rank</quote>),
wird also gerade gedruckt. Der zweite Auftrag besteht aus
Daten, die von der Standardeingabe an &man.lpr.1;
übergeben wurden. Der dritte Auftrag wurde vom Benutzer
<username>mary</username> erstellt. Er ist sehr viel
größer als die anderen Aufträge. Da der
Pfad der zu druckenden Datei aufgrund seiner Länge nicht
in der Spalte <quote>Files</quote> Platz hat, werden von
&man.lpq.1; nur drei Punkte angezeigt.</para>
<para>Die erste Zeile der Ausgabe von &man.lpq.1; ist ebenfalls
sehr nützlich: Sie beschreibt den momentanen Druckerstatus
(oder zumindest, was <application>LPD</application> denkt,
dass der Drucker gerade macht).</para>
<para>&man.lpq.1; unterstützt auch die Option
<option>-l</option> zur Erstellung einer ausführlicheren
Ausgabe. Die Eingabe von <command>lpq <option>-l</option></command>
erzeugt für unser obiges Beispiel die folgende Ausgabe:</para>
<screen>waiting for bamboo to become ready (offline ?)
kelly: 1st [job 009rose]
/etc/host.conf 73 bytes
/etc/hosts.equiv 15 bytes
kelly: 2nd [job 010rose]
(standard input) 1635 bytes
mary: 3rd [job 011rose]
/home/orchid/mary/research/venus/alpha-regio/mapping 78519 bytes</screen>
</sect2>
<sect2 id="printing-lprm">
<title>Druckaufträge stornieren</title>
<para>Mit &man.lprm.1; können Sie einen Druckauftrag
stornieren. Häufig ist &man.lprm.1; auch noch in der
Lage, einen bereits aktiven Auftrag abzubrechen, allerdings
wird dabei in der Regel trotzdem ein Teil des Auftrages oder
der gesamte Auftrag gedruckt.</para>
<para>Um einen Druckauftrag auf dem Standarddrucker zu
stornieren, müssen Sie zuerst die Auftragsnummer
über &man.lpq.1; ermitteln. Danach geben Sie
Folgendes ein:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lprm <replaceable>Job-Nummer</replaceable></command></userinput></screen>
<para>Um einen Druckauftrag eines anderen Druckers zu stornieren,
benötigen Sie wiederum die Option <option>-P</option>. Der
folgende Befehl entfernt den Druckauftrag mit der Nummer 10
aus der Warteschlange des Druckers
<literal>bamboo</literal>:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> bamboo 10</command></userinput></screen>
<para>&man.lprm.1; unterstützt verschiedene Kurzbefehle:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>lprm -</term>
<listitem>
<para>Entfernt alle Druckaufträge (des Standarddruckers),
die von Ihnen erstellt wurden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>lprm <replaceable>user</replaceable></term>
<listitem>
<para>Entfernt alle Druckaufträge (des Standarddruckers),
die vom Benutzer <replaceable>user</replaceable> erstellt
wurden. Der Superuser kann im Gegensatz zu einem normalen
Benutzer auch Aufträge anderer Benutzer entfernen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>lprm</term>
<listitem>
<para>Wenn Sie weder eine Auftragsnummer, einen Benutzernamen,
noch die Option <option>-</option> angeben, entfernt
&man.lprm.1; den aktiven Druckauftrag auf dem
Standarddrucker, falls dieser Auftrag von Ihnen erstellt
wurde. Der Superuser kann hingegen jeden aktiven
Druckauftrag abbrechen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para>Verwenden Sie zusätzlich die Option <option>-P</option>
zu den eben beschriebenen Kurzbefehlen, wenn Sie diese auf einen
anderen Drucker als den Standarddrucker anwenden wollen. So
entfernt der folgende Befehl beispielsweise alle
Druckaufträge des aktuellen Benutzers aus der
Druckerwarteschlange des Druckers
<literal>rattan</literal>:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> rattan -</command></userinput></screen>
<note>
<para>Wenn Sie in einer Netzwerkumgebung arbeiten, erlaubt es
&man.lprm.1; Ihnen nur, Druckaufträge auf dem Rechner
zu stornieren, auf dem sie erstellt wurden. Dies gilt selbst
dann, wenn der gleiche Drucker auch auf anderen Rechnern des
Netzwerks verfügbar ist. Die folgende Befehlsfolge
veranschaulicht diesen Umstand:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> rattan <filename><replaceable>myfile</replaceable></filename></command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>rlogin orchid</command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>lpq <option>-P</option> rattan</command></userinput>
Rank Owner Job Files Total Size
active seeyan 12 ... 49123 bytes
2nd kelly 13 myfile 12 bytes
&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> rattan 13</command></userinput>
rose: Permission denied
&prompt.user; <userinput><command>logout</command></userinput>
&prompt.user; <userinput><command>lprm <option>-P</option> rattan 13</command></userinput>
dfA013rose dequeued
cfA013rose dequeued
</screen>
</note>
</sect2>
<sect2 id="printing-lpr-options">
<title>Abseits von normalem Text: Druckoptionen</title>
<para>&man.lpr.1; unterstützt verschiedene Optionen zur
Formatierung von Text, zur Konvertierung von Grafik- und
anderen Dateiformaten, zur Erzeugung von multiplen Kopien,
zur Verwaltung von Druckaufträgen und andere mehr.
Dieser Abschnitt beschreibt einige dieser Optionen.</para>
<sect3 id="printing-lpr-options-format">
<title>Formatierungs- und Konvertierungsoptionen</title>
<para>Die folgenden &man.lpr.1;-Optionen kontrollieren die
Formatierung von in einem Druckauftrag enthaltenen Dateien.
Verwenden Sie diese Optionen, wenn Ihr Druckauftrag keinen
normalen Text enthält, oder wenn Sie normalen Text
mit &man.pr.1; formatieren wollen.</para>
<indexterm><primary>&tex;</primary></indexterm>
<para>Der folgende Befehl druckt so beispielsweise eine
DVI-Datei (des &tex;-Satzsystems) namens
<filename><replaceable>fish-report.dvi</replaceable></filename> auf
dem Drucker <literal>bamboo</literal>:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-P</option> bamboo -d <filename><replaceable>fish-report.dvi</replaceable></filename></command></userinput></screen>
<para>Diese Optionen gelten für jede Datei des
Druckauftrags, daher ist es nicht möglich beispielsweise
DVI- und ditroff-Dateien über den gleichen Druckauftrag
zu drucken. Sie müssen diese Dateien vielmehr über
getrennte Druckaufträge drucken, wobei Sie jeweils
geeignete Konvertierungsoptionen verwenden.</para>
<note>
<para>Alle Optionen mit Ausnahme von <option>-p</option> und
<option>-T</option> setzen einen installierten und
für den jeweiligen Drucker konfigurierten
Konvertierungsfilter voraus. So benötigt die Option
<option>-d</option> den DVI-Konvertierungsfilter. Diese
Filter werden im Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-convfilters">
Konvertierungsfilter</link> ausführlich
beschrieben.</para>
</note>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><option>-c</option></term>
<listitem>
<para>Druckt cifplot-Dateien.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-d</option></term>
<listitem>
<para>Druckt DVI-Dateien.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-f</option></term>
<listitem>
<para>Druckt FORTRAN-Textdateien.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-g</option></term>
<listitem>
<para>Druckt Plot-Daten.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-i <replaceable>anzahl</replaceable></option></term>
<listitem>
<para>Rückt die Ausgabe um
<replaceable>anzahl</replaceable> Spalten ein, lassen
Sie <replaceable>anzahl</replaceable> weg, wird der Text
um 8 Spalten eingerückt. Beachten Sie aber, dass
diese Option nicht mit allen Konvertierungsfiltern
funktioniert.</para>
<note>
<para>Zwischen der Option <option>-i</option> und der
der Zahl darf dabei kein Leerzeichen stehen.</para>
</note>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-l</option></term>
<listitem>
<para>Druckt Text inklusive vorhandener Steuerzeichen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-n</option></term>
<listitem>
<para>Druckt ditroff-Dateien (geräteunabhängiges
troff).</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>-p</term>
<listitem>
<para>Formatiert normalen Text mit &man.pr.1;, bevor der
Ausdruck erfolgt.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-T <replaceable>titel</replaceable></option></term>
<listitem>
<para>Verwende <replaceable>titel</replaceable> auf dem
&man.pr.1;-Deckblatt anstelle des Dateinamens. Diese
Option ist nur wirksam, wenn sie gemeinsam mit der
Option <option>-p</option> verwendet.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-t</option></term>
<listitem>
<para>Druckt troff-Daten.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><option>-v</option></term>
<listitem>
<para>Druckt Rasterdaten.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para>Dazu ein Beispiel. Der folgende Befehl druckt eine
formatierte Version der Manualpage zu &man.ls.1; auf den
Standarddrucker:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>zcat <filename>/usr/share/man/man1/ls.1.gz</filename> | troff <option>-t</option> -man | lpr <option>-t</option></command></userinput></screen>
<para>&man.zcat.1; dekomprimiert den Quellcode der Manualpage
&man.ls.1; und reicht ihn an &man.troff.1; weiter, das
ihn formatiert und daraus GNU troff-Daten erzeugt. Diese
werden wiederum an &man.lpr.1; weitergereicht, das den
Druckauftrag schließlich an
<application>LPD</application> übergibt. Da die Option
<option>-t</option> von &man.lpr.1; verwendet wurde,
konvertiert das Drucksystem die GNU troff-Daten zuvor in
ein Format, das der Standarddrucker verstehen und ausgeben
kann.</para>
</sect3>
<sect3 id="printing-lpr-options-job-handling">
<title>Druckaufträge verwalten</title>
<para>Die folgenden Optionen von &man.lpr.1; weisen
<application>LPD</application> an, den Druckauftrag auf
verschiedene Art und Weise zu behandeln:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>-# <replaceable>anzahl</replaceable></term>
<listitem>
<para>Erzeugt <replaceable>anzahl</replaceable> Ausdrucke
jeder im Druckauftrag enthaltenen Datei anstelle eines
einzigen Exemplars. Diese Option kann von einem
Administrator deaktiviert werden, um die Beanspruchung
des Druckers zu verringern. Lesen Sie den Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-restricting-copies">
Den Ausdruck von mehreren Kopien verhindern</link>,
wenn Sie diese Funktion benötigen.</para>
<para>Das folgende Beispiel druckt drei Kopien der Datei
<filename><replaceable>parser.c</replaceable></filename>,
gefolgt von drei Kopien von
<filename><replaceable>parser.h</replaceable></filename> auf
den Standarddrucker:</para>
<screen>&prompt.user; <userinput><command>lpr <option>-#3</option> <filename><replaceable>parser.c parser.h</replaceable></filename></command></userinput></screen>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>-m</term>
<listitem>
<para>Verschickt eine E-Mail, nachdem der Druckauftrag
beendet wurde. Verwenden Sie diese Option, sendet
<application>LPD</application> Ihnen eine E-Mail, wenn
es die Bearbeitung Ihres Druckauftrages abgeschlossen
hat. Diese Nachricht enthält Informationen
darüber, ob Ihr Auftrag erfolgreich erledigt wurde
oder ob ein Fehler auftrat. Ist dies der Fall, wird
meist noch angegeben, welcher Fehler auftrat.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>-s</term>
<listitem>
<para>Kopiert die Dateien nicht in das
Spooling-Verzeichnis, sondern verlinkt stattdessen
symbolisch auf diese Dateien.</para>
<para>Wenn Sie einen umfangreichen Druckauftrag erstellen,
werden Sie diese Option wahrscheinlich verwenden wollen.
Einerseits sparen Sie dadurch Speicherplatz im
Spooling-Verzeichnis (im schlimmsten Fall könnte
Ihr Druckauftrag ansonsten das Dateisystem des
Spooling-Verzeichnis zum Überlaufen bringen),
andererseits sparen Sie dadurch auch Zeit, weil
<application>LPD</application> die in Ihrem Druckauftrag
enthaltenen Dateien nicht in das Spooling-Verzeichnis
kopieren muss.</para>
<para>Da <application>LPD</application> in diesem Fall die
Originaldateien verwendet, muss sichergestellt sein,
dass diese nicht verändert werden, bevor der
Ausdruck abgeschlossen ist.</para>
<note>
<para>Wenn Sie auf einen entfernten Drucker drucken,
muss <application>LPD</application> die Dateien dennoch
vom lokalen auf den entfernten Rechner kopieren. In
diesem Fall spart die Option <option>-s</option>
Speicherplatz lediglich im lokalen Spooling-Verzeichnis,
nicht aber im entfernten. Dennoch ist diese Option auch in
diesem Fall nützlich.</para>
</note>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>-r</term>
<listitem>
<para>Löscht die im Druckauftrag enthaltenen Dateien,
nachdem sie in das Spooling-Verzeichnis kopiert oder
unter Verwendung der Option <option>-s</option>
gedruckt werden. Verwenden Sie diese Option daher
nur mit äußerster Vorsicht!</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect3>
<sect3 id="printing-lpr-options-misc">
<title>Deckblatt-Optionen</title>
<para>Die folgenden &man.lpr.1;-Optionen passen den Text an,
der auf einem Deckblatt eines Druckauftrages ausgegeben
wird. Wird die Ausgabe von Deckblättern auf dem
Zieldrucker unterdrückt, bleiben diese Optionen
wirkungslos. Lesen Sie den Abschnitt <link
linkend="printing-advanced-header-pages">Deckblätter</link>,
wenn Sie diese Funktion benötigen.</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>-C <replaceable>text</replaceable></term>
<listitem>
<para>Ersetzt den Rechnernamen auf dem Deckblatt durch
<replaceable>text</replaceable>. Der Rechnername ist
dabei in der Regel der Name des Rechners, auf dem der
Druckauftrag erstellt wurde.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>-J <replaceable>text</replaceable></term>
<listitem>
<para>Ersetzt den Namen des Druckauftrages auf dem
Deckblatt durch <replaceable>text</replaceable>. Der
Name des Druckauftrages entspricht in der Regel dem
Namen der ersten Datei des Druckauftrages oder
<filename>stdin</filename>, wenn Sie die
Standardeingabe an den Drucker weiterleiten.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>-h</term>
<listitem>
<para>Verhindert den Ausdruck von Deckblättern.</para>
<note>
<para>Ob diese Option funktioniert, hängt von der
Art und Weise ab, wie Deckblätter auf Ihrem
System erzeugt werden. Lesen Sie den Abschnitt
<link linkend="printing-advanced-header-pages">
Deckblätter</link> für weitere
Informationen.</para>
</note>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="printing-lpc">
<title>Drucker verwalten</title>
<para>Als Administrator Ihres Systems ist es Ihre Aufgabe, Drucker
zu installieren, zu konfigurieren und zu testen. Um mit Ihrem
Drucker zu kommunizieren, können Sie &man.lpc.8; verwenden.
Dadurch sind Sie in der Lage,</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Ihre Drucker zu starten und zu beenden.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Warteschlangen Ihrer Drucker zu aktivieren und zu
deaktivieren.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Die Reihenfolge der Druckaufträge zu
ändern.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
<para>Am Anfang dieses Abschnitts steht die Erklärung
einiger Begriffe. Wenn ein Drucker <emphasis>beendet</emphasis>
ist, wird der Inhalt seiner Warteschlange nicht gedruckt.
Druckaufträge können zwar weiterhin erstellt werden,
diese verbleiben aber solange in der Warteschlange, bis der
Drucker wieder <emphasis>gestartet</emphasis> oder die
Warteschlange gelöscht wird.</para>
<para>Ist eine Warteschlange <emphasis>deaktiviert</emphasis>,
kann (mit Ausnahme von <username>root</username>) kein Benutzer
mehr einen Druckauftrag erteilen. Ist die Warteschlange hingegen
<emphasis>aktiviert</emphasis>, können Druckaufträge
erteilt werden. Ist ein Drucker zwar
<emphasis>gestartet</emphasis>, die Warteschlange hingegen
<emphasis>deaktiviert</emphasis>, werden dennoch alle noch in
der Warteschlange vorhandenen Druckaufträge gedruckt.</para>
<para>Im Allgemeinen benötigen Sie
<username>root</username>-Rechte, um &man.lpc.8; einsetzen zu
können. Als normaler Benutzer erlaubt es Ihnen &man.lpc.8;
lediglich, den Druckstatus abzufragen und einen hängenden
Drucker neu zu starten.</para>
<para>Es folgt nun eine Zusammenfassung der Befehle von
&man.lpc.8;. Die meisten dieser Befehle benötigen das
Argument <replaceable>printer-name</replaceable>, mit dem Sie
angeben, auf welchen Drucker der Befehl angewendet werden soll.
Wenn Sie für <replaceable>printer-name</replaceable>
<literal>all</literal> angeben, wird der Befehl auf alle in
<filename>/etc/printcap</filename> definierten Drucker
angewendet.</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><command>abort
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Bricht den aktuellen Druckauftrag ab und beendet den
Drucker. Solange die Warteschlange aktiviert ist,
können allerdings weiterhin Druckaufträge
erteilt werden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>clean
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Entfernt veraltete Dateien aus dem
Spooling-Verzeichnis des Druckers, da diese manchmal nicht
vollständig von <application>LPD</application>
entfernt werden können. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn während der Bearbeitung des
Druckauftrages Fehler auftraten. Dieser Befehl sucht
dabei nach Dateien, die nicht in das Spooling-Verzeichnis
gehören und entfernt diese.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>disable
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Deaktiviert die Annahme neuer Druckaufträge.
Solange der Drucker nicht beendet wird, werden weiterhin
alle in der Warteschlange enthaltenen Auftrage bearbeitet
und gedruckt. <username>root</username> kann jederzeit
Druckaufträge erstellen, selbst dann, wenn die
Druckerwarteschlange deaktiviert ist.</para>
<para>Dieser Befehl ist besonders nützlich, wenn Sie
einen neuen Drucker testen müssen oder einen neuen
Filter installiert haben. Dazu deaktivieren Sie die
Warteschlange des Druckers und erstellen Ihre
Druckaufträge als <username>root</username>.
Andere Benutzer können erst dann einen Druckauftrag
erstellen, wenn Sie Ihre Tests abgeschlossen haben und
die Druckerwarteschlange mit <command>enable</command>
wieder reaktivieren.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>down <replaceable>printer-name</replaceable>
<replaceable>nachricht</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Beendet einen Drucker. Äquivalent zu
<command>disable</command>, gefolgt von
<command>stop</command>. Die von Ihnen definierte
<replaceable>nachricht</replaceable> wird als
Druckerstatus angezeigt, wenn ein Benutzer die
Warteschlange des Druckers mit &man.lpq.1; oder
mit <command>lpc status</command> abfragt.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>enable
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Aktiviert die Warteschlange eines Druckers. Erteilte
Druckaufträge können zwar erteilt werden, diese
werden aber nur dann gedruckt, wenn der Drucker auch
gestartet ist.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>help
<replaceable>command-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Ausgaben von hilfreichen Informationen zu
<replaceable>command-name</replaceable>. Wird kein
<replaceable>command-name</replaceable> angegeben, wird
die Liste der verfügbaren Befehle ausgegeben.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>restart
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Startet den Drucker. Normale Benutzer können diesen
Befehl verwenden, um einen hängenden
<application>LPD</application> zu reaktivieren, sie sind
allerdings nicht berechtigt, einen Drucker zu starten, der mit
<command>stop</command> oder <command>down</command> beendet
wurde. Dieser Befehl ist äquivalent zu
<command>abort</command>, gefolgt von
<command>start</command>.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>start
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Startet den Drucker, um die in der Warteschlange
enthaltenen Aufträge zu drucken.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>stop
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Beendet den Drucker. Der Drucker beendet den aktiven
Druckauftrag noch, danach wird kein weiterer in der
Warteschlange enthaltener Auftrag gedruckt. Obwohl der
Drucker beendet wurde, können weiterhin
Druckaufträge erteilt werden, solange die
Warteschlange nicht deaktiviert wurde.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>topq <replaceable>printer-name</replaceable>
<replaceable>job-or-username</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Sortiert die Druckerwarteschlange des Druckers
<replaceable>printer-name</replaceable> um, wobei
der Auftrag mit der angegebenen
<replaceable>Auftragsnummer</replaceable>,
oder Druckaufträge, die von
<replaceable>username</replaceable> erstellt wurden, an
den Beginn der Warteschlange gesetzt werden. Für
diesen Befehl kann die Option <literal>all</literal>
nicht als <replaceable>printer-name</replaceable>
verwendet werden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><command>up
<replaceable>printer-name</replaceable></command></term>
<listitem>
<para>Startet einen Drucker. Das Gegenstück zu
<command>down</command>. Äquivalent zu
<command>start</command>, gefolgt von
<command>enable</command>.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
<para>&man.lpc.8; akzeptiert diese Befehle direkt auf der
Kommandozeile. Geben Sie keinen Befehl ein, wird
&man.lpc.8; im interaktiven Modus gestartet. In diesem
Modus können Sie solange Befehle eingeben, bis Sie
<command>exit</command> oder <command>quit</command>
eingeben.</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="printing-lpd-alternatives">
<title>Alternativen zum
<application>LPD</application>-Drucksystem</title>
<para>Wenn Sie dieses Kapitel bis hierher gelesen haben, wissen
Sie so gut wie alles über
<application>LPD</application>, das Standarddrucksystem von
&os;. Wahrscheinlich sind Ihnen bereits einige
Unzulänglichkeiten dieses Systems aufgefallen, und Sie
fragen sich nun, welche anderen Drucksysteme es für &os;
gibt.</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>LPRng</term>
<listitem>
<indexterm><primary>LPRng</primary></indexterm>
<para><application>LPRng</application> steht für
<quote>LPR: the Next Generation</quote>. Dabei handelt es
sich um eine von Grund auf neu geschriebene Version von PLP.
LPRng wurde von Patrick Powell und Justin Mason, dem
Hauptmaintainer von PLP, entwickelt. Die offizielle
Webseite von <application>LPRng</application> ist unter
<ulink url="http://www.lprng.org/"></ulink> zu finden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>CUPS</term>
<listitem>
<indexterm><primary>CUPS</primary></indexterm>
<para><application>CUPS</application>, das
<foreignphrase>Common UNIX Printing System</foreignphrase>,
stellt eine portable Abstraktionsschicht dar, die das
Drucken auf allen &unix;-artigen Betriebsystemen
ermöglicht. <application>CUPS</application> wurde von
Easy Software entwickelt, um &unix;-Herstellern und
-Benutzern eine einheitliche Standardlösung für
den Druck von Dokumenten zu bieten.</para>
<para><application>CUPS</application> verwendet das Internet
Printing Protocol (<acronym>IPP</acronym>), um
Druckaufträge und -warteschlangen zu verwalten.
Zusätzlich werden die Protokolle
<foreignphrase>Line Printer Daemon</foreignphrase>
(<acronym>LPD</acronym>),
<foreignphrase>Server Message Block</foreignphrase>
(<acronym>SMB</acronym>), und
<foreignphrase>AppSocket/JetDirect</foreignphrase>),
unterstützt, wenn auch nur mit eingeschränkter
Funktionalität. Ausserdem ermöglicht
<application>CUPS</application> das Auffinden von
Netzwerkdruckern sowie die Verwendung auf
<foreignphrase>PostScript Printer
Description</foreignphrase> (<acronym>PPD</acronym>)
basierender Druckoptionen.</para>
<para>Die offizielle Webseite von <application>CUPS</application>
ist <ulink url="http://www.cups.org/"></ulink>.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>HPLIP</term>
<listitem>
<indexterm><primary>HPLIP</primary></indexterm>
<para><application>HPLIP</application>, das HP &linux; Imaging and
Printing System, ist eine von HP entwickelte Sammlung von
Programmen, die Unterstützung für das drucken, scannen
und faxen bei HP-Geräten bieten. Diese Programm-Sammlung
verwendet <application>CUPS</application> als Grundlage für
einige seiner Druck-Eigenschaften.</para>
<para>Die Hauptseite für <application>HPLIP</application> ist
<ulink url="http://hplipopensource.com/hplip-web/index.html"></ulink>.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect1>
<sect1 id="printing-troubleshooting">
<title>Problembehandlung</title>
<para>Wenn Sie eine einfache Testseite mit &man.lptest.1; gedruckt
haben, könnte eines der folgenden Probleme aufgetreten
sein:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term>Der Druck hat erst mit einer gewissen Verzögerung
geklappt oder das bedruckte Blatt verblieb im Drucker, so als
wäre der Druckvorgang noch nicht abgeschlossen.</term>
<listitem>
<para>Die Testseite wurde zwar gedruckt, danach tat sich
allerdings nichts mehr. Vielleicht mussten Sie sogar eine
Taste Ihres Druckers, etwa PRINT REMAINING oder FORM FEED
drücken, damit der Druckvorgang fortgesetzt wurde.</para>
<para>Wenn das der Fall ist, hat der Drucker vermutlich vor
dem eigentlichen Drucken gewartet, ob noch weitere Daten
für Ihren Druckauftrag gesendet werden. Um dieses
Problem zu beheben, können Sie den Textfilter
anweisen, ein <foreignphrase>Form Feed</foreignphrase>
-Zeichen (oder ein anderes entsprechendes Zeichen) an den
Drucker zu senden. Dies reicht für gewöhnlich
aus, um den Drucker zum Druck des noch im internen
Puffer verbliebenen Textes zu bewegen. Dadurch kann auch
sichergestellt werden, dass jeder neue Druckauftrag auf
einer neuen Seite beginnt.</para>
<para>Der folgende Ersatz für das Shell-Skript
<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename> gibt
ein <quote>Form Feed</quote> aus, nachdem der Auftrag an
den Drucker geschickt wurde:</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# if-simple - Einfacher Eingabefilter für lpd
# Installiert unter /usr/local/libexec/if-simple
#
# Kopiert stdin einfach nach stdout. Ignoriert alle Filter-Argumente.
# Schreibt ein Form-Feed-Zeichen (\f) nach dem Ende des Druckauftrages.
/bin/cat &amp;&amp; printf "\f" &amp;&amp; exit 0
exit 2</programlisting>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Der Drucker erzeugte einen <quote>Treppeneffekt</quote>
(<foreignphrase>staircase effect</foreignphrase>).</term>
<listitem>
<para>Sie haben einen Ausdruck ähnlich dem folgenden
erhalten:</para>
<screen>!"#$%&amp;'()*+,-./01234
"#$%&amp;'()*+,-./012345
#$%&amp;'()*+,-./0123456</screen>
<indexterm><primary>MS-DOS</primary></indexterm>
<indexterm><primary>OS/2</primary></indexterm>
<indexterm><primary>ASCII</primary></indexterm>
<para>Sie sind zu einem weiteren Opfer des
<emphasis>Treppeneffekts</emphasis> geworden. Verursacht
wird dieser Effekt durch unterschiedliche Ansichten
darüber, welche Zeichen den Beginn einer neuen Zeile
anzeigen sollen. &unix;-ähnliche Betriebssysteme
verwenden dafür ein einzelnes Zeichen: ASCII-Code 10,
auch als <foreignphrase>Line Feed</foreignphrase> (LF)
bekannt. &ms-dos;, &os2; und andere Betriebssysteme
verwenden stattdessen ein Zeichenpaar: ASCII-Code 10
<emphasis>und</emphasis> ASCII-Code 13,
<foreignphrase>Carriage Return</foreignphrase> (CR). Viele
Drucker verwenden in der Voreinstellung die Konvention von
&ms-dos;, um Zeilenumbrüche darzustellen.</para>
<para>Wenn Sie unter &os; drucken, wird nur das Zeichen
<foreignphrase>Line Feed</foreignphrase> verwendet. Der
Drucker erkennt dieses Zeichen und erweitert den
Druckbereich um eine Zeile, verbleibt zum Druck des
nächsten Zeichens aber in derselben horizontalen
Position. Das ist der Grund für die Verwendung des
<foreignphrase>Carriage Return</foreignphrase>: Es setzt
die Position für das folgende Zeichen auf den linken
Rand der Seite.</para>
<para>&os; erwartet von einem Drucker das folgende
Verhalten:</para>
<informaltable frame="none" pgwide="1">
<tgroup cols="2">
<tbody>
<row>
<entry>Drucker empfängt CR</entry>
<entry>Drucker druckt CR</entry>
</row>
<row>
<entry>Drucker empfängt LF</entry>
<entry>Drucker druckt CR + LF</entry>
</row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
<para>Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses Verhalten zu
erreichen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Verändern Sie die Konfiguration Ihres Druckers,
um die Interpretation dieser Zeichen zu verändern.
Lesen Sie Ihr Druckerhandbuch, wenn Sie nicht wissen,
was Sie dazu tun müssen.</para>
<note>
<para>Wenn Sie auf Ihrem Rechner neben &os; noch
andere Betriebssysteme verwenden, müssen Sie
Ihren Drucker möglicherweise anschließend
<emphasis>erneut konfigurieren</emphasis>, damit die
Zeichen CR und LF unter diesen Systemen korrekt
interpretiert werden. Ist dies bei Ihnen der Fall,
werden Sie wohl eine der folgenden Lösungen
bevorzugen.</para>
</note>
</listitem>
<listitem>
<para>Lassen Sie LF durch den Treiber der seriellen
Schnittstelle automatisch in CR+LF konvertieren.
Selbstverständlich funktioniert dies nur mit
Druckern, die an einer seriellen Schnittstelle
angeschlossen sind. Um diese Möglichkeit zu
nutzen, müssen Sie die
<literal>ms#</literal>-Fähigkeit verwenden und
in <filename>/etc/printcap</filename> den
<literal>onlcr</literal>-Modus für den Drucker
aktivieren.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Senden Sie eine <emphasis>Escape-Sequenz</emphasis>
an den Drucker, damit das Zeichen LF zeitweilig anders
behandelt wird. Suchen Sie im Handbuch Ihres Druckers
nach den von Ihrem Drucker unterstützten
Escape-Sequenzen. Wenn Sie eine entsprechenden
Escape-Sequenz finden, müssen Sie den Textfilter so
anpassen, dass zuerst die Escape-Sequenz und
anschließend der Druckauftrag gesendet wird.</para>
<indexterm><primary>PCL</primary></indexterm>
<para>Es folgt nun ein Bespieltextfilter für einen
Drucker, der die Hewlett Packard PCL Escape-Sequenzen
versteht. Dieser Filter veranlasst den Drucker,
LF-Zeichen als Folgen von LF+CR aufzufassen.
Anschließend wird der Druckauftrag gesendet. Als
Abschluss wird ein <foreignphrase>Form
Feed</foreignphrase> gesendet, um die letzte Seite des
Druckauftrags auszuwerfen. Dieses Beispiel sollte mit
nahezu allen Druckern von Hewlett Packard
funktionieren.</para>
<programlisting>#!/bin/sh
#
# hpif - Einfacher Text-Eingabefilter für lpd für auf HP-PCL basierende Drucker
# Installiert unter /usr/local/libexec/hpif
#
# Kopiert stdin einfach nach stdout. Ignoriert alle Filterargumente.
# Weist den Drucker an LF als CR+LF zu interpretieren.
# Wirft die Seite nach dem Drucken aus.
printf "\033&amp;k2G" &amp;&amp; cat &amp;&amp; printf "\033&amp;l0H" &amp;&amp; exit 0
exit 2</programlisting>
<para>Das nächste Beispiel aus
<filename>/etc/printcap</filename> beschreibt den
Rechner <hostid>orchid</hostid>, an dessen Parallelport
ein Drucker angeschlossen ist. Es handelt sich dabei um
einen Hewlett Packard LaserJet&nbsp;3Si, der den Namen
<literal>teak</literal> verwendet. Als Textfilter wird
das Skript aus dem letzten Beispiel verwendet:</para>
<programlisting>#
# /etc/printcap für den Rechner orchid
#
teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/teak</filename>:mx#0:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/hpif</filename>:</programlisting>
</listitem>
</itemizedlist>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Alle Zeilen wurden in die gleiche Zeile gedruckt.</term>
<listitem>
<para>Der Drucker hat niemals eine neue Zeile begonnen. Alle
Zeilen des Textes wurden in eine einzige Zeile gedruckt.</para>
<para>Dieses Problem ist das <quote>Gegenteil</quote> des
oben beschriebenen Treppeneffekts und kommt wesentlich
seltener vor. Die von &os; zum Abschluss einer Zeile
benutzten LF-Zeichen werden als CR-Zeichen interpretiert.
Dadurch wird die Druckposition zwar auf den linken Rand
der Seite, aber nicht um eine Zeile nach unten gesetzt.</para>
<para>Konfigurieren Sie Ihren Drucker, um die folgende
Interpretation der Zeichen LF und CR zu erzwingen:</para>
<informaltable frame="none" pgwide="1">
<tgroup cols="2">
<thead>
<row>
<entry>Drucker empfängt</entry>
<entry>Drucker druckt</entry>
</row>
</thead>
<tbody>
<row>
<entry>CR</entry>
<entry>CR</entry>
</row>
<row>
<entry>LF</entry>
<entry>CR + LF</entry>
</row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Manche Zeichen wurden nicht gedruckt.</term>
<listitem>
<para>Der Drucker hat in jeder Zeile einige Zeichen nicht
gedruckt. Vielleicht ist das Problem auch während des
Druckens schlimmer geworden, und der Drucker hat immer mehr
Zeichen nicht gedruckt.</para>
<para>Dieses Problem entsteht, weil der Drucker mit der
Geschwindigkeit, mit der die Daten über die serielle
Schnittstelle (an einer parallelen Schnittstelle sollte das
Problem nicht auftreten) eintreffen, nicht mithalten kann.
Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu
lösen:</para>
<itemizedlist>
<listitem>
<para>Wenn der Drucker die Flusskontrolle mit XON/XOFF
unterstützt, können Sie in der
<literal>ms#</literal>-Fähigkeit den
<literal>ixon</literal>-Modus aktivieren.</para>
</listitem>
<listitem>
<para>Unterstützt der Drucker die Anfrage zum
Senden/Löschen des Sende-Hardware-Handshakes (allgemein
bekannt als <literal>RTS/CTS</literal>, dann sollten Sie den
<literal>crtscts</literal>-Modus in der
<literal>ms#</literal>-Fähigkeit aktivieren.
Stellen Sie aber sicher, dass das verwendete
Druckerkabel auch für die Hardware-Flusskontrolle
geeignet ist.</para>
</listitem>
</itemizedlist>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Es wurden nur wirre Zeichen gedruckt.</term>
<listitem>
<para>Anstelle des gewünschten Textes wurden nur
zufällige Zeichen gedruckt.</para>
<para>Dieses Problem wird ebenfalls durch falsche
Konfigurationsparameter im Zusammenhang mit einem seriellen
Drucker verursacht. Kontrollieren Sie die bps-Rate in der
<literal>br</literal>-Fähigkeit und die
Paritätseinstellung
(<foreignphrase>Parity</foreignphrase>) in der
<literal>ms#</literal>-Fähigkeit. Überprüfen
Sie außerdem, ob der Drucker auch tatsächlich die
gleichen Einstellungen verwendet, die in
<filename>/etc/printcap</filename> definiert wurden.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term>Der Drucker hat überhaupt nicht reagiert.</term>
<listitem>
<para>Wenn gar nichts passiert ist, dann liegt das vermutlich
an &os; und nicht am Drucker. Aktivieren Sie die
Protokollierung (<literal>lf</literal>-Fähigkeit)
für den entsprechenden Drucker in der Datei
<filename>/etc/printcap</filename>. Es folgt nun ein
Beispieleintrag für den Drucker
<literal>rattan</literal>, bei dem die
<literal>lf</literal>-Fähigkeit aktiviert wurde.</para>
<programlisting>rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\
:sh:sd=<filename class="directory">/var/spool/lpd/rattan</filename>:\
:lp=<filename class="devicefile">/dev/lpt0</filename>:\
:if=<filename>/usr/local/libexec/if-simple</filename>:\
:lf=<filename>/var/log/rattan.log</filename></programlisting>
<para>Versuchen Sie jetzt noch einmal zu drucken.
Überprüfen Sie die Protokolldatei (in unserem
Beispiel <filename>/var/log/rattan.log</filename>) auf
etwaige Fehlermeldungen. Versuchen Sie aufgrund dieser
Meldungen, das Problem zu beheben.</para>
<para>Wenn Sie keine Protokolldatei festlegen, verwendet
<application>LPD</application> in der Voreinstellung <filename
class="devicefile">/dev/console</filename> für die Ausgabe
der Fehlermeldungen.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect1>
</chapter>